DE19914540C2 - Nivelliervorrichtung - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Nivelliervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es ist schon eine Nivelliervorrichtung bekannt (US 5,519,942), die ein Gehäuse, eine gehäusefeste Auflagefläche und eine Justiereinrichtung aufweist, wobei die Justiereinrichtung wenigstens eine Justierschraube hat, die derart verstellt werden kann, daß sie aus der Auflagefläche hervorspringt. Hierzu ist die Justierschraube mit einem Justiergewinde versehen, das mit einem gehäusefesten Gegengewinde kämmt. Die Justiereinrichtung mit der Justierschraube dient zum Einjustieren der Nivelliervorrichtung in eine gewünschte Nivellierebene, die mittels einer an der Nivelliervorrichtung ausgebildeten Wasserwaage einstellbar ist. Nachteilig ist, daß die Justierschraube mühsam zurückgeschraubt werden muß, wenn sie in das Gehäuse zurückgestellt werden soll, um nicht mehr über die Auflagefläche hinauszustehen. In der Praxis wird das Zurückstellen von den Bedienern der Nivelliervorrichtung häufig unterlassen, da es zu zeitaufwendig und umständlich ist. Sofern die Justierschraube nach dem Gebrauch der Nivelliervorrichtung jedoch weiterhin über die Auflageebene der Auflagefläche hinausragt, kann die Justierschraube leicht beschädigt werden. Außerdem kann die Nivelliervorrichtung bei ausgefahrener Justierschraube nicht als Wasserwaage benutzt werden.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Nivelliervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß die Justierschraube in jeder beliebigen Stellposition auf einfache Weise in das Gehäuse der Nivelliervorrichtung zurückversetzt werden kann, so daß jederzeit ohne großen Aufwand die Funktion einer Wasserwaage zur Verfügung steht.

Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Nivelliervorrichtung möglich. Besonders vorteilhaft ist, daß die Justierschraube nach Betätigung einer Auslösetaste mittels Federkraft zurückversetzbar ist. Hierdurch bleibt die einhändige Bedienbarkeit der Nivelliervorrichtung gewährleistet.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Nivelliervorrichtung,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Nivelliervorrichtung,

Fig. 3 einen Teilschnitt durch die Nivelliervorrichtung mit gegenüber Fig. 2 vergrößertem Maßstab,

Fig. 4 einen Querschnitt durch die Nivelliervorrichtung und

Fig. 5 eine Ansicht der Nivelliervorrichtung von vorn.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

In Fig. 1 ist mit 10 eine Nivelliervorrichtung bezeichnet, die ein Gehäuse 11 aufweist. Das Gehäuse 11 bildet auf einer Unterseite 12 eine Auflagefläche 13.

Die Nivelliervorrichtung 10 ist mit einer Libellenvorrichtung 14 versehen, die parallel zu der Auflagefläche 13 ausgerichtet ist. Darüber hinaus weist die Nivelliervorrichtung 10 eine Lichtzeigervorrichtung 15 auf, die einen parallel zu der Auflagefläche 13 ausgerichteten gebündelten Lichtstrahl erzeugen kann. Ferner ist eine Justiervorrichtung 16 vorgesehen, mittels der die Auflagefläche 13 gegenüber der jeweiligen Unterlage insbesondere horizontal ausrichtbar ist.

Die Justiervorrichtung 16 ist ferner mit zwei Auflageschenkeln 17a, b versehen, die seitlich am Gehäuse angeordnet sind und derart schwenkbar sind, daß sie über die Auflagefläche 13 hinausstehen können (Fig. 5). In Fig. 1 sind die Auflageschenkel 17a, b in einer zurückgeklappten Stellung gezeigt. Die Auflageschenkel 17a, b sind etwa plattenförmig ausgebildet und weisen nach außen gewölbte Auflagekanten 57a, b auf.

In Fig. 2 ist die Nivelliervorrichtung 10 senkrecht zur vom Gehäuse 11 gebildeten Auflagefläche 13 gezeigt. Zu der Auflagefläche 13 ist die Libellenvorrichtung 14 parallel ausgerichtet. In einem vorderen Bereich 18 der Nivelliervorrichtung 10 befindet sich die Lichtzeigervorrichtung 15, die eine Laserdiode 20, eine Kollimationslinse 21 und einen Lichtaustrittskanal 22 umfaßt. Der Strahlengang eines von der Lichtzeigervorrichtung 15 erzeugten Lichtstrahls ist parallel zu einer Längsachse 23 der Nivelliervorrichtung 10 gerichtet, zu der auch die Auflagefläche 13 parallel ausgerichtet ist.

Etwa mittig im Gehäuse 11 der Nivelliervorrichtung 10 befindet sich ein Batteriefach 26, in dem Batterien 27 für die Stromversorgung der Lichtzeigervorrichtung 15 untergebracht sind. In einem rückwärtigen Bereich 19 der Nivelliervorrichtung 10 ist die Justiervorrichtung 16 untergebracht, die eine Justierschraube 30 aufweist, die etwa quer zur Längsachse 23 angeordnet ist und in Fig. 2 in einer hinter die Auflagefläche 13 zurückversetzten Grundstellung im Gehäuse 11 dargestellt ist.

Die Justierschraube 30 hat einen zylindrischen Schaftteil 31, der an seinem Außenumfang mit einem Justiergewinde 36 versehen ist, sowie einen mehrkantigen Antriebsteil 32. Über den Antriebsteil 32 ist die Justierschraube 30 mit einem Einstellrad 34 formschlüssig gekoppelt. Das Einstellrad 34 greift teilweise durch seitlich im Gehäuse 11 ausgesparte Fenster durch das Gehäuse 11 und ist somit zur Betätigung der Justierschraube 30 durch den Bediener von außen zugänglich. An ihrem nahe zur Auflagefläche 13 liegenden Ende bildet die Justierschraube 30 einen Auflagedorn 33.

Im Gehäuse 11 ist ein Schieber 37 quer zur Verstellrichtung der Justierschraube 30 verschiebbar gelagert. Der Schieber 37 hat eine Durchgangsöffnung 38, durch die hindurch die Justierschraube 30 mit dem Schaftteil 31 greift. Die Durchgangsöffnung 38 ist dabei breiter als der Durchmesser des Schaftteils 31 der Justierschraube 30, so daß der Schieber 37 begrenzt verschiebbar ist. An einer Wandung der Durchgangsöffnung 38 ist ein Innengewinde 39 ausgebildet, das in Eingriff mit dem Justiergewinde 36 bringbar ist. Das Innengewinde 39 ist etwa halbkreisförmig als Teilgewinde ausgebildet. Der Schieber 37 ist von einer Druckfeder 40 in Richtung auf die Eingriffstellung von Innengewinde 39 und Justiergewinde 36 vorgespannt.

In der in Fig. 2 gezeigten Arretierstellung wird der Schieber 37 durch einen Arretierstift 41 blockiert, der in dieser Stellung als Widerlager für die Vorspannkraft der Druckfeder 40 dient. Der Arretierstift 41 greift hierzu mit einem der Auflagefläche 13 zugewandten Ende 42 in eine Arretieröffnung 43 im Schieber 37 ein. Die Arretieröffnung 43 hat etwa denselben Durchmesser wie der Schieber 37, so daß der Schieber 37 in der Arretierstellung formschlüssig blockiert ist. In dieser Stellung befindet sich das Innengewinde 39 und das Justiergewinde 36 nicht miteinander in Eingriff. Gleichzeitig wird die Justierschraube 30 von einer Rückstellfeder 44 in eine vollständig in das Gehäuse 11 zurückgezogene Grundstellung gedrängt. In dieser Grundstellung steht die Auflagefläche 13 somit für Auflagezwecke zur Verfügung.

Im rückwärtigen Bereich 19 der Nivelliervorrichtung 10 befindet sich in Verlängerung des Arretierstiftes 41 eine Drucktaste 48, mittels der der Arretierstift 41 aus der Grundstellung heraus relativ zum Schieber 37 verschiebbar ist. Im Arretierstift 41 befindet sich nahe seinem auflageseitigen Ende 42 eine Einschnürung 49, die durch Eindrücken der Taste 48 auf die Höhe der Arretieröffnung 43 verstellbar ist. Sobald die Einschnürung 49 und der Schieber 37 miteinander fluchten, wird der Schieber 37 axial freigegeben, so daß der Schieber 37 durch die Kraft der Feder 40 verschoben wird, bis das Innengewinde 39 und das Justiergewinde 36 miteinander in Eingriff gelangen (Fig. 3). Gleichzeitig wird eine erste Feder 50 vorgespannt, die die Taste 48 beaufschlagt. Nach Loslassen der Taste 48 drängt die erste Feder 50 die Taste 48 wieder zurück in ihre Ausgangsstellung, wobei Vorsprünge 52, 53 an der Taste 48 zur Anlage an entsprechende Vorsprünge am Gehäuse 13 kommen. Eine zweite Feder 51 beaufschlagt den Arretierstift 41 mit einer Rückstellkraft.

In Fig. 3 ist der rückwärtige Bereich 19 der Justiervorrichtung 16 in ihrer Justierstellung in einem gegenüber Fig. 2 vergrößertem Maßstab gezeigt, in der das Gewinde 36 am Schaftteil 31 der Justierschraube 30 in Eingriff ist mit dem Innengewinde 39 am Schieber 37. Der Schieber 37 greift dabei andererseits in die Einschnürung 39 im Arretierstift 41 ein. In dieser Eingriffstellung ist die Justierschraube 30 durch Drehen am Einstellrad 34 in Folge der Gewindeverbindung 36/39 entgegen der Rückstellfeder 44 verstellbar, wobei der Auflagedorn 33 dann aus dem Gehäuse 11 herausragend über die Auflagefläche 13 hinaus verstellbar ist.

Der Schieber 37 weist an seinem der Druckfeder 40 abgewandten Ende einen T-förmigen Betätigungskopf 54 auf, mit dem er aus dem Gehäuse 11 hervorsteht, so daß der Betätigungskopf 54 für den Bediener der Nivelliervorrichtung 10 zugänglich ist. Durch Drücken des Betätigungskopfes 54 vermag der Bediener den Schieber 37 entgegen der Vorspannkraft der Druckfeder 40 zu verschieben, wobei der Schieber 37 aus der Einschnürung 49 ausrückt und auf diese Weise den Arretierstift 41 freigibt. Der Arretierstift 41 gelangt dann wieder zurück in seine in Fig. 2 gezeigte Ausgangsstellung. Das Innengewinde 39 und das Justiergewinde 36 kommen dann wieder außer Eingriff. Die Rückstellfeder 44 drängt dann die Justierschraube 30 selbsttätig zurück in ihre Grundstellung im Gehäuse 11.

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch die Nivelliervorrichtung 10 im Bereich der Auflageschenkel 17a, b. Es sind insgesamt zwei Auflageschenkel 17a, b an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 11 angeordnet, die über ein Zahnradgetriebe 55 miteinander gekoppelt sind. Jeder Auflageschenkel 17a, b ist hierzu mit einem Zahnrad 56a, b drehfest verbunden, so daß durch Verschwenken eines der Auflageschenkel 17a, b der jeweils andere Auflageschenkel 17a, b ebenfalls verschwenkt wird.

Fig. 5 zeigt die Nivelliervorrichtung 10 mit ausgeklappten Auflageschenkeln 17a, b, die in Folge der Kopplung über das Zahnradgetriebe 55 stets gleichförmig ausgeschwenkt sind. Die Auflageschenkel 17a, b ragen dabei über die Auflagefläche 13 hinaus, so daß die Nivelliervorrichtung 10 auch unabhängig von der Auflagefläche 13 auf eine beliebige Unterlage aufgelegt werden kann. Dies ist insbesondere bei unebenen Unterlagen von Nutzen. Zwischen den beiden Auflageschenkeln 17a, b ist die über die Auflagefläche 13 hinaus ausgefahrene Justierschraube 30 mit dem Auflagedorn 33 erkennbar. Aufgrund der gekrümmten Auflagekanten 57a, b der Auflageschenkel 17a, b läßt sich die Nivelliervorrichtung 10 bei ausgeschwenkten Auflageschenkeln 17a, b gut über die Justierschraube 30 einjustieren.

Claims (9)

1. Nivelliervorrichtung mit einem Gehäuse (11), mit einer gehäusefesten Auflagefläche (13), und mit einer Justiervorrichtung (16), die wenigstens eine im Gehäuse (11) aufgenommene, über die Auflagefläche (13) hinausragend verstellbare Justierschraube (30) aufweist, die ein Justiergewinde (36) hat, das zum Verstellen der Justierschraube (30) mit einem Gegengewinde (39) kämmt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewinde (39) als Teilgewinde an einem Schieber (37) ausgebildet ist, der quer zur Längsachse der Justierschraube (30) verschiebbar ist und dabei außer Eingriff mit dem Justiergewinde (36) bringbar ist.

2. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (37) entgegen der Vorspannkraft einer Druckfeder (40) verschiebbar gelagert ist.

3. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (37) mit einem Arretierstift (41) zusammenwirkt, der in einer Arretierstellung den Schieber (37) in einer Ausrückstellung hält, in der Justiergewinde (36) und Gegengewinde (39) nicht in Eingriff sind.

4. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierschraube (30) in der Ausrückstellung von einer Rückstellfeder (44) in eine in das Gehäuse (11) zurückversetzte Ausgangsstellung gedrängt wird.

5. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretierstift (41) mittels einer Taste (48) gegen eine Federkraft längs verschiebbar ist.

6. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretierstift (41) durch eine Arretieröffnung (43) im Schieber (37) greift.

7. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (11) an einander abgewandten Seitenflächen je ein Auflageschenkel (17) über die Auflagefläche (13) hinaus schwenkbar angeordnet ist, der mit dem jeweils anderen Auflageschenkel (17a, b) in Getriebeverbindung (55) steht.

8. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageschenkel (17a, b) über Zahnräder (56a, b) miteinander in Eingriff stehen.

9. Nivelliervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageschenkel (17a, b) plattenförmig mit einer nach außen gewölbten Auflagekante (57a, b) ausgebildet sind.