DE19919567A1 - Spanneinrichtung für Zugmittel - Google Patents
Spanneinrichtung für ZugmittelInfo
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Abstract
Eine Spanneinrichtung für Zugmittel, insbesondere Riemen, ist mit einem um eine Drehachse (D) herum schwenkbar angeordneten Spannarm (1) versehen. Der Spannarm (1) ist mit einem Spannmittel, insbesondere Riemenscheibe (2), zum Spannen des Zugmittels versehen. Ein Spannelement (3) greift an dem Spannhebel (1) an und federt den Spannarm (1) gegen das Zugmittel an. Es wird vorgeschlagen, daß die außerhalb des Spannarms (1) angeordnete virtuelle Drehachse (D) eine Mittelpunktsachse einer gekrümmten Kulissenbahn (7) ist, entlang welcher Kulissenbahn (7) der Spannarm (1) verschiebbar angeordnet ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Spanneinrichtungen für Zugmittel, insbeson
dere Riemen. Derartige Spanneinrichtungen werden vorzugsweise im Riemen
trieb von Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt.
Aus der DE 38 09 169 A1 beispielsweise ist eine automatische Riemen
spanneinrichtung bekannt, bei der eine Riemenscheibe gegen einen Steuer
riemen angefedert ist. Die Riemenscheibe ist drehbar gelagert an einem zen
tralen Bereich eines Spannarmes, und zwar mit einem an einer Achse mon
tierten Lager. Das eine Ende des Spannarmes ist an einem Motorkörper mit
einer Achse drehbar befestigt. Eine Spannfeder ist vorgesehen, um den Span
narm vorzuspannen und eine automatische Spanneinrichtung auf diese Weise
zu unterstützen, um die Vibration oder Schwingungen des Steuerriemens zu
verringern. Der Trum des Riemens, gegen den die Riemenscheibe angefedert
ist, erfährt während des Betriebs der Brennkraftmaschine Auslenkungen quer
zur Laufrichtung, denen die Riemenscheibe folgt.
An dem Spannarm ist ein erster Hebelarm durch den Abstand von der Dreh
achse des Spannarms zur Achse der Riemenscheibe festgelegt. Ein zweiter
Hebelarm ist durch den Abstand von der Drehachse des Spannarms zu dem
Angriffspunkt der Spannfeder festgelegt. Das Verhältnis der Längen dieser
beiden Hebelarme zueinander ist auf den Riementrieb abgestimmt, wobei eine
Auslenkung der Spannfeder eine dem Hebelverhältnis entsprechenden Aus
lenkung der Riemenscheibe zur Folge hat. Je größer beispielsweise der Ab
stand zwischen der Drehachse des Spannarms und der Achse der Riemen
scheibe bzw. der Wirklinie des Spannmittels wird, desto größer wird der Span
narm ausgelegt, um das erforderliche Hebelverhältnis zu gewährleisten. Aller
dings wird der so vergrößerte Spannarm vom Gewicht her schwerer. Außerdem
kann der Spannarm nicht beliebig vergrößert werden, da der zur Verfügung
stehende Bauraum im Riementrieb einer Brennkraftmaschine knapp bemessen
ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Spanneinrichtung nach
den Merkmalen des Oberbegriffs anzugeben, die große Hebelarme ermöglicht,
und die ohne erhöhten Aufwand im Zugmitteltrieb vorgesehen werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die außerhalb des
Spannarms angeordnete virtuelle Drehachse des Spannarms eine Mittel
punktsachse einer gekrümmten Kulissenbahn ist, entlang welcher Kulissen
bahn der Spannarm verschiebbar angeordnet ist. Je flacher die Krümmung der
Kulissenbahn ist, desto weiter entfernt ist deren Mittelpunktsachse, also die
Drehachse des Spannarms angeordnet. Der Spannarm selbst braucht demzu
folge nicht vergrößert werden. Die Länge der Kulissenbahn ist an die betriebs
bedingten Schwenkbewegungen des Spannarms angepaßt. Der Spannarm ist
vorzugsweise entlang dieser gekrümmten Kulissenbahn zwangsgeführt, so daß
der Spannarm lediglich Bewegungen entlang der Kulissenbahn durchführen
kann. Wenn der Spannarm entlang der Kulissenbahn verschoben wird,
schwenkt dieser um die virtuelle Drehachse, die außerhalb des Spannarms
angeordnet ist.
Vorzugsweise ist eine Führungskulisse vorgesehen, die eine gekrümmte Kulis
senbahn und ein Kulissenglied, vorzugsweise Kulissenstein, aufweist. Der Ku
lissenstein kann beispielsweise gestellfest angeordnet sein. Wenn
der Spannarm unter der wirksamen Kraft des Spannelementes gegen das
Zugmittel angefedert werden soll, verschwenkt der Spannarm, wobei eine Re
lativverschiebung zwischen dem Kulissenglied und der gekrümmten Kulissen
bahn stattfindet. Es ist denkbar, daß als Kulissenglied wenigstens zwei in
Richtung der Kulissenbahn hintereinander angeordneten Rollen vorgesehen
sind, die mit der gekrümmten Kulissenbahn zusammenarbeiten.
Die Kulissenbahn kann an dem Spannarm selbst ausgebildet sein, beispiels
weise in Form einer Ausnehmung, die spangebend oder spanlos hergestellt
sein kann.
Selbstverständlich ist es möglich, die gekrümmte Kulissenbahn an einem ge
stellfesten Maschinenteil anzuordnen und das Kulissenglied an dem Spannarm
vorzusehen.
Bei einer besonders vorteilhaften erfindungsgemäßen Weiterbildung ist ein
bogenförmiger Kulissenstein vorgesehen, der in einer bogenförmigen Ausneh
mung angeordnet ist, wobei die bogenförmige Ausnehmung durch die ge
krümmte Kulissenbahn begrenzt ist, und wobei die bogenförmigen Anlagenflä
chen des Kulissensteins mit der gekrümmten Kulissenbahn zusammenarbeiten.
Bei dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung ist eine Zwangssteuerung des
Spannarms gewährleistet. Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen
Weiterbildung besteht darin, daß die umfangsseitigen Enden der bogenförmi
gen Ausnehmung als Anschläge eingesetzt werden können, um Spannarmbe
wegungen zu begrenzen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn unter
bestimmten Betriebsbedingungen große Auslenkungen in dem beispielsweise
von der Riemenscheibe belasteten Trum auftreten, die eine unerwünscht hohe
Auslenkung des Spannarms aus dem Riementrieb heraus zur Folge hätten,
wenn kein Anschlag für den Spannarm vorgesehen ist. Die Ausnehmung läßt
sich in besonders günstiger Weise unmittelbar an dem Spannarm ausbilden.
Wenn das Kulissenglied gestellfest angeordnet ist, bietet sich bei einer Brenn
kraftmaschine vorzugsweise der Motorblock an, um das Kulissenglied daran zu
befestigen. Eine erfindungsgemäße Weiterbildung sieht vor, daß das Kulissen
glied eine Durchgangsöffnung aufweist, durch die ein Schraubenschaft einer
Schraube hindurchgeführt und mit dem Motorblock oder einem anderen Ma
schinenteil verschraubt ist, wobei der Kulissenstein zwischen einem Schrau
benkopf der Schraube und dem Maschinenteil bzw. dem Motorblock einge
spannt ist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in insgesamt zwei Figuren dar
gestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Spanneinrichtung
und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Spannein
richtung aus Fig. 1 entlang der Linie II-II.
Bei der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung nach Fig. 1 ist ein Spannarm 1
vorgesehen, der an seinem einen Ende eine drehbare Riemenscheibe 2 trägt.
An dem anderen Ende des Spannarmes 1 greift ein an sich bekann
tes Spannelement 3 an, dessen Gehäuse eine nicht dargestellte Druckfeder
aufnimmt. Das eine Ende des Spannelementes 3 ist mit dem Spannarm 1 ver
schraubt und das andere Ende des Spannelementes 3 ist mit einem Motorblock
4 verschraubt, wie er in der Fig. 2 deutlich erkennbar ist. Der Spannarm 1 ist
mit einer bogenförmigen Ausnehmung 5 versehen, die durch bogenförmig ge
krümmten Wände begrenzt ist, wobei die Wände eine gekrümmte Kulissen
bahn 6 für einen Kulissenstein 7 bilden. Quer zur Erstreckungsrichtung der
Kulissenbahn 6 ist der Kulissenstein 7 nahezu spielfrei angeordnet, wobei bo
genförmige Anlageflächen 8 des Kulissensteins 7 mit der gekrümmten Kulis
senbahn 6 zusammenarbeiten.
Die gekrümmte Kulissenbahn 6 ist durch die Mantelfläche einer tiefgezogenen,
beschichteten Gleitlagerbuchse 9 gebildet, die in die Ausnehmung 5 eingefügt,
vorzugsweise eingepreßt ist. Die Anlagenflächen 8 des Kulissensteins 7 sind
durch die Mantelfläche von tiefgezogenen harten Lagerschalen 10 gebildet, die
auf einen Kern 11 des Kulissensteins 7 aufgesetzt, vorzugsweise aufgepreßt
oder aufgeschrumpft sind.
In Erstreckungsrichtung der gekrümmten Kulissenbahn 6 ist die Ausnehmung 5
durch die Gleitlagerbuchsen 9 begrenzt, die Anschläge 12 für den Kulissen
stein 7 bilden.
Fig. 2 zeigt im Längsschnitt die erfindungsgemäße Spanneinrichtung aus
Fig. 1. Hier ist deutlich erkennbar, daß auf dem Kern 11 des Kulissensteins 7
zwei axial benachbarte Lagerschalen 10 angeordnet sind. Der Kern 11 ist mit
einer Durchgangsöffnung 13 versehen, durch die ein Schraubenschaft 14 einer
Schraube 15 hindurchgeführt und mit dem Motorblock 4 verschraubt ist. Der
Kulissenstein 7 ist zwischen einem Schraubenkopf 16 der Schraube 15 und
dem Motorblock 4 eingespannt.
Weiterhin ist dieser Darstellung zu entnehmen, daß das Spannelement 3 mit
seinem unteren Ende an den Motorblock 4 angeschraubt ist.
Nachstehend wird die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Spanneinrich
tung näher erläutert. Die gekrümmte Kulissenbahn 6 ist Teil einer Kreisbahn,
deren außerhalb des Spannarms 1 angeordnete Mittelpunktsachse eine virtu
elle Drehachse D bildet, um die der Spannarm 1 schwenkt. Zwischen der virtu
ellen Drehachse D und dem Angriffspunkt des Spannelementes 3 an dem
Spannarm 1 ist ein Hebelarm h1 gebildet. Zwischen der virtuellen Drehachse D
und der Rotationsachse der Riemenscheibe 2 ist ein Hebelarm h2 gebildet.
Das Hebelverhältnis h1 zu h2 legt die Bogenlänge fest, um die die Riemen
scheibe 2 ausgelenkt wird, wenn der Spannarm 1 im Angriffspunkt des Span
nelements 3 um einen bestimmten Betrag ausgelenkt wird. Mit der erfindungs
gemäßen Spanneinrichtung läßt sich das Hebelverhältnis nahezu beliebig var
rieren, wobei selbstverständlich Anwendungen möglich sind, bei denen der
Hebelarm h1 größer als der Hebelarm h2 gewählt ist.
Selbstverständlich sind von der Erfindung auch solche Weiterbildungen erfaßt,
bei denen die Krümmung der Kulissenbahn zwischen deren Anfang und Ende
variiert. Dies hat zur Folge, daß die virtuelle Drehachse des Spannarms ver
schoben wird. Dieser Effekt kann gezielt genutzt werden, beispielsweise um
den Hebelarm auf Seiten der Riemenscheibe zu vergrößern und auf Seiten des
Spannelements zu verkleinern, wenn der Spannarm in eine seiner beiden
Endlagen geschwenkt wird.
1
Spannarm
2
Riemenscheibe
3
Spannelement
4
Motorblock
5
Ausnehmung
6
Kulissenbahn
7
Kulissenstein
8
Anlagefläche
9
Gleitlagerbuchse
10
Lagerschale
11
Kern
12
Anschlag
13
Durchgangsöffnung
14
Schraubenschaft
15
Schraube
16
Schraubenkopf
Claims (5)
1. Spanneinrichtung für Zugmittel, insbesondere Riemen, mit einem um eine
Drehachse (D) herum schwenkbar angeordneten Spannarm (1), der mit ei
nem Spannmittel, insbesondere Riemenscheibe (2), zum Spannen des
Zugmittels versehen ist, und mit einem an dem Spannhebel (1) angreifen
den Spannelement (3), das den Spannarm (1) gegen das Zugmittel anfe
dert, dadurch gekennzeichnet, daß die außerhalb des Spannarms (1) an
geordnete virtuelle Drehachse (D) eine Mittelpunktsachse einer gekrümm
ten Kulissenbahn (6) ist, entlang welcher Kulissenbahn (6) der Spannarm
(1) verschiebbar angeordnet ist.
2. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, bei der eine Führungskulisse vorgese
hen ist, die die gekrümmte Kulissenbahn (6) und ein Kulissenglied, vor
zugsweise Kulissenstein (7), aufweist.
3. Spanneinrichtung nach Anspruch 2, bei der das Kulissenglied gestellfest
angeordnet ist, wobei die gekrümmte Kulissenbahn (6) an dem Spannarm
(1) ausgebildet ist.
4. Spanneinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, bei der der Kulissenstein (7)
bogenförmig ausgebildet ist und in einer bogenförmigen Ausnehmung (5)
angeordnet ist, wobei die bogenförmige Ausnehmung durch die gekrümmte
Kulissenbahn (6) begrenzt ist, und wobei die bogenförmigen Anlageflächen
(8) des Kulissensteins (7) mit der gekrümmten Kulissenbahn (6) zusam
menarbeiten.
5. Spanneinrichtung nach Anspruch 2, bei der das Kulissenglied (Kulissen
stein 7) eine Durchgangsöffnung (13) aufweist, durch die ein Schrauben
schaft (14) einer Schraube (15) hindurchgeführt und mit einem Maschinen
teil (Motorblock 4) verschraubt ist, wobei der Kulissenstein (7) zwischen ei
nem Schraubenkopf (16) der Schraube (15) und dem Maschinenteil (Motor
block 4) eingespannt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119567 DE19919567A1 (de) | 1999-04-29 | 1999-04-29 | Spanneinrichtung für Zugmittel |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1999119567 DE19919567A1 (de) | 1999-04-29 | 1999-04-29 | Spanneinrichtung für Zugmittel |
Publications (1)
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Family
ID=7906321
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19919567A1 (de) |
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- 1999-04-29 DE DE1999119567 patent/DE19919567A1/de not_active Withdrawn
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