DE19921772A1 - Funkenstreckeneinsatz, insbesondere Spannungsdurchschlagssicherung zum Schutz von einschienigen Gleisstromkreisen - Google Patents
Funkenstreckeneinsatz, insbesondere Spannungsdurchschlagssicherung zum Schutz von einschienigen GleisstromkreisenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Funkenstreckeneinsatz, insbesondere eine Spannungsdurchschlagssicherung zum Schutz von einschienigen Gleisstromkreisen gegen Überspannungen, mit einer Luftfunkenstrecke, gebildet aus mindestens zwei, in einem isolierenden Gehäuse angeordneten, gegenüberliegenden metallischen, scheibenförmigen Elektroden, wobei zwischen den Elektroden, diese teilweise bedeckend, eine Isolatorschicht oder -scheibe befindlich ist und sich die Luft-Überschlagsstelle innerhalb des Gehäuses zwischen den Elektroden ausbildet. Erfindungsgemäß weisen die scheibenförmigen Elektroden jeweils eine Ausnehmung oder Vertiefung auf, die im montierten Zustand einen Hohlraum bilden. Ein an sich bekannter Gasentladungsableiter wird, die jeweiligen Elektrodenflächen kontaktierend, in den Hohlraum eingesetzt, so daß sich eine elektrische Parallelschaltung von Luftfunken- und Gasentladungsstrecke mit abgestuftem Ansprechverhalten ergibt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Funkenstreckeneinsatz, insbeson
dere eine Spannungsdurchschlagssicherung zum Schutz von ein
schienigen Gleisstromkreisen gegen Überspannungen mit einer
Luftfunkenstrecke, gebildet aus mindestens zwei in einem iso
lierenden Gehäuse angeordneten, gegenüberliegenden metalli
schen, scheibenförmigen Elektroden, wobei zwischen den Elek
troden, diese teilweise bedeckend, eine Isolatorschicht oder
-scheibe befindlich ist und sich die. Luft-Überschlagsstelle
innerhalb des Gehäuses zwischen den Elektroden ausbildet, gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einschienigen Gleisstromkreisen beispielsweise mit einer
Betriebsfrequenz von 100 Hz sind elektrotechnische Systeme im
Einsatz, welche Schutz gegen hohe Oberleitungsspannungen
bieten. Vorhandene Spannungsdurchschlagssicherungen besitzen
eine Ansprechspannung von rund 1000 V, wobei es bei Beauf
schlagung mit der Oberleitungsspannung von z. B. 15 kV zu einem
dauerhaften Kurzschluß kommt, der dann eine entsprechende
Sicherungsschaltung mit Gleissperrung auslöst.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei den üblichen Spannungs
durchschlagssicherungen bedingt durch Blitzschläge an sich
unnötige Gleissperrungen ausgelöst oder Störfälle signalisiert
werden. Die Ursache hierfür liegt in der fehlenden Möglichkeit
der bekannten Spannungsdurchschlagssicherungen, funktionsseitig
getrennt eine Blitzstromableitung zu ermöglichen, ohne die
Gleissicherung auszulösen, und andererseits aber die an sich
bekannte Kurzschlußableitung bei Berührung durch den Fahrdraht
mit Oberleitungsspannung zu gewährleisten.
Unter Kurzschlußableitung soll die Realisierung einer elektri
schen Verbindung, d. h. eines Kurzschlusses zwischen Erdschiene
und isolierter Schiene bei einschienig isolierten Gleisstrom
kreisen und Überspannung < 1000 V verstanden werden.
Im üblichen Betriebsfall liegt zwischen den beiden Schienen des
Gleises eine maximale Steuerspannung beim Betriebssystem der
Deutschen Bundesbahn von 30 V/100 Hz an. Außerdem kann zusätz
lich eine 16 2/3 Hz-Spannung von durch Messungen festzustel
lender Größe auftreten. Die 16 2/3 Hz-Spannung erreicht jedoch
höchstens einen Wert von etwa 65 V. Bei direkter Berührung
zwischen Schiene und Oberleitung, z. B. durch Oberleitungsriß
oder Überschläge, fließen maximal 40 kA (16 2/3 Hz) für maximal
100 ms. Diese Zeitdauer kann sich in bestimmten Fällen bei
Strömen ≦ 4 kA auf etwa 300 ms erhöhen. Die genannten Zeiten
sind Abschaltzeiten des 15 kV-Oberleitungssystems bei einem
Kurzschluß und entsprechender Belastung für die Sicherung. Bei
einem Potentialunterschied von 1000 V zwischen Erdschiene und
isolierter Schiene muß ein elektrischer Widerstand im mΩ-Be
reich, d. h. ein definierter Kurzschluß zwischen den Schienen
hergestellt werden und erhalten bleiben. Andererseits darf die
Ansprechspannung bei Blitzbeanspruchung 2000 V nicht über
schreiten. Letztendlich ist auch dafür Sorge zu tragen, daß das
elektrotechnische System Überspannungen und Ströme aus direkter
Blitzeinwirkung mit Maximalbeanspruchung abzusichern hat. Die
bekannten, beispielsweise bei der Deutschen Bahn eingeführten
Spannungssicherungen erfüllen diese komplexen Anforderungen
jedoch nicht oder nur in ungenügender Weise.
Aus der DE 27 18 188 B2 ist ein Überspannungsschutzgerät
bekannt, bei welchem ein Varistor elektrisch parallel zu einem
Überspannungsableiter geschaltet ist. Als eigentlicher Über
spannungsableiter dient eine Blitzstrom-tragfähige Luft-
Überschlag-Funkenstrecke, wobei deren Luft-Überschlagsstelle
sich außerhalb der vorhandenen Elektroden befindet.
In die Funkenstrecke selbst ist ein Varistor integriert.
Eine solche bekannte Überspannungsschutzeinrichtung kann jedoch
als Spannungssicherung gemäß den weiter oben genannten Forde
rungen nicht verwendet werden, da ein dauerhafter Kurzschluß
bei Überspannungen durch netzfrequente Oberleitungsspannung
nicht sicherzustellen ist. Im übrigen ist es nicht möglich, das
aus der DE 27 18.188 B2 bekannte Überspannungsschutzgerät in
die bereits eingeführte Technik als Sicherungseinsatzteil zu
übernehmen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen weitergebildeten
Funkenstreckeneinsatz, insbesondere Spannungsdurchschlags
sicherung zum Schutz von einschienigen Gleisstromkreisen gegen
Überspannungen anzugeben, wobei der Funkenstreckeneinsatz
kompatibel, d. h. mit bekannten eingeführten Einsätzen aus
tauschbar ist, hierbei jedoch zusätzlich die Forderung erfüllt
ist, bei Überspannung durch Blitzeinwirkung diese Überspannung
sicher abzuleiten, ohne daß ein dauerhafter Kurzschluß auf
tritt, und andererseits die Möglichkeit besteht, auch Netz
folgeströme zu löschen, welche transienten Überspannungen
einhergehen. Weiterhin soll die bekannte Funktion bezüglich des
Erhalts eines Kurzschlusses bei Überspannungen durch netz
frequente Oberleitungsspannung uneingeschränkt erhalten
bleiben.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem
Gegenstand gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1, wobei die
Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen umfassen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht nun darin, eine Funk
tionstrennung der Sicherung gegen Überspannungen durch netz
frequente Oberleitungsspannung bzw. durch Blitzeinwirkung vor
zunehmen, indem auf zwei parallel geschaltete Funkenstrecken
zurückgegriffen wird. Dabei ist eine erste Funkenstrecke als an
sich bekannte Luftfunkenstrecke und eine zweite Funkenstrecke
als an sich bekannter Gasentladungsableiter ausgeführt. Der
Gasentladungsableiter ist bevorzugt gekapselt und weist somit
eine konstante Ansprechspannung auf und kann leicht geometrisch
und elektronisch angepaßt und ausgetauscht werden.
Erfindungsgemäß wird weiterhin für eine Koordination der
Ansprechkennlinien der beiden auszubildenden bzw. eingesetzten
Funkenstrecken Sorge getragen. Dies kann beispielsweise durch
Auswahl eines entsprechenden Gasentladungsableiters erfolgen
oder durch eine definierte Konstruktion der Luftfunkenstrecke
beispielsweise durch Form oder Abstand der Elektroden bzw.
durch eine spezielle Isolatorschicht oder -scheibe, z. B. durch
einen Ring aus einem isolierenden Kunststoff, der aus POM
(Polyoximethylen) besteht.
Die vorgesehene Luftfunkenstrecke bietet quasi einen Grobschutz
für den Gasentladungsableiter und sichert ein gewünschtes
Schaltverhalten bei Ausfall des letzteren.
Durch den Einsatz eines Gasentladungsableiters können netz
frequente Folgeströme selbständig gelöscht werden, wobei netz
frequente Folgeströme, die durch Kurzschlußereignisse mit hohen
Netzspannungen entstehen, durch die Luftfunkenstrecke geführt
werden. Nach Unterbrechung des Kurzschlußstroms durch ein z. B.
externes Abschaltorgan ergibt sich der gewünschte galvanische
Kurzschluß, d. h. eine Verbindung im mΩ-Bereich der Elektroden
der Luftfunkenstrecke.
Die gewählte Konstruktion bietet bei Überlastungen bis zu einem
definierten Wert und Ausfall des Gasentladungsableiters eine
Redundanz durch die Luftfunkenstrecke.
Bei Überlastfällen dient die Luftfunkenstrecke als Fail-Save-
Schutz des Gasentladungsableiters, wobei hier auf eine spe
zielle Auswahl des Elektrodenmaterials mit einem optimierten
Verschweißverhalten, z. B. Kupfer zurückgegriffen wird. Damit
ist für einen klar auswertbaren Zustand gesorgt.
Die konstruktive Ausführungsform des Funkenstreckeneinsatzes
geht von in einem isolierenden Gehäuse befindlichen scheiben
förmigen Elektroden aus, wobei die scheibenförmigen Elektroden
jeweils eine Ausnehmung oder Vertiefung besitzen, die im
montierten Zustand einen Hohlraum bilden.
Selbstverständlich kann auch die Ausnehmung oder Vertiefung
allein in einer Elektrode, einen Hohlraum nach sich ziehend,
ausgeführt sein.
In den so entstandenen Hohlraum wird ein an sich bekannter
Gasentladungsableiter, die jeweiligen Elektrodenflächen
kontaktierend, eingesetzt. Bevorzugt besteht die Möglichkeit,
daß zwischen Gasentladungsableiter und mindestens einer der
Elektrodenflächen ein Federelement, z. B. eine Scheiben-,
Teller- oder Schraubenfeder eingesetzt wird.
Durch die vorbeschriebene Anordnung unter Berücksichtigung der
bereits erwähnten Isolatorschicht oder -scheibe entsteht eine
integrale Anordnung aus Luftfunken- und Gasentladungsstrecke
mit einem entsprechend abgestuften Ansprechverhalten. Das
Ansprechverhalten der Luftfunkenstrecke ist durch die Auslegung
der Isolatorschicht oder -scheibe, d. h. dem hieraus resultie
renden Elektrodenabstand und der sich gegenüberstehenden freien
Elektrodenfläche bestimmbar.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Gehäuse hohlzylindrisch ausgebildet und es sind die schei
benförmigen Elektroden kraft- und/oder formschlüssig im Gehäuse
fixiert und gehalten.
Die Elektroden besitzen mindestens eine umlaufende Nut zur
Aufnahme mindestens eines Dichtungsrings, so daß ein Vor
fixieren der Elektroden im Gehäuse gewährleistet wird und
andererseits ein unerwünschtes Eindringen von Feuchtigkeit und
Schmutz wirksam verhindert werden kann.
Weiterhin bevorzugt sind die Ausnehmungen und der Gasentla
dungsableiter bezüglich des Gehäuses oder der scheibenförmigen
Elektroden konzentrisch angeordnet.
Die Isolatorschicht oder -scheibe ist konzentrisch zwischen den
Elektroden befindlich, wobei der Außendurchmesser der Schicht
oder Scheibe im wesentlichen demjenigen der Elektroden ent
spricht und der Innendurchmesser der Schicht oder Scheibe um
einen vorgegebenen Betrag größer als die lichte Weite oder der
Durchmesser der Ausnehmungen ist, so daß sich die Luftfunken
strecke mit dem gewünschten Verschmelzen im Kurzschlußfall
ungehindert und definiert einstellt.
Wie dargelegt, dient die Luftfunkenstrecke als Spannungs
sicherung gegen netzfrequente Oberleitungsspannung durch
dauerhafte Kurzschlußbildung und es ist die Gasentladungs
strecke als Spannungssicherung gegen Überspannung durch
Blitzeinwirkung und Netzfolgeströme ausgelegt.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels sowie von Figuren näher erläutert werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine ptinzipielle Darstellung zu betrachtender Stör
fälle für eine Spannungsdurchschlagssicherung zum
Schutz von einschienigen Gleisstromkreisen;
Fig. 2 einen Vergleich der Ansprechstoßspannung zwischen
Luftfunkenstrecke (Funkenstrecke 1) und Gasentladungs
ableiter (Funkenstrecke 2); und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines Funkenstreckeneinsatzes
gemäß Ausführungsbeispiel.
Wie in der Fig. 1 prinzipiell erkennbar, gilt es bei einschie
nigen Gleisstromkreisen zu erkennen, ob womöglich Überspan
nungen bedingt durch Fahrdrahtriß mit Schienenkontakt auf
treten, um in diesem Fall eine Gleissperrung zu veranlassen.
Andererseits sollen Blitzeinwirkungen abgeleitet und vom elek
trotechnischen System ferngehalten werden, ohne daß es zu einem
Beeinträchtigen des Zugbetriebs kommt.
Die Spannungsdurchschlagssicherungen müssen einem größten
Oberleitungskurzschlußstrom standhalten, ohne daß gehäuseseitig
mechanische Beschädigungen aufgetreten sind, andererseits aber
muß ein vorhandender Kurzschlußstrom < 100 ms sicher als Kurz
schluß im mΩ-Bereich bestehen bleiben. Eine Beseitigung des
Kurzschlusses darf nur durch entsprechendes Instandhaltungs
personal möglich werden, d. h. es ist durch die Spannungs
durchschlagssicherung zu gewährleisten, daß eine selbständige
Aufhebung des Kurzschlusses nicht auftritt. Weiterhin dürfen
nur die Zustände Kurzschluß mit einem Widerstand im mΩ-Bereich
und keine Verbindung mit einem Widerstand ≧ 100 kΩ auftreten.
Bei der Funkenstrecke gemäß Ausführungsbeispiel ist weiterhin
darauf abzustellen, daß eine Blitzstromtragfähigkeit bei
Blitzströmen über 5 kA (10/350 µs) erreichbar ist, wobei auch
nach derartiger Belastung keine mechanischen Beschädigungen am
Gehäuse gegeben sein dürfen und definierte Isolationswider
stände wie oben beschrieben einzuhalten sind.
Ein vorhandener Kurzschluß der Spannungsdurchschlagssicherung
muß bei einem Blitzstrom bis 5 kA (8/20 µs) und einem gleich
zeitigen 16 2/3 Hz Strom bis 50 A und einer anliegenden
Spannung von maximal 65 V ohne zeitliche Begrenzung nach
maximal 100 ms wieder beseitigt sein, d. h. die Verbindung über
die Sicherung muß wieder in den hochomigen Zustand von ≧ 100 kΩ
übergehen.
Hinsichtlich des Folgestromverhaltens müssen nacheinander
auftretende Belastungen, bedingt durch Folgestrom, innerhalb
einer Zeit von t ≦ 100 ms gelöscht werden können, wobei
anschließend die Forderung besteht, daß sich der Isolations
widerstand im Bereich ≧ 100 kΩ einstellt bzw. bei Folgenströmen
< 300 A der Fail-Save-Kurzschlußzustand mit einem Isolations
widerstand < 100 mΩ gegeben ist.
All die zitierten Forderungen werden mit dem Funkenstrecken
einsatz gemäß Ausführungsbeispiel erreicht, wobei hier hin
sichtlich der Ansprechstoßspannungen der Luftfunkenstrecke
(Funkenstrecke 1) und des Gasentladungsableiters (Funkenstrecke
2) nach Fig. 2 aufmerksam gemacht werden soll.
Die in der Fig. 3 gezeigte Schnittdarstellung läßt einen bei
spielhaften Funkenstreckeneinsatz erkennen, welcher aus einem
integrierten Gasentladungsableiter 5 und einer Luftfunken
strecke besteht, die aus den gegenüberliegenden Elektroden 2
und einer Isolatorscheibe 7 gebildet wird.
Eine galvanische Verbindung beim Auslösen der Luftfunkenstrecke
z. B. durch Inkontaktkommen mit netzfrequenter Oberleitungs
spannung erfolgt im Luftzwischenraum 8 mittels punktuellem
Verschweißen der gegenüberliegenden metallischen Flächen der
Elektroden 2, die beispielsweise aus Kupfer bestehen.
Die Elektroden 2 besitzen bevorzugt eine Scheibenform, wobei
beim gezeigten Beispiel in jeder scheibenförmigen Elektrode 2
eine Ausnehmung oder Vertiefung 9 ausgebildet ist.
Bei entsprechend konzentrischer Anordnung der Elektroden 2 mit
gegenüberliegenden Ausnehmungen 9 innerhalb des Gehäuses 1, das
aus einem isolierenden Material besteht, ergibt sich ein ent
sprechender Hohlraum, in dem der Gasentladungsableiter 5 ein
gesetzt wird.
Zum Sicherstellen einer gewünschten elektrischen Kontaktierung
der Oberflächen des Gasentladungsableiters 5 ist ein Feder
element 4, z. B. eine Scheiben-, Teller- oder Schraubenfeder in
mindestens einer der Ausnehmungen 9 vorgesehen.
Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, weist die Isolatorscheibe 7
einen Außendurchmesser auf, der im wesentlichen dem Durchmesser
der bevorzugten scheibenförmigen Elektroden 2 entspricht.
Der Innendurchmesser der Isolatorscheibe 7 ist größer als der
Durchmesser der Ausnehmungen 9 bzw. des im Hohlraum befind
lichen Gasentladungsableiters 5. Damit wird das Ausbilden des
Luftzwischenraums 8 zum Erhalt der Luftfunkenstrecke sicher
gestellt.
Der Gasentladungsableiter 5 ist bedingt durch die beschriebene
konstruktive Ausführungsform des Funkenstreckeneinsatzes der
Luftfunkenstrecke parallel geschaltet, so daß zum einen eine
Sicherung gegen netzfrequente Oberleitungsspannung gegeben ist,
andererseits aber auch Überspannungen durch Blitzeinwirkung und
Netzfolgeströme abgeleitet werden können.
Die Form des Gehäuses 1 ist bevorzugt hohlzylindrisch. Die
scheibenförmigen Elektroden 2 sind kraft- und/oder form
schlüssig im Gehäuse 1 gehalten, wobei ein Abdichten und
Vorfixieren der Elektroden 2 bezüglich des Gehäuses 1 dadurch
erreichbar ist, daß jede Elektrode 2 mindestens eine radial
umlaufende Nut 6 besitzt, in der jeweils ein elastischer
Dichtring 3 geführt wird. Die Tiefe der Nut 6 und das Material
bzw. die Stärke der Dichtringe 3 sind so aufeinander abge
stimmt, daß eine leichte Montage der Anordnung gewährleistet
ist, andererseits aber das Eindringen von Feuchte und Schmutz
wirksam verhindert werden kann.
Die Darstellung nach Fig. 3 macht deutlich, daß besonders
bevorzugt die Gesamtanordnung eine konzentrische Konstruktion
aufweisen kann, wobei die Isolatorschicht oder -scheibe 7 dann
ebenfalls konzentrisch zwischen den Elektroden 2 befindlich
ist.
Aufgrund der unterschiedlichen Ansprechwechselspannungen der
einzelnen Strecken, nämlich der Luftfunken- und der Gasent
ladungsstrecke, ergibt sich ein abgestuftes Lösch- oder
Schaltverhalten des Funkenstreckeneinsatzes gemäß der eingangs
genannten Aufgabenstellung.
Im Falle der Zerstörung des Gasentladungsableiters bei Überlast
gewährleistet die Luftfunkenstrecke ein gewisses Redundanzver
halten. Durch ein Verschweißen der Luftfunkenstrecke bei Über
last des Gasentladungsableiters, z. B. durch netzfrequenten
Kurzschlußstrom, ist ein Fail-Save-Verhalten mit definierten
Endzuständen erreichbar.
Alles in allem gelingt es mit der beschriebenen Anordnung,
einen Funkenstreckeneinsatz anzugeben, welcher den üblichen
Zulassungsbedingungen entspricht, und wobei insbesondere ein
Ersatz vorhandener Spannungssicherungseinsätze durch ein System
mit gleichen äußeren Abmessungen möglich wird. Die vorgeschla
gene Lösung erfüllt die Anforderungen an signaltechnische
Anlagen und stellt insgesamt sicher, daß Gleissperrungen und
Ausfallzeiten, bedingt durch Blitzeinschläge oder Überspan
nungen, vermieden werden können.
1
Gehäuse
2
scheibenförmige Elektroden
3
Dichtring
4
Federelement
5
Gasentladungsableiter
6
Nut
7
Isolatorschicht oder Isolatorscheibe
8
Luftzwischenraum
9
Ausnehmung oder Vertiefung
Claims (9)
1. Funkenstreckeneinsatz, insbesondere Spannungsdurchschlags
sicherung zum Schutz von einschienigen Gleisstromkreisen gegen
Überspannungen, mit einer Luftfunkenstrecke, gebildet aus
mindestens zwei in einem isolierenden Gehäuse angeordneten,
gegenüberliegenden metallischen, scheibenförmigen Elektroden,
wobei zwischen den Elektroden, diese teilweise bedeckend, eine
Isolatorschicht oder -scheibe befindlich ist und sich die Luft-
Überschlagsstelle innerhalb des Gehäuses zwischen den Elek
troden ausbildet,
dadurch gekennzeichnet, daß
die scheibenförmigen Elektroden (2) jeweils eine Ausnehmung
oder Vertiefung (9) bilden, wobei ein an sich bekannter Gas
entladungsableiter (5), die jeweiligen Elektrodenflächen kon
taktierend, in den Hohlraum eingesetzt ist, so daß sich eine
elektrische Parallelschaltung von Luftfunken- und Gasentla
dungsstrecke mit abgestuftem Ansprechverhalten ergibt.
2. Funkenstreckeneinsatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum zur Aufnahme des Gasentladungsableiters (5) durch
eine Ausnehmung in einer der scheibenförmigen Elektroden (2)
gebildet ist.
3. Funkenstreckeneinsatz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Gasentladungsableiter (5) und mindestens einer der
Elektrodenflächen ein Federelement (4) angeordet ist.
4. Funkenstreckeneinsatz nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement (4) eine Scheiben-, Teller- oder Schrauben
feder ist.
5. Funkenstreckeneinsatz nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (1) hohlzylindrisch ist und die scheibenförmigen
Elektroden (2) kraft- und/oder formschlüssig im Gehäuse (1)
fixiert sind.
6. Funkenstreckeneinsatz nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden (2) mindestens eine radial umlaufende Nut (6)
zur Aufnahme mindestens eines Dichtrings (3) aufweisen.
7. Funkenstreckeneinsatz nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmungen (9) und der Gasentladungsableiter (5) bezüg
lich des Gehäuses (1) oder den scheibenförmigen Elektroden (2)
konzentrisch angeordnet sind.
8. Funkenstreckeneinsatz nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Isolatorschicht oder -scheibe (7) konzentrisch zwischen den
Elektroden (2) befindlich ist, wobei der Außendurchmesser der
Schicht oder Scheibe im wesentlichen demjenigen der Elektroden
(2) entspricht und der Innendurchmesser der Schicht oder
Scheibe um einen vorgegebenen Betrag größer als die lichte
Weite oder der Durchmesser der Ausnehmungen (9) ist~.
9. Funkenstreckeneinsatz nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftfunkenstrecke als Spannungssicherung gegen netzfre
quente Oberleitungsspannung durch dauerhafte Kurzschlußbildung
und funktionsgetrennt die Gasentladungsstrecke als Spannungs
sicherung gegen Überspannung durch Blitzeinwirkung und
Netzfolgeströme ausgelegt ist.
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