DE19911833A1 - Vorderwagenbereich für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Vorderwagenbereich für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Vorderwagenbereich für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem einen Motorraum (4) bedeckenden Außenhautelement (2, 3). Unter diesem Außenhautelement verborgen ist ein von einem Querelement (12) überspanntes Kühleraggregat (10), das sich nach dem Stand der Technik in der Regel unterhalb der Verriegelungseinheit (11) befindet, durch die beispielsweise ein als Fronthaube (2) ausgebildetes Außenhautelement festlegbar ist. Um im Hinblick auf eine mögliche Fußgängerkollision im Vorderwagenbereich eine anprallweiche Kontur bereitstellen zu können, wird erfindungsgemäß die Verriegelungseinheit (11) auf der dem Motorraum (4) zugewandten Seite des Kühleraggregates (10) angeordnet. Zu den Außenhautelementen (2, 3) hin ist diese Verriegelungseinheit (11) von wenigstens einem Stoßenergieabsorptionselement abgedeckt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Vorderwagenbereich für ein Kraftfahrzeug gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Derartige Tragstrukturen für Vorderwagenbereiche sind im modernen Kraft
fahrzeugbau hinlänglich bekannt und umfassen im wesentlichen Anordnun
gen von Längsträgem und Querträgern, die einerseits die erforderliche Sta
bilität und Verwindungssteifigkeit sicherstellen und andererseits bei einem
Fahrzeugaufprall durch Deformationen Aufprallenergie aufnehmen. Übli
cherweise werden sowohl in Frontbereichen als auch in Heckbereichen
Querträger verwendet, die jeweils in Seitenbereichen mit den zum Fahr
zeugäußeren hin gerichteten Enden der Längsträger verbunden sind.
Die Auslegung derartiger Tragstrukturen ist bislang hauptsächlich auf einen
optimalen Schutz von Fahrzeuginsassen hin ausgelegt worden. Im Hinblick
auf Kollisionen mit Fußgängern sind derartige Tragstrukturen allerdings sehr
steif. Es kommt hinzu, daß bei den bislang üblichen Fahrzeugfrontpartien die
Steifigkeiten entlang der Frontwand sehr unterschiedlich verteilt sind, so daß
sich Kompatibilitätsprobleme bei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen erge
ben können, bei denen die Steifigkeiten und Deformationselemente lokal
anders beispielsweise in anderen Höhen angeordnet sind.
Zur Verbesserung des Fußgängerschutzes sind bereits unterschiedliche An
sätze bekannt geworden. So beschreibt beispielsweise die JP 07156749 (B
60 R 21/34) unterschiedliche Maßnahmen zur Optimierung des Schutzes
von Fahrzeugkanten, um so bei einer Kollision zwischen Fahrzeug und Fuß
gänger das von dem Fahrzeug ausgehende Gefährdungspotential deutlich
herabsetzen zu können. Problematisch ist bisher jedoch für die praktische
Umsetzung die sensorische Differenzierung von Aufprallereignissen dahin
gehend, daß beispielsweise für unterschiedlichste Konstellationen ein Pfahl
aufprall sicher von einer Fußgängerkollision unterschieden werden kann.
Derzeit gibt es diesbezüglich noch keine serienreifen Sensoriken.
Vielfach ist auch versucht worden, die stoßgefährdenden Bereiche am
Kraftfahrzeug für Fußgänger besonders anprallweich auszulegen. Hierbei
ergeben sich jedoch häufig Beeinträchtigungen im Design, die von potentiel
len Fahrzeugkäufern als nicht akzeptabel angesehen werden. Beispielhaft
kann hier auf die gattungsbildende FR 24 45 783 hingewiesen werden. Ei
nen ähnlichen Weg zur Schaffung anprallweicher Fahrzeugkanten beschrei
ben die JP 9039835 (B 62 D 25/08) und die JP 8310450 (B 62 D 25/10).
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, gattungs
gemäße Vorderwagenbereiche so weiterzubilden, daß sie in das gängige
äußere Erscheinungsbild von Kraftfahrzeugen integrierbar sind und darüber
hinaus einen verbesserten Fußgängerschutz gewährleisten.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Vorderwagenbereich gemäß den
Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders
zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß ist also die Verriegelungseinheit auf der dem Motorraum
zugewandten Seite des Kühleraggregates angeordnet und zu einem als
Motor- oder Fronthaube gestalteten Außenelement hin von wenigstens ei
nem Stoßabsorptionselement abgedeckt. Durch diese Maßnahme wird ein
mal dafür gesorgt, daß zwischen dem relativ steifen Querträger oberhalb des
Kühleraggregates und der Motorhaube eine ausreichende Distanz geschaf
fen wird, die genügend Verformungsweg zur Verfügung stellt, und anderer
seits die in sich relativ steife und harte Verriegelungseinheit als verletzungs
gefährdende Baugruppe sicher abgeschirmt ist. Damit wird für den Vorder
kantenbereich der Motorhaube eine anprallweiche Kontur bereitgestellt, die
besonders vorteilhaft mit Maßnahmen im Kotflügelbereich kombiniert werden
kann, wie sie beispielsweise in den Schriften DE 27 11 339 (B 60 R 21/14)
und DE 44 01 023 (B 60 R 21/34) beschrieben sind. Daraus ergibt sich bei
spielsweise, daß das als Motorhaube ausgeführte Außenhautelement um
laufend nachgiebig gelagert ist, um auf diese Weise für den Fußgänger die
Folgen eines Aufpralls erheblich zu mildern. Von besonderer Bedeutung ist
aber auch, daß beispielsweise bei einem als Stoßfängerüberzug oder Küh
lerverkleidung ausgebildeten Außenhautelement bevorzugt im Übergangsbe
reich zur Motorhaube ein zusätzliches Stoßabsorptionselement zur Verfü
gung gestellt werden kann, damit die Vorderwagenoberkante zum einen für
den Primäraufprall weich ausgeführt ist und zum anderen für einen eventuell
daran anschließenden Sekundäraufprall des Fußgängers auf der Motorhau
be immer noch ein ausreichendes Energieabsorptionsvermögen zur Verfü
gung steht.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das der Motor-
oder Fronthaube zugeordnete Stoßabsorptionselement gleichzeitig auch als
Träger für Elemente der Verriegelungseinheit ausgestaltet. Dieses Stoßab
sorptionselement kann mit einer Außenhaut der Motorhaube oder mit den
Elementen der Verriegelungseinheit einen Unterzusammenbau bilden.
Besonders vorteilhaft ist eine zweiteilige Ausführung des Stoßabsorptions
elementes dergestalt, daß ein erster Teil in der zuvor beschriebenen Weise
der Motorhaube zugeordnet ist und ein benachbarter zweiter Teil auf einer
das Kühleraggregat haltenden Tragkonstruktion befestigt ist. Eine solche
Tragkonstruktion ist bevorzugt nach Art eines Schildrahmens ausgeführt und
erlaubt gegenüber konventionellen Karosserieaufbauten eine Verlagerung
des Kühleraggregates mit Bezug auf die Außenhautlinie sowohl nach unten
als auch nach hinten. Stoßgefährdende Bauteile wie steife Querträger oder
dergleichen können damit in einer ausreichenden Distanz zu den Außen
hautelementen angeordnet werden. Der erfindungsgemäße Vorderwagenbe
reich stellt somit sowohl für Stoßbelastungen von oben als auch von vorn
ausreichend Deformationsweg zur Verfügung.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt. Es zeigt:
Fig. 1 für einen Vorderwagenbereich im Bereich der Fahrzeugmitte
eine Schnittansicht,
Fig. 2 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung die Zusam
mensetzung des Vorderwagenbereiches gemäß Fig. 1.
Gleiche Bauteile weisen in allen Figuren die gleiche Bezifferung auf.
Man erkennt in Fig. 1 einen insgesamt mit 1 bezeichneten Vorderwagenbe
reich, bei dem als Außenhautelemente eine Fronthaube 2 und ein Stoßfän
gerüberzug 3 einen hier nur ausschnittsweise dargestellten Motorraum 4
nach außen abdecken. Unter den Außenhautelementen 2 und 3 verborgen
sind Stoßabsorptionselemente 5 bis 8, die steife Bauelemente wie eine ins
gesamt mit 9 bezeichnete Tragkonstruktion für ein Kühleraggregat 10 und
eine insgesamt mit 11 bezeichnete Verriegelungseinheit abdecken.
Die Verriegelungseinheit 11 befindet sich hier auf einem das Kühleraggregat
10 überspannenden Querelement 12 (siehe Fig. 2), das seinerseits inte
graler Bestandteil der Tragkonstruktion 9 ist. Die Befestigung des Kühlerag
gregates 10 an der Tragkonstruktion 9 erfolgt über Halteschwerter 13 und
14. Diese sind für die Befestigung des Kühleraggregates 10 so ausgelegt
daß die Verriegelungseinheit 11 auf der zum Motorraum 4 hinweisenden
Seite des Kühleraggregates 10 angeordnet ist. Bei dem in Fig. 1 darge
stellten Ausführungsbeispiel ist ein Verriegelungshaken 15 unterhalb des
Stoßabsorptionselementes 5 und eine Verriegelungsfalle 16 an einem dem
Motorraum 4 zugewandten Rand des Querelementes 12 befestigt. Gegen
über einer Stoßlinie 17 zwischen dem Stoßfängerüberzug 3 und der Front
haube 2 ergibt sich somit für die gesamte Verriegelungseinheit 11 eine signi
fikant einwärtsverlagerte Anbringung, so daß zwischen den Außenhautele
menten 2, 3 und der Verriegelungseinheit 11 sehr viel Deformationsweg be
reitgestellt werden kann. In Fig. 1 wird die Verlagerung in den Motorraum 4
hinein dadurch deutlich, daß der Formschluß des Verriegelungshakens 15
mit der Verriegelungsfalle 16 rechts von einer Projektion P liegt, die sich
durch eine gedachte Verlängerung der motorraumseitigen Kühleraggregat
kontur ergibt. Die in etwa die Vorderwagenoberkante markierende Stoßlinie
17 ist hier durch ein Stoßabsorptionssystem unterfüttert, das sich aus dem
Deformationselement 6 unterhalb des Stoßfängerüberzuges 3 und dem der
Fronthaube 2 zugeordneten Stoßabsorptionselement 5 ergibt. Abweichend
davon kann je nach Designgestaltung des Fahrzeugs aber auch die Stoßlinie
beispielsweise weiter nach unten verlagert sein, so daß eine einteilige Aus
gestaltung von Stoßabsorptionselementen oberhalb der Verriegelungseinheit
11 denkbar ist.
Die Stoßabsorptionselemente 5 bis 8 können aus Hartschaum hergestellte
Formkörper sein oder aber auch nach Art von Pralltöpfen als Blechziehteile
ausgebildet sein. Dabei kann das der Fronthaube 2 zugeordnete Element
der Verriegelungseinheit 11, in diesem Falle also der Verriegelungshaken
15, zusammen mit dem Stoßabsorptionselement 5 einen Vormontagesatz
bilden.
Für die Verriegelungseinheit 11 können ganz gewöhnliche Schloßkonstruk
tionen eingesetzt werden. Diesbezüglich ist also keinerlei Anpassungsarbeit
auf die erfindungsgemäße Konfiguration notwendig. Hervorzuheben ist auch,
daß sich hinsichtlich der Handhabung für die Fronthaube 2 durch die erfin
dungsgemäße Ausgestaltung keinerlei Beeinträchtigungen gegenüber kon
ventionell ausgeführten Fronthauben ergeben. Als Vorteil ist weiter zu nen
nen, daß die hier vorgeschlagene Gestaltung für die Fronthaube 2 in keiner
Weise die stoßsichere Unterbringung von Scheinwerfergehäusen 18, 19
(siehe Fig. 2) und Behältern für Betriebsflüssigkeiten 20, 21 beeinträchtigt.
Je nach konstruktiver Auslegung kann beispielsweise dafür gesorgt werden,
daß durch entsprechende Gestaltung der Scheinwerfergehäuse 18, 19 diese
zusammen mit dem Stoßabsorptionselement 5 im Bereich der gesamten
Vorderwagenoberkante eine weiche Abstützlinie bilden. Ergänzend oder al
ternativ können hier nur symbolisch angedeutete Verriegelungseinheiten 11a
und 11b neben oder an den Scheinwerfergehäusen 18, 19 angeordnet sein.
Diese Maßnahme kann insbesondere für den Fall interessant sein, daß eine
anprallweiche und damit gegenüber herkömmlichen Konstruktionen labilere
Fronthaube 2 mit sauberen Spaltmaßen abzustützen ist.
Durch die gegenüber dem Stand der Technik weiter einwärts vorgenommene
Befestigung der Verriegelungseinheit 11 in den Motorraum 4 hinein wird
auch eine Distanz zwischen dem Kühleraggregat 10 und einem hier nicht
weiter dargestellten Antriebsmotor geschaffen, die zur Anbindung des Kühle
raggregates 10 über Pralltöpfe 22 bis 25 genutzt werden kann. Diese häufig
auch als Typschadenelemente bezeichneten Pralltöpfe 22 bis 25 werden an
hier nicht weiter dargestellten Längsträgern des Fahrzeugs 1 befestigt und
können nach Bagatellunfällen und daraus resultierenden Verformungen
einfach ausgetauscht werden.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß durch die erfindungsgemäß vorge
schlagene Anordnung von Komponenten im Vorderwagenbereich keinerlei
Einbußen hinsichtlich Funktionalität und Reparaturfreundlichkeit hingenom
men werden müssen.
Claims (7)
1. Vorderwagenbereich für ein Kraftfahrzeug (1) mit
- - wenigstens einem einen Motorraum (4) bedeckenden Außenhautele ment (2, 3),
- - wenigstens einem von einem Querelement (12) überspannten Kühlerag gregat (10),
- - wenigstens einer Verriegelungseinheit (11), durch die wenigstens eines (2) der Außenhautelemente an dem Querelement (12) festlegbar ist,
- - die Verriegelungseinheit (11) auf dem Querelement (12) zu einer dem Motorraum (4) zugewandten Seite des Kühleraggregates (10) ausge richtet ist,
- - die Verriegelungseinheit (11) zu wenigstens einem der Außenhautele mente (2, 3) hin von wenigstens einem Stoßabsorptionselement (5, 6) abgedeckt ist.
2. Vorderwagenbereich nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stoßabsorptionselement (5, 6) zweiteilig ausgeführt ist.
3. Vorderwagenbereich nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes (5) der Stoßabsorptionselemente einem als Fronthaube (2)
ausgebildeten Außenhautelement zugeordnet ist.
4. Vorderwagenbereich nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß ein zweites Stoßabsorptionselement einer das
Kühleraggregat (10) haltenden Tragkonstruktion (9) zugeordnet ist.
5. Vorderwagenbereich nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das erste (5) beziehungsweise zweite (6)
Stoßabsorptionselement integraler Bestandteil der Fronthaube (2) bezie
hungsweise der Tragkonstruktion (9) ist.
6. Vorderwagenbereich nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das zweite Stoßenergieabsorptionselement
(6) einem als Stoßfängerüberzug (3) ausgebildeten Außenhautelement
zugeordnet ist.
7. Vorderwagenbereich nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß jeweils mindestens eine Verriegelungseinheit
(11a, 11b) neben oder an den Frontscheinwerfergehäusen angeordnet ist.
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