DE19923246A1 - Ferrule für einen Lichtwellenleiter und Verfahren zum Befestigen der Ferrule an dem Lichtwellenleiter - Google Patents
Ferrule für einen Lichtwellenleiter und Verfahren zum Befestigen der Ferrule an dem LichtwellenleiterInfo
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Abstract
Eine erfindungsgemäße Ferrule (4) für einen Lichtwellenleiter (1) zeichnet sich dadurch aus, daß die Ferrule (4) aus Kunststoff hergestellt ist und am Lichtwellenleiter (1), der auch aus Kunststoff besteht, vorzugsweise mittels Ultraschall verschweißt wird. Am Mantel (2) des Lichtwellenleiters (1) sind dabei Vertiefungen (3) ausgebildet, die neben dem Stoffschluß beim Verschweißen auch einen Formschluß herstellen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ferrule für einen
Lichtwellenleiter und ein Verfahren zum Befestigen einer
Ferrule an einem Lichtwellenleiter.
Bei der Kopplung von elektrooptischen Sendern, wie zum Bei
spiel LEDs und Laserdioden und elektrooptischen Empfängern,
wie zum Beispiel Photodioden und Phototransistoren mittels
einer lichtleitenden Faser, oder bei der optischen Verbindung
von zwei getrennten Lichtwellenleitern (z. B. aus Kunststoff)
miteinander, ergibt sich das Problem, daß die Stirnflächen
der lichtleitenden Fasern zu den korrespondierenden Sende-
oder Empfangsflächen sehr genau in Position gebracht und ge
halten werden müssen. Dabei müssen die optischen Achsen prä
zise zur Deckung gebracht werden und sehr nahe aneinander an
schließen, d. h. sie müssen sowohl in radialer als auch in
axialer Richtung exakt positioniert werden.
Um eine einwandfreie Ankopplung eines Lichtwellenleiters zu
einem Sender oder zu einem Empfänger oder eine einwandfreie
Kopplung Faser/Faser zu gewährleisten, wird bei den bekannten
optischen Steckverbindungen das Ende des Lichtwellenleiters
mit einem Röhrchen, einer sogenannten Ferrule (auch "Insert"
genannt) konfektioniert.
Die Befestigung der Ferrule auf bzw. an dem Lichtwellenleiter
muß zugfest erfolgen, ohne dabei den Lichtwellenleiter zu be
schädigen oder gar seine optischen Eigenschaften zu beein
flussen.
Bekannte Befestigungen an einem Lichtwellenleiter stellen zu
diesem eine Verbindung her, indem beispielsweise eine Crimp
verbindung an den Lichtwellenleiter angebracht wird. Hierbei
besteht jedoch die Gefahr, daß der Lichtwellenleiter beschä
digt wird oder die optischen Eigenschaften negativ beeinflußt
werden.
Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Ferrule für einen Lichtwellenleiter bzw. ein Verfahren
zum Befestigen einer Ferrule an einem Lichtwellenleiter zu
schaffen, wobei eine sichere Befestigung der Ferrule an dem
Lichtwellenleiter, auch bei einer Verwendung in einem Kraft
fahrzeug, d. h. bei hohen Ausziehkräften gegeben ist. Zudem
sollte eine optische Dämpfung des Lichtwellenleiters mög
lichst nicht auftreten und die Fertigung mittels des Verfah
rens kurze Taktzeiten erlauben und geringe Kosten verursa
chen.
Diese Aufgabe wird durch eine Ferrule für einen Lichtwellen
leiter gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst bzw. durch ein Ver
fahren gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
Demnach zeichnet sich eine erfindungsgemäße Ferrule für einen
Lichtwellenleiter dadurch aus, daß die Ferrule aus Kunststoff
hergestellt ist, wobei die Ferrule an einem Mantel des Licht
wellenleiters verschweißt wird.
Darüber hinaus umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren zum Be
festigen einer Ferrule an einem Lichtwellenleiter die folgen
den Schritte:
- - Axial bereichsweises Abisolieren eines Endes des zy lindrischen Lichtwellenleiters, wobei radial ein Teil eines Mantels des Lichtwellenleiters entfernt wird;
- - Aufschieben der Ferrule über den abisolierten Bereich des Lichtwellenleiters; und
- - Zumindest bereichsweises Verschweißen der Ferrule an der Berührungsfläche zum verbliebenen Mantel des Lichtwellenleiters.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Ferrule und des Verfahrens
sind jeweils in den Unteransprüchen angeführt.
In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung wird vor
zugsweise die Ferrule, die aus einem Kunststoff besteht, an
dem Mantel des Lichtwellenleiters, der ebenfalls aus einem
Kunststoff besteht, mittels einer Ultraschall-Verschweißung
befestigt.
Die wesentlichen Vorteile nach der vorliegenden Erfindung
sind wie folgt:
- - Hochfeste Verbindung zwischen Ferrule und Lichtwel lenleiter;
- - Die Ferrule kann kostengünstig in Spritzgußtechnik gefertigt werden;
- - Wirtschaftliche Kabelkonfektionierung und Fertigung der Ferrule;
- - Hoher Automatisierungsgrad bei der Montage möglich;
- - Montage der Ferrule an dem Lichtwellenleiter kann mit der Bearbeitung der Stirnfläche des Lichtwellenlei ters kombiniert werden; und
- - Keine Beeinträchtigung der optischen Eigenschaften des Lichtwellenleiters.
Eine erfindungsgemäße Ferrule für einen Lichtwellenleiter und
das erfindungsgemäße Verfahren zum Befestigen einer Ferrule
an einem Lichtwellenleiter sind in der Zeichnung dargestellt.
Diese zeigt in:
der Figur eine perspektivische Ansicht eines Lichtwel
lenleiters mit einer aufgesetzten Ferrule im Teillängs
schnitt.
In der Figur ist eine Ferrule 4 aus einem Kunststoffmaterial
an einem Lichtwellenleiter 1 angeordnet, der ebenfalls aus
einem Kunststoffmaterial gefertigt ist.
Der Lichtwellenleiter 1 weist in der dargestellten Ausfüh
rungsform einen lichtleitenden Kern sowie einen zweischaligen
Mantel 2 auf, der aus einem Außenmantel und aus einem Innen
mantel besteht. Der Innenmantel (radial gesehen) weist in ei
nem Verschweißungsbereich 5 eine geprägte oder geschnittene
Außengeometrie auf, die Vertiefungen 3 ausbildet. Die Vertie
fungen 3 können vorzugsweise als Gewinde ausgebildet sein.
Dieser zweischalige bzw. zweischichtige Aufbau des Mantels 2
des Lichtwellenleiters 1 aus Außenmantel und Innenmantel ist
für die vorliegende Erfindung nicht zwingend erforderlich;
ausschlaggebend ist, daß für die Anbringung der Ferrule 4 ein
gewisser Puffer zur Verfügung steht, der bei der Befestigung
der Ferrule 4 eine Beschädigung des Kerns des Lichtwellenlei
ters 1 sicher verhindert.
Im Falle der in der Figur gezeigten Ferrule 4 wird also zu
nächst der Außenmantel des Lichtwellenleiters 1 in einem Be
reich abisoliert.
Mittels einer Ultraschallverschweißung wird die Ferrule 4 an
dem Lichtwellenleiter 1 befestigt. In der Figur ist beispiel
haft der Bereich 5 eingezeichnet, in dem die Schweißverbin
dung hergestellt wird. Je nach geforderten Festigkeiten der
Verbindung zwischen Ferrule 4 und Lichtwellenleiter 1 kann
ein mehr oder weniger langer (Verschweißungs-)Bereich 5 vor
gesehen werden.
Der Lichtwellenleiter 1 und die Ferrule 4 werden mittels die
ser Ultraschallverschweißung dauerhaft und unlösbar miteinan
der verbunden. Die Verschweißung erfolgt dabei zwischen dem
Innenumfang der Ferrule 4 und dem Außenumfang des Innenman
tels.
Neben dem Stoffschluß zwischen diesen beiden Bauteilen er
folgt über die Vertiefungen 3 auch ein Formschluß zwischen
den beiden Bauteilen.
Beim eigentlichen Verschweißen der Ferrule 4 mit dem Innen
mantel 3 (Schutzmantel für den Kern des LWL) des Lichtwellen
leiters 1 wird nur der Kunststoff an diesen beiden Teilen
aufgeschmolzen, und es wird keine nennenswerte Beeinträchti
gung an dem Lichtwellenleiter 1 bewirkt. Da die lichtleitende
Faser nicht mechanisch verformt wird, wie etwa beim Crimpen,
ist keine Erhöhung der optischen Dämpfung damit verbunden.
Die Auszugskraft der Ferrule relativ zum Lichtwellenleiter 1
wird hauptsächlich durch die Güte des Stoffschlusses und
durch den Querschnitt der Schweißnaht bestimmt.
Diese Schweißnaht kann bzw. die Schweißnähte können mit einer
beliebigen Anzahl von um die Ferrule 4 kreisförmig verteilten
Sonotroden erzeugt werden.
Die Innenfläche der Ferrule 4 kann eine glatte Oberfläche
aufweisen oder kann auch nicht glatt ausgeführt sein, dann
auch mit Vertiefungen, Aussparungen, Rippen, Stegen, etc., um
das Verschweißen zu erleichtern. Insbesondere kleinere Mate
rialanhäufungen, wie zum Beispiel an einer Rippe, können ein
facher und schneller aufgeschmolzen werden, als eine volle
glatte Fläche.
Ein schnelles Verschweißen bringt den Vorteil mit sich, daß
eine Beschädigung des Kerns des Lichtwellenleiters 1 ausge
schlossen werden kann.
Die Stirnfläche des Lichtwellenleiters 1 kann abgeschnitten,
geschliffen oder gleichzeitig mit der Verschweißung geglättet
werden.
Beim Verschweißen der Ferrule 4 mit dem "Schutzmantel" des
Lichtwellenleiters 1 wird nur der Kunststoff des Schutzman
tels aufgeschmolzen, so daß keine spürbare Beeinträchtigung
des Kerns (z. B. aus einem Polymer) des Lichtwellenleiters 1
auftritt. Da die Faser beim Schweißen mechanisch nicht ge
quetscht wird (wie etwa beim Crimpen), ist keine Erhöhung der
optischen Dämpfung zu bemerken.
Eine erfindungsgemäße Ferrule 4 für einen Lichtwellenleiter 1
zeichnet sich dadurch aus, daß die Ferrule 4 aus Kunststoff
hergestellt ist und am Lichtwellenleiter 1, der auch aus
Kunststoff besteht, vorzugsweise mittels Ultraschall ver
schweißt wird. Am Mantel 2 des Lichtwellenleiters 1 sind da
bei Vertiefungen 3 ausgebildet, die neben dem Stoffschluß
beim Verschweißen auch einen Formschluß herstellen.
Bezüglich weiterer Merkmale und Vorteile der vorliegenden Er
findung wird ausdrücklich auf die zugehörige Zeichnung und
die Patentansprüche verwiesen.
Claims (15)
1. Ferrule (4) für einen Lichtwellenleiter (1),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ferrule (4) aus Kunststoff hergestellt ist, wobei die
Ferrule (4) an einem Mantel (2) des Lichtwellenleiters (1)
verschweißt wird.
2. Ferrule (4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ferrule (4) im wesentlichen eine hohlzylindrische Form
aufweist, wobei der Lichtwellenleiter (1) durch den Hohlraum
verläuft.
3. Ferrule (4) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtwellenleiter (1) im Berührungsbereich mit der Ferru
le (4) zumindest bereichsweise eine nicht glatte Oberfläche
mit Vertiefungen (3) im Mantel (2) aufweist.
4. Ferrule (4) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ferrule (4) im Berührungsbereich mit dem Lichtwellenlei
ter (1) eine glatte Oberfläche aufweist.
5. Ferrule (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ferrule (4) mittels Spritzgießen hergestellt ist.
6. Ferrule (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ferrule (4) am Außenumfang mehrere Erhebungen und/oder
Vertiefungen aufweist.
7. Ferrule (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ferrule (4) mittels einer Ultraschallverschweißung an dem
Lichtwellenleiter (1) befestigt wird.
8. Ferrule (4) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschweißung zumindest bereichsweise im Berührungsbe
reich zwischen Ferrule (4) und Lichtwellenleiter (1) erfolgt.
9. Verfahren zum Befestigen einer Ferrule (4) an einem Licht
wellenleiter (1),
gekennzeichnet durch die Schritte:
gekennzeichnet durch die Schritte:
- - Axial bereichsweises Abisolieren eines Endes des zy lindrischen Lichtwellenleiters (1), wobei radial ein Teil eines Mantels (2) des Lichtwellenleiters (1) entfernt wird;
- - Aufschieben der Ferrule (4) über den abisolierten Be reich des Lichtwellenleiters (1); und
- - Zumindest bereichsweises (5) Verschweißen der Ferrule (4) an der Berührungsfläche zum verbliebenen Mantel (2) des Lichtwellenleiters (1).
10. Verfahren nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch den Schritt: Herstellen der
Ferrule (4) aus einem Kunststoff.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
gekennzeichnet durch den Schritt: Herstellen der
Ferrule (4) mittels eines Spritzgußverfahrens.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
gekennzeichnet durch den Schritt: Herstellen des
Lichtwellenleiters (4) aus einem Kunststoff.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
gekennzeichnet durch den Schritt: Herstellen des
Mantels (2), der aus einem radial außenliegendem Teil des
Mantel und/oder einem radial innenliegenden Teil des Mantel
besteht, aus einem Kunststoff.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
gekennzeichnet durch den Schritt: Verschweißen der
Ferrule (4) mit dem Lichtwellenleiter (1) mittels Ultra
schall.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch den Schritt: Verwenden einer
Mehrzahl von Sonotroden, die um die Ferrule (4) kreisförmig
angeordnet sind.
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