DE19919569A1 - Elastische Walze und Verfahren zum Herstellen einer solchen - Google Patents
Elastische Walze und Verfahren zum Herstellen einer solchenInfo
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Abstract
Es wird eine Walze, insbesondere zum Glätten von Papierbahnen, beschrieben, wobei die Walze einen insbesondere aus Metall bestehenden harten Walzenkern umfaßt, der an seiner Außenseite mit einer elastischen Bezugsschicht versehen ist. Die Bezugsschicht besteht aus einem elastischen Matrixmaterial und in das Matrixmaterial eingebetteten Füllstoffen. Zumindest ein Teil der Füllstoffe ist als langgestreckte, insbesondere stäbchenförmige Teilchen ausgebildet, wobei die Länge der Teilchen kleiner als die radiale Dicke der elastischen Bezugsschicht ist. Weiterhin wird ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Walze beschrieben.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Walze, insbesondere zum Glätten
von Papierbahnen, mit einem insbesondere aus Metall bestehenden har
ten Walzenkern, der an seiner Außenseite mit einer elastischen Bezugs
schicht versehen ist, die aus einem elastischen Matrixmaterial und in das
Matrixmaterial eingebetteten Füllstoffen besteht. Weiterhin ist die Erfin
dung auf ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Walze gerichtet.
Elastische Walzen dieser Art werden beispielsweise bei der Satinage von
Papierbahnen verwendet. Dabei bildet jeweils eine elastische Walze zu
sammen mit einer harten Walze einen Preßspalt, durch den die zu bear
beitende Papierbahn hindurchgeführt wird. Während die harte Walze eine
beispielsweise aus Stahl oder Hartguß bestehende sehr glatte Oberfläche
besitzt und für die Glättung der ihr zugewandten Seite der Papierbahn zu
ständig ist, bewirkt die auf die gegenüberliegende Seite der Papierbahn
einwirkende elastische Walze eine Vergleichsmäßigung und Verdichtung
der Papierbahn im Preßnip. Die Größenordnung der Walzen liegt bei Län
gen von 3 bis 12 m bzw. Durchmessern von 450 bis 1500 mm. Sie halten
Linienkräften bis zu 600 N/mm und Druckspannungen bis 130 N/mm2
stand.
Da die Tendenz bei der Papierherstellung dahin geht, daß die Satinage im
Online-Betrieb erfolgt, d. h. daß die die Papiermaschine oder Streichma
schine verlassende Papierbahn unmittelbar durch die Papierglättvorrich
tung (Kalander) geführt wird, werden an die Walzen der Glättvorrichtung
insbesondere bezüglich der Temperaturbeständigkeit höhere Anforderun
gen als bisher gestellt. Durch die im Online-Betrieb erforderlichen hohen
Transportgeschwindigkeiten der Papierbahn und die damit verbundenen
hohen Rotationsgeschwindigkeiten der Kalanderwalzen wird deren Nipfre
quenz, das ist die Frequenz, mit der der Bezug komprimiert und wieder
entlastet wird, erhöht, was wiederum zu erhöhten Walzentemperaturen
führt. Diese im Online-Betrieb entstehenden hohen Temperaturen führen
zu Problemen, die bei bekannten elastischen Walzen bis zur Zerstörung
des Kunststoffbelages führen können. Zum einen sind bei bekannten
Kunststoffbelägen maximale Temperaturdifferenzen von ca. 20°C über die
Breite der Walze zulässig und zum anderen besitzen die für die Be
schichtung üblicherweise verwendeten Kunststoffe einen wesentlich höhe
ren Temperaturausdehnungskoeffizienten als die üblicherweise verwen
deten Stahlwalzen bzw. Hartgußwalzen, so daß durch eine Temperaturer
höhung hohe axiale Spannungen zwischen der Stahlwalze bzw. Hartguß
walze und der mit ihr verbundenen Kunststoffbeschichtung auftreten.
Durch diese hohen Spannungen verbunden mit insbesondere punktuell
auftretenden Erhitzungsstellen innerhalb der Kunststoffbeschichtung
können sogenannte Hot-Spots auftreten, an denen ein Ablösen oder sogar
ein Aufplatzen der Kunststoffschicht erfolgt.
Diese Hot-Spots treten insbesondere dann auf, wenn zusätzlich zu den
mechanischen Spannungen und der relativ hohen Temperatur Kristallisie
rungspunkte in Form von beispielsweise fehlerhaften Klebungen, Ablage
rungen oder überdurchschnittliche Einbuchtungen des elastischen Bela
ges, beispielsweise durch Falten oder Fremdkörper an der Papierbahn,
vorhanden sind. In diesen Fällen kann die Temperatur an diesen Kristalli
sierungspunkten von üblichen 80°C bis 90°C bis auf über 150°C steigen,
wodurch die erwähnte Zerstörung der Kunststoffschicht erfolgt.
Zur Steuerung der Eigenschaften der elastischen Bezugsschicht, werden
pulverförmige Füllstoffe und/oder Fasern in das Matrixmaterial einge
bracht. Je nach Menge und physikalischer Eigenschaft dieser Füllstoffe
bzw. der Fasern, werden die physikalischen Eigenschaften der elastischen
Bezugsschicht von den Füllstoffen bzw. den Fasern dominiert bzw. beein
flußt.
Ein normalerweise bei der Satinage unerwünschter Effekt, die Schwarz-
Satinage, wird zur Herstellung von Transparentpapier genutzt. Bei diesem
Herstellungsprozeß werden Walzen mit Bezugsschichten höherer Steifig
keit verwendet, so daß die Fasern der in den Preßspalt eingeführten Pa
pierbahn aufgrund des erhöhten Drucks kollabieren, wodurch die ge
wünschte Transparenz entsteht.
Eine generelle Erhöhung der Steifigkeit der Bezugsschicht erhöht jedoch
die Wahrscheinlichkeit für eine ungleichmäßige Druckbeaufschlagung im
Preßspalt, wodurch die Qualität des Transparentpapiers sinken kann.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Her
stellung einer elastischen Walze der eingangs genannten Art sowie eine
entsprechende Walze anzugeben, bei der die Gefahr des Auftretens von
Hot-Spots verringert wird. Gleichzeitig soll die Walze zur Herstellung von
qualitativ hochwertigem Transparentpapier geeignet sein.
Der die Walze betreffende Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß ausge
hend von einer Walze der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
zumindest ein Teil der Füllstoffe als langgestreckte, insbesondere
stäbchenförmige Teilchen ausgebildet ist und daß die Länge der Teilchen
kleiner als die radiale Dicke der elastischen Bezugsschicht ist. Ein ent
sprechendes erfindungsgemäßes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß in das elastische Matrixmaterial zumindest ein Füllstoff in Form von
langgestreckten, insbesondere stäbchenförmigen Teilchen eingebracht
wird, deren Länger kleiner als die radiale Dicke der elastischen Bezugs
schicht ist.
Durch die in das Matrixmaterial eingebrachten langgestreckten Teilchen
wird sowohl die Wärmeleitfähigkeit als auch die Steifigkeit der elastischen
Bezugsschicht verbessert. Aufgrund der erhöhten Wärmeleitfähigkeit kann
die an kritischen Stellen auftretende Überhitzungswärme schneller abge
führt werden, so daß ein Überschreiten der kritischen Temperatur und
dadurch ein Auftreten von Hot-Spots verhindert wird. Dabei ist besonders
die langgestreckte Ausbildung der Teilchen zur schnellen Wärmeabfuhr
von kritischen Stellen beispielsweise in Richtung des Walzenkerns vorteil
haft.
Die langgestreckte Form der Teilchen führt zusätzlich dazu, daß diejeni
gen Teilchen, die im wesentlichen in radialer Richtung ausgerichtet sind,
punktuell die Steifigkeit der elastischen Bezugsschicht erhöhen. Durch die
langgestreckten Teilchen besitzt die elastische Bezugsschicht somit eine
Vielzahl von Punkten mit erhöhter Steifigkeit, so daß mit einer entspre
chend ausgestatteten Walze Transparentpapier herstellbar ist. Da die
Länge der Teilchen kleiner als die radiale Dicke der elastischen Bezugs
schicht ist, erstrecken sich die langgestreckten Teilchen nicht von der
Oberfläche der Bezugsschicht bis zum Walzenkern, sondern es finden sich
zwischen einzelnen Teilchen Bereiche, die von den Teilchen frei sind, so
daß eine gewisse Elastizität der Bezugsschicht erhalten bleibt, wodurch
die Qualität des hergestellten Transparentpapiers gegenüber einer voll
ständig steifen Beschichtung erhöht wird. Ebenso befinden sich in axialer
Richtung der Walze zwischen den punktförmigen steifen Stellen elastische
Bereiche, die im wesentlichen frei von den Füllstoffen sind, so daß bei ei
ner gleichmäßigen Verteilung der langgestreckten Teilchen sowohl in ra
dialer als auch in axialer Richtung innerhalb der Bezugsschicht eine op
timierte Kombination aus Steifigkeit und Elastizität entsteht.
Eine solche optimierte Kombination ist mit den bekannten pulverförmigen
Füllmaterialen, die aus im wesentlichen runden Teilchen bestehen, nicht
erreichbar. Auch die verbesserte Wärmeleitfähigkeit ist mit den bekannten
Füllmaterialien nicht gegeben, da jede der im wesentlichen runden Teil
chen so in das thermisch schlecht leitende Matrixmaterial eingeschlossen
ist, daß eine Wärmeableitung beispielsweise in Richtung des Walzenkerns
praktisch nicht gegeben ist.
Bevorzugt besitzen die erfindungsgemäß ausgebildeten langgestreckten
Teilchen ein Verhältnis ihrer Länge zu ihrer Dicke von zwischen ca. 20 : 1
und 5 : 1, insbesondere von ca. 15 : 1 und 7 : 1 bevorzugt von ca. 10 : 1. Mit
diesen bevorzugten Verhältniswerten wird eine ideale Kombination zwi
schen Steifigkeit und Elastizität der Bezugsschicht erreicht. Die langge
streckten Teilchen sind vorteilhaft in dem Matrixmaterial in radiale
und/oder in axialer Richtung im wesentlichen statistisch verteilt, wodurch
eine gleichmäßige Steifigkeit bei gleichmäßiger Elastizität der Bezugs
schicht über die Länge der Walze erreicht wird.
Weiterhin ist vorteilhaft insbesondere ein überwiegender Teil der langge
streckten Teilchen in dem Matrixmaterial im wesentlichen in radialer
Richtung ausgerichtet, so daß durch den überwiegenden Teil der Teilchen
die Steifigkeit der elastischen Bezugsschicht definiert wird. Grundsätzlich
ist es auch möglich, daß die Teilchen in dem Matrixmaterial im wesentli
chen statistisch verteilt, d. h. gleichmäßig in alle Richtungen ausgerichtet
sind. In diesem Falle ist die erzielte Steifigkeit der Bezugsschicht geringer,
wobei jedoch gleichzeitig die Wärmeleitfähigkeit der Bezugsschicht in
axialer Richtung erhöht wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Teilchen
aus wärmeleitfähigem Material ausgebildet, wobei die Wärmeleitfähigkeit
der Teilchen höher ist als die des Matrixmaterials. Je nach Menge der ein
gebrachten Teilchen wird die Wärmeleitfähigkeit der Bezugsschicht auf
diese Weise erhöht, wobei insbesondere durch die in radialer Richtung
ausgerichteten langgestreckten Teilchen eine Ableitung von überschüssi
ger Wärme innerhalb der Bezugsschicht zu dem metallischen Walzenkern
erfolgt, so daß unerwünschte Wärme innerhalb der Bezugsschicht schnell
zu dem Walzenkern und über diesen seitlich abgeführt werden kann.
Grundsätzlich können die die Füllstoffe bildenden Teilchen alle aus dem
selben Material oder aus verschiedenen Materialien hergestellt sein.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der
Wärmeausdehnungskoeffizient der Teilchen kleiner als der des Matrixma
terials. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Gesamtwärmeausdeh
nungskoefiizient der Bezugsschicht kleiner ist als der des Matrixmaterials,
so daß der Gesamtwärmeausdehnungskoeffizient an den Wärmeausdeh
nungskoeffizienten des Walzenkerns angepaßt werden kann. Dadurch
werden die bei einer Erhitzung der Walze auftretenden Längsspannungen
zwischen der Bezugsschicht und dem Walzenkern verringert.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich ein
Teil der Teilchen radial nach außen bis zur Oberfläche der elastischen Be
zugsschicht. Dabei können die langgestreckten Teilchen bereits dement
sprechend in die Bezugsschicht eingebracht werden, daß sie sich bis zu
deren Oberfläche hin erstrecken. Falls die Oberfläche der Bezugsschicht
nach ihrem Aufbringen zum Erzeugen einer hohen Oberflächenglätte ab
geschliffen wird, können die langgestreckten Teilchen auch zunächst nicht
ganz bis zur Oberfläche der Bezugsschicht reichen. Nach Abschleifen der
Oberfläche liegen die Enden der langgestreckten Teilchen letztlich frei an
der Oberfläche, so daß sie die gewünschten punktuellen Steiiigkeitsstellen
bilden.
Vorteilhafte Werte für durchschnittliche Längen der erfindungsgemäßen
langgestreckten Teilchen liegen zwischen ca. 200 und 600 µm, insbeson
dere zwischen ca. 300 und 500 µm, bevorzugt bei ca. 400 µm. Die langge
streckten Teilchen besitzen somit eine Länge die deutlich unterhalb der
Länge von in der elastischen Bezugsschicht beispielsweise als Verstär
kungslagen vorgesehenen Fasern, beispielsweise Kohlefasern, liegt. Bevor
zugt bestehen die Teilchen aus Wollastonit und/oder Calciumsilicat.
Grundsätzlich können jedoch auch andere Materialien mit vergleichbaren
Eigenschaften verwendet werden.
Bevorzugt sind zusätzlich zu den Teilchen in dem Matrixmaterial Fasern
eingebettet. Diese Fasern können in Rovings oder als Faservlies auf den
Walzenkern aufgebracht werden und dienen üblicherweise der Verstär
kung der elastischen Bezugsschicht.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Fasern in radial aufeinanderfolgenden Faserlagen angeordnet. Diese Fa
serlagen können dabei voneinander beabstandet sein oder unmittelbar
aneinander anliegen. Weiterhin können in der elastischen Bezugsschicht
zwischen ca. 5 und 100, insbesondere zwischen ca. 20 und 70, bevorzugt
ca. 30 bis 40 Faserlagen vorhanden sein. Je nach Dicke der elastischen
Bezugsschicht können jedoch auch mehr oder weniger Faserlagen vorge
sehen sein.
Durch die Faserlagen wird eine Verstärkung der elastischen Bezugs
schicht erreicht, da üblicherweise eine lediglich aus Matrixmaterial beste
hende Bezugsschicht nicht die für die Satinage erforderliche Steifigkeit be
sitzt. Bei einer Ausbildung der elastischen Bezugsschicht aus mehreren
Faserlagen besteht jedoch die Gefahr, daß bei ungenügender Verbindung
zwischen den einzelnen Faserlagen eine Tendenz zum Ablösen der Faser
lagen existiert.
Insbesondere bei einer Anordnung der langgestreckten Teilchen zwischen
den einzelnen Faserlagen wird einer solchen Ablösetendenz entgegenge
wirkt, da die langgestreckten Teilchen insbesondere bei radialer Ausrich
tung eine zusätzliche Verbindung zwischen den einzelnen Faserlagen
schaffen. Somit kann zusätzlich zu der erhöhten punktuellen Steifigkeit
für die Schwarz-Satinage und der verbesserten Wärmeleitfähigkeit sowie
dem ausgleichenden Wärmeausdehnungskoeffizienten auch die Lebens
dauer einer erfindungsgemäß ausgebildeten Bezugsschicht durch verrin
gerte Ablösetendenz verbessert werden.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen angegeben. Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben; in dieser zeigen:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch eine erindungsgemäß ausgebil
dete Walze mit elastischer Bezugsschicht und
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausge
bildeten Walze.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines in Längsrichtung geschnittenen, beispielsweise
aus Stahl oder Hartguß bestehenden Walzenkerns 1, der an seiner Au
ßenseite mit einer ebenfalls geschnitten dargestellten elastischen Bezugs
schicht 2 versehen ist.
Die Bezugsschicht 2 besteht aus einem elastischen Matrixmaterial 3, ins
besondere aus einer Harz/Härter-Kombination, in die eine Vielzahl von
Fasern 4 eingebettet sind. Bei den Fasern 4 kann es sich dabei beispiels
weise um Kohlefasern oder um Glasfasern oder um eine Mischung aus
Kohle- und Glasfasern handeln. Die Fasern 4 sind im wesentlichen in
axialer Richtung des Walzenkerns 1 ausgerichtet und bilden eine Faserla
ge 5, die beispielsweise durch Wickeln auf den Walzenkern 1 aufgebracht
wurde. Durch die Fasern 4 wird zum einen die Steifigkeit der Bezugs
schicht 2 gegenüber einer aus reinem Kunststoff bestehenden Bezugs
schicht erhöht und gleichzeitig, insbesondere bei Verwendung von Kohle
fasern, die Wärmeleitfähigkeit in axialer Richtung verbessert.
Zusätzlich zu den Fasern 4 sind in dem elastischen Matrixmaterial 3 Füll
stoffe vorgesehen. Zum einen umfassen diese Füllstoffe langgestreckte,
stäbchenförmige Teilchen 6 und zum anderen feinkörnige, den Füllstoff
bildende Feinteilchen 7. Während die Feinteilchen im wesentlichen quasi
kugelförmig ausgebildet sind und einen Durchmesser von beispielsweise
10 bis 20 µm besitzen, weisen die langgestreckten stäbchenförmigen Teil
chen eine Länge von beispielsweise ca. 400 µm auf. Einige der langge
streckten Teilchen 6 erstrecken sich jeweils mit einem Ende bis zur Ober
fläche 8 der Bezugsschicht 2, während andere der langgestreckten Teil
chen 6 sich mit ihrem jeweiligen Ende bis zur Oberfläche 9 des Walzen
kerns 1 erstrecken. Alle langgestreckten Teilchen 6 sind dabei jedoch so
ausgebildet, daß ihre Länge kürzer ist als die radiale Dicke der Bezugs
schicht 2.
Die bis zur der Oberfläche 8 der Bezugsschicht 2 reichenden Teilchen 6
bilden an dieser Oberfläche 8 punktförmige Stellen 10 mit erhöhter Stei
figkeit, die bei einer gleichmäßigen Verteilung der Teilchen 6 in der Be
zugsschicht 2 entsprechend gleichmäßig über deren gesamten Oberfläche
8 verteilt sind. Insbesondere bei einer im wesentlichen radialen Ausrich
tung der Teilchen 6 wird an den Stellen 10 die Steifigkeit der Bezugs
schicht 2 gegenüber deren restlichen Bereichen deutlich erhöht. Auf diese
Weise kann die in Fig. 1 dargestellte Walze zur Herstellung von Transpa
rentpapier verwendet werden.
Da die Länge der Teilchen 6 kürzer ist als die radiale Dicke der Bezugs
schicht 2, ist eine Erhöhung der Steifigkeit jeweils nur bereichsweise ent
lang der Länge der jeweiligen Teilchen 6 gegeben. Über die gesamte Dicke
der Bezugsschicht 2 bleibt eine gewisse Elastizität erhalten, da selbst bei
exakt radial ausgerichteten Teilchen 6 zwischen deren unteren Enden und
der Oberfläche des Walzenkern 1 jeweils eine gewisse Menge an flexiblem
Matrixmaterial 3 vorhanden ist. Durch die dargestellte Kombination aus
langgestreckten stäbchenförmigen Teilchen 6 und elastischem Matrixma
terial 3 in der in Fig. 1 dargestellten Weise wird somit eine optimale Kom
bination zwischen punktueller Steifigkeit und globaler Elastizität der Be
zugsschicht erreicht.
Zusätzlich wird durch die langgestreckten Teichen 6 die Wärmeleitfähig
keit der Bezugsschicht 2 erhöht, da die Teilchen 6 eine bessere Wärme
leitfähigkeit besitzen als das Matrixmaterial 3. Dabei wird durch die in ra
dialer Richtung oder schräg verlaufenden Teilchen 6 insbesondere die
Wärmeleitfähigkeit der Bezugsschicht 2 in radialer Richtung verbessert, so
daß sich zusätzlich zu der durch die Faserlage 5 verbesserten Wärmeleit
fähigkeit in axialer Richtung eine Verbesserung in einer dazu senkrecht
ausgerichteten Richtung ergibt.
Treten innerhalb der Bezugsschicht 2 punktuell Überhitzungsstellen so
genannte Hot-Spots auf, so kann die unerwünschte Hitze entlang der
langgestreckten Teilchen in radialer Richtung zu dem Walzenkern 1 und
über diesen beispielsweise axial abgeführt werden. Grundsätzlich ist es
auch denkbar, daß die dem Walzenkern zugeführte Wärme radial nach
innen weitergeführt wird um entweder im Inneren axial abgeführt zu wer
den oder beispielsweise von im Inneren der Walze vorhandenem Kühlme
dium aufgenommen zu werden.
Während über die im wesentlichen in axialer Richtung ausgerichteten Fa
sern 4 der Faserlage 5 nur ein Wärmetransport in axialer Richtung erfol
gen kann, kann über die langgestreckten Teilchen 6 somit unerwünschte
Wärme senkrecht dazu abgeführt werden. Dies ist insbesondere deshalb
vorteilhaft, da die unerwünschte Wärme wesentlich schneller in radialer
Richtung aus der Bezugsschicht 2 abgeführt werden kann, da die Dicke
der Bezugsschicht 2 typischerweise zwischen 1 mm und 3 cm beträgt,
während die axiale Länge zwischen 3 bis 12 m betragen kann. Eine recht
zeitige Ableitung von unerwünschter Hitze in axialer Richtung über die
Faserlage 5 ist aufgrund der axialen Länge der Bezugsschicht 2 praktisch
nicht möglich.
Werden die Teilchen 6 aus einem Material gewählt, das einen dem Materi
al des Walzenkerns 1 ähnlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt,
so nähert sich der Gesamtwärmeausdehnungskoeffizient der Bezugs
schicht 2 dem Ausdehnungskoeffizienten des Walzenkerns 1 an. Dies gilt
insbesondere dann, wenn eine Vielzahl der Teilchen 6 schräg oder im we
sentlichen in axialer Richtung verlaufend angeordnet sind. Da das Ma
trixmaterial 3 üblicherweise einen deutlich höheren Wärmeausdehnungs
koeffizienten besitzt als der Walzenkern 1 kann durch die Verringerung
des Gesamtwärmeausdehnungskoeffizienten der Bezugsschicht 2 auf
grund der langgestreckten Teilchen 6 die bei einer Erhitzung der Walze
auftretenden Längsspannungen zwischen dem Walzenkern 1 und der Be
zugsschicht reduziert werden.
Die punktförmigen Feinteilchen 7 können ebenfalls zu einer Anpassung
des Wärmeausdehnungskoeffizienten der Bezugsschicht 2 an den Wärme
ausdehnungskoeffizienten des Walzenkerns 1 dienen oder sonstige ge
wünschte physikalische Eigenschaften der Bezugsschicht definieren. Ge
gebenenfalls können die Feinteilchen 7 auch völlig entfallen.
Die Faserlage 5 kann beispielsweise durch Wickeln von Faserrovings oder
Faservlies auf den Walzenkern 1 erzeugt werden. Dies ist deutlicher in Fig.
2 zu erkennen, wo zwei radial voneinander beabstandet angeordnete Fa
serlagen 5', 5" schematisch dargestellt sind. Die Fasern bzw. Faserrovings
können dabei vor dem Wickeln mit sich im flüssigen Zustand befindendem
Matrixmaterial 3 beaufschlagt werden, indem sie beispielsweise durch ein
Matrixbad gezogen werden. Es ist jedoch auch möglich, daß die Fasern
bzw. die Faserrovings trocken auf den Walzenkerns 1 gewickelt werden
und während oder nach dem Aufwickeln mit Matrixmaterial durchtränkt
werden, bis sie vollständig von diesem umgeben sind. Um eine glatte
Oberfläche 8 der Walze zu erreichen, wird nach dem Wickelvorgang die
oberste Schicht des Matrixmaterials 3 abgeschliffen, wodurch eine Viel
zahl der langgestreckten Teilchen 6 an die Oberfläche 8 treten und somit
die punktförmigen Stellen 10 erhöhter Steifigkeit bilden.
Die beiden Faserlagen 5', 5" sind über das Matrixmaterial 3 miteinander
verbunden, wobei die untere Faserlage 5" ebenfalls über das Matrixmate
rial 3 mit der Oberfläche 9 des Walzenkerns 1 verbunden ist. Während die
Bezugsschicht 2 im Bereich der Faserlagen 5', 5" aufgrund der ineinan
dergreifenden Fasern 4 sehr stabil ist, besteht in den durch gestrichelte
Linien 11, 12 angedeuteten Bereichen zwischen den Faserlagen 5' und 5"
bzw. zwischen der Faserlage 5" und der Oberfläche 9 des Walzenkerns 1
die Gefahr, daß bei entsprechender Beanspruchung eine Ablösung der Be
zugsschicht 2 von dem Walzenkern 1 bzw. der beiden die Faserlagen 5', 5"
enthaltenden Teilbereiche der Bezugsschicht 2 voneinander erfolgt.
Durch die langgestreckten stäbchenförmigen Teilchen 6 wird gerade in
den gefährdeten Bereichen 11, 12 die Verbindung der unterschiedlichen
Teilschichten der Bezugsschicht 2 verbessert. Die langgestreckten Teil
chen 6 bilden in radialer Richtung Verstärkungsbrücken, so daß die Ge
samtstabilität der Bezugsschicht 2 in radialer Richtung deutlich erhöht
wird. Die beschriebenen Ablösungstendenz ist bei einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Bezugsschicht 2 somit nicht gegeben.
Durch die Verbesserung der Wärmeableitung ist es möglich, größere Nip
breiten zu erzeugen, wodurch die Qualität der behandelten Papierbahn
weiter verbessert wird.
1 Walzenkern,
2 Bezugsschicht
3 Matrixmaterial
4 Fasern
5, 5', 5" Faserlagen
6 langgestreckte stäbchenförmige Teilchen
7 Feinteilchen
8 Oberfläche der Bezugsschicht
9 Oberfläche des Walzenkerns
10 punktförmige Stellen
11 gestrichelte Linie
12 gestrichelte Linie
2 Bezugsschicht
3 Matrixmaterial
4 Fasern
5, 5', 5" Faserlagen
6 langgestreckte stäbchenförmige Teilchen
7 Feinteilchen
8 Oberfläche der Bezugsschicht
9 Oberfläche des Walzenkerns
10 punktförmige Stellen
11 gestrichelte Linie
12 gestrichelte Linie
Claims (30)
1. Walze, insbesondere zum Glätten von Papierbahnen, mit einem ins
besondere aus Metall bestehenden harten Walzenkern (1), der an
seiner Außenseite mit einer elastischen Bezugsschicht (2) versehen
ist, die aus einem elastischen Matrixmaterial (3) und in das Matrix
material (3) eingebetteten Füllstoffen (6, 7) besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Füllstoffe (6, 7) als langgestreckte, insbe
sondere stäbchenförmige Teilchen (6) ausgebildet ist und daß die
Länge der Teilchen (6) kleiner als die radiale Dicke der elastischen
Bezugsschicht (2) ist.
2. Walze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) ein Verhältnis Länge zu Dicke von zwischen ca.
20 : 1 und 5 : 1, insbesondere von zwischen ca. 15 : 1 und 7 : 1, bevor
zugt von ca. 10 : 1 besitzen.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) in dem Matrixmaterial (3) in radialer und/oder
in axialer Richtung im wesentlichen statistisch verteilt sind.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein insbesondere überwiegender Teil der Teilchen (6) in dem
Matrixmaterial (3) im wesentlichen in radialer Richtung ausgerichtet
ist.
5. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) in dem Matrixmaterial (3) im wesentlichen stati
stisch ausgerichtet sind.
6. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) aus wärmeleitfähigem Material ausgebildet sind,
wobei die Wärmeleitfähigkeit der Teilchen (6) höher ist als die des
Matrixmaterials (3).
7. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich ein Teil der Teilchen (6) radial nach innen bis zur Oberflä
che (9) des Walzenkerns (1) erstreckt.
8. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeausdehnungskoeffizient der Teilchen (6) kleiner ist
als der des Matrixmaterials (3).
9. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) eine höhere Steifigkeit als das Matrixmaterial (3)
besitzen.
10. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich ein Teil der Teilchen (6) radial nach außen bis zur Oberflä
che (8) der elastischen Bezugsschicht (2) erstreckt.
11. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) eine durchschnittliche Länge von zwischen ca.
200 und 600 µm, insbesondere von zwischen ca. 300 und 500 µm,
bevorzugt von ca. 400 µm besitzen.
12. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) aus Wollastonit und/oder aus Calciumsilicat
bestehen.
13. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu den Teilchen (6) in dem Matrixmaterial (3) Fasern
(4) eingebettet sind.
14. Walze nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern (4) in einer Faserlage (5) oder in radial aufeinander
folgenden Faserlagen (5', 5") angeordnet sind.
15. Walze nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserlagen (5', 5") voneinander beabstandet sind.
16. Walze nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserlagen aneinander anliegen.
17. Walze nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der elastischen Bezugsschicht (2) zwischen ca. 5 und 100,
insbesondere zwischen ca. 20 und 70, bevorzugt ca. 30 bis 40 Fa
serlagen (5, 5', 5") vorhanden sind.
18. Walze nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchen (6) zwischen den einzelnen Faserlagen (5', 5") ange
ordnet sind.
19. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bezugsschicht radial außenliegende Funktionsschicht und
eine radial innenliegende Verbindungsschicht zum Verbinden der
Funktionsschicht mit dem Walzenkern umfaßt und daß die Teilchen
zumindest in der Funktionsschicht angeordnet sind.
20. Walze nach einem der Ansprüche 13 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern (4) als Glas- und/oder als Kohlefasern ausgebildet
sind.
21. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Matrixmaterial (3) ein Kunststoff, insbesondere ein Duro
plast oder ein Thermoplast ist.
22. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Matrixmaterial (3) aus einer Harz/ Härter-Kombination be
steht.
23. Verfahren zum Herstellen einer elastischen Walze mit einem insbe
sondere aus Metall bestehenden harten Walzenkern und einer aus
einem elastischen Matrixmaterial bestehenden elastischen Bezugs
schicht, insbesondere zum Herstellen einer Walze nach einem der
vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das elastische Matrixmaterial zumindest ein Füllstoff in Form
von langgestreckten, insbesondere stäbchenförmigen Teilchen ein
gebracht wird, deren Länge kleiner als die radiale Dicke der elasti
schen Bezugsschicht ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu den Teilchen in das elastische Matrixmaterial Fa
sern eingebettet werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der Bezugsschicht zumindest ein aus einer Viel
zahl von Fasern bestehendes Faserbündel, insbesondere in mehre
ren Faserlagen übereinander, auf den Walzenkern gewickelt wird
und die Teilchen zwischen benachbarte Faserlagen und/oder zwi
schen Faserlage und die Oberfläche des Walzenkerns und/oder zwi
schen Faserlage und die Oberfläche der Bezugsschicht eingebracht
werden.
26. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Faserbündel durch einen oder mehrere Faserroving
und/oder durch ein Faservlies gebildet wird, wobei ein Roving je
weils aus einer Vielzahl von nebeneinanderliegenden Fasern der
gleichen Art besteht.
27. Verfahren nach Anspruch 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Faserbündel durch ein Faservlies gebildet wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Faserbündel vor dem Aufwickeln auf den Walzenkern mit
dem Matrixmaterial umgeben werden, insbesondere durch ein Ma
trixbad gezogen wird und daß die Teilchen bereits in dem Matrix
material, insbesondere in dem Matrixbad, enthalten sind und/oder
beim Aufwickeln in das das Faserbündel umgebende Matrixmaterial
eingebracht werden.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Faserbündel im wesentlichen trocken auf den Walzenkern
aufgewickelt wird und während oder nach dem Aufwickeln mit dem
Matrixmaterial beaufschlagt, insbesondere vollständig in das Ma
trixmaterial eingebettet wird, und daß die Teilchen bereits in dem
Matrixmaterial enthalten sind und/oder nach oder während des Be
aufschlagens mit Matrixmaterial in dieses eingebracht werden.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Fasern Glas- und/oder Kohlefasern verwendet werden.
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