DE19912249C2 - Ventil für eine Milchleitung - Google Patents
Ventil für eine MilchleitungInfo
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Description
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein Ventil für eine Milchleitung mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Zum Absperren einer Milch führenden Leitung einer Melkanlage wird ein Ventil
verwendet, welches eine elastische schlauchförmige Verschlußeinheit aufweist, die
mit der Milchleitung, gegebenenfalls über Stutzen, verbindbar ist. Die Verschluß
einheit ist in einem Gehäuse unter Ausbildung einer zwischen der Verschlußeinheit
und dem Gehäuse liegenden Kammer angeordnet. Das Gehäuse weist einen An
schluß für ein Arbeitsmedium auf, wobei der Anschluß in die Kammer mündet.
Ein derartiges Ventil ist beispielsweise durch die DE 26 58 361 C2 bzw. die DD-PS 131 775
bekannt. Die elastische schlauchförmige Verschlußeinheit ist durch äußeren
Überdruck in eine Schließstellung bringbar. Der Überdruck wird dadurch erreicht,
daß die Kammer mit der Umgebungsatmosphäre verbunden wird, während in der
Verschlußeinheit der Unterdruck der Milchleitung einwirkt, so daß die Verschluß
einheit zusammengedrückt wird. Die Verschlußsicherheit eines solches Ventils ist im
wesentlichen von der Höhe des Überdrucks, der sich aus einer Druckdifferenz zwi
schen dem in der Verschlußeinheit herrschenden Druck und dem Umgebungsdruck
ergibt und von einer Verformbarkeit der Verschlußeinheit abhängig.
Für ein sicheres und zuverlässiges Schließen des Ventils ist bei den bekannten Aus
führungsformen eine ausreichend hohe Druckdifferenz notwendig. Eine solche hohe
Druckdifferenz kann dadurch erreicht werden, daß die Kammer mit einem dem
normalen Atmosphärendruck übersteigenden Druck beaufschlagt wird. Hierfür ist
die Installation eines Drucksystems notwendig, wodurch der Installationsaufwand
nicht unerheblich steigt.
Problematisch ist, insbesondere dann die Verwendung eines Ventils, wie es bei
spielsweise in der DE 26 58 361 C2 beschrieben ist, wenn es zum Absperren eines
langen Milchschlauches eines Melkzeugs verwendet wird. Das Melkzeug wird nach
Abnahme von einer Zitze einer Kuh mit der Umgebungsatmosphäre verbunden, so
daß durch einströmende atmosphärische Luft ein sehr geringer Unterdruck entsteht,
der nicht zwingend ausreichend ist, das Ventil sicher zu schließen.
Desweiteren ergibt sich bei einer solchen Anwendung die Situation, daß lediglich die
Ausgangsseite des Ventils weiterhin unter Unterdruck steht, wobei die Eingangsseite
des Ventils und somit auch ein Teil der Verschlußeinheit auf Atmosphärendruck
liegt. Die Kammer, die mit Atmosphärendruck beaufschlagt wird, erzeugt mit dem
Unterdruck der an der Ausgangsseite der Verschlußeinheit anliegt, nicht zwingend
eine ausreichend hohe Druckdifferenz, die ein zuverlässiges Schließen des Ventils
ermöglicht.
Durch die EP 0 075 255 A1 ist ein Ventil für eine Milchleitung bekannt. Das Ventil
ist in Form eines Membranventils ausgebildet. Die Membran ist durch einen
Schlauch gebildet. Innerhalb des Schlauches in Höhe einer den Schlauch umschlie
ßenden Steuerkammer ist ein im Querschnitt achtförmiger Kern angeordnet, gegen
den die Innenwand des Schlauches im verschlossenen Zustand der Rohrleitung an
liegt. Auch bei dieser Ausgestaltung des Ventils ist für ein sicheres und zuverlässiges
Schließen desselben eine ausreichend hohe Druckdifferenz notwendig. Die zum
Schließen des Ventils notwendige Druckdifferenz ist insbesondere von den Werk
stoffeigenschaften des Schlauches abhängig.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Zielsetzung zugrunde das
bekannte Ventil so weiterzubilden, daß auch durch einen geringen äußeren Über
druck das Ventil zuverlässig in eine Schließstellung bringbar ist. Ein weiteres Ziel
der Erfindung ist es das Ventil so auszubilden, daß dieses relativ geringe Druckver
luste in der Leitung verursacht.
Diese Zielsetzung wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Ventils mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausge
staltungen des Ventils sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Ventils für eine Milchleitung zeichnet
sich dadurch aus, daß das Ventil Mittel aufweist, das an wenigstens einem Abschnitt
der Verschlußeinheit eingreift und eine im wesentlichen radial auswärts gerichtete
Kraft in die Verschlußeinheit einbringt, so daß die Verschlußeinheit wenigstens teil
weise verformt wird. Durch diese Ausgestaltung des Ventils wird erreicht, daß im
unbetätigten Zustand des Ventils, d. h. wenn sowohl in der Kammer als auch in der
Verschlußeinheit Atmosphärendruck herrscht, die Verschlußeinheit eine Vorverfor
mung erfährt, durch die ein Strömungsquerschnitt der Verschlußeinheit verringert
wird. Durch diese Verformung kann bereits bei einem geringen äußeren Überdruck
die Schließstellung erreicht werden, da die der Verformung entgegenwirkende Ei
genspannung der Verschlußeinheit durch die von dem Mittel aufgebrachten Kräfte
bereits teilweise überwunden wird.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ventils wird vorge
schlagen, daß das Mittel einen elastischen Dichtkörper umfaßt. Der Dichtkörper ist
in der Verschlußeinheit angeordnet. Der Dichtkörper ist dabei in der Verschlußein
heit so angeordnet, daß dieser in einer Offenstellung des Ventils mit einem Teilbe
reich des Innenmantels der Verschlußeinheit zwei im wesentlichen diametral gegen
überliegende Kontaktbereiche bildet. In der Schließstellung des Ventils liegt der
Innenmantel der Verschlußeinheit an dem Dichtkörper an. Die Kraft, die zu einer
Vorverformung der Verschlußeinheit führt wird wenigstens durch den elastischen
Körper aufgebracht. Der Dichtkörper ist so ausgebildet, daß der Umfang des Dicht
körpers einem möglichst eigenspannungsarmen und verschleißarmen (frei von Knik
kung) Innenumfang der Verschlußeinheit entspricht, in dem Bereich der Verschluß
einheit, in dem der Dichtkörper in der Verschlußeinheit angeordnet ist. Hierdurch
wird erreicht, daß die Verschlußeinheit voll umfänglich am Dichtkörper anliegt und
mit dem Dichtkörper einen sicheren Verschluß des Ventils bewirkt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ventils wird vorgeschlagen,
daß der Dichtkörper mit wenigstens einem Federelement verbunden ist, das eine im
wesentlichen radial auswärts gerichtete Kraft auf den Dichtkörper ausübt. Durch
diese zweckmäßige Weiterbildung des Ventils wird erreicht, daß die radial auswärts
gerichtete Kraft, die vom Dichtkörper in die Verschlußeinheit eingebracht wird,
nicht vom Dichtkörper alleine sondern auch durch das wenigstens eine Federelement
erzeugt wird. Dies vereinfacht die Ausbildung des Dichtkörpers. Insbesondere wird
durch diese Ausgestaltung auch erreicht, daß bei einem Versagen des Dichtkörpers
durch das wenigstens eine Federelement noch ausreichend hohe Kraft in die Ver
schlußeinheit eingebracht wird.
Um den Strömungswiderstand des Ventils möglichst gering zu halten wird vorge
schlagen, daß das Federelement im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und zwei
über eine Basis verbundene Schenkel aufweist, wobei die freien Enden der Schenkel
mit dem Dichtkörper verbunden sind. Bei dem Federelement kann es sich um ein U-
förmig gebogenes Drahtteil handeln. Diese Ausgestaltung ist insbesondere auch im
Hinblick auf eine Reinigung des Ventils zweckmäßig, da durch das Federelement im
wesentlichen keine Totraumgebiete entstehen, die beispielsweise zur Ansiedlung von
Bakterien führen können.
Wie bereits vorstehend ausgeführt übt der Dichtkörper eine im wesentlichen radial
1 auswärts gerichtete Kraft auf die Verschlußeinheit aus, durch die die Verschlußein
heit in unbetätigtem Zustand verformt ist. Diese Kraft wirkt auch im geschlossenen
Zustand des Ventils. Um das Ventil aus einem geschlossenen Zustand in einen ge
öffneten Zustand überzuführen wird die Kammer mit Unterdruck beaufschlagt, so
daß in der Offenstellung des Ventils der in der Kammer herrschende Unterdruck
einem Unterdruck in der Verschlußeinheit entgegenwirkt und somit den Strömungs
querschnitt innerhalb der Verschlußeinheit freigibt. Um sicherzustellen, daß die
Verschlußeinheit auf den vollen Strömungsquerschnitt erweitert wird, wird nach
einer vorteilhaften Weiterbildung des Ventils vorgeschlagen, daß das Ventil eine
Betätigungseinheit aufweist, die in einer Offenstellung des Ventils über die Ver
schlußeinheit auf den Dichtkörper in wenigstens einem Kontaktbereich eine radial
einwärts gerichtete Kraft ausübt, die der Kraft des Dichtkörpers entgegenwirkt, so
daß der Dichtkörper eine Kontraktion erfährt.
Nach einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ventils wird vorgeschla
gen, daß der Dichtkörper wenigstens einen zwischen den Kontaktbereichen liegen
den Abschnitt aufweist, der zum Innenmantel der Verschlußeinheit hin auslenkbar
ist. Diese vorteilhafte Ausgestaltung des Ventilkörpers führt zu einer Verringerung
des Druckverlustes innerhalb des Ventils, da der Dichtkörper aus einem Zentrum
der Schließeinheit zum Mantel hin verlagert wird und so eine Strömung innerhalb
der Verschlußeinheit nicht oder nur in einem sehr geringen Maße beeinflußt.
Damit das Ventil möglichst wenige Bauteile aufweist, wodurch auch die Herstellung
des Ventils vereinfacht und die Funktionsfähigkeit des Ventils erhöht wird, wird
vorgeschlagen, daß die Betätigungseinheit elastisch verformbar und durch äußeren
Überdruck zur Anlage an die Verschlußeinheit bringbar ist. Besonders zweckmäßig
hierfür ist die Ausgestaltung des Ventils, bei dem das Gehäuse wenigstens eine min
destens teilweise einen Kontaktbereich überlappende Öffnung aufweist, wobei die
Betätigungseinheit die Öffnung vollständig überdeckend am Gehäuse angeordnet ist.
Insbesondere wird vorgeschlagen, daß die Betätigungseinheit am Gehäuseaußen
mantel angeordnet ist.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventils
wird vorgeschlagen, daß die Betätigungseinheit schlauchförmig ausgebildet ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ventils wird vorgeschlagen,
daß das Mittel wenigstens ein vorgespanntes Zugelement aufweist, das mit seinem
einen Ende mit dem Außenmantel der Verschlußeinheit und mit seinem anderen
Ende mit einem Gegenhalter verbunden ist. Durch diese Ausgestaltung des Ventils
wird erreicht, daß der Strömungsquerschnitt der Verschlußeinheit frei von zusätzli
chen Einsatzkörpern ist, wodurch ein Druckverlust des Ventils gering gehalten wer
den können.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ventils wird vorgeschlagen,
daß die Vorspannung des Zugelementes einstellbar ist. Hierdurch kann ein Ventil an
die in einer Melkanlage herrschenden Unterdruck eingestellt werden. Eventuelle
Materialermüdungserscheinungen des Zugelementes können auch durch die einstell
bare Vorspannung kompensiert werden. Das Zugelement kann vorteilhafterweise am
Außenmantel der Verschlußeinheit angeformt sein, wenn das Zugelement und die
Verschlußeinheit beispielsweise aus einem gummielastischen Werkstoff bestehen.
Zur Montagefreundlichkeit des Ventils wird vorgeschlagen, daß der Gegenhalter am
Gehäuse festlegbar ist. Der Gegenhalter kann auch einstückig am Gehäuse ausgebil-
det sein.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Ventils werden anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ventils im Längsschnitt und im
unbetätigten Zustand,
Fig. 2 das Ventil nach Fig. 1 in einer Seitenansicht entlang der Schnittlinie
I-I,
Fig. 3 das Ventil in einer Schließstellung und im Querschnitt,
Fig. 4 das Ventil nach Fig. 1 in einer Offenstellung und im Querschnitt,
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Ventils im Längsschnitt und
Fig. 6 das Ventil nach Fig. 5 im Querschnitt und im unbetätigten Zustand.
In der Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ventils in
einem Längsschnitt dargestellt. Das Ventil weist ein Gehäuse 1 auf, welches im
wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist. Mit dem Gehäuse 1 ist über einen Kra
gen 7 ein Eingangsstutzen 2 verbunden. Das Gehäuse ist ferner mit einem Aus
gangsstutzen 3 über einen Kragen 8 verbunden. Der Eingangsstutzen 2 und der
Ausgangsstutzen 3 sind im Abstand zueinander angeordnet. Die einander zuge
wandten Endbereiche des Eingangsstutzens 2 und des Ausgangsstutzens 3 bilden
Befestigungsabschnitte 5 bzw. 6. Mit den Befestigungsabschnitten 5, 6 ist eine im
wesentlichen schlauchförmig ausgebildete Verschlußeinheit 4 verbunden. Zwischen
einem Außenmantel 21 der Verschlußeinheit 4 und dem Gehäuse 1 ist eine Kammer
9 ausgebildet. Die Kammer 9 weist einen Anschluß 10 auf. Der Anschluß 10 ist für
ein Arbeitsmedium vorgesehen.
Innerhalb der Verschlußeinheit 4 ist ein elastischer Dichtkörper 11 angeordnet. Der
elastische Dichtkörper 11 ist im wesentlichen stegförmig ausgebildet. Der Dichtkör
per 11 bildet mit einem Teilbereich eines Innenmantels 12 der Verschlußeinheit 4
zwei im wesentlichen diametral gegenüberliegende Kontaktbereiche 13, 14. Mit dem
Dichtkörper 11 ist ein Federelement 15 verbunden. Das Federelement 15 ist im
wesentlichen U-förmig ausgebildet. Es weist zwei über eine Basis 16 verbundene
Schenkel 17, 18 auf. Die Schenkel 17, 18 sind federnd ausgebildet. In dem darge
stellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Federelement 15 mit seinen Schen
keln 17, 18 im wesentlichen in Längsrichtung der Verschlußeinheit 4.
Das in der Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Ventil weist eine Betätigungseinheit
19 auf. Die Betätigungseinheit 19 ist am Gehäuseaußenmantel 24 angeordnet. Sie ist
im wesentlichen schlauchförmig ausgebildet. Vorzugsweise ist die schlauchförmig
ausgebildete Betätigungseinheit gasdicht an dem Gehäuse 1 angeordnet. Das Gehäu
se 1 weist zwei Öffnungen 22, 23 auf. Die Öffnungen 22, 23 liegen den Kontaktbe
reichen 13, 14 gegenüber. Der Querschnitt der Öffnungen 22, 23 ist vorzugsweise
wesentlich größer als die axiale Erstreckung der Kontaktbereiche 13, 14. Die
schlauchförmig ausgebildete Betätigungseinheit überdeckt eine jede Öffnung 22, 23
vollständig.
In der Fig. 2 ist das Ventil 1 im Querschnitt dargestellt. Das Ventil ist in einem
unbetätigten Zustand dargestellt. Der Druck in der Verschlußeinheit 4 und in der
Kammer 9 ist gleich groß, so daß keine Druckdifferenz anliegt. Wie aus der Dar
stellung nach Fig. 2 ersichtlich ist, wird durch den Dichtkörper 11 eine Verformung
der Verschlußeinheit 4 bewirkt. Die Verformung führt dazu, daß der Strömungs
querschnitt innerhalb der Verschlußeinheit verringert, vorzugsweise wesentlich ver
ringert, wird. Die Verformung der Verschlußeinheit 4 wird durch die vom Dicht
körper 11 und dem Federelement 15 bewirkte Kraft erreicht. Die Kraft wirkt im
wesentlichen radial auswärts.
Im folgenden wird die Funktionsweise des in den Fig. 1 und 2 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Ventils anhand der Fig. 3
und 4 erläutert.
In der Fig. 3 ist das erfindungsgemäße Ventil in einer Schließstellung dargestellt.
Das Ventil, welches in einer Milchleitung eingebaut ist, in der ein Unterdruck
herrscht, wird dadurch in eine Schließstellung gebracht, daß die Kammer 9 über den
Anschluß 10 mit einer Umgebungsatmosphäre verbunden wird. Hierdurch entsteht
zwischen der Kammer 3 und der Verschlußeinheit 4 eine Druckdifferenz, durch die
die elastische schlauchförmige Verschlußeinheit 4 gegen den Dichtkörper 11 ge
drückt wird.
In der Schließstellung liegt die Verschlußeinheit 4 wenigstens flüssigkeitsdicht an
dem Dichtkörper 11 an. Während des Schließvorgangs wirkt das Federelement 15
sowie der elastische Dichtkörper 11 weiter, so daß die Eigenspannung der Ver
schlußeinheit 4 durch die Druckdifferenz zwischen der Kammer 9 und der Ver
schlußeinheit 4 und durch den Dichtkörper 11 und das Federelement 15 unterstützt
wird, so daß eine zuverlässige Schließstellung des Ventils erreicht wird, wie dies in
der Fig. 3 dargestellt ist.
Zum Öffnen des Ventils wird die Kammer 9 mit einem hinreichend hohen Unter
druck beaufschlagt, wodurch wenigstens ein Druckausgleich zwischen dem Druck in
der Verschlußeinheit 4 und der Kammer 9 stattfindet. Aufgrund der Eigenspannung
der Verschlußeinheit 4 kehrt diese zunächst in einen teilweise verformten Zustand
zurück, wie er in der Fig. 2 dargestellt ist, wenn das Ventil unbetätigt ist.
Durch den Unterdruck in der Kammer 9 entsteht zwischen der Umgebungs
atmosphäre und der Kammer 9 ein Differenzdruck, durch den die schlauchförmig
ausgebildeten Betätigungseinheit 19 durch die Öffnungen 22, 23 in die Kammer 9
teilweise hineingedrückt wird. Die in die Kammer 9 hineingedrückten bzw. gesaug
ten Abschnitte der Betätigungseinheit 19 wirken auf den Außenmantel 21 der Ver
schlußeinheit 4 ein. Die Einwirkung erfolgt in den dem Außenmantel gegenüberlie
genden Kontaktbereichen 13, 14, 21, wodurch der Dichtkörper 11 zusammenge
drückt wird, bis die Verschlußeinheit 4 ihre unverformte Gestalt einnimmt.
Wie vorstehend ausgeführt ist der Dichtkörper 11 derart ausgebildet, daß dieser
einen zwischen den Kontaktbereichen 13, 14 liegenden Abschnitt 20 aufweist. Der
Abschnitt 20 ist zum Innenmantel 12 der Verschlußeinheit 4 hin auslenkbar. In der
Offenstellung des Ventils ist der Abschnitt 20 zum Innenmantel 12 hin ausgelenkt,
wie dies aus der Fig. 4 ersichtlich ist. Die Auslenkung erfolgt durch die Kraftein
wirkung der Betätigungseinheit 19 auf den Außenmantel 26 der Verschlußeinheit 4.
Hierdurch wird eine Verringerung der Druckverluste des Ventils erreicht, da der
Dichtkörper 11 im wesentlichen aus dem Strömungsquerschnitt herausgenommen ist
und im wesentlichen am Innenmantel der Verschlußeinheit 4 benachbart positioniert
wird.
Geht die Verschlußeinheit 4 von der Offenstellung in die Schließstellung über, so
wird die Kammer 9 mit Umgebungsatmosphäre verbunden, so daß ein Druckaus
gleich zwischen der Kammer 9 und der Umgebungsatmosphäre stattfindet. Hier
durch geht die Betätigungseinheit 19 in ihre Ursprungslage zurück, wodurch auch
der Dichtkörper 11 mit seinem ausgelenkten Abschnitt 20 in die Ursprungslage zu
rückspringen kann, wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist. Der weitere Schließvorgang
wird wie bereits vorstehend erläutert durchgeführt.
Fig. 5 und 6 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Ventils. Das Ventil unterscheidet sich von dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten
Ventil durch die Anordnung der Mittel, die an wenigstens einem Abschnitt der Ver
schlußeinheit 4 angreifen und eine im wesentlichen radial auswärts gerichtete Kraft
in die Verschlußeinheit 4 einbringen. Der prinzipielle Aufbau des Ventils nach Fig.
5 entspricht dem Aufbau des ersten Ausführungsbeispiels eines Ventils, wie in der
Fig. 1 dargestellt.
Die Verschlußeinheit 4 weist am Außenmantel 21 zwei diametral gegenüberliegend
ausgebildete Zugelemente 25 auf, die jeweils eine radial auswärts gerichtete Kraft
auf die Verschlußeinheit 4 ausüben. Im unbetätigten Zustand des Ventils entspricht
die Verformung der Verschlußeinheit 4 im wesentlichen der in der Fig. 6 darge
stellten Verformung.
Die Zugelemente 25 sind über Gegenhalter 26 mit dem Gehäuse 1 verbunden. Der
Vorteil der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform des Ventils kann
darin gesehen werden, daß in dem Strömungsquerschnitt des Ventils keine Einbau
ten vorgesehen sind.
Das Ventil nach Fig. 5 wird in eine Schließstellung dadurch gebracht, daß die
Kammer 9 mit Umgebungsatmosphäre in Verbindung gesetzt wird. Der in dem
Ventil herrschende Unterdruck führt zu einer Verformung der Verschlußeinheit 4,
so daß der Innenmantel 12 der Verschlußeinheit 4 auf sich selbst zur Anlage gelangt.
Diese Verformung der Verschlußeinheit 4 wird durch die Zugelemente 25 unter
stützt.
Zum Öffnen des Ventils nach Fig. 5 wird die Kammer 9 mit Unterdruck beauf
schlagt, der dem Unterdruck in der Verschlußeinheit 4 entgegenwirkt und die Ver
schlußeinheit 4 in einen im wesentlichen unverformten Zustand übergeht.
1
Gehäuse
2
Eingangsstutzen
3
Ausgangsstutzen
4
Verschlußeinheit
5
,
6
Befestigungsabschnitt
7
,
8
Kragen
9
Kammer
10
Anschluß
11
Dichtkörper
12
Innenmantel
13
,
14
Kontaktbereich
15
Federelement
16
Basis
17
,
18
Schenkel
19
Betätigungseinheit
20
Abschnitt
21
Außenmantel
22
,
23
Öffnung
24
Gehäuseaußenmantel
25
Zugelement
26
Gegenhalter
Claims (14)
1. Ventil für eine Milchleitung mit einem Gehäuse (1), das wenigstens einen
Anschluß (10) für ein Arbeitsmedium aufweist, einer im Gehäuse (1) an
geordneten elastischen schlauchförmigen Verschlußeinheit (4), und mit einer
zwischen dem Gehäuse (1) und der Verschlußeinheit (4) ausgebildeten Kammer
(9), in die der Anschluß (10) mündet, wobei die Verschlußeinheit (4) durch
äußeren Überdruck in eine Schließstellung bringbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil ein Mittel (11, 25) aufweist, das an wenigstens
einem Abschnitt der Verschlußeinheit (4) angreift und im unbetätigten
Zustand des Ventils eine im wesentlichen radial auswärts gerichtete, die
Verschlußeinheit (4) wenigstens teilweise verformende Kraft einbringt, so daß
der freie Strömungsquerschnitt der Verschlußeinheit (4) verringert wird.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel einen in der
Verschlußeinheit (4) angeordneten elastischen Dichtkörper (11) aufweist, wobei
der Dichtkörper (11) in einer Offenstellung des Ventils mit einem Teilbereich
des Innenmantels (12) der Verschlußeinheit (4) zwei im wesentlichen diametral
gegenüberliegende Kontaktbereiche (13, 14) bildet und die Verschlußeinheit (4)
in einer Schließstellung an dem Dichtkörper (11) anliegt.
3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkörper (11) mit
wenigstens einem Federelement (15) verbunden ist, das eine im wesentlichen
radial auswärts gerichtete Kraft auf den Dichtkörper (11) ausübt.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (15)
U-förmig ausgebildet ist und zwei über eine Basis (16) verbundene Schenkel
(17, 18) aufweist, wobei die freien Enden der Schenkel (17, 18) mit dem
Dichtkörper (11) verbunden sind.
5. Ventil nach Anspruch 2, 3 oder 4 gekennzeichnet durch eine Betätigungseinheit
(19), die in einer Offenstellung des Ventils über die Verschlußeinheit (4) auf
den Dichtkörper (11) in wenigstens einem, Kontaktbereich (13, 14) eine radial
einwärts gerichtete Kraft ausübt.
6. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein zwischen
den Kontaktbereichen (13, 14) liegender Abschnitt (20) des Dichtkörpers (11)
zum Innenmantel (12) der Verschlußeinheit (4) hin auslenkbar ist.
7. Ventil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungs
einheit (19) elastisch verformbar und durch äußeren Überdruck zur Anlage an
die Verschlußeinheit (4) bringbar ist.
8. Ventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1)
wenigstens eine mindestens teilweise einen Kontaktbereich (13, 14) überlappen
de Öffnung (22, 23) aufweist und daß die Betätigungseinheit (19) die Öffnung
(22, 23) vollständig abdeckend am Gehäuse (1) angeordnet ist.
9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinheit
(19) am Gehäuseaußenmantel (24) angeordnet ist.
10. Ventil nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungs
einheit (19) schlauchförmig ausgebildet ist.
11. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel wenigstens
ein vorgespanntes Zugelement (25) aufweist, das mit seinem einem Ende mit
dem Außenmantel (21) der Verschlußeinheit (4) und mit seinem anderen Ende
mit einem Gegenhalter (26) verbunden ist.
12. Ventil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung des
Zugelementes (25) einstellbar ist.
13. Ventil nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gegenhalter (26) am Gehäuse (1) festlegbar ist.
14. Ventil nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Zu
gelement (25) am Außenmantel (21) der Verschlußeinheit (4) angeformt ist.
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