DE19921981A1 - Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine (12), welche durch Heißgas angetrieben wird, das in einer Brennkammer (15) durch Verbrennen eines Brenngases mit schwankendem Heizwert erzeugt wird, wird ein kontinuierlicher und sicherer Betrieb der Gasturbine (12) dadurch gewährleistet, dass der Heizwert des Brenngases fortlaufend gemessen wird, und dass die Menge des der Brennkammer (15) zugeführten Brenngases nach Maßgabe des gemessenen Brennwertes so gesteuert wird, dass die Flammentemperatur in der Brennkammer (15) im wesentlichen konstant bleibt.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Technik von Gasturbi
nen. Sie betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine, welche durch Heiss
gas angetrieben wird, das in einer Brennkammer durch Verbrennen eines Brenn
gases mit schwankendem Heizwert erzeugt wird, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Die Verfeuerung von Synthesegasen, die als Neben- oder Abfallprodukt z. B. bei
der Erzeugung von synthetischem Oel aus Erdgas anfallen, stellt ein Einsatzgebiet
für Gasturbinen dar. Die Gasturbine wird hierbei meist direkt in den chemischen
Prozess der Gasumwandlung integriert, d. h., die Gasturbine liefert Luft in den Pro
zess, treibt Gasverdichter an und wird mit einem der Prozessendprodukte befeu
ert. Ein solcher Einsatz von Gasturbinen ist beispielsweise aus der Druckschrift
US-A-5,733,941 bekannt. Andere chemische Prozesse, die unter Einsatz von
Gasturbinen ablaufen, sind in der US-A5,177,114 oder der US-A-4,946,477 be
schrieben.
Wichtig ist bei der Verfeuerung der gasförmigen Nebenprodukte natürlich, dass
die Abfallgase schadstoffarm und zugleich nutzbringend "entsorgt" werden. Die
grösste Schwierigkeit für das Betreiben der Gasturbine bei den o. g. Anwendungen
besteht in der Zusammensetzung der anfallenden, meist niederkalorischen Brenn
gase bzw. Abfallgase. Diese bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff, Kohlen
monoxid, Methan und Stickstoff. Da die Brenngase als Endprodukt eines chemi
schen Prozesses anfallen, der Abnützungen oder Defekten unterliegt, kann deren
Heizwert beträchtlich schwanken. Bei derzeit bekannten Umwandlungsprozessen
kann sich z. B. bei einem Katalysatordefekt in der Gasumwandlungsanlage der
Heizwert des Abfall- bzw. Brenngases verdreifachen. Da unter normalen Umstän
den die adiabate Flammentemperatur in der Brennkammer der Gasturbine etwa
1500 K beträgt, würde die Brennkammer und die Gasturbine durch die mit der
plötzlichen Heizwerterhöhung einhergehenden Erhöhung der Flammentemperatur
zerstört oder zumindest beschädigt, wenn nicht die Brennstoffmenge pro Zeitein
heit innerhalb von wenigen Sekunden entsprechend verringert werden würde.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine
zu schaffen, welches hier Abhilfe schafft, und insbesondere bei einer Brenngas
versorgung mit schwankendem Heizwert einen kontinuierlichen und sicheren Be
trieb der Gasturbine gewährleistet, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens anzugeben.
Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht darin, mittels einer (nahezu verzögerungslosen)
Heizwertermittlung die der Gasturbine bzw. der Brennkammer zugeführte Brenn
stoffmenge so zu regeln, dass die Verbrennungstemperatur weitgehend konstant
bleibt. Hierdurch wird ein schädliches Ansteigen der Heissgastemperatur bereits
im Ansatz verhindert, so dass keine Massnahmen getroffen werden müssen, um
erhöhte Flammen- bzw. Heissgastemperaturen zu neutralisieren oder unschädlich
zu machen.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform des Verfahren nach der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass das Brenngas mehrere gasförmige Hauptbestandteile
enthält, welche jeweils einen charakteristischen Brennwert aufweisen und in
schwankenden relativen Konzentrationen vorliegen, und dass zur Bestimmung
des Heizwertes des Brenngases die relativen Konzentrationen der Hauptbe
standteile gemessen werden, und dass die relativen Konzentrationen der Haupt
bestandteile des Brenngases optisch gemessen werden. Hierdurch lässt sich eine
berührungslose und schnelle Ermittlung des Heizwertes erreichen, die eine gute
Ausregelung der Heizwertschwankungen ermöglicht.
Messtechnisch besonders günstig ist es, wenn gemäss einer bevorzugten Weiter
bildung der Ausführungsform die Hauptbestandteile des Brenngases jeweils durch
ein charakteristisches Gasmolekül festgelegt sind, und die relativen Konzentratio
nen der Hauptbestandteile des Brenngases mittels Ramanstreuung gemessen
werden, wobei ein Teil des zur Brennkammer geleiteten Brenngases in einer
Messzelle mit Licht bestrahlt wird, und das durch Ramanstreuung an den Molekü
len der Hauptbestandteile entstehende Streulicht in seiner spektralen Verteilung
von einem Spektrographen aufgenommen und daraus die Zusammensetzung des
Brenngases abgeleitet wird.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass die Messung des Heizwertes an einem vorgege
benen Ort stromaufwärts von der Brennkammer vorgenommen wird, und dass der
Transport des Brenngases zwischen dem Messort und der Brennkammer soweit
verzögert wird, dass durch die Messung und die darauf reagierende Mengen
steuerung bedingte Verzögerungen kompensiert werden. Hierdurch wird sicherge
stellt, dass eine Änderung in der Brennstoffmenge genau dann vorgenommen
wird, wenn der Brennstoff mit dem zugehörigen Heizwert gerade die Brennkam
mer erreicht. Damit können auch schnelle Änderungen im Heizwert sicher ausge
regelt werden.
Damit bei einem chemischen Umwandlungsprozess, der das Brenngas zur Verfü
gung stellt, die Mengendurchsätze unverändert beibehalten werden können und
ein Rückwirkung der Heizwertregelung auf den Prozess vermieden wird, wird ge
mäss einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens nach der Er
findung zur Mengensteuerung des der Brennkammer zugeführten Brenngases ein
steuerbarer Anteil des Brenngases abgezweigt und abgefackelt. Hierdurch ist es
möglich, die Gesamtmenge des abgenommenen Brenngases konstant zu halten,
auch wenn die der Brennkammer zugeführte Teilmenge aufgrund der heizwertbe
stimmten Regelung schwankt.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die eine
Gasturbine sowie eine Brennkammer umfasst, welche ausgangsseitig über einen
Heissgaskanal mit dem Turbinenteil der Gasturbine verbunden ist, sowie eine
Brenngasleitung, über welche der Brennkammer Brenngas zur Verbrennung zu
geführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Brenngasleitung erste Mittel
zur Steuerung der zur Brennkammer strömenden Brenngasmenge angeordnet
sind, und dass stromaufwärts von den ersten Mitteln zweite Mittel zur Messung
des Heizwertes des durch die Brenngasleitung strömenden Brenngases an die
Brenngasleitung angeschlossen sind, welche zweiten Mittel mit den ersten Mitteln
in Wirkverbindung stehen.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass die ersten Mittel ein Brenngasventil umfassen,
dass die zweiten Mittel eine an die Brenngasleitung angeschlossene Bypasslei
tung umfassen, in welcher eine Messzelle zur optischen Vermessung des durch
strömenden Brenngases angeordnet ist, und dass an der Messzelle eine Licht
quelle zur Einstrahlung von Licht in die Messzelle sowie eine Messeinrichtung zur
Aufnahme des durch die Einstrahlung hervorgerufenen Streulichtspektrums, ins
besondere ein gekühlter, hochempfindlicher Spektrograph, angeordnet sind.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist dadurch gekenn
zeichnet, dass die Vorrichtung Teil einer Gasumwandlungsanlage ist, in welcher
gasförmige Kohlenwasserstoffe, insbesondere Erdgas, unter Entstehung von
Restgasen teilweise in flüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden, und die
niederkalorischen Restgase als Brenngas für den Antrieb der Gasturbine verwen
det werden, welche ihrerseits verfahrenstechnisch in den Gasumwandlungspro
zess einbezogen ist.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusam
menhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 ein vereinfachtes Schema einer Gasumwandlungsanlage mit einer
durch Abfallgase betriebenen Gasturbine mit einer heizwertge
steuerten Brenngasmengenregelung gemäss einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Regelprozes
ses der Anlage nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein vereinfachtes Schema einer Gasumwandlungsanlage mit einer
durch Abfallgase betriebenen Gasturbine mit einer heizwertgesteuerten Brenn
gasmengenregelung gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung wiedergegeben. Die Gasumwandlungsanlage 10 umfasst einen zentralen
Prozessteil 11, in welchem auf eine (hier nicht weiter beschriebene) Weise ein
durch einen Gaseinlass 36 zugeführtes Ausgangsgas (z. B. Erdgas) in ein Flüssig
produkt umgewandelt wird, welches seinerseits an einem Ausgang 24 zur Verfü
gung steht. Das Ausgangsgas am Gaseinlass 36 kann dabei mittels einer (nicht
gezeigten) Kompressionsstufe komprimiert sein, die Teil der Gasturbine 12 ist. Als
Abfallprodukt entsteht bei diesem Prozess ein Synthesegas oder Restgas, das an
einem Restgasauslass 30 des Prozessteils 11 entnommen wird. Das Restgas wird
als Brenngas über eine Brenngasleitung 19 einer Brennkammer 15 zugeführt und
dort unter Hinzufügen von Verbrennungsluft verbrannt. Das bei der Verbrennung
entstehende Heissgas gelangt über einen Heissgaskanal 34 in den Turbinenteil 14
der Gasturbine 12 und leistet dort Arbeit, um die Turbine anschliessend durch den
Turbinenauslass 35 zu verlassen. Mit dem Turbinenteil 14 über eine Welle gekop
pelt ist ein Verdichterteil 13, der über einen Lufteinlass 16 zugeführte Luft ver
dichtet und die verdichtete Luft über eine Druckluftleitung 17 an den Prozessteil 11
abgibt. Von der Druckluftleitung 17 geht eine Abzweigleitung 18 ab, über die der
Brennkammer 15 die notwendige Verbrennungsluft zugeführt wird. Es versteht
sich von selbst, dass die Versorgung der Brennkammer 15 mit Luft auch anders
gelöst werden kann.
Gemäss der Erfindung wird nun an der Brenngasleitung 19 der Heizwert des
durchströmenden Brenngases bzw. Synthesegases fortlaufend gemessen und die
der Brennkammer 15 über die Brenngasleitung 19 pro Zeiteinheit zugeführte
Brenngasmenge nach Massgabe des gemessenen Heizwertes so geregelt, dass
die Verbrennungstemperatur in der Brennkammer 15 im wesentlichen konstant
bleibt. Die Regelung besteht damit aus zwei Teilen, nämlich der Sensorik, die mit
minimalem Zeitverzug den Heizwert des angelieferten Brenngases bestimmt, und
der Mengensteuerung, mit welcher die der Gasturbine 12 bzw. der Brennkammer
15 zugeführte Brenngasmenge gesteuert wird.
Für die Sensorik wird die Korrelation zwischen dem Heizwert und der Zusammen
setzung des Restgases bzw. Synthesegases ausgenutzt. Entscheidend ist, dass
der Anteil der einzelnen Komponenten innerhalb weniger Sekunden mit ausrei
chender Genauigkeit bestimmt werden kann. Der Heizwert wird dann über eine
Kalibrationsfunktion ermittelt, in die die relativen Konzentrationen der Hauptbe
standteile des Brenngases, im vorliegenden Beispiel Wasserstoff, Kohlenmonoxid,
Methan und Stickstoff, als Variablen eingehen.
Die Konzentrationsmessung erfolgt optisch mittels Ramanstreuung. Dazu wird
gemäss Fig. 1 über eine Bypassleitung 25 ein geringer Teil des durch die
Brenngasleitung 19 strömenden Brenngases (Restgases) durch eine Messzelle 28
geleitet. Über eine Glasfaser bzw. einen Lichtleiter 27 wird ein intensiver gepul
ster Laserstrahl aus einer Laserlichtquelle 26 durch das Messvolumen der Mess
zelle 28 gesandt. Die Ramanstreuung an den unterschiedlichen Gasmolekülen der
Hauptbestandteile des Brenngases erzeugt charakteristische Wellenlängenver
schiebungen des gestreuten Lichtes. Aus der spektralen Signatur des Streulichtes
kann mittels eines Spektrographen 29 somit die Zusammensetzung des Restga
ses in der Messzelle 28 bestimmt werden.
Von Vorteil ist bei dieser Methode, dass mit einem einzigen Sensor alle vier
Hauptbestandteile des Restgases gleichzeitig erfasst werden können. Die cha
rakteristischen Ramanshifts (N2: 2331 cm-1, H2: 4160 cm-1, CO: 2145 cm-1, CH4:
2915 cm-1) erlauben eine überlappungsfreie Trennung der einzelnen Signalkom
ponenten. Weiterhin kann die Konzentrationsbestimmung als Relativmessung
durchgeführt werden (relativer Vergleich der Peakflächen des Streulichtspek
trums), wodurch der Einfluss von Laserintensitätsschwankungen oder geringer
Verschmutzungen der Sichtfenster der Messzelle 28 drastisch reduziert wird. Ein
weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass bei der Verwendung eines Spektrogra
phen 29 der Untergrundanteil simultan bei der Messung bestimmt wird, wodurch
sich die Genauigkeit der Methode erhöht.
Mit den aus der Literatur bekannten Raman-Streuquerschnitten kann in ca. 10 s
eine Heizwertbestimmung durchgeführt werden. Als Spektrograph 29 kommt dabei
vorteilhafterweise ein gekühlter, hochempfindlicher Miniaturspektrograph der
neuesten Generation zum Einsatz. Denkbar ist auch der Einsatz eines kompletten
Raman-Analyzer-Systems, wie es beispielsweise von der Firma Kaiser Optical
Systems, Inc. angeboten wird. Die Zeitdauer, die das Brenngas zwischen dem
Messort und dem Regelort (Brenngasventil 20 in Fig. 1) vor dem Eintritt in die
Brennkammer 15 benötigt, muss gleich oder länger sein als die Zeitdauer der
Messung des Heizwertes und der nachfolgenden Mengenregelung. Um dies si
cherzustellen, ist als Zeitverzögerungsglied in die Brenngasleitung 19 eine Kom
pensationseinrichtung 31 eingefügt, die im einfachsten Falle aus einem längeren
Stück Leitung bestehen kann. Als Nebeneffekt liefert die Sensorik für den Betrei
ber des chemischen Prozesses die Zusammensetzung des Restgases und damit
wichtige Prozessüberwachungsdaten, die zur Online-Steuerung des Synthesepro
zesses im Prozessteil 11 ausgenützt werden können.
Die Mengensteuerung erfolgt mittels eines in die Brenngasleitung 19 eingefügten
steuerbaren Brenngasventils 20, dass je nach Ventilstellung einen mehr oder we
niger grossen Anteil des durch die Brenngasleitung 19 strömenden Brenngases in
eine Ableitung 21 abzweigt, und den Rest zur Brennkammer 15 hin passieren
lässt. Die Ableitung 21 führt im einfachsten Fall zu einer Abfackeleinrichtung 22, in
welcher das überschüssige Brenngas in Form einer Fackel 23 verbrannt wird. Dies
hat den Vorteil, dass die Gesamtmenge des Brenngases konstant bleiben kann.
Mit der Steuerung der Brenngasmenge muss gleichzeitig auch die Zufuhr der Ver
brennungsluft zur Brennkammer entsprechend gesteuert werden. Hierzu ist in der
Abzweigleitung 18 ein Luftventil 37 vorgesehen. Beide Ventile 20 und 37 werden
über Steuerleitungen 33 von einer Steuerung 32 angesteuert, die mit dem Spek
trographen 29 Steuerungs- und Messdaten austauscht.
Ein mit der Anlage nach Fig. 1 erreichbares Regelverhalten ist in Fig. 2 in einem
beispielhaften Zeitdiagramm dargestellt. Wenn zum Zeitpunkt t1 der Heizwert HW
des Brenngases gemäss der gestrichelten Kurve drastisch ansteigt, wird dies
durch die Heizwertmessung mit einer Dauer Δtmess erkannt. Der gemessene Heiz
wert dient als Regelgrösse zur Ansteuerung des Brenngasventils 20. Die nach der
Messung eingeleitete Regelaktion benötigt eine Dauer Δtreaktion. Nach Verstreichen
dieser beiden Zeiten wird zum Zeitpunkt t2 die Brenngasmenge BG reduziert. Die
Flammentemperatur FT erhöht sich nur kurzzeitig und geringfügig und kehrt nach
vollendetem Regelvorgang auf ihren Normalwert zurück. Die durch die Kompen
sationseinrichtung 31 bewirkte Zeitverzögerung Δtgas beim Brenngastransport zur
Brennkammer ist dabei ungefähr gleich oder etwas grösser als die Summe der
beiden anderen Zeiten Δtmess und Δtreaktion.
10
Gasumwandlungsanlage
11
Prozessteil
12
Gasturbine
13
Verdichterteil
14
Turbinenteil
15
Brennkammer
16
Lufteinlass
17
Druckluftleitung
18
Abzweigleitung (Druckluft)
19
Brenngasleitung
20
Brenngasventil
21
Ableitung
22
Abfackeleinrichtung
23
Fackel
24
Ausgang (Flüssigprodukt)
25
Bypassleitung
26
Laserlichtquelle (gepulst)
27
Lichtleiter
28
Messzelle
29
Spektrograph
30
Restgasauslass
31
Kompensationseinrichtung
32
Steuerung
33
Steuerleitung
34
Heissgaskanal
35
Turbinenauslass
36
Gaseinlass (z. B. Erdgas)
37
Luftventil
HW Heizwert
FT Flammentemperatur
BG Brenngasmenge
Δtgas
HW Heizwert
FT Flammentemperatur
BG Brenngasmenge
Δtgas
Zeitverzögerung durch Kompensationseinrichtung
Δtmess
Δtmess
Dauer Heizwertbestimmung
Δtreaktion
Δtreaktion
Reaktionszeit Brenngasventil
t1, t2 Zeitpunkt
t1, t2 Zeitpunkt
Claims (12)
1. Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine (12), welche durch Heissgas
angetrieben wird, das in einer Brennkammer (15) durch Verbrennen eines Brenn
gases mit schwankendem Heizwert erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizwert des Brenngases fortlaufend gemessen wird, und dass die Menge des
der Brennkammer (15) zugeführten Brenngases nach Massgabe des gemessenen
Brennwertes so gesteuert wird, dass die Flammentemperatur (FT) in der Brenn
kammer (15) im wesentlichen konstant bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Brenn
gas mehrere gasförmige Hauptbestandteile enthält, welche jeweils einen charakte
ristischen Brennwert aufweisen und in schwankenden relativen Konzentrationen
vorliegen, und dass zur Bestimmung des Heizwertes des Brenngases die relativen
Konzentrationen der Hauptbestandteile gemessen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die relativen
Konzentrationen der Hauptbestandteile des Brenngases optisch gemessen wer
den.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptbe
standteile des Brenngases jeweils durch ein charakteristisches Gasmolekül fest
gelegt sind, und dass die relativen Konzentrationen der Hauptbestandteile des
Brenngases mittels Ramanstreuung gemessen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des
zur Brennkammer (15) geleiteten Brenngases in einer Messzelle (28) mit Licht
bestrahlt wird, und dass das durch Ramanstreuung an den Molekülen der Haupt
bestandteile entstehende Streulicht in seiner spektralen Verteilung von einem
Spektrographen (29) aufgenommen und daraus die Zusammensetzung des
Brenngases abgeleitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Messung des Heizwertes an einem vorgegebenen Ort (25, 28) stromauf
wärts von der Brennkammer (15) vorgenommen wird, und dass der Transport des
Brenngases zwischen dem Messort (25, 28) und der Brennkammer (15) soweit
verzögert wird, dass durch die Messung und die darauf reagierende Mengen
steuerung bedingte Verzögerungen (Δtmess, Δtreaktion) kompensiert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Mengensteuerung des der Brennkammer (15) zugeführten Brenngases
ein steuerbarer Anteil des Brenngases abgezweigt und abgefackelt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 7, umfassend eine Gasturbine (12) sowie eine Brennkammer (15), welche
ausgangsseitig über einen Heissgaskanal (34) mit dem Turbinenteil (14) der Gas
turbine (12) verbunden ist, sowie eine Brenngasleitung (19), über welche der
Brennkammer (15) Brenngas zur Verbrennung zugeführt wird, dadurch gekenn
zeichnet, dass in der Brenngasleitung (19) erste Mittel (20) zur Steuerung der zur
Brennkammer (15) strömenden Brenngasmenge angeordnet sind, und dass
stromaufwärts von den ersten Mitteln (20) zweite Mittel (25, . . . , 29) zur Messung des
Heizwertes des durch die Brenngasleitung (19) strömenden Brenngases an die
Brenngasleitung (19) angeschlossen sind, welche zweiten Mittel (25, . . . , 29) mit den
ersten Mitteln (20) in Wirkverbindung stehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten
Mittel ein Brenngasventil (20) umfassen, und dass die zweiten Mittel eine an die
Brenngasleitung (19) angeschlossene Bypassleitung (25) umfassen, in welcher
eine Messzelle (28) zur optischen Vermessung des durchströmenden Brenngases
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der
Messzelle (28) eine Lichtquelle (26, 27) zur Einstrahlung von Licht in die Mess
zelle (28) sowie eine Messeinrichtung zur Aufnahme des durch die Einstrahlung
hervorgerufenen Streulichtspektrums, insbesondere ein gekühlter, hochempfindli
cher Spektrograph (29), angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeich
net, dass zwischen den ersten und zweiten Mitteln (20 bzw. 25, . . . , 29) eine Kom
pensationseinrichtung (31) zur Kompensation der bei der Steuerung auftretenden
Zeitverzögerung vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeich
net, dass die Vorrichtung Teil einer Gasumwandlungsanlage (10) ist, in welcher
gasförmige Kohlenwasserstoffe, insbesondere Erdgas, unter Entstehung von
Restgasen teilweise in flüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden, und die
niederkalorischen Restgase als Brenngas für den Antrieb der Gasturbine (12)
verwendet werden, welche ihrerseits verfahrenstechnisch in den Gasumwand
lungsprozess einbezogen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999121981 DE19921981A1 (de) | 1999-05-12 | 1999-05-12 | Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1999121981 DE19921981A1 (de) | 1999-05-12 | 1999-05-12 | Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19921981A1 true DE19921981A1 (de) | 2000-11-16 |
Family
ID=7907889
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999121981 Withdrawn DE19921981A1 (de) | 1999-05-12 | 1999-05-12 | Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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