DE19921231A1 - Fingerabdrucksensor für Chipkarte - Google Patents
Fingerabdrucksensor für ChipkarteInfo
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Abstract
Es wird ein Fingerabdrucksensor 10 vorgeschlagen, insbesondere für die Verwendung als Identifikationseinrichtung in Chipkarten. Der Fingerabdrucksensor zeichnet sich dadurch aus, daß er eine Anzahl benachbarter Segmente 11 aufweist, die über einer elastisch kompressiblen Unterlage 13 angeordnet sind. Dadurch paßt sich die aus den Segmenten 11 bestehende Sensorfläche an die Fingergeometrie an, so daß ein vollständiger Fingerabdruck aufgenommen werden kann, ohne daß der Finger dazu auf der Sensorfläche abgerollt werden muß.
Description
Die Erfindung betrifft einen Fingerabdrucksensor nach Anspruch 1 sowie
dessen Verwendung nach Anspruch 22 und eine Chipkarte mit dem darin
integrierten Fingerabdrucksensor gemäß Anspruch 23.
Zur Identifizierung bzw. als Berechtigungsnachweis werden insbesondere
im Zusammenhang mit Chipkarten in aller Regel sogenannte PIN
(persönliche Identifikationsnummer) verwendet, die sich der Kartenbenutzer
merken und angeben muß, um die Karte benutzen zu können. Dieses
Sicherheitssystem hat den Nachteil, daß die PIN ausgespäht werden kann
oder in Vergessenheit geraten kann. Als Alternative wurde daher
vorgeschlagen, Fingerabdrucksensoren zur Identifizierung des Benutzers
bzw. als Berechtigungsnachweis einzusetzen und zu diesem Zweck in die
Chipkarte zu integrieren.
Ein bekanntes Herstellungsverfahren für Fingerabdrucksensoren ist die
Integration aller Einzelsensoren auf einem integrierten Schaltkreis. So
werden auf einer Siliziumscheibe, dem sogenannten Wafer, gleichzeitig
mehrere einzelne Siliziumbausteine (Chips) hergestellt, wobei jeder Chip
einen kompletten Fingerabdrucksensor darstellt. Dieser Chip wird als
Fingerabdruckchip oder abgekürzt auch als Fingerchip bezeichnet. Nachteil
dieses Verfahrens ist, daß Chips in dieser Größe in der Herstellung wegen
der hohen Ausfallwahrscheinlichkeit sehr teuer sind und der große Chip bei
der Benutzung gegen mechanische Belastungen sehr anfällig ist.
In der WO 82/02286 wird ein Fingerabdrucksensor vorgeschlagen, der aus
einer Matrix von vielen kleinen, in einer Kartenoberfläche integrierten
Einzelsensoren besteht. Die Einzelsensoren können jeweils aus zwei
konzentrischen Metallplatten bestehen, die durch die Papillaren einer
Fingerkuppe elektrisch leitend miteinander verbunden werden und auf
diese Weise ein Signal erzeugen. Alternativ können thermosensitive
Elemente verwendet werden, die bei Berührung durch die Papillaren und
der damit einhergehenden Wärmeübertragung ein Signal abgeben. Als
weitere Alternative wird vorgeschlagen, optische Sensoren für die
Einzelsensoren einzusetzen, deren Funktionsweise darauf basiert, daß das
von der Papillarmitte reflektierte Licht ein höheres Signal ergibt als das von
der Papillarkante nur vergleichsweise schwach reflektierte Licht. Im Falle
von optischen Sensoren können beispielsweise LEDs und zugehörige
Phototransistoren in direktem Kontakt mit der Sensoroberfläche sein.
Die US 5,180,901 beschreibt die optischen Sensoren als nachteilhaft, weil
Feuchtigkeit zwischen der Sensoroberfläche und der Fingerkuppe eine
Verfälschung der Messung bewirken kann. Es wird daher vorgeschlagen,
den in der Kartenoberfläche integrierten Fingerabdrucksensor zwar ebenfalls
in Form einer aus Mikrosensoren bestehenden Matrix auszubilden, wobei
jedoch die einzelnen Mikrosensoren druckempfindlich sind. Die
Mikrosensoren sind dabei auf einem Glassubstrat angeordnet.
Aus der DE 196 31 569 ist schließlich ein Fingerabdrucksensor bekannt, der
ebenfalls aus einer Matrix von vielen kleinen, in einer Kartenoberfläche
integrierten Einzelsensoren besteht, wobei jedoch die Einzelsensoren
kapazitiv wirken. Um die spröden und zerbrechlichen Sensoren gegen
mechanische Beanspruchung bei Biegung und Torsion der Chipkarte zu
schützen, sind die Einzelsensoren elektrisch verbunden in einer elastischen
Matrix eingegossen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schutz der
Sensorelemente weiter zu erhöhen und die Meßwerterfassung weiter zu
verbessern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fingerabdrucksensor mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Solche Sensoren können
vorzugsweise in Chipkarten aber auch in Terminals, Safes, Türen, Türgriffen
Startknöpfen von Autos, Maschinen und anderen Geräten und
Einrichtungen verwendet werden.
Erfindungsgemäß besteht der Fingerabdrucksensor aus mehreren
Segmenten, die jeweils mindestens einen Sensor beinhalten und auf einer
elastisch kompressiblen Unterlage bzw. einer Polsterung angeordnet sind,
wodurch die Sensorelemente vor mechanischer Beanspruchung wie Druck
oder auch Biegung und Torsion der Chipkarte besonders geschützt werden.
Gleichzeitig wird die Meßwerterfassung wesentlich verbessert, denn die
Sensorfläche kann sich aufgrund der gepolsterten Lagerung der einzelnen
Segmente problemlos an die Fingergeometrie anpassen, so daß ein
vollständiger Fingerabdruck aufgenommen werden kann, ohne daß der
Finger dazu auf der Sensorfläche abgerollt werden muß. Das Abrollen des
Fingers auf der Sensorfläche hat den Nachteil, daß die Meßergebnisse von
der Bewegung beeinflußt sein können, so daß sie nicht für jede Messung
identisch sind. Durch die erfindungsgemäße Polsterung paßt sich der Sensor
besser an die Ergonomie des Fingers an und es wird eine größere Fläche des
Fingers aufgenommen.
Die Polsterung führt auch dazu, daß der Benutzer ergonomisch zum
Ausüben eines optimalen Druckes am Finger geleitet wird. Die Art der
Druckausübung beispielsweise hinsichtlich Druckstärke am Finger und
Winkelstellung des Fingers variieren daher nur in geringen Grenzen und
können dadurch vorteilhafterweise als ein weiteres Erkennungsmerkmal zur
Identifizierung des Benutzers herangezogen werden.
Gemäß der Erfindung wird der Fingerabdrucksensor in mehrere kleine
Segmente aufgeteilt. Die an sich brüchigen Chips können durch
Dünnschleifen und spezielle Behandlung der Oberflächen in gewissen
Grenzen flexibel gemacht werden. Diese Eigenschaft kann bei der
erfindungsgemäßen Lösung dadurch genutzt werden, daß der Sensor in
größere Chips mit mehreren Segmenten geteilt wird oder gar, daß der
Sensor aus einem einzigen dünnen flexiblen Chip besteht, der auf einer
flexiblen Unterlage angeordnet ist.
Die Erfindung kann im Zusammenhang mit jeder der eingangs genannten
und im Stand der Technik hinreichend bekannten Meßprinzipien verwendet
werden und wird nachfolgend nur beispielhaft anhand der Fig. 1 bis 3
an einem dieser Meßprinzipien erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Chipkarte mit einem Fingerabdrucksensor,
Fig. 2 zeigt den Fingerabdrucksensor aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
und
Fig. 3 zeigt den Bereich des Fingerabdrucksensors in der Chipkarte aus Fig. 1
teilweise im Schnitt.
Fig. 1 zeigt eine Chipkarte 1 mit einem Chip 2, einem Schriftfeld 3 und einem
Fingerabdrucksensor 10. Der Fingerabdrucksensor 10 ist in Fig. 2 vergrößert
dargestellt. Umgeben von einem Rahmen 5 sind eine Anzahl separater
Segmente 11 matrixartig benachbart zueinander in einem regelmäßigen
Abstand angeordnet.
In Fig. 3 ist der Fingerabdrucksensor 10 im Querschnitt in einem
Kartenkörper 6 dargestellt. Der Fingerabdrucksensor 10 ist in einer
Vertiefung des Kartenkörpers 6 derart angeordnet, daß die einzelnen
Segmente 11 an der Kartenoberfläche liegen. Die Segmente 11 sind
sogenannte Fingerchips, die auf den der Sensoroberfläche abgewandten
Seiten elektrisch leitende Erhöhungen bzw. Bumps aufweisen, über die die
ermittelten Signale zu einer Verarbeitungsstation, die beispielsweise in dem
Chip 2 der Chipkarte 1 integriert sein kann, geleitet werden.
Die Fingerchips 11 sind auf einer flexiblen Trägerfolie 12 fixiert, und unter
der Trägerfolie ist als elastisch kompressible Unterlage ein Polster 13
vorgesehen. Die Trägerfolie 12 kann beispielsweise aus Kapton bestehen. Sie
ist vorzugsweise dehnbar und kann spezielle Entlastungsstanzungen
aufweisen, so daß sie durch mechanische Belastungen, insbesondere durch
Biegung und Torsion der Chipkarte nicht wesentlich beeinflußt wird. Das
Polster 13 kann ein Schaumstoff oder ein Schaumgummi sein. Es bietet sich
aber auch ein Fluid oder eine Paste als elastisch kompressible Unterlage an,
wenn entsprechender Verdrängungsraum in der Aussparung der Karte zur
Verfügung steht.
Die als Fingerchip ausgebildeten Segmente 11 sind mit Ihren elektrisch
leitenden Erhöhungen auf der Chiprückseite mit auf der Trägerfolie
vorgesehenen Leiterbahnen verbunden. Die Verbindungskontakte 7 können
beispielsweise aus einer Silberleitpaste bestehen.
Zusätzlich können die Segmente 11 von einem flexiblen Harz 8 umgeben
sein, das jeglicher Deformation des Polsters 13 nachgibt, die Einzelsensoren
11 aber dennoch relativ zueinander fixiert und auf Abstand hält.
Die Trägerfolie 12 ist im Kartenkörper 6 mittels eines Klebers 4,
beispielsweise einem heißschmelzenden Kleber, fixiert und auf der der
fixierten Seite der Trägerfolie gegenüberliegenden Seite der Trägerfolie ist
der Rahmen 5 ebenfalls mit einem Kleber 4 montiert. Der Rahmen 5 verleiht
dem Fingerabdrucksensor 10 Stabilität. Er schließt eben mit der Oberfläche
des Kartenkörpers 6 ab und schützt die Einzelsensoren 11 gegen seitliche
Einwirkungen insbesondere mechanischer Art. Die Segmente 11 liegen
demgegenüber etwas vertieft in dem Kartenkörper 6.
Es versteht sich, daß die vorliegende Erfindung auch im Zusammenhang mit
anderen Sensorsystemen geeignet ist, die in der beschriebenen Weise oder
auf ähnliche Weise auf einem elastisch kompressiblen und flexiblen Polster
in dem Kartenkörper fixiert werden können.
Die Erfindung ist aber nicht auf Karten beschränkt sondern ist ebenso
anwendbar im Zusammenhang mit Chipkartenterminals oder sonstigen
Terminals, Safes, Türen, Türgriffen, Starteinrichtungen für Autos, Maschinen
und sonstigen Geräten.
Claims (26)
1. Fingerabdrucksensor (10) mit einer Anzahl benachbarter Segmente (11),
dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (11) auf einer elastisch
kompressiblen, biegsamen Unterlage (13) angeordnet sind.
2. Fingerabdrucksensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der elastisch kompressiblen Unterlage (13) und den Segmenten
(11) eine Trägerfolie (12) vorgesehen ist.
3. Fingerabdrucksensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Segmente (11) mit der Trägerfolie (12) über Segmentkontakte (7) verbunden
sind.
4. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägerfolie (12) Entlastungsstanzungen aufweist.
5. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägerfolie dehnbar ist.
6. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägerfolie im Randbereich eine Kleberschicht (4)
zur Fixierung der Trägerfolie aufweist.
7. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Segmente (11) untereinander elektrisch verbunden
sind.
8. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor biegsam ist.
9. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor aus einem gedünnten Chip besteht.
10. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastisch kompressible Unterlage (13) aus
Schaumgummi besteht.
11. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastisch kompressible Unterlage (13) aus
Schaumstoff besteht.
12. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastisch kompressible Unterlage ein Fluid umfaßt.
13. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastisch kompressible Unterlage (13) eine Paste
umfaßt.
14. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet
durch einen Rahmen (5), der die benachbarten Segmente (11) umgibt.
15. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fingerabdrucksensor zur Bestimmung der auf ihn
ausgeübten Druckstärke ausgelegt ist.
16. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fingerabdrucksensor zur Bestimmung des Winkels
eines Drucks auf den Fingerabdrucksensor ausübenden Finger ausgelegt ist.
17. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend
kapazitive Einzelsensoren auf den Segmenten 11.
18. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend
optische Einzelsensoren auf den Segmenten 11.
19. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend
drucksensitive Einzelsensoren auf den Segmenten 11.
20. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend
thermosensitive Einzelsensoren auf den Segmenten 11.
21. Fingerabdrucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend
elektrisch leitende Einzelsensoren auf den Segmenten 11.
22. Verwendung eines Fingerabdrucksensors nach einem der Ansprüche 1
bis 21 in Karten, Kartenterminals, Safes, Türen, Türgriffen oder
Starteinrichtungen für Autos, Maschinen oder Geräte.
23. Chipkarte umfassend einen Fingerabdrucksensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 22.
24. Chipkarte nach Anspruch 23, bei dem der Fingerabdrucksensor in einer
Aussparung eines Kartenkörpers derart angeordnet ist, daß die
Sensorflächen der Einzelsensoren auf den Segmenten (11) im Verhältnis zur
Oberfläche der Chipkarte (1) tieferliegend angeordnet sind.
25. Chipkarte nach einem der Ansprüche 23 oder 24, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fingerabdrucksensor (10) durch Verkleben der
Trägerfolie (12) in der Vertiefung des Kartenkörpers (6) fixiert ist.
26. Chipkarte nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen (5) eben mit der Oberfläche des Kartenkörpers (6)
abschließt.
Priority Applications (1)
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