-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltnetzteil mit einem Schalter
zum Anlegen einer Versorgungsspannung an eine Primärspule eines
Transformators nach Maßgabe
eines Ansteuersignals und mit einem Pulsweitenmodulator, dem zur
Bereitstellung des Ansteuersignals ein von einer Ausgangsspannung
abhängiges
erstes Regelsignal und ein von einem Strom durch die Primärspule abhängiges Stromsignal
zugeführt
ist.
-
Derartige
Schaltnetzteile dienen zur Versorgung eines sekundärseitig
an eine Ausgangsklemme des Schaltnetzteils angeschlossenen Verbrauchers mit
einer Gleichspannung. Diese ausgangsseitige Gleichspannung soll
lastunabhängig
weitgehend konstant gehalten werden. Zur Erzeugung der Ausgangsspannung
nimmt die Primärspule
bei geschlossenem Schalter Energie über die Versorgungsspannung
auf und gibt diese Energie nach Öffnen
des Schalters über
die Sekundärspule
des Transformators und eine Gleichrichteranordnung an die Last ab. Bei
festfrequenten Schaltnetzteilen wird der Schalter nach Maßgabe des
Ansteuersignals in periodischen Zeitabständen geschlossen, wobei die
Zeitdauern der einzelnen Ansteuerimpulse abhängig von der Ausgangsspannung
variieren und mit sinkender Ausgangsspannung bzw. steigender Last
länger
werden. Bei diesen Schaltnetzteilen, die insbesondere in Monitoren
und Fernsehgeräten
Verwendung finden, wird zur Erzeugung der Ansteuerimpulse in dem
Pulsweitenmodulator eine sogenannte "currentmode-Regelung" angewendet. Der Schalter bleibt dabei
so lange geschlossen, bis der nach dem Einschalten ansteigende Strom
durch die Primärspule
bzw. das von diesem Strom abhängige
Stromsignal den Wert des Regelsignals erreicht.
-
Probleme
können
bei einem ausgangsseitigen Kurzschluß auftreten; wenn der Transformator während der
Schaltpausen seine Energie nicht an die Last abgeben kann. Beim
nächsten
Schließen
des Schalters steigt der Strom nahezu sofort wieder auf den Wert
an, bei dem abgeschaltet wurde. Die Einschaltdauer wird dadurch
bei ideal funktionierenden Schaltnetzteilen sehr kurz. In der Praxis
bestimmt allerdings die durch die Signalverarbeitung in dem Pulsweitenmodulator
bestimmte Signallaufzeit von dem Erreichen des Abschaltwertes des
Stromsignals bis zum Abschalten des Schalters die minimale Einschaltdauer
des Schalters. Zwischen dem Erreichen der Abschaltschwelle und dem
tatsächlichen
Schalten des Schalters steigt der Primärstrom damit noch weiter an.
Nimmt der Transformator während
der Einschaltzeiten des Schalters mehr Energie auf, als er in den
Schaltpausen an die Sekundärseite
abgeben kann, steigt die Magnetisierung der Primärspule und damit der Primärstrom immer
weiter an, bis es zur Zerstörung
von Bauteilen kommt. Bei bekannten derartigen Schaltnetzteilen ist
zur Verhinderung einer Zerstörung
eine zweite Schaltschwelle vorgesehen, bei deren erstmaligem Übersteigen
durch das Stromsignal das Schaltnetzteil abgeschaltet wird. Es kann dann
erst nach einer Wartezeit oder nachdem es vom Netz getrennt wurde
wieder eingeschaltet werden.
-
Aus
Blaesner: "Erhöhte Betriebssicherheit und
niedrige Kosten",
In: Elektronik 9/27.4.1990, S. 134–140, ist ein Schaltnetzteil
mit Überstromschutz bekannt.
Bei diesem Schaltnetzteil wird ein von dem Strom durch einen Leistungstransistor
abhängiges Signal,
das mit steigendem Strom sinkt, erzeugt und ausgewertet. Sinkt dieses
Signal unter eine erste Schutzschwelle, wird der laufende Zyklus
gestoppt, das heißt
der Leistungstransistor wird abgeschaltet. Sinkt das Signal unter
eine zweite kleinere Schutzschwelle wird das Netzteil abgeschaltet
und in einer Slowstart-Prozedur neugestartet.
-
Aus
der
EP 0259 775 A2 ist
ebenfalls ein Schaltnetzteil mit einem Überstromschutz bekannt, bei
dem ein von einem Strom durch den Leistungstransistor abhängiges Signal
ermittelt wird. Übersteigt
dieses Signal eine vorgegebene Schwelle wird ein Flip-Flop gesetzt,
um das Schaltnetzteil abzuschalten, das heißt um weitere Ansteuerimpulse
zu verhindern, bis das Flip-Flop wieder zurückgesetzt wird.
-
Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schaltnetzteil zur Verfügung zu
stellen, das bei Auftreten eines Überstromes nicht vollständig abschaltet.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist des weiteren ein Verfahren zur
Ansteuerung eines Schalters in einem Schaltnetzteil.
-
Die
Erfindung sieht ein zweites Regelsignal zur Erzeugung des Ansteuersignals
vor, welches abhängig
von dem Strom durch die Primärspule
veränderlich
ist. Das zweite Regelsignal gibt wie das erste Regelsignal eine
Abschaltschwelle vor, bei deren Erreichen durch das Stromsignal
der Schalter nach Maßgabe
des Ansteuersignals geöffnet
werden soll. Maßgeblich
für das
Abschalten ist dabei das Regelsignal, dessen Wert durch das Stromsignal
zuerst erreicht wird. Während
das von der Ausgangsspannung abhängige
erste Regelsignal im Falle eines Kurzschlusses einen großen Wert
annimmt, um lange Ansteuerimpulse zu erzeugen und die Ausgangsspannung
auf rechtzuerhalten, ist das zweite Regelsignal in diesem Fall abhängig von
dem Strom durch die Primärspule
verringerbar, um kürzere
Einschaltdauern zu erreichen. Das zweite Regelsignal ist so dimensioniert,
daß es
bei ordnungsgemäßem Betrieb (kein
Kurzschluß)
des Schaltnetzteils einen konstanten Wert annimmt, der über dem
des ersten Regelsignals liegt, so daß es die Einschaltzeiten dann
nicht beeinflußt.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist eine Signalerzeugungsanordnung vorgesehen mit
einer Ausgangsklemme, an der das zweite Regelsignal abgreifbar und
mit einer Eingangsklemme, der ein von dem Strom durch die Primärspule abhängiges Stromsignal
zuführbar
ist. Das Stromsignal ist dabei vorzugsweise dasselbe Stromsignal,
welches auch dem Pulsweitenmodulator zu Erzeugung des Ansteuersignals
zugeführt
ist.
-
Vorteilhafterweise
weist die Signalerzeugungsanordnung eine Reihenschaltung einer Stromquelle
und einer Kapazität
zwischen einem Versorgungspotential und einem Bezugspotential auf,
wobei das zweite Regelsignal als Spannung über der Kapazität abgreifbar
ist. Zur Veränderung
des zweiten Regelsignals ist ein parallel zu der Kapazität geschalteter
zweiter Schalter vorgesehen, der nach Maßgabe eines von dem Strom durch
die Primärspule
bzw. dem Stromsignal abhängigen
zweiten Ansteuersignals betätigbar
ist, um die Kapazität
zu entladen, und damit das zweite Regelsignal zu verringern.
-
Zur
Bereitstellung des zweiten Regelsignals, und damit zur Ansteuerung
des Schalters, ist vorzugsweise eine Vergleicheranordnung vorgesehen, die
das Stromsignal mit einem Referenzsignal vergleicht und die den
Schalter dann schließt,
um die Kapazität
zu entladen, wenn das Stromsignal das Referenzsigna1 übersteigt.
Der Schalter ist vorzugsweise so ausgebildet, daß ein Widerstand seiner Laststrecke
abhängig
von dem zweiten Ansteuersignal einstellbar ist, um die Kapazität schnel ler
zu entladen, wenn das zweite Ansteuersignal groß ist und umgekehrt.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
ist vorgesehen, die Vergleicheranordnung als Transkonduktanz-Verstärker, dem
an Eingangsklemmen das Stromsignal und das Referenzsignal zuführbar sind, und
den Schalter als Bipolartransistor auszubilden. Am Ausgang des Transkonduktanz-Verstärkers ist ein
Strom abgreifbar, der mit zunehmender Differenz der Signale am Eingang
ansteigt. Dieser Strom ist der Basis des Bipolartransistor zugeführt, der
damit um so besser leitet, um so größer die Differenz der Eingangssignale
ist, um die Kapazität
schneller zu entladen und damit die durch das zweite Regelsignal vorgegebene
Schaltschwelle schneller herunterzusetzen.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, einen Feldeffekt-Transistor als Schalter
und einen Differenzverstärker
als Vergleicheranordung zu verwenden. Der Differenzverstärker setzt
eine Differenz der Signale am Eingang in eine Ausgangsspannung um,
mit der der Feldeffekt-Transistor angesteuert wird, der um so besser
leitet, um so größer die
Ausgangsspannung des Differenzverstärkers ist.
-
Gegenstand
der Erfindung ist des weiteren ein Verfahren zur Ansteuerung eines
in Reihe zu einer Primärspule
geschalteten Schalters in einem Schaltnetzteil. Das Verfahren sieht
vor, Ansteuersignale für
den Schalter nach Maßgabe
eines von einer Ausgangsspannung abhängigen ersten Regelsignals,
eines von einem Strom durch die Primärspule abhängigen ersten Stromsignals
und eines zweiten Regelsignals zu erzeugen. Das zweite Regelsignal ist
dabei abhängig
von dem Strom durch die Primärspule
einstellbar.
-
Dabei
ist insbesondere vorgesehen, das zweite Regelsignal nur dann zu
verändern,
insbesondere zu verringern, wenn der Strom durch die Primärspule bzw.
ein davon abhängiges
zweites Stromsignal einen Referenzwert übersteigt. Das zweite Stromsignal
kann insbesondere identisch mit dem ersten Stromsignal sein. Die
Ansteuerimpulse für
den Schalter beginnen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
in fest vorgegebenen Zeitabständen
und enden, wenn das erste Stromsignal den Wert des ersten oder zweiten
Regelsignals erreicht. Das zweite Regelsignal ist insbesondere so
dimensioniert, daß es
bei normalem Betrieb des Schaltnetzteils größer als das erste Regelsignal
ist, um die Erzeugung der Ansteuerimpulse nicht zu beeinflussen.
Liegt ein ausgangsseitiger Kurzschluß vor, steigt der Strom durch
die Primärspule
sehr schnell nach dem Schließen
des Schalters an und das zweite Referenzsignal wird verringert,
wenn das zweite Stromsignal den Wert des Referenzsignal übersteigt.
Wird das zweite Regelsignal kleiner als das erste Regelsignal, bestimmt
das zweite Regelsignal die Dauer der Ansteuerimpulse, die verkürzt werden,
da die Schaltschwelle früher
erreicht wird. Das zweite Regelsignal ist vorzugsweise so ausgebildet,
daß es
wieder ansteigt, wenn das zweite Stromsignal geringer ist als das
Referenzsignal.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend in Ausführungsbeispielen
anhand von Figuren näher
erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1: erfindungsgemäßes Schaltnetzteil gemäß einer
ersten Ausführungsform;
-
2: erfindungsgemäßes Schaltnetzteil gemäß einer
zweiten Ausführungsform;
-
In
den Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen
gleiche Bauteile und Funktionseinheiten mit gleicher Bedeutung.
-
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Schaltnetzteils.
Das Schaltnetzteil weist einen, in dem Ausführungsbeispiel als Feldeffekt-Transistor
ausgebildeten, Halbleiterschalter T auf, dessen Laststrecke in Reihe
zur einer Primärspule
L1 eines Transformators geschaltet ist, um bei geschlossenem Schalter
T eine an Eingangsklemmen EK des Schaltnetzteils anliegende Versorgungsspannung
V an die Primärspule
L1 anzulegen. Einer Sekundärspule
L2 des Transformators ist eine Gleichrichteranordnung mit einer
Diode D1 und einer Kapazität
C1 nachgeschaltet. Parallel zu der Kapazität C1 ist an Ausgangsklemmen
AK eine, in dem Ausführungsbeispiel
beispielhaft als ohmscher Widerstand ausgebildete, Last RL anschließbar. An der Last RL soll dabei eine wenigstens annäherungsweise
lastunabhängige
Ausgangsspannung Ua zur Verfügung
stehen.
-
Ist
der Halbleiterschalter T geschlossen, nimmt die Primärspule L1
Energie über
die Versorgungsspannung V auf und gibt diese Energie nach dem Öffnen des
Schalters T über
die Sekundärspule L2
und die Gleichrichteranordnung D1, C1 an die Last ab RL.
Die aufgenommene Energie und damit Ausgangsspannung Ua ist von der
Schaltfrequenz und den Einschaltdauern des Halbleitersehalters T abhängig. Die
Ansteuerung des Schalters erfolgt nach Maßgabe eines von einem Pulsweitenmodulator
PWM zur Verfügung
gestellten Ansteuersignals AS1, welches aus einer zeitlichen Abfolge
von Ansteuerimpulsen besteht, während
derer der Halbleiterschalter T geschlossen ist. Die Ansteuerimpulse beginnen
bei dem dargestellten Schaltnetzteil nach Maßgabe eines intern in dem Pulsweitenmodulator PWM
generierten Oszillatortakts in fest vorgegebenen Zeitabständen. Die
Dauer der Ansteuerimpulse ist von einem ersten Regelsignal RS1,
einem Stromsignal Vs und einem zweiten Regelsignal RS2 abhängig, die
dem Pulsweitenmodulator PWM zugeführt sind.
-
Wird
der Halbleiterschalter T nach Maßgabe des Oszillatortaktes
geschlossen, beginnt ein Strom IL durch
die Primärspule
L1 bei ordnungsgemäßem Betrieb
des Schaltnetzteils annäherungsweise
linear anzusteigen. Der Strom IL durch die
Primärspule
L1 wird von einer in Reihe zu der Primärspule L1 geschalteten Strommeßanordnung,
die in dem Beispiel als ohmscher Widerstand Rs ausgebildet ist,
erfaßt. Eine
von dem Strom IL abhängige Spannung Vs wird als
Strommeßsignal
dem Pulsweitenmodulator PWM zugeführt, der mit einer Anschlußklemme
an eine Klemme des Widerstands Rs angeschlossen ist. Der Ansteuerimpuls
und damit die Einschaltzeit des Halbleiterschalters endet, wenn
das Stromsignal Vs so weit angestiegen ist, daß es das erste oder zweite Regelsignal
RS1, RS2 erreicht.
-
Das
erste Regelsignal RS1 ist von der Ausgangsspannung Ua abhängig und.
um so größer, je kleiner
die Ausgangsspannung ist Ua. Das erste Regelsignal RS1 wird im einfachsten
Fall in nicht näher dargestellter
Weise durch Subtraktion der Ausgangsspannung Ua von einer Referenzspannung
gebildet. Sinkt die Ausgangsspannung Ua durch Vergrößern der
Last RL oder durch Verringern der Versorgungsspannung
V ab, vergrößert sich
das erste Regelsignal RS1. Sofern das erste Regelsignal RS1 für die Erzeugung
der Ansteuerimpulse neben dem Stromsignal Vs maßgebend ist, verlängert sich
die Dauer der Ansteuerimpulse wodurch die Primärspule L1 mehr Energie aufnimmt
und an die Sekundärseite
abgibt, um dort die Ausgangsspannung Ua aufrechtzuerhalten.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein zweites Regelsignal RS2 zur Erzeugung des Ansteuersignals
in dem Pulsweitenmodulator PWM vorgesehen, das von einer Signalerzeugungsanordnung SG
an einer Ausgangsklemme AK1 zur Verfügung gestellt wird und dem
Pulsweitenmodulator zugeführt ist.
Einer Eingangsklemme EK1 des Signalgenerators ist ein von dem Strom
IL durch die Primärspule L1 abhängiges Stromsignal
zugeführt,
welches in dem Ausführungsbeispiel
identisch mit dem dem Pulsweitenmodulator zugeführten Stromsignal Vs ist.
-
Die
Signalerzeugungsanordnung SG weist eine Reihenschaltung einer Stromquelle
Iq und einer Kapazität
C zwischen einem Versorgungspotential Vdd und einem Bezugspotential
M auf, wobei das zweite Regelsignal RS2 als Spannung über der
Kapazität
C abgreifbar ist und die Ausgangsklemme AK1 an einen der Kapazität C und
der Stromquelle Iq gemeinsamen Knoten angeschlossen ist. Parallel
zu der Kapazität
C ist ein als Bipolartransistor T1 ausgebildeter Schalter geschaltet,
der nach Maßgabe
eines zweiten Ansteuersignals AS2 ansteuerbar ist. Das Ansteuersignal
AS2 steht an einer Ausgangsklemme einer Vergleicheranordnung OPV1
zur Verfügung,
deren Eingangsklemmen das Stromsignal Vs und ein Referenzsignal
Vref zugeführt
sind. Die Vergleicheranordnung OPV1 ist in dem Ausführungsbeispiel
als Transkonduktanz-Verstärker
ausgebildet, bei dem ein das zweite Regelsignal RS2 bildender Ausgangsstrom
von der Differenz des Stromsignals Vs und des Referenzsignals Vref
abhängig
ist. Je mehr das Stromsignal Vs das Referenzsignal Vref übersteigt,
um so besser leitet der Transistor T, um die Kapazität zu entladen
und das zweite Regelsignal RS2 zu verringern.
-
Die
Verwendung des zweiten Regelsignals RS2 dient der Verbesserung des
Kurzschlußverhaltens
des erfindungsgemäßen Schaltnetzteils,
wie im folgenden erläutert
wird.
-
Liegt
ein ausgangsseitiger Kurzschluß vor, nimmt
das erste Regelsignal RS1 einen Maximalwert an, was gemäß dem zuvor
genannten zu langen Ansteuerimpulsen führen würde. Andererseits kann die Primärspule L1
in diesem Fall kaum Energie an die Sekundärseite abgeben, da die einzige
Last in diesem Fall die Diode D1 darstellt. Der Primärstrom IL nimmt dann kurz nach einem erneuten Einschalten des
Schalters T wieder den Wert an, bei dem zuvor abgeschaltet wurde.
Dementsprechend schnell wird die Schaltschwelle des ersten Regelsignals
RS1 durch das Stromsignal Vs erreicht und der Halbleiterschalter
T abgeschaltet. Wegen unvermeidlicher Signallaufzeiten steigt der
Primärstrom
IL zwischen dem Erreichen der Schaltschwelle
und dem Abschalten des Halbleiterschalters T noch an. Nimmt die
Primärspule
während
der Einschaltzeiten des Halbleiterschalters T mehr Energie auf als
sie während
der Schaltpausen abgeben kann, würde
der Primärstrom IL immer weiter ansteigen und zu einer Zerstörung der
Bauteile führen,
wenn eine Abschaltung lediglich nach Maßgabe des ersten Regelsignals
RS1 und des Stromsignals erfolgen würde. Dies wird durch das zweite
Regelsignal RS2 verhindert.
-
Das
zweite Regelsignal RS2 nimmt maximal einen Wert an, der sich aus
der Differenz zwischen Versorgungspotential Vdd und Bezugspotential
M ergibt. Bei Normalbetrieb, wenn kein Kurzschluß vorliegt, steigt das zweite
Regelsignal RS2 auf diesen Wert an, der vorzugsweise so gewählt ist,
daß er über dem
Maximalwert des ersten Regelsignals RS1 liegt, um die Ansteuerung
des Halbleiterschalters in diesem Fall nicht zu beeinflussen. Steigt
bei einem ausgangsseitigen Kurzschluß der Primärstrom IL sehr schnell an,
und übersteigt
noch während
der Halbleiterschalter T geschlossen ist das Stromsignal Vs den Wert
des Referenzsignals Vref, wird der Transistor T1 leitend, um die
Kapazität
C zu entladen und damit das zweite Regelsignal RS2 zu verringern.
Der Transistor T1 bleibt dabei so lange leitend bis der Halbleiterschalter
T abschaltet und kein Primärstrom
IL mehr fließt.
-
Der
durch die Stromquelle Iq vorgegebene Ladestrom der Kapazität und der
Entladestrom über den
Transistor T1 sind so aufeinander abgestimmt, daß das zweite Regelsignal RS2
auf einen Wert absinkt, der unterhalb des ersten Regelsignals RS1 liegt.
Die Abschaltzeitpunkte des Halbleiterschalters T werden dann durch
das Stromsignal Vs und das zweite Regelsignal RS2 vorgegeben, da
maßgeblich für das Abschalten
des Halbleiterschalters T, bzw. das Ende der Ansteuerimpulse, das
Regelsignal ist, dessen Wert durch das Stromsignal Vs zuerst erreicht
wird. Die Dauer der Einschaltimpulse des Halbleiterschalters T verkürzt sich
dadurch.
-
Nach
dem Öffnen
des Halbleiterschalters T fließt
kein Primärstrom
IL und der Transistor T sperrt wieder, wodurch
die Kapazität
C durch die Stromquelle Iq wieder geladen wird und der Wert des
zweiten Regelsignal RS2 wieder ansteigt. Übersteigt beim nächsten Einschalten
das Stromsignal Vs wieder den Wert des Referenzsignals Vref, wird
das zweite Regelsignal RS2 wieder verringert. Auf diese Weise wird über mehrere
Perioden die Kapazität
so weit entladen, bis sich ausreichend kurze Ansteuerimpulse einstellen.
Das erfindungsgemäße Schaltnetzteil
ist in der Lage vorübergehende
Kurzschlüsse,
bedingt durch kurzfristiges Abfallen der Last RL zu tolerieren.
Liegt kein Kurzschluß mehr
vor, bzw. übersteigt
das Stromsignal Vs während
der Einschaltzeiten nicht mehr das Referenzsignal Vref, steigt das zweite
Regelsignal RS2 wieder auf seinen Ausgangswert über den Wert des ersten Regelsignals RS1
an, welches dann zusammen mit dem Stromsignal Vs das Ende der Ansteuerimpulse
bestimmt.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Schaltnetzteil nimmt
weiterhin die Dauer der Einschaltimpulse beim Einschalten des Netzteils
bedingt durch das zweite Regelsignal RS2 langsam zu. Beim Einschalten, wenn
die Kapazität
C noch entladen ist, steigt das zweite Regelsignal RS2 abhängig vom
Wert der Kapazität
C und dem Wert des von der Stromquelle Iq gelieferten Stromes an
und bestimmt, bis es das erste Regelsignal RS1 übersteigt, neben dem Stromsignal
Vs die Dauer der Ansteuerimpulse. Dadurch werden beim Einschalten
hohe Primärströme IL vermieden, die sich dadurch ergeben, daß die Kapazität C1 der
Gleichrichteranordnung beim Starten des Schaltnetzteils ebenfalls
ungeladen ist und zunächst
einen Kurzschluß darstellt.
-
2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Schaltnetzteils,
bei dem ein Feldeffekt-Transistor T2 als Schalter parallel zu der Kapazität C geschaltet
ist. Zur Ansteuerung des Feldeffekt-Transistors T2 ist ein Differenzverstärker OPV2
vorgesehen, dem an Eingangsklemmen das Stromsignal und das Referenzsignal
Vref zugeführt sind.
Eine am Ausgang des Differenzverstärkers OPV2 als zweites Ansteuersignals
AS2 anliegende Spannung ist um so größer je größer die Differenz zwischen
dem Stromsignal Vs und dem Referenzsignal Vref ist. Die Kapazität wird über den
Feldeffekt-Transistor T2 mit zunehmendem zweiten Ansteuersignal
AS2 schneller entladen.
-
Eine
weitere hier nicht näher
dargestellte Ausführungsform
sieht vor, einen Komparator als Vergleicheranordnung vorzusehen.
Die Kapazität wird
dadurch immer mit dem gleichen Strom entladen, wenn das Stromsignal
das Referenzsignal übersteigt.
-
Das
erfindungsgemäße Schaltnetzteil
ermöglicht
eine Ansteuerung des Halbleiterschalters T gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
nämlich nach
Maßgabe
eines von einer Ausgangsspannung Ua abhängigen ersten Regelsignals
RS1, eines Stromsignals Vs und eines zweiten Regelsignals RS2, das
abhängig
von dem Stromsignal Vs veränderbar
ist. Zur Veränderung
des Stromsignals wird in den dargestellten Ausführungsbeispielen das Stromsignal
Vs mit einem Referenzsignal Vref verglichen und das zweite Regelsignal
RS2 verringert, wenn das Stromsignal Vs das Referenzsignal Vref übersteigt.
-
- AK
- Ausgangsklemme
des Schaltnetzteils
- AK1
- Ausgangsklemme
der Signalerzeugungsanordnung
- C,
C1
- Kapazitäten
- D1
- Diode
- EK
- Eingangsklemme
des Schaltnetzteils
- EK1
- Eingangsklemme
der Signalerzeugungsanordnung
- L1
- Primärspule
- L2
- Sekundärspule
- M
- Bezugspotential
- PWM
- Pulsweitenmodulator
- RL
- Last
- RS
- Widerstand
- RS1
- erste
Regelsignal
- RS2
- zweites
Regelsignal
- SG
- Signalerzeugungsanordnung
- T
- Halbleiterschalter
- T1
- Bipolartransistor
- T2
- Feldeffekt-Transistor
- V
- Versorgungsspannung
- Vdd
- Versorgungspotential
- Vref
- Referenzsignal
- Vs
- Stromsignal