DE19912062A1 - Verfahren zum Betreiben eines elektromotorischen Antriebs für einen Aufzug und danach betriebener Aufzug - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines elektromotorischen Antriebs für einen Aufzug und danach betriebener AufzugInfo
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Abstract
Ein Aufzug weist eine Aufzugselektrik (1) auf, die eine übergeordnete Steuerung (2) und einen Antrieb (3) umfaßt, wobei der Antrieb wenigstens einen Elektromotor (4) beinhaltet, der über Schaltelemente (12) mit einem Wechselstrom-Versorgungsnetz (6) verbindbar ist. Zwischen dem Wechselstrom-Versorgungsnetz (6) und dem Elektromotor (4) ist ein Umrichter (5) zwischengeschaltet, der einen an das Wechselstrom-Versorgungsnetz (6) angeschlossenen, steuerbaren Gleichrichter (7) mit Ansteuerelektronik (8) sowie eine Meßeinrichtung (11) zur Überwachung der vom steuerbaren Gleichrichter gelieferten, kondensatorgepufferten Gleichspannung aufweist. Außerdem weist der Umrichter (5) steuerbare, zusammen einer weiteren Ansteuerelektronik (13) zu einem Frequenzumrichter (9) gehörende Halbleiterschalter (12), eine Strommeßvorrichtung (15) zur Messung des Motorstroms sowie einen Microcontroller (16) als Teil einer Überwachungseinrichtung auf. DOLLAR A Am Ende jedes Fahrabschnittes wird bei stehendem Motor überprüft, ob ein Motorstrom fließt und/oder ob bei abgeschalteter Gleichspannung ein vorgebbarer, gegenüber dem Fahrbetriebszustand abgesenkter Gleichspannungsschwellwert der Zwischenkreisspannung überschritten wird. Im Fall eines Motorstromflusses wird in diesem Betriebszustand das erneute Einschalten der Gleichspannung gesperrt und im Fall des Überschreitens des vorgebbaren Gleichspannungsschwellwertes wird die Ansteuerung der Halbleiterschalter (12) des Frequenzumrichters (9) unterbrochen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben eines
elektromotorischen Antriebs für einen Aufzug, eine Fahrtreppe oder
dergleichen, wobei eine Überwachung des Betriebszustands vorgenommen
wird und bei einem Fehler die Stromversorgung des elektromotorischen
Antriebs wenigstens zweifach unterbrochen wird.
Der danach betriebene Aufzug weist eine übergeordnete Steuerung
und einen Antrieb auf, wobei der Antrieb wenigstens einen
Elektromotor beinhaltet, der über Schaltelemente mit einem
Wechselstrom-Versorgungsnetz verbindbar ist und wobei eine mit der
Steuerung verbundene Überwachungseinrichtung zur Unterbrechung des
Energieflusses im Störungsfall vorgesehen ist.
Bei Aufzügen oder Fahrtreppen bestehen hohe Sicherheitsanforderungen.
In allen Betriebssituationen muß deshalb sichergestellt sein, daß
keine Fehlfunktionen auftreten und im Störungsfall ein unkon
trollierter Betrieb ausgeschlossen ist.
Für den Betrieb eines Aufzugs oder dergleichen sind eine Aufzugs
steuerung sowie ein Aufzugsantrieb vorgesehen. Die Aufzugssteuerung
hat im wesentlichen die nachfolgenden Aufgaben:
- - Ermittlung der aktuellen Position des Fahrkorbes im Schacht
- - Auswertung der eingehenden Rufe (Kabinen- und Außenrufe)
- - Entscheidung welche Position als nächstes angefahren wird
- - Sicherheitsfunktionen:
- - Überwachung der Kabinentüren
- - Überwachung der Schachttüren
- - Überwachung der Fahrkorbgeschwindigkeit
- - Überwachung der Schutzräume
- - Überwachung der Endschalter
- - Überwachung der Fahrzeiten
Der Aufzugsantrieb umfaßt im wesentlichen zumindest einen
Elektromotor, Schaltelemente zum Verbinden mit einem Strom
versorgungsnetz sowie zum Umkehren der Laufrichtung und eine
Überwachungseinrichtung, um im Störungsfall den Energiefluß zwischen
Stromversorgungsnetz und Motor zu unterbrechen.
Aus Sicherheitsgründen werden als Schaltelemente zwei voneinander
unabhängige Schütze verwendet. Überwacht werden die Hauptschalt
glieder dieser Schütze, wobei bei jedem Zwischenhalt, Richtungs
wechsel oder Stillsetzen des Aufzuges kontrolliert wird, ob die
Hauptschaltglieder beider Schütze geöffnet sind und der Energiefluß
unterbrochen ist. Ist dies nicht der Fall, wird durch die
Überwachungseinrichtung ein erneutes Anfahren des Aufzuges
verhindert. Zur Verhinderung eines ungewollten Anlaufs des
Antriebsmotors erfolgt eine allpolige, elektromechanische Trennung
des Antriebsmotors von seinem speisenden Netz. Die Trennung wird
über Leistungsschütze vorgenommen. Diese elektromechanischen Schalter
sind jedoch durch Kontaktabbrand verschleißbehaftet und können beim
Kontaktieren auch verschweißen und dann nicht mehr geöffnet werden,
weshalb beim Einsatz in Aufzugssteuerungen mit entsprechend höheren
Sicherheitsanforderungen mindestens zwei in Reihe geschaltete
Hauptschaltglieder eingesetzt werden müssen. Durch die in der Regel
große Schalthäufigkeit und Belastung beim Einsatz in Aufzugsanlagen
ist es erforderlich, die vergleichsweisen teuren Schütze von Zeit
zu Zeit auszutauschen, wodurch entsprechend hohe Betriebskosten
entstehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Betreiben eines Aufzugs oder dergleichen unter Beibehaltung der
hohen Sicherheitsanforderungen sowie einen danach betrieben Aufzug
zu schaffen, womit ein praktisch verschleißfreier Betrieb möglich
ist und damit einerseits die Betriebskosten gesenkt und andererseits
die Betriebssicherheit dadurch noch erheblich erhöht werden kann.
Bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, daß
der Elektromotor des elektromotorischen Antriebs über einen Umrichter
aus einem Wechselstromnetz betrieben wird, daß die Wechselspannung
gleichgerichtet wird und die Gleichspannung ein- und ausschaltbar
ist, daß die Gleichspannung dem Elektromotor über einen Frequenzum
richter mit steuerbaren Halbleiterschaltern zugeführt wird, daß
der Motorstrom gemessen wird, daß am Ende jedes Fahrabschnittes
bei stehendem Motor überprüft wird, ob ein Motorstrom fließt und
daß in diesem Betriebszustand im Fall eines Motorstromflusses das
erneute Einschalten der Gleichspannung gesperrt und die Ansteuerung
der Halbleiterschalter des Frequenzumrichters unterbrochen wird.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein Aufzug oder dergleichen
vorgeschlagen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen dem
Wechselstrom-Versorgungsnetz und dem Elektromotor ein Umrichter
zwischengeschaltet ist, der einen an das Wechselstrom-Versorgungsnetz
angeschlossenen, steuerbaren Gleichrichter mit Ansteuerelektronik,
steuerbare, zusammen einer weiteren Ansteuerelektronik zu einem
Frequenzumrichter gehörende Halbleiterschalter, eine Strommeßvor
richtung zur Messung des Motorstroms sowie einen Microcontroller
als Teil der Überwachungseinrichtung aufweist.
Die bei bisherigen Aufzügen vorgesehenen Schütze mit ihren
mechanischen Kontakten können dadurch entfallen, ohne daß Nachteile
bezüglich der Sicherheit eintreten. Durch das verschleißfreie Ein-
und Ausschalten des Motors ist vielmehr die Betriebssicherheit und
Lebensdauer der Anlage insgesamt wesentlich erhöht und gleichzeitig
sind Überwachungsmaßnahmen vorhanden, durch welche die bisherigen
Sicherheitsanforderungen hinsichtlich der Betriebsüberwachung
weiterhin zumindest erfüllt sind.
Dazu ist eines der in der Regel zwei bislang vorgesehenen Schütze
durch die mit einer Ansteuerelektronik verbundenen Halbleiterschalter
des Frequenzumrichters ersetzt, zu deren Überwachung die Strommeßvor
richtung vorgesehen ist.
Die Funktion des zweiten, sonst vorgesehenen Schützes übernimmt
der steuerbare Gleichrichter, dessen Ansteuerung nach jeder Fahrt
des Aufzuges abgeschaltet wird.
Es sind somit, vergleichbar mit den beiden elektromechanischen
Schaltern bei bisherigen Aufzugssteuerungen, ebenfalls zwei
voneinander unabhängige Schalter vorhanden, die aber durch
elektronische Schalter oder elektronische Baugruppen gebildet sind.
Zweckmäßigerweise wird die Gleichspannug als kondensatorgepufferte
Zwischenkreisspannung dem Elektromotor über den Frequenzumrichter
zugeführt, wobei die Zwischenkreisspannung bei abgeschalteter
Gleichspannung überwacht und im Störungsfall bei Überschreiten eines
vorgebbarer, gegenüber dem Fahrbetriebszustand abgesenkten
Gleichspannungsschwellwertes der Zwischenkreisspannung die
Ansteuerung der Halbleiterschalter des Frequenzumrichters
unterbrochen wird.
Zur zusätzlichen Sicherheit kann im Störungsfall bei Überschreiten
eines vorgebbaren Gleichspannungsschwellwertes außer dem Sperren
der Halbleiterschalter des Frequenzumrichters eine Fehlermeldung
an eine übergeordnete Steuerung vorgenommen werden, welche die
Ansteuerversorgungsspannung der Halbleiterschalter unterbricht.
Die vorgesehenen Überwachungseinrichtungen dieser elektronischen
Baugruppen genügen zumindest den gleichen Sicherheitsanforderungen
wie bisher. Hinzu kommt, daß durch den Einsatz eines Wechsel- oder
Frequenzumrichters ein geregelter Betrieb des Antriebsmotors über
einen großen Betriebsbereich möglich ist.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten
anhand der Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Aufzugselektrik mit einer
Aufzugssteuerung, einem Umrichter, einem Versorgungsnetz
sowie einem Elektromotor und
Fig. 2 ein Schaltungsausschnitt zweier zu einem Frequenzumrichter
gehörender Halbbrücken.
Zu einer Aufzugselektrik 1 (Fig. 1) gehört neben einer Aufzugs
steuerung 2 ein im ganzen mit 3 bezeichneter Antrieb, der im
vorliegenden Fall einen Elektromotor 4 sowie einen Umrichter 5
umfasst. Der Umrichter 5 ist dabei die Baugruppe, die zwischen den
Elektromotor 4 und einem Wechselstrom-Versorgungsnetz 6 geschaltet
ist. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein dreiphasiges
Wechselstrom-Versorgungsnetz und um einen dreiphasigen Elektromotor.
Der Umrichter 5 dient dazu, den Elektromotor 4 ans Netz zu schalten
oder von diesem zu trennen sowie zur Drehrichtungsumkehr. Der
Umrichter 5 beinhaltet zwei innerhalb der Leistungsübertragung
zwischen dem Netz 6 und dem Elektromotor 4 seriell geschaltete
Baugruppen, die unabhängig voneinander auf ihre Funktion hin
überwacht werden und mittels denen jeweils für sich ein Sicherheits
abschalten des Energieflusses zum Motor 4 im Störungsfall möglich
ist.
Eine dieser beiden Baugruppen ist ein steuerbarer Gleichrichter
7 mit zugehöriger Ansteuerelektronik 8 und die andere Baugruppe
ist im wesentlichen durch einen Frequenzumrichter 9 mit steuerbaren
Halbleiterschaltern 12 sowie einer Ansteuerelektronik 13 gebildet.
Der steuerbare Gleichrichter 7 ist im Ausführungsbeispiel eine
halbgesteuerte Brückenschaltung, die bei der hier vorgesehenen
Drehstromversorgung drei Dioden D1 bis D3 sowie drei Thyristoren
T1 bis T3 umfasst. Sind die Thyristoren T1 bis T3 von der
Ansteuerelektronik 8 angesteuert, so liefert der Gleichrichter 7
eine Ausgangsgleichspannung, die als Zwischenkreisspannung UZK dem
Frequenzrichter 9 zugeführt wird. Durch einen Kondensator 10 ist
die Zwischenkreis-Gleichspannung gepuffert.
Werden die Thyristoren T1 bis T3 gesperrt, indem sie nicht mehr
von der Ansteuerelektronik 8 angesteuert werden, was bei jedem Stop
des Aufzugs beziehungsweise des Antriebsmotors 4 der Fall ist, so
sinkt die auch am Kondensator 10 anstehende Zwischenkreisspannung
entsprechend dessen Entladung ab. Eine Meßeinrichtung 11 ist zur
Messung dieser Zwischenkreisspannung vorgesehen.
Die Zwischenkreisspannung dient als Eingangs-Gleichspannung für
den Frequenzumrichter 9. Dieser weist steuerbare Halbleiterschalter
12 sowie eine Ansteuerelektronik 13 für diese Halbleiterschalter
auf. Es sind drei Gruppen von jeweils eine Halbbrücke 14 bildenden
Halbleiterschaltern 12 vorgesehen, wobei jede Halbbrücke 14 durch
zwei mit ihren Kollektor-Emitterstrecken in Reihe geschalteten
Halbleiterschaltern 12 zusammensetzt ist. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind die Halbleiterschalter durch IGBTs gebildet.
Die Halbbrücken 14 sind jeweils an dem Plus- und dem Minus-Pol der
Zwischenkreisspannung angeschlossen und an dem jeweiligen
Verbindungsknoten zwischen Emitter und Kollektor ist der Motor 4
mit seinen Strängen UVW angeschlossen. Durch diese Brückenschaltung
kann der Motor 4 in bekannter Weise in seiner Laufrichtung
umgesteuert werden. Mit Hilfe der Ansteuerelektronik 13 kann die
Ansteuerfrequenz der Halbleiterschalter 12 variiert werden, so daß
der Motor auch mit unterschiedlichen Drehzahlen zwischen Null und
maximaler Drehzahl betrieben werden kann.
Zur Überwachung des Frequenzumrichters 9 ist eine Strommeßvorrichtung
15 vorgesehen, mittels der die Motorströme in den Phasensträngen
gemessen werden kann. Die Meßeinrichtung 11 zur Messung der
Zwischenkreisspannung hinter dem steuerbaren Gleichrichter 7 und
die Strommeßvorrichtung 15 zur Messung der Motorströme sind an einen
Microcontroller 16 als Teil einer Überwachungseinrichung an
geschlossen. Der Microcontroller 16 ist mit einer Schnittstelle
17 verbunden, an die die Aufzugssteuerung 2 angeschlossen ist.
Mit 18 ist noch ein Netzteil, vorzugsweise ein Schaltnetzteil zur
Erzeugung der intern innerhalb des Umrichters 5 benötigten Spannungen
bezeichnet, wobei dieses Netzteil aus der Zwischenkreisspannung
versorgt wird. Außerdem sind noch zwei Baugruppen in die Zuleitung
der Wechselspannung zu dem Gleichrichter 7 vorgesehen und zwar eine
Baugruppe 19 mit Netzdrosseln und eine Baugruppe 20 mit einem
Funkentstörfilter.
Nach jeder Fahrt des Aufzuges wird der Elektromotor 4 zum Stillstand
gebracht, wobei dies durch den ihn steuernden Frequenzumrichter
9 erfolgt. In der Stillstandsphase erfolgt dann eine Überwachung
der beiden Baugruppen - einerseits des steuerbaren Gleichrichters
7 und andererseits des Frequenzumrichters 9. In der Stopp-Phase
des Aufzugs wird dazu die Ansteuerung des Gleichrichters 7
abgeschaltet. Dadurch sinkt die Zwischenkreisspannung UZK ent
sprechend der Entladekurve am Kondensator 10 ab. Dieser Spannungsver
lauf wird durch die Meßeinrichtung 11 überwacht. Sollte die
Zwischenkreisspannung bei abgeschaltetem Gleichrichter 7 nicht in
dem vorgesehenen Maße absinken, so wird ein erneutes Anfahren des
Aufzuges durch den Frequenzumrichter selbst verhindert, indem die
Halbleiterschalter 12 nicht angesteuert werden. Gleichzeitig wird
der Fehler an die übergeordnete Aufzugssteuerung 2 gemeldet. Die
übergeordnete Steuerung 2 ist mit einem Sicherheitsrelais 21 (vgl.
Fig. 2) verbunden, mit dem die Spannungsversorgung der Ansteuerelek
tronik 13 für die Halbleiterschalter 12 abschaltbar ist.
Im Fehlerfall wird somit nicht nur über die Ansteuerung des
Frequenzumrichters ein Durchschalten der Halbleiterschalter 12
verhindert, sondern es wird zur zusätzlichen Sicherheit auch die
zur Ansteuerung notwendige Spannungsversorgung komplett abgeschaltet.
Damit ist auch bei einer ungewollten Ansteuerung der Halbleiter
schalter 12 sicher ein Anlaufen des Elektromotors 4 im Fehlerfall
verhindert.
In Fig. 2 ist die Ansteuerung von zwei der drei in Fig. 1 gezeigten
Halbbrücken 14 dargestellt. Gut zu erkennen ist dabei, daß die
Ansteuerung der Halbleiterschalter über Optokoppler 22 erfolgt,
die ansteuerseitig mit einer gemeinsamen Versorgungsspannung, im
vorliegenden Fall 5 Volt sowie mit dem Microcontroller 16 des
Umrichters 5 verbunden sind. In der Zuleitung der 5 Volt-Spannungs
versorgung für die Ansteuerelektronik ist der Kontakt 23 des
Sicherheitsrelais 21 geschaltet. Durch Öffnen dieses Kontaktes 23
wird die komplette Spannungsversorgung der Ansteuerelektronik für
alle sechs Frequenzumrichter-Halbleiterschalter 12 gleichzeitig
abgeschaltet. Über einen hier nicht dargestellten, zwangsgeführten
Kontakt wird der Schaltzustand des Sicherheitsrelais 21 an die
übergeordnete Steuerung 2 gemeldet. Über einen weiteren, ebenfalls
zwangsgeführten Kontakt kann auch der Microcontroller 16 des
Umrichters 5 das Schalten des Sicherheitsrelais überwachen und bei
Fehlfunktion ein erneutes Anfahren verhindern. Die Funktion des
Schaltgliedes wird nach jeder Fahrt überprüft und überwacht.
Die Strommeßvorrichtung 15 ist mit Stromsensoren zur Überwachung
des Motorstroms verbunden. Tritt während des Stillstandes des
Antriebs im Fehlerfall ein Stromfluß auf, so wird bewirkt, daß der
steuerbare Gleichrichter 7 abgeschaltet wird. Die Strommeßvorrichtung
15 ist dazu mit dem Microcontroller 16 verbunden und dieser mit
der Ansteuerelektronik 8 für die Thyristoren T1 bis T3 des
Brückengleichrichters 7. Über einen potentialfreien Kontakt wird
die übergeordnete Aufzugssteuerung 2 über die Fehlfunktion
unterrichtet. Über die übergeordnete Steuerung kann dann wiederum
das Sicherheitsrelais 21 angesteuert werden und die Spannungs
versorgung der Ansteuerelektronik des Frequenzumrichters 9
unterbrochen werden.
Die Strommeßvorrichtung 15 ist für den geregelten Betrieb des
Elektromotors 4 erforderlich und wird zusätzlich für die Überwachung,
wie vorbeschrieben, mitbenutzt.
Insgesamt ist durch die erfindungsgemäße Aufzugselektrik durch
Einsatz elektronischer Schaltelemente in Verbindung mit Überwachungs
einrichtungen zur Kontrolle von deren Funktion die Betriebssicherheit
der Anlage wesentlich erhöht und es lassen sich damit wesentlich
längere, wartungsfreie Betriebszyklen ohne Sicherheitseinbußen
realisieren. Durch die praktisch verschleißfreien Baugruppen
erübrigen sich kostenintensive Wartungsarbeiten mit Austausch von
Baugruppen, wie dies bisher in vergleichsweise kurzen Zeitabständen
erforderlich war.
Dies wird, kurz zusammengefaßt, erreicht, indem innerhalb der
Energieübertragung zwischen speisendem Netz 6 und Elektromotor 4
zwei seriell geschaltete Baugruppen vorgesehen sind, die jeweils
unabhängig voneinander ein- und ausschaltbar sind und deren Funktion
jeweils überwacht wird. Die erste Schaltbaugruppe ist durch den
steuerbaren Gleichrichter 7 und die zweite Schaltbaugruppe durch
den Frequenzumrichter 9 beziehungsweise dessen Halbleiterschalter
12 gebildet.
Die Funktionsüberwachung des steuerbaren Gleichrichters 7 erfolgt
durch Messung der Zwischenkreisspannung UZK und die Überwachung des
Frequenzumrichters 9 durch Messung der Motorströme.
Tritt ein Fehler beim steuerbaren Gleichrichter 7 auf, so kann ein
ungewolltes Anlaufen des Elektromotors 4 verhindert werden, indem
zum einen der Motor durch den Frequenzumrichter 9 nicht angesteuert
wird und indem zum anderen die übergeordnete Steuerung die
Ansteuerspannung der Halbleiterschalter des Frequenzumrichters
abschaltet.
Tritt ein Fehler im Frequenzumrichter 9 auf, wird dies bei Stillstand
des Motors 4 durch Messen des oder der Motorströme registriert und
der steuerbare Gleichrichter 7 bleibt dann für die nächste,
vorgesehene Anlaufphase gesperrt, so daß der Frequenzumrichter von
seiner Energiezufuhr getrennt bleibt. Erwähnt sei in diesem
Zusammenhang, daß bei abgeschaltetem, steuerbarem Gleichrichter
7 noch eine vom Kondensator 10 gepufferte, abgesenkte Zwischenkreis
spannung UZK am Frequenzumrichter 9 ansteht, so daß im Fehlerfall
diese Spannung einen reduzierten Motor-Stromfluß bei Fehlern
innerhalb des Frequenzumrichters 9 bewirken kann. Diese Ströme
reichen zwar nicht zum Anlaufen des Motors 4, jedoch kann ein Fehler
über diese Strommessung registriert und das Einschalten des
steuerbaren Gleichrichters 7 verhindert werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Betreiben eines elektromotorischen Antriebs,
für einen Aufzug, eine Fahrtreppe oder dergleichen, wobei eine
Überwachung des Betriebszustands vorgenommen wird und bei einem
Fehler die Stromversorgung des elektromotorischen Antriebs
wenigstens zweifach unterbrochen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromotor (4) des elektromotorischen Antriebs über
einen Umrichter (5) aus einem Wechselstromnetz (6) betrieben
wird, daß die Wechselspannung gleichgerichtet wird und die
Gleichspannung ein- und ausschaltbar ist, daß die Gleich
spannung dem Elektromotor (4) über einen Frequenzumrichter
(9) mit steuerbaren Halbleiterschaltern (12) zugeführt wird,
daß der Motorstrom gemessen wird, daß am Ende jedes Fahr
abschnittes bei stehendem Motor überprüft wird, ob ein
Motorstrom fließt und daß in diesem Betriebszustand im Fall
eines Motorstromflusses das erneute Einschalten der Gleich
spannung gesperrt und die Ansteuerung der Halbleiterschalter
(12) des Frequenzumrichters (9) unterbrochen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichspannug als kondensatorgepufferte Zwischenkreisspannung
(UZK) dem Elektromotor (4) über den Frequenzumrichter (9)
zugeführt wird, daß die Zwischenkreisspannung (UZK) bei
abgeschalteter Gleichspannung überwacht und im Störungsfall
bei Überschreiten eines vorgebbaren, gegenüber dem Fahr
betriebszustand abgesenkten Gleichspannungsschwellwertes der
Zwischenkreisspannung (UZK) die Ansteuerung der Halbleiter
schalter (12) des Frequenzumrichters (9) unterbrochen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenkreisspannung (UZK) vorzugsweise von einem
Microcontroller (16) des Umrichters (5) überwacht und im
Störungsfall bei Überschreiten eines vorgebbaren Gleich
spannungsschwellwertes die Halbleiterschalter (12) des
Frequenzumrichters (9) gesperrt werden und eine Fehlermeldung
an eine übergeordnete Steuerung (2) vorgenommen wird, welche
die Ansteuerversorgungsspannung der Halbleiterschalter (12)
unterbricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Motorströme von einem Microcontroller (16)
des Umrichters (5) überwacht und im Störungsfall bei Stromfluß
während einer Stillstandsphase das Einschalten der Gleich
spannung gesperrt und eine Fehlermeldung an die übergeordnete
Steuerung (2) geleitet wird.
5. Aufzug oder Fahrtreppe mit einer Aufzugselektrik, die eine
übergeordnete Steuerung und einen Antrieb umfaßt, wobei der
Antrieb wenigstens einen Elektromotor beinhaltet, der über
Schaltelemente mit einem Wechselstrom-Versorgungsnetz
verbindbar ist und wobei eine mit der Steuerung verbundene
Überwachungseinrichtung zur Unterbrechung des Energieflusses
im Störungsfall vorgesehen ist, zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Wechselstrom-Versorgungsnetz (6) und dem
Elektromotor (4) ein Umrichter (5) zwischengeschaltet ist,
der einen an das Wechselstrom-Versorgungsnetz (6) angeschlosse
nen, steuerbaren Gleichrichter (7) mit Ansteuerelektronik (8),
steuerbare, zusammen einer weiteren Ansteuerelektronik (13)
zu einem Frequenzumrichter (9) gehörende Halbleiterschalter
(12), eine Strommeßvorrichtung (15) zur Messung des Motorstroms
sowie einen Microcontroller (16) als Teil der Überwachungsein
richtung aufweist.
6. Aufzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Meßeinrichtung (11) zur Überwachung der vom steuerbaren
Gleichrichter (7) gelieferten, kondensatorgepufferten
Gleichspannung vorgesehen ist.
7. Aufzug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Microcontroller (16) vorzugsweise über eine Schnittstelle
(17) mit der übergeordneten Steuerung (2) verbunden ist.
8. Aufzug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der steuerbaren Gleichrichter (7) durch eine
halbgesteuerte Brückenschaltung gebildet ist, die bei
Drehstromversorgung insbesondere drei Dioden (D1-D3) und drei
Thyristoren (T1-T3) umfaßt.
9. Aufzug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die steuerbaren Halbleiterschalter (12) des
Frequenzumrichters (9) durch vorzugsweise drei Halbbrücken
(14) bei Einsatz eines dreiphasigen Motors gebildet ist und
daß als Halbleiterschalter (12) insbesondere IGBTs (Isolatet
Gate Bipolar Transistors) vorgesehen sind.
10. Aufzug nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Ansteuerung der Halbleiterschalter (12) des
Frequenzumrichters (9) Optokoppler (22) vorgesehen sind, die
ansteuerseitig mit einer gemeinsamen Versorgungsspannung sowie
mit dem Microcontroller (16) des Umrichters (5) verbunden sind
und daß in die Zuleitung dieser Versorgungsspannung ein zu
einem von der übergeordneten Steuerung (2) ansteuerbares
Sicherheitsrelais (21) gehörender Kontakt (23) eingesetzt ist.
11. Aufzug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sicherheitsrelais (21) einen potentialfreien Kontakt zur
Rückmeldung seiner Funktion an die übergeordnete Steuerung
(2) und vorzugsweise einen weiteren potentialfreien Kontakt
zur Rückmeldung seiner Funktion an den Microprozessor (16)
aufweist.
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