DE19920370C1 - Verfahren zur Bestimmung der Gefriertemperatur einer Flüssigkeit und eine hierfür bestimmte Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Gefriertemperatur einer Flüssigkeit und eine hierfür bestimmte VorrichtungInfo
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Abstract
Bei einer für eine Scheibenreinigungsanlage eines Kraftfahrzeugs bestimmten Messvorrichtung (4) wird die Gefriertemperatur durch kontinuierliche Abkühlung eines repräsentativen Teilvolumens (5) der Flüssigkeit (3) innerhalb einer Kammer (6) bestimmt. Hierzu wird während der Abkühlung der Temperatur gemessen, die zunächst entsprechend der Wärmeabfuhr absinkt, bis die das Einfrieren einleitende Phasenumwandlung beginnt, und dabei die frei werdende Erstarrungswärme zu einem vorübergehenden Temperaturplateau führt. Die Gefriertemperatur ist auf diese Weise für jede chemische Zusammensetzung der Flüssigkeit (3) zuverlässig bestimmbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der
Gefriertemperatur einer sich in einem Flüssigkeitsbehäl
ter eines Kraftfahrzeuges befindlichen Flüssigkeit. Wei
terhin betrifft die Erfindung eine für ein Kraftfahrzeug
bestimmte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Verfahren und Messeinrichtungen um bei einer
Scheibenreinigungsanlage in modernen Kraftfahrzeugen das
Absinken der erforderlichen Frostschutzmittel
konzentration in der Flüssigkeit unter einen vorgegebenen
Sollwert frühzeitig zu erkennen und so mögliche
Frostschäden zu vermeiden, sind prinzipiell,
beispielsweise mit Hilfe einer optischen und/oder
akustischen Warnanzeige, bekannt.
Dabei erweist sich in der Praxis als hinderlich, dass die
Dosierung der Reinigungsflüssigkeit und von
Frostschutzmitteln im Wesentlichen nach Augenmaß erfolgt,
da zumeist weder der Flüssigkeitsbehälter der
Scheibenreinigungsanlage, noch der Frostschutzmittelbehälter eine ge
eignete Skalierung aufweisen und die Dosieranleitung daher häufig nicht
eingehalten wird. Weiterhin erweist sich als nachteilig, dass im Laufe der Zeit
der Flüssigkeit eine Vielzahl von unterschiedlichen Zusätzen, wie bei
spielsweise verschiedenwertige Alkohole oder Tenside, beigegeben werden,
deren Zusammensetzung und Zusammenwirken kaum bestimmbar ist.
Um dem Fahrzeugbesitzer dennoch die lästige manuelle Überprüfung zu
ersparen, ist es auch denkbar, eine Messeinrichtung mit einem chemischen
Sensor auszurüsten, der die Zusammensetzung der Flüssigkeit erkennen
kann und so mittels einer Steuereinheit einen Rückschluss auf die Gefrier
punktserniedrigung zulässt. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass sich
auf der Oberfläche eines derartigen Sensors Ablagerungen - insbesondere
Verkalkungen - bilden, die das Messergebnis beeinflussen. Für eine gleich
bleibend hohe Messgenauigkeit ist es daher erforderlich, den Sensor in
regelmäßigen Abständen zu reinigen. Der gegenüber einer manuellen
Messung gewonnene Vorteil entfällt dadurch weitgehend, so dass der
praktische Nutzen fragwürdig erscheint.
Weiterhin ist ein Sensor mit einem Tauchkörper bekannt, der in Abhängigkeit
von der Dichte der Flüssigkeit einen Kontakt schließt (DE 35 43 848 A1).
Dabei wird auf den Dichteunterschied zwischen Wasser und reinem Alkohol
abgestellt. Da jedoch in der Regel dem Wischwasser ein bestimmter Anteil
eines Alkohols beigemengt wird, wird sich der eingangs erwähnte Dichteun
terschied zwischen Wasser und Alkohol nicht einstellen. Stattdessen wird
sich größtenteils eine Dichte knapp unter derer von Wasser einstellen. Für
derart geringe zu detektierende Dichteunterschiede ist ein solcher Sensor
ungenügend, zumal er zusätzlich den während des Fahrbetriebs auftreten
den Beeinflussungen unterliegt.
Aus der DD 245 722 A1 ist ein aus einem Metallblock bestehender Pel
tierthermostat bekannt, der einen abgeschlossenen Hohlraum beinhaltet, in
dem die zu detektierende Flüssigkeit aufgenommen wird. Der nutzbare
Hohlraum ist sehr klein gegenüber dem Volumen des Metallblocks und der
Metallblock muss gegenüber seiner Umgebung thermisch isoliert angeordnet
sein.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein praxistaugliches
Verfahren zu schaffen, welches auch bei längerem Gebrauch zuverlässig
Aufschluss über den zu erwartenden Gefrierpunkt der Flüssigkeit gibt.
Weiterhin soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen
werden.
Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein
Teilvolumen der Flüssigkeit gekühlt und dabei zugleich die Temperatur und
die Änderung des Aggregatzustandes der Flüssigkeit im Teilvolumen erfasst
wird. Hierdurch ist es möglich, die Gefriertemperatur der
Flüssigkeit ohne Kenntnis der genauen Zusammensetzung der
Flüssigkeit zu ermitteln. Zugleich können mit dem Verfah
ren über einen langen Zeitraum hinweg gleichbleibend gute
Messergebnisse erzielt werden, da der Temperatursensor im
Vergleich zu chemischen Sensoren wesentlich unempfindli
cher ist und insbesondere keine regelmäßige Reinigung
oder Wartung erfordert. Dabei lassen sich wesentlich ge
nauere Messergebnisse erreichen, da die Gefriertemperatur
unmittelbar gemessen wird und daher der Rückschluss von
der Zusammensetzung der Flüssigkeit auf die
Gefriertemperatur und damit zugleich auch eine mögliche
Fehlerquelle entfällt.
Die Änderung des Aggregatzustandes könnte beispielsweise
durch ein physikalisches Verfahren mittels einer
Druckmesszelle erfasst werden, über die die mit dem
Einfrieren verbundene Ausdehnung erkennbar ist. Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird
hingegen dadurch erreicht, dass die bei der Änderung des
Aggregatzustandes der in dem Teilvolumen befindlichen
Flüssigkeit frei werdende Erstarrungswärme als verzögerte
Temperaturabnahme erfasst wird. Zur Bestimmung der Ge
friertemperatur wird dabei das Flüssigkeitsteilvolumen in
einer mit dem Hauptflüssigkeitsbehälter verbundenen
Kammer im Wesentlichen gleichmäßig abgekühlt. Bei der
beginnenden Umwandlung von der flüssigen in die feste
Phase wird die Umwandlungswärme als Erstarrungswärme
frei. Diese Erstarrungswärme wird als verzögerte
Temperaturabnahme, - registriert beispielsweise von einem
Temperatursensor -, bei unveränderter Wärmeabfuhr durch
ein Kühlelement erkennbar. Durch dieses Temperaturplateau
ist die Gefriertemperatur daher mit vergleichsweise hoher
Genauigkeit bestimmt, wobei auf das vollständige
Gefrieren der Flüssigkeit verzichtet werden kann. Durch
Vergleich der so ermittelten Gefriertemperaturdifferenz
der Flüssigkeit zu reinem Wasser kann zugleich auch in
einfacher Weise auf die Konzentration der
gefrierpunktserniedrigenden Zusätze geschlossen werden.
Eine andere besonders vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung ist dann gegeben, wenn die mit der Änderung des
Aggregatzustandes der Flüssigkeit verbundene Änderung des
elektrischen Leitwertes erfasst wird. Hierzu wird der
elektrische Leitwert bzw. der elektrische Widerstand der
Flüssigkeit gemessen. Über die bekannte Temperaturabhän
gigkeit des Leitwertes der Flüssigkeit kann mittels einer
zentralen Recheneinheit auf die Gefriertemperatur ge
schlossen werden. Denkbar ist hierbei auch eine Ermitt
lung der Gefriertemperatur durch Extrapolation repräsen
tativer Werte deutlich oberhalb der Gefriertemperatur.
Besonders günstig ist eine Weiterbildung der Erfindung,
bei der die gekühlte Flüssigkeit nach der Bestimmung der
Gefriertemperatur erwärmt und der Messvorgang anschlie
ßend wiederholt wird. Hierdurch können Abweichungen bei
der Bestimmung der Gefriertemperatur ausgeglichen werden
und so die Genauigkeit erhöht werden. Dabei lässt sich
zugleich durch eine Erwärmung der Flüssigkeit über das
Niveau der Umgebungstemperatur hinaus eine wirkungsvolle
Vermischung der in der Flüssigkeit enthaltenen Substanzen
erreichen, so dass Messungenauigkeiten durch örtliche
Konzentrationsunterschiede vermieden werden können.
Besonders nützlich ist es auch, wenn im Anschluss an die
Bestimmung der Gefriertemperatur gegebenenfalls eine Zu
fuhr eines Frostschutzmittels ausgelöst wird.
Durch Zufuhr des die Gefriertemperatur erniedrigenden
Frostschutzmittels kann die Gefriertemperatur ohne einen
manuellen Eingriff auf einen gewünschten Wert eingestellt
werden. Das Frostschutzmittel wird hierzu in einen mit
dem Flüssigkeitsbehälter verbunden Zusatzbehälter einge
füllt und kann mittels eines automatischen Ventils der
Flüssigkeit zugeführt werden. Denkbar ist auch die Aus
nutzung der Volumenausdehnung beim Gefrieren der Flüssig
keit zum Fördern des Frostschutzmittels, indem die Volu
menausdehnung beispielsweise ähnlich einer Membranpumpe
zum Fördern des Frostschutzmittels genutzt wird.
Eine andere nützliche Weiterbildung wird auch dadurch er
reicht, dass bei einer Abweichung der gemessenen Gefrier
temperatur von einem Sollwert ein Signal für den Kraft
fahrzeuginsassen ausgelöst wird, das auf das
erforderliche Nachfüllen von Frostschutzmittel hinweist.
Der Kraftfahrzeuginsasse wird dadurch über alle
relevanten Daten informiert, um so die Durchführung und
das Ergebnis der Gefriertemperaturbestimmung
kontrollieren und entsprechende Konsequenzen einleiten zu
können. Die ermittelte Gefriertemperatur der Flüssigkeit
kann dabei auch in Bezug zu der Umgebungstemperatur
gesetzt und gegebenenfalls ein entsprechender Hinweis für
den Kraftfahrzeuginsassen ausgelöst werden.
Das zweitgenannte Problem, die Schaffung einer für ein
Kraftfahrzeug bestimmten Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, welche zur Bestimmung der Gefriertemperatur
einer Flüssigkeit einen mit einer Steuereinheit ver
bundenen Sensor hat, wird erfindungsgemäß dadurch er
reicht, dass die Vorrichtung eine ein Teilvolumen der
Flüssigkeit einschließende und einen Austausch der
Flüssigkeit zulassende Kammer eines Flüssigkeitsbehälters
und einen Sensor zur Bestimmung der Änderung des
Aggregatzustandes der in dem Teilvolumen mittels eines
Kühlelementes gekühlten Flüssigkeit umfasst. Hierdurch
ist es möglich, die Gefriertemperatur der Flüssigkeit
unabhängig von der chemischen Zusammensetzung zuverlässig
zu bestimmen. Dabei wird die Flüssigkeit in der Kammer
mittels des Kühlelementes kontinuierlich gekühlt, bis die
gemessene Temperatur aufgrund der frei werdenden
Erstarrungswärme bei fortwährender Wärmeabfuhr nicht
weiter absinkt. Dieses Temperaturplateau zeigt zugleich
das Erreichen der Gefriertemperatur an, zu deren
Erfassung demnach lediglich mittels der Steuereinheit ein
Abgleich zwischen der abgeführten Wärme und der
gemessenen Temperatur erfolgen muss. Dadurch dass le
diglich ein Teilvolumen der Flüssigkeit abgekühlt wird,
während das verbleibende Flüssigkeitsvolumen weiter
nutzbar ist, lässt sich durch ein geringes Volumen auch
die zur Durchführung der Messung erforderlich Zeit und
Energie verringern.
Eine andere besonders günstige Ausgestaltung der Erfin
dung ist dann gegeben, wenn die Vorrichtung einen
weiteren Sensor zur Erfassung des Aggregatzustandes der
Flüssigkeit hat. Ein solcher beispielsweise als Druck
messzelle ausgeführter Sensor ermöglicht auch dann eine
genaue Bestimmung der Gefriertemperatur, wenn eine zuver
lässige Erfassung der mittels des Kühlelementes abgeführ
ten Wärme nicht vorgenommen werden kann.
Besonders einfach ist auch eine Weiterbildung der Erfin
dung, wenn der weitere Sensor zur Bestimmung des Leitwer
tes der Flüssigkeit ausgeführt ist. Hierdurch kann der
mit dem Einfrieren der Flüssigkeit verbundene Aufwand
verringert werden, indem bei einer im geringen Umfang
vorgenommenen Abkühlung der Flüssigkeit und der dabei
gemessenen Veränderung des Leitwertes die
Gefriertemperatur rechnerisch ermittelt wird.
Besonders zweckmäßig ist es dabei auch, wenn das Kühlele
ment ein Peltierelement ist. Hierdurch wird eine problem
lose Umrechnung der mittels des Peltierelementes erreich
ten Wärmeabfuhr auf Basis der Stromaufnahme möglich. Zu
gleich kann das Peltierelement auch als Heizelement ge
nutzt werden, um so die Flüssigkeit nach dem Gefrieren
schnell erwärmen zu können, wobei zugleich auch die Ver
mischung der verschiedenen Bestandteile der Flüssigkeit
verbessert werden kann.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen wenn die
Kammer im Inneren des Flüssigkeitsbehälters angeordnet
ist. Es wird lediglich ein Teilvolumen der Flüssigkeit
abgekühlt, während das verbleibende Flüssigkeitsvolumen
im Hauptbehälter weiter nutzbar ist. Hierzu ist die
Kammer beispielsweise im Inneren des
Flüssigkeitsbehälters an einer Wand- oder Bodenfläche
angeordnet und mittels einer kleinen Öffnung mit dem
Flüssigkeitsbehälter verbunden. Die Vorrichtung lässt
sich dabei auch bei vorhandenen Einrichtungen mühelos
nachrüsten und kann hierzu beispielsweise in den
Flüssigkeitsbehälter auch ohne Fixierung eingesetzt wer
den. Eine andere Möglichkeit der Plazierung der Kammer
besteht darin, diese im Ansaugstutzen der die Flüssigkeit
fördenden Pumpe anzuordnen.
Besonders sinnvoll ist es, wenn der Austausch der
Flüssigkeit zwischen der Kammer und dem Flüssigkeitsbe
hälter mittels eines Ventils einstellbar ist. Hierdurch
kann das Austreten der Flüssigkeit und damit das Nach
strömen warmer Flüssigkeit verhindert werden, um so die
Messung zu beschleunigen. Zugleich können Messfehler, die
durch partielles Einfrieren einzelner Bestandteile der
Flüssigkeit entstehen können, vermieden werden.
Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung ist
auch dann gegeben, wenn der Sensor der Vorrichtung
innerhalb eines das Teilvolumen der Flüssigkeit aufneh
menden saugfähigen Mediums angeordnet, ist. Das beispiels
weise als Schwamm ausgeführte saugfähige Medium verhin
dert dabei wirkungsvoll den Austausch der abgekühlten
Flüssigkeit gegen die vergleichsweise übrige Flüssigkeit
außerhalb der Kammer, so dass auch hierbei ein lediglich
geringes Flüssigkeitsvolumen gekühlt werden muss. Dabei
kann das saugfähige Medium ohne konstruktive Änderungen
an dem Flüssigkeitsbehälter flexibel eingesetzt werden.
In ähnlicher Weise ist auch zur Abgrenzung eines Teilvo
lumens der Flüssigkeit eine Membran denkbar.
Die Erfindung eignet sich grundsätzlich für beliebige
Flüssigkeiten, wie beispielsweise ein Motorkühlmittel
oder eine Bremsflüssigkeit, wobei im Falle der
Bremsflüssigkeit die Erfindung in analoger Weise zur
Bestimmung des Wassergehaltes der Bremsflüssigkeit
angewendet werden kann. Hingegen eignet sich die Vor
richtung besonders gut zur Anwendung bei einer Reini
gungsflüssigkeit, bei der die Flüssigkeit ein mit einem
Frostschutzmittel versehenes Flüssigkeitsgemisch einer
Scheibenreinigungsanlage ist, da die Scheibenreinigungs
anlage hierdurch eine beliebige Zusammensetzung des Flüs
sigkeitsgemisches aufweisen kann und die Vorrichtung
dennoch im Wesentlichen keinerlei Pflege oder Wartung er
fordert.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Phasenumwandlung einer Flüssigkeit bei
kontinuierlicher Abkühlung,
Fig. 2 eine geschnittene Seitenansicht eines
Flüssigkeitsbehälters mit einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig. 1 zeigt in einer prinzipiellen Darstellung eine
Phasenumwandlung einer Flüssigkeit bei einer im Wesentli
chen kontinuierlichen Abkühlung und dient der Erläuterung
des Messprinzipes der in Fig. 2 näher beschriebenen
Vorrichtung 4. Dabei nimmt bei kontinuierlich abgeführter
Wärme ΔQ in der flüssigen Phase I zunächst die gemessene
Temperatur t der Flüssigkeit linear ab. Beim Eintritt in
die Umwandlungsphase II bleibt die gemessene Temperatur t
jedoch aufgrund der frei werdenden Erstarrungswärme QEr
bei fortgesetzter Abfuhr der Wärme ΔQ im Wesentlichen
unverändert. Dieses Temperaturplateau wird durch
Vergleich der gemessenen Temperaturen t erfasst und
kennzeichnet so zugleich die Gefriertemperatur tG der
Flüssigkeit. Erst nach Abschluss der Umwandlungsphase II
und dem anschließenden Eintritt in die feste Phase III
sinkt auch die Temperatur t weiter ab. Das Messprinzip
der Messvorrichtung 4 beruht demnach auf einer verglei
chenden Betrachtung der gemessenen Temperatur t in Abhän
gigkeit der zugleich abgeführten Wärme ΔQ der Flüssig
keit, wobei die Wärmeabfuhr nicht zwangsläufig stetig er
folgen muss. Ferner kann dabei auch auf eine Abkühlung
der Flüssigkeit bis zum Abschluss der Umwandlungsphase II
verzichtet werden.
Fig. 2 zeigt in einer seitlichen Schnittdarstellung ei
nen unteren Bodenbereich 1 eines lediglich abschnitts
weise dargestellten Flüssigkeitsbehälters 2 mit einer
Flüssigkeit 3. In diesem Bodenbereich 1 des Flüssigkeits
behälters 2 ist eine Messvorrichtung 4 mit einer ein ge
ringes Teilvolumen 5 der Flüssigkeit 3 einschließenden
Kammer 6 angeordnet. In diese Kammer 6 ragen jeweils ein
außerhalb des Flüssigkeitsbehälters 2 kontaktiertes und
als Peltierelement ausgeführtes Kühlelement 7 und ein zur
Bestimmung der Temperatur ausgeführter Sensor 8 hinein.
Mittels des Kühlelementes 7 wird zur Durchführung der Ge
friertemperaturbestimmung das Teilvolumen 5 abgekühlt,
bis bei unveränderter Wärmeabfuhr eine gleichbleibende
Temperatur der Flüssigkeit 3 gemessen wird. Dieses Tempe
raturplateau kennzeichnet zugleich die einsetzende Pha
senumwandlung und somit auch das Erreichen der Gefrier
temperatur. Die Kammer 6 ist mittels einer Öffnung 9 mit
dem Flüssigkeitsbehälter 2 verbunden, der so bemessen
ist, dass der Flüssigkeitsaustausch weitgehend ungehin
dert erfolgen kann und dennoch ein Messvorgang bei ledig
lich in unerheblichem Umfang nachströmender, nicht abge
kühlter Flüssigkeit 3 erfolgen kann.
Die Vorrichtung 4 kann ferner mit einem weiteren Sensor
zur Erfassung der Phasenumwandlung ausgestattet sein, um
auch bei unbekannter Wärmeabfuhr eine Bestimmung der
Gefriertemperatur zu ermöglichen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Bestimmung der Gefriertemperatur einer
sich in einem Flüssigkeitsbehälter eines Kraftfahrzeuges
befindlichen Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teilvolumen der Flüssigkeit gekühlt und dabei
zugleich die Temperatur und die Änderung des
Aggregatzustandes der Flüssigkeit im Teilvolumen erfasst
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die bei der Änderung des Aggregatzustandes der Flüs
sigkeit in dem Teilvolumen frei werdende Erstarrungswärme
als verzögerte Temperaturabnahme erfasst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die mit der Änderung des Aggregatzustandes der
Flüssigkeit in dem Teilvolumen verbundene Änderung des elektrischen Leitwer
tes erfasst wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die gekühlte Flüssigkeit
nach der Bestimmung der Gefriertemperatur erwärmt und der
Messvorgang anschließend wiederholt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an die
Bestimmung der Gefriertemperatur gegebenenfalls eine Zu
fuhr eines Frostschutzmittels ausgelöst wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Abweichung
der gemessenen Gefriertemperatur von einem Sollwert ein
Signal für den Kraftfahrzeuginsassen ausgelöst wird.
7. Für ein Kraftfahrzeug bestimmte Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 6, welche zur Bestimmung der Gefriertemperatur
einer Flüssigkeit einen mit einer Steuereinheit
verbundenen Sensor hat, dadurch gekennzeichnet, dass die
Vorrichtung (4) eine ein Teilvolumen (5) der Flüssigkeit
(3) einschließende und einen Austausch der Flüssigkeit(3)
zulassende Kammer (6) eines Flüssigkeitsbehälters (2) und
einen Sensor (8) zur Bestimmung der Änderung des
Aggregatzustandes der im Teilvolumen (5) mittels
Kühlelementes (7) gekühlten Flüssigkeit (3)
umfasst.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (4) einen weiteren Sensor zur
Erfassung des Aggregatzustandes der Flüssigkeit (3) im Teilvolumen (5) hat.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der weitere Sensor zur Bestimmung des Leitwertes der
Flüssigkeit (3) im Teilvolumen (5) ausgeführt ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7
bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement (7)
ein Peltierelement ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (6) im
Inneren des Flüssigkeitsbehälters (2) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammer (6) in einem in das Innere des
Flüssigkeitsbehälters (2) hineinragenden Ansaugstutzen
der die Flüssigkeit (3) fördernden Pumpe angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7
bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Austausch der
Flüssigkeit (3) zwischen der Kammer (6) und dem Flüs
sigkeitsbehälter (2) mittels eines des Ventils einstellbar
ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7
bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (8) der
Vorrichtung (4) innerhalb eines das Teilvolumen (5) der
Flüssigkeit (3) aufnehmenden saugfähigen Mediums
angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7
bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit (3)
ein mit einem Frostschutzmittel versehenes Flüs
sigkeitsgemisch einer Scheibenreinigungsanlage ist.
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