DE19915761C2

DE19915761C2 - Anschlußteil (Verbindungsstück) für nachträglich an bestehenden Schornstein anzuschließende Feuerstätte

Info

Publication number: DE19915761C2
Application number: DE19915761A
Authority: DE
Inventors: Werner Mueller; Annette Zehnder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-06-24
Filing date: 1999-04-08
Publication date: 2002-01-17
Anticipated expiration: 2019-04-09
Also published as: DE19915761A1

Description

Soll an einen bestehenden dreischaligen Schornstein (Mantelstein, Isolierung, Schamotte-Innenrohr) nachträglich eine Feuerstätte (z. B. ein Kaminofen) angeschlossen werden, wird dieser Anschluß in der Regel mit einem Schamottestutzen und einem Doppelwandfutter ausgeführt, wie beispielsweise in der DE 36 32 890 A1 dargestellt.

Es stellt sich das Problem, daß sich das Innenrohr bei Erwärmung von über 200 Grad Celsius um mehrere Zentimeter ausdehnt.

Bauteile wie Stutzen oder Wandfutter, stehen dann - um eine Dichtheit zu erreichen wie in der DIN 18 160 gefordert - in den Wandungs- bzw. den freien Schornsteinquerschnitt hinein und werden dort auch noch vermörtelt, wie z. B. in DE 295 06 310 U1 dargestellt.

Aufgrund der o. g. Ausdehnung kommt es hier unweigerlich zu Abrissen und damit zu Undichtheiten.

Die Folgen dieser Undichtheiten sind Feuchtwerden der Isolierung, Ausblühungen am Schornstein sowie auf Dauer eine Beschädigung des Schornsteines.

Werden für den Anschluß Schamottestutzen und Wandfutter verwendet, stellt sich desweiteren das Problem, daß der Schamottestutzen und das Ofenrohr gleiche Nennweiten aufweisen, das Doppelwandfutter jedoch konstruktionsbedingt (es muß das Rohr aufnehmen können) einen größeren Außendurchmesser hat. Somit kann es nicht einfach in den Stutzen mit gleicher Nennweite eingeführt werden.

Dies erfordert in der Praxis einen Schamottestutzen mit größerer Nennweite. Der Einbau und die Anpassung des Wandfutter an diesen jedoch bedeutet einen höheren Montageaufwand.

Darüberhinaus ist die in DIN 18 160 geforderte Dichtheit nicht dauerhaft gewährleistet.

Die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung löst diese Probleme aufgrund der angegebenen Merkmale wie folgt:
Die Erfindung besteht aus einem gegossenen Schamottestutzen mit integriertem Wandfutter. Das Teil ist auf der Schornsteinseite konkav genau entsprechend der konvexen Außenrundung des Schornsteinrohres. Das Anschlußteil besteht aus feuerfester Vergußschamotte. Das Material und das Teil sind geprüft und zugelassen für den Einbau an dreischaligen Schornsteinen vom DIBT-Berlin unter der Nr. Z 7.4-1594

Am Schornsteinrohr befestigt wird das Teil mit säurebeständigem Haftmörtel.

Ein außen angebrachtes Dehnungsband soll ca. 50 mmm breit sein. Dieses Band besteht aus Keramikfaser und nimmt die vertikale Bewegung des Schornsteinrohres aufgrund thermophysikalischer Ausdehnung auf.

Eine für die Praxis vorteilhafte Variante ist in Patentanspruch 4 beschrieben. Die Ausführung ohne Konkavrundung ist somit an dreischaligen Schornsteinen mit quadratischem Querschnitt einsetzbar, welche ansonsten die gleichen Probleme thermopysikalischer Art haben wie Schornsteine mit runden Querschnitten.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind, daß die auftretenden Spannungen im Bereich des Anschlusses wegfallen und eine dauerhafte Dichtheit erreicht wird. Einen "dauerhaft dicht auszufüllenden Zwischenraum" (Zitat DIN 18 160) gibt es aufgrund des Gießverfahrens nicht mehr, ebenso die Einpassprobleme aufgrund der Nennweitenunterschiede.

Das integrierte Doppelwandfutter nimmt die horizontalen Bewegungen des Ofenrohres auf, ohne das es zu Spannungen kommt.

Die runde Form hat zudem den nützlichen optischen Nebeneffekt, daß das Teil komplett von der Ofenrohrrosette verdeckt wird.

Die Erfindung ist schematisch in einer Perspektivzeichnung dargestellt. Diese zeigt das Anschlußteil in eingebautem Zustand.

In der Zeichnung bedeuten 1 Schornsteinrohr
2 Anschlußteil
3 Dehnungsband
4 Wandfutter
5 Mantelstein
6 Isolierung

Claims

1. Anschlußstutzen für einen dreischaligen Schamotteschornstein, welcher an einem Ende für eine Verbindung mit dem Innenrohr des Schornsteines und am anderen Ende für die Aufnahme eines Doppelwandfutters für ein Ofenrohr ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußstutzen als vorgefertigtes Bauteil mit einem eingegossenen Doppelwandfutter ausgebildet ist.

2. Anschlußstutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieser an der Schornsteinseite eine konkave Rundung, deckungsgleich zur konvexen Rundung des Schornsteininnenrohres (aussen) aufweist.

3. Anschlußstutzen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Raumseite ein Dehnband zur Aufnahme der Ausdehnung des Schornsteinrohres angeordnet ist.

4. Anschlußstutzen nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Variante für quadratische Schornsteinquerschnitte die Konkavrundung fehlt.