DE19916810A1 - Für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Pedalwerk - Google Patents
Für ein Kraftfahrzeug bestimmtes PedalwerkInfo
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Abstract
Bei einem für ein Kraftfahrzeug bestimmten Pedalwerk (5) dient eine einen Zwischenraum (8) zweier Pedale (3, 4) überspannende Verbindungsfläche (6) dem Schutz gegen seitliches Abgleiten des Fußes von dem jeweiligen Pedal (3, 4) im Fall eines Frontalunfalls. Dabei wird insbesondere das Verletzungsrisiko durch Verklemmen der unteren Extremitäten infolge der trägheitsbedingten Vorverlagerung des Insassen ausgeschlossen oder zumindest erheblich reduziert. Weiterhin werden in einen Fußraum (1) eindringende Strukturelemente mittels der Verbindungsfläche (6) von den unteren Extremitäten abgehalten.
Description
Die Erfindung betrifft ein für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Pedalwerk mit
zumindest zwei unabhängig voneinander betätigbaren Pedalen.
Pedalwerke der genannten Art werden seit langem bei Kraftfahrzeugen ein
gesetzt und waren in der Vergangenheit lediglich geringen technischen
Weiterentwicklungen unterworfen. So kommt es im Zusammenhang mit dem
Pedalwerk bei Frontalunfällen nach wie vor zu schwerwiegenden Verletzun
gen, die insbesondere durch die Deformation des Vorderwagens und der
damit einhergehenden Intrusion von Radhaus und Spritzwand in den Innen
raum verursacht werden. Infolge der Intrusion kann es zu Verletzungen der
unteren Extremitäten des Insassen kommen, deren Heilung langwierig ist
und die oft zu bleibende Schäden führen.
Weiterhin treten Verletzungen auch dadurch auf, daß der Fahrzeugführer mit
seinem Fuß von dem jeweiligen Pedal abrutscht und infolgedessen im
Zwischenraum der Pedale eingeklemmt wird. Eine solche Verletzung resul
tiert aus einer trägheitsbedingten Vorverlagerung der unteren Extremitäten
bei dem Unfall, wodurch der Fuß das Pedal zunächst unwillkürlich vollkom
men durchtritt. In der Praxis führt diese extreme Belastung zu einem Abkip
pen bzw. Abrutschen des Fußes von dem Pedal. Dadurch gerät der Fuß in
den Zwischenraum der Pedale und wird dort eingeklemmt oder stößt gegen
die Spritzwand. Eine Verletzung ist dabei häufig unvermeidlich.
Um solchen Verletzungen vorzubeugen schlägt die DE 196 39 467 C1 vor,
den Fußraum bei einem Unfall mittels eines Airbagmoduls kurzfristig in
einem vorgegebenen Umfang auszufüllen, um so ein dämpfendes Polster zu
bilden. Nachteilig wirkt sich hierbei aus, daß bei solchen Lösungen entweder
das Verletzungsrisiko nicht wesentlich vermindert werden kann, oder aber
zugleich eine Beeinträchtigung der Bedienbarkeit der Pedale in Kauf genom
men werden muß, wodurch seinerseits ein Sicherheitsrisiko nicht auszu
schließen ist.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den
Schutz für die unteren Extremitäten eines Kraftfahrzeuginsassen weiter zu
verbessern. Zugleich soll eine Beeinträchtigung der Bedienbarkeit der
Pedale ausgeschlossen werden.
Die Aufgabe wird gelöst mit einem Pedalwerk gemäß den Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß wird also eine Verletzung des Fußes dadurch verhindert,
daß die Pedale mittels einer, einen Zwischenraum zwischen den Pedalen
überspannenden, unterschiedliche relative Stellungen der Pedale
zueinander nicht einschränkenden Verbindungsfläche verbunden sind. Das
Abgleiten oder Abrutschen des Fußes von dem Pedal wird durch die
Verbindungsfläche gestoppt, so daß der Fuß nicht in den Zwischenraum
hineingeraten kann. Dabei ist eine Beeinträchtigung der Bedienbarkeit der
Pedale unter allen Umständen ausgeschlossen. Weiterhin ermöglicht die
Verbindungsfläche zugleich auch einen wirkungsvollen Schutz gegenüber in
den Fußraum eindringende Bauteile, die dadurch von der Verbindungsfläche
abgefangen werden und nicht unmittelbar auf den Fuß auftreffen können.
Ferner kann auf eine spezielle Ausformung, einen sogenannten "Abweiser",
an dem Pedal, der beim Pedalwechsel ein Verfangen des Fußes unter
selbigem vermeiden soll, verzichtet werden.
Die Verbindungsfläche kann zum Ausgleich verschiedener Pedalstellungen
Gelenke oder Scharniere aufweisen. Besonders einfach ist hingegen eine
Ausgestaltung der Erfindung, bei der die Verbindungsfläche flexibel aus
geführt ist. Eine solche, beispielsweise als Gewebe oder Folie ausgeführte
Verbindungsfläche, ermöglicht einen problemlosen Einsatz und erfordert
lediglich einen geringen Bauraum. Zugleich wird dadurch sowohl der Einsatz
der Verbindungsfläche bei im wesentlichen um eine Achse schwenkbaren
als auch bei translatorisch beweglichen Pedalen möglich.
Eine andere besonders günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch ge
geben, daß die Verbindungsfläche elastisch ausgeführt ist. Dadurch entfällt
eine ansonsten je nach Pedalstellung unvermeidliche Falten- oder Wellen
bildung, die zusätzliche Maßnahmen erfordert, um ein Verfangen des Fußes
oder weiterer Bauteile zu vermeiden.
Besonders wirkungsvoll ist dabei auch eine Ausführungsform, bei der die
Verbindungsfläche teleskopisch verschiebbare Elemente hat. Dadurch wird
eine hoch belastbare Verbindungsfläche erreicht, die, beispielsweise zu
sammen mit dem Pedalwerk, eine formstablile Zelle bilden kann. Hierdurch
kann der Schutz gegen Verletzungen weiter erhöht werden.
Demgegenüber wird eine andere, besonders effektive Ausgestaltung der
Erfindung dadurch erreicht, daß die Verbindungsfläche eine die Pedale über
spannende elastische Abdeckung ist. Hierdurch wird der Fuß durch die Ab
deckung von dem Pedalwerk getrennt, und so in einfacher Weise ein Ab
gleiten von dem Pedal verhindert. Die Abdeckung kann dabei nach Art einer
Membran ausgeführt und hierzu unabhängig von dem Pedalwerk im
Fußraum befestigt sein. Bei einem Unfall fängt die Abdeckung die
trägheitsbedingte Vorwärtsbewegung ab und dämpft so einen möglichen
Aufprall.
Eine besonders wirkungsvolle Abwandlung der Erfindung ist dann gegeben,
wenn die Verbindungsfläche zum Ausgleich unterschiedlicher Längen bei
verschiedenen Stellungen der Pedale eine selbsttätige Wicklung hat. Die
Abwicklung der Verbindungsfläche erfolgt dadurch entsprechend der jeweils
erforderlichen Länge, so daß der Zwischenraum auf dem kürzesten Weg
überspannt wird. Der im Crashfall abgleitende Fuß wird daher frühestmöglich
abgebremst, wodurch die Verletzungsgefahr weiter reduziert werden kann.
Hierzu kann die Wicklung zusätzlich mit einer Sperre ausgestattet sein, die
bei Überschreiten eines zulässigen Wertes die Wicklung fixiert. Eine uner
wünschte Abwicklung im Crashfall kann somit zuverlässig ausgeschlossen
werden.
Die Verbindungsfläche kann ihrerseits Träger weiterer Funktionselemente,
wie beispielsweise energieabsorbierender Polster oder Airbagmodule sein,
um so die passive Sicherheit weiter zu erhöhen. Weiterhin kann die Verbin
dungsfläche Durchbrechungen aufweisen oder als Netz ausgeführt sein.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeut
lichung ihres Grundprinzips sind drei davon in der Zeichnung dargestellt und
werden nachfolgend beschrieben, wobei übereinstimmende Bauteile in den
Figuren die gleiche Bezifferung aufweisen. Die Zeichnung zeigt in einer Prin
zipdarstellung jeweils als Draufsicht in
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Pedalwerk mit zwei mittels
Verbindungsfläche verbundenen Pedalen,
Fig. 2 ein gegenüber Fig. 1 abgewandeltes Pedalwerk mit
einer aufrollbaren Verbindungsfläche,
Fig. 3 eine weiteres Pedalwerk mit einer die Pedale über
spannenden Abdeckung.
Fig. 1 zeigt in einer skizzenhaften Draufsicht eine Darstellung eines Fuß
raumes 1 eines nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeuges. Der Fußraum 1 ist
in Fahrtrichtung nach vorn durch ein als Spritzwand ausgeführtes Karosse
rieelement 2 begrenzt. Dieses Karosserieelement 2 trägt ein mit zwei
Pedalen 3 und 4 ausgestattetes Pedalwerk 5. Die beiden unabhängig
voneinander betätigbaren und beispielsweise als Brems- bzw. Gaspedal
ausgeführten Pedale 3, 4 sind mittels einer längenvariablen
Verbindungsfläche 6 miteinander verbunden. Hierzu hat die
Verbindungsfläche 6 mehrere teleskopisch verschiebbare Elemente 7, die
hierdurch einerseits eine Anpassung an unterschiedliche Stellungen der
Pedale 3, 4 erlauben, andererseits aber vergleichsweise hohe Querkräfte
aufnehmen können. Daher kann ein bei einem Frontalunfall trägheitsbedingt
nach vorn rutschender Betätigungsfuß nicht in einen Zwischenraum 8 der
Pedale 3, 4 gelangen, sondern wird durch die Verbindungsfläche 6
aufgefangen. Zusätzlich werden die unteren Extremitäten des
Kraftfahrzeuginsassen vor einem unmittelbaren Kontakt mit im Bereich des
Karosserieelementes 2 in den Fußraum 1 eindringenden Strukturelementen
geschützt. Neben dem so erreichten wesentlich verbesserten Schutz gegen
Verletzungen erleichtert die Verbindungsfläche 6 zugleich auch den
Pedalwechsel im Fahrbetrieb, so daß auch die Betriebsicherheit unter
gewöhnlichen Fahrbedingungen verbessert werden kann.
Demgegenüber zeigt Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines Pedalwer
kes 9 mit einer flexiblen Verbindungsfläche 10. Hierbei ist das Pedal 3 mit
einer Wicklung 11 ausgestattet, welche zum Aufrollen der Verbindungsfläche
10 ein nicht dargestelltes Federelement hat. Die Wicklung 11 ermöglicht
daher bei unterschiedlichen relativen Stellungen der Pedale 3, 4 stets eine
gewünschte Spannung der den Zwischenraum 8 überbrückenden Verbin
dungsfläche 10. Die Wicklung 11 kann zusätzlich mit einer Sperre ausgestat
tet sein, die ein unerwünschtes Abrollen der Verbindungsfläche 10 im
Crashfall verhindert.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Pedalwerkes 13
dient eine die Pedale 3, 4 und den Zwischenraum 8 überspannende und als
Abdeckung ausgeführte Verbindungsfläche 12 dem Schutz vor
unfallbedingten Verletzungen der unteren Extremitäten. Hierzu ist die
Verbindungsfläche 12 an einander gegenüberliegenden Abschnitten des den
Fußraum 1 begrenzenden Karosserieelementes 2 derart fixiert, daß eine
Betätigung der Pedale 3, 4 in keiner Weise behindert oder eingeschränkt
wird. Die so als Trennfläche wirkende Verbindungsfläche 12 verhindert
dadurch eine unfallbedingte Vorverlagerung der unteren Extremitäten des
Insassen, so daß ein mögliches Verletzungsrisiko, insbesondere durch
Verklemmen des Fußes zwischen den Pedalen 3, 4 ausgeschlossen wird.
Die Verbindungsfläche 12 kann hierzu insbesondere flexibel oder elastisch
ausgeführt sein oder auch so bemessen sein, daß lediglich die wahlweise
Betätigung eines der beiden Pedale 3, 4 möglich ist, um so einen zusätz
lichen Schutz zu erreichen.
Claims (7)
1. Für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Pedalwerk mit zumindest zwei unab
hängig voneinander betätigbaren Pedalen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pedale (3, 4) mittels einer, einen Zwischenraum (8) zwischen den
Pedalen (3, 4) überspannenden, unterschiedliche relative Stellungen der
Pedale (3, 4) nicht einschränkenden Verbindungsfläche (6, 10, 12)
verbunden sind.
2. Pedalwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungsfläche (10, 12) flexibel ausgeführt ist.
3. Pedalwerk nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsfläche (10, 12) elastisch ausgeführt ist.
4. Pedalwerk nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsfläche (6) teleskopisch
verschiebbare Elemente (7) hat.
5. Pedalwerk nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsfläche (12) eine die Pedale
(3, 4) überspannende elastische Abdeckung ist.
6. Pedalwerk nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsfläche (10) zum Ausgleich
unterschiedlicher Längen bei verschiedenen Stellungen der Pedale (3, 4)
eine selbsttätige Wicklung (11) hat.
7. Pedalwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung
(11) mit einer Sperre ausgestattet ist, die beim Überschreiten eines zuläs
sigen Wertes die Wicklung (11) fixiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999116810 DE19916810A1 (de) | 1999-04-14 | 1999-04-14 | Für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Pedalwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999116810 DE19916810A1 (de) | 1999-04-14 | 1999-04-14 | Für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Pedalwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19916810A1 true DE19916810A1 (de) | 2000-10-19 |
Family
ID=7904517
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999116810 Withdrawn DE19916810A1 (de) | 1999-04-14 | 1999-04-14 | Für ein Kraftfahrzeug bestimmtes Pedalwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19916810A1 (de) |
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WO2019007840A1 (de) | 2017-07-05 | 2019-01-10 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Kraftfahrzeug |
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-
1999
- 1999-04-14 DE DE1999116810 patent/DE19916810A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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DE102017211453A1 (de) | 2017-07-05 | 2019-01-10 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Kraftfahrzeug |
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