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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von sufonsäuregruppenhaltigen
Kationenaustauschermembran-Dünnschichten
durch Plasmaabscheidung.
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Kationenaustauschermembranen
sind in vielfältiger
Form bekannt und kommerziell erhältlich. Derartige
Membranen bestehen aus Polymeren, die Seitengruppen aus einer starken
Säure,
meistens eine Sulfonsäure,
aufweisen. Dabei handelt es sich im allgemeinen um Folien mit einer
Dicke von etwa 50 bis 300 μm.
Diese Folien finden als Polymerelektrolyte, beispielsweise in Brennstoffzellen
und Elektrolyseuren, oder als Batterieseparatoren Verwendung. Grundsätzlich sind
für derartige
Anwendungen Membranen mit einer möglichst hohen Leitfähigkeit
erforderlich. Neben der Festionenkonzentration wird die Leitfähigkeit
dabei vor allem durch die Membrandicke bestimmt. Deshalb wird angestrebt,
möglichst
dünne Membranen
einzusetzen (Dicke: 30 nm bis einige μm). Sollen die vergleichsweise
dicken Folien durch derart dünne
Schichten ersetzt werden, so müssen die
dünnen
Trennschichten auf ein poröses
und mechanisch stabiles Stützmaterial
aufgebracht werden. Ein derartiger asymmetrischer Membranaufbau
ist bei einigen Anwendungen bereits bekannt und kann – bei Verfügbarkeit
dünner
Ionenaustauscherschichten – auch
bei Polymerelektrolytmembranen realisiert werden.
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Neben
der Substitution herkömmlicher
Kationenaustauschermembranen eröffnen
dünne Polymerelektrolytschichten
auch völlig
neue Anwendungsgebiete. So können
sie beispielsweise als antibakterielle Beschichtungen von medizinischen
Implantaten oder als ionenselektive Elektrodenbeschichtungen für Chemosensoren
eingesetzt werden. Daneben bieten sie sich zur Modifizierung herkömmlicher
Ionenaustauschermembranen oder auch anderer poröser Materialien an, um diesen
Materialien neue Eigenschaften und damit neue Einsatzmöglichkeiten
zu verleihen. Zum Beispiel erweisen sich Polymerelektrolytmembranen
nach einer Beschichtung mit hochvernetzten ionischen Schichten als
Methanolbarriere, was sie für
den Einsatz in Direkt-Methanol-Brennstoffzellen
prädestiniert,
und die kapazitive Deionisierung, ein Verfahren zur Entsalzung wäßriger Lösungen,
kann leicht zu einem Verfahren zur Trennung von Salzgemischen erweitert
werden, wenn die porösen
Elektroden mit dünnen
ionischen Schichten versehen werden, die Ionen unterschiedlicher
Größe trennen
können.
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Sehr
dünne Polymerfilme
werden im allgemeinen durch Techniken wie Spin-coating, Sprühen oder
Rakeln erzeugt. Voraussetzung hierfür ist, daß das eingesetzte Polymer löslich ist.
Da Polymerelektrolyte – aufgrund
der ionischen Gruppen – im
allgemeinen löslich
sind, lassen sich die genannten Verfahren grundsätzlich auch zur Herstellung
von Polymerelektrolytfilmen einsetzen. Der entscheidende Nachteil
der auf diese Weise hergestellten Filme ist aber ihre geringe Stabilität in wäßriger Umgebung; Ursache
hierfür
ist die Löslichkeit
der eingesetzten Polymere. Diese Löslichkeit ist andererseits
aber gerade die Voraussetzung, um mittels der genannten Verfahren
dünne Filme
herstellen zu können.
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Aus
Plasmen können
organische Schichten zugleich dünn
und vernetzt abgeschieden werden. Diese Vorgehensweise bietet sich
somit grundsätzlich
zur Herstellung stabiler, dünner
Polymerelektrolytfilme an. Auch die plasmaunterstützte Abscheidung
kationenaustauschender Schichten ist bekannt. Hierbei liegt folgendes
Herstellungsprinzip zugrunde: Neben einer nicht-funktionellen Ausgangsverbindung werden
eine gasförmige
Säure oder
ein Säurederivat beziehungsweise
Dämpfe
dieser Verbindungsklassen eingesetzt. In dieser Atmosphäre organischer Verbindungen
wird ein Plasma gezündet.
Auf den Elektroden sowie den Wänden
des Reaktionsgefäßes scheiden
sich dann dünne
Schichten ab. Bei geeigneter Wahl der Plasmabedingungen enthalten
diese Schichten auch die eingesetzten Säurefunktio nen bzw. deren Derivate.
Hierzu werden beispielsweise Eduktsysteme aus Trifluormethansulfonsäure und
einer ungesättigten
Halogenkohlenstoff-Verbindung, wie Chlortrifluorethylen und Hexafluorpropylen,
eingesetzt (siehe dazu: J. Appl. Polym. Sci.: Appl. Polym. Symp.,
Vol. 54 (1994), Seiten 93 bis 105; J. Electrochem. Soc., Vol. 141
(1994), Seiten 2273 bis 2279; J. Electrochem. Soc., Vol. 141 (1994),
Seiten 2350 bis 2355). Die Plasmaabscheidung findet dabei in einem
kapazitiv oder induktiv gekoppelten RF-Plasma statt.
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Bekannt
sind auch sulfonsäuregruppenhaltige
Membranen, die aus Benzolsulfonsäuremethylester
und Butadien in einem RF-Plasma hergestellt werden (siehe: Denki
Kagaku, Vol. 61 (1993), Seiten 1438 bis 1441). Dabei wird der in
die Membran eingebaute Ester nachträglich durch eine chemische Reaktion
in die Säure
oder deren Lithiumsalz übergeführt.
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Ein
weiterer Weg zu sulfonsäuregruppenhaltigen
Plasmamembranen führt über das
Eduktsystem aus Benzolsulfonsäurefluorid
und Butadien (siehe: Ber. Bunsenges. Phys. Chem., Vol. 97 (1993),
Seiten 625 bis 630). Hierbei wird das in die Membran eingebaute
Säurefluorid
nachträglich
durch alkalische Hydrolyse in die freie Säure übergeführt.
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Bei
Schichten, die nach diesem Prinzip hergestellt werden, treten jedoch
grundsätzliche
Probleme auf. In Plasmen sind nämlich
die Ausgangsverbindungen einem Teilchenbeschuß ausgesetzt, der diese Verbindungen
fragmentiert und so für
den Abscheideprozeß aktiviert.
Ohne eine solche Aktivierung kommt der Abscheideprozeß nicht
in Gang. Die Aktivierung bringt es aber auch mit sich, daß die eingesetzten
Säurefunktionen
fragmentiert und somit abgebaut werden. Ziel muß es daher sein, einen möglichst
hohen Anteil dieser Säurefunktionen
unversehrt in die aufwachsende Schicht einzubauen, da mit wachsender
Festionenkonzentration auch die Permselektivität und die Leitfähigkeit
der Schichten steigt. Um dies zu erreichen, muß ein möglichst energiearmes Plasma
verwendet werden.
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Letzten
Endes werden nur bei niedrigsten Plasmaenergien, die geringfügig oberhalb
der minimal erforderlichen Energie zum Aufrechterhalten eines Plasmas
liegen, ausreichende Konzentrationen an Säurefunktionen und damit Festionen
erhalten. Dadurch ergibt sich aber ein sehr enges Prozeßfenster,
das zwangsläufig
eine ungenügende
Prozeßsicherheit
mit sich bringt. Vor allem ist es nicht möglich, die Schichten durch
geeignete Einstellung der Plasmaparameter an weitere Randbedingungen
potentieller Anwendungen anzupassen. Zum Beispiel ist der Vernetzungsgrad
neben der Festionenkonzentration eine weitere wichtige Eigenschaft
der Schichten, der ebenfalls über
die Energiedichte des Plasmas eingestellt wird. Letztlich müssen Vernetzungsgrad
und Festionenkonzentration aneinander angepaßt werden. Dies ist aber auf
dem beschriebenen Weg nicht möglich.
Die Folge ist, daß sehr
leicht Risse und andere Fehlstellen gebildet werden, durch welche
Teilchen die Membran passieren können,
ohne mit ihr wechselwirken zu müssen.
Dies bedeutet, daß die Schichten
die ihnen zugedachten Membranaufgaben nicht erfüllen können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das die Herstellung
von sulfonsäuregruppenhaltigen
Kationenaustauschermembran-Dünnschichten
durch Plasmaabscheidung bzw. Plasmapolymerisation erlaubt, welche
vernetzt sind und deren Eigenschaften an die Anforderungen der Praxis
angepaßt
werden können,
ohne daß der
für die
Membranfunktion wesentliche Einbau der Säurefunktionen in nicht akzeptabler
Weise eingeschränkt wird.
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Dies
wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß organische
Monomere als Ausgangsverbindungen eingesetzt werden, die einen Siedepunkt ≤ 300°C bei einem
Druck von 1 bar (105 Pa) besitzen und bei
Temperaturen im Bereich des Siedepunktes chemisch stabil sowie bei
Ausschluß von
Feuchte nicht korrosiv sind, daß die
Plasmaabscheidung in einem ungepulsten Plasma erfolgt oder in einem
gepulsten Plasma mit einer Leistungs dichte, die mindestens das 1,5fache
der Plasma-Zündleistungsdichte
beträgt,
und daß in
die abgeschiedene Dünnschicht
durch Behandlung mit einer wäßrigen Hydrogensulfitlösung Sulfonsäuregruppen
eingebaut werden.
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Vorzugsweise
wird nach der Behandlung mit der Hydrogensulfitlösung noch mit einer verdünnten Säure behandelt; überschüssige Säure kann
durch Spülen
mit Wasser entfernt werden.
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Bei
den bekannten Verfahren zur Plasmaabscheidung dünner kationenleitender Membranen liegt
das zentrale Problem darin, daß nur
in einem extrem engen Parameterbereich überhaupt funktionelle Gruppen
in der Schicht erhalten werden. Dies bedeutet aber, daß die Festionenkonzentration
und die restlichen Schichteigenschaften, wie die Vernetzungsdichte,
nicht unabhängig
voneinander eingestellt werden können.
Dieses Problem wird durch die vorliegende Erfindung gelöst, und
zwar in der Weise, daß die
Erzeugung des Plasmapolymernetzwerks und die Einführung der
Festionen in zwei voneinander unabhängigen Schritten durchgeführt wird.
Im einzelnen geschieht dies folgendermaßen:
- – Bei der
Plasmaabscheidung werden organische Monomere verwendet, die nicht
notwendigerweise einen Säureprecursor
(Säurebildner)
darstellen. Diese Monomere sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
a)
Siedepunkt (1 bar) ≤ 300°C
b)
bei Ausschluß von
Feuchte nicht korrosiv
c) chemisch stabil bei Temperaturen
in der Nähe des
Siedepunktes
d) nach Möglichkeit
leicht verfügbar.
- – Bei
der Plasmaabscheidung wird ein ungepulstes Plasma verwendet oder
ein gepulstes Plasma mit einer mittleren Leistungsdichte, die deutlich oberhalb
der Plasma-Zündleistungsdichte
liegt; eine derartige Verfahrensweise ermöglicht gute Abscheideraten.
Die Leistungsdichte (des gepulsten Plasmas) beträgt mindestens das 1,5fache der
Zündleistungsdichte;
vorzugsweise ist sie wenigstens um den Faktor 2 höher. Die
Plasmaleistung kann in einem weiten Bereich variiert werden, sie
darf nur nicht so hoch liegen, daß extrem dichte Hartstoffschichten
erhalten werden. Beim Plasma kann es sich um ein kapazitiv oder
induktiv gekoppeltes RF-Plasma oder um ein Mikrowellenplasma mit
oder ohne ECR-Einrichtung (ECR = Electron Cyclotron Resonance) handeln.
- – Die
Sulfonsäuregruppen
werden erst nach der Abscheidung der Plasmaschicht durch eine Postplasmabehandlung
in wäßriger Hydrogensulfitlösung in
das Polymernetzwerk eingebaut. Dabei wird vermutlich die Tatsache
ausgenutzt, daß bei Plasmapolymerschichten
immer Doppelbindungen und radikalische Zentren gebildet werden. Das
Sulfit kann sich somit in einem durch Radikale ausgelösten Mechanismus
an die Doppelbindungen addieren. Als Hydrogensulfit dient vorzugsweise
Natriumhydrogensulfit; es kann aber auch das entsprechende Kaliumsalz
und insbesondere das Lithiumsalz eingesetzt werden. Bei der Behandlung
mit der wäßrigen Hydrogensulfitlösung wird
die Salzform der Membran erhalten. Wird die Schicht nachfolgend
noch mit verdünnter Säure behandelt,
dann erhält
man die Säureform der
Membran. Als Säure
dient beispielsweise verdünnte
Schwefelsäure.
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Als
stabile Monomere mit guter Abscheiderate werden insbesondere folgende
Verbindungen eingesetzt:
- – Kohlenwasserstoffe, wie Ethen,
Butadien, Cyclohexan, Toluol und Styrol;
- – fluorierte
und perfluorierte Kohlenwasserstoffe, wie Hexafluorpropen, Octafluorcyclobutan,
Perfluordimethylcyclohexan und Pentafluorstyrol;
- – Alkohole,
wie Cyclopentanol und Benzylalkohol;
- – Ether,
wie Dibenzylether, Diphenylether und Dioxan;
- – Ester,
wie Methacrylsäuremethylester,
Methacrylsäureallylester
und Zimtsäuremethylester;
- – Sulfonsäurederivate,
wie Vinylsulfonsäurefluorid und
Benzylsulfonsäurefluorid;
- – Sulfone,
wie Divinylsulfon und Tetramethylensulfon (Sulfolan);
- – heterocyclische
Verbindungen, wie Furan und Thiophen;
- – Siloxane,
wie Hexamethyldisiloxan, Divinyltetramethyldisiloxan, Hexamethylcyclotrisiloxan
und Octamethylcyclotetrasiloxan.
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Vorzugsweise
ist das Monomer Butadien, Toluol, Methacrylsäuremethylester (Methylmethacrylat),
Pentafluorstyrol, Octafluorcyclobutan oder Vinylsulfonsäurefluorid.
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Ferner
können
auch Comonomere eingesetzt werden. Dabei sind sowohl organische
als auch anorganische Verbindungen geeignet, solange ein stabiles,
nicht zu hydrophobes Netzwerk gebildet wird.
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Als
Comonomer werden insbesondere folgende Verbindungen eingesetzt:
Eines der vorstehend genannten Monomere sowie Sauerstoff, Wasser,
Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff, Schwefelhexafluorid
und Methanol. Das Verhältnis
der Gasflüsse
zwischen Monomer und Comonomer liegt vorteilhaft zwischen 100 :
1 und 50 : 50.
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Comonomere
können
verwendet werden, um die mechanische Stabilität der Schichten zu verbessern.
Beispielsweise machen Siloxane die Schichten flexibler und damit
weniger rißanfällig. Sie können aber
auch die Benetzbarkeit mit wäßrigen Lösungen erhöhen. Zum
Beispiel sind ausschließlich aus
Toluol hergestellte Schichten relativ hydrophob und werden durch
wäßrige Sulfitlösungen schlechter benetzt.
Durch Zugabe von Schwefeldioxid beispielsweise kann die Hydrophilie
der Schichten erhöht
und so die Umsetzung mit Sulfit erleichtert werden.
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Vorzugsweise
ist das Comonomer Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Hexamethyldisiloxan,
Divinyltetramethyldisiloxan, Hexamethylcyclotrisiloxan oder Octamethylcyclotetrasiloxan.
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Entsprechend
dem Verfahren nach der Erfindung abgeschiedene und konditionierte
Dünnschichten
verfügen
neben einer hohen Abscheiderate (> 100
nm/min) auch über
eine gute Permselektivität
(> 80 % bei pH 2),
eine gute Ionenleitfähigkeit
(spezifische Leitfähigkeit > 1 mS/cm) sowie eine
hohe Ionenaustauscherkapazität
und sind unlöslich
in wäßriger Lösung, haftfest
und chemisch stabil. Derartige Schichten können vor allem als Polymerelektrolytmembran
in PEM-Brennstoffzellen (PEM = Proton Exchange Membrane) Verwendung
finden, insbesondere in Direkt-Methanol-Brennstoffzellen (Direct Methanol
Fuel Cell = DMFC). Weitere Verwendungsmöglichkeiten bestehen bei Batterien,
insbesondere Lithiumbatterien.
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Anhand
von Ausführungsbeispielen
soll die Erfindung noch näher
erläutert
werden.
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Beispiel 1
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Eine
unselektive poröse
Stützmembran,
beispielsweise aus Polyethersulfon, und ein Aufbau aus planaren
Meßelektroden
(zur Bestimmung der Ionenleitfähigkeit)
werden in einer Plasma-Enhanced-Chemical-Vapour-Deposition (PE-CVD)-Anlage
(Edelstahl, 3 Zoll-Reaktor) zunächst
mit einem Argonplasma gereinigt (10 sccm, 0,2 mbar, 100 W RF-Leistung, 120
s) und dann mittels eines Gasgemisches aus Butadien (15 sccm, unkorrigiert)
und Schwefeldioxid (5 sccm, unkorrigiert) bei einem Druck von 0,2
mbar und einer mittleren RF-Leistung (13,56 MHz) von 110 mW/cm2 – bei
einem Elektrodenabstand von ca. 10 cm – innerhalb von 10 min mit
einer 200 nm dicken Plasmaschicht beschichtet. Dabei wird der RF-Sender
bei 100 Hz gepulst, wobei die Plasma-An-Zeit (Pulslänge × Pulsanzahl)
20 der Abscheidezeit beträgt
(innerhalb der ersten 30 s der Abscheidung liegt die Plasmaleistung
um den Faktor 10 höher,
sie wird dann aber heruntergeregelt und durch Zuschalten des Pulsgenerators
auf die angegebene Leistungsdichte eingeregelt). Im nächsten Schritt
werden die beschichteten Substrate bei 80°C 1 h mit einer 40 %igen Lösung von
Natriumhydrogen sulfit in Wasser behandelt. Nachfolgend werden die
Substrate 24 h in verdünnte
Schwefelsäure
(pH 2) gelegt und anschließend
mehrmals gewässert.
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Messungen
des Membranpotentials zwischen zwei Meßkammern (0,1- und 0,2-molare
KCl, gepuffert bei pH 2) ergeben Werte der Ionenpermeationsselektivität von > 80 %. Messungen der
Ionenleitfähigkeit
der feuchten Membran (100 % relative Feuchte) bei Raumtemperatur
mit einem AC-Impedanzspektrometer (0,1 Hz bis 1 MHz) ergeben eine spezifische
Leitfähigkeit
von 5 mS/cm. Das Ionenaustauschvermögen für Natrium und Kalium wurde zu > 90 % der Festionen
bestimmt.
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Beispiel 2
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Eine
unselektive poröse
Stützmembran,
beispielsweise aus Polyethersulfon, und ein Aufbau aus planaren
Meßelektroden
werden in einer Plasma-Chemical-Vapour-Deposition (CVD)-Anlage (Edelstahl,
3 Zoll-Reaktor) zunächst
mit einem Argonplasma gereinigt (10 sccm, 0,2 mbar, 100 W RF-Leistung,
120 s) und dann mittels eines Gasgemisches aus Vinylsulfonylfluorid
(15 sccm, unkorrigiert) und Pentafluorstyrol (5 sccm, unkorrigiert)
bei einem Druck von 0,2 mbar und einer mittleren RF-Leistung (13,56
MHz) von 110 mW/cm2 – bei einem Elektrodenabstand
von ca. 10 cm – innerhalb
von 20 min mit einer 200 nm dicken Plasmaschicht beschichtet. Dabei
wird der RF-Sender bei 100 Hz gepulst, wobei die Plasma-An-Zeit
(Pulslänge × Pulsanzahl)
20 % der Abscheidezeit beträgt
(innerhalb der ersten 30 s der Abscheidung liegt die Plasmaleistung
um den Faktor 10 höher,
sie wird dann aber heruntergeregelt und durch Zuschalten des Pulsgenerators
auf die angegebene Leistungsdichte eingeregelt). Im nächsten Schritt
werden die beschichteten Substrate bei 80°C für 1 h mit einer 40 %igen Lösung von
Natriumhydrogensulfit in Wasser behandelt. Nachfolgend werden die
Substrate 24 h in verdünnte
Schwefelsäure
(pH 2) gelegt und anschließend
mehrmals gewässert.
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Messungen
des Membranpotentials zwischen zwei Meßkammern (0,1- und 0,2-molare
KCl, gepuffert bei pH 2) ergeben Werte der Ionenpermeationsselektivität von > 80 %. Messungen der
Ionenleitfähigkeit
der feuchten Membran (100 % relative Feuchte) bei Raumtemperatur
mit einem AC-Impedanzspektrometer (0,1 Hz bis 1 MHz) ergeben eine spezifische
Leitfähigkeit
von 5 mS/cm. Das Ionenaustauschvermögen für Natrium und Kalium wurde zu > 90 % der Festionen
bestimmt.
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Beispiel 3
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Ein
Aufbau aus zwei ineinander greifenden planaren, kammartigen Meßelektroden,
wobei eine der Meßelektroden
mit einem lift-off-fähigen
Photoresist abgedeckt ist, wird in einer Plasma-Chemical-Vapour-Deposition
(CVD)-Anlage (Edelstahl, 3 Zoll-Reaktor) zunächst mit einem Argonplasma
gereinigt (10 sccm, 0,2 mbar, 100 W RF-Leistung, 120 s) und dann mittels
gasförmigem
Vinylsulfonylfluorid (15 sccm, unkorrigiert) bei einem Druck von
0,2 mbar und einer mittleren RF-Leistung (13,56 MHz) von 110 mW/cm2 – bei
einem Elektrodenabstand von ca. 10 cm – innerhalb von 3 min mit einer
200 nm dicken Plasmaschicht beschichtet. Dabei wird der RF-Sender
bei 100 Hz gepulst, wobei die Plasma-An-Zeit (Pulslänge × Pulsanzahl)
20 % der Abscheidezeit beträgt
(innerhalb der ersten 30 s der Abscheidung liegt die Plasmaleistung
um den Faktor 10 höher,
sie wird dann aber heruntergeregelt und durch Zuschalten des Pulsgenerators
auf die angegebene Leistungsdichte eingeregelt). Im nächsten Schritt
wird das beschichtete Substrat 5 min mit Aceton gespült, wobei
sich der Photoresist ablöst
und dabei die eine der beiden Kammelektroden bloßgelegt wird. Dann wird das
beschichtete Substrat bei 80°C
20 min mit einer 40 %igen Lösung
von Natriumhydrogensulfit in Wasser behandelt. Nachfolgend wird
das Substrat 24 h in verdünnte
Schwefelsäure
(pH 2) gelegt und anschließend
mehrmals gewässert.
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Messungen
der Membranpotentiale beim Eintauchen des Substrats mit den Kammelektroden in
verschieden konzentrierte HCl- oder KCl-Lösungen ergeben – im Bereich
von 1-molar bis 10–4-molar – einen
linearen Zusammenhang zwischen der gemessenen Spannung und dem Logarithmus
der Konzentration des jeweiligen Elektrolyten. Die Steigung beträgt 59 mV
bzw. 56 mV pro Dekade. Die Selektivitätskonstante des in der beschriebenen
Weise gestalteten Sensors von Protonen gegenüber anderen Kationen beträgt 3,7 für K+, 8,6 für
Na+ und 530 für Ba2+.
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Beispiel 4
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Eine
bei 80°C
getrocknete Polymerelektrolytmembran-Folie auf der Basis von Poly(perfluoralkylen)-sulfonsäure wird
in einen Metallring gespannt, damit sie sich nicht verwerfen kann,
und dann in einer Plasma-Chemical-Vapour-Deposition (CVD)-Anlage (Edelstahl,
3 Zoll-Reaktor) mittels gasförmigem
Vinylsulfonylfluorid (15 sccm, unkorrigiert) bei einem Druck von
0,1 mbar und einer mittleren RF-Leistung (13,56 MHz) von 150 mW/cm2 – bei
einem Elektrodenabstand von ca. 10 cm – innerhalb von 10 min mit einer
200 nm dicken Plasmaschicht beschichtet. Dabei wird der RF-Sender
bei 100 Hz gepulst, wobei die Plasma-An-Zeit (Pulslänge × Pulsanzahl)
20 % der Abscheidezeit beträgt
(innerhalb der ersten 30 s der Abscheidung liegt die Plasmaleistung
um den Faktor 10 höher,
sie wird dann aber heruntergeregelt und durch Zuschalten des Pulsgenerators
auf die angegebene Leistungsdichte eingeregelt). Im nächsten Schritt
wird die beschichtete Folie bei 80°C 20 min mit einer 40 %igen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit in Wasser behandelt. Nachfolgend wird
die Folie 24 h in verdünnte
Schwefelsäure
(pH 2) gelegt und anschließend
mehrmals gewässert.
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Die
auf die beschriebene Weise behandelte Folie wird als Polymerelektrolytmembran
in eine Zelle eingebaut. Im einen Halbraum befindet sich dabei eine
4-molare Methanollösung
in Wasser (30°C),
auf der anderen Seite eine Kühlfalle,
die das durch die Membran diffundierende Methanol/Wasser-Gemisch für eine Gaschromatographieanalyse
auffängt.
Aus dem Vergleich mit einer unbeschichteten Folie ergibt sich, daß die Plasmapolymerisatschicht
einen Retentionsfaktor für
Methanol/Wasser von 12 aufweist.