DE19919246A1 - Hydraulischer Anschlagdämpfer - Google Patents
Hydraulischer AnschlagdämpferInfo
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Abstract
Vorgeschlagen ist ein Anschlagdämpfer (1), insbesondere für einen Anker (5) eines elektromagnetischen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine. Der Anschlagdämpfer (1) ist hydraulisch aufgebaut, wobei eine Bewegungsenergie des Ankers (5) unmittelbar vor Erreichen eines Öffnungs- oder Schließmagneten (2) dadurch gedämpft wird, daß der Anker (5) auf einen Überstand (38) eines Druckkolbens (16) auftrifft, welcher Druckkolben (16) Hydraulikmittel einschließt. Dieses Hydraulikmittel wird über eine blendenartige Abströmöffnung (20) bei Abwärtsbewegung des Druckkolbens (16) mit Anker (5) ausgepreßt. Hierdurch wird die Geschwindigkeit des Ankers (5) wirkungsvoll gedämpft.
Description
Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Anschlagdämpfer, insbesondere für
einen mit seinen Stirnflächen zwischen einander zugewandten Stirnseiten ei
nes Schließ- und Öffnungsmagneten oszillierenden scheibenartigen Anker
eines elektromagnetischen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine.
Der Fachwelt ist bekannt, daß bei einem elektromagnetischen Ventiltrieb des
sen Anker in unmittelbarer Nähe des jeweiligen Schließ- oder Öffnungsma
gneten stark beschleunigt wird. Aufgrund dieser Beschleunigung schlägt in
aller Regel der Anker mit einer erheblichen Geschwindigkeit auf den Magneten
auf. Dies generiert unakzeptable Geräusche. Gleichzeitig ist mit einem uner
wünscht hohen Verschleiß am Anker bzw. dem jeweiligen Magneten zu rech
nen. Es kann beispielsweise zu einer unerwünschten Dilatation eines mit dem
Anker verbundenen Aktuators bzw. des Gaswechselventils kommen.
Um diese eben geschilderten Probleme zu eliminieren, wurde im Stand der
Technik versucht, eine Dämpfung des Aufschlags des Ankers an seinem jewei
ligen Totpunkt zu schaffen. Aus der als gattungsbildend betrachteten EP-A
0 354 417 ist ein Anker eines elektromagnetischen Ventiltriebs vorbekannt, bei
dem beidseitig dessen Stirnflächen ein Kompressionsraum gebildet ist. Bei
einer Axialbewegung dieses Ankers, beispielsweise in Richtung zum Öff
nungsmagneten, soll durch diesen Anker Luft verdrängt und über seitliche Boh
rungen abgeleitet werden. Bei Annäherung des Ankers (siehe beispielsweise
Fig. 2) werden diese Bohrungen verschlossen.
Bei dem kritisierten Ventiltrieb mit Anschlagdämpfer ist es zwar zu erwarten,
daß die Geschwindigkeit dessen Ankers unmittelbar vor Erreichen einer Stirn
seite des jeweiligen Magneten verzögert wird, jedoch ist damit zu rechnen, daß
diese Energie nicht vollständig abgebaut, sondern zumindest teilweise gespei
chert wird. Aufgrund des relativ großen Druckniveaus baut sich ein Luftpolster
auf. Dieses Luftpolster kann in unerwünschter Art und Weise zu einem Rück
prellen des Ankers führen. Hierdurch können die Steuerzeiten bzw. die Öff
nungsdauer im Ventiltrieb nachteilig beeinflußt werden. Ungünstigstenfalls fällt
das gesamte System aus.
Gleichzeitig erweist sich ein Einsatz eines hydraulischen Dämpfungsmediums
im vorbekannten Anschlagdämpfer als schwierig, da hier keine Entlüftungs
möglichkeiten vorgeschlagen sind. Die somit im System sich naturgemäß ak
kumulierende Luft beeinflußt dessen Betriebsfähigkeit negativ. Zudem ist fest
zustellen, daß beim obengenannten Anschlagdämpfer nur runde Ankerplatten
eingesetzt werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Anschlagdämpfer der vorbekannten
Art zu schaffen, bei welchem die zitierten Nachteile beseitigt sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnen
den Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Demnach ist der Anschlagdämpfer in zumindest einen der Magneten eingebaut
und weist einen axial beweglichen Druckkolben auf, welcher Druckkolben in eine
Bohrung der Stirnseite des Magneten eingesetzt ist und einen an einer bohrungs
fernen Stirnseite des Druckkolbens angeordneten sowie in Richtung zur angren
zenden Stirnfläche des Ankers weisenden Überstand gegenüber der Stirnseite des
Magneten besitzt, welcher Überstand einen Abstand zu der Stirnseite des Magne
ten im Maß eines hydraulischen Bremsweges des Druckkolbens hat, welcher
Druckkolben gemeinsam mit der Bohrung des Magneten eine Kammer für Hydrau
likmittel definiert, die von zumindest einer Zuleitung für das Hydraulikmittel ge
schnitten ist, wobei die Zuleitung mit einem sich in Richtung zur Kammer öffnenden
Rückschlagventil versehen ist und wobei aus der Kammer wenigstens eine Ab
strömöffnung für das Hydraulikmittel führt, die als scharfkantige Blende bzw.
Normblende oder als normblendenähnliches Teil ausgebildet ist.
Wahlweise wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Verfahrensanspruchs 14
gelöst, welcher auf einen Anschlagdämpfer mit den Merkmalen des Anspruch 8
und rückbezogenen Anspruchs 1 abgestellt ist.
Aufgrund der hier vorgeschlagenen Mittel ist ein einfach aufgebauter Anschlag
dämpfer geschaffen, welcher hydraulisch arbeitet und bei dem die eingangs zitier
ten Nachteile beseitigt sind. Aufgrund des Einsatzes der Blende als Abströmöff
nung für das Hydraulikmittel arbeitet der vorgeschlagene Anschlagdämpfer wei
testgehend temperaturunabhängig. Hier wird der beispielsweise im Umdruck zur
Vorlesung "Grundlagen der Ölhydraulik" von Prof. Dr. Ing. W. Backé, 6. Auflage
1996, der (siehe Seite 2-40 und ff. sowie Seite 2-14 und ff.) be
schriebene Blendeneffekt ausgenutzt. Bei einer derartigen Normblende ist dem
nach über alle Temperatur- und somit Viskositätsbereiche des verwendeten Hy
draulikmittels hinweg mit einer in etwa gleichen Rückflußmenge über der Zeit be
trachtet zu rechnen. Dieser Blendeneffekt rührt daher, daß durch die plötzliche
Querschnittsänderung in Strömungsrichtung schon bei niedrigen Reynoldszahlen
eine turbulente Strömung eintritt. Somit arbeitet der erfindungsgemäße Anschlag
dämpfer auch beim Kaltstart der Brennkraftmaschine mit einer gleichen Dämp
fungswirkung wie bei deren Heißlauf.
Der vorgeschlagene Überstand mit seinem Abstand zur Stirnseite des Magneten
(Abstand wenige 1/10 mm) ist ausreichend zur Schaffung des hydraulischen
Bremsweges. Dennoch ist der Dämpfungsweg aufgrund des einfach zu fertigenden
Höhenanschlags durch lediglich zwei Toleranzen mit geringem fertigungstechni
schen Aufwand einstellbar (siehe auch Anspruch 10 und ff. sowie Verfahrensan
spruch 14).
Gleichzeitig ist festzuhalten, daß aufgrund der vorgeschlagenen Ausbildung des
Anschlagdämpfers die oszillierenden Ventiltriebsmassen gegenüber den vorbe
kannten und ungedämpften Systemen nicht erhöht ist.
Der Schutzbereich dieser Erfindung bezieht sich auch auf Anschlagdämpfer, die
nicht unmittelbar in den jeweiligen Magneten eingebaut sind, sondern in einer Um
gebungskonstruktion verlaufen. Ein Einbau in den Magneten ist jedoch wegen der
notwendig engen Toleranzen äußerst sinnvoll.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß über die Abströmöffnung bzw.
Zuleitung (je nach Art des Einbaus des Anschlagdämpfers) dessen hervorragende
Entlüftung gewährleistet ist. Somit können die unerwünschten Einflüsse des kom
pressiblen Mediums Luft quasi ausgeschlossen werden. Das System besitzt zu
keinem Betriebszeitpunkt einen "Totweg" durch akkumulierte Luft.
Zweckmäßig ist es, den Druckkolben nicht unmittelbar in der Bohrung des jeweili
gen Magneten verlaufen zu lassen, sondern in die Bohrung des Magneten ein
separates Gehäuse einzusetzen. Diese Maßnahme erweist sich fertigungstech
nisch als relativ günstig.
Als Rückschlagventil ist insbesondere ein federbelastetes Kugelventil an sich be
kannter Bauart vorgeschlagen. Denkbar sind an dieser Stelle auch Plattenventile
und alle anderen der Fachwelt geläufigen Ventilarten. Wichtig ist jedoch, daß bei
Druckbelastung in Schließrichtung dieses Ventil relativ schnell seine Schließpositi
on einnimmt.
Die auf den Druckkolben wirkende Druckfeder sichert dessen permanente Anlage
am Höhenanschlag nach erfolgter Abbremsung des Ankers, d. h. bei Rückbewe
gung des Ankers in die jeweils gegenüberliegende Position.
Eine relativ einfache Maßnahme einer Anordnung der Abströmöffnung ist Gegen
stand eines weiteren Unteranspruchs. Demnach soll die Abströmöffnung an der
bohrungsfernen Stirnseite des Druckkolbens positioniert sein. Aufgrund der allsei
tigen Ausbreitung des Drucks ist jedoch auch eine andere Positionierung der Ab
strömöffnung im Anschlagdämpfer denkbar.
Vorgesehen kann es zwar sein, die Abströmöffnung mit ihrem Blendencharakter
ohne Applizierung eines weiteren Bauteils, beispielsweise in der bohrungsfernen
Stirnseite des Druckkolbens, vorzusehen. Vorteilhaft ist jedoch eine Anwendung
einer separaten Scheibe mit Abströmöffnung. Diese Scheibe soll in zweckmäßiger
Weise von einem Befestigungselement wie einem Winkelring an einer kammersei
tigen Fläche der bohrungsfernen Stirnseite des Druckkolbens arretiert werden.
Über den in Konkretisierung der Erfindung vorgeschlagenen Höhenanschlag
(Winkelring) läßt sich mit einfachen Mitteln der hydraulische Bremsweg des An
schlagdämpfers einstellen. Dieser Winkelring soll mit seinem Radialschenkel bün
dig zur Stirnseite des jeweiligen Magneten in die Bohrung des Magneten einge
preßt werden. Somit sind lediglich zwei Toleranzen im System zur Einstellung des
hydraulischen Bremsweges zu beachten; nämlich die Höhe des Überstandes und
die Dicke des Winkelringes. Dies läßt sich fertigungstechnisch einfach bewerkstel
ligen.
Zwischen dem Radialschenkel des Winkelrings und einer bohrungsfernen Stirn
seite des Gehäuses soll ein Federelement wie eine Wellfeder appliziert sein. Die
ses Federelement sorgt für eine permanente Anlage des Gehäuses mit seinem
Boden am Grund der Bohrung des Magneten. Das Gehäuse wird somit nicht in die
Bohrung des Magneten eingepreßt, da dieses Einpressen zu einer Maßverschie
bung im gesamten Anschlagdämpfer führen kann. Denkbar ist es natürlich auch,
das Gehäuse in seine Bohrung einzupressen, sofern die sich ausbildende Maß
verschiebung vorgehalten wird.
Zudem ist es in Fortbildung der Erfindung vorgeschlagen, zwischen dem Winkel
ring und dem Gehäuse ein Anschlagelement wie einen Ring oder ähnliches einzu
bauen. Dieses Anschlagelement dient als einfache Verliersicherung für den Win
kelring gegenüber dem Gehäuse beim Transport.
Vorteilhaft ist es, den Anschlagdämpfer radial außerhalb einer mit dem Anker ver
bundenen Aktuatorstange in den jeweiligen Magneten einzubauen. Um ein Verkip
pen des Ankers mit Aktuatorstange zu vermeiden, können vorteilhaft zwei sich
diametral gegenüberliegende Anschlagdämpfer vorgesehen sein.
Der Anspruch 14 betrifft, wie genannt, ein Verfahren zur Einstellung des hydrauli
schen Bremsweges bei einem Anschlagdämpfer. Das Verfahren umfaßt folgende
Schritte:
- - Messen eines Abstandes (A) des Überstandes zur kammerfernen Fläche der Stirnseite des Druckkolbens;
- - Messen einer Dicke (D) des Radialschenkels des Winkelrings;
- - Zupaaren eines Winkelringes mit Dicke (D) zum Abstand (A) des Überstandes derart, daß für eine Differenz (A)-(D) = (B) gilt, wobei (B) determiniert ist durch einen Normwert für den hydraulischen Bremsweg des Druckkolbens und
- - Befestigen bzw. Einpressen des Axialansatzes des Höhenanschlags in der Bohrung des Gehäuses so, daß eine Oberseite dessen Radialschenkels bün dig zur Stirnseite des Magneten verläuft.
Durch diese Maßnahmen ist dem Fachmann eine einfache Lehre in die Hand
gegeben, mittels welcher er den hydraulischen Bremsweg am Anschlagdämp
fer oder anders ausgedrückt die Toleranzen am Anschlagdämpfer einstellen
kann.
Die Erfindung betrifft zwar insbesondere hydraulische Anschlagdämpfer in
elektromagnetischen Ventiltrieben. Der Schutzbereich der Erfindung bezieht
sich jedoch auf alle Systeme bei denen es gilt, eine schnelle Bewegung eines
Bauteils, das zwischen zwei Totpunkten oszilliert und an diesen Totpunkten
auch zum Anschlag kommt, in diesen Anschlagbereichen zu dämpfen.
Die Erfindung ist in zweckmäßiger Weise anhand der Zeichnung näher darge
stellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Anschlagdämpfers für einen An
ker eines elektromagnetischen Ventiltriebs einer Brenn
kraftmaschine und
Fig. 2 die Einzelheit II nach Fig. 1 mit näherer Darstellung der
Abströmöffnung.
Fig. 1 offenbart einen hydraulischen Anschlagdämpfer 1. Dieser ist hier in
einen Öffnungsmagneten 2 eines elektromagnetischen Ventiltriebs einer
Brennkraftmaschine eingebaut. Einer Stirnseite 3 des Magneten 2 liegt eine
Stirnfläche 4 eines Ankers 5 gegenüber. Einer weiteren Stirnfläche 6 des An
kers 5 liegt eine zeichnerisch nicht dargestellte Stirnseite eines Schließmag
neten des elektromagnetischen Ventiltriebs gegenüber. Der Anker 5 oszilliert
in nicht näher zu beschreibender Art und Weise zwischen den Stirnseiten (3,-)
der Magneten.
Der Anschlagdämpfer 1 besteht aus einem Gehäuse 7, das in eine Bohrung 8
des Magneten 2 eingebaut ist. Das Gehäuse 7 besitzt einen Boden 9, welcher
an einem Grund 10 der Bohrung 8 anliegt. In den Boden 9 ist ein Rückschlag
ventil 11 an sich bekannter Bauart eingebaut. Der Boden 9 hat eine Öffnung 12
für Hydraulikmittel, welche Öffnung 12 mit einer Zuleitung 13 für das Hydrau
likmittel kommuniziert. Das Rückschlagventil 11 öffnet in Richtung einer Kam
mer 14 für Hydraulikmittel, welche Kammer 14 weitestgehend mittelbar von
dem Gehäuse 7 umschlossen ist.
In eine Bohrung 15 des Gehäuses 7 ist ein axial beweglich zum Gehäuse 7
ausgebildeter Druckkolben 16 eingebaut. Dieser begrenzt, bis auf den Boden 9
des Gehäuses 7, die genannte Kammer 14 für das Hydraulikmittel. Der Druck
kolben 16 besitzt eine bohrungsferne Stirnseite 17. An einer kammerseitigen
Fläche 18 der bohrungsfernen Stirnseite 17 ist eine separate Scheibe 19 befe
stigt. Diese separate Scheibe 19 besitzt eine als Blende ausgebildete, zentri
sche Abströmöffnung 20 (siehe auch Beschreibungseinleitung). Gleichzeitig
hat die bohrungsferne Stirnseite 17 im Bereich der Abströmöffnung 20 eine hier
im Durchmesser größer ausgebildete Ringaussparung 21. Die Scheibe 19 ist
über ein winkelringförmiges Befestigungselement 22 an der kammerseitigen
Fläche 18 arretiert. Das Befestigungselement 22 verläuft in einem Ringabsatz
23 der kammerseitigen Fläche 18 (siehe hierzu auch Fig. 2).
In der Kammer 14 (siehe Fig. 1) ist eine Druckfeder 24 angeordnet. Diese
Druckfeder 24 ist einenends an dem Boden 9 des Gehäuses 7 und andere
nends an der Stirnseite 17 des Druckkolbens 16 abgestützt. Gleichzeitig ist
Fig. 1 entnehmbar, daß auf einer kammerfernen Fläche 25 der Stirnseite 17
ein Radialschenkel 26 eines Höhenanschlags 27 mit seiner Unterseite 28 ver
läuft; d. h. der Druckkolben 16 ist gegen diese Unterseite 28 über die Druckfe
der 24 angefedert.
Eine Oberseite 29 des Radialschenkels 26 verläuft bündig zur Stirnseite 3 des
Magneten 2. Radial außen geht dieser Höhenanschlag 27 in einen Axialansatz
30 über. Der Axialansatz 30 ist in die Bohrung 8 des Magneten 2 mit seinem
Außenmantel eingepreßt.
In einem Ringspalt 31 zwischen dem Axialansatz 30 und dem Gehäuse 7 ver
läuft ein Anschlagelement 32 wie ein Sicherungsring. Denkbar sind jedoch
auch alle anderen Anschlagarten wie Nasen, Vorsprünge und ähnliches. Die
ses Anschlagelement 32 ist in eine Ringaussparung 33 des Axialansatzes 30
eingesetzt und ragt radial nach innen in eine Längsaussparung 34 am Außen
mantel des Gehäuses 7. Durch diese Maßnahme ist eine einfache Verliersiche
rung des Höhenanschlags 27 gegenüber dem Gehäuse 7 geschaffen.
An einer dem Boden 9 abgewandten Stirnseite 35 des Gehäuses 7 ist eine
Druckfeder 36 wie eine Wellfeder oder ähnliches angeordnet. Diese wirkt an
dererseits auf die Unterseite 28 des Radialschenkels 26 des Höhenanschlags
27. Somit wird das mit Spiel in der Bohrung 8 eingesetzte Gehäuse 7 stets in
Anlage am Grund 10 der Bohrung 8 gehalten.
Unmittelbar vor Erreichen der Stirnseite 3 des Magneten 2 erfährt der Anker 5 wie
bekannt eine starke Beschleunigung im elektromagnetischen Feld. Diese Bewe
gung des Ankers 5 würde ungedämpft zu einer enormen Geräuschbildung bei Auf
schlag des Ankers 5 am Magneten 2 führen. Andererseits ist durch diesen relativ
harten Aufschlag mit einem erheblichen Verschleiß in diesem Bereich zu rechnen.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Anschlagdämpfers 1 sind die eben genannten
Nachteile (siehe auch Beschreibungseinleitung) wirkungsvoll eliminiert.
Kommt bei der Bewegung des Ankers 5 dessen Stirnfläche 4 in Kontakt zu einem
Überstand 38 der Stirnseite 17 des Druckkolbens 16, welcher Überstand 38 eine
Höhe B gegenüber der Stirnseite 3 besitzt, welche dem gewünschten hydrauli
schen Bremsweg des Druckkolbens 16 entspricht, so bewegt sich der Anker 5 mit
Druckkolben 16 in Richtung zum Grund 10. Aufgrund des in der Kammer 14 einge
schlossenen Hydraulikmittels schließt durch den sich ausbildenden Überdruck
zuerst das Rückschlagventil 11 entgegen dem in der Zuleitung 13 anstehenden
leichten (gegenüber Normalbedingungen) Überdruck an Hydraulikmittel. Bei einer
weiteren Abwärtsbewegung des Ankers 5 mit Druckkolben 16 kommt es zu einer
Verdrängung des in der Kammer 14 akkumulierten Hydraulikmittels über die norm
blendenartige Abströmöffnung 20 in der separaten Scheibe 19. Beim Abströmen
des Hydraulikmittels aus der Abströmöffnung 20 wird die dem System immanente
Bewegungsenergie in Reibungsenergie und somit Wärme dissipiert. Da der Volu
menstrom an der Blende 20 weitgehend viskositätsunabhängig ist, arbeitet der
Anschlagdämpfer 1 über breite Temperaturbereiche hinweg mit gleicher Bremswir
kung. Die Bremskraft des Anschlagdämpfers 1 verhält sich proportional zum Qua
drat der Geschwindigkeit des aufschlagenden Ankers 5. Somit können Ankerge
schwindigkeiten mit sehr unterschiedlichen Anfangsgeschwindigkeiten (Bremsbe
ginn) mit erfindungsgemäß kurz eingestelltem Bremsweg innerhalb kurzer Zeit auf
ein niedriges Geschwindigkeitsniveau verzögert werden.
Gleichzeitig kann in der Kammer 14 sich unerwünscht ansammelnde Luft über die
Abströmöffnung 20 entweichen. Nachdem der Anker 5 mit seiner Stirnfläche 4 ge
räuscharm auf die Stirnseite 3 des Öffnungsmagneten 2 aufgesetzt hat, erfolgt
dessen Rückwärtsbewegung bei abgeschalteter Bestromung des Öffnungsma
gneten 2 über Federbeaufschlagung in Richtung zum gegenüberliegenden
Schließmagneten. Inzwischen hat sich in der Kammer 14 wieder Normaldruck ein
gestellt, so daß über die Zuleitung 13 das mit Überdruck anstehende Hydraulik
mittel unter Öffnung des Rückschlagventils 11 nach und nach in die Kammer 14
strömen kann. Dabei wird die während des Bremsvorgangs aus der Kammer 14
gepreßte Menge an Hydraulikmittel nachgeführt. Der Druckkolben 16 erfährt mit
seiner kammerfernen Fläche 25 einen Anschlag an der Unterseite 37 des Höhen
anschlags 27.
Der hydraulische Bremsweg am Anschlagdämpfer 1 ist sehr einfach einstellbar.
Dabei wird ein Abstand A des Überstandes 38 zur kammerfernen Fläche 25 der
Stirnfläche 17 des Druckkolbens 16 gemessen. Gleichzeitig wird eine Dicke D des
Radialschenkels 26 des Höhenanschlags 27 ermittelt. Insgesamt wird je Anschlag
dämpfer 1 ein Abstand A zu einer Dicke D so zugepaart, daß für eine Differenz
A-D sich ein Wert B ergibt, welcher definiert ist durch einen Normwert für den hy
draulischen Bremsweg des Druckkolbens 16. Mit anderen Worten gesagt kann
dieser hydraulische Bremsweg B durch Einstellung lediglich zweier Toleranzen
realisiert werden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, daß die Oberseite 29
des Höhenanschlags 27 bündig zur Stirnseite 3 des Magneten 2 verläuft.
Der Überstand 38 kann als Kreisring ausgebildet sein, denkbar sind jedoch auch
segmentartige Ausbildungen des Überstandes 38.
1
hydraulischer Anschlag
dämpfer
2
Öffnungsmagnet, Magnet
3
Stirnseite
4
Stirnfläche
5
Anker
6
Stirnfläche
7
Gehäuse
8
Bohrung
9
Boden
10
Grund
11
Rückschlagventil
12
Öffnung
13
Zuleitung
14
Kammer
15
Bohrung
16
Druckkolben
17
bohrungsferne Stirnseite
18
kammerseitige Fläche
19
separate Scheibe
20
Abströmöffnung
21
Ringaussparung
22
Befestigungselement
23
Ringabsatz
24
Druckfeder
25
kammerferne Fläche
26
Radialschenkel
27
Höhenanschlag
28
Unterseite
29
Oberseite
30
Axialansatz
31
Ringspalt
32
Anschlagelement
33
Ringaussparung
34
Längsaussparung,
-ausnehmung
35
Stirnseite
36
Druckfeder
37
nicht vergeben
38
Überstand
A Abstand
D Dicke
B Normwert hydraulischer Bremsweg
A Abstand
D Dicke
B Normwert hydraulischer Bremsweg
Claims (14)
1. Hydraulischer Anschlagdämpfer (1), insbesondere für einen mit seinen Stirnflä
chen (4, 6) zwischen einander zugewandten Stirnseiten (3) eines Schließ- und
Öffnungsmagneten (2) oszillierenden scheibenartigen Anker (5) eines elektro
magnetischen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeich
net, daß der Anschlagdämpfer (1) in zumindest einen der Magneten (2) einge
baut ist und einen axial beweglichen Druckkolben (16) aufweist, welcher
Druckkolben (16) in eine Bohrung (8) der Stirnseite (3) des Magneten (2) ein
gesetzt ist und einen an einer bohrungsfernen Stirnseite (17) des Druckkolbens
(16) angeordneten sowie in Richtung zur angrenzenden Stirnfläche (4) des An
kers (5) weisenden Überstand (38) gegenüber der Stirnseite (3) des Magneten
(2) besitzt, welcher Überstand (38) eine Höhe zu der Stirnseite (3) des Magne
ten (2) im Maß eines hydraulischen Bremsweges des Druckkolbens (16) hat,
welcher Druckkolben (16) gemeinsam mit der Bohrung (8) des Magneten (2)
eine Kammer (14) für Hydraulikmittel definiert, die von zumindest einer Zulei
tung (13) für das Hydraulikmittel geschnitten ist, wobei die Zuleitung (13) mit
einem sich in Richtung zur Kammer (14) öffnenden Rückschlagventil (11) ver
sehen ist und wobei aus der Kammer (14) wenigstens eine Abströmöffnung
(20) für das Hydraulikmittel führt, die als scharfkantige Blende bzw. Normblen
de oder als normblendenähnliches Teil ausgebildet ist.
2. Anschlagdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittel
bar in der Bohrung (8) des Magneten (2) ein Gehäuse (7) mit dessen einem
Grund (10) der Bohrung (8) zugewandten Boden (9) angeordnet ist, wobei ein
Außenmantel des Druckkolbens (16) in einer Bohrung (15) des Gehäuses (7)
verläuft und das Rückschlagventil (11) in dem Boden (9) des Gehäuses (7) an
geordnet ist.
3. Anschlagdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rück
schlagventil (11) als federbelastetes Kugelventil ausgebildet ist, das in die
Kammer (14) ragt.
4. Anschlagdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Kammer (14) wenigstens eine Druckfeder (24) eingebaut ist, die einenends
wenigstens mittelbar gegenüber einem Grund (10) der Bohrung (8) des Ma
gneten (2) abgestützt ist und anderenends auf die bohrungsferne Stirnseite
(17) des Druckkolbens (16) wirkt.
5. Anschlagdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
strömöffnung (20) an der bohrungsfernen Stirnseite (17) des Druckkolbens (16)
positioniert ist.
6. Anschlagdämpfer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die boh
rungsferne Stirnseite (17) des Druckkolbens (16) kreisringförmig gefertigt ist,
wobei bevorzugt an einer kammerseitigen Fläche (18) dieser Stirnseite (17) ei
ne separate Scheibe (19) befestigt ist, welche die Abströmöffnung (20) im Ab
schnitt einer Ringaussparung (21) der bohrungsfernen Stirnseite (17) hat.
7. Anschlagdämpfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die sepa
rate Scheibe (19) von einem Befestigungselement (22) wie einem Sicherungs
ring an der kammerseitigen Fläche (18) gehalten ist, welches Befestigungsele
ment (22) bevorzugt als Winkelring hergestellt und an einem Ringabsatz (23)
der kammerseitigen Fläche (18) fixiert ist.
8. Anschlagdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer
kammerfernen Fläche (25) der bohrungsfernen Stirnseite (17) des Druckkol
bens (16) ein Höhenanschlag (27) für den Druckkolben (16) wie ein Winkelring
mit einem Radialschenkel (26) anliegt, welcher Höhenanschlag (27) einen ra
dial außen in der Bohrung (8) des Magneten (2) ortsfest angeordneten Axialan
satz (30) besitzt.
9. Anschlagdämpfer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
einer dem Boden (9) des Gehäuses (7) abgewandten Stirnseite (35) des Ge
häuses (7) und einer Unterseite (28) des Radialschenkels (26) eine Druckfeder
(36) wie eine Wellfeder appliziert ist.
10. Anschlagdämpfer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Ringspalt (31) zwischen dem Axialansatz (30) des Höhenanschlags (27) und
dem Gehäuse (7) ein Anschlagelement (32) wie ein Sicherungsring eingebaut
ist, welches Anschlagelement (32) in einer Ringaussparung (33) des einen
Bauteils (Höhenanschlag (27) oder Gehäuse (7)) eingebaut ist und mit einer
Längsausnehmung (34) am anderen Bauteil (Gehäuse (7) oder Höhenan
schlag (27)) kommuniziert.
11. Anschlagdämpfer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hö
henanschlag (27) derartig in der Bohrung (8) des Magneten (2) befestigt ist,
daß eine Oberseite (29) dessen Radialschenkels (26) bündig zur Stirnseite (3)
des Magneten (2) verläuft.
12. Anschlagdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der An
schlagdämpfer (1) radial außerhalb einer mit dem Anker (5) verbundenen Ak
tuatorstange in den Magnet (2) eingebaut ist.
13. Anschlagdämpfer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß pro Ma
gnet (2) zwei sich diametral gegenüberliegende Anschlagdämpfer (1) vorgese
hen sind bzw., daß pro Magnet (2) eine n-fache Zahl von Anschlagdämpfern (1)
eingebaut ist, welche in Umfangsrichtung gesehen gleich beabstandet vorlie
gen.
14. Verfahren zur Einstellung des hydraulischen Bremsweges bei einem Anschlag
dämpfer (1) mit den Merkmalen des Anspruchs 8, gekennzeichnet durch fol
gende Schritte:
- - Messen eines Abstandes (A) des Überstandes (38) zur kammerfernen Flä che (25) der Stirnseite (17) des Druckkolbens (16);
- - Messen einer Dicke (D) des Radialschenkels (26) des Höhenanschlags (27);
- - Zupaaren eines Höhenanschlags (27) mit Dicke (D) dessen Radialschen kels (26) zum Abstand (A) des Überstandes (38) derart, daß für eine Diffe renz (A)-(D) = (B) gilt, wobei (B) determiniert ist durch einen Normwert für den hydraulischen Bremsweg des Druckkolbens (16) und
- - Befestigen bzw. Einpressen des Axialansatzes (30) des Höhenanschlags (27) in der Bohrung (8) des Gehäuses (7) so, daß eine Oberseite (29) des sen Radialschenkels (26) bündig zur Stirnseite (3) des Magneten (2) ver läuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19919246A DE19919246A1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Hydraulischer Anschlagdämpfer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19919246A DE19919246A1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Hydraulischer Anschlagdämpfer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19919246A1 true DE19919246A1 (de) | 2000-11-02 |
Family
ID=7906116
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19919246A Withdrawn DE19919246A1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Hydraulischer Anschlagdämpfer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19919246A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2841035A1 (fr) * | 2002-06-13 | 2003-12-19 | Johnson Contr Automotive Elect | Actionneur electromagnetique |
DE10249690A1 (de) * | 2002-10-25 | 2004-05-06 | Bayerische Motoren Werke Ag | Elektromagnetische Ventiltriebvorrichtung für einen Verbrennungsmotor mit einem Elektromagneten, an dem ein bewegliches Element angeordnet ist |
DE10338639A1 (de) * | 2003-08-22 | 2005-03-17 | Bayerische Motoren Werke Ag | Elektromagnetische Ventiltriebvorrichtung mit einer Endlagendämpfung des Ankers |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19737967A1 (de) * | 1997-08-30 | 1999-03-04 | Telefunken Microelectron | Vorrichtung zum Betätigen eines Gaswechselventils mit einem elektromagnetischen Aktuator |
-
1999
- 1999-04-28 DE DE19919246A patent/DE19919246A1/de not_active Withdrawn
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: INA-SCHAEFFLER KG, 91074 HERZOGENAURACH, DE |
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