DE19922954A1 - Anorganische Textilfaserwerkstoffe insbesondere für den Einsatz in Abgaskonvertern für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Anorganische Textilfaserwerkstoffe insbesondere für den Einsatz in Abgaskonvertern für BrennkraftmaschinenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft anorganische Textilfaserwerkstoffe auf der Basis von hochtemperaturbeständigen, hochtextilen, Al¶2¶O¶3¶-modifizierten Kieselsäurestapelfasern, die als Gestricke oder als aus Nadelfliesstoffen gebildete Rundnadelschläuche vorliegen, welche aus hochtemperaturbeständigen, hochtextilen, Al¶2¶O¶3¶-modifizierten Kieselsäurestapelfasern hergestellt wurden, und eine Rohdichte von 60 bis 350 kg/m·3·, eine Dicke von 1 bis 30 mm und, bei Drücken bis 2 MPa, ein Kompressionsverhalten von 10 bis 95%, bezogen auf die Rohdichte und Dicke im unkomprimierten Zustand, aufweisen, die Verwendung dieser Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für Federmatten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brennkraftmaschinen sowie einen Abgaskonverter für Brennkraftmaschinen, welcher solche Textilfaserwerkstoffe enthält.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft anorganische Textil
faserwerkstoffe gemäß Patentanspruch 1, die Verwendung die
ser Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für Federmatten
(Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brennkraftmaschinen
gemäß Patentanspruch 9 sowie einen Abgaskonverter für
Brennkraftmaschinen, welcher diese Textilfaserwerkstoffe
enthält, gemäß Patentanspruch 15.
Die erfindungsgemäßen Textilfaserwerkstoffe sind
Gestricke oder Nadelvliesstoffe in runder Form (Rundnadel
schläuche; z. B. sogenannte "Rondex®-Schläuche") aus hoch
temperaturbeständigen, hochtextilen, Al2O3-modifizierten
SiO2-Stapelfasern, die mit weiteren Textilprodukten auf
Basis hochtemperaturbeständiger, hochtextiler, modifizier
ter SiO2-Stapelfasern, wie z. B. Nadelmatten, kombiniert
sein können. Die Erfindung betrifft weiterhin den Einsatz
der genannten Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für Feder
matten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brennkraftma
schinen. Unter Abgaskonverter wird hierbei ein keramischer
Körper (Monolith) verstanden, der über einen anorganischen
Textilfaserwerkstoff auf Basis hochtemperaturbeständiger,
hochtextiler, modifizierter SiO2-Stapelfasern oder eine
geeignete Kombination dieser Textilfaserwerkstoffe in einem
Metallgehäuse radial und axial fixiert ist. Der Monolith
ist vorwiegend mit einer katalytisch aktiven Substanz
beschichtet (katalytische Reinigung von Abgasen).
Nach der PCT/DE98/01336 des gegenwärtigen Anmelders ist
ein Al2O3-haltiges, hochtextiles und hochtemperaturbestän
diges Glasstapelfaservorgarn auf Kieselsäurebasis mit einem
baumwollartigen, voluminösen Charakter bekanntgeworden, das
zu vielfältigen textilen Folgeprodukten, wie Geweben,
Nadelmatten, Schnüren, Bändern, Schläuchen, Packungen,
Faserpapieren und Faserplatten, verarbeitbar ist. Dieses
Glasstapelfaservorgarn auf Kieselsäurebasis und die hieraus
hergestellten Textilprodukte können u. a. auch für die ther
mische und akustische Dämmung in der Automobilindustrie
eingesetzt werden. Gestricke und Vliesstoffe in runder Form
(Rundnadelschläuche), die als Ersatz für Federmatten
(Quellmatten) in Abgaskonvertern, wo neben der thermischen
und akustischen Isolationswirkung auch eine entsprechende
Elastizität der Faserwerkstoffe im Einsatzfalle gefordert
ist, wurden jedoch noch nicht beschrieben.
Als Federmatten in Abgaskonvertern werden bisher kera
mische Faservliesmatten verwendet, die den Spaltbereich
zwischen Metallgehäuse und Monolith einnehmen. Diese Quell
matten enthalten zusätzlich Expansionsteilchen (Hydroglim
mer, z. B. Vermiculit), die sich bei Erwärmung ausdehnen.
Hierdurch wird der Spalt ausgefüllt und damit der Monolith
innerhalb des metallischen Gehäuses verankert. Diese Anord
nung soll verhindern, daß die Lage der Isolationsmatte
durch die Wirkung des anblasenden, pulsierenden Abgasstro
mes radial und/oder axial verändert wird, wodurch Vibratio
nen im Fahrzeugbetrieb verursacht, oder der keramische Kör
per sogar zerstört werden können. Für das Erreichen des
Expansionszustandes ist zumindest eine einmalige Erwärmung
auf 400°C im Regelfall, auf 260°C bei Zündung eines zusätz
lichen Reaktionsgemisches (DE 92 00 842), erforderlich.
Nachteile dieser, aus dem Stand der Technik bekannten,
Quellmatten sind jedoch u. a. folgende:
- - Sie basieren auf keramischen Fasern, die als lungengän gige faserförmige Partikel (Fasern gemäß WHO-Definition mit Faserlänge < 5 µm, Durchmesser < 3 µm und Länge/Durchmesser-Verhältnis < 3/1) potentielle Gesund heitsgefahren auslösen können.
- - Sie enthalten einen beträchtlichen Anteil an organi schem Bindemittel (z. B. 6-8% Acryl-Latex in der DE 92 00 842). Die Freisetzung oder Zersetzung dieser Binde mittel führt im Einsatzfalle zumindest zu einem parti ellen Verlust der Elastizität (Federwirkung) der Quell matte. Außerdem kann die Freisetzung oder oxidative Spaltung dieser Bindemittel ebenfalls eine potentielle Gesundheitsgefährdung darstellen.
- - Die Federwirkung reduziert sich in wiederholten Fahr zeugzyklen, da die Expansionswirkung der eingelagerten Blähglimmerteilchen nur bis Temperaturen von ca. 750°C reversibel abläuft, im Abgaskonverter jedoch wiederholt Temperaturen oberhalb von 750°C anfallen.
- - Die Glimmerpartikel verursachen Reibungen auf den Fasern. Infolge dieser mechanischen Belastungen werden nach und nach zahlreiche Fasern zerstört.
Um den Anforderungen an die thermische und akustische
Isolationswirkung bei gleichzeitiger Elastizität (Federwir
kung) gerecht zu werden, wurden im Stand der Technik zahl
reiche weitere Versuche beschrieben, die von geeigneten
Kombinationen verschiedener Materialien und Anordnungen
ausgehen. Diese Versuche zielen darauf ab, einen verbesser
ten Erosionsschutz der Isolationsmatten mit Expansionswir
kung zu erreichen (insbesondere im Bereich der Abgasein-
und Austrittsstutzen des Abgaskonverters) oder die
gewünschte Federwirkung der entsprechenden Konstruktion
einzustellen bzw. zu erhöhen. Die DE 38 35 841 beschreibt
z. B. ein Abstützelement, das die Wärmeisolationseinlage
unterbricht. Dieses Element besteht aus einem keramischen
Faserkern, der einen Anteil von 10-50% weiteren Fasern
und/oder Materialien enthält, die die Elastizität erhöhen.
Diese Materialien sind Glas- und Drahtfäden (auch in
Gestrickform) oder Blähglimmerteilchen. Für die Umhüllung
dieses Abstützelementes werden Drahtgewebe, Drahtgestricke,
Quarzglasgespinste und -gestricke sowie Keramikgewebe und
-gestricke vorgeschlagen. Desweiteren ist nach der DE 40 09 945
ein Faserdichtring bekanntgeworden, der aus Metall-,
Mineral- und/oder Keramikfasern in Form von Matten, Vlies,
Gestrick und Gewirk, vorzugsweise mit einem stabilen Kern
aus Metall oder Keramik, besteht. Jedoch gelingt es mit
diesen bereits bekannten Konstruktionen nicht, eine voll
ständige Substitution der Quellmatten herbeizuführen. Zeit
lich weiter zurückliegende Versuche mit dem Ziel, die Ein
bettung des Monolithen in das Metallgehäuse durch kerami
sche Faserschichten sicherzustellen, die sich über den
gesamten Konverterbereich erstrecken, konnten sich nicht
durchsetzen (DE 22 13 539, DE 22 61 663). Diese keramischen
Fasern (Aluminiumsilicatfasern wie z. B. Fiberfrax® und
Cerafelt®) werden durch den anblasenden Abgasstrom ausge
tragen bzw. zerstört.
Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, geeignete Textilfaser
werkstoffe bereitzustellen, die als Substitute der bekann
ten Federmatten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brenn
kraftmaschinen einsetzbar sind. Diese bekannten Quellmatten
sollen dabei möglichst vollständig ersetzt werden können.
Die erfindungsgemäßen Textilfaserwerkstoffe sollen aus
hochtemperaturbeständigen, amorphen, modifizierten SiO2-
Stapelfasern hergestellt werden, die zusätzlich zu sehr
guten thermischen und akustischen Isolationseigenschaften
auch eine ausreichende elastische Rückstellfähigkeit
gewährleisten. Die Funktionswirkung dieser Textilfaserpro
dukte im Konvertereinsatz soll dabei vorliegen, ohne daß
zusätzliche Komponenten, wie z. B. organische Bindemittel,
Metall- oder Quarzglasfäden etc. eingebracht werden müssen.
Die Quellmattensubstitute sollen eine ausgezeichnete ther
mische Beständigkeit (auch bei Temperaturen oberhalb 750°C)
und eine sehr gute chemische Beständigkeit aufweisen. Bei
Einsatz dieser elastischen Textilfaserwerkstoffe als Quell
mattenersatz in Abgaskonvertern soll der keramische Mono
lith auch in wiederholten Betriebszyklen innerhalb seines
metallischen Gehäuses radial und axial sicher fixiert wer
den können, ohne daß zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. die
Einbringung von Expansionsteilchen, erforderlich sind. Das
elastische Rückstellvermögen der Textilfaserwerkstoffe soll
auch bei hohen Temperaturen soweit erhalten bleiben, daß
eine sichere Lagerung des Monolithen ermöglicht wird. Die
Faserquerschnitte der eingesetzten anorganischen Fasern
sollen dabei in einem gesundheitlich unbedenklichen Bereich
liegen. Der amorphe Zustand dieser Fasern soll auch nach
dem Einsatz als Quellmattenersatz in Abgaskonvertern erhal
ten bleiben, um eine Gesundheitsbelastung durch kristalli
nen Staub zu vermeiden.
Zur Lösung dieser genannten Aufgaben wird zunächst von
dem in der PCT/DE98/01336, auf welche in der vorliegenden
Anmeldung vollinhaltlich Bezug genommen wird, offenbarten
Fasermaterial ausgegangen. Wie in der PCT/DE98/01336
beschrieben, ist dieses Fasermaterial bis zu Temperaturen
von ca. 1100°C beständig, ist durch eine Extraktion eines
Glasstapelfaservorgarns mit einer anorganischen oder orga
nischen Säure erhältlich und enthält die folgenden Kompo
nenten in den angegebenen Massebestandteilen:
85 bis 99 Masse-% SiO2
1 bis 5 Masse-% Al2O3
0 bis 10 Masse-% Na2O und/oder K2O
0 bis 3 Masse-% CaO
0 bis 2 Masse-% MgO
0 bis 2 Masse-% B2O3
0 bis 1 Masse-% TiO2
0 bis 1 Masse-% Fe-Oxide, insbesondere Fe2O3
0 bis 1 Masse-% ZrO2
0 bis 0,5 Masse-% BaO
0 bis 0,5 Masse-% PbO
0 bis 0,5 Masse-% ZnO
0 bis 0,5 Masse-% Cr2O3 und
0 bis 0,5 Masse-% F.
85 bis 99 Masse-% SiO2
1 bis 5 Masse-% Al2O3
0 bis 10 Masse-% Na2O und/oder K2O
0 bis 3 Masse-% CaO
0 bis 2 Masse-% MgO
0 bis 2 Masse-% B2O3
0 bis 1 Masse-% TiO2
0 bis 1 Masse-% Fe-Oxide, insbesondere Fe2O3
0 bis 1 Masse-% ZrO2
0 bis 0,5 Masse-% BaO
0 bis 0,5 Masse-% PbO
0 bis 0,5 Masse-% ZnO
0 bis 0,5 Masse-% Cr2O3 und
0 bis 0,5 Masse-% F.
Dabei hat sich überraschenderweise gezeigt, daß sich
aus dem bekannten Al2O3-haltigen, hochtemperaturbeständigen
und hochtextilen Glasstapelfaservorgarn auf Kieselsäureba
sis mit baumwollartigem, voluminösem Charakter Gestricke
und Rundnadelschläuche auf Stapelfaserbasis fertigen las
sen, die sich hervorragend als Quellmattenersatz in Abgas
konvertern für Brennkraftmaschinen eignen. Diese Gestricke
und Rundnadelschläuche weisen, aufgrund ihres voluminösen,
flauschig-weichen Charakters, eine beachtliche Elastizität
bei mechanischer Beanspruchung auf, die nicht erwartet wer
den konnte. Diese Elastizität geht mit dem gewünschten
Rückstellverhalten im Konvertereinsatz einher. Bringt man
diese elastischen Textilfaserwerkstoffe in geeigneter
Weise, anstelle einer üblichen Quellmatte, in den Spalt
zwischen Metallgehäuse und keramischen Monolithen ein, wird
beim erstmaligen Aufheizen eine Verfestigung der anorgani
schen Textilien bewirkt. Ursache hierfür ist das Abreagie
ren von OH-Gruppierungen beim Erwärmen auf 500-1000°C, da
das SiO2-Netzwerk des Fasermaterials bis zu 40% endstän
dige Si-OH-Gruppen enthält. Diese Verfestigung war an sich
unerwünscht, da hierdurch die Elastizität reduziert wird.
Überraschenderweise wurde jedoch beobachtet, daß die von
der Textilfaserkonstruktion auf den Keramikkörper ausgeübte
Kraftwirkung (Montagespannung) nach der thermischen Bela
stung mitunter sogar deutlich zunahm. Nach wiederholten
Temperaturwechselzyklen zwischen 25 und 1000°C wurde keine
oder nur eine geringe Veränderung der Montagespannung regi
striert. Auch das elastische Rückstellverhalten war bei
diesen Textilfaserwerkstoffen zumindest noch soweit ausge
prägt, daß die Montagespannung deutlich oberhalb der erfor
derlichen Mindestspannung (Haltespannung) lag. Das überra
schend positive Verhalten der erfindungsgemäßen Textilfa
serwerkstoffe in zahlreichen Temperaturwechselzyklen ist
auch durch einen vorteilhaften Wärmeausdehnungskoeffizien
ten bedingt. Zwischen 200 und 1000°C beträgt dieser z. B.
ca. 0,5.10-6 K-1, woraus eine ausgezeichnete Temperatur
wechselbeständigkeit resultiert. Da sich der Wärmeausdeh
nungskoeffizient der Spalteinlage in Abhängigkeit von der
Temperatur nicht ändert, ist eine sichere Lagerung des
Monolithen im Metallgehäuse möglich. Ebenso unerwartet war,
daß der anblasende pulsierende Abgasstrom nicht zum Austra
gen oder gar einer vollständigen Zerstörung der amorphen,
modifizierten SiO2-Stapelfasern führt. Ursache hierfür ist,
daß für die erfindungsgemäßen anorganischen Textilien eine
stabilisierende Struktur im textilen Fertigungsprozeß vor
gebildet wurde. Selbst wenn einzelne Fasern aus dem Verbund
entfernt werden, bleibt die Funktionswirkung (thermische
und akustische Isolierung sowie Kraftwirkung auf den Mono
lithen) erhalten. Besteht die Isolationseinlage im Spalt
zwischen Metallgehäuse und Keramikkörper ausschließlich aus
einem 20 mm dicken, einlagigen Nadelvlies (Rohgewicht
80 kg/m3) gemäß der PCT/DE98/01336, wird ein wesentlich
schnellerer Abfall der Montagespannung in wiederholten Tem
peraturwechselzyklen verursacht, da Fasern aus diesem ver
gleichsweise lockeren Faserverbund leichter ausgetragen
werden können. Derartige Nadelmatten sind jedoch ausge
zeichnet als Einlage zwischen den erfindungsgemäßen
Gestricken bzw. Rundnadelschläuchen geeignet, da sie die
elastische Rückstellkraft erhöhen und die thermische Isola
tionswirkung verbessern. Beispielsweise betrug die Wärme
leitfähigkeit eines zweilagigen erfindungsgemäßen
Gestrickes, das monolithseitig zusätzlich ein 4 mm dickes
Nadelvlies mit geringer Rohdichte (85 kg/m3) enthielt
(Fig. 8b), 0,05 W/mK bei 500°C und 0,35 W/mK bei 1000°C.
Bevorzugte Rohdichten der Nadelvlieszwischenlagen sind
60-120 kg/m3.
Bei der Montage der Abgaskonverter können die erfin
dungsgemäßen Textilfaserwerkstoffe leicht in die Metallge
häuse eingebracht werden. Ob ein- oder mehrschalige Gehäuse
vorliegen, ist hierbei nicht von Belang. Die Elastizität
der Textilfaserwerkstoffe ist so hoch, daß montageseitig
bevorzugt eine ca. zwei- bis dreifache Gesamtdicke als
Spalteinlage verwendet wird. Bei erstmaligem thermischen
Einsatz erfolgt in der Regel eine Verdichtung, wodurch das
Spaltmaß exakt ausgefüllt werden kann. Beispielsweise kann
ein zweilagiger Rundnadelschlauch mit einer Gesamtdicke von
8 mm eingesetzt werden, um ein Spaltmaß von 3,5 mm zu rea
lisieren (Fig. 6). In einer weiteren vorteilhaften Ausfüh
rungsform ist es jedoch auch möglich, die Textilfasermate
rialien vorab thermisch zu verdichten und anschließend
gegebenfalls als paßgenauen Zuschnitt zu applizieren.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Gestricke auf
Stapelfaserbasis kann von hochtemperaturbeständigen, Al2O3-
modifizierten Stapelfaservorgarnen, -garnen und -zwirnen
ausgehen, wie sie die PCT/DE98/01336 offenbart. Dabei hat
es sich gezeigt, daß Stapelfaservorgarne mit Schutzdrehung
und hieraus gefertigte Stapelfasergarne, aufgrund ihrer
hohen Voluminosität, insbesondere dort verwendbar sind, wo
ein hohes elastisches Rückstellvermögen der erfindungsgemä
ßen Gestricke gefragt ist. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform werden Glasstapelfaservorgarne auf Kieselsäureba
sis mit 15-50 Schutzdrehungen (in Z-Richtung) und Stapelfa
sergarne mit 50-140 Drehungen, bevorzugt in Z-Richtung,
eingesetzt. Vorteilhafterweise können Stapelfaservorgarne
und -garne mit Feinheiten von 180, 275 bzw. 550 tex verwen
det werden. Es sind aber auch andere Vorgarn- und Garnfein
heiten geeignet. Feinheiten zwischen 100 und 2000 tex sind
hierbei bevorzugt. Steht jedoch eine höhere mechanische
Stabilität der erfindungsgemäßen Gestricke im Vordergrund,
werden vorzugsweise Al2O3-modifizierte Stapelfaserzwirne
eingesetzt. Vorteilhaft sind dabei Zweifachzwirne, die aus
o. g. Stapelfaservorgarnen mit Schutzdrehung oder Stapelfa
sergarnen gefertigt wurden. Diese Zwirne auf Stapelfaserba
sis weisen bevorzugt 80-150 Drehungen in Z- oder S-Richtung
auf. Die Stapelfaservorgarne mit Schutzdrehung sowie Sta
pelfasergarne und -zwirne werden anschließend auf handels
üblichen Strickmaschinen zu erfindungsgemäßen Gestricken
auf Stapelfaserbasis verarbeitet. Hierbei können grobe oder
feine Maschen gebildet werden. Bei der Herstellung ver
gleichsweise geschlossener Gestricke werden vorzugsweise
1 : 1-Rippen eingesetzt, während für offenere Strickwaren
üblicherweise 2 : 2-Rippen zur Anwendung gelangen. Geschlos
senere Gestricke sind jedoch bevorzugt, da sie in der Regel
eine höhere Montagespannung auf den Monolithen ausüben.
Vorteilhaft können aber auch Ausführungen in Single-Bindung
sein, wobei die auf diese Weise hergestellten, geschlosse
nen Strickwaren überwiegend geringere Elastizitäten, aber
hohe Festigkeiten und ebenfalls ein günstiges Kompressions
verhalten aufweisen. Für den Einsatz als Quellmattenersatz
in Abgaskonvertern können in diese Gestricke weitere, in
der PCT/DE98/01336 beschriebene, anorganische Textilproduk
te eingearbeitet werden. Diese Textilprodukte können z. B.
Dichtungsschnüre und -schläuche oder Packungen in runder
und viereckiger Form sein, die als zusätzliche Verstär
kungsstellen dienen. Es sind jedoch auch Materialien aus
Metall- oder Quarzglasfäden möglich. Diese Verstärkungsma
terialien können zu einer weiteren Verbesserung des elasti
schen Rückstellverhalten beitragen. Für die Ausübung der
Funktionswirkung sind sie indes nicht zwingend erforder
lich. Darüberhinaus ist es ebenfalls vorteilhaft, diese
erfindungsgemäßen Gestricke mit Metallfolien auszurüsten.
In der PCT/DE98/01336 wurde bereits darauf hingewiesen,
daß sich das beschriebene anorganische Fasermaterial auf
Kieselsäurebasis in textilen Fertigungsstufen wie eine
Baumwollfaser verarbeiten läßt. Es konnte jedoch nicht
erwartet werden, daß aus diesem bekannten Stapelfasermate
rial auch Nadelvliesstoffe in runder Form (Rundnadel
schläuche) sehr leicht zugänglich sind, da die anorgani
schen Fasern auf den verwendeten Rundnadelmaschinen enormen
mechanischen Belastungen unterliegen. Überraschenderweise
hat sich jedoch gezeigt, daß neuartige Rundnadelschläuche
(z. B. Rondex®-Schläuche) auf der Basis amorpher, Al2O3-
modifizierter SiO2-Stapelfasern auf Rundnadelmaschinen
(z. B. Typ DILO) gefertigt werden können. Diese Rundnadel
schläuche weisen ein überraschend hohes elastisches Rück
stellvermögen auf, so daß sie als Quellmattensubstitute in
Abgaskonvertern besonders prädestiniert sind. Die Vliesbil
dung kann dabei auf bekannten Krempel- oder Kardiervorrich
tungen erfolgen. Es sind jedoch auch Gebläsevliesmaschinen
geeignet, wobei die Vlieslagen im Luftlegeverfahren abge
legt werden. Anschließend kann der Vliesstoff in Streifen
form geschnitten und weiterverarbeitet werden, vorzugsweise
wird er jedoch als Rollenware eingesetzt. Rollenbreiten bis
40 cm sind dabei bevorzugt. Die anschließende mechanische
Verfestigung erfolgt auf Rundnadelmaschinen, indem Nadeln
eines Nadelbalkens durch die Lochperforationen eines rctie
renden Edelstahlrohres geführt werden. Der Rohrquerschnitt
bestimmt dabei den Durchmesser des gebildeten Rondex®-
Schlauches. Es sind z. B. Schlauchdurchmesser zwischen 20
und 180 mm möglich. Bevorzugt sind Durchmesser zwischen
60 und 100 mm, vorzugsweise 80 bis 90 mm. Der Abzug des
gebildeten Vlieses erfolgt über einen Schneckenantrieb.
Ist eine zusätzliche Elastizitätserhöhung gewünscht,
können die anorganischen Stapelfasern auch zweckmäßiger
weise gemeinsam mit organischen Trägerfasern gekrempelt
oder kardiert werden. Die Al2O3-modifizierten SiO2-Stapel
fasern sind dabei sehr gut mit organischen Fasern mischbar,
da die anorganischen Fasern eine vergleichsweise geringe
Dichte (2,1 g/cm3) und eine hohe Voluminosität aufweisen
(Schüttdichte von 6 mm-Schnittfasern z. B. 50 kg/m3). Als
organische Fasern können beipielsweise Polyester-, Polya
mid- oder p-Aramid- oder weitere Fasern eingesetzt werden.
Es sind aber organische Fasern bevorzugt, die beim erstma
ligem Erwärmen keine gesundheitsgefährdenden Bestandteile
freisetzen (z. B. Polyesterfasern). Durch gemeinsame Verar
beitung mit diesen organischen Trägerfasern sind Composite-
Rundnadelschläuche mit einem Anteil von z. B. 10% Polyester
leicht zugänglich. Die Composite-Produkte weisen dabei vor
zugsweise nur geringe Anteile an organischen Komponenten
auf (maximal 25%). Anteile an organischer Trägerfaser zwi
schen ca. 5 und 15% sind für diese Materialien bevorzugt.
Im erstmaligen Einsatz dieser Produkte als Quellmattener
satz in Abgaskonvertern werden die organischen Komponenten
bzw. hieraus gebildete Zersetzungsprodukte freigesetzt. Die
Funktionswirkung der anorganischen Textilfaserwerkstoffe
bleibt dabei jedoch vollständig erhalten. In einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform ist es auch bei der Herstel
lung der erfindungsgemäßen Rundnadelschläuche möglich,
zusätzliche Materialien und/oder Vorrichtungen einzubezie
hen, die als zusätzliche Verstärkungsstellen dienen und das
elastische Rückstellvermögen weiter verbessern können.
Diese zusätzliche Materialien können beispielsweise Metall-
und Quarzglasfäden sein. Hierfür sind aber auch hochtempe
raturbeständige, Al2O3-modifizierte Glasstapelfaserprodukte
auf Kieselsäurebasis gemäß PCT/DE98/01336, z. B. in Form von
Garnen, Zwirnen, Gewebeabschnitten verschiedener Breiten,
Schnüren, Schläuchen oder runden bzw. viereckigen Packun
gen, sehr gut geeignet. Auch für diese Textilfaserwerkstof
fe kann wahlweise eine Ausrüstung mit Metallfolien gegeben
sein.
Die Zeichnungen 1 bis 6 zeigen einige vorteilhafte Aus
führungsformen und dienen der weiteren Verdeutlichung der
Erfindung.
Zwischen einem Metallgehäuse 1 und einem keramischen
Monolithen 2 eines Abgaskonverters für Brennkraftmaschinen
ist ein zweilagiges erfindungsgemäßes Gestrick aus einem
einlagigen erfindungsgemäßen Gestrick 3 (Dicke 4 mm) und
einem einlagigen erfindungsgemäßen Gestrick 4 (Dicke 2 mm)
angeordnet.
Kompressionsverhalten: 70% Dickenkompression bei Kom
pressionsdruck 1 MPa (bezogen auf Dicke 6 mm und Roh
dichte 80 kg/m3 im unkomprimierten Zustand)
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z110 × 2 S100 (Sta pelfaserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z110 × 2 S100 (Sta pelfaserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Gestrick 3:
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 4 mm): 600 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 4 mm): 250 N
Flächengewicht: 1900 g/m2 (Dicke 4 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 70%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 300
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 4 mm): 600 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 4 mm): 250 N
Flächengewicht: 1900 g/m2 (Dicke 4 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 70%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 300
Gestrick 4:
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 400 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 150 N
Flächengewicht: 1500 g/m2 (Dicke 2 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 50
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 240%
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 400 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 150 N
Flächengewicht: 1500 g/m2 (Dicke 2 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 50
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 240%
Die Gestricke 3 und 4 sind in ihrer Anordnung innerhalb
des Abgaskonverters für Brennkraftmaschinen auch vertausch
bar. Es können auch zwei oder mehrere Lagen des gleichen
Gestricktyps eingesetzt werden, insbesondere wenn eine
höhere Dicke der Konstruktion gewünscht wird.
Der Spaltbereich zwischen Metallgehäuse 1 und Keramik
körper 2 wird durch ein einlagiges erfindungsgemäßes
Gestrick 3 (Dicke 3 mm) und eine einlagige Nadelvlies
schicht 4' (Dicke 4 mm, Rohdichte 85 kg/m3) gemäß
PCT/DE98/01336 ausgefüllt. Die Nadelvliesschicht 4' befin
det sich bei dieser Anordnung auf der Monolithseite, die
Komponenten 3 und 4' können jedoch auch vertauscht werden.
Kompressionsverhalten: 80% Dickenkompression bei Kom
pressionsdruck 0,7 MPa (bezogen auf Dicke 7 mm und Roh
dichte 100 kg/m3 im unkomprimierten Zustand)
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z100 (Stapelfasergarn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z100 (Stapelfasergarn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Gestrick 3:
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 150 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 80 N
Flächengewicht: 800 g/m2 (Dicke 3 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 50%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 200%
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 150 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 80 N
Flächengewicht: 800 g/m2 (Dicke 3 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 50%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 200%
Alternativ kann als Garnmaterial auch beispielsweise
ein Stapelfasergarn 180 tex Z90 verwendet werden. Hierdurch
kann das Flächengewicht um bis zu 40% weiter reduziert
werden. Ein Abfall der Zugfestigkeit kann durch Erhöhung
der Maschenanzahl verhindert werden (z. B. 84 Maschenstäb
chen anstelle von 52).
Die Spalteinlage zwischen dem Metallgehäuse 1 und dem
Katalysatorkörper 2 besteht lediglich aus einem einlagigen
Rundnadelschlauch 3 der Dicke 6,5 mm.
Kompressionsverhalten: 10% Dickenkompression bei Kom
pressionsdruck 2 MPa (bezogen auf Dicke 6,5 mm und Roh
dichte 250 kg/m3 im unkomprimierten Zustand)
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z110 × 2 S90 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Organische Trägerfaser: Polyestergarn 167 dtex Z330 (10%)
Durchmesser: 90 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 6,5 mm): 2350 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 6,5 mm): 2200 N
Flächengewicht: 2000 g/m2 (Dicke 6,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 2%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 5%
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z110 × 2 S90 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Organische Trägerfaser: Polyestergarn 167 dtex Z330 (10%)
Durchmesser: 90 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 6,5 mm): 2350 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 6,5 mm): 2200 N
Flächengewicht: 2000 g/m2 (Dicke 6,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 2%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 5%
Aus einer Lage eines erfindungsgemäßen Rundnadelschlau
ches 3 und einer Nadelvlieslage 4' gemäß PCT/DE98/01336
wird eine Spalteinlage aufgebaut. Die Dicke des Rundnadel
schlauches 3 beträgt 3 mm, die Dicke des Nadelvlieses 4'
ist 6 mm (Rohdichte 80 kg/m3). Auch bei dieser Ausführungs
form ist im Sinne dieser Erfindung nicht von Belang, ob
monolithseitig die Rundnadelschlauchlage 3 oder die Nadel
vlieslage 4' angeordnet ist.
Kompressionsverhalten: 20% Dickenkompression bei Kom
pressionsdruck 1,4 MPa (bezogen auf Dicke 8 mm und Roh
dichte 95 kg/m3 im unkomprimierten Zustand)
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z90 × 2 S100 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 80 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 1750 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 1700 N
Flächengewicht: 1900 g/m2 (Dicke 2 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 5%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 8%
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z90 × 2 S100 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 80 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 1750 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3 mm): 1700 N
Flächengewicht: 1900 g/m2 (Dicke 2 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 5%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 8%
Vorteilhaft im Sinne dieser Erfindung ist auch eine
Kombination aus jeweils einer Lage Rundnadelschlauch 4 und
Gestrick 3. Die Dicken betragen beispielsweise 3,5 mm
(Rundnadelschlauch) und 2 mm (Gestrick). Die Reihenfolge
der Anordnung der Textilfaserwerkstoffe 3 und 4 innerhalb
des Spaltbereiches kann hierbei auch vertauscht sein.
Kompressionsverhalten: 30% Dickenkompression bei Kom
pressionsdruck 0,85 MPa (bezogen auf Dicke 5,5 mm und
Rohdichte 130 kg/m3 im unkomprimierten Zustand)
Gestrick:
Verwendetes Garnmaterial: 275 tex Z100 × 2 S100 (Sta pelfasergarn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 350 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 150 N
Flächengewicht: 1450 g/m2 (Dicke 2 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 60%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 220%
Verwendetes Garnmaterial: 275 tex Z100 × 2 S100 (Sta pelfasergarn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 350 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 2 mm): 150 N
Flächengewicht: 1450 g/m2 (Dicke 2 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 60%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 220%
Rundnadelschlauch:
Verwendetes Garnmaterial: 275 tex Z80 × 2 S110 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 100 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 850 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 800 N
Flächengewicht: 1400 g/m2 (Dicke 3,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 8%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 7%
Verwendetes Garnmaterial: 275 tex Z80 × 2 S110 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 100 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 850 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 800 N
Flächengewicht: 1400 g/m2 (Dicke 3,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 8%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 7%
Zweckmäßig können auch mehrere Lagen eines erfindungs
gemäßen Rundnadelschlauches 3 und 4 sein. Beispielsweise
können 2 Lagen Rundnadelschlauch der Dicke 3,5 und 4,5 mm
miteinander kombiniert werden. Ob dabei der Rundnadel
schlauch 3 oder 4 monolithseitig angeordnet ist, ist nicht
von Belang. Es können auch zwei oder mehrere Lagen des
gleichen Rundnadelschlauchtyps verwendet werden.
Kompressionsverhalten: 15% Dickenkompression bei Kom
pressionsdruck 1,1 MPa (bezogen auf Dicke 8 mm und Roh
dichte 150 kg/m3 im unkomprimierten Zustand)
Rundnadelschlauch 3:
Verwendetes Garnmaterial: 180 tex Z90 × 2 S120 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 90 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 850 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 750 N
Flächengewicht: 1550 g/m2 (Dicke 3,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 3%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 5%
Rundnadelschlauch 3:
Verwendetes Garnmaterial: 180 tex Z90 × 2 S120 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 90 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 850 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 3,5 mm): 750 N
Flächengewicht: 1550 g/m2 (Dicke 3,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 3%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 5%
Rundnadelschlauch 4:
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex S100 (Stapelfasergarn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 100 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 4,5 mm): 400 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 4,5 mm): 250 N
Flächengewicht: 680 g/m2 (Dicke 4,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 7%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 6%
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex S100 (Stapelfasergarn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 100 mm
Zugfestigkeit in Längsrichtung (DIN 53857, Dicke 4,5 mm): 400 N
Zugfestigkeit in Querrichtung (DIN 53857, Dicke 4,5 mm): 250 N
Flächengewicht: 680 g/m2 (Dicke 4,5 mm)
Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 7%
Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 6%
Anmerkung: Zusätzlich können bei allen Konstruktionen
Metallfolien sowie weitere Materialien, vor allem Textilfa
serprodukte gemäß der PCT/DE98/01336, in den Spaltbereich
zwischen Metallgehäuse und Keramikkörper eingebracht werden
(in den Zeichnungen nicht dargestellt). Die Zugfestig
keitsprüfungen wurden an 50 mm breiten Flächenstreifen bei
einer Einspannlänge von 200 mm durchgeführt. Die Vorkraft
geschwindigkeit betrug 200 mm/min.
Die erfindungsgemäßen Gestricke und Rundnadelschläuche
zeichnen sich aufgrund ihres vollständig anorganischen Cha
rakters durch eine ausgezeichnete Temperaturbeständigkeit
im Einsatzfalle aus. Bezüglich der in Abgaskonvertern
anfallenden Minimum- und Maximumtemperaturen unterliegen
die neuartigen Quellmattensubstitute keinen Beschränkungen.
Weder ist für die erstmalige Funktionswirkung das Erreichen
einer "Zündtemperatur" erforderlich (z. B. 400°C für übli
cherweise eingesetzte Quellmatten), noch ist ein Verlust
der thermischen und akustischen Isolationswirkung und des
elastischen Rückstellvermögens bei wiederholt auftretenden,
sehr hohen Temperaturen (z. B. 800-1000°C) zu verzeichnen.
Unter Temperaturverhältnissen, wie sie für Abgaskonverter
relevant sind, wird der amorphe Zustand des zugrundeliegen
den Fasermaterials auch bei hohen Temperaturen, z. B. bei
wiederholt anfallenden Temperaturen zwischen 600 und 850°C,
vollständig erhalten. Dadurch wird kein gesundheitsgefähr
dender kristalliner Faserstaub, z. B. in Form von α-Cristo
balit, aus den Quellmattensubstituten freigesetzt. Der
mittlere Faserdurchmesser des Stapelfasermaterials beträgt
vorzugsweise ca. 9 µm. Zudem liegt eine enge Faserquer
schnittsverteilung vor (Standardabweichung ca. 0,4 µm).
Auch nach dem Einsatz im Abgaskonverter werden keine Faser
partikel gefunden, die die Kriterien von lungengängigen
faserförmigen Partikeln (LFP) gemäß WHO-Definition erfüllen
(Faserlänge < 5 µm, Faserdurchmesser < 3 µm und Länge/
Durchmesser-Verhältnis < 3 : 1). Damit liegen alle Faser
durchmesser für die erfindungsgemäßen Quellmattensubstitute
im gesundheitlich unbedenklichen Bereich. Für bisher ver
fügbare Quellmatten auf keramischer Basis wird dies nicht
gewährleistet.
Fig. 7 und Fig. 8a verdeutlichen die potentielle Eig
nung erfindungsgemäßer Textilfaserwerkstoffe als Quellmat
tenersatz in Abgaskonvertern für Brennkraftmaschinen. Diese
Grafiken zeigen Ergebnisse von Druckkompressionsmessungen
an einem einlagigen Rundnadelschlauch der Gesamtdicke
8,4 mm (Fig. 7) bzw. an einer Anordnung gemäß Fig. 8b. Fol
gende Versuchsbedingungen lagen dabei vor:
Rundnadelschlauch ohne organische Trägerfaser (1-lagig,
Gesamtdicke 8,4 mm)
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z100 × 2 S120 (Sta pelfaserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 90 mm
Rohdichte: 150 kg/m3
Verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z100 × 2 S120 (Sta pelfaserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Durchmesser: 90 mm
Rohdichte: 150 kg/m3
Für diese Anordnung wurde ein Kompressionsverhalten
gemäß Fig. 7 erhalten.
Es wurde das Kompressionsverhalten für eine Anordnung
gemäß Fig. 8b ermittelt. Diese Anordnung besteht aus einem
erfindungsgemäßen zweilagigen Gestrick 3 (Gesamtdicke 4,6
mm) und einer monolithseitig angeordneten, Nadelvlieslage
4' (Dicke 4 mm, Rohdichte 85 kg/m') gemäß PCT/DE98/01336.
Gestrick 3:
verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z90 × 2 S100 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Flächengewicht: 1250 g/m2 (1-lagig)
verwendetes Garnmaterial: 550 tex Z90 × 2 S100 (Stapel faserzwirn nach PCT/DE98/01336)
Bindung: 1 : 1-Rippe
Flächengewicht: 1250 g/m2 (1-lagig)
Für die in Fig. 8b aufgeführte Anordnung ergab sich das
in Fig. 8a visualisierte Kompressionsverhalten.
Claims (15)
1. Anorganische Textilfaserwerkstoffe auf der Basis von
hochtemperaturbeständigen, hochtextilen, Al2O3-modifi
zierten Kieselsäurestapelfasern, dadurch gekennzeich
net, daß diese anorganischen Textilfaserwerkstoffe
Gestricke oder aus Nadelvliesstoffen gebildete Rundna
delschläuche sind, die aus hochtemperaturbeständigen,
hochtextilen, Al2O3-modifizierten Kieselsäurestapelfa
sern hergestellt wurden, und wobei diese Textilfaser
werkstoffe die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- a) Rohdichte: 60 bis 350 kg/m3, bevorzugt 80 bis 180 kg/m3
- b) Dicke: 1 bis 30 mm, bevorzugt 3 bis 10 mm, und
- c) Kompressionsverhalten für Drücke bis 2 MPa von 10 bis 95%, bevorzugt 10 bis 50% bezogen auf die Ausgangswerte von a) und b) in unkomprimierter Form.
2. Anorganische Textilfaserwerkstoffe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Textilfaserwerkstoffe
die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- - Zugfestigkeit nach DIN 53857: 20 N bis 2500 N (Längs richtung);
- - Zugfestigkeit nach DIN 53857: 10 N bis 2500 N (Quer richtung);
- - Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 1 bis 100%;
- - Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 1 bis 350%; und
- - Flächengewicht: 50 bis 3000 g/m2.
3. Anorganische Textilfaserwerkstoffe nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilfaserwerkstof
fe in Form von Gestricken vorliegen und folgende Eigen
schaften aufweisen:
- - Zugfestigkeit nach DIN 53857: 200 N bis 1000 N (Längs richtung);
- - Zugfestigkeit nach DIN 53857: 50 N bis 500 N (Quer richtung);
- - Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 20 bis 100%;
- - Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 20 bis 350%; und
- - Flächengewicht: 50 bis 3000 g/m2.
4. Anorganische Textilfaserwerkstoffe nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilfaserwerkstof
fe in Form von Rundnadelschläuchen vorliegen und fol
gende Eigenschaften aufweisen:
- - Zugfestigkeit nach DIN 53857: 20 N bis 2500 N (Längs richtung);
- - Zugfestigkeit nach DIN 53857: 10 N bis 2500 N (Quer richtung);
- - Maximale Dehnbarkeit in Längsrichtung: 1 bis 25%;
- - Maximale Dehnbarkeit in Querrichtung: 1 bis 50%; und
- - Flächengewicht: 50 bis 3000 g/m2.
5. Anorganische Textilfaserwerkstoffe nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie keine gesundheitsgefährdenden Fasern enthalten,
die eine Faserlänge < 5 µm, einen Faserdurchmesser < 3
µm und ein Verhältnis von Faserlänge zu Faserquer
schnitt < 3 : 1 (WHO-Fasern) aufweisen.
6. Anorganische Textilfaserwerkstoffe nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß diese im Einsatz bei hohen Temperaturen keine
gesundheitsgefährdenden kristallinen Faserpartikel
freisetzen.
7. Anorganische Textilfaserwerkstoffe nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung dieser Textilfaserwerkstoffe
gemeinsam mit organischen Textilfasern erfolgt, wobei
der Anteil der organischen Textilfasern vorzugsweise 5
bis 25%, bevorzugt 5 bis 15%, beträgt.
8. Anorganische Textilfaserwerkstoffe nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle und/oder zusätzlich zu organischen Textil
fasern Metall- oder Quarzglasfäden, Metallfolien
und/oder weitere Verstärkungsmaterialien in die Textil
faserwerkstoffe eingearbeitet sind.
9. Verwendung der Textilfaserwerkstoffe nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 8 als Ersatz für Federmatten
(Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brennkraftmaschi
nen, welche einen Keramikkörper (2) in einem Gehäuse
(1) umfassen.
10. Verwendung der Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für
Federmatten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brenn
kraftmaschinen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Federmatten (Quellmatten) vollständig ersetzt
werden, und daß diese Textilfaserwerkstoffe nach minde
stens einem der Ansprüche 1 bis 8 keine weiteren
Bestandteile und/oder Vorrichtungen enthalten müssen,
um die Funktionswirkung nach Anspruch 9 zu entfalten.
11. Verwendung der Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für
Federmatten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brenn
kraftmaschinen nach mindestens einem der Ansprüche 9
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß diese Textilfaser
werkstoffe (3, 4) ein- oder mehrlagig und/oder in
geeigneter Kombination in den Spalt zwischen Gehäuse
(1) und Keramikkörper (2) eingebracht werden.
12. Verwendung der Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für
Federmatten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brenn
kraftmaschinen nach mindestens einem der Ansprüche 9
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lage dieser
Textilfaserwerkstoffe (3, 4) eine Dicke von 1 bis 8 mm,
bevorzugt 2 bis 5 mm, aufweist.
13. Verwendung der Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für
Federmatten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brenn
kraftmaschinen nach mindestens einem der Ansprüche 9
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in den Spalt zwi
schen Gehäuse (1) und Keramikkörper (2) zusätzlich ein
und/oder mehrere Lagen eines Nadelvlieses (4') aus
hochtemperaturbeständigen, amorpher, Al2O3-modifizier
ten Kieselsäurestapelfasern eingebracht werden.
14. Verwendung der Textilfaserwerkstoffe als Ersatz für
Federmatten (Quellmatten) in Abgaskonvertern für Brenn
kraftmaschinen nach mindestens einem der Ansprüche 9
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß diese Nadelvliese
vorzugsweise Rohdichten zwischen 50-120 kg/m3, bevor
zugt 60-90 kg/m3, und Dicken zwischen 2 und 8 mm,
bevorzugt 4 bis 6 mm aufweisen.
15. Abgaskonverter für Brennkraftmaschinen, welcher einen
Keramikkörper (2) in einem Gehäuse (1) enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß der Keramikkörper (2) von einem
anorganischen Textilfaserwerkstoff (3, 4) nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 umgeben ist und durch diesen in
dem Gehäuse (1) fixiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999122954 DE19922954C5 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verwendung von anorganischen Textilfaserwerkstoffen in Form von Gestricken und Rundnadelschläuchen in Abgaskonvertern für Brennkraftmaschinen |
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DE1999122954 DE19922954C5 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verwendung von anorganischen Textilfaserwerkstoffen in Form von Gestricken und Rundnadelschläuchen in Abgaskonvertern für Brennkraftmaschinen |
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DE19922954A1 true DE19922954A1 (de) | 2000-11-23 |
DE19922954C2 DE19922954C2 (de) | 2001-08-02 |
DE19922954C5 DE19922954C5 (de) | 2006-10-12 |
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