DE19922374C2 - Vorrichtung zur Brandbekämpfung und Menschenrettung im Tunnel - Google Patents
Vorrichtung zur Brandbekämpfung und Menschenrettung im TunnelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Brandbekämpfung und Menschenrettung
bei Vorliegen eines
Brandherdes in einem Tunnel.
Es ist bekannt, daß die Brandbekämpfung und Menschenrettung in
mehrere Kilometer langen Auto oder Eisenbahntunneln große
Probleme bereitet (Beispiel: Brand im "Mount Blanc" Tunnel
März 99, 40 Todesopfer, davon sieben Feuerwehrleute). Mit den
heute üblichen Lösch und Rettungsverfahren werden nur geringe
Erfolge erzielt, weil es in der Regel unmöglich ist, überhaupt bis
zum Brandherd vorzudringen. Hauptursache dafür sind:
- - Wärmeentwicklung im Tunnel
- - Ausbreitung von Brandrauch
- - Entfernung, die von Hilfskräften zurückgelegt werden muß (in Verbindung mit Einsatzzeit von Atemschutzgeräten, und der Möglichkeit Menschen zu retten zu sehen.)
Des weiteren entsteht durch die Einwirkung von Wärme und
Brandrauch im Tunnel ein erheblicher Sachschaden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Menschenret
tung und Brandbekämpfung zu schaffen, mit der Brände in Tunneln besser be
kämpft werden können.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern der Er
findung besteht darin, in einem Tunnel zwei verfahrbare Laufkatzen vorzusehen,
die jeweils ein aufblasbares Kissen aufweisen. Im Falle eines Brandes werden die
Kissen zu den beiden Seiten eines Brandherdes gefahren und die Kissen aufge
blasen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß
- 1. eine Möglichkeit geschaffen wird, Menschen gefahrlos aus Tunneln zu retten
- 2. Einsatzkräfte gefahrlos bis zum Brandherd vordringen und dort einen Löschangriff vortragen können
- 3. eine Ausbreitung von Brandrauch, Feuer und Wärmestrahlung verhindert wird
- 4. materieller Schaden relativ gering gehalten wird
- 5. das Feuer durch Trennen von Sauerstoff erstickt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Zusätzliche Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen Tunnel mit einer Vorrich
tung zur Menschenrettung und Brandbekämpfung.
An der oberen Seite einer Tunnelröhre 1 wird im Bereich der größten
Höhe der Röhre eine durchgängige Schiene 2 vom Eingang bis zum
Ausgang des Tunnels montiert. An beiden Seiten des Tunnels wird
eine im folgenden beschriebene Vorrichtung gelagert 3.
Sie besteht aus einer Laufkatze mit Fernsteuerung, Infrarotkamera,
und dem Hauptbestandteil der Vorrichtung, einem mit einem
nichtbrennbaren Gas, zum Beispiel Stickstoff oder CO2, zu befüllenden, und
mit Druck zu beaufschlagendem Kissen 4. Außerdem sind an der
Laufkatze die für die im weiteren beschriebene Fluchtkammer
notwendigen Preßluftatmer angebracht.
Dieses Stickstoffkissen 4 aus gasdichtem, wärmebeständigem und
druckbeständigem Material, wird mit der ferngesteuerten Laufkatze 3
- von beiden Seiten je eines - bis an den Brandherd 5 heran-gefahren
und davor bzw. dahinter durch an der Laufkatze 3 befestigte
Druckgasbehälter mit Stickstoff befüllt, bis es sich so an die
Wandungen des Tunnels angepaßt hat, daß der Tunnel dadurch,
Brandrauch und Wärmestrahlung abdichtend, verschlossen wird.
Der Druck in den Kissen muss so hoch sein, daß der am Brandherd
entstehende Druck, es nicht verschieben oder zerstören kann.
An ihren dem Brandherd zugewandten Seiten weisen die Kissen eine
feuerbeständige Beschichtung auf.
Auf Grund der Steuerung der Laufkatze 3 über die Infrarotkamera
können die Kissen, ohne daß Rettungskräfte den Tunnel betreten
müssen, bis an den Brandherd 5 herangefahren und dort entfaltet und
aufgeblasen werden.
Dadurch besteht für im Tunnel befindliche Menschen außerhalb der
Kissen die Möglichkeit, sich trotz zu erwartender Fahrzeugstaus zu
Fuß nach draußen zu retten, bzw. für Einsatzkräfte die Möglichkeit
im Tunnel tätig zu werden.
Außerdem wird das Feuer nach einer gewissen Zeit, die von
vorhandenem Sauerstoff und brennbarem Material abhängig ist, von
selber ersticken. Dann können die Kissen 4 wieder abgebaut,
aufbereitet und wieder verwendet werden.
Der mögliche Verlust von Menschenleben und der Sachschaden durch
Wärme und Rauchentwicklung bei solchen Katastrophen wird sich
auf den abgeschotteten Brandherd beschränken und sich deshalb in
Grenzen halten.
Es ist auch möglich die Stickstoffkissen mit Vorratsdruckgasbehältern
auf geeigneten LKW Fahrgestellen zu montieren, jedoch hat das den
Nachteil, daß bei zu erwartenden Fahrzeugstaus Probleme auftreten
können, den Brandherd überhaupt zu erreichen.
Um die Überlebenscancen der eingeschlossenen Menschen zu
erhöhen, wird an der dem Brandherd 5 zugewandten Seite der
beschriebenen Kissen 4 je eine Fluchtkammer 8 installiert. Diese
Fluchtkammer 8 entfaltet sich automatisch mit Aufblasen des Kissens 4.
Im Inneren der Fluchtkammer 8 befinden sich mehrere Atemanschlüsse,
um den dorthin geflüchteten Personen für einige Zeit - bis zum
Eintreffen von Rettungskräften - das Atmen von Frischluft zu
ermöglichen. Diese Atemanschlüsse werden durch herkömmliche, an
der im Patent genannten Laufkatze 3 befestigte Preßluftatmer mit
Atemluft versorgt.
Der Zugang zur Fluchtkammer 8 wird zur Abschirmung der
Wärmestrahlung des Brandherdes 5 mit einem gasdichtem
Reißverschluß verschlossen.
Um es den eintreffenden Rettungskräften zu ermöglichen am
Brandherd 5 Brandbekämpfungsmaßnahmen durchzuführen, werden
im unteren Bereich der Kissen 4 Klappen 6 eingearbeitet. Durch diese
Klappen 6 kann ein geeignetes Löschmittel zum Beispiel: CO2, N2, Halon,
Löschpulver, eingebracht werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Brandbekämpfung und Menschenrettung bei Vorlie
gen eines Brandherdes (5) in einem Tunnel (1),
- a) mit mindestens zwei in dem eine Längs-Richtung aufweisen den Tunnel (1) verfahrbaren Laufkatzen (3), welche jeweils ein aufblasbares Kissen (4) aufweisen, das im aufgeblasenen Zustand den Querschnitt des Tunnels (1) dichtend ver sperrt,
- b) wobei die mindestens zwei Laufkatzen (3) zu den beiden, in Längs-Richtung vor und hinter dem Brandherd (5) liegenden Seiten des Brandherdes (5) verfahrbar sind und die jeweiligen Kissen (4) dort aufblasbar sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
erste Laufkatze (3) vorgesehen ist, die von einem ersten Ende des Tun
nels (1) in den Tunnel (1) einfahrbar ist und daß eine zweite Laufkatze
(3) vorgesehen ist, die von einem zweiten Ende des Tunnels (1) in den
Tunnel (1) einfahrbar ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweilige Kissen (4) im aufgeblasenen Zustand
dicht an der Wand des Tunnels (1) anliegt.
4. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das jeweilige Kissen (4) mit einem Gas aufblas
bar ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gas nichtbrennbar und nichtbrandfördernd ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gas Kohlendioxid, Stickstoff oder Halon ist.
7. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das jeweilige Kissen (4) mindestens auf der dem
Brandherd (5) zugewandten Seite eine feuerfeste Beschichtung auf
weist.
8. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kissen (4) im aufgeblasenen Zustand eine
Fluchtkammer (8) zur Aufnahme von Personen aufweist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fluchtkammer (8) eine zum Brandherd (5) hin gerichtete Öffnung auf
weist, die gasdicht verschließbar ist.
10. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kissen (4) eine Lösch-Öffnung aufweist,
durch die ein Löschmittel dem Brandherd zuführbar ist.
Priority Applications (3)
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Family Applications (1)
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DE19922374A Expired - Fee Related DE19922374C2 (de) | 1999-04-02 | 1999-05-14 | Vorrichtung zur Brandbekämpfung und Menschenrettung im Tunnel |
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DE (1) | DE19922374C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007001184A1 (de) * | 2007-01-05 | 2008-07-31 | Skambraks, Heinz-Jürgen | Tunnelbrand-Löschsystem |
CN109557599A (zh) * | 2018-11-28 | 2019-04-02 | 佛山科学技术学院 | 一种可防止坍塌具有稳定支撑结构的隧道地层探测装置 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH700709B1 (de) | 2007-08-20 | 2010-10-15 | Mobil Technik Ag | Abdichtungssystem für tunnelartigen Durchgang, sowie Brandbekämpfungssystem. |
Citations (4)
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DE1583122B1 (de) * | 1967-07-26 | 1970-06-18 | Bergwerksverband Gmbh | Vorrichtung zum wetterdichten Abschliessen von Strecken im Untertagebergbau |
US3831318A (en) * | 1972-05-08 | 1974-08-27 | Rocket Research Corp | Explosion detection and suppression method and apparatus |
FR2290228A1 (fr) * | 1974-11-08 | 1976-06-04 | Sema | Procede et dispositif d'obturation temporaire d'une galerie |
DD259895A1 (de) * | 1987-01-30 | 1988-09-07 | Holger Boenicke | Aufblasbarer wetterdamm |
-
1999
- 1999-05-14 DE DE19922374A patent/DE19922374C2/de not_active Expired - Fee Related
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---|---|
DE19922374A1 (de) | 2000-10-12 |
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Legal Events
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