DE19923573A1 - Gleitlager - Google Patents
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16C33/02—Parts of sliding-contact bearings
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- F16C33/06—Sliding surface mainly made of metal
- F16C33/10—Construction relative to lubrication
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- F16C33/106—Details of distribution or circulation inside the bearings, e.g. details of the bearing surfaces to affect flow or pressure of the liquid
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- F16C17/00—Sliding-contact bearings for exclusively rotary movement
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16C2380/00—Electrical apparatus
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Abstract
Bei einem Gleitlager gleitet ein zu lagernder Körper (24, 45) auf einem Schmiermittelfilm auf den Lagersegmenten (11, 21, 41, 51) eines Lagerkörpers. Ist das Gleitlager großer Belastungen ausgesetzt, überhitzt das Schmiermittel im Schmiermittelfilm. Es wird ein Gleitlager mit einem Lagersegment (11, 21, 41, 51) angegeben, das an einer zum zu lagernden Körper (24, 45) benachbarten und in Drehrichtung (18, 26, 46, 54) gesehen vorderen Kante (27) ein Mittel zur Zufuhr kalten Schmiermittels aufweist. Hierdurch wird der Schmiermittelfilm nur mit kaltem Schmiermittel gespeist. In Folge davon überhitzt das Schmiermittel nicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gleitlager mit einem Lagerkörper
und einem zu lagernden Körper, wobei der Lagerkörper minde
stens ein Lagersegment umfaßt.
Ein Gleitlager ist ein Lager, bei dem der sich drehende und
zu lagernde Körper auf Gleitflächen gleitet. Hierbei gleitet
die Gleitfläche des zu lagernden Körpers auf den Gleitflächen
des Lagerkörpers. Der Lagerkörper ist je nach Art des Gleit
lagers unterschiedlich ausgestaltet. Bei einem Radialgleitla
ger ist der Lagerkörper als in einem Gehäuse eingebettete La
gerschale ausgeführt, die in mehrere Lagersegmente geteilt
ausgeführt sein kann. Bei einem Axialgleitlager umfaßt der
Lagerkörper als Lagersegmente ebene sogenannte Trag- oder La
gersteine, auf deren aus Lagermetall gefertigten Gleitflächen
der zu lagernde Körper gleitet.
Bei Betrieb des Gleitlagers reibt die Gleitfläche des zu la
gernden Körpers auf den Gleitflächen des Lagerkörpers. Um
diese Reibung - und damit auch den Verschleiß des Gleitlagers
- so gering wie möglich zu halten, wird zwischen die Gleit
flächen ein Schmiermittelfilm, beispielsweise ein Ölfilm ge
bracht. Bei einem hydrostatischen Gleitlager wird das
Schmiermittel mit hohem Druck zwischen die Gleitflächen ge
preßt, so daß die Gleitflächen bei jedem Betriebszustand ge
trennt sind. Bei einem hydrodynamischen Gleitlager entsteht
der Schmiermitteldruck zwischen den Gleitflächen bei entspre
chend hoher Relativgeschwindigkeit zwischen Lagerkörper und
zu lagerndem Körper von selbst, indem das Schmiermittel durch
die Bewegung des zu lagernden Körpers in den Schmierspalt
zwischen die Gleitflächen gezogen wird. Der Schmierspalt wird
in Drehrichtung des zu lagernden Körpers gesehen immer enger,
so daß das durch den Schmierspalt gezogene Schmiermittel im
mer weniger Platz hat. Hierdurch entfaltet sich im Schmier
mittel ein solcher Druck, daß die aufeinander gleitenden Kör
per vollkommen voneinander getrennt werden. Dieser Effekt
tritt in einem Radialgleitlager durch ein vorhandenes Lager
spiel auf. Bei einem Axialgleitlager tritt dieser Effekt
durch gegenüber der Gleitfläche des zu lagernden Körpers ge
kippten Gleitflächen der Lagersegmente auf.
Auch bei völliger Trennung der Gleitflächen bei Betrieb des
Gleitlagers durch das Schmiermittel läßt sich nicht verhin
dern, daß Reibung durch die Viskosität des Schmiermittels
entsteht. Diese Reibung führt bei Betrieb des Gleitlagers zu
einer Erwärmung des Schmiermittels. Bei hoher Relativge
schwindigkeit kann das Schmiermittel durch die Reibung so
heiß werden, daß Schäden am Gleitlager zu befürchten sind.
Eine Möglichkeit, einer zu starken Erwärmung des Schmiermit
tels zwischen den Gleitflächen zu begegnen, besteht darin,
zwischen den Lagersegmenten mittels sogenannter "Spuckrohre"
kaltes Schmiermittel zuzuführen. Das kalte Schmiermittel ver
mischt sich mit dem warmen Schmiermittel und wird als Gemisch
in den Schmierspalt eingezogen. Nach Austritt des erwärmten
Schmiermittels aus dem Schmierspalt wird es vom Lager wegge
führt, gekühlt und als kaltes Schmiermittel wieder zum Lager
geführt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei hoher Wärmeent
wicklung zwischen den Gleitflächen, beispielsweise durch sehr
hohe Relativgeschwindigkeit oder durch einen hohen Anpreß
druck des zu lagernden Körpers an den Lagerkörper, das
Schmiermittel trotz Zuführung von kaltem Schmiermittel durch
"Spuckrohre" überhitzt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auch bei hoher
Wärmeentwicklung des Gleitlagers die Überhitzung des Schmier
mittels zwischen den Gleitflächen von Lagerkörper und zu la
gerndem Körper zu verhindern.
Diese Aufgabe wird durch ein Gleitlager gelöst, bei dem der
Lagerkörper mindestens ein Lagersegment umfaßt, wobei das La
gersegment erfindungsgemäß unmittelbar an einer zum zu la
gernden Körper benachbarten und in Drehrichtung gesehen vor
deren Kante ein Mittel zur Schmiermittelzufuhr aufweist.
Das viskose Schmiermittel wird von der Gleitfläche des zu la
gernden Körpers durch dessen Bewegung laminar in den
Schmierspalt gezogen, der zwischen der Gleitfläche des zu la
gernden Körpers und der Gleitfläche eines Lagersegments
liegt. Durch die Gleitfläche des zu lagernden Körpers und
diejenige Kante des betreffenden Lagersegments, die erstens
in Drehrichtung gesehen die vordere Kante des Lagersegments
ist und zweitens zum zu lagernden Körper benachbart ist, wird
die Öffnung eines Schmierspalts gebildet.
Durch das Einbringen von kaltem Schmiermittel, beispielsweise
kaltem Öl, direkt an der Öffnung des Schmierspalts wird er
reicht, daß das kalte Schmiermittel direkt, und ohne sich we
sentlich mit dem warmen Schmiermittel der Umgebung zu mi
schen, in den Schmierspalt eintritt. Bei mengenmäßig ausrei
chender Zufuhr kalten Schmiermittels gelangt auf diese Weise
nur direkt zugeführtes, ungemischtes, kaltes Schmiermittel in
den Schmierspalt.
Während des Betriebs des Lagers wärmt sich das Schmiermittel
in der Umgebung der Lagersegmente auf. Durch die Erfindung
wird weitgehend verhindert, daß sich das kalte Schmiermittel
vor Eintritt in den Schmierspalt mit dem warmen Schmiermittel
mischt und schon aufgewärmt in den Schmierspalt eintritt. Es
wird nur kaltes Schmiermittel dem Schmierspalt zugeführt.
Hierdurch wird das Schmiermittel im Schmierspalt, auch bei
hoher Wärmeentwicklung des Gleitlagers, vor Überhitzung wirk
sam geschützt.
Als zusätzlicher Vorteil kann durch die Erfindung die Tempe
ratur des in den Schmierspalt eintretenden Schmiermittels
beim Anfahren des Lagers direkt gesteuert werden, ohne daß
die gesamte Menge des die Lagersegmente umgebenden Schmier
mittels beeinflußt, oder sogar extrem schnell durch tempe
riertes Schmiermittel ausgetauscht werden muß.
Es können alle Lagersegmente des Lagerkörpers ein Mittel zur
Schmiermittelzufuhr haben, das an derjenigen in Drehrichtung
gesehen vorderen Kante des Lagersegments angeordnet ist, die
zum zu lagernden Körper benachbart ist. Hierdurch wird allen
Schmierspalten zwischen den Lagersegmenten und dem zu lagern
den Körper kaltes Schmiermittel zugeführt.
Bei Gleitlagern, deren zu lagernder Körper sich generell
nicht nur in eine Vorzugsrichtung dreht, ist es sinnvoll, das
Mittel an jeder Kante eines Lagersegments anzuordnen, die ei
ne in Drehrichtung gesehen vordere Kante sein kann. Dies ist
beispielsweise bei einem Lager einer elektrischen Maschine
der Fall, die in die eine Drehrichtung als Generator und in
die andere Drehrichtung als Elektromotor fungieren kann.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das La
gersegment entlang der Kante eine Rinne, die mit einer
Schmiermittelzufuhr verbunden ist. In die Rinne fließt wäh
rend des Betriebs des Lagers Schmiermittel, beispielsweise
Öl, und tritt überall gleichmäßig über den Rinnenrand. Er
streckt sich eine solche "Ölquellrinne" entlang der gesamten
Öffnung des Schmierspalts, so tritt das aus der Ölquellrinne
überquellende Öl gleichmäßig verteilt in den Schmierspalt
ein. Das kalte Öl wird durch eine solche Ölquellrinne gleich
mäßig und damit sparsam dem Schmierspalt zugeführt, ohne daß
der hydrodynamische Effekt gestört wird, durch den das
Schmiermittel durch die Gleitfläche des zu lagernden Körpers
bewegt wird.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Rinne in
der dem zu lagernden Körper zugewandten Seite des Lagerseg
ments angeordnet. Eine solche Rinne ist unmittelbar am
Schmierspalt angeordnet, und die Öffnung oder offene Seite
der Rinne mündet direkt in den Schmierspalt. Schmiermittel,
das aus der Rinne herausquillt, befindet sich somit schon im
Schmierspalt, und zwar an dessen vorderem Ende. Bei dieser
Ausführungsform der Erfindung wird erreicht, daß bei Betrieb
des Lagers, bei nicht übermäßiger Dosierung des Schmiermit
tels, alles zugeführte kalte Schmiermittel in den Schmier
spalt eintritt, und sich kein kaltes Schmiermittel mit dem
warmen Schmiermittel der Umgebung mischen kann, ohne den
Schmierspalt durchlaufen zu haben.
Zweckmäßigerweise ist die Rinne im Lagersegment als eine Nut
ausgestaltet. Eine als Nut ausgestaltete Rinne ist relativ
leicht beispielsweise durch Fräsen herstellbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die Rinne ganz oder teilweise durch ein am Lagersegment
angebrachtes Blech gebildet. Ein Lagersegment eines La
gerkörpers ist aus einem harten oder zähen Material gefer
tigt. Ein solches Material ist beispielsweise Gestein, Kera
mik oder ein harter bzw. zäher Stahl. In ein solches Material
ist unter Umständen nur mit hohem Aufwand eine Rinne einzu
bringen. Diese Problematik wird z. B. durch eine Rinne gelöst,
die durch die in Drehrichtung gesehen vordere Außenwand des
Lagersegments und ein beispielsweise an diese Wand angebrach
tes Blech gebildet ist. Die Rinne kann auch nur durch das an
der Wand befestigte Blech gebildet werden. Hat das Lagerseg
ment mehr als eine in Drehrichtung gesehen vordere und zum zu
lagernden Körper benachbarte Kante, so verläuft das Blech
oder mehrere Bleche sinnvollerweise entlang aller dieser Kan
ten. Als Blech wird hier ein Blech aus Metall oder ein fla
cher Körper aus einem anderen Material, beispielsweise Kunst
stoff, bezeichnet.
In einer vorteilhaften alternativen Ausgestaltung der Erfin
dung umfaßt das Mittel eine Anzahl von Öffnungen im Lagerseg
ment, die mit einer Schmiermittelzufuhr verbunden sind. Eine
beispielsweise als Bohrung ausgestaltete Öffnung als
Schmiermittelzufuhr weist den Vorteil auf, daß an eine defi
nierte Stelle (die Öffnung der Bohrung in den Schmierspalt)
eine definierte Menge an Schmiermittel geführt werden kann.
Mit mehreren Bohrungen entlang der vorderen Kante des Lager
segments kann daher eine festgelegte Menge an vorgegebenen
Stellen am oder im Schmiermittelspalt eindosiert werden.
Vorzugsweise ist das Gleitlager ein Axialgleitlager. Bei ei
nem solchen Lager sind die Lagersegmente planar, und bilden
mit dem zu lagernden Körper jeweils einen im wesentlichen
gleichmäßigen, keilförmigen Schmierspalt. Einem solchen
Schmierspalt ist durch die Erfindung besonders effektiv kal
tes Schmiermittel zuführbar.
Die Erfindung eignet sich besonders für ein Gleitlager, des
sen zu lagernder Körper der Tragkopf eines um eine vertikale
Achse rotierbaren Bauteils eines Kraftwerks ist. Als Beispiel
sei das Lager eines Wasserkraftgenerators genannt. Ein sol
ches Gleitlager hat im Betrieb bis zu mehrere tausend Tonnen
Gewicht zu tragen. Dementsprechend treten hohe Kräfte und ei
ne große Wärmeentwicklung in einem Schmierspalt auf. Das La
ger ist einer hohen Beanspruchung ausgesetzt. Bei einem sol
chen Lager ist durch die Erfindung ein besonders großer Vor
teil erzielbar, da die gezielte Zuführung kalten Schmier
mittels die Beanspruchung des Lagers erheblich reduziert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von 6 Figu
ren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Lagersegment eines Axialgleit
lagers;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch zwei Lagersegmente eines
Axialgleitlagers;
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Lagersegment eines Axialgleit
lagers;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch ein Lagersegment eines
Axialgleitlagers;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Lagerschale eines Radialgleit
lagers;
Fig. 6 eine Schnittdarstellung durch eine Lagerschale eines
Radialgleitlagers.
Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht ein Lagersegment 11 eines
Axialgleitlagers. Das Lagersegment 11 ist Bestandteil eines
Lagerkörpers, der eine Anzahl weiterer Lagersegmente umfaßt.
Die weiteren Lagersegmente sind in der Nachbarschaft der ge
raden Seiten 12a, 12b des Lagersegments in einem Kreis ange
ordnet. Die in der Draufsicht dargestellte Seite des Lager
segments 11 ist diejenige Seite des Lagersegments 11, die zum
lagernden Körper des Lagers weist. Diese Seite weist die
Gleitfläche des Lagersegments 11 auf. Der zu lagernde Körper
selbst ist nicht dargestellt.
Das Lagersegment 11 umfaßt entlang der zum zu lagernden Kör
per weisenden Kanten der Seiten 12a, 12b als Mittel zur
Schmiermittelzufuhr jeweils eine Rinne 14a, 14b, die als Nut
ausgestaltet ist. Die Rinnen 14a, 14b sind auf der dem zu la
gernden Körper zugewandten Seite des Lagersegments 11 ange
ordnet. Die Rinnen 14a, 14b sind mit einer Anzahl von
Schmiermittelzuleitungen 16 verbunden, die in die Öffnungen
17 münden.
Während des Betriebs des Lagers liegt das Lagersegment 11
völlig eingetaucht in ein Bad warmen Schmiermittels, das auch
alle weiteren Lagersegmente des Lagers umgibt. Das Schmier
mittel ist ein Schmieröl. Von außerhalb des Ölbads strömt
kaltes, durch die Schmiermittelzuleitungen 16 hergeführtes Öl
aus den Öffnungen 17 in die Rinnen 14a, 14b. Das kalte Öl
quillt aus den Rinnen 14a, 14b über die Ränder der Rinnen
14a, 14b auf die Gleitfläche des Lagersegments 11.
Während des Betriebs des Lagers rotiert der zu lagernde Kör
per in Drehrichtung 18 und gleitet unter anderem auf der
Gleitfläche des Lagersegments 11. Das aus der Rinne 14a über
quellende Öl wird von der Gleitfläche des zu lagernden Kör
pers mitgenommen und in Drehrichtung 18 über die Gleitfläche
des Lagersegments 11 gezogen. Es bildet einen Ölfilm, auf dem
der zu lagernde Körper des Lagers ruht.
Fig. 2 zeigt in einer Schnittdarstellung zwei wie in Fig. 1
dargestellte Lagersegmente 21. Der dargestellte Schnitt ent
spricht der Schnittlinie A-A in Fig. 1. Die Lagersegmente 21
ruhen kippbar auf jeweils einem Segmentfuß 22. Alle Segmente
21 des Lagers bilden zusammen mit den jeweiligen Segmentfüßen
22 und dem Untergrund 23 den Lagerkörper. Der zu lagernde
Körper 24 des Lagers ist der Tragkopf eines mit einer Wasser
turbine verbundenen Generators eines Wasserkraftwerks.
Die Lagersegmente 21 weisen als Mittel zur Schmiermittelzu
fuhr jeweils zwei Rinnen 25a, 25b auf, die jeweils als eine
Nut ausgestaltet sind. Die Rinnen 25a, 25b sind mit Schmier
mittelzuleitungen verbunden, die in Fig. 2 nicht dargestellt
sind. Die Rinne 25a ist entlang der in Drehrichtung 26 gese
hen vorderen Kante 27 des Lagersegments 21 angeordnet, die
dem zu lagernden Körper 24 benachbart ist. Bei einer entge
gengesetzten Drehrichtung ist die Rinne 25b die in Drehrich
tung gesehen vordere Kante des Lagersegments.
Während des Betriebs des Gleitlagers ist der gesamte Zwi
schenraum 30 zwischen Untergrund 23 und zu lagerndem Körper
24 mit Öl als Schmiermittel ausgefüllt. Der Zwischenraum 30
weist einen Ölabfluß auf, durch den das Öl den Zwischenraum
30 verlassen kann.
Bei einer Rotation des zu lagernden Körpers 24 in Drehrich
tung 26 wird von der Gleitfläche 31 des zu lagernden Körpers
24 Öl in Drehrichtung 26 mitgezogen. Quillt kein Öl aus der
Rinne 25a eines Lagersegments 21, so wird das warme Öl aus
dem Zwischenraum 30 in die Öffnung der Schmierspalte 32 zwi
schen der Gleitfläche 31 des zu lagernden Körpers und den aus
Lagermetall bestehenden Gleitflächen 33 der Lagersegmente 21
gezogen. Der Schmierspalt verengt sich in Drehrichtung von
beispielsweise 148 µm bei der Rinne 25a auf 84 µm bei der
Rinne 25b. Da das Öl in den immer enger werdenden
Schmierspalt gezogen wird, entwickelt es einen solchen Druck,
daß davon der zu lagernde Körper 24 angehoben wird und auf
dem keilförmigen Ölfilm im Schmierspalt gleitet.
Durch die innere Reibung des Öls erwärmt sich das Öl auf sei
nem Weg durch den Schmierspalt 32. Ohne die Rinnen 25a, 25b
als Schmiermittelzufuhr überhitzt es bevor es am Ende des
Schmierspalts 32 in den Zwischenraum 30 austritt. Um eine
solche Überhitzung zu verhindern, quillt während des Betriebs
des Lagers kaltes Öl in ausreichender Menge z. B. aus der Rin
ne 25a eines Lagersegments. Es strömt in Richtung der Pfeile,
also auch etwas aus der Öffnung des Schmierspalts 32 heraus,
so daß nur wenig warmes Öl aus dem Zwischenraum 30 in den
Schmierspalt 32 eintreten kann. Um die Menge an warmem Öl,
das dennoch in den Schmierspalt eintreten würde, zusätzlich
zu verringern, streifen Ölabstreifer 35 das warme Öl von der
Gleitfläche 31 des zu lagernden Körpers 24 ab. Das kalte Öl
erwärmt sich auf seinem Weg durch den Schmierspalt 32 zwar in
gleichem Maße wie es das warme Öl tun würde, überhitzt jedoch
aufgrund seiner kälteren Ausgangstemperatur nicht.
Die Lagersegmente 21 sind durch die Segmentfüße 22 kippbar
gelagert. Während des Betriebs des Gleitlagers sind sie so
gekippt, daß die weitere Öffnung des Schmierspalts 32 an der
in Drehrichtung gesehen vorderen Kante des Lagersegments 21
liegt. Auf diese Weise verengt sich der Schmierspalt 32 unab
hängig von der Drehrichtung immer in Richtung der Drehrich
tung. Die Ölzufuhr in die Rinnen 25a, 25b durch die Schmier
mittelzuleitungen ist so steuerbar, daß kaltes Öl nur in die
jenige Rinne 25a, 25b eingeleitet wird, die an der in Dreh
richtung gesehen vorderen Kante des Lagersegments 21 liegt.
Ferner ist die Temperatur des kalten Öls in Abhängigkeit von
der Lagertemperatur regelbar.
In Fig. 3 ist in einer Draufsicht ein Lagersegment 41 eines
Axialgleitlagers dargestellt, das zwei als Schmiermittelzu
fuhr dienende Rinnen 42a, 42b aufweist, die jeweils durch ei
ne Seite des Lagersegments 41 und ein am Lagersegment 41 an
gebrachtes Blech 43a, 43b gebildet werden. Die Rinnen 42a,
42b sind jeweils mit einer Schmiermittelzuleitung 44a, 44b
verbunden.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch das Lagersegment 41 entlang
der Linie B-B in der Fig. 3.
Während des Betriebs des Gleitlagers rotiert der zu lagernde
Körper 45 des Gleitlagers in Drehrichtung 46. Er zieht kaltes
Öl, das aus der Rinne 42a quillt, auf die Gleitfläche 47 des
Lagersegments 41. Das Öl bildet einen Ölfilm, auf dem der zu
lagernde Körper 45 gleitet. Bei genügender Ölzufuhr durch die
Schmiermittelzuleitung 44a wird fast ausschließlich durch die
Schmiermittelzuleitung 44a zugeführtes kaltes Öl in den
Schmierspalt 48 und auf die Gleitfläche 47 des Lagersegments
41 gezogen. Auf diese Weise wird das Öl auf der Gleitfläche
47 wirksam vor Überhitzung geschützt.
Fig. 5 stellt in einer stark vereinfachten Darstellung ein
Lagersegment 51 eine Lagerschale eines Radialgleitlagers dar.
Fig. 6 stellt das Lagersegment 51 in einer Schnittdarstel
lung entlang der Linie C-C in Fig. 5 dar.
Das Mittel zur Schmiermittelzufuhr ist in diesem Ausführungs
beispiel in Form einer Vielzahl von Öffnungen 52 ausgestal
tet, die jeweils mit einer Schmiermittelzuleitung 53 verbun
den sind. Der (in den Fig. 5 und 6 nicht dargestellte) zu
lagernde Körper des Lagers ist eine Welle oder Achse, die
sich bei Betrieb des Lagers in Drehrichtung 54 dreht. Durch
die Schmiermittelzuführleitungen 53 wird bei Betrieb des La
gers kaltes Schmiermittel zwischen das Lagersegment 51 und
den zu lagernden Körper gebracht. Die Leitungen können mit
unterschiedlichem Schmiermitteldruck angesteuert werden, so
daß die Menge des aus den Öffnungen 52 Schmiermittels nicht
bei allen Öffnungen gleich ist. Auf diese Weise kann örtlich
unterschiedlichen Druckbelastungen Rechnung getragen werden.
Durch die fast ausschließliche Zuführung von kaltem Öl durch
die Schmiermittelzuführleitungen 53 in den Schmierspalt wird
eine Überhitzung des Radialgleitlagers wirksam vermieden.
Claims (8)
1. Gleitlager mit einem Lagerkörper und einem zu lagernden
Körper (24, 45), wobei der Lagerkörper mindestens ein Lager
segment (11, 21, 41, 51) umfaßt, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lagersegment (11, 21, 41, 51) unmit
telbar an einer zum zu lagernden Körper (24, 45) benachbarten
und in Drehrichtung (18, 26, 46, 54) gesehen vorderen Kante (27)
ein Mittel zur Schmiermittelzufuhr aufweist.
2. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Lagersegment (11, 21, 41)
entlang der Kante (27) eine Rinne (14a, 25a, 42a) umfaßt, die
mit einer Schmiermittelzuleitung (16, 44a) verbunden ist.
3. Gleitlager nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rinne (14a, 25a) in der
dem zu lagernden Körper (24) zugewandten Seite des Lagerseg
ments (11, 21) angeordnet ist.
4. Gleitlager nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rinne (14a, 25a) eine Nut
im Lagersegment (11, 21) ist.
5. Gleitlager nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rinne (42a) ganz oder
teilweise durch ein am Lagersegment (41) angebrachtes Blech
(43a) gebildet ist.
6. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Mittel eine Anzahl von
Öffnungen (17, 52) im Lagersegment (11, 51) umfaßt, die mit ei
ner Schmiermittelzuleitung (16, 53) verbunden sind.
7. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ausgebildet
als ein Axialgleitlager.
8. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der zu la
gernde Körper (24) der Tragkopf eines um eine vertikale Achse
rotierbaren Bauteils eines Kraftwerks ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19923573A DE19923573A1 (de) | 1999-05-21 | 1999-05-21 | Gleitlager |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19923573A DE19923573A1 (de) | 1999-05-21 | 1999-05-21 | Gleitlager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19923573A1 true DE19923573A1 (de) | 2000-05-18 |
Family
ID=7908895
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19923573A Ceased DE19923573A1 (de) | 1999-05-21 | 1999-05-21 | Gleitlager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19923573A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008122518A1 (de) * | 2007-04-10 | 2008-10-16 | Alstom Technology Ltd | Hydrodynamisches axialgleitlager und zugehöriges betriebsverfahren |
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US4501505A (en) * | 1984-06-06 | 1985-02-26 | Chambers William S | Thrust bearing |
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1999
- 1999-05-21 DE DE19923573A patent/DE19923573A1/de not_active Ceased
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |