DE19911974A1 - Vorrichtung zum Speichern von Gurtmaterial - Google Patents
Vorrichtung zum Speichern von GurtmaterialInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Speichern von Gurtmaterial, insbesondere für Sicherheitsgurtsysteme in Kraftfahrzeugen, vorgeschlagen, mit wenigstens einer Gurtaufrolleinrichtung (12) und wenigstens einem Umlenkbeschlag (14), die dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen der Gurtaufrolleinrichtung (12) und dem Umlenkbeschlag (14) wenigstens eine vorzugsweise zwei Umlenkrollen (25, 27) angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Speichern von Gurtmaterial, insbesondere für
Sicherheitsgurtsysteme in Kraftfahrzeugen, mit wenigstens einer Gurtaufrolleinrichtung und
wenigstens einem Umlenkbeschlag.
Herkömmliche Sicherheitsgurtsysteme weisen Sicherheitsgurte auf, die dem angeschnallten
Passagier, wenn er seinen Oberkörper langsam von der Lehne entfernt, große Bewegungs
freiheit lassen. Eine schnelle Bewegung des Oberkörpers des Passagiers nach vorne führt in
der Regel zum Blockieren des Sicherheitsgurtes und hält den Passagier fest. Die hier unter
schiedlichen Gurtbandlängen werden in Gurtaufrolleinrichtungen (oder Retraktoren) aufgewic
kelt und somit gespeichert. Aufgrund der einheitlichen Dicke von Sicherheitsgurten haben
sich hier standardisierte Aufrolleinrichtungen ausgebildet, die für dickeres Gurtbandmaterial
weniger oder gar nicht geeignet sind, da dickeres Gurtbandmaterial mehr aufträgt als her
kömmliches und deshalb den Speicherplatz einer herkömmliche Gurtaufrolleinrichtung
sprengen würde.
Insbesondere Sicherheitsgurte in Form von Schläuchen, in deren Innerem wiederum aufblas
bare Inlets in Form von besonders gestalteten Airbags untergebracht sind, sind nicht so ohne
weiteres auf den herkömmlichen Aufwickelwalzen unterzubringen. Die Lösung, zwischen
einem etwa im Schulter- oder Kopfbereich des Passagiers angeordneten Umlenkbeschlag und
der Gurtaufrolleinrichtung das gegenüber herkömmlichen Gurten dickere, schlauchförmige
Gurtband unterzubringen, reicht aufgrund der Beschränkung des Abstands von Gurtaufrollein
richtung und Umlenkbeschlag oft nicht aus. Zusätzlich kann es zu Problemen kommen, wenn
eine besonders kleine Person beim Anlegen des Gurtbandes eine relativ kurze Länge des
schlauchförmigen Gurtbandes "braucht", so daß zusätzliches Gurtmaterial gespeichert werden
muß.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Speichern von Gurtmaterial vor
zuschlagen, die geeignet ist, große Differenzlängen von Gurtbandmaterial zu kompensieren.
Die Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1. Dementsprechend wird
eine Vorrichtung zum Speichern von Gurtmaterial, insbesondere für Sicherheitsgurtsysteme
in Kraftfahrzeugen, vorgeschlagen, mit wenigstens einer Gurtaufrolleinrichtung und wenig
stens einem Umlenkbeschlag, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen der Gurtauf
rolleinrichtung und dem Umlenkbeschlag eine Umlenkrolle angeordnet ist. Dadurch wird der
Speicherplatz für ein dickeres Gurtband gegenüber herkömmlichen Systemen wesentlich
vergrößert. In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zwei
zueinander beabstandete Umlenkrollen auf. Diese beiden Umlenkrollen, beispielsweise im
Bereich der B-Säule eines Kraftfahrzeuges untergebracht, können ohne besonderen Aufwand
die Speicherlänge für Gurtmaterial nahezu verdoppeln. Diese Art der Speicherung von
Gurtmaterial ist für auftragendes, mehrlagiges Gurtmaterial deshalb so vorteilhaft, da nur sie
eine zusätzliche Anordnung von einfachen Umlenkeinrichtungen bedeutet, wobei die her
kömmlichen Gurtaufrolleinrichtungen weiter verwendet werden können. Dies ist kostenmäßig
ein nicht zu unterschätzender wichtiger Faktor. Auch ist kein zusätzlicher Entwicklungsauf
wand für besonders angepaßte Retraktoren zu treiben.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Umlenkrollen zueinander und
zwischen der Aufrolleinrichtung und dem Umlenkbeschlag verstellbar angeordnet. Dadurch
wird eine individuelle Anpassung eines Sicherheitsgurtsystems für eine bestimmte Person oder
Körpergröße ermöglicht.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung be
schrieben.
Fig. 1 zeigt stark schematisiert eine herkömmliche Anordnung einer Aufwicklung eines
herkömmlichen einfachen Sicherheitsgurtbandes.
Fig. 2 zeigt ebenso stark schematisiert ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt sehr stark schematisiert die wesentlichen Bestandteile eines Sicherheitsgurt
systems 2 nach dem Stand der Technik in einem (nicht gezeigten) Kraftfahrzeug. Hierbei sind
zwei Umrisse 5 und 95 zweier die Größe von Passagieren simulierenden Dummies angege
ben. Wie bei allen Sicherheitssystemen soll auch das gezeigte Sicherheitsgurtsystem 2 für
verschiedene Insassengrößen einsetzbar sein. Die Position des Sicherheitsgurts wird so
konzipiert, daß bei verschiedenen Aufprallsituationen Schutz für die Insassen eines Fahrzeugs
gewährleistet wird. Der Gurt ist deshalb so angebracht, daß er den Kopf und den Hals auch
der kleinsten 5% von Frauen schützt und ebenso 95% der Männer zu schützen geeignet ist.
Man spricht bei diesen Personengrößen von dem sogenannten 95%-Dummy (95) und dem
5%-Dummy (5), die die eben genannten Größenbereiche der zu schützenden Personen
simulieren sollen. In Fig. 1 ist ein Sicherheitsgurt 8 dargestellt, der, verankert in einem
Anker 4 über das Becken der Dummies 5, 95 in einen in der Regel als Zunge ausgebildeten
Endbeschlag eingeführt ist, welcher in einem Anker 6 befestigt ist. Von dort verläuft der
Sicherheitsgurt 8 über den Oberkörper der Dummies 5, 95 und dann über einen Umlenk
beschlag 14, der als ganz einfache Umlenkkante oder -rolle ausgebildet sein kann, in einen
Retraktor oder Rückzugsautomaten 12. Federvorgespannte Retraktoren sind dem Fachmann
bekannt und werden deshalb hier nicht im einzelnen erläutert.
Fig. 2 zeigt ein Sicherheitsgurtsystem 22, das sich im wesentlichen von dem in Fig. 1
beschriebenen System dadurch unterscheidet, daß der Sicherheitsgurt in zwei verschiedene
Längenabschnitte unterteilt ist, nämlich einen einen aufblasbaren Luftsack enthaltenden
sogenannten Schlauchabschnitt 28d und einen als üblichen Sicherheitsgurt ausgestalteten
Gurtabschnitt 28e. Der Schlauchabschnitt 28d ist in einer Verankerung 24 befestigt, verläuft
ähnlich wie der zuvor beschriebene Sicherheitsgurt 8 über das Becken der Dummies 5, 95 in
eine Zunge, die in einem Endbeschlag 26 verankert ist und von dort über den Oberkörper der
Dummies bis etwa oberhalb des Schulter-Kopf-Bereichs der Dummies. In diesem Bereich
endet der schlauchförmige Teil 28d des Sicherheitsgurtes und geht in einen einfachen Gurt
abschnitt 28e über, der von dort über einen Umlenkbeschlag 14 weitergeführt wird über eine
Umlenkrolle 25 und eine weitere Umlenkrolle 27 und schließlich in einen Retraktor 12 hinein
läuft. Eine Versorgung des doppelwandigen, einen airbagartigen Schlauch enthaltenden
Schlauchgurts 28d ist möglich über die Verankerungen 24 oder 26. Im Kollisionsfall wird
dann der Schlauchgurt 28d aufgeblasen und schützt die (Dummies) Insassen des (nicht
gezeigten) Fahrzeugs vor Verletzungen. Der aufblasbare Schlauchgurt 28d des Sicherheits
gurtes 22 ist dicker als der nicht aufblasbare Gurtabschnitt 28e. Das dickere, mehrwandige
Gewebe läßt sich nicht so einfach wie einschichtiges Gewebe in Retraktoren aufwickeln.
Deshalb schlägt die Erfindung vor, vor dem Retraktor 12 eine Speicherstrecke zu schaffen,
die durch wenigstens eine zwischen der Gurtaufrolleinrichtung 12 und dem Umlenkbeschlag
14 angeordnete Umlenkrolle realisiert wird. Im in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine Vorrichtung zum Speichern von Gurtmaterial mit zwei zueinander beabstandeten
Umlenkrollen 25 und 27 beschrieben. Je nach Konfiguration des Fahrzeugs, in dem die
Sicherheitseinrichtung 22 untergebracht ist, kann man sich auch vorstellen, daß der Retraktor
12 um 180° gedreht nach oben orientiert ist, so daß nur noch eine, beispielsweise die Um
lenkrolle 25, vorzusehen ist. Speziell für den Fondeinbau oder eine Unterbringung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Cabriolets und dgl. bietet sich die Speichereinrichtung mit
einer Umlenkrolle an. Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, daß das mehrschichtige Gewebe des Schlauchgurtes 28d problemlos über Umlenkrollen
25, 27 geführt werden kann und der gesamte zu speichernde Längenabschnitt, wie er in Fig.
2 gestrichelt dargestellt ist und mit dem Bezugszeichen 28d' bezeichnet ist, untergebracht
werden kann. Aus Fig. 2 geht auch hervor, daß der einschichtige Gurtabschnitt 28e' nahezu
vollständig im Retraktor 12 aufgewickelt ist, wobei der schlauchförmige, gestrichelt dar
gestellte Abschnitt 28d' kurz vor dem Retraktor 12 endet. Der gegenüber dem Wickelradius
des Retraktors 12 wesentlich größere Wickel- bzw. Umlenkradius der Umlenkrollen 25, 27
ermöglicht ein problemloses Umlenken und Speichern mehrschichtigen Gewebes. Ein Unter
bringen dieses Längenabschnitts in einem Retraktor 12 ist einerseits aus Platzgründen und
andererseits aus Komfortgründen beim Aufwickeln schwer durchführbar. Das Sicherheits
gurtband 22 (28e und 28d) muß leichtgängig laufen und darf, wenn es vom Passagier ange
legt ist, diesen nicht stören. Um die für den jeweiligen Einsatzfall günstigste Speicherlänge zu
erhalten, sind die Umlenkrollen 25, 27 zwischen Umlenkbeschlag und Retraktor sowie
zueinander einstellbar. Diese Einstellung ist auch, beispielsweise personenbezogen gespei
chert, über Stellmotoren und dgl. variierbar. Dies ist analog bereits aus individuell einstell
baren Sitzpositionen bekannt.
Der für die vorgeschlagene Lösung einzusetzende Sicherheitsgurt bzw. daran anschließende
Schlauchgurt ist für die jeweilige Anwendung frei wählbar. Diesbezügliche Einzelheiten sind
nicht Gegenstand der Erfindung und werden deshalb auch nicht weiter beschrieben. Ebenso
ist die Beschickung eines schlauchförmigen, aufblasbaren Gurtbandes mit einem bei einer
Kollision explosionsartig freigesetzten Gasvolumen über den Verankerungspunkt 24 oder den
Verankerungspunkt 26 in eine Schließzunge des schlauchförmigen Sicherheitsgurtes ent
sprechend dem Stand der Technik denkbar. Mit der vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
Lösung sind alle Kombinationen und Übergänge von Einfachgurtband zu schlauchförmigem
Gurtband und deren Speicherung vor dem Retraktor an geeigneter Stelle des Fahrzeugs auch
bei engen Raumverhältnissen möglich.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Speichern von Gurtmaterial, insbesondere für Sicherheitsgurtsysteme
in Kraftfahrzeugen, mit wenigstens einer Gurtaufrolleinrichtung und wenigstens einem
Umlenkbeschlag, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Gurtaufrolleinrichtung (12) und
dem Umlenkbeschlag (14) wenigstens eine Umlenkrolle (25, 27) geordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Gurtaufroll
einrichtung und dem Umlenkbeschlag zwei zueinander beabstandete Umlenkrollen
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen zuein
ander und zwischen der Gurtaufrolleinrichtung und dem Umlenkbeschlag verstellbar
angeordnet sind.
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