DE19923117A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Bohrungen in HDI Multilayern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Bohrungen in HDI MultilayernInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, mit denen es möglich ist, Bohrungen von HDI-Multilayern luftblasenfrei mit lösungsmittelarmen bis freien, bevorzugt strahlenhärtbaren, Epoxidharzlacksystemen zu füllen, indem der Lack auf 60 bis 140 DEG C erwärmt und auf eine Viskosität von 100 bis 1000 mPas gebracht und in eine Spaltgießvorrichtung (5) gegeben, die auf die Leiterplattenoberfläche (13) aufgesetzt ist, und mittels Vakuum von 300 bis 900 mbar über eine unterhalb der Leiterplatte (4) angeordnete Absaugvorrichtung (10) in die zu füllenden Bohrungen (14) gesogen wird. Der Lacküberschuß wird über eine auf 10 bis 25 DEG C gekühlte gummierte Walze (16) wieder entfernt und über auf 60 bis 140 DEG C beheizte mit Abstreifern (20) versehene Rollrakel (19) wieder in den Vakuumtank (2) zurückgeführt. Der in die Bohrungen (14) eingefüllte Lack wird durch nachgeordnete, unterhalb der Leiterplatte angeordnete UV-Strahler (22) gehärtet.
Description
Zur Herstellung von HDI Multilayern sind sehr viele unterschiedliche
Verfahren bekannt. Diese werden u. a. in der Zeitschrift Produktion
von Leiterplatten und Systemen, Eugen G. Leuze Verlag Karlstraße 4
D-88348 Saulgau in der Ausgabe 3/99 auf den Seiten 311-318 sowie
320-329 beschrieben. Der HDI Multilayer besitzt üblicherweise eine
mit Durchkontaktierungsborungen versehene Innenlage, die aus Epoxid
glaslaminat hergestellt wird. Über diese Innenlage werden verstärkungs
freie üblicherweise flüssige Dielektrika appliziert. Hierbei stellt
sich das Problem, daß diese vorzugsweise aus thermisch bzw. strahlenhärt
baren Epoxidharzlacken bestehenden Dielektrika in die Bohrungen abfließen
und daß keine geschlossene Leiterebene erzeugt werden kann.
Zur Behebung dieses Problems werden die Durchkontaktierungsbohrungen
im Siebdruck oder Walzenbeschichtungsverfahren mit Lack gefüllt.
Es handelt sich hierbei um eine Lackpaste, die jedoch nicht die erfor
derliche Ebenheit erreicht. Daher muß anschließend mit einer aus Keramik
walzen bestehenden Schleifanlage ein Microschleifen auf wenige Micrometer
erfolgen. Dieser Prozeß ist sehr kostenaufwendig, eine luftblasenfreie
Füllung ist hiermit nicht zu erzielen, so daß die Schaltungen noch ei
nige Stunden entgasen müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung verfügbar zu machen, mit dem es möglich ist, in einem konti
nuierlichen Herstellungsprozeß die Durchkontaktierungsbohrungen luftbla
senfrei zu füllen. Es ist darüberhinaus Aufgabe der Erfindung eine luft
blasenfreie Füllung von Bohrungen mit elektrisch leitfähigen Lacken zu
ermöglichen.
Die Lösung all dieser und noch anderer Probleme wird mit nachfolgend
beschriebener Erfindung erzielt.
Die Leiterplatte wird auf Lacktemperatur vorgewärmt.
Die Bohrungen (1) werden mit bevorzugt lösungsmittelfreien strahlen
härtbaren Epoxidharzlacken gefüllt, indem ein Epoxidharzlack gemäß
der Rezeptur A auf 60 bis 140°C, bevorzugt auf 100 bis 120°C er
wärmt und auf eine Viskosität von 100 bis 1000 mPas eingestellt wird.
Dieser Lack wird in einem Vakuumtank (2) gefüllt. Mittels einer Pumpe
(3) wird er in eine oberhalb der Leiterplatte (4) angeordnete Spalt
gießvorrichtung (5) gefüllt, deren Spalt mit einer bevorzugten Spalt
breite von 1 bis 20 mm auf die Leiterplattenoberfläche (13) aufgesetzt
ist und mit Metalllippen (7) abgedichtet wird.
Diese Spaltgießvorrichtung (5) wird über ein beheiztes Rohr (6) mit
tig mit Lack versorgt, und über eine trichterförmig über die Leiter
plattenbreite angeordnete Gießvorrichtung verteilt. Der Lack hat wäh
rend der der Lochverfüllung eine Füllhöhe von 1 bis 10 cm.
Unterhalb dieser Spaltgießvorrichtung (5) ist eine baugleiche Absaugvor
richtung angebracht (10) die über ein Rohr (11) mit einem Vakuumtank
(2) verbunden ist. Der Unterdruck wird während des Beschichtungsprozes
ses mit einer Vakuumpumpe erzeugt. Sobald sich zwischen der Spaltgießvor
richtung (5) und der Absaugung (10) eine Leiterplatte befindet, füllt
sich die Gießvorrichtung mit Lack (5), der permanent über die Lackpum
pe (3) gefördert wird. Über die Absaugvorrichtung (10) wird nun der
Lack durch die Bohrungen mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,4 mm gezo
gen. Die Metalllippen sind elastisch und dichten gegenüber der Leiter
plattenoberfläche (13) ab und sorgen für den Ausgleich bei Dickenschwan
kungen. Sobald die Leiterplatte die Gießvorrichtung (5) verläßt, fließt
der in der Gießvorrichtung (5) noch verbliebene Lack in den Vakuumtank
(2) über die Absaugung (10) zurück.
Die Bohrungen sind nun luftblasenfrei gefüllt (14).
Der noch auf der Leiterplattenoberfläche (13) verbleibende Lack (115)
wird mittels nachgeordneter gummierter gekühlter Walzen (16) entfernt.
Diese Walzen (16) sind zur Heraufsetzung der Lackviskosität und zur Er
höhung der Lackhaftung auf 10 bis 25°C gekühlt.
Hierzu werden sie an ein Kühlaggregat (23) angeschlossen.
Die 1 bis 5 mm dicke Gummierung (17) wird auf eine Rauhigkeit von 5 bis
10 µm geschliffen.
Der von der Leiterplattenoberfläche abgetragene Lack (18) wird mittels
beheizter Stahlwalzen (19) von der Oberfläche der gekühlten Walze (16)
abgetragen und mittels eines Rakelmessers (20) in Lackauffangwannen ge
bracht, die über ein Rohrsystem mit dem Vakuumtank (2) verbunden sind.
Die Leiterplatte (4) verläßt diese gekühlten Walzen (16) mit gefüll
ten luftblasenfreien Bohrungen (14) und mit weitgehend lackfreien
Oberflächen (13).
Anschließend an die Lackfüllung der Bohrungen wird mittels eines in Be
schichtungsrichtung hinter den gekühlten Walzen (16) unterhalb der Lei
terplatte (4) angeordneten UV-Strahlers (22) eine UV-Härtung des
Lackes durchgeführt, so daß ein Herausfließen bei nachfolgenden Beschich
tungsprozessen vermieden wird.
Die Erfindung wird an nachfolgenden Beispielen erläutert.
Leiterplattentemperatur: 110°C
Leiterplattendicke: 0,4 mm
Lochdurchmesser: 0,2 mm.
Leiterplattendicke: 0,4 mm
Lochdurchmesser: 0,2 mm.
16,3 Gew.-Tl. Rütapox 4704 R Fa. Bakelite
16,3 Gew.-Tl. DEN 438 DOW Chemical
16,3 Gew.-Tl. Kresolnovolak HT 9490 Ciba
48,4 Gew.-Tl. Magnesiumhydroxid
2,2 Gew.-Tl. 2-Ethylantachinon BASF
0,5 Gew.-Tl.
16,3 Gew.-Tl. DEN 438 DOW Chemical
16,3 Gew.-Tl. Kresolnovolak HT 9490 Ciba
48,4 Gew.-Tl. Magnesiumhydroxid
2,2 Gew.-Tl. 2-Ethylantachinon BASF
0,5 Gew.-Tl.
2 Ethyl-4-Methylimidazol BASF
100,0 Gew.-Tl. 100 Gew.-%
Viskosität: 500 mPa.s
Temperatur: 110°C
Druck: 800 mbar
Kühlwalzentemperatur: 10°C
Rollrakeltemperatur: 100°C
UV-Strahler: 80 W/cm 360 nm Wellenlänge
Geschwindigkeit: 2 m/min.
100,0 Gew.-Tl. 100 Gew.-%
Viskosität: 500 mPa.s
Temperatur: 110°C
Druck: 800 mbar
Kühlwalzentemperatur: 10°C
Rollrakeltemperatur: 100°C
UV-Strahler: 80 W/cm 360 nm Wellenlänge
Geschwindigkeit: 2 m/min.
Leiterplattendicke: 0,2 mm
Lochdurchmesser: 0,4 mm
Leitfähiger Lack:
Leiterplattentemperatur: 120°C.
Lochdurchmesser: 0,4 mm
Leitfähiger Lack:
Leiterplattentemperatur: 120°C.
16,3 Gew.-Tl. Rütapox VE 4704 R Fa. Bakelite
16,3 Gew.-Tl. DEN 438 Fa. Dow Chemical
16,3 Gew.-Tl. Kresolnovolak HT 9490 Ciba
24,2 Gew.-Tl. Graphit
24,2 Gew.-Tl. Ruß
2,2 Gew.-Tl. 2-Ethylantrachinon BASF
0,5 Gew.-Tl.
16,3 Gew.-Tl. DEN 438 Fa. Dow Chemical
16,3 Gew.-Tl. Kresolnovolak HT 9490 Ciba
24,2 Gew.-Tl. Graphit
24,2 Gew.-Tl. Ruß
2,2 Gew.-Tl. 2-Ethylantrachinon BASF
0,5 Gew.-Tl.
2-Ethyl-4-Methylimidazol
100,0 Gew.-Tl. 100 Gew.-%
Viskosität: 200 mPa.s
Temperatur: 120°C
Druck: 500 mbar
Kühlwalzen: 20°C
Rollrakel: 90°C
UV-Strahler: 80 W/cm 360 nm Wellenlänge
Geschwindigkeit: 1 m/min.
100,0 Gew.-Tl. 100 Gew.-%
Viskosität: 200 mPa.s
Temperatur: 120°C
Druck: 500 mbar
Kühlwalzen: 20°C
Rollrakel: 90°C
UV-Strahler: 80 W/cm 360 nm Wellenlänge
Geschwindigkeit: 1 m/min.
Claims (8)
1. Verfahren zum Füllen von Bohrungen in HDI Multilayern, dadurch
gekennzeichnet, daß ein bevorzugt strahlenhärtbares lösungsmittel
freies Epoxidharzlacksystem durch Erwärmung auf 60 bis 140°C auf
eine Viskosität von 100 bis 1000 mPa.s gebracht, in eine Spaltgieß
vorrichtung (5) gegeben, die auf die ebenfalls auf Lacktemperatur
vorgewärmte Leiterplatte (4) aufgesetzt ist, mittels Vakuum von
bevorzugt 300 bis 900 mbar über eine unterhalb der Leiterplatte (4)
angeordnete Absaugvorrichtung (10) in die zu füllenden Bohrungen
(1) gesogen und der Lacküberschuß (15) auf der Leiterplatten
oberfläche (13) über eine auf 10 bis 25°C temperierte gummierte
Walze (16) wieder entfernt, mittels auf 60 bis 140°C beheizte
mit Abstreifern (20) versehene Rollrakel (19) wieder in den Va
kuumtank (2) zurückgeführt und der in die Bohrungen (14) einge
füllte Lack durch nachgeordnete, unterhalb der Leiterplatte
(4) angeordnete UV-Strahler (22) gehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack
einen Feststoffgehalt von 90 bis 100 Gew.-% aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lack termisch härtbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack
elektrisch leitfähig ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß vor einer Walzenbeschichtungsanlage, die
mindestens aus einer kühlbaren gummierten gummierten Auftragswalze
(16) und einem beheizbaren Rollrakel (19) besteht, eine Spaltgieß
vorrichtung (5) angeordnet ist, die über einen Gießspalt (8) von
1 bis 20 mm Breite verfügt, der auf die Leiterplattenoberfläche (13)
aufgesetzt wird, und daß unterhalb dieses Gießspaltes (8) eine
ebenfalls trichterförmige Absaugvorrichtung (10) auf die Leiter
plattenoberfläche (13) aufgesetzt ist, die über einen Spalt gleicher
Breite verfügt und mit dem Vakuumtank (2) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spaltgießvorrichtung am Gießkopf zwei Metalllippen (7) aufweist,
die eine Federcharakteristik besitzen und bei Dickenschwankungen
der Leiterplatte den Lackaustritt auf die Oberfläche (13) verhindern.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Beschich
tungsrichtung den Walzen (16) nachgeordnet unterhalb der Leiterplatten
ein UV-Strahler (22) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltgieß
vorrichtung (5) horizontal drehbar angeordnet ist, so daß sie an un
terschiedliche Leiterplattenbreiten angepaßt werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123117 DE19923117A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Bohrungen in HDI Multilayern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123117 DE19923117A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Bohrungen in HDI Multilayern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19923117A1 true DE19923117A1 (de) | 2000-11-23 |
Family
ID=7908601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999123117 Withdrawn DE19923117A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Bohrungen in HDI Multilayern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19923117A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110572962A (zh) * | 2019-09-06 | 2019-12-13 | 江苏博敏电子有限公司 | 一种hdi产品的层压制作工艺 |
-
1999
- 1999-05-19 DE DE1999123117 patent/DE19923117A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110572962A (zh) * | 2019-09-06 | 2019-12-13 | 江苏博敏电子有限公司 | 一种hdi产品的层压制作工艺 |
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