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Die
Erfindung betrifft ein Pfandschloß für Transportwagen zum Aneinanderschließen von
in einer Parkkolonne stehenden Wagen, in dem ein Schlüssel eines
Wagens jeweils in dem Pfandschloß des benachbarten Wagens verriegelbar
ist, wobei die Freigabe eines – vorzugsweise
am Kolonnenende stehenden – Wagens
gegen Eingabe einer Münze
erfolgt und das Pfandschloß diese
Münze bei
der Wagenfreigabe verriegelt, beim Wiederanschließen des Wagens
hingegen freigibt, indem das Pfandschloß zumindest ein von der Münze etwa
quer zur Münzebene
zu betätigendes
Stellglied aufweist, das direkt oder indirekt die Freigabe bzw.
Verriegelung des Schlüssels
bewirkt.
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Transportwagen
mit Pfandsystemen sind inzwischen in unterschiedlichsten Ausführungsformen auf
dem Markt. Dabei ist grundsätzlich
jeder Transportwagen mit einem Münzschloß und mit
einem meist an einer Kette hängenden
Schlüssel
ausgerüstet.
In angekoppeltem Zustand des Wagens steckt der Schlüssel des
vorletzten Wagens oder der an einem Sammelpunkt hängende Schlüssel im
Münzschloß des Wagens,
wogegen der eigene Schlüssel zum
Ankoppeln des nächstfolgenden
Wagens zur Verfügung
steht.
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Da
die Freigabe eines Wagens nur gegen Einstecken einer Münze in das
Pfandschloß möglich ist
und der Benutzer diese Münze
nur dann zurückerhält, wenn
er den Wagen wieder ankoppelt, spart man Personal zum Suchen, Sammeln
und Zurückbringen
der Wagen. Außerdem
kommt man im allgemeinen mit einer geringeren Wagenanzahl aus, weil die
nichtbenutz ten Wagen nicht mehr herumstehen, sondern an den Sammelstellen
bereitstehen.
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Soweit
in der vorliegenden Anmeldung von Münzen gesprochen wird, muß es sich
selbstverständlich
nicht unbedingt um Geldstücke
handeln. Vielmehr liegt es gleichermaßen im Rahmen der Erfindung,
andere Pfandmarken, etwa aus Kunststoff, zu verwenden. Es muß lediglich
sichergestellt sein, daß die
Pfandmarke für
den Benutzer einen gewissen Wert hat, so daß er einen Anreiz hat, den
Wagen nach Ausgebrauch an eine Sammelstelle zurückzubringen und dadurch wieder
in den Besitz der Pfandmarke zu gelangen.
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Der
Oberbegriff des Anspruches 1 geht von der WO 91/12596 A1 aus. Dort
ist ein Pfandschloß beschrieben,
bei dem die Münze
nicht wie sonst üblich
durch Einschieben in der Münzebene
auf Stellglieder einwirkt, sondern durch eine Bewegung senkrecht
zur Münzebene.
Dazu ist das Münzschloß mit zwei
senkrecht zur Münzebene
verschiebbaren Stellgliedern ausgestattet, die die Freigabe bzw.
Verriegelung des Schlüssels
bewirken.
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Durch
die Aktivierung des Pfandschlosses in eine Richtung senkrecht zur
Münzebene
kommt man mit sehr geringen Verschiebewegen aus – meist in der Größenordnung
der Münzdicke.
Dementsprechend zeichnet sich dieses Pfandschloß durch einen sehr kompakten
Aufbau aus.
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Hiervon
ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, dieses
bekannte Pfandschloß hinsichtlich
seiner Zuverlässigkeit
zu verbessern, und zwar sowohl gegenüber mechanischen Angriffen
von außen
bei mißbräuchlicher
Benutzung wie auch gegenüber
Verschmutzung und dergleichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß das
Pfandschloß eine
Taste aufweist, die etwa quer zur Münzebene verstellbar am Schloß gelagert
ist und zur Ein- und Ausgabe der Münze dient.
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Durch
diese Taste erhält
man einen mechanischen Schutz der Schloßmechanik. Außerdem kann
die Taste selbst zur Verriegelung der Münze herangezogen werden, wenn
der Wagen abgekoppelt wird. Beide Maßnahmen verbessern also die
Betriebssicherheit und den Schutz gegenüber Vandalismus.
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Theoretisch
könnte
die Taste nur als Deckel ausgebildet sein, der erst nach dem Einschieben
der Münze
heruntergeklappt wird. Günstiger
ist es aber, wenn die Taste eine die Münze zumindest teilweise aufnehmende
Tasche aufweist, die so gestaltet ist, daß die Münze mit ihrer Flachseite noch
auf das Betätigungsglied
einwirken kann.
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Hinsichtlich
der Lagerung der Taste am Pfandschloß ist es besonders günstig, anstelle
einer Parallelverschiebung eine schwenkbare Lagerung vorzusehen,
und zwar um eine Schwenkachse, die innen oder parallel zu der Münzeebene
verläuft.
Die Taste kann dann in geöffnetem
Zustand schräg
zum Benutzer hochstehen, leicht mit der Münze bestückt und anschließend auf
das Schloß herangeschwenkt werden.
Besonders zweckmäßig ist
es dabei, die Taste als Drucktaste auszubilden und sie an der Oberseite
des Pfandschlosses zu lagern. Ihre Tasche für die Münzaufnahme ist dann an der
dem Schloß zugewandten
Seite der Taste, insbesondere also an deren Unterseite angeordnet.
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Desweiteren
hat es sich als sehr günstig
erwiesen, die Münze
nicht direkt zu verriegeln, sondern über die Taste, in dem diese
ein Verriegelungselement aufweist. Dieses Verriegelungselement kann mit
einem verstellbaren Riegel korrespondieren, der die Taste bei abgezogenem
Schlüssel
in der Geschlossenstellung verriegelt, bei wieder angekoppeltem
Schlüssel
jedoch freigibt.
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Dabei
kann der Riegel als Schwenkhebel ausgebildet sein, der an seinem
einen Ende mit der Taste, an seinem anderen Ende mit dem Schlüssel in Wirkverbindung
steht.
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Durch
eine schräg
auf den Riegel einwirkende Feder ist es möglich, daß sie den Riegel in zwei verschiedenen
Betriebsstellungen federnd festhält.
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Die
Betätigung
des Riegels erfolgt zweckmäßig über das
eingangs genannte Stellglied, das etwa senkrecht zur Münzebene
verstellbar ist. Es kann an seiner von der Pfandmarke beaufschlagten
Seite eine schräg
zur Einsteckrichtung verlaufende Kontaktfläche aufweisen, die so dimensioniert
wird, daß das
Pfandschloß nicht
nur von einer einzigen Pfandmünze
betätigt
werden kann, sondern auch noch von einer etwas kleineren oder etwas
größeren, also
beispielsweise von einem 1-Mark-Stück und einem 2-Mark-Stück oder
dem entsprechenden Pendant der Euro-Währung.
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Weitere
Merkmale und Vorteile des Anmeldungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der
Zeichnung; dabei zeigt
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1 eine
Draufsicht auf das Pfandschloß von
oben in abgekoppeltem Zustand;
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2 einen
in Fahrtrichtung verlaufenden Vertikalschnitt durch das Pfandschloß in angekoppeltem
Zustand;
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3 den
gleichen Vertikalschnitt bei eingelegter und leicht nach unten gedrückter Münze;
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4 den
gleichen Vertikalschnitt bei ganz heruntergedrückter Münze in abgekoppeltem Zustand;
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5 einen
um 90° verdrehten
Vertikalschnitt durch das Schloß gemäß 4;
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6 einen
in Fahrtrichtung verlaufenden Vertikalschnitt durch ein Pfandschloß mit anderer Auslösemechanik
in angekoppeltem Zustand;
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7 den
gleichen Vertikalschnitt wie 6, jedoch
mit eingelegter und leicht heruntergedrückter Münze und
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8 den
gleichen Vertikalschnitt bei ganz heruntergeklappter Münze in abgekoppeltem
Zustand.
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Bei
der in 1 gezeigten Ansicht von oben erkennt man den rechteckigen
Grundkörper 1 des Pfandschlosses,
das an der Oberseite eines Griffrohres 2 eines nicht weiter
dargestellten Einkaufswagens montiert ist. Selbstverständlich kann
das Schloß auch
an beliebiger anderer Stelle eines Wagens montiert werden.
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An
der Oberseite des Schlosses sieht man eine Drucktaste 3 mit
etwa kreisförmiger
Kontur. Sie ist an ihrem in Fahrtrichtung gelegenen Endbereich über eine
horizontale, sich quer zur Fahrtrichtung erstreckende Achse 4 schwenkbar
am Grundkörper 1 des
Schlosses gelagert, derart, daß sie
zwischen einer unteren Position, in der sie auf dem Grundkörper aufliegt,
also einer geschlossenen Position einerseits und einer mit etwa
15° bis
etwa 40° nach
oben geklappten Stellung, die als offene Position anzusehen ist,
verschwenkbar ist. Man sieht die beiden Extremstellungen der Taste 3 in
den 2 und 4.
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An
der Unterseite der Taste 3, die zur besseren Veranschaulichung
transparent dargesellt ist, sind zwei in Fahrtrichtung verlaufende,
einander gegenüberliegende
Führungen 5 und 6 angeordnet,
die einen abgewinkelten Querschnitt aufweisen, so daß sie als
Tasche fungieren und das Einschieben einer Münze 7 in Fahrtrichtung
des Wagens gestatten. Die Münze 7 wird
also in eingeschobenem Zustand von der Taste 3 an deren
Unterseite durch die beiden beidseits angreifenden Führungen 5 und 6 gehalten.
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Man
sieht in 1 außerdem, daß Münzen mit unterschiedlich großem Durchmesser
in das Pfandschloß passen.
Der größte Durchmesser
wird definiert durch die lichte Weite zwischen den leistenförmigen Führungen 5 und 6 und/oder
durch die Größe einer
Münzaufnahmeöffnung 8 im
Grundkörper 1. Der
kleinste Durchmesser wird definiert durch den kleinsten Abstand
zwischen zwei Stellgliedern 9 und 10, die an dem
in Fahrtrichtung gelegenen hinteren Teil der Münzaufnahmeöffnung 8 im Grundkörper 1 angeordnet
sind. Die Stellglieder 9 und 10 bestehen aus schräg zur Fahrtrichtung
angeordneten Leisten, die sich vertikal nach unten in den Grund körper 1 hineinerstrecken.
Ihre Funktion wird aus der nachfolgenden Beschreibung der 2 bis 5 deutlich.
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Man
erkennt in den genannten Figuren zunächst, daß die Taste 3 an ihrer
Unterseite ein hakenförmiges
Verriegelungselement 3a trägt. Dieses Verriegelungselement
korrespondiert bei heruntergeklappter Taste mit einem horizontal
verfahrbar im Grundkörper 1 gelagerten
Riegel 11, der durch eine Feder 11a in die Verriegelungsstellung
gedrückt
wird, bei angekoppeltem Zustand des Wagens jedoch durch den Schlüssel 12 des
Nachbarwagens in der Offenstellung gehalten wird. Die Kraft der
Feder 11a vermag den Schlüssel 12 nicht auszuwerfen,
weil er durch ein vertikal verstellbares Sperrglied 13,
das in eine Aussparung 12a des Schlüssels eingreift, im Schloß arretiert
ist. Das Sperrglied 13 wird durch eine Feder 13a in
Eingriff mit der Öffnung 12a des
Schlüssels
gehalten.
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Die
zuvor beschriebenen Stellglieder 9 und 10 erkennt
man am besten in 5: Sie stehen an ihren unteren
Enden mit dem Sperrglied 13 in Wirkverbindung, und zwar
derart, daß sie
beidseits und symmetrisch zur vertikalen Mittelebene des Sperrgliedes von
oben angreifen. Ihre Länge
ist so bemessen, daß sie
bei geöffneter
Taste 3 mit ihrem oberen Ende in die Münzaufnahmeöffnung 8 hineinragen
(vergleiche 2 und 3). Wird
nun die Taste 3 nach unten gedrückt, so stößt die Münze 7 schließlich gegen
die oberen Enden der Stellglieder 9 und 10 und
drückt diese
nach unten. Dadurch wird auch das Sperrglied 13 gegen die
Feder 13a nach unten gedrückt und aus der Ausnehmung 12a des
Schlüssels
herausgeschoben. Der Schlüssel
ist dann nicht mehr fixiert und kann von der Feder 11a mittels
des Riegels 11 aus dem Schloß ausgeworfen werden, wobei
der Riegel 11 gleichzeitig in das Verriegelungselement 3a eingreift
und die Taste 3 in der Geschlossenstellung hält. Der
Wagen ist dann abgekoppelt und die Münze 7 im Pfandschloß verriegelt.
Dieser Zustand ist in 4 dargestellt.
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Beim
Wiederankoppeln des Wagens wird der Schlüssel 12 des am Kolonnenende
stehenden Wagens in den Schlitz 1a des Pfandschlosses einge schoben.
Dadurch wird der Riegel 11 aus der Verriegelungsposition
heraus nach links gedrückt.
Er kann dann das Sperrglied 13 nicht mehr in der unteren
Position halten, so daß letzeres – sobald
die Ausnehmung 12a die richtige Position erreicht hat,
in diese Öffnung
hineinschnappt. Der Schlüssel
ist dann wieder verriegelt und gleichzeitig ist das Verriegelungselement 3a wieder
freigegeben, so daß die
Taste 3 aufgeklappt werden kann. Diese Aufklappbewegung erfolgt
zweckmäßig automatisch
durch eine Feder 3b. Die Pfandmünze 7 kann dann entnommen
werden.
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Ein
anderes Verriegelungssystem ist in den 6 bis 8 dargestellt.
Hier ist der Riegel 11 nicht als Schieber, sondern als
zweiarmiger Hebel ausgebildet, der mit dem einen Ende – wie gehabt – mit dem
Verriegelungselement 3a der Taste 3 zusammenwirkt,
der aber gleichzeitig mit seinem anderen Ende in die Ausnehmung 12a des
Schlüssels 12 eingreifen
kann. Dazu ist der Riegel 11 um eine Achse 11' schwenkbar
gelagert und zusätzlich
mit einer Sperrscheibe 11b verbunden, die die Drehbewegung des
Riegels 11 mitmacht.
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Die
Schwenkbewegung des Riegels 11 wird von einem Stellglied 9 oder 10 bewirkt,
gegebenenfalls auch von zwei Stellgliedern, die ebenso wie im vorherigen
Ausführungsbeispiel
vertikal verschiebbar im Pfandschloß gelagert sind. Diese Stellglieder
oder zumindest eines davon wirken an ihrem unteren Ende auf ein
Sperrglied 13 ein, das ebenso wie im vorangegangenen Ausführungsbeispiel
vertikal verstellbar gelagert ist und unter Wirkung einer nach oben
drückenden
Feder 13a steht. Im Gegensatz zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel
steht dieses Sperrglied aber nicht direkt in Eingriff mit der Ausnehmung 12a des
Schlüssels,
sondern es greift in die Sperrscheibe 11b ein, wenn sich
das Schloß in angekoppeltem
Zustand befindet. Dadurch wird der Riegel 11 in der in 6 gezeigten
Position arretiert, der Schlüssel 12 kann
also nicht abgezogen werden.
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Wird
nun eine Münze 7 in
die Tasche unterhalb der Taste 3 eingeschoben und die Taste
nach unten gedrückt,
so drückt
die Münze 7 wie
im vorherigen Ausführungsbeispiel
das oder die Stellglieder 9 bzw. 10 nach unten und
damit auch das Sperrglied 13 aus seinem formschlüssigen Eingriff
mit der Sperrscheibe 11b. Nun könnte bereits durch Federkraft
der Riegel 11 aus der in 6 gezeigten
Stellung in die in 8 gezeigte Position umschnappen,
so daß einerseits
der Schlüssel 12 freigegeben
und andererseits gleichzeitig die Taste 3 in der Geschlossenstellung
verriegelt wird. Die Zeichnungen zeigen jedoch eine etwas andere
Auslösemechanik:
Hier steht das Stellglied 9 oder 10 zusätzlich auch
in Eingriff mit dem Riegel 11, derart, daß die Hubbewegung
des Stellgliedes nach Freigabe der Sperrscheibe 11b eine
Drehbewegung des Riegels 11 erzeugt. Dies kann beispielsweise
durch einen an der Sperrscheibe 11b angeordneten Querbolzen
erfolgen, der in ein Langloch des Stellgliedes eingreift oder indem
das Stellglied eine Vertikalverzahnung aufweist, die nach Freigabe
der Sperrscheibe 11b in eine entsprechende Verzahnung am
Riegel 11 eingreift.
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Beide
Maßnahmen
führen
zu dem Ergebnis, daß beim
Herunterklappen der Taste 3 – vorausgesetzt sie enthält eine
passende Münze 7 – das Stellglied 9 und/oder 10 nach
unten gedrückt
wird, so daß der
Riegel 11 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird, den Schlüssel 12 freigibt
und gleichzeitig die Taste 3 mit ihrer Münze verriegelt.
Der letztgenannte Zustand ist in 8 dargestellt.
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Damit
die Verriegelungsstellung der Münze nicht
durch Erschütterungen
aufgehoben wird, empfiehlt es sich, den Riegel 11 wiederum
einer Druckfeder 11a auszusetzen, die ihn in die Verriegelungsposition
an dem Verriegelungselement 3a drückt. Die Feder 11a kann
so positioniert werden, daß sie
den Riegel 11 gleichermaßen auch in der anderen Betriebsstellung,
wo er den Schlüssel 12 verriegelt,
festhält.
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Schließlich sei
noch darauf hingewiesen, daß die
Taste 3 an ihrer Unterseite 2 in Schwenkrichtung
verlaufende Seitenwände 3c aufweist.
Sie stabilisieren nicht nur die Führung der Taste sondern fungieren
auch als Schutz gegenüber
mißbräuchlichen Manipulationen
am Pfandschloß.