DE4227338A1 - Verfahren und Durchflußmeßanordnung zur Analyse von Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren und Durchflußmeßanordnung zur Analyse von FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Durchflußmeßanordnung zur Analyse von Flüssigkeiten im
medizinisch-technischen Bereich, bei der Wasser- und
Abwasserbehandlung in Industrie und Forschung und bei Verfahren
unter Verwendung von Flüssigkeiten vorgeschriebener
Zusammensetzung oder Reinheit in der chemischen und
Nahrungsmittelindustrie, wobei bereits kleinste
Flüssigkeitsmengen für die Analyse ausreichend sind.
Aus der DD-PS 2 28 357 ist ein Verfahren und ein
Durchflußanalysator zur Analyse einer verdünnten
Meßprobenflüssigkeit bekannt. Dabei ist von Nachteil, daß nur
jeweils zwei Meßzyklen nacheinander ablaufen können, wonach eine
aufwendige mehrstufige Eichung mit mehreren Bezugslösungen
erfolgen muß und eine Einlaufzeit von mindestens einer Stunde vor
Beginn der nächsten zwei Meßzyklen notwendig ist. Weiterhin kann
immer nur ein Bestandteil der verdünnten Meßprobenflüssigkeit in
einem Meßzyklus gemessen werden, was für die Bestimmung mehrerer
verschiedener Bestandteile der Meßprobenflüssigkeit von
wesentlichem Nachteil ist. Nachteilig ist auch die Verwendung
verdünnter Meßprobenflüssigkeit, was die Gefahr von Meßfehlern
durch Verunreinigungen beim Verdünnen vergrößert. Die Zuführung
der Meßprobenflüssigkeit in den Durchflußkanal mittels einer
Spritze und Schlauchventilen, welche durch eine Exzenterscheibe
gesteuert werden, läßt eine Verwendung für geringste
Flüssigkeitsmengen nicht zu, da die Betätigung der
Schlauchventile durch die Exzenterscheibe keine genaue Dosierung
der Meßprobenflüssigkeit ermöglicht.
Aus den DD-PS 2 48 436 und 2 78 870 ist je eine Durchflußmeßzelle
bekannt, welche eine zylindrische Elektrodenkammer mit einer
darin angeordneten Membranelektrode aufweist. Durch Absenkung
oder Anhebung eines Probenansaugrohres wird entweder
Meßflüssigkeit oder Spülflüssigkeit in die Mikromeßkammer
angesaugt, wobei in der Zwischenstellung Luft angesaugt wird.
Die Abhängigkeit des Meßergebnisses von der Temperatur der
Meßflüssigkeit wird durch elektronische Temperaturkompensation
oder Temperierung der Meßflüssigkeit berücksichtigt. Aufgrund der
geometrischen Form der Mikromeßkammer und der Anordnung der
Einlaß- und Auslaßöffnung in senkrechter Richtung zum Kopf der
Membranelektrode entstehen in der Mikromeßkammer Verwirbelungen,
Stauräume und diskontinuierliche Flüsse über der
Membranelektrode, welche den Meßvorgang undefinierbar nachteilig
beeinflussen sowie das Festsetzen von Meßflüssigkeitsrückständen
ermöglichen, welche durch den Spülvorgang nicht beseitigt werden
können. In der Folge führt das zu keinen reproduzierbaren
Meßergebnissen, so daß die beschriebene Anordnung für
halbautomatische oder automatische Analysemeßverfahren ungeeignet
ist. Auch die vertikale Bewegung des Probenansaugrohres stellt
eine weitere Fehlerquelle dar. Das Bestimmen mehrerer
Bestandteile der Meßprobenflüssigkeit ist mit der beschriebenen
konstruktiven Anordnung der Durchflußmeßzelle ebenfalls nicht
möglich.
Aus der DE-OS 34 16 956 ist eine Meßvorrichtung mit einem mehrere
ionensensitive Elektroden und einen Durchflußkanal aufweisenden
Elektrodenblock bekannt. Nachteilig bei der Verwendung von
ionensensitiven Elektroden ist die erforderliche Kalibrierung
nach jeder Messung, so daß eine größere Menge an
Kalibrierflüssigkeit vorhanden sein muß, sowie die ebenfalls
notwendigen verschiedenen Elektrolytflüssigkeiten für die Analyse
der unterschiedlichen Bestandteile der Meßflüssigkeit, was den
konstruktiven Aufwand der Meßvorrichtung erhöht. Die
verschiedenen Bestandteile der Meßprobenflüssigkeit werden durch
eine Parallelmessung an den Elektroden am Durchflußkanal
bestimmt, wobei der Durchflußkanal vollständig mit Meßflüssigkeit
ausgefüllt sein muß und somit mehrere hundert Mikroliter
Meßflüssigkeit erforderlich sind. Weiterhin von Nachteil ist der
Aufwand an zusätzlichen Sensoren zur Positionsbestimmung der
Meßprobenflüssigkeit bzw. Kalibrierlösungen innerhalb der
Meßvorrichtung. Aufgrund der benötigten größeren Mengen an
Meßflüssigkeit ist eine Verwendung der beschriebenen
Meßvorrichtung für medizinische Vorortmessungen, insbesondere zur
Analyse von Vollblut, nicht geeignet.
Aus der US-PS 4,759,828 ist eine Durchflußmeßzelle mit einer
darin angeordneten, membranbedeckten Enzymelektrode zur Messung
von Glukose in Vollblut bekannt. Zur Zu- und Abführung des
Vollbluts, Luft und reinigender Pufferlösung besitzt die
Durchflußmeßzelle einen Einlaß- und einen Auslaßkanal, welche dem
Kopf der Enzymelektrode schräg gegenüber angeordnet sind.
Aufgrund der geometrischen Anordnung der Enzymelektrode zu
Einlaß- und Auslaßkanal entstehen in der Durchflußmeßzelle
Verwirbelungen, Stauräume und diskontinuierliche Flüsse über der
Enzymelektrode, welche den Meßvorgang undefinierbar nachteilig
beeinflussen sowie das Festsetzen von Blutrückständen in der
Durchflußmeßzelle ermöglichen, welche durch den Spülvorgang nicht
beseitigt werden können. In der Folge führt das zu wenig
reproduzierbaren Meßergebnissen, so daß diese Durchflußmeßzelle
für halbautomatische oder automatische Analysemeßverfahren
ungeeignet ist. Weiterhin ist mit dieser Durchflußmeßzelle nur
ein Bestandteil der Blutprobe bestimmbar. Nachteilig ist die für
die Messung benötigte Menge von bis zu 100 µl Vollblut. Das in
der US-PS 4,759,828 vorgeschlagene Meßverfahren mit Messung des
Grundstromwertes der Enzymelektrode zu einer vorgegebenen
Festzeit und Vergleich mit den Meßwerten einer Standardlösung mit
bekannter Glukosekonzentration ist sehr problematisch, da bereits
geringfügige Änderungen der Umgebungsbedingungen, der
Fließeigenschaften des Blutes bzw. des Durchflusses innerhalb der
gesamten Meßanordnung zu fehlerhaften Meßergebnissen führen. Auch
zur Berücksichtigung des Temperatureinflusses auf das Meßergebnis
werden in der US-PS 4,759,828 keine Maßnahmen genannt.
Aus der PCT-Schrift WO 89/09396 ist eine weitere
Durchflußmeßanordnung mit an einem Durchflußkanal angeordneten
ionensensitiven Elektroden bekannt. Dabei ist das Ende der
Elektrodenköpfe in einer Ebene mit der inneren Wand des
Durchflußkanals angeordnet, was einen ungehinderten Fluß durch
den Durchflußkanal gewährleisten soll. Der Nachteil einer solchen
Anordnung ist, daß sie für eine Messung mit membranbedeckten
Enzymelektroden nicht verwendbar ist, da die erforderliche
Umspülung des Kopfes der Enzymelektrode mit der Meßflüssigkeit
nicht möglich ist. Nachteilig ist weiterhin, wie schon bei der
DE-OS 34 16 956 genannt, die erforderliche Kalibrierung nach
jeder Messung, so daß eine größere Menge an Kalibrierflüssigkeit
vorhanden sein muß. Auch wird eine größere Menge an
Meßflüssigkeit benötigt, so daß die Meßanordnung nach der WO
89/09396 zur Analyse von Vollblut, nicht geeignet ist. Zur
Berücksichtigung des Temperatureinflusses auf das Meßergebnis
werden in der WO 89/09396 keine Maßnahmen genannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Durchflußmeßanordnung zur Analyse von Flüssigkeiten zu
schaffen, wobei bereits geringste Flüssigkeitsmengen (maximal ein
Tropfen) ausreichend sind, um die Bestandteile der zu
analysierenden Flüssigkeit mit hoher Genauigkeit, insbesondere
bei medizinischer Anwendung, zu bestimmen. Bekannterweise stehen
zur Analyse von Flüssigkeiten vor allem im medizinisch
technischen Bereich nur geringe Mengen der zu analysierenden
Flüssigkeit zur Verfügung. Insbesondere bei der Analyse von
Vollblut besteht das Problem, daß häufig nur ein Tropfen für die
Analyse ausreichen muß, um die Belastungen für den Menschen so
gering wie möglich zu halten. Durch die Erfindung sollen
reproduzierbare Meßergebnisse auch nach mehreren Meßzyklen und
bei Bestimmung mehrerer Bestandteile der zu analysierenden
Flüssigkeit in einer Meßprobe gewährleistet werden. Es soll eine
Analyse vor Ort möglich sein, um unmittelbare und unverfälschte
Meßergebnisse zu erhalten. Zur Vermeidung von zusätzlichen
Fehlern sollen zur Analyse unverdünnte bzw. keine speziell
aufbereiteten Flüssigkeiten verwendet werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß den Verfahrensmerkmalen im
Anspruch 1 und den kennzeichnenden Merkmalen der
Durchflußmeßanordnung im Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels nachfolgend
näher erläutert werden. Dabei zeigen
Fig. 1 ein Flußschema zum Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 ein Zeitdiagramm für die Stellung der Ventile V1, V3
und V4 während des Verfahrensablaufs,
Fig. 3 eine perspektivische, schematisierte Ansicht eines
Laborgerätes mit Durchflußmeßanordnung,
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Sensoreinheit der
Durchflußmeßanordnung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Teil der
Probenaufnahmevorrichtung,
Fig. 6a bis 6c einen vergrößerten Ausschnitt des Durchflußkanals als
Längs- bzw. Querschnitt mit dem Kopf des Biosensors.
Das Ausführungsbeispiel wird der Einfachheit halber unter
Verwendung eines am Durchflußkanal angeordneten Biosensors
beschrieben und nur an unbedingt notwendigen Stellen auf mehrere
Biosensoren Bezug genommen. Das Flußschema gemäß Fig. 1 zeigt die
erfindungswesentlichen Verfahrensabläufe sowie vorteilhafte
Ausbildungen zur Analyse einer Flüssigkeit mittels einer
ebenfalls erfindungsgemäßen Durchflußmeßanordnung.
In einem ersten Verfahrensschritt wird das Vorhandensein der
Meßflüssigkeit in einem Meßprobenbehälter in der
Durchflußmeßanordnung, welche sich dabei im Zustand der
Meßbereitschaft befindet, mittels optischer Abtastung
festgestellt. Solange keine Meßflüssigkeit vorhanden ist, bleibt
die Durchflußmeßanordnung im Zustand der Meßbereitschaft.
Wurde dagegen festgestellt, daß die Meßflüssigkeit vorhanden ist,
werden in einem zweiten Verfahrensschritt die Reinigungs-
und/oder Pufferlösung aus dem Durchflußkanal abgesaugt und über
elektronisch gesteuerte Ventile V1 und V3 gleichzeitig Luft sowie
nachfolgend die Meßflüssigkeit wiederum gefolgt von Luft in eine
Vorbereitungsstrecke und den Durchflußkanal angesaugt. Zum Erhalt
reproduzierbarer Meßergebnisse erfolgt innerhalb der
Vorbereitungsstrecke eine Aufbereitung der Meßflüssigkeit und
die aufbereitete Meßflüssigkeit passiert den Durchflußkanal unter
in jedem Zyklus konstanten Umgebungs- und Fließbedingungen. Zu
diesem Zweck passiert die Meßflüssigkeit den Biosensor mit in
jedem Zyklus konstanter Fließgeschwindigkeit, wodurch der zu
ermittelnde Bestandteil der Meßflüssigkeit bereits mit hoher
Genauigkeit und Reproduzierbarkeit bestimmt werden kann.
Vorteilhafterweise wird zur Aufbereitung der Meßflüssigkeit in
der Vorbereitungsstrecke eine in jedem Zyklus konstante Menge
Meßflüssigkeit über das Ventil V3 angesaugt, wobei die
Meßflüssigkeit beidseitig von einer Luftblase begrenzt wird.
Gemäß Fig. 2 wird zum Zeitpunkt t2 das Ventil V3 zum Ansaugen der
Meßflüssigkeit geöffnet und zum Zeitpunkt t3 wieder geschlossen.
Dabei wird bei konstanter Fließgeschwindigkeit eine in jedem
Zyklus konstante Menge an Meßflüssigkeit in die
Vorbereitungsstrecke und den Durchflußkanal angesaugt, da die
Zeitdifferenz t3-t2 von Zyklus zu Zyklus stets gleich ist. Die
Größe der Luftblasen wird bei konstanter Fließgeschwindigkeit nur
durch die Länge der Öffnungszeiten des Ventils V1 bestimmt. Dabei
sind die Öffnungszeiten des Ventils V1 von Zyklus zu Zyklus
gleichbleibend konstant. Die Öffnungszeiten des Ventils V1 zum
Ansaugen jeweils einer Luftblase vor und nach dem Ansaugen der
Meßflüssigkeit während eines Zyklus können dagegen voneinander
verschieden sein. Gemäß Zeitdiagramm in Fig. 2 wird das Ventil V1
zum Ansaugen von Luft zu den Zeitpunkten t1 bzw. t3 geöffnet und
zu den Zeitpunkten t2 bzw. t4 geschlossen. Aufgrund der zeitlich
gesteuerten Aufbereitung der Meßflüssigkeit in der
Vorbereitungsstrecke mit konstanten Mengen an Meßflüssigkeit und
Luft und konstanter Fließgeschwindigkeit der Meßflüssigkeit beim
Ansaugen und beim Durchfließen der Vorbereitungsstrecke und des
Durchflußkanals im zweiten Verfahrensschritt werden keine
zusätzlicher Sensoren zur Überwachung des Standortes der
Meßflüssigkeit innerhalb der Durchflußmeßanordnung benötigt.
Zur Erhöhung der Meßsicherheit kann es notwendig sein, eventuell
mögliche Ablagerungen am Kopf des Biosensors vor dem Meßvorgang
zu beseitigen. Diese Ablagerungen können bei geöffnetem
Ventil V1 nach dem Ansaugen von Luft durch einen kurzzeitigen
Fluß der im Durchflußkanal befindlichen Reinigungs- und/oder
Pufferlösung entgegen der Ansaugrichtung entfernt werden.
Weiterhin wird die Meßflüssigkeit zur Kompensation der
Abhängigkeit des Meßergebnisses von der Temperatur der
Meßflüssigkeit in der Vorbereitungsstrecke unmittelbar vor dem
Eintritt der Meßflüssigkeit in den Durchflußkanal temperiert.
Durch die Temperierung der Meßflüssigkeit werden in jedem Zyklus
im Durchflußkanal und während der Messung am Biosensor konstante
Temperaturbedingungen geschaffen. Durch gleichzeitige
Temperierung des Biosensors werden die konstanten
Temperaturbedingungen während der Messung am Biosensor weiter
stabilisiert. Bei der Analyse von Vollblut können z. B. die
Meßflüssigkeit und der Biosensor auf einer Temperatur von 37°C
temperiert werden.
Durch entsprechende Begrenzung der konstanten Öffnungszeit des
Ventils V3 kann die angesaugte Menge an Meßflüssigkeit
vorteilhaft beschränkt werden, so daß diese stets einen gleich
großen Teilabschnitt des Durchflußkanals ausfüllt. Das trifft vor
allem auf die Fälle zur Messung mehrerer Bestandteile der
Meßflüssigkeit zu, wobei eine entsprechende Anzahl an Biosensoren
an einem längeren Durchflußkanal angeordnet sind. Damit ist es
möglich, daß auch bei einem längeren Durchflußkanal nur eine
äußerst geringe Menge der Meßflüssigkeit benötigt wird. Für eine
Analyse von z. B. Vollblut als Meßflüssigkeit ist eine Menge von
10 µl völlig ausreichend. Dadurch können mehrere Bestandteile der
Meßflüssigkeit einer Meßprobe nacheinander durch am
Durchflußkanal in einer Reihe angeordnete Biosensoren bestimmt
werden, ohne daß dazu der gesamte Durchflußkanal mit
Meßflüssigkeit ausgefüllt sein muß. Mehrere zu bestimmende
Bestandteile von Vollblut können z. B. Glucose, Lactat,
Cholesterin oder Harnstoff sein.
Zur Bestimmung des entsprechenden Bestandteils der Meßflüssigkeit
im zweiten Verfahrensschritt wird vorteilhafterweise ein
dynamisches Meßverfahren mit mathematischer Auswertung
angewendet, was eine hohe Meßsicherheit garantiert. Dabei wird
der Strom I des Biosensors differentiell gemessen und daraus
durch Bildung der ersten Ableitung der bekannten Strom-Zeit-
Funktion des Biosensors der steilste Anstieg des Stroms I
ermittelt. Durch Bildung der zweiten Ableitung der Strom-Zeit-
Funktion wird der dazugehörige Wendepunkt ermittelt. Der Wert des
Stroms I am Wendepunkt stellt dessen Maximalwert dar und ist
gleichzeitig der Meßwert. Der ermittelte Meßwert wird, wie
allgemein üblich, in eine Maßeinheit für den im zweiten
Verfahrensschritt jeweils bestimmten Bestandteil der
Meßflüssigkeit umgerechnet, wie z. B. in mmol/l oder mg/dl. Die
Meßzeit, welche durch den zweiten Verfahrensschritt bestimmt
wird, beträgt z. B. für eine Analyse von Vollblut mit einem
Biosensor weniger als 10 Sekunden.
Nach der Bestimmung des entsprechenden Bestandteils der
Meßflüssigkeit erfolgen in einem dritten Verfahrensschritt eine
sofortige Reinigung der Vorbereitungsstrecke und des
Durchflußkanals mittels der Reinigungs- und/oder Pufferlösung und
die Herstellung der Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung.
Ein gewisse Menge an Reinigungs- und/oder Pufferlösung wurde
bereits vorher mit Öffnung des Ventils V4 zum Zeitpunkt t4 in die
Vorbereitungsstrecke unmittelbar nach der die Meßflüssigkeit
abschließenden Luftblase angesaugt. Durch Erhöhung der
Fließgeschwindigkeit der Reinigungs- und/oder Pufferlösung
während des Reinigungsprozesses und abwechselnden Vorwärts- und
Rückwärtsfluß in der Durchflußmeßanordnung wird der
Reinigungseffekt noch verbessert. Als Rückwärtsfluß werden dabei
der Fluß entgegen der Ansaugrichtung und als Vorwärtsfluß der
Fluß in Ansaugrichtung verstanden. Beim Rückwärtsfluß der
Reinigungs- und/oder Pufferlösung und bei geöffnetem Ventil V3
kann auch ein vor dem Ventil V3 liegender Ansaugkanal gereinigt
werden. Gemäß Fig. 2 wird zum zweimaligen Reinigen des
Ansaugkanals das Ventil V3 zu den Zeitpunkten t5 und t6 geöffnet,
die Flußrichtung in einen Rückwärtsfluß umgekehrt und
gleichzeitig das Ventil V4 für die Reinigungs- und/oder
Pufferlösung geschlossen. Nach dem Schließen des Ventils V3 wird
das Ventil V4 jeweils wieder geöffnet und die Flußrichtung wieder
in einen Vorwärtsfluß umgekehrt, so daß weiter Reinigungs-
und/oder Pufferlösung angesaugt werden kann.
Die Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung ist hergestellt,
sobald am Biosensor ein vorgegebener Stromwert Iz gemessen wurde.
Der vorgegebene Stromwert Iz ist sensorspezifisch abhängig von
der Art des verwendeten Biosensors, den zu analysierenden
Bestandteilen der Meßflüssigkeit sowie seiner Betriebsdauer und
wird vorzugsweise nach jedem Zyklus neu festgelegt. Dazu wird im
dritten Verfahrensschritt der Durchflußkanal solange gereinigt,
bis der am Biosensor gemessene Strom I einen konstanten Wert
angenommen hat. Nach einer Fehlerüberprüfung, ob der zuletzt
gemessene Strom I unter Berücksichtigung des vorgegebenen
Stromwertes Iz aus dem vorhergehenden Zyklus innerhalb bestimmter
Toleranzgrenzen liegt, wird der zuletzt gemessene Strom I zum
neuen vorgegebenen Stromwert Iz für den nächsten Zyklus bestimmt.
Werden bei der Fehlerüberprüfung die Toleranzgrenzen
überschritten, wird der Reinigungsvorgang für eine bestimmte
Zeitspanne fortgesetzt und versucht mit dem Strom I noch in den
Toleranzbereich zu kommen oder es wird ein irreversibler Fehler
am Biosensor diagnostiziert. Zum Zeitpunkt t7 gemäß Fig. 2 hat
der Biosensor einen vorgegebenen Stromwert Iz erreicht und die
Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung ist wieder hergestellt.
Zum Zeitpunkt t₁ gemäß Fig. 2 beginnt ein neuer
Verfahrenszyklus.
Die Durchflußmeßanordnung kann für eine bestimmte Zeitdauer in
der Meßbereitschaft verbleiben, wobei diese Zeitdauer durch die
Lebensdauer des für den Biosensor verwendeten biologischen
Materials begrenzt ist. Während der Meßbereitschaft der
Durchflußmeßanordnung erfolgen selbsttätig alle notwendigen
Abläufe, wie Austausch der Reinigungs- und/oder Pufferlösung,
Kalibrierung des Biosensors in vorher festgelegten Zeitabständen
tK und fortlaufende Temperierung, um die Meßbereitschaft
aufrechtzuerhalten.
Da das Verbleiben der Durchflußmeßanordnung in der
Meßbereitschaft durch die selbsttätig ablaufenden Vorgänge
ständig Energie verbraucht, gibt es die vorteilhafte Möglichkeit,
daß die Durchflußmeßanordnung aus dem Zustand der Meßbereitschaft
in einen Ruhezustand gelangt. Die Dauer des Ruhezustandes wird
ebenfalls durch die Lebensdauer des für den Biosensor verwendeten
biologischen Materials begrenzt. Innerhalb des Ruhezustandes wird
in vorher festgelegten Zeitabständen die Reinigungs- und/oder
Pufferlösung im Durchflußkanal erneuert, um die
Funktionsfähigkeit des Biosensors zu erhalten und jederzeit
wieder in die Meßbereitschaft zurückkehren zu können. In einer
ersten Variante des Ruhezustandes laufen während des
Ruhezustandes keine weiteren Verfahrensschritte ab. In einer
zweiten Variante des Ruhezustands wird neben der Erneuerung der
Reinigungs- und/oder Pufferlösung im Durchflußkanal zu vorher
festgelegten ersten Zeitabständen zu ebenfalls vorher
festgelegten zweiten Zeitabständen eine begrenzte Menge einer
Standardlösung in den Durchflußkanal angesaugt, wodurch das
biologische Material des Biosensors aktiviert wird, so daß nach
Ende des Ruhezustandes die Durchflußmeßanordnung schneller in den
Zustand der Meßbereitschaft zurückgeführt werden kann. Während
des Ruhezustandes bleibt das Ventil V4 ständig geöffnet, außer
beim Ansaugen der Standardlösung in der zweiten Variante des
Ruhezustandes. Nach Ende eines Ruhezustandes wird vor Herstellung
der Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung eine Kalibrierung
des Biosensors mittels der Standardlösung, wie weiter unten
beschrieben vorgenommen.
Bekanntlich ändert sich mit der Dauer des Gebrauchs von
Biosensoren deren Empfindlichkeit, daß heißt aufgrund des
natürlichen Alterungsprozesses des für Biosensoren verwendeten
biologischen Materials verflacht die Stromkurve des Biosensors.
Es muß daher in bestimmten Zeitabständen eine Kalibrierung des
Biosensors mittels einer Standardlösung erfolgen. Bei Verwendung
mehrerer am Durchflußkanal angeordneter Biosensoren kann es
notwendig sein, daß für jeden Biosensor eine andere
Standardlösung zur Kalibrierung benutzt werden muß, so daß die
Biosensoren einzeln und nacheinander zu kalibrieren sind.
Vorteilhafterweise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
automatisch nach Ablauf einer vorher festgelegten Zeit tK die
Kalibrierung durch Ansaugen der Standardlösung in den
Durchflußkanal vorgenommen. Dazu erfolgt im Zustand der
Meßbereitschaft ein ständiger Zeitvergleich der Zeit tK mit der
seit der letzten Kalibrierung vergangenen Zeit t, wobei die
benötigten Zeiten für die Verfahrenszyklen gemäß ersten bis
dritten Verfahrensschritt eingeschlossen sind. Jeder
Kalibriervorgang beginnt mit dem Ansaugen einer Luftblase über
das Ventil V1 und anschließend der Standardlösung über ein
Ventil V2 in den Durchflußkanal. Während die Standardlösung den
Biosensor passiert, wird der Strom I des Biosensors ständig
gemessen und im Sättigungszustand, das heißt der Strom I bleibt
dann konstant, der gemessene Stromwert als Kalibrierwert IK2
gespeichert. Nachdem der Biosensor seinen Sättigungszustand
erreicht hat, werden die Standardlösung abgesaugt und der dritte
Verfahrensschritt mit Reinigungsvorgang und Strommessung, wie
oben beschrieben, durchgeführt. Vor dem Übergang in die
Meßbereitschaft wird zur Einhaltung der Fehlergrenze nach jedem
Kalibriervorgang der Kalibrierwert IK2 mit dem aus dem
vorhergehendem Kalibriervorgang stammenden Kalibrierwert IK1
verglichen. Weicht der Kalibrierwert IK2 mehr als einen
vorgegebenen Wert Z, z. B. 1%, vom Kalibrierwert IK1 ab, wird der
Kalibriervorgang wiederholt. Zur Erhöhung der Meßsicherheit
können bei jeder Kalibrierung mindestens zwei Kalibriervorgänge
durchgeführt werden. Weichen der Kalibrierwert IK2 bei zwei
aufeinanderfolgenden Kalibriervorgängen und dem Kalibrierwert IK1
nicht mehr als den vorgegebenen Wert Z voneinander ab, ist dann
die Kalibrierung erfolgreich abgeschlossen und die
Durchflußmeßanordnung nimmt wieder den Zustand der
Meßbereitschaft ein. Nach jedem Vergleich der Kalibrierwerte IK2
und IK1 wird der Kalibrierwert IK1 durch IK2 ersetzt. Führt auch
eine Mehrzahl aufeinanderfolgender Kalibriervorgänge nicht zu
einer erfolgreichen Kalibrierung, liegt ein irreversibler Fehler
am Biosensor vor und der Biosensor oder dessen Membran müssen
ausgewechselt werden. Jede Kalibrierung wird, außer nach Ende
eines Ruhezustandes, stets aus dem Zustand der Meßbereitschaft
der Durchflußmeßanordnung gestartet, selbsttätig ausgeführt und
beendet und die Durchflußmeßanordnung anschließend automatisch in
den Zustand der Meßbereitschaft zurückgeführt. Die im Flußschema
gemäß Fig. 1 dargestellte Verzweigung im Punkt P nach dem
Reinigungsvorgang erfolgt automatisch über die
Mikrorechnersteuerung. Je nach gespeicherter Zustandsabfrage, ob
vor dem Reinigungsvorgang entweder eine Kalibrierung des
Biosensors mittels Standardlösung erfolgte oder eine
Meßflüssigkeit analysiert wurde, wird der Verfahrensablauf im
Punkt P automatisch verzweigt.
Die einzelnen Verfahrensschritte, der Ruhezustand und die
Kalibrierung laufen automatisch ab, wobei zur Analyse lediglich
der Meßprobenbehälter mit der Meßflüssigkeit in eine Meßstellung
in die Durchflußmeßanordnung gebracht und nach dem Ende des
Zyklus wieder entfernt werden muß. Die einzelnen
Verfahrensschritte können zur einfacheren und sicheren Analyse
der Meßflüssigkeit für den Bediener unterstützt werden, indem
Meßwerte, Fehler oder zu beachtende Bedingungen während des
Verfahrensablaufs angezeigt werden.
Erfindungsgemäß ist gemäß Fig. 3 die Durchflußmeßanordnung in
einem tragbaren und ortsunabhängigen Laborgerät untergebracht.
Mit der Anordnung der Durchflußmeßanordnung in einem tragbaren
Laborgerät sind unmittelbare Vorortmessungen möglich, z. B. für
den Einsatz in fahrbaren Gesundheits-, medizinischen oder
Umweltlabors zur Untersuchung von Körperflüssigkeiten des
Menschen, von Wasserproben, von Abwässern usw. Dafür kann das
Laborgerät sowohl im Batterie- als auch im Netzbetrieb betrieben
werden.
Fig. 3 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung eines
Laborgerätes mit Durchflußmeßanordnung. Gemäß Fig. 3 weist die
Durchflußmeßanordnung als Bestandteil des Laborgerätes eine
Probenaufnahmevorrichtung 6 auf, die mit einer Sensoreinheit 5
verbunden ist. Zum An- und Absaugen der verschiedenen
Flüssigkeiten und Luft in die bzw. aus der Durchflußmeßanordnung
ist eine Schrittmotorpumpe 10 vorhanden. Im Laborgerät integriert
ist ein entnehmbarer Abfallbehälter 14 zur Aufnahme der
verbrauchten Flüssigkeiten aus der Durchflußmeßanordnung. Mit der
Durchflußmeßanordnung sind weiterhin eine Tastatur 17 und eine
Anzeige 13 verbunden, welche im Laborgerät angeordnet sind. Die
Tastatur 17 besitzt Tasten für das Umschalten der
Durchflußmeßanordnung in den Ruhezustand, für das Schalten in
eine Zwangskalibrierung und für die Darstellung des Meßwertes in
zwei verschiedenen Maßeinheiten. Die Anzeige 13 dient der
Information für den Bediener über den Zustand der
Durchflußmeßanordnung, über Bedienvorgänge und über den Meßwert
sowie der Unterstützung des Bedieners bei der Durchführung der
Analyse.
Gemäß Fig. 4 ist innerhalb der Sensoreinheit 5 der Biosensor 2 am
Durchflußkanal 1 angeordnet. Die Sensoreinheit 5 weist weiterhin
eine Heizeinrichtung 4 auf, welche an einem Teilstück 15 der
Vorbereitungsstrecke und am Biosensor 2 bzw. den Biosensoren
angeordnet ist. An der Heizeinrichtung 4 befindet sich ein
Temperatursensor 16. Die Schrittmotorpumpe 10 ist gemäß Fig. 5 am
Pumpenanschluß 20 eines Ablaufkanals 21 angeschlossen.
Vorbereitungsstrecke, Durchflußkanal 1 und Ablaufkanal 21 bilden
einen durchgehenden Kanal, den die verschiedenen Flüssigkeiten
während eines Zyklus durchlaufen. Die Sensoreinheit 5 besitzt ein
entnehmbares Kopfteil 22, welches mittels Führungsstiften 23 auf
einem Unterteil 24 befestigt ist. Seitlich am Kopfteil 22 sind
Griffe 25 angeordnet, von denen mindestens einer an einem am
Unterteil 24 befestigten Kopfsensor 26 angreift.
Gemäß Fig. 5 dient die Probenaufnahmevorrichtung 6 der Aufnahme
eines auswechselbaren Meßprobenbehälters, vorteilhafterweise
einer Meßprobenkanüle 8. Das Vorhandensein der Meßflüssigkeit 3
in der Meßprobenkanüle 8 nach Aufnahme derselben in der
Probenaufnahmevorrichtung 6 wird mittels eines optischen
Sensors 7 festgestellt. Zur Halterung der Meßprobenkanüle 8 in
der Meßstellung dient ein Führungsstück 12.
In Fig. 6a bis 6c ist der Durchflußkanal 1 mit dem Kopf des
Biosensors 2 in vergrößerter Darstellung und in drei Ansichten
dargestellt. Fig. 6a bis 6c zeigen den Biosensor 2, welcher
senkrecht durch ein die Wand des Durchflußkanals 1
durchbrechendes Langloch 9 in den Durchflußkanal 1 hineinragt.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Durchflußmeßanordnung
soll anhand von Fig. 3, 4, 5 und 6a bis 6c erläutert werden. Über
einen im Laborgerät angeordneten Mikrorechner, welcher alle
Funktionen der Durchflußmeßanordnung überwacht und steuert,
werden auch die Schrittmotorpumpe 10 und die Ventile V1 zum
Ansaugen von Luft, V2 zum Ansaugen einer Standardlösung, V3 zum
Ansaugen der Meßflüssigkeit 3 sowie V4 zum Ansaugen der
Reinigungs- und/oder Pufferlösung angesteuert.
Befindet sich die Durchflußmeßanordnung im Zustand der
Meßbereitschaft und wurde eine Meßprobenkanüle 8 mit der
Meßflüssigkeit 3 in die Meßstellung in die
Probenaufnahmevorrichtung 6 gemäß Fig. 5 gebracht, gibt der
optische Sensor 7 ein Signal an den Mikrorechner ab, worauf die
Schrittmotorpumpe 10 zu arbeiten beginnt und gleichzeitig das
Ventil V1 zum Ansaugen von Luft geöffnet sowie das im Zustand der
Meßbereitschaft offene Ventil V4 geschlossen werden. Das Ende der
Meßprobenkanüle 8 befindet sich dabei in der als kugelförmige
Vertiefung ausgebildeten Öffnung des Ansaugkanals 11, so daß
die Meßflüssigkeit 3 die Öffnung des Ansaugkanals 11 sofort
verschließt und abdichtet. Durch Ankippen der Meßprobenkanüle 8
gegen ein Führungsstück 12 gelangt die Meßprobenkanüle 8 in die
Meßstellung und wird darin gehalten. In der Meßprobenkanüle 8
befindet sich maximal ein Tropfen Meßflüssigkeit 3, vorzugsweise
eine Menge von 10 bis 20 µl. Der Zustand der Meßbereitschaft der
Durchflußmeßanordnung wurde dem Bediener vorher über die Anzeige
13 mitgeteilt. Nach dem Ansaugen von Luft und Schließen des
Ventils V1 wird Ventil V3 zum Ansaugen der Meßflüssigkeit 3 aus
der Meßprobenkanüle 8 geöffnet. Ventil 3 ist am Übergang vom
Ansaugkanal 11 zur Vorbereitungsstrecke angeordnet und öffnet
oder verschließt den Ansaugkanal 11. Da der Ansaugkanal 11 über
das Ventil V3 mit der Vorbereitungsstrecke und diese wiederum mit
dem Durchflußkanal 1 in Verbindung steht und mit Beginn des
Arbeitens der Schrittmotorpumpe 10 stets eines der Ventile V1,
V3 oder V4 geöffnet ist, wird die in der Durchflußmeßanordnung
befindliche Reinigungs- und/oder Pufferlösung abgesaugt und über
den Ablaufkanal 21 in den Abfallbehälter 14 befördert.
Die Vorbereitungsstrecke innerhalb der Durchflußmeßanordnung
dient der in jedem Zyklus konstanten Zusammenstellung von Luft,
Meßflüssigkeit 3 und Reinigungs- und/oder Pufferlösung
entsprechend der zeitlich gesteuerten Zuführung über die Ventile
V1, V3 und V4 sowie der Temperierung der Meßflüssigkeit 3.
Mittels der Heizeinrichtung 4 wird die Meßflüssigkeit 3 beim
Passieren des Teilstücks 15 der Vorbereitungsstrecke auf eine in
jedem Zyklus konstante Temperatur aufgeheizt. Die gleiche
konstante Temperatur besitzen auch der bzw. die Biosensoren 2, da
diese über ihre gut wärmeleitfähige Bezugselektrode mit der
Heizeinrichtung 4 in thermischen Kontakt stehen. Damit weisen
Meßflüssigkeit 3 und Biosensor 2 während der Messung in jedem
Zyklus eine gleichbleibend konstante Temperatur auf, was den
Temperaturfehler bei der Messung am bzw. an den Biosensoren 2 auf
ein Minimum reduziert. Die Konstanthaltung der Temperatur der
Heizeinrichtung 4 und damit der Meßflüssigkeit 3 und des
Biosensors 2 wird über die vom Temperatursensor 16 an der
Heizeinrichtung 4 gemessene und an den Mikrorechner signalisierte
Temperatur mittels des Mikrorechners gesteuert.
Die Schrittmotorpumpe 10 arbeitet von Beginn eines jeden Zyklus
an bis zum Erhalt des Meßwertes mit konstanter Schrittfrequenz,
so daß die Fließgeschwindigkeit der Meßflüssigkeit 3 konstant ist
und bei Messung im Durchflußkanal 1 stets gleichbleibende
Fließbedingungen in jedem Zyklus bestehen. Zur Gewährleistung
gleichbleibender Fließbedingungen im Durchflußkanal 1 besitzt
dieser vorteilhafterweise einen zylindrischen Querschnitt und
verläuft im Wesentlichen geradlinig sowie in den Abschnitten mit
Biosensor 2 im rechten Winkel zur Längsachse des jeweiligen
Biosensors 2. Dadurch werden Verwirbelungen der Meßflüssigkeit 3
beim Passieren des Biosensors 2 und Stauräume in der Umgebung des
Biosensors 2 innerhalb des Durchflußkanals 1 nahezu
ausgeschlossen, so daß auch über dem Kopf des Biosensors 2 mit
der Biomembran, welche auf den zu bestimmenden Bestandteil der
Meßflüssigkeit 3 reagiert, konstante Fließbedingungen herrschen.
Der Meßwert wird mittels eines Wandlers in eine für den
Mikrorechner verarbeitbare Form gebracht und an diesen
weitergegeben.
Zur Darstellung des ermittelten und umgerechneten Meßwertes in
zwei verschiedenen Maßeinheiten an der Anzeige 13 kann der
Bediener durch Betätigung der entsprechenden Taste auf der
Tastatur 17 zwischen den beiden Mengeneinheiten auswählen.
Gemäß der in Fig. 6a gezeigten Ansicht eines vergrößerten
Längsschnittes durch den Durchflußkanal 1 und durch den daran
angeordneten Biosensor 2, der in Fig. 6c gezeigten Ansicht eines
vergrößerten Längsschnittes durch den Durchflußkanal 1 quer zur
Längsachse des Biosensors 2 und der in Fig. 6b gezeigten Ansicht
eines vergrößerten Querschnittes durch den Durchflußkanal 1
entlang der Längsachse des Biosensors 2 ragt der Kopf des
Biosensors 2 mit einer Höhe A in den Durchflußkanal 1 durch
das Langloch 9 hinein. In Fig. 6c ist im Langloch 9 eine
Draufsicht auf den Kopf des Biosensors 2 mit der Meßelektrode im
Zentrum, einer diese umgebenden Bezugselektrode und einer
dazwischenliegenden Isolierschicht zu sehen. Als Biosensor 2 ist
z. B. der in der DE-Patentanmeldung P 41 15 795.8 beschriebene
Biosensor geeignet.
Die geometrische Form des Langloches 9 ist vorteilhafterweise der
geometrischen Form des Kopfes des Biosensors 2 derart angepaßt,
daß der Kopf des Biosensors 2 tangential unter einem bestimmten
Winkel α an der Langlochöffnung anliegt. Vorzugsweise betragen die
Höhe A ein Viertel bis die Hälfte des Durchmessers des
Durchflußkanals 1 und der Winkel α ca. 100° bei einem
Größenverhältnis zwischen Durchmesser des Durchflußkanals 1 und
Durchmesser des Biosensors 2 von ca. 1 : 3. Das bewirkt einerseits
eine vollständige Abdichtung der Langlochöffnung im
Durchflußkanal 1 durch den Kopf des Biosensors 2, so daß keine
zusätzlichen Dichtungsmittel erforderlich sind, und andererseits
ein glattes Anliegen der über den Kopf des Biosensors 2
gespannten Biomembran am Langloch 9, so daß die mechanisch
empfindliche Biomembran beim Wechsel und Anbringen des
Biosensors 2 am Durchflußkanal 1 nicht beschädigt werden kann.
Die beschriebene Anordnung des Kopfes des Biosensors 2 am und
innerhalb des Durchflußkanals 1 bewirkt weiterhin die genannten
konstanten Fließbedingungen bei der Messung im Durchflußkanal 1
mit und sichert somit eine hohe Reproduzierbarkeit des Meßwertes.
Für den Reinigungsvorgang nach der Messung wird die
Schrittfrequenz der Schrittmotorpumpe 10 erhöht, so daß sich die
Fließgeschwindigkeit der Reinigungs- und/oder Pufferlösung
ebenfalls erhöht und somit der Reinigungseffekt verstärkt wird.
Durch automatisches Umschalten der Drehrichtung der
Schrittmotorpumpe 10 während des Reinigungsvorganges wird der
Vorwärts- oder Rückwärtsfluß der Reinigungs- und/oder
Pufferlösung in der Durchflußmeßanordnung gemäß oben
beschriebenen drittem Verfahrensschritt realisiert.
Im Zustand der Meßbereitschaft bleibt der Durchflußkanal 1 bei
geöffnetem Ventil V4 stets vollständig mit Reinigungs- und/oder
Pufferlösung ausgefüllt.
Während des Arbeitens der Schrittmotorpumpe 10 ist jeweils nur
ein Ventil V1, V2, V3 oder V4 geöffnet, so daß in der
Durchflußmeßanordnung kein Unter- oder Überdruck entstehen kann
bzw. ein Vermischen von Flüssigkeiten untereinander oder mit Luft
vermieden wird.
Die Durchflußmeßanordnung kann durch Betätigung der
entsprechenden Taste auf der Tastatur 17 in den Ruhezustand
geschaltet werden. Bei erstmaliger Inbetriebnahme oder bei
Wiederinbetriebnahme nach Außerbetriebsetzung des Laborgerätes
sowie nach einem Wechsel der Biomembran gelangt die
Durchflußmeßanordnung auch automatisch in den Ruhezustand, um
einen jeweils einmaligen Einlaufvorgang des Biosensors 2 zu
ermöglichen.
Der Wechsel der Biomembran des Biosensors 2 erfolgt nach Entnahme
des Kopfteils 22 aus der Sensoreinheit 5 gemäß Fig. 4, wobei der
Kopfsensor 26 diesen Vorgang an den Mikrorechner signalisiert.
Über die Anzeige 13 kann der Bediener über die im einzelnen
durchzuführenden Schritte für den Wechsel der Biomembran
informiert werden.
Desweiteren kann der Bediener durch Betätigung der entsprechenden
Taste auf der Tastatur 17 eine Zwangskalibrierung veranlassen.
Die Zwangskalibrierung bietet dem Bediener die Möglichkeit bei
einer zu erwartenden Meßreihe, die nächste automatische
Kalibrierung nach Ablauf der Zeitspanne tK vorzuziehen, um die
gesamte Zeitspanne tK für die nächste Meßreihe ausnutzen zu
können.
Die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
Durchflußmeßanordnung ist nicht auf die Analyse von Vollblut oder
Körperflüssigkeiten beschränkt, sondern ist für alle Arten von
Flüssigkeiten geeignet. Je nach Art des Biosensors und des dafür
verwendeten biologischen Materials lassen sich alle Bestandteile
der jeweiligen Flüssigkeit bestimmen, die auf ein entsprechendes
biologisches Material ansprechen bzw. damit in Reaktion treten.
Claims (15)
1. Verfahren zur Analyse von Flüssigkeiten mittels einer
Durchflußmeßanordnung, wobei die zu analysierende Meßflüssigkeit,
Luft und eine Reinigungs- und/oder Pufferlösung einen
Durchflußkanal in einer festgelegten Reihenfolge ventilgesteuert
und in einem ständig wiederholbaren Zyklus durchfließen und am
Durchflußkanal mindestens ein Biosensor angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensschritt das Vorhandensein der Meßflüssigkeit in einem Meßprobenbehälter in der sich in Meßbereitschaft befindlichen Durchflußmeßanordnung festgestellt wird,
daß in einem zweiten Verfahrensschritt die im Durchflußkanal befindliche Reinigungs- und/oder Pufferlösung abgesaugt und gleichzeitig über ein erstes Ventil (V1) Luft sowie nachfolgend über ein zweites Ventil (V3) die Meßflüssigkeit wiederum gefolgt von Luft in eine Vorbereitungsstrecke angesaugt, in der Vorbereitungsstrecke für die Messung aufbereitet und die aufbereitete Meßflüssigkeit in den Durchflußkanal angesaugt werden, wobei die Meßflüssigkeit den bzw. die Biosensoren mit in jedem Zyklus konstanter Fließgeschwindigkeit passiert und dabei der oder die Bestandteile der Meßflüssigkeit bestimmt werden,
daß in einem dritten Verfahrensschritt die Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung wieder hergestellt wird, indem die Vorbereitungsstrecke und der Durchflußkanal mittels der über ein drittes Ventil (V4) angesaugten Reinigungs- und/oder Pufferlösung gereinigt werden-, der Strom (I) des bzw. der Biosensoren gemessen und der Reinigungsvorgang solange fortgesetzt werden, bis ein jeweils vorgegebener Stromwert (Iz) gemessen wurde,
und daß die einzelnen Verfahrensschritte automatisch ablaufen.
daß in einem ersten Verfahrensschritt das Vorhandensein der Meßflüssigkeit in einem Meßprobenbehälter in der sich in Meßbereitschaft befindlichen Durchflußmeßanordnung festgestellt wird,
daß in einem zweiten Verfahrensschritt die im Durchflußkanal befindliche Reinigungs- und/oder Pufferlösung abgesaugt und gleichzeitig über ein erstes Ventil (V1) Luft sowie nachfolgend über ein zweites Ventil (V3) die Meßflüssigkeit wiederum gefolgt von Luft in eine Vorbereitungsstrecke angesaugt, in der Vorbereitungsstrecke für die Messung aufbereitet und die aufbereitete Meßflüssigkeit in den Durchflußkanal angesaugt werden, wobei die Meßflüssigkeit den bzw. die Biosensoren mit in jedem Zyklus konstanter Fließgeschwindigkeit passiert und dabei der oder die Bestandteile der Meßflüssigkeit bestimmt werden,
daß in einem dritten Verfahrensschritt die Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung wieder hergestellt wird, indem die Vorbereitungsstrecke und der Durchflußkanal mittels der über ein drittes Ventil (V4) angesaugten Reinigungs- und/oder Pufferlösung gereinigt werden-, der Strom (I) des bzw. der Biosensoren gemessen und der Reinigungsvorgang solange fortgesetzt werden, bis ein jeweils vorgegebener Stromwert (Iz) gemessen wurde,
und daß die einzelnen Verfahrensschritte automatisch ablaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchflußmeßanordnung nach Herstellung der
Meßbereitschaft einen Ruhezustand einnimmt, in welchem in vorher
festgelegten Zeitabständen die Reinigungs- und/oder Pufferlösung
im Durchflußkanal erneuert wird und keine weiteren
Verfahrensschritte ablaufen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchflußmeßanordnung nach Herstellung der
Meßbereitschaft einen Ruhezustand einnimmt, in welchem in vorher
festgelegten ersten Zeitabständen die Reinigungs- und/oder
Pufferlösung im Durchflußkanal erneuert und in vorher
festgelegten zweiten Zeitabständen der Durchflußkanal von einer
oder mehreren Standardlösungen durchflossen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 oder 1 und 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß nach Ende des Ruhezustandes vor Herstellung der
Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung eine Kalibrierung des
bzw. der Biosensoren mittels einer oder mehrerer Standardlösungen
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in vorher festgelegten Zeitabständen tK eine Kalibrierung des
bzw. der Biosensoren mittels einer oder mehrerer Standardlösungen
aus dem Zustand der Meßbereitschaft der Durchflußmeßanordnung
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im zweiten Verfahrensschritt die aufbereitete und durch Luft
beidseitig begrenzte Meßflüssigkeit beim Durchfließen des
Durchflußkanals stets einen gleich großen Teilabschnitt des
Durchflußkanals ausfüllt und dabei der bzw. die Bestandteile der
Meßflüssigkeit durch den Biosensor bzw. nacheinander durch die
Biosensoren bestimmt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungszeiten des ersten Ventils (V1) zum Ansaugen von
Luft vor dem Ansaugen der Meßflüssigkeit und nach dem Ansaugen
der Meßflüssigkeit von Zyklus zu Zyklus konstant sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungszeiten des ersten Ventils (V1) zum Ansaugen von
Luft während eines Zyklus untereinander verschieden sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im zweiten Verfahrensschritt zur Bestimmung des bzw. der
Bestandteile der Meßflüssigkeit der Strom (I) des bzw. der
Biosensoren differentiell gemessen und daraus unter Verwendung
der bekannten Strom-Zeit-Funktion des jeweiligen Biosensors der
steilste Anstieg des Stroms (I) sowie der Maximalwert am
Wendepunkt der abgeleiteten Strom-Zeit-Funktion des jeweiligen
Biosensors ermittelt werden, wobei der ermittelte Maximalwert
gleichzeitig der Meßwert ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Abhängigkeit des Meßergebnisses von der Temperatur der
Meßflüssigkeit im zweiten Verfahrensschritt mittels Temperieren
der Meßflüssigkeit kompensiert wird.
11. Durchflußmeßanordnung zur Analyse von Flüssigkeiten, wobei
die zu analysierende Meßflüssigkeit, Luft und eine Reinigungs-
und/oder Pufferlösung einen Durchflußkanal in einer festgelegten
Reihenfolge ventilgesteuert und in einem ständig wiederholbaren
Zyklus durchfließen und am Durchflußkanal mindestens ein
Biosensor angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchflußmeßanordnung in einem tragbaren und
ortsunabhängigen Laborgerät untergebracht ist.
12. Durchflußmeßanordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Heizeinrichtung (4) zur Kompensation der Abhängigkeit
des Meßergebnisses von der Temperatur der Meßflüssigkeit (3) an
einem Teilstück (15) der Vorbereitungsstrecke und am bzw. an den
Biosensoren (2) angeordnet ist und die Meßflüssigkeit (3) sowie
den bzw. die Biosensoren (2) während der Messung auf einem
konstanten Temperaturwert hält.
13. Durchflußmeßanordnung nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchflußmeßanordnung eine Probenaufnahmevorrichtung (6)
mit einem optischen Sensor (7) zur Aufnahme einer auswechselbaren
Meßprobenkanüle (8) aufweist.
14. Durchflußmeßanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil des Kopfes des jeweiligen Biosensors (2) senkrecht
durch ein die Wand des Durchflußkanals (1) durchbrechendes
Langloch (9) in den Durchflußkanal (1) hineinragt.
15. Durchflußmeßanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchflußkanal (1) im Wesentlichen geradlinig und
zumindest in den Abschnitten mit Biosensor (2) im rechten Winkel
zur Längsachse des jeweiligen Biosensors (2) verläuft.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924227338 DE4227338A1 (de) | 1992-08-18 | 1992-08-18 | Verfahren und Durchflußmeßanordnung zur Analyse von Flüssigkeiten |
DE9303040U DE9303040U1 (de) | 1992-08-18 | 1993-03-03 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924227338 DE4227338A1 (de) | 1992-08-18 | 1992-08-18 | Verfahren und Durchflußmeßanordnung zur Analyse von Flüssigkeiten |
Publications (1)
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DE4227338A1 true DE4227338A1 (de) | 1994-02-24 |
Family
ID=6465818
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924227338 Withdrawn DE4227338A1 (de) | 1992-08-18 | 1992-08-18 | Verfahren und Durchflußmeßanordnung zur Analyse von Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |