DE19911507A1 - Verfahren zur Verbesserung dreidimensionaler Klangwiedergabe - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung dreidimensionaler KlangwiedergabeInfo
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Abstract
Verfahren zur Verbesserung dreidimensionaler Klangwiedergabe. Es wird ein Verfahren zur Verbesserung dreidimensionaler (3D) Klangwiedergabe beschrieben. Hinter einem Hörer 10 zu positionierende virtuelle Klangquellen werden mittels eines HF-Dämpfungsfilters gefiltert, um ablenkende, durch unvollständige Aufhebung transauralen Übersprechens bewirkte hochfrequente Anteile zu entfernen. In der rückwärtigen Halbkugel der Referenzkugel 30 angeordnete Klangquellen werden mit einem von der Position der Klangquelle abhängigen Maß gefiltert, um einen glatten Übergang zwischen den gefilterten und ungefilterten Halbkugeln zu erreichen. Die HF-Dämpfungsfilterung ist maximal, wenn die Klangquelle direkt hinter dem Hörer plaziert ist und wird mit zunehmender Annäherung an die vordere Halbkugel progressiv vermindert. Die Erfindung ist derart vorteilhaft, daß virtuelle Klangbilder effizienter hinter dem Hörer angeordnet werden können, wobei ein verbesserter Realismus von 3D-Effekten erzielt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung dreidimen
sionaler (3D) Klangwiedergabe.
Die Aufbereitung binauraler (Zweikanal- oder Stereo-) Audiosi
gnale zur Erlangung hochrealistischer 3D-Klangbilder ist gut be
kannt und beschrieben z. B. in der internationalen Patentanmel
dung Nr. WO 94/22278. Die binaurale Technologie basiert auf Auf
zeichnungen, die mittels eines sogenannten "Kunstkopf"-
Mikrophonsystems gemacht werden, wobei die Aufzeichnungen nach
träglich digital aufbereitet werden. Die Verwendung des Kunst
kopfs stellt sicher, daß die natürlichen Merkmale dreidimensio
nalen Klanges - mit deren Hilfe das Gehirn die Position von
Klangquellen im dreidimensionalen Raum erkennt - in die Stereo
aufzeichnungen mit eingebracht werden.
Die 3D-Klangmerkmale (Cues) werden natürlicherweise vom Kopf und
den Ohren aufgenommen, wenn wir im täglichen Leben Klänge hören,
und sie beinhalten die folgenden Merkmale: interaurale (zwischen
den Ohren) Amplitudendifferenz (IAD), interaurale Zeitdifferenz
(ITD) und Spektralformung durch das Außenohr. Zum Einstellen der
Position einem virtuellen Klangquelle werden diese Merkmale
durch separate Audiofilter für die linken und rechten Kanäle des
Audiosignals hinzugefügt, und zwar je nach der gewünschten Posi
tion des Klangs. Die Merkmale selbst werden ermittelt durch Mes
sung der kopfbezogenen Transferfunktion (HRTF). Die HRTF charak
terisiert die Veränderungen, denen ein Audiosignal auf seinem
Wege von einem Punkt im Raum bei einer definierten Richtung und
einem definierten Abstand von einem Hörer in zu den Trommelfel
len des Hörers unterzogen wird.
Wird ein derartige 3D-Klangmerkmale beinhaltendes Paar Audiosi
gnale effizient den Ohren des Hörers zugeführt, etwa durch Kopf
hörer, so nimmt der Hörer eine virtuelle Klangquelle wahr, die
sich an der zugehörigen Position im dreidimensionalen Raum be
findet. Werden dagegen die aufbereiteten Signale nicht direkt
und effektiv in die Ohren des Hörers eingebracht, so wird der
volle 3D-Effekt nicht wahrgenommen. Hört man beispielsweise
Klänge über herkömmliche Stereo-Lautsprecher ab, so hört das
linke Ohr ein wenig von dem rechten Lautsprechersignal und umge
kehrt; dieses Phänomen wird als transaurales Übersprechen be
zeichnet. Durch Aufhebung transauralen Übersprechens kann man
auch über vom Hörer entfernte Lautsprecher in den Genuß des vol
len 3D-Effekts kommen. Transaurales Übersprechen von jedem der
Lautsprecher kann aufgehoben werden, indem entsprechende Über
sprech-Aufhebungssignale von dem gegenüberliegenden Lautsprecher
erzeugt werden. übersprech-Aufhebungssignale sind identisch in
der Amplitude und invertiert (von entgegengesetzter Polarität)
im Verhältnis zu den transauralen Übersprechsignalen.
Die akustischen Effekte transauralen Übersprechens lassen sich
anhand eines durch Fig. 1 illustrierten praktischen Beispiels
erläutern. Es sei angenommen, daß eine Tonaufzeichnung mit einem
Paar von Mikrophonen mit einem Abstand von einer Kopfbreite (un
gefähr 15 cm) gemacht wird. Nun wird eine Klangquelle 16 unmit
telbar zur linken (Azimut -90°) der Mikrophonkonfiguration pla
ziert. Gibt die Klangquelle 16 einen Tonimpuls ab, so trifft der
Impuls zuerst auf das linke Mikrophon und wird derart von dem
linken Mikrophon aufgezeichnet, bevor er von dem rechten Mikro
phon aufgezeichnet wird. Die relative Verzögerung in der An
kunftszeit des Klangimpulses, tw, beim Eintreffen auf das rechte
Mikrophon beträgt ungefähr 437 µs und entspricht der Strecke des
Abstands (15 cm) geteilt durch die Schallgeschwindigkeit in der
Luft (ungefähr 343 ms-1). Obgleich die Ohren nur eine Kopfbreite
voneinander entfernt sind, haben die Klangwellen in der Praxis
um den Umfang des Kopfes herumzulaufen; die effektive Wegstrecke
ist daher länger; sie kann ungefähr wiedergegeben werden durch
den Ausdruck: (θ/360)2πr + r.sinθ, wobei r der Radius des Kopfes
und θ der Azimutwinkel der Klangquelle ist.
Es sei weiterhin angenommen, daß diese Aufzeichnung auf einem
Audiosystem mit zwei Lautsprechern wiedergegeben wird und daß
ein Hörer 10 auf der in Fig. 1 gezeigten Position sitzt. Unter
diesen Umständen, mit den Lautsprechern 12 und 14 positioniert
an Winkeln von ungefähr ± 30° im Verhältnis zum Hörer, beträgt
die interaurale Zeitdifferenz zwischen dem Eintreffen von Signa
len an den linken und rechten Ohren, te, ungefähr 250 µs. Wird
die Aufzeichnung des Impulses abgespielt, wird er erst vom lin
ken Lautsprecher 12 abgestrahlt und danach von dem rechten Laut
sprecher 14 nach der aufgezeichneten Verzögerung von 437 µs.
Bezug nehmend auf Fig. 1 hört zuerst das linke Öhr den Primär
klang W von dem linken Lautsprecher 12, woraufhin dann jedoch
das Übersprechen X von dem linken Lautsprecher nur 250 µs (te)
danach am rechten Ohr eintrifft. Da dieses Übersprechsignal von
der gleichen, wirklichen Klangquelle stammt, empfängt das Gehirn
ein Paar hochgradig korrelierter Links und Rechts-Klangsignale,
welche es, unverzüglich dazu benutzt, zu erkennen, wo die aufge
zeichnete Klangquelle offenbar positioniert ist. Das Gehirn emp
fängt daher einen ITD von nur 250 µs (anstatt von 437 µs), was
der tatsächlichen Position des linken Lautsprechers bei -30°
Azimut entspricht. Entsprechend lokalisiert das Gehirn die
Klangquelle unzutreffend bei -30°, anstatt an seiner korrekten
Position von -90° Azimut. Das transaurale übersprechen hat ef
fektiv die in die Aufzeichnung eingebaute Zeitbereichsinformati
on außer Funktion gesetzt.
Wird eine Aufhebung transauralen Übersprechens korrekt durchge
führt und werden HRTF-Quelldaten von hoher Qualität benutzt, so
kann die Wirkung beim Hörer recht bemerkenswert sein. Zum Bei
spiel ist es möglich, eine virtuelle Klangquelle kreisförmig
ganz um den Hörer herum zu bewegen, beginnend vorn (0° Azimut),
zur rechten Seite des Hörers (+90° Azimut) herüber, dann hinter
den Hörer (± 180° Azimut) und- schließlich hinten herum nach links
(-90° Azimut) und wieder nach vorn. Es ist auch möglich, den
Eindruck zu erzeugen, die virtuelle Klangquelle bewege sich in
einem vertikalen Kreis um den Hörer; in der Tat kann man den
Klang von jeder gewünschten Position im Raum her erscheinen las
sen.
Allerdings sind manche Positionen schwieriger zu synthetisieren
als andere. Zum Beispiel ist die Effektivität, des Bewegens einer
virtuellen Klangquelle direkt nach oben oder unten an den Seiten
des Hörers (+90° Azimut) größer als direkt vor dem Hörer (0°
Azimut). Dies liegt wohl daran, daß hier mehr links-rechts Dif
ferenzierungsinformationen vorliegen, mit denen das Gehirn ar
beiten kann. Es ist gleichfalls schwierig, zwischen einer
Klangquelle direkt vor dem Hörer (0° Azimut) und, einer Quelle
direkt hinter dem Hörer (± 180° Azimut) zu differenzieren. Dies
liegt daran, daß dem Gehirn keine Zeitbereichsinformationen zur
Verfügung stehen (also die ITD = 0) und die an deren dem Gehirn
zur Verfügung stehenden Positionsinformationen, Spektraldaten,
bei beiden diesen Positionen ähnlich sind.
In der Praxis empfindet man mehr hochfrequente Energie, wenn
sich die Klangquelle vor dem Hörer befindet. Dies liegt daran,
daß die hohen Frequenzen von vorn liegenden Quellen in den Ge
hörkanal von der Rückwand der Concha reflektiert werden, wohin
gegen bei einer rückwärtigen Quelle, hohe Frequenzen nicht aus
reichend um die Pinna herum wandern können (Fig. 12).
Eines der ersten praktischen Systeme zur Aufhebung von Überspre
chen wurde beschrieben in dem US-Patent von Atal und Schroeder
(US 3,236,949) und detaillierter erläutert in Schroeder's Publi
kation von 1975 mit dem Titel "Models of Hearing" (Hörmodelle)
(Proc. IEEE, September 1975, 63 (9); S. 1332-1350). Ein Block
diagramm dieses Verfahrens ist in Fig. 2 gezeigt.
Bezug nehmend auf Fig. 2 gibt es dort binaurale Klangquellen 18
(links) und 20 (rechts), welche durch Querspeisungs-Filter 21
und 32 gefiltert werden, um Lautsprecher-Ansteuersignale 22 bzw.
24 zu erzeugen. Die Filter 21 und 23 repräsentieren die Kombina
tion zweier Grundfunktionen: erstens der Transferfunktion, S,
zwischen einem ersten Lautsprecher eines Lautsprecher-Paares und
dem Ohr eines Hörers 10, welches dem Lautsprecher am nächsten
liegt, und zweitens eine Funktion, A, welche die Transferfunkti
on von demselben ersten Lautsprecher zu dem entfernteren Ohr des
Hörers repräsentiert. Wäre kein transaurales Übersprechen vor
handen, so wäre die Transferfunktion von der rechten Klangquelle
20 zum rechten Ohr (und von der linken Quelle 18 zu dem linken
Ohr) einfach S. Das Vorhandensein von transauralem Übersprechen
macht es allerdings erforderlich, daß der andere Lautsprecher
ein Aufhebungssignal liefert.
Man betrachte z. B. den Prozeß des Übertragens des rechten Ka
nalsignals 20 nur in das rechte Ohr. Die Übertragung von dem
rechten Lautsprecher 14 zu dem rechten Ohr erfolgt über die
"gleichseitige" Funktion S. Das Übersprechen von dem rechten
Lautsprecher trifft an dem linken Ohr mit Transferfunktion A
ein. Um es also aufzuheben, muß von dem linken Lautsprecher 12
ein (-A)-Signal zum linken Ohr geliefert werden. Man weiß je
doch, daß die Transferfunktion von dem linken Lautsprecher zu
dem linken Ohr S ist, und so muß das insgesamte Übersprech-
Aufhebungssignal vom rechten zum linken Kanal (-A/S) sein. Dies
würde das korrekte Übersprech-Aufhebungssignal ordnungsgemäß zum
linken Ohr liefern. Nach diesen Erkenntnissen muß also die Quer
speisungsfunktion C, gleichgesetzt werden mit (-A/S). S und A
können durch direkte Messung ermittelt werden, idealerweise von
einem Kunstkopf mit den physikalischen Eigenschaften und Dimen
sionen eines durchschnittlichen menschlichen Kopfes.
Ein perfektes System zur Aufhebung von übersprechen wird nur er
reicht, wenn der Kopf eines Hörers, vollständig unbewegt und fi
xiert ist in der absoluten Mitte der bevorzugten Position (d. h.
dem "sweet spot", wo die, Ohren in exakter Übereinstimmung mit
den betreffenden Klangwellen-Aufhebungsknoten sind). Dies liegt
daran, daß Klangwellen-Aufhebungseffekte von der exakten Über
einstimmung gleicher und entgegengesetzter Signale abhängen,
weshalb die Wellen-Aufhebung unvollständig ist, wenn eine Welle
relativ verschoben ist.
Würde sich z. B. der Kopf eines Hörers seitlich bewegen, derart,
daß das linke Ohr 5 cm näher an dem linken Lautsprecher (und 5
cm weiter entfernt von dem rechten Lautsprecher) wäre, so wäre
das ungewünschte Primärsignal zum linken Ohr (von dem rechten
Lautsprecher), welches aufgehoben werden muß, relativ um 10 cm
in bezug auf seine beabsichtigte Aufhebungswelle von dem linken
Lautsprecher verschoben. Die Aufhebung des transauralen Über
sprechens wäre daher unvollständig. Mit steigender Frequenz des
Audiosignals tritt dieser Effekt bereits bei kleineren relativen
seitlichen Bewegungen auf, da die Knoten und Antiknoten zuneh
mend näher beieinander liegen.
Aus dem US-Patent 4,975,954 (Cooper und Bauck) ist ein bestimm
tes Aufhebungs-Schema für transaurales Übersprechen bekannt,
welches in Fig. 3 gezeigt ist. Das System besitzt ein Paar Hoch
frequenz-(HF)-Dämpfungs-(< 8 kHz)-Filter 26 und 28. Bei diesem
Verfahren werden die den Übersprech-Aufhebungsmitteln zugeführ
ten hochfrequenten Signale durch Tiefpaßfilter 26 und 28 ge
dämpft, die in dem Querspeisungs-Filterweg 8 von dem linken zu
dem rechten Kanal (und umgekehrt) angeordnet sind. Es wird daher
davon ausgegangen, daß unvollständige Übersprech-Aufhebung bei
hohen Frequenzen aufgrund von Bewegungen des Kopfes von der be
vorzugten Positionsweg reduziert werden, da solche hohen Fre
quenzen keiner Aufhebung transauralen Übersprechens unterliegen.
Dieses Verfahren ist jedoch ineffektiv für eine rückwärtige Pla
zierung virtueller Klangquellen, da die hochfrequenten Komponen
ten in den Quellsignalen 18 und 20 direkt, ohne Übersprech-
Aufhebung, zu den Lautsprechern selbst übertragen werden. Die
wahrgenommenen Quellen der Hochfrequenzklänge sind daher die
Lautsprecher selbst und nicht eine oder mehrere virtuelle
Klangquellen. Daraus folgt, daß der hochfrequente Klang von den
virtuellen Klangbildern entkoppelt erscheint und eine frontale
räumliche Ablenkung erzeugt. Soll das virtuelle Klangbild vor
dem Hörer positioniert werden, so führt dieses System zum Ver
schmieren der örtlichen Position des Klangbildes, doch wenn das
virtuelle Klangbild hinter dem Hörer positioniert werden soll,
so bewirkt der Effekt eine Hemmung und Verhinderung der Bildung
eines rückwärtigen Bildes. Statt dessen wird das Bild vor dem Hö
rer reflektiert.
Bei anderen Konzepten zur Übersprech-Aufhebung, wie etwa demje
nigen von Atal und Schroeder, kann in der Praxis nicht garan
tiert werden, daß der Kopf eines Hörers in der bevorzugten Posi
tion verbleibt, und, wenn er sich von dieser bevorzugten Positi
on weg bewegt, ist die Aufhebung transauralen Übersprechens
nicht vollständig. Der Effekt unvollständiger Übersprech-
Aufhebung bei den höheren Frequenzen ist, daß diese scheinbar
aus den Lautsprechern selbst stammen und nicht von der erforder
lichen Position kommen, an der die virtuelle Klangquelle mittels
der HRTL wie oben beschrieben plaziert wurde. Dies macht es we
sentlich schwieriger zu erreichen, daß eine virtuelle Klangquel
le hinter dem Hörer lokalisiert wird, da, wie bereits festge
stellt, es die höherfrequente Klanginformation ist, welche einen
frontalen Hinweis bietet und es dem Hörer ermöglicht, zwischen
Klängen von vorn und Klängen von hinten zu unterscheiden. Es sei
an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die Erzeugung effekti
ver Übersprech-Aufhebung nicht so schwierig ist, wie es zunächst
erscheint. Dies liegt an den natürlichen akustischen Eigenschaf
ten des Kopfes und der Ohren selbst. Kurz gesagt wirkt der Kopf
mit steigender Frequenz eines Signals zunehmend effektiver als
eine Schallwand, die Übersprechen bei höheren Frequenzen natür
lich unterdrückt. Bei hohen Frequenzen ist daher wenig Überspre
chen aufzuheben, und das Verfahren nach Cooper und Bauck bietet
in der Praxis keinen signifikanten Vorteil gegenüber dem Verfah
ren nach Atal und Schroeder.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine effektivere
3D-Klangverarbeitung zu bieten, indem ablenkende hochfrequente Kom
ponenten einer hinter einem Hörer positionierten virtuellen
Klangquelle vermindert werden, vorzugsweise mittels einer pro
gressiven Hochfrequenz-Dämpfungsfilterung.
Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur
Verarbeitung eines einkanaligen Audiosignals vorgesehen, wie in
Ansprüchen 1 bis 10 beschrieben.
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung
zur Ausführung des Verfahrens vorgesehen, wie in Anspruch 11 an
gegeben.
Nach einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Audiosignal
vorgesehen, wie in Anspruch 13 beschrieben.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Computerpro
gramm zur Implementierung des Verfahrens vorgesehen, wie in An
spruch 12 beschrieben.
Eine Anzahl von Ausführungsformen der Erfindung wird nachstehend
nur beispielhaft unter Bezugnahme auf die anliegenden, Figuren
beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 die Aufzeichnung eines Ereignisses mit von
einander beabstandeten Mikrophonen;
Fig. 2 und 3 die Konzepte von Schroeder bzw. Cooper
und Bauck (Stand der Technik) zur Aufhebung
transauralen Übersprechens;
Fig. 4 den Kopf eines Hörers innerhalb einer ima
ginären Referenzkugel und eines Koordina
tensystems;
Fig. 5 einen erfindungsgemäß durch einen imaginä
ren Kegel definierten Filterungs-Locus;
Fig. 6a, 6b und 6c die Ansicht von vorn, von der Sei
te sowie die Draufsicht von Fig. 5 gemäß
der Erfindung;
Fig. 7a, 7b und 7c die Ansicht von vorn und der Seite
sowie die Draufsicht eines Systems imaginä
rer Kegel zur erfindungsgemäßen Filterinde
xierung;
Fig. 8 die Transformation von sphärischen Koordi
naten zum Indexierungskegel gemäß der Er
findung,
Fig. 9 die Transformation von sphärischen Koordi
naten zur Indexierungs-Kegeltransformation
gemäß der Erfindung;
Fig. 10 und 11 die Oberfläche der Transformanden von
Gleichungen (1) bzw. (2) gemäß der Erfin
dung; sowie
Fig. 12 die Struktur des äußeren Ohres.
Wie die Erfinder durch umfangreiche Experimente feststellen
konnten, müssen zur Ermöglichung einer effektiven Plazierung ei
ner virtuellen Klangquelle hinter einem Hörer von einem Paar
konventioneller Lautsprecher hochfrequente (HF)-Komponenten der
virtuellen Klangquelle, die nicht bezüglich ihres Übersprechens
aufgehoben (oder deren Übersprechen nur inadäquat aufgehoben)
wird, auf geeignete Weise vermindert oder eliminiert werden.
Diese HF-Komponenten werden so empfunden, als gingen sie von
vornliegenden Positionen aus und, stellen für den Hörer eine Ab
lenkung dar.
Wie bereits oben gesagt, liegt ein weiterer Grund zur Verminde
rung der HF-Komponenten virtueller Klangquellen, die hinter dem
Hörer anzuordnen sind, darin, daß in der Praxis derartige Kompo
nenten einer rückwärtigen Klangquelle am Erreichen des Gehörka
nals durch die Pinna gehindert werden, und ihre Größe ist daher
bei rückwärtigen Klangquellen vermindert. Eine Möglichkeit der
Verminderung von HF-Komponenten besteht darin, eine globale
Hochfrequenz (HF)-Verminderung auf die gesamte Audiokette in An
wendung zu bringen. Dies wäre jedoch keine Lösung, da dies die
Differential-Spektraldaten nicht verändern würde, welche es dem
Hörer ermöglichen, zwischen vorn und hinten liegenden Quellen zu
unterscheiden.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung vermindert
HF-Komponenten durch Verwendung eines HF-Dämpfungsfilters für alle
virtuellen Klangquellen, welche hinter dem Hörer plaziert werden
sollen. Zur Erzeugung eines nahtlosen Übergangs von nicht gefil
terten virtuellen Klangquellen vor dem Hörer zu den gefilterten
virtuellen Klangquellen hinter dem Hörer wird für virtuelle
Klänge, die hinter der bevorzugten Position des Hörers plaziert
werden, eine HF-Dämpfung progressiv eingebracht, wobei der Fil
terungseffekt umso mehr erhöht wird, je näher man sich an einen
Azimut von ± 180° (d. h. direkt hinter dem Hörer) annähert. Dieses
Verfahren arbeitet progressiv und sanft in drei Dimensionen,
nicht nur in der Horizontalebene. Hinzu kommt, daß man es auf
einen simplen Algorithmus reduzieren kann, welcher in der Form
einer "Nachschlage"-Tabelle implementiert werden kann, anstatt
mathematischer Gleichungen mit Transzendentalfunktionen, da die
letztgenannten einen erheblichen Rechenaufwand erfordern.
Diese Anforderungen werden durch die vorliegende Erfindung er
füllt, die nachstehend beschrieben wird und welche eine Indexie
rungsanordnung zum Auswählen des geeigneten HF-Dämpfungsfilters
in Abhängigkeit von den Werten für Azimut und Höhe der gewählten
virtuellen Klangquelle vorsieht. Zuerst wird ein örtliches Refe
renzsystem in Bezug zu dem Hörer definiert, wie in Fig. 4 ge
zeigt. Fig. 4 zeigt den Kopf und die Schultern eines Hörers 10,
umgeben von einer imaginären Referenzkugel 30. Die die Kugel 30
schneidende Horizontalebene wird durch den schraffierten Bereich
dargestellt, und es sind Horizontalachsen P-P' und Q-Q' gezeigt.
P-P' ist die Achse vorne-hinten und Q-Q' ist die Lateralachse,
wobei beide durch den Kopf des Hörers hindurch verlaufen.
Die hier gewählte Konvention zur Bezeichnung von Azimutwinkeln
ist, daß diese von dem vorderen Pol P zum rückwärtigen Pol P'
gemessen werden, wobei positive Azimutwerte auf der rechten Sei
te des Hörers 10 und negative Werte auf der linken Seite liegen.
Der rückwärtige Pol P' liegt an einem Azimut von ± 180° (und
-180°). Die mittlere Ebene ist diejenige, welche den Kopf des
Hörers vertikal in Richtung von vorn hach hinten schneidet
(entlang der Achse P-P'). Höhenwinkel werden direkt nach oben
(oder nach unten für negative Winkel) von der Horizontalebene
gemessen.
Fig. 5 zeigt einen Indexierkegel 32 nach der vorliegenden Erfin
dung, welcher verwendet wird, die imaginäre Kugel 30 fiktiv zu
teilen. Der Indexierkegel 32 ragt von dem Ursprung (der Mitte
des Kopfes des Hörers) in den Raum hinter dem Hörer 10 hinein,
wobei sie sich in axialer Ausrichtung entlang Achse P-P' befin
det. Der Kegel 32 schneidet die Referenzkugel 30, wodurch ein
Schnittkreis gebildet wird, welcher hier als der Rand des Kegels
bezeichnet wird. Entweder dieser Rand oder aber der Kegel selbst
kann einen Locus von Punkten zur Indexierung der
HF-Dämpfungsfilterung bilden, d. h.: alle Punkte auf dem imaginären
Kegel werden identisch gefiltert. Soll die virtuelle Klangquelle
auf der Oberfläche der Halbkugel (d. h. an einem gegebenen Ab-,
stand von der bevorzugten Position des Hörers) plaziert werden,
so werden alle Punkte auf dem Rand des Kegels (wie oben defi
niert) identisch gefiltert. Man sieht daher, daß der Wert der
HF-Dämpfungsfilterung für an Positionen hinter dem Hörer pla
zierte virtuelle Klangquellen, welche gleiche Abstände von dem
Punkt P' (± 180° Azimut, 0° Höhe) auf der rückwärtigen Halbkugel
aufweisen, identisch ist.
Fig. 6 zeigt einen typischen, erfindungsgemäßen Indexierkegel
32. Genauer gesagt, zeigt Fig. 6a die Vorderansicht, Fig. 6b die
Seitenansicht und Fig. 6c die Draufsicht auf einen Indexierkegel
32. Der Kegel 32 wird durch die Winkelhalbierende a des Kegels,
wie in Fig. 6b gezeigt, definiert. Je größer die Kegelwinkelhal
bierende, desto "flacher" ist der Kegel.
Fig. 7 zeigt verschiedene typische erfindungsgemäße Indexierke
gel, einschließlich der beiden endwertigen Bedingungen: a=0° und
a=90°. Ist a=90°, so ist der Kegel näherungsweise eine Platten
ebene, die lateral entlang der Achse Q-Q' verläuft und von der
imaginären Referenzkugel begrenzt wird. Dies wird in Fig. 7 als
Kegel A dargestellt. Für a=0° ist der Kegelrand ein singularer
Punkt, wobei Achse P-P' die imaginäre Referenzkugel in der rück
wärtigen Halbkugel schneidet. Dies entspricht Kegel D in Fig. 7.
Die Indexierkegel werden auffolgende Weise benutzt zuerst wird
für die extremste rückwärtige Position (Kegel D in Fig. 7b und
7c) ein HF-Dämpfungsfilter für die "Pol-Position" ausgewählt.
Dies tut man vorzugsweise, indem man sich das
3D-Klangsynthesesystem anhört und Schritt für Schritt eine geeigne
te HF-Dämpfungsfilterung hinzufügt, bis die rückwärtige Plazie
rung einer virtuellen Klangquelle bei Azimut 180° für die erfor
derlichen seitlichen Bewegungen des Kopfes des Hörers im "sweet
spot" voll wirksam ist. Es kann z. B. sein, daß die Charakteri
stik des HF-Dämpfungsfilters der Pol-Position linear ab 5 kHz zu
dämpfen beginnt, derart, daß die HF-Dämpfung bei 10 kHz 30 dB
beträgt. Die Charakteristik des HF-Dämpfungsfilters der Pol-
Position wird dann fiktiv durch einen geeigneten Faktor (N) di
vidiert, um so eine Reihe von N HF-Dämpfungsfiltern zu erhalten.
Hier wurde ein Faktor von 3,0 gewählt, da die Punkte auf der ima
ginären Kugel von einem Azimut von 180° bis zu 90° aus prakti
schen Gründen für die Signalverarbeitung quantisiert sind, übli
cherweise in Schritten von 3°. So dämpft der Filter Nr. 30 also
bei 10 kHz um 30 dB und entspricht der maximalen
HF-Dämpfungsfilterung, Filter Nr. 29 dämpft bei 10 kHz um 29 dB
usw. bis hinunter zu Filter Nr. 1, welcher bei 10 kHz um 1 dB
dämpft und der minimalen HF-Dämpfungsfilterung entspricht. In
der Praxis wird ein einziger HF-Dämpfungsfilter mit einstellba
ren Koeffizienten, entsprechend der Charakteristik der oben be
schriebenen Reihe von HF-Dämpfungsfiltern, verwendet.
Soll eine virtuelle Klangquelle in der rückwärtigen Halbkugel
positioniert werden, so werden die Koordinaten seiner Position
verwendet, den nächstliegenden der (in diesem Fall) 30 Kegelrän
der zu ermitteln. Dann nimmt man die Indexnummer des Kegels, um
den passenden HF-Dämpfungsfilter auszuwählen. Bezug nehmend im
Moment nur auf in der Horizontalebene zu plazierende virtuelle
Klangquellen, weist eine Klangquelle an der rückwärtigen Pol-
Position P' einen Azimut von 180° auf und würde daher die maxi
male HF-Dämpfungsfilterung erfordern. Daher würde man Filter Nr. 30
verwenden, welcher eine Dämpfung von 30 dB bewirkt. Betrach
tet man nun einen Punkt mit einem Azimut von 177°, so würde man
Filter Nr. 29 verwenden usw. bis zum Minimalfilter 1, welcher
bei 93° verwendet wird. Dieses Filter-Adressierverfahren für die
Horizontalebene ist in Tabelle 1 summarisch dargestellt.
Bei Punkten in der Horizontalebene besteht ein einfaches Ver
hältnis zwischen der Kegel-Winkelhalbierenden, a, und dem Azi
mutwinkel: sie sind Komplementärwinkel, deren Summe immer 180°
beträgt. Für virtuelle Klangquellen in Positionen außerhalb der
Horizontalebene ist der Indexierkegel allerdings nicht nur bezo
gen auf den Azimutwinkel, sondern auch auf den Höhenwinkel.
Nimmt man z. B. einen Azimutwinkel von 180° in der Ebene, so ist
die Indexnummer 30. Wäre jedoch der Azimutwinkel 180°, aber der
Höhenwinkel 90°, so wäre die örtliche Position direkt über dem
Hörer, und die Indexnummer wäre daher 0, es würde also keine
Filterung benötigt. Zur Darstellung der sphärischen Koordinaten
der Kegel-Winkelhalbierenden muß eine geeignete Funktion verwen
det werden. Diese Funktion wird nachstehend beschrieben. Fig. 8a
und 8b zeigen einen Punkt B in der rückwärtigen Hälfte der ima
ginären Referenzkugel 30, welcher die Position repräsentiert, an
der eine virtuelle Klangquelle zu plazieren ist. Fig. 8a zeigt
den Azimutwinkel von B, und seine Beziehung zu dem Komplementär
winkel (180°-Azimutwinkel). Fig. 8b zeigt den Höhenwinkel von
B, gemessen in Bezug zur Horizontalebene.
Bezug nehmend nun auf Fig. 9, zieht man von B eine Senkrechte
herunter, die die Horizontalebene bei Punkt C schneidet. Von C
wird eine Linie gezogen, die am Punkt D auf die Achse P-P'
trifft, derart, daß die Linie CD parallel zur Achse Q-Q' liegt.
Damit werden vier Dreiecke gebildet: ABC, DBC, ABD und ACD. Win
kel CAB ist der Höhenwinkel, Winkel CAD ist der
180°-Komplementärwinkel des Azimutwinkels, und Winkel DAB ist die Ke
gel-Winkelhalbierende.
Indem man die Beziehungen zwischen den Rändern der Dreiecke be
trachtet, kann man zeigen, daß zwischen der Kegel-
Winkelhalbierenden a, dem Azimutwinkel θ und dem-Höhenwinkel ϕ
die folgende Beziehung besteht:
Wendet man die obige Funktion auf die Werte von Azimut und Höhe
in der rückwärtigen Halbkugel an, so läßt sich mit ihrer Hilfe
die Kegel-Winkelhalbierende a ermitteln. Der Wert von a kann ge
rundet werden auf z. B. den nächstliegenden 3°-Schritt, wodurch
man den nächstliegenden Indexierkegel ermittelt. Der Index des
zu benutzenden Filters für die räumliche Position von Punkt B
kann also wie in Tabelle 2 gezeigt bestimmt werden.
Ein dreidimensionaler Oberflächen-Graph von Gleichung (1)
ist in Fig. 10 gezeigt.
Die Gleichung (1) beschreibt eine lineare Abhängigkeit zwi
schen der HF-Dämpfung (in dB) und der Kegel-Winkelhalbierenden,
aber es ist ebenso gut möglich, eine nicht-lineare Funktion,
z. B. eine logarithmische Funktion oder eine Potenzreihen-
Expansion zu definieren. Die Verwendung einer nicht-linearen
Funktion erlaubt die Optimierung der räumlichen Eigenschaften
des Verfahrens zum Beispiel ist am Eingangspunkt (also an der
Position, wo in der rückwärtigen Halbkugel die Filterung be
ginnt) und, auch an der Pol-Position (180° Azimut) eine Verlang
samung in der Rate der Veränderung der HF-Dämpfung sinnvoll, um
an einen glatteren Übergangseffekt zu liefern, wenn die virtuel
le Klangquelle durch diese Positionen bewegt wird. Dies erreicht
man beispielsweise durch die Verwendung sinnvoll skalierter und
verschobener Sinus- und Cosinus-Funktionen. Insbesondere:
Hierbei ist θ der Azimutwinkel, wobei -90° < θ < +90°, und ϕ ist der
Höhenwinkel, der zwischen 0° und ± 90° liegt. Wiederum ist der
Grad der HF-Dämpfungsfilterung direkt mit dem Indexwert ver
knüpft. Der Indexwert liegt zwischen 0 (keine Filterung) und +1
(maximale Filterung) und kann z. B. von 1 bis 30 skaliert werden,
um den geeigneten Direkt-Index für die Filterauswahl zu erlan
gen. Ein dreidimensionaler Graph der Oberfläche von Gleichung
(2) ist in Fig. 11 gezeigt.
Dieses Verfahren läßt sich auch auf für die Verwendung mit
Kopfhörern aufbereitete Audiosignale anwenden, wo keine Über
sprech-Aufhebung erforderlich ist. Die Entfernung hoher Frequen
zen von rückwärtigen Klangquellen kann die räumliche vorne-
hinten-Kompression rückwärtiger Perspektiven vermindern, die
auftritt, wenn man mit Kopfhörer hört. Die Gründe für eine der
artige Kompression stehen im Zusammenhang mit der Tatsache, daß
Klangquellen mit reichhaltiger hochfrequenter Information vom
Gehirn so empfunden werden, als seien sie sehr nahe den Ohren.
Dies liegt daran, daß hochfrequente Klänge bei ihrer Übertragung
durch die Luft stärker absorbiert werden als tieferfrequente
Klänge. Werden Lautsprecher zum Hören benutzt, so sind diese üb
licherweise einen Meter oder mehr vom Ohr entfernt, wohingegen
bei Benutzung von Kopfhörern ihre Ansteuer-Einheiten in unmit
telbarem Kontakt mit dem Ohr sind und daher der HF-Gehalt unna
türlich hoch ist. Dieser erkennbar erhöhte HF-Gehalt entspricht
nahen Klangquellen, weshalb das resultierende Klangbild über
Kopfhörer im Sinne einer Nähe zum Kopf beschränkt ist und nicht
als von korrektem Abstand stammend wahrgenommen wird.
Die oben beschriebenen Ausführungsformen können zum Beispiel
implementiert werden entweder: (1) durch einen seriellen
HF-Dämpfungsfilter, der mit dem Standard HRTF-Set arbeitet; (2) ein
modifizierter HRTF-Filter-Set kann erzeugt werden, indem alle
HRTF-Filter einer Faltung unterzogen werden, um mit ihrem ent
sprechenden HF-Dämpfungsfilter virtuelle Klänge in der rückwär
tigen Halbkugel zu plazieren; oder (3) individuelle modifizierte
HRTF-Paare können allein verwendet werden, z. B. in der Simulati
on eines Mehrkanal-Surround-Sound-Systems, wie z. B. AC-3 5.1.
Die Ausführungsformen der Erfindung können in einem Compu
terprogramm implementiert werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Aufbereitung eines einkanaligen Audiosignals
zur Erlangung eines Audiosignals mit linken und rechten Ka
nälen entsprechend einer virtuellen Klangquelle in einer ge
gebenen Richtung im Raum relativ zu einer bevorzugten Posi
tion eines Hörers im Betrieb, wobei der Raum eine vordere
Halbkugel und eine rückwärtige Halbkugel relativ zu der be
vorzugten Position umfaßt, die Informationen in den Kanälen
Merkmale (cues) für die Empfindung der Richtung des genann
ten einkanaligen Audiosignals von der bevorzugten Position
aus enthalten, wobei das Verfahren folgende Schritte bein
haltet: i) Zurverfügungstellen eines zweikanaligen Signals
mit demselben einkanaligen Signal in den beiden Kanälen; ii)
Modifizieren der beiden Kanalsignale durch Modifizieren bei
der Kanäle mittels einer einer Mehrzahl von kopfbezogenen
Transferfunktionen, um ein Rechts-Signal in einem Kanal für
das rechte Ohr eines Hörers und ein Links-Signal in dem an
deren Kanal für das linke Ohr der Hörers zu erzeugen; iii)
Einbringen einer Zeitverzögerung zwischen den Kanälen ent
sprechend der interauralen Zeitdifferenz für ein aus der ge
wählten Richtung kommendes Signal, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren weiterhin beinhaltet, daß das Signal in
beiden Kanälen mittels Hochfrequenz-(HF)-
Dämpfungsfiltermitteln gefiltert wird, wobei die Filtercha
rakteristik der HF-Dämpfungsfiltermittel entsprechend der
gegebenen Richtung der virtuellen Klangquelle einstellbar
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Maß der
HF-Dämpfungsfilterung bei direkt hinter der bevorzugten Posi
tion des Hörers, also in der Richtung eines Azimuts ± 180°
und Höhe 0° relativ zur bevorzugten Position des Hörers,
angeordneten virtuellen Klangquellen maximal ist und das
Maß der HF-Dämpfungsfilterung mit zunehmender Annäherung an
die vordere Halbkugel progressiv vermindert wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei bei
in Richtung eines Azimuts zwischen 0° und ± 90° relativ zur
bevorzugten Position des Hörers angeordneten virtuellen
Klangquellen keine HF-Dämpfungsfilterung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Links- und Rechts-
Kanalsignale durch Mittel zur Aufhebung transauralen Über
sprechens behandelt werden, um lautsprecherkompatible
Signale zu erhalten.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die
Koeffizienten der HF-Dämpfungsfiltermittel in Abhängigkeit
des Azimutwinkels und des Höhenwinkels der virtuellen
Klangquelle eingestellt werden.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das
Maß der HF-Dämpfungsfilterung für an Positionen auf der
rückwärtigen Halbkugel angeordnete virtuelle Klangquellen,
welche gleiche Abstände von Azimut ± 180° und Höhe 0° rela
tiv zur bevorzugten Position des Hörers aufweisen, im we
sentlichen identisch ist.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die
Koeffizienten der HF-Dämpfungsfiltermittel über eine "Nach
schlage"-Tabelle eingestellt werden.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die
HF-Dämpfungsfiltermittel in Reihe mit einer HRTF verwendet
werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
wobei eine HRTF einer Faltung mit einem
HF-Dämpfungsfiltermittel unterzogen wird, um eine modifizierte
HRTF zu erhalten.
10. Verfahren zur Aufbereitung eines Audiosignals wie im we
sentlichen beschrieben in bezug auf Fig. 4 bis 11.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorstehenden Ansprüche, enthaltend Signalverarbeitungsmit
tel, HRTF-Filtermittel, HF-Dämpfungsfiltermittel und ein
Mittel zum Bestimmen von HF-Dämpfungsfilter-Koeffizienten
in Abhängigkeit der Richtung der virtuellen Klangquelle.
12. Computerprogramm zur Implementierung eines Verfahrens nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10.
13. Audiosignal, aufbereitet mittels eines Verfahrens nach ei
nem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10.
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