DE19914840A1 - Vorrichtung zum kontrollierten Antrieb - Google Patents
Vorrichtung zum kontrollierten AntriebInfo
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Abstract
Die Erfindung schlägt einen neuen hydraulischen Antrieb mit elektrischer Leistungssteuerung für Maschinen vor, bei denen mehrere Achsen synchron bewegt werden müssen. Die elektrische Leistungssteuerung wird durch den Einsatz von bekannten, drehzahlvariablen Pumpen erreicht. Der Aufwand dieses Konzepts für mehrere synchron laufende Zylinder oder mehrere hydraulische Aktuatoren wird dadurch reduziert, dass diese hydraulisch gekoppelt werden und die Koppelung mit Ventilen beeinflussbar ist. Dies ermöglicht, die Anzahl drehzahlvariabler Pumpen zu reduzieren.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontrol
lierten Antrieb wenigstens einer hydraulischen Maschinenachse, be
stehend aus mindestens zwei hydraulischen Aktuatoren, wobei minde
stens ein hydraulischer Aktuator über eine hydraulische Leitung
mit einer hydraulischen Pumpe in Verbindung steht und die hydrau
lische Pumpe von einem drehzahlvariablen Antrieb angetrieben ist,
welcher von einer Steuer/Regelintelligenz ansteuerbar ist.
In vielen hydraulischen Maschinen wie etwa Biegepressen, Scheren,
Streckrichtmaschinen, Umformpressen, Testplattformen und Hebebüh
nen müssen Balken oder Platten parallel bewegt werden. Dies wird
bei den meisten hydraulischen Maschinen dadurch erreicht, dass
zwei oder mehrere hydraulische Zylinder am Balken oder eben an der
Platte angebracht sind und diese durch eine synchrone Bewegung
parallel führen. Bei einer Biegepresse oder Streckrichtmaschine
werden in der Regel 2 Zylinder vorgesehen, bei Umformpressen, He
bebühnen oder Testplattformen können es auch 3, 4 oder mehrere Zy
linder sein.
Die während des Arbeitszyklus auftretenden Kräfte werden im allge
meinen nicht symmetrisch in die Maschine eingeleitet. Dies führt
dazu, dass die verschiedenen antreibenden Zylinder unterschiedli
chen Belastungen ausgesetzt sind. Die Zylinder müssen entsprechend
unabhängig gesteuert werden, damit der Gleichgang der Zylinder ge
währleistet werden kann und die Werkzeuge parallel geführt bleiben
resp. die Orientierung zur Umgebung exakt erhalten bleibt.
Asymmetrisch eingeleitete Kräfte führen auch zu ungleichen Ver
formungen des elastischen Maschinenbettes wie auch der Ölsäule in
den Zylindern und Zuleitungen. Auch dies führt zu einer Störung
der Parallelität der Plattformen oder Werkzeuge und damit zu Unge
nauigkeiten beim Produktionsprozess. Bei hohen Genauigkeitsanfor
derungen muss dieser Fehler durch eine geeignete Regelung der un
abhängigen Zylinder kompensiert werden.
Im Bereich geregelter hydraulischer Antriebe hat sich die Ventil
technik durchgesetzt. Eine typische Lösung besteht darin, jeden
Zylinder mit einem Regelventil oder Servoventil auszurüsten. Im
Zusammenhang mit einer Wegmessung lässt sich so die Lage jedes Zy
linders unabhängig steuern und genau in der gewünschten Position
halten.
Die Lösung mit Ventilen hat den Nachteil, dass an den Steuerkanten
erhebliche Drosselverluste entstehen. Diese erwärmen das Hydrau
likmedium und führen über die Zeit zu grossen Energie- resp. Be
triebskosten der Maschine. Aus diesem Grund wurden in letzter Zeit
neue Lösungen diskutiert. Eine vorteilhafte Lösung besteht in ei
nem Direktantrieb durch eine drehzahlgeregelte Hydraulikpumpe, ge
mäss Europäischer Patentanmeldung 96 913 422.0. Der Zylinder wird
dabei direkt mit der Pumpe verbunden. Der Ölstrom wird durch die
Pumpe resp, durch den Antriebsmotor der Pumpe und nicht mehr durch
das Ventil gesteuert. Damit wird das Ventil als hydraulisches
Stellglied überflüssig. Die Aufgabe der Leistungssteuerung wird
hierbei von leistungselektronischen Stellgliedern insbesondere
Leistungstransistoren übernommen. Diese Komponenten befinden sich
im Umrichter, der den drehzahlvariablen Elektromotor mit Strom
versorgt. Die Hydraulik übernimmt dabei nur noch die Aufgabe eines
hydrostatischen Getriebes, die Steuerung und Regelung der Leistung
wird durch die Elektrotechnik, insbesondere den Umrichter und den
Elektromotor wahrgenommen.
Die Substitution von hydraulischen Stellgliedern wie Regelpumpen
oder Ventilen durch elektronische Stellglieder, hat vielfältige
Vorteile. Neben den Energieeinsparungen lässt sich durch dieses
Vorgehen eine deutlich bessere Regelqualität, so unter anderem
eine höhere Reproduzierbarkeit, eine höhere Temperaturstabilität
bei deutlich tieferer Lärmentwicklung realisieren. Es kann dabei
die Position wie auch der Druck im Zylinder geregelt werden.
Auf der anderen Seite hat diese Lösung aber auch den Nachteil,
dass drehzahlgeregelte Antriebe teuer sind im Vergleich zu den Re
gelventilen oder Verstellpumpen. Dieser Nachteil fällt vor allem
dann ins Gewicht, wenn mehrere Zylinder unabhängig gesteuert wer
den müssen, wie dies bei den oben beschriebenen Maschinen der Fall
ist. War früher jedem Zylinder ein Ventil zugeordnet, so muss neu
jedem Zylinder eine drehzahlgeregelte Hydraulikpumpe zugeordnet
werden. Dieses Vorgehen multipliziert den hohen Aufwand für den
drehzahlveränderbaren Antrieb und macht damit die Vorteile dieser
Technik für viele Maschinen teuer oder gar unerschwinglich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorlie
genden Erfindung eine Anordnung vorzuschlagen, bei der, synchron
bewegende Zylinder mit einer drehzahlgeregelten Hydraulikpumpe an
treibbar sind, ohne dass für jeden Zylinder eine eigene Pumpe vor
gesehen werden muss, wobei die unabhängige Steuerung und Regelung
der Position jedes Zylinders erhalten bleibt.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass minde
stens zwei hydraulische Aktuatoren über eine hydraulische Leitung
verbunden sind, welche Leitung eine hydrostatische Koppelung zwi
schen den beiden hydraulischen Aktuatoren herstellt die diesen
eine in erster Näherung synchrone Bewegung aufprägt.
Erfindungsgemäss befindet sich ein Ventil in der Verbindungslei
tung zwischen zwei hydraulisch gekoppelten Zylindern. Mit dem Ven
til kann dem geschlossenen hydraulischen Raum Öl zu- oder abge
führt werden. Auf diese Weise wird die hydraulische Bindung zwi
schen den Zylindern gelöst und eine Steuerung der Wegdifferenz von
zwei Zylindern ermöglicht. Dies kann bei einer hydraulischen Ma
schine ausgenutzt werden, um Gleichlauffehler zu kompensieren, die
z. B. durch elastische Verformungen der Maschine, Kompressionen der
Ölsäule oder Leckagen in den Zylinderdichtungen entstehen können.
Mit nur einem Antrieb lassen sich so mehrere Zylinder synchron be
wegen und trotzdem in bestimmten Grenzen individuell steuern.
Die eigentliche Bewegung der Presse wird also durch einen dreh
zahlveränderbaren Pumpenantrieb (Sekundärregelung) gewährleistet,
die Ventiltechnik kommt nur noch für die Differenzwegregelung zur
Anwendung. Die dabei involvierten Ölmengen und damit auch Energien
sind bedeutend kleiner und fallen deshalb nicht mehr ins Gewicht.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Ausführung ist, dass
die Ventile auf kleine Ölmengen dimensioniert werden können. Mit
den kleinen Ventilen lässt sich die Ölmenge genauer dosieren wie
mit einem grossen Ventil. Gegenüber den verhältnismässig grossen
Ventilen bei einer klassischen Ventilsteuerung wird also die Auf
lösung des Stellgliedes erhöht. Damit kann die Genauigkeit bei der
Gleichgangsteuerung erhöht werden.
Bei unterschiedlichen Kolbenflächen der gekoppelten Aktuatoren be
wegen sich diese synchron d. h. gleichzeitig aber mit unterschied
lichen Geschwindigkeiten. Unter Gleichgang ist entsprechend das
genaue Einhalten dieses Teilungsverhältnisses der Geschwindigkei
ten zu verstehen.
Anhand der beigelegten Figuren wird die Erfindung näher beschrie
ben.
Die Figuren zeigen den Einsatz der erfindungsgemässen Anordnung:
Fig. 1 in einer Plattformanordnung unter Schwerkraft
Fig. 2 in einer Presseanordnung
Fig. 3 in einer Presseanordnung mit Schnellgang
Fig. 4 in einer Streckrichtmaschine mit Eilgangzylinder
Fig. 5 in einer Umformpresse
Fig. 6 in einer Krananordnung
In Fig. 1 wird ein erfindungsgemässer Antrieb dazu eingesetzt,
eine Plattform 10 wie etwa eine Hebebühne anzutreiben, die der
Schwerkraft unterliegt. Die Pumpe 3 ist mit der grossen Kammer des
Zylinders 4 verbunden. Zylinder 4 fährt also nach Massgabe des von
der Pumpe 3 geförderten Volumenstroms aus und verdrängt mit der
kleinen Kolbenfläche A2 das Öl auf der anderen Seite des Kolbens.
Dieses treibt wiederum einen in Serie geschalteten Zylinder 2.
Soll sich die Plattform parallel nach oben bewegen, so müssen die
Kolbenflächen A2 und A3 gleich sein.
Mit dem Ventil 12 kann Öl in die Verbindungsleitung der beiden Zy
linder gespeist werden. Damit kann eine unerwünschte Wegdifferenz
zwischen den beiden Zylindern ausgeregelt werden. In diesem Anwen
dungsbeispiel wird als spezielle Ausprägung der Erfindung das Ven
til 12 direkt von der drehzahlveränderbaren Pumpe versorgt, der
entsprechende, kleine Ölstrom wird vom Hauptstrom abgezweigt. Dies
kann nur funktionieren, wenn der Druck in der Zuleitung zum ersten
Zylinder (P1) stets höher ist als der Druck in der Zwischenleitung
(P2). Dieser Forderung wird entsprochen, indem das Verhältnis der
beiden Flächen A2/A1 möglichst gross gewählt wird. Auch bei au
ssermittig angreifenden Kräften ist so die obige Bedingung bis zu
bestimmten Grenzen erfüllt.
In Fig. 1 nicht eingezeichnet sind die für die Regelung des Sy
stems erforderlichen Sensoren und Rechner. Mindestens ein Wegmess
system misst die Position der Plattform. Das Wegmesssystem kann
dabei insbesondere auch in dem oder den Zylinder(n) integriert
sein. Das oder die entsprechenden Signale stehen dem Steuerrechner
zur Verfügung. Dieser wiederum steuert das Ventil 12 wie auch den
Umrichter 1 nach Massgabe eines Regelalgorithmus an. Der Steuer
rechner kann auch im Umrichter integriert sein. In der Regel ist
auch ein Drucksensor vorgesehen, der den Ausgangsdruck P1 der
Pumpe misst. Dieses Signal leistet für die Positionsregelung wert
volle Dienste (Zustandsregelung) und ermöglicht, auch die Kräfte
der Plattform zu regeln.
Der eigentliche Hub der Plattform wird also durch den drehzahlver
änderbaren Pumpenantrieb gesteuert, unerwünschte Wegdifferenzen
werden durch das Ventil 12 ausgeregelt. Das System kann natürlich
auch dazu eingesetzt werden, erwünschte Kippbewegungen der Platt
form zu steuern. Der Rückzug der Plattform wird von der Schwer
kraft getrieben. Die Pumpe dreht dazu in die entgegengesetzte
Richtung und wirkt als Hydromotor. Die frei werdende, potentielle
Energie kann durch Motor 2 und Umrichter 1 wieder in elektrische
Energie umgewandelt werden.
Selbstverständlich können oder müssen für reale Maschinen noch
weitere Ventile vorgesehen werden. Sicherheitsventile oder weitere
Nebenfunktionen sind bekannt und hier nicht weiter eingezeichnet.
Fig. 2 zeigt eine Presse mit einem erfindungsgemässen Antrieb.
Derartige Pressen werden auch zum Biegen von Blechteilen einge
setzt, was relativ hohe Anforderungen an die Parallelität der
Werkzeuge 10 stellt. In dieser vorteilhaften Ausführung der Erfin
dung ist der Zylinder 5 mit einem Druckspeicher 11 verbunden. Das
ganze System verhält sich damit ähnlich, wie eine Antriebsachse
gemäss der Patentschrift (Europäische Patentanmeldung 96 913
422.0). Das Gleichgangventil 12 kann so alternativ vom Druckspei
cher 11 versorgt werden, welcher in Nebenzeiten von der Servopumpe
1, 2, 3 auf- oder entladen werden kann. Mit dem Ventil 13 lässt sich
dazu der Ölstrom der Pumpe vom Zylinder 4 auf den Speicher 11
schalten.
Ein Vorteil dieser Anordnung liegt in den zwei unterschiedlichen
Druckquellen Speicher 11 und Pumpe 3. Das Speichersystem kann da
bei auf einem höheren Druck betrieben werden als die Pumpe während
des Hubes. Auf diese Weise entstehen weniger Einschränkungen bei
der Wahl der Flächenverhältnisse der Zylinder. Die Presse ist für
den Rückzug auch nicht notwendigerweise auf die Schwerkraft ange
wiesen, kann also auch horizontal arbeiten. Der Speicher kann auch
für weitere Nebenfunktionen verwendet werden wie etwa kleine
Hilfskolben oder Ventilvorsteuerungen.
Fig. 3 zeigt eine weitere Presse mit einem erfindungsgemässen An
trieb mit zwei Zylindern. In dieser vorteilhaften Ausführung der
Erfindung wird das für die Gleichgangregelung benötigte Drucköl in
der Rückleitung zum Tank 14 des Zylinders 5 erzeugt. Ein Druckbe
grenzungsventil 15 verhindert dabei den freien Rückfluss zum Tank
14. Der dabei entstehende Druck wird zur Versorgung des Gleich
gangventils 12 verwendet.
Die Presse kann auch im Schnellgang betrieben werden. Wird der
Druck im Druckbegrenzungsventil 15 unter das Eigengewicht abge
senkt, fährt die Presse getrieben durch die Schwerkraft im Eilgang
nach unten, das Öl fliesst über das entsperrbare Rückschlagventil
18 in den Zylinder 4 nach.
Für den eigentlichen Pressvorgang wird das Rückschlagventil 15 auf
einen hohen Druck gestellt und die Presse mit der Pumpe 3 nach un
ten gedrückt. Der hohe Druck ermöglicht die Regelung des Gleich
ganges mit dem Gleichgangventil 12. Mit dem Ventil 13 kann die
Presse im Eilgang nach oben gefahren werden, getrieben durch die
Pumpe 3. Das aus dem Zylinder 4 ausgestossene Öl wird über das
entsperrte Rückschlagventil 18 ausgestossen. Auf gleiche Weise
lässt sich die Presse auch nach unten fahren. Für den Fahrweg nach
unten gibt es also zwei alternative Steuerorgane, die Servopumpe
1, 2, 3 oder das Druckbegrenzungsventil 15.
Ventil 16 ist ein Sicherheitsventil, die Presse kann damit beim
Ausschalten aller Systeme in Stellung gehalten werden.
Fig. 4 zeigt eine Steckrichtmaschine mit einem erfindungsgemässen
Antrieb. Diese Steckrichtmaschine hat die Aufgabe, gewalzte Bleche
über die Streckgrenze zu dehnen und damit die Eigenspannungen im
Material zu reduzieren. In dieser Ausführung der Erfindung wird
der Zylinder 5 entgegengesetzt dem Zylinder 4 eingebaut, die Pumpe
wirkt auf die kleine Fläche A2 des Zylinders 4. Das Verhältnis
A2/A1 wird dadurch grösser als 1. Der Druck in der Zuleitung P1
ist durch diese Anordnung der Zylinder immer höher wie in der Ver
bindungsleitung zwischen den Zylindern P2. Dies gilt auch für den
Extremfall, dass nur ein Zylinder die ganze Kraft übernehmen muss.
Eine aus herstelltechnischer Sicht interessante Vereinfachung er
gibt sich, wenn zwei gleiche Zylinder eingesetzt werden. Dies re
duziert die Vielfalt der eingesetzten Komponenten.
Bei gleichen Zylindern sind die Kolbenflächen A1 und A4 gleich.
Dies hat darüber hinaus den Vorteil, dass sich die beiden gekop
pelten Zylinder 4 und 5 hydraulisch wie ein einziger Zylinder mit
durchgehender Kolbenstange verhalten. Damit kann ein Pumpenantrieb
im geschlossenen Kreis realisiert werden.
Der Schnellgangzylinder 9 wird in diesem Anwendungsbeispiel eben
falls im geschlossenen Kreis bewegt und dem Hauptantrieb parallel
geschaltet. Die Gruppe von Rückschlagventilen 6 sorgt dafür, dass
das Gleichgangventil 12 in beide Bewegungsrichtungen der Zylinder
4, 5 respektive Pumpe 3 immer mit Drucköl versorgt wird. Auf der
anderen Seite kann damit Öl vom Tank in die jeweilige Saugleitung
nachfliessen. Man könnte sich auch vorstellen, dass die Tanklei
tung 14 von einer Hilfspumpe gespeist wird.
Für schnelle Bewegungen der Zange 10 werden die Hauptzylinder mit
Ventil 7 weggeschaltet. Die beiden kleinen Kammern der Zylinder 3
und 4 werden mit Ventil 8 hydraulisch verbunden. Das Öl kann so
ungehindert zwischen den beiden Zylindern ausgetauscht werden, was
zu einer Art Freilauf der Zylinder 4 und 5 führt. Der Schnellgang
zylinder 9 kann so die Zange mit relativ geringen Kräften bewegen.
Fig. 5 zeigt eine Umformpresse mit einem erfindungsgemässen An
trieb. Die Zylinder 4 und 5 sind wiederum hydraulisch gekoppelt.
Dieses Prinzip wird um die beiden Zylindern 6 und 7 erweitert. Sie
sind parallel geschaltet und wirken deshalb wie ein einziger Zy
linder, der in der Mitte der Verbindungslinie zwischen den beiden
Zylindern 6 und 7 angeordnet ist.
Das Werkzeug 10 muss bei einer Umformpresse möglichst parallel ge
führt werden. Die Kolbenflächen A5 müssen aus diesem Grund halb so
gross wie die Kolbenfläche A4 sein. Entsprechend der zweidimensio
nalen Zylinderanordnung gibt es auch zwei Gleichgangventile 11 und
12. Ventil 12 steuert eine Nickbewegung des Werkzeuges 10 um die
y-Achse, Ventil 11 eine Nickbewegung um die x-Achse. Die x-Achse
liegt auf der Verbindungslinie der Fusspunkte der Zylinder 4 und
5, die y-Achse geht durch den Fusspunkt von Zylinder 4 und steht
bei der gezeichneten Zylinderanordnung nicht senkrecht zur x-
Achse, sondern in einem leichten Winkel dazu.
Der erfindungsgemässe Antrieb der Umformpresse erlaubt die z-Posi
tion der Presse sowie die zwei Orientierungswinkel um die x- und
y-Achse des Werkzeuges unabhängig zu regeln. Die Plattform hat
insgesamt also 3 unabhängig steuerbare Freiheitsgrade.
Wie in Fig. 3 ist auch in der Ausführung nach Fig. 5 ein Druck
begrenzungsventil 15 und Schaltventil 16 in der Rückleitung zum
Tank eingebaut, mit dem ein unkontrolliertes Absenken der Presse
verhindert werden kann. Es wäre auch möglich, die Funktion dieser
beiden Ventile durch andere Ventile zu realisieren. Ebenfalls wie
in Fig. 3 kann mit dem Ventil 13 die Pumpe auf die Kolbenflächen
A6 geschaltet werden, was eine durch die Pumpe 3 gesteuerte
schnelle Bewegung in beide Richtungen ermöglicht. Das Rückschlag
ventil 18 muss dazu entsperrt werden.
Das Drucköl für die Steuerventile 11 und 12 wird in diesem Anwen
dungsbeispiel von einer unabhängigen, kleinen Hydraulikpumpe 17
erzeugt, der Druck wird mit dem Druckbegrenzungsventil 19 vorgege
ben. Selbstverständlich kann diese Aufgabe auch wie in einem der
vorhergehenden Ausführungsbeispielen gelöst werden.
Fig. 6 zeigt den Einsatz eines erfindungsgemässen Antriebes in
einem Kran mit zwei unabhängigen hydraulisch angetriebenen Seil
winden 6 und 7. Die beiden hydraulisch gekoppelten Aktuatoren 4
und 5 sind Motoren mit gleichem Verdrängungsvolumen. Wie in Fig.
4 ist auch hier der Druck P1 in der Zuleitung zum ersten Motor 4
immer höher wie der Druck P2 in der Zuleitung zum Motor 5. Dies
ermöglicht, das Gleichgangventil 12 mit Drucköl aus der Zuleitung
zu Motor 4 zu speisen.
Das Anwendungsbeispiel Kran zeigt, dass die Erfindung nicht nur
auf Zylinder beschränkt ist, sondern auch auf andere hydraulische
Aktuatoren wie Hydraulikmotoren oder Schwenkzylinder angewendet
werden kann. Der Drehwinkel der Seilwinden wird von einem Drehge
ber gemessen, sodass ein Fehler im Gleichgang von der Steuerung
erkannt und mit dem Gleichgangventil 12 ausgeregelt werden kann.
Auf diese Weise wird die Last 11 immer horizontal gehalten. Die
Hubgeschwindigkeit wird von der drehzahlveränderbaren Pumpe ge
steuert, das Schaltventil 16 ermöglicht ein Abschalten der An
triebe. Aus Sicherheitsgründen kann zusätzlich eine mechanische
Haltebremse für die Seilwinden 4 und 5 vorgesehen werden.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum kontrollierten Antrieb wenigstens einer hydrau
lischen Maschinenachse, bestehend aus mindestens zwei hydrauli
schen Aktuatoren, wobei mindestens ein hydraulischer Aktuator
über eine hydraulische Leitung mit einer hydraulischen Pumpe 3
in Verbindung steht und die hydraulische Pumpe von einem dreh
zahlvariablen Antrieb angetrieben wird, welcher von einer
Steuer/Regelintelligenz angesteuert wird, dadurch gekennzeich
net, dass mindestens zwei hydraulische Aktuatoren über eine hy
draulische Leitung verbindbar sind, welche Leitung eine hy
drostatische Koppelung zwischen den beiden hydraulischen Aktua
toren herstellt, die diesen eine in erster Näherung synchrone
Bewegung aufprägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die hydrostatische Koppelung zwischen den Aktuatoren durch
mindestens ein Ventil beeinflussbar ist, welches mit der Ver
bindungsleitung der beiden Aktuatoren verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Ventil ein Gleichgangventil ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Gleichgangventil durch Hydraulikfluid ver
sorgt ist, welches aus dem Fluidstrom der drehzahlgeregelten
Pumpe, aus einer Rückleitung eines hydraulischen Aktuators, ei
ner unabhängigen Versorgungseinheit oder einer anderen Druck
quelle entnehmbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die hydraulisch gekoppelten Aktuatoren hydrauli
sche Zylinder, hydraulische Zylinder mit durchgehender Kolben
stange, hydraulische Pumpen oder hydraulische Motoren sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die hydraulisch gekoppelten Aktuatoren eine hy
draulische Maschine antreiben wie etwa einen Kran, eine Presse,
eine Umformpresse, eine Biegepresse, eine Schere, eine Streck
richtmaschine, eine Testmaschine, eine Hebebühne oder eine an
dere hydraulische Maschine mit näherungsweise parallel bewegtem
Körper und mehreren antreibenden Aktuatoren.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Aktuatoren mit unterschiedlichem Verdrän
gungsvolumen vorgesehen sind, wie etwa Zylinder mit verschiede
nen Kolbenflächen, mit oder ohne durchgehende Kolbenstange ver
sehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999114840 DE19914840A1 (de) | 1999-04-01 | 1999-04-01 | Vorrichtung zum kontrollierten Antrieb |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999114840 DE19914840A1 (de) | 1999-04-01 | 1999-04-01 | Vorrichtung zum kontrollierten Antrieb |
Publications (1)
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DE19914840A1 true DE19914840A1 (de) | 2000-10-05 |
Family
ID=7903229
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999114840 Withdrawn DE19914840A1 (de) | 1999-04-01 | 1999-04-01 | Vorrichtung zum kontrollierten Antrieb |
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