DE19910388A1 - Verfahren zum Ansteuern eines kapazitiven Stellgliedes - Google Patents
Verfahren zum Ansteuern eines kapazitiven StellgliedesInfo
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Abstract
Ein kapazitives Stellglied wird mittels eines Steuersignals st angesteuert. Die Dauer ti der Stellgliedbetätigung wird mit der Dauer t¶st¶ des Steuersignals st verglichen und es wird von einer ordnungsgemäßen Funktion des Stellgliedes ausgegangen, wenn die gemessene Dauer ti innerhalb eines durch die Dauer t¶st¶ des Steuersignals bestimmten Bereiches liegt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern eines ka
pazitiven Stellgliedes, insbesondere eines Stellgliedes für
ein Kraftstoffeinspritzventil einer Brennkraftmaschine, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus DE 196 52 809 ist eine Vorrichtung zum Ansteuern eines
piezoelektrischen Stellgliedes für ein Kraftstoffeinspritz
ventil einer Brennkraftmaschine bekannt. Ein derartiges
Stellglied kann als kapazitiver Energiespeicher angesehen
werden.
Zum Öffnen beispielsweise eines Kraftstoff-Einspritzventils
einer Brennkraftmaschine muß eine elektrische Ladung auf das
Stellglied aufgebracht werden, die zum Schließen des Ein
spritzventils wieder vom Stellglied entfernt werden muß. Die
eingespritze Kraftstoffmenge ist bei konstantem Kraftstoff
druck, beispielsweise in einem Common-Rail-Kraftstoff-Ein
spritzsystem, hauptsächlich von der Einspritzdauer abhängig.
Beim Laden jedes kapazitiven Stellgliedes fließt ein Lade
strom in das Stellglied; dieses ist geladen, wenn der Lade
strom wieder zu null wird. Während des Ladevorgangs steigt
die an ihm abfallende Stellgliedspannung auf einen bestimmten
Wert an. Im geladenen Zustand fließt kein Strom, die Stell
gliedspannung bleibt etwa konstant. Beim Entladen fließt ein
Entladestrom aus dem Stellglied; dieses ist entladen, wenn
der Entladestrom wieder zu null wird. Während des Entladevor
gangs fällt die an ihm abfallende Stellgliedspannung wieder
auf null Volt.
Diese Vorgänge können durch interne oder externe Störeinflüs
se so gestört werden, daß die auf das Stellglied aufgebrachte
Ladung länger, als durch die von einem Motorsteuersystem aus
gegebenen Steuersignale vorgegeben, auf dem Stellglied ver
bleibt und das Kraftstoffeinspritzventil für eine nicht defi
nierte Dauer geöffnet bleibt, wodurch zu viel Kraftstoff ein
gespritzt wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Ansteuern ei
nes kapazitiven Stellgliedes anzugeben, welches auf einfache
Weise eine vom Ansteuersignal unabhängige Überwachung der
Stellgliedbetätigung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1
oder Anspruch 2 genannten Merkmale gelöst.
Danach werden der dem Stellglied zugeführte bzw. der von ihm
abgeführte Strom ±Ip oder die an das Stellglied angelegte
Spannung Up gemessen und durch Vergleich mit Schwellwerten
die der Kraftstoffeinspritzdauer identische Betätigungsdauer
ti des Stellgliedes ermittelt. Diese Betätigungsdauer ti wird
anschließend mit der Dauer tst des von einem Motorsteuergerät
ausgegebenen Steuersignals st verglichen. Bei Gleichheit der
beiden Signale ti und tst innerhalb vorgegebener Grenzen wird
von einer ordnungsgemäßen Funktion der Kraftstoffeinspritzung
ausgegangen. Fehler können schnell erkannt werden.
Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zei
gen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung,
und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel.
In einem ersten Ausführungsbeispiel, beispielsweise für ein
kapazitives Stellglied eines Kraftstoffeinspritzventils einer
Brannkraftmaschine, zeigt Fig. 1 drei Signal- bzw. Meßwert
verläufe einer Stellgliedbetätigung, d. h., eines Kraftstoffe
inspritzvorgangs, über der Zeit t. In Fig. 1a ist der Ver
lauf (Beginn und Dauer) des Steuersignals st für das Stell
glied des Kraftstoff-Einspritzventils während eines Ein
spritzvorgangs dargestellt, welches von einem Motorsteuerge
rät als Ergebnis mehrerer Eingangsparameter wie Motordreh
zahl, Last, Temperatur etc. ermittelt wird.
Das Steuersignal st beginnt zu einem Zeitpunkt t1 und endet
zu einem Zeitpunkt t3. Die Differenz t3-t1 entspricht der
Dauer tst dieses Steuersignals st. Der Einfachheit halber
sind Zeiten bzw. Zeitpunkte in den Diagrammen der Signal-
bzw. Meßwertverläufe angegeben; üblicherweise werden Zeit
punkte für Beginn oder Ende von Steuersignalen vom Motorsteu
ergerät jedoch in Kurbelwellenwinkeln (°KW) ausgegeben.
Das Stellglied wird ab dem Zeitpunkt t1 mit einem Ladestrom
+Ip geladen. Nach dem Ende des Steuersignals st wird es ab
dem Zeitpunkt t3 mit einem Entladestroms -Ip entladen.
Der zeitliche Verlauf des Lade- und Entladestromes ist in Fig. 1b
dargestellt. Die Kraftstoffeinspritzdauer des von dem
Stellglied angetriebenen Kraftstoffeinspritzventils beginnt
etwa im Zeitpunkt, in welchem der (positive) Ladestrom wieder
zu null wird, und endet etwa im Zeitpunkt, in welchem der
(negative, d. h.; in Gegenrichtung fließende) Entladestrom
ebenfalls wieder zu null wird.
Vergleicht man nun den Ladestrom +Ip mit einem oberen
Schwellwert So und den Entladestrom -Ip mit einem unteren
Schwellwert Su, wie in Fig. 1b gezeigt, so entspricht bei
passender - gegebenenfalls in Versuchen ermittelter - Wahl
der Schwellwerte So und Su die Dauer ti zwischen dem Zeit
punkt t2, in welchem der Ladestrom +Ip den oberen Schwellwert
unterschreitet, und dem Zeitpunkt t4, in welchem der Entlade
strom -Ip den unteren Schwellwert Su überschreitet, sowohl
der Dauer tst des Steuersignals st als auch der Kraftstoff
einspritzdauer.
Weicht die Dauer ti nicht zu sehr von der Dauer tst ab, d. h.,
ist (tst-x) < ti < (tst+x), beispielsweise x = 0.03.tst,
so wird davon ausgegangen, daß das Kraftstoffeinspritzsystem
ordnungsgemäß funktioniert. Andernfalls können Maßnahmen von
einer optischen Fehleranzeige einem Eintrag in einen Fehler
speicher eines Diagnosesystems bis hin zum Abstellen der
Brennkraftmaschine ergriffen werden.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 2 ebenfalls
drei Signal- bzw. Meßwertverläufe eines Kraftstoffeinspritz
vorgangs über der Zeit t. In diesem Ausführungsbeispiel nach
der Erfindung wird jedoch nicht der Lade- bzw. Entladestrom
±Ip mit Schwellwerten verglichen, sondern die am Stellglied
anliegende Spannung Up.
Da für dieses Ausführungsbeispiel nur ein Schwellwert erfor
derlich ist, ist es das bevorzugte Verfahren nach der Erfin
dung.
In Fig. 2a ist wieder der Verlauf (Beginn t1 und Dauer tst)
des Steuersignals st für das Stellglied eines Kraftstoff-Ein
spritzventils während eines Einspritzvorgangs dargestellt.
Fig. 2b zeigt den Verlauf der während eines Einspritzvor
gangs am Stellglied liegenden Spannung Up. Diese beginnt im
Zeitpunkt t1 mit dem Beginn des Steuersignals st zu steigen
und erreicht daraufhin seinen Maximalwert, der bis zum Ende
des Steuersignals st beibehalten wird. Mit dem Ende des Steu
ersignals st zum Zeitpunkt t3 beginnt die Spannung Up zu fal
len, bis sie wieder zu null wird (Fig. 1b).
Vergleicht man die am Stellglied anliegende Spannung Up mit
einem Schwellwert S, so entspricht die Dauer ti, bei passen
der - gegebenenfalls in Versuchen ermittelter - Wahl des
Schwellwerts S, vom Zeitpunkt t2 bis zum Zeitpunkt t4, wäh
rend welcher die Spannung Up diesen Schwellwert S übersteigt,
Up < S, wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, der Dauer
(tst) des Steuersignals st und der Kraftstoffeinspritzdauer.
Weicht, wie im ersten Ausführungsbeispiel, die Dauer ti nicht
zu sehr von der Dauer tst ab, (tst-x) < ti < (tst+x), bei
spielsweise x = 0.03.tst, so wird auch hier davon ausgegan
gen, daß das Kraftstoffeinspritzsystem ordnungsgemäß funktio
niert. Andernfalls können auch hier die bei dem ersten Aus
führungsbeispiel beschriebenen Maßnahmen ergriffen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ansteuerung eines kapazitiven Stellgliedes,
insbesondere für die Betätigung eines Kraftstoffeinspritzven
tils einer Brennkraftmaschine, mit einem Steuersignal (st)
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer (ti) der Stellgliedbetätigung, die von einem Zeitpunkt (t2),
in welchem der durch den Beginn (t1) eines Steuersignals (st) hervorgerufene Ladestrom (+Ip) einen vorgegebenen, oberen Schwellwert (So) unterschreitet,
bis zu einem Zeitpunkt (t4) reicht,
in welchem der durch das Ende (t3) dieses Steuersignals (st) hervorgerufene Entladestrom (-Ip) einen vorgegebenen, unteren Schwellwert (Su) überschreitet,
gemessen und mit der Dauer (tst) dieses Steuersignals (st) verglichen wird, und
daß von einer ordnungsgemäßen Funktion des Stellgliedes aus gegangen wird, wenn die gemessene Dauer (ti) innerhalb eines durch die Dauer (tst) des Steuersignals bestimmten Bereiches [tst-x] < ti < [tst+x] liegt.
daß die Dauer (ti) der Stellgliedbetätigung, die von einem Zeitpunkt (t2),
in welchem der durch den Beginn (t1) eines Steuersignals (st) hervorgerufene Ladestrom (+Ip) einen vorgegebenen, oberen Schwellwert (So) unterschreitet,
bis zu einem Zeitpunkt (t4) reicht,
in welchem der durch das Ende (t3) dieses Steuersignals (st) hervorgerufene Entladestrom (-Ip) einen vorgegebenen, unteren Schwellwert (Su) überschreitet,
gemessen und mit der Dauer (tst) dieses Steuersignals (st) verglichen wird, und
daß von einer ordnungsgemäßen Funktion des Stellgliedes aus gegangen wird, wenn die gemessene Dauer (ti) innerhalb eines durch die Dauer (tst) des Steuersignals bestimmten Bereiches [tst-x] < ti < [tst+x] liegt.
2. Verfahren zur Ansteuerung eines kapazitiven Stellgliedes,
insbesondere für die Betätigung eines Kraftstoffeinspritzven
tils einer Brennkraftmaschine, mit einem Steuersignal (st)
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer (ti) der Stellgliedbetätigung, die von einem Zeitpunkt (t2),
in welchem die nach dem Beginn (t1) eines Steuersignals (st) ansteigende Stellgliedspannung (Up) einen vorgegebenen Schwellwert (S) überschreitet,
bis zu einem Zeitpunkt (t4) reicht,
in welchem die nach dem Ende (t3) dieses Steuersignals (st) abfallende Stellgliedspannung (Up) den Schwellwert (S) wieder unterschreitet,
gemessen und mit der Dauer (tst) dieses Steuersignals (st) verglichen wird, und
daß von einer ordnungsgemäßen Funktion des Stellgliedes aus gegangen wird, wenn die gemessene Dauer (ti) innerhalb eines durch die Dauer (tst) des Steuersignals bestimmten Bereiches [tst-x] < ti < [tst+x] liegt.
daß die Dauer (ti) der Stellgliedbetätigung, die von einem Zeitpunkt (t2),
in welchem die nach dem Beginn (t1) eines Steuersignals (st) ansteigende Stellgliedspannung (Up) einen vorgegebenen Schwellwert (S) überschreitet,
bis zu einem Zeitpunkt (t4) reicht,
in welchem die nach dem Ende (t3) dieses Steuersignals (st) abfallende Stellgliedspannung (Up) den Schwellwert (S) wieder unterschreitet,
gemessen und mit der Dauer (tst) dieses Steuersignals (st) verglichen wird, und
daß von einer ordnungsgemäßen Funktion des Stellgliedes aus gegangen wird, wenn die gemessene Dauer (ti) innerhalb eines durch die Dauer (tst) des Steuersignals bestimmten Bereiches [tst-x] < ti < [tst+x] liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine optische Fehleranzeige oder ein Eintrag in einen
Fehlerspeicher einer Diagnoseschaltung des Stellgliedes er
folgt, wenn ti < [tst-x] oder ti < [tst+x] ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied abgeschaltet wird, wenn ti < [tst-x] oder
ti < [tst+x] ist.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
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