DE19908829A1 - Kunststoffbehälter sowie Verfahren und Werkzeugform zu seiner Herstellung - Google Patents
Kunststoffbehälter sowie Verfahren und Werkzeugform zu seiner HerstellungInfo
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Abstract
Bei einem Kunststoffbehälter (10) ist die in sich geschlossene Umfangswand (11) durch die ausgehärtete Schlauchwand eines vor dem Aushärten flexiblen Schlauchs gebildet. Vorzugsweise sind der flexible aushärtbare Schlauch von innen gegen eine der Umfangswand des Kunststoffbehälters (10) entsprechende Werkzeugform angepreßt und ausgehärtet. Aus dem zunächst noch flexiblen Schlauch kann eine Umfangswand mit beliebigem, z. B. rundem oder polygonem Querschnitt gefertigt werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter mit einer in
sich geschlossenen Umfangswand sowie ein Verfahren und eine
Werkzeugform zur Herstellung des Kunststoffbehälters.
Die Umfangswand eines Kunststoffbehälters, wie z. B. die Um
fangswand eines Tanks, kann auf mehrere Arten hergestellt
werden:
- - Textile Glasgebilde werden auf einen Kern, dessen Quer schnitt kreisförmig, oval oder näherungsweise ein Rechteck bzw. Quadrat mit abgerundeten Kanten sein kann, gewickelt und ausgehärtet. Danach werden Boden und Deckel anlami niert.
- - Zwei Halbschalen werden gepreßt und anschließend an ihren Stoßstellen gefügt. Danach werden Boden und Deckel anlami niert.
- - Es wird eine Platte hergestellt, gebogen und an der Stoß stelle gefügt. Anschließend werden Boden und Deckel anla miniert.
Bei all diesen Herstellungsverfahren werden beim Aufwickeln
bzw. beim Fügen Styrole freigesetzt, wobei nur beim erstge
nannten Verfahren eine nahtlose Umfangswand hergestellt wer
den kann. Außerdem ist das Fassungsvermögen der Tanks auf
grund der Formgebung (z. B. Bauhöhe und Grundfläche) streng
begrenzt.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Kunststoffbe
hälter mit möglichst variabel gestaltbarer Umfangswand (z. B.
Bauhöhe, Querschnitt, Umfangskontur etc.) zu schaffen sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß überraschend einfach da
durch gelöst, daß die Umfangswand durch die ausgehärtete
Schlauchwand eines vor dem Aushärten flexiblen Schlauchs ge
bildet ist.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß
die Umfangswand aufgrund des zunächst flexiblen Schlauchs
mit beliebigem, z. B. rundem oder polygonem Querschnitt aus
gebildet werden kann. Bei dem Schlauch ist keine mit einer
Freisetzung von Styrol verbundene Fügenaht zu fertigen. Wäh
rend bisher das Fassungsvermögen der Behälter (z. B. von
Flüssigkeitstanks) durch ihre Formgebung bzgl. Bauhöhe und
Grundfläche streng begrenzt war, ist bei dem erfindungsgemä
ßen Behälter durch Abschneiden aus einem ausgehärteten
Schlauchstrang jede beliebige Behälterhöhe möglich.
Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
ist die Umfangswand durch eine im noch nicht ausgehärteten
Zustand auf größere Durchmesser aufdehnbare Schlauchwand ge
bildet. Eine solche aufdehnbare Schlauchwand hat den beson
deren Vorteil, daß der Schlauch für jegliche Querschnittgrö
ßen herangezogen werden kann. Zum Beispiel sind mit einem
bestimmten Schlauch beliebige rechteckige Querschnitte, z. B.
60 cm × 60 cm, 70 cm × 70 cm, 60 cm × 80 cm usw. möglich.
Da der Schlauch vor seinem Aushärten flexibel und insbeson
dere auch aufdehnbar ist, kann der Querschnitt der Umfangs
wand auf ihrer Länge verschieden gestaltet sein. So können
z. B. Hindernisse wie Rohrleitungen leicht umgangen werden.
Ein aufrecht stehender Tank kann z. B. im unteren Bereich ec
kig und in seinem oberen Bereich einen runden Querschnitt
aufweisen. Der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter kann so
optimal auf örtliche Gegebenheiten maßgeschneidert werden.
Eine Querschnittsänderung der Umfangswand kann allmählich
oder abrupt erfolgen, wobei im letzteren Fall die Umfangs
wand auf ihrer Länge gestuft ist. Beliebige Sonderkonstruk
tionen wie z. B. verschiedene Durchmesser oder Breiten inner
halb eines Tanks sind so möglich.
Die oben genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum
Herstellen der Umfangswand eines Kunststoffbehälters gelöst,
bei dem ein flexibler aushärtbarer Schlauch von innen gegen
eine der Umfangswand des Kunststoffbehälters entsprechende
Werkzeugform angepreßt und ausgehärtet wird.
Dieses Herstellungsverfahren ist umweltfreundlich, da bei
der Behälterherstellung weniger Styrole als bei herkömmli
chen Verfahren freigesetzt werden. Außerdem läßt sich der
Schlauch vorfertigen, ohne daß er unmittelbar weiterverar
beitet werden muß, und daher auch bevorraten. Mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren lassen sich wegen der Flexibilität
des noch nicht ausgehärteten Schlauchs Behälter jeglichen
Querschnitts und jeglicher Umfangskontur herstellen. So kön
nen stehende oder liegende, ober- oder unterirdische Tanks
zur Lagerung von Flüssigkeiten, Telefonzellen, Toiletten
häuschen, Abwassertanks für Bus und Bahn usw. gefertigt wer
den, um nur einige mögliche Einsatzgebiete zu nennen.
Zum Anpressen an die Werkzeugform kann das Innere des aus
härtbaren Schlauchs mit einem Druckmedium (z. B. Druckluft)
beaufschlagt oder zwischen der Werkzeugform und dem aushärt
baren Schlauch ein Unterdruck erzeugt werden.
Indem der Schlauch vor seinem Aushärten auf größere Quer
schnitte aufgedehnt wird, lassen sich mit ein und demselben
Schlauch Behälter mit unterschiedlicher Umfangslängen her
stellen.
Die Erfindung betrifft auch eine Werkzeugform zur Herstel
lung des oben beschriebenen Kunststoffbehälters, die erfin
dungsgemäß als eine der in sich geschlossenen Umfangswand
des Kunststoffbehälters entsprechende Hohlform für die Au
ßenwand des Schlauchs ausgebildet ist.
Der Auskleideschlauch wird in die Werkzeugform eingezogen
und anschließend gegen ihre Innenwand angepreßt. Der Quer
schnitt der Werkzeugform kann beliebig sein und auch auf ih
rer Länge variieren. Zum Anpressen des Schlauchs kann die
Werkzeugform Unterdrucköffnungen aufweisen.
Erfindungsgemäß kann für die geschlossene Umfangswand des
Kunststoffbehälters ein aus der Rohrsanierung bekannter,
aushärtbarer oder ausgehärteter Auskleideschlauch verwendet
werden. Nicht begehbare schadhafte Rohrleitungen können im
sog. Relining-Verfahren saniert werden, indem ein solcher
aus aushärtbaren Formmassen bestehender Auskleideschlauch in
eine schadhafte Rohrleitung eingezogen und dort zu einem
Neurohr ausgehärtet wird. Um den Auskleideschlauch in Anlage
an das zu sanierende Rohr aufzurichten und während des Aus
härtens anzupressen, wird der Innenraum des Auskleide
schlauchs mit Druckluft beaufschlagt.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und
beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaf
ten Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Es zeigen:
Fig. 1a ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsge
mäßen, runden Behälters;
Fig. 1b den Querschnitt des in Fig. 1a gezeigten Behälters
bzw. eines dessen Umfangswand bildenden Schlauchs;
Fig. 2a ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen, eckigen und gestuften Behälters; und
Fig. 2b einen Querschnitt des in Fig. 2a gezeigten Behäl-.
ters bzw. eines dessen Umfangswand bildenden
Schlauchs.
Der in Fig. 1a gezeigte Behälter 10, z. B. ein Flüssigkeits
tank, weist eine in sich geschlossene runde Umfangswand 11
sowie Boden 12 und Deckel 13 auf. Die Umfangswand 11 ist
durch Aushärten eines zuvor flexiblen Schlauchs hergestellt,
dessen Querschnitt Fig. 1b zu entnehmen ist. Der Schlauch
ist durch zwei flüssigkeitsdichte Innen- und Außenschläuche
14, 15 gebildet, zwischen denen sich eine mit aushärtbaren
Formmassen, z. B. mit Kunstharz, getränkte Schlauchlage 16,
z. B. ein Faservlies befindet. Die Enden der in sich nicht
geschlossenen Schlauchlage 16 überlappen sich, wodurch sich
der Schlauch im noch nicht ausgehärteten Zustand auf einen
größeren Durchmesser bzw. einen größeren Umfang aufdehnen
läßt.
Zum Herstellen der Umfangswand 11 wird der Schlauch in eine
hohle Werkzeugform mit rundem Innenquerschnitt eingezogen
und anschließend mit Druckluft gegen deren Innenwand, ggf.
unter vorhergehendem Aufdehnen, angepreßt und dabei ausge
härtet. Die Formmassen in der Schlauchwand können z. B. mit
tels Licht oder Wärme zu der starren Umfangswand 11 ausge
härtet werden.
In Fig. 2a ist ein anderer Behälter 20 mit einer in sich ge
schlossenen eckigen Umfangswand 21 gezeigt, welche aus dem
selben Schlauch wie die in Fig. 1 gezeigte Umfangswand 11
hergestellt ist. Da der Schlauch vor dem Aushärten flexibel
und damit formbar ist, ist jede beliebige Querschnittsform,
z. B. der in Fig. 2b gezeigte eckige Querschnitt, möglich.
Aufgrund der Dehnbarkeit des Schlauchs kann der Querschnitt
der Umfangswand 21 auf ihrer Länge auch unterschiedlich ge
staltet sein, um z. B. bei einem Tank Hindernisse in Form von
Rohrleitungen zu umgehen. Für die Umfangswand 21 wurde der
Schlauch in seiner unteren Hälfte auf einen größeren Quer
schnitt als in seiner oberen Hälfte aufgedehnt, wodurch die
Umfangswand 21 eine Stufe 24 aufweist. Anschließend wurden
Boden 22 und Deckel 23 mit der Umfangswand 21 verbunden,
insbesondere anlaminiert.
Bei einem Kunststoffbehälter (10) ist die in sich geschlos
sene Umfangswand (11) durch die ausgehärtete Schlauchwand
eines vor dem Aushärten flexiblen Schlauchs gebildet. Vor
zugsweise wird der flexible aushärtbare Schlauch von innen
gegen eine der Umfangswand des Kunststoffbehälters (10) ent
sprechende Werkzeugform angepreßt und ausgehärtet. Aus dem
zunächst noch flexiblen Schlauch kann eine Umfangswand mit
beliebigem, z. B. rundem oder polygonem Querschnitt gefertigt
werden.
Claims (11)
1. Kunststoffbehälter (10; 20) mit einer in sich ge
schlossenen Umfangswand (11; 21),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangswand (11; 21) durch die ausgehärtete
Schlauchwand eines vor dem Aushärten flexiblen
Schlauchs gebildet ist.
2. Kunststoffbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umfangswand (11; 21) durch eine im
noch nicht ausgehärteten Zustand auf größere Durchmes
ser aufdehnbare Schlauchwand gebildet ist.
3. Kunststoffbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Querschnitt der Umfangswand (21) auf
ihrer Länge verschieden ist.
4. Kunststoffbehälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umfangswand (21) auf ihrer Länge
gestuft ist.
5. Verfahren zum Herstellen der Umfangswand (11; 21) ei
nes Kunststoffbehälters (10; 20), insbesondere eines
Kunststoffbehälters nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein flexibler aushärtbarer Schlauch von innen ge
gen eine der Umfangswand des Kunststoffbehälters (10;
20) entsprechende Werkzeugform angepreßt und ausgehär
tet wird.
6. Herstellungsverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Anpressen an die Werkzeugform das
Innere des aushärtbaren Schlauchs mit einem Druckmedi
um beaufschlagt wird.
7. Herstellungsverfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Anpressen an die Werkzeugform
zwischen der Werkzeugform und dem aushärtbaren
Schlauch ein Unterdruck erzeugt wird.
8. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 5 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch vor dem
Aushärten aufgedehnt wird.
9. Werkzeugform zur Herstellung eines Kunststoffbehälters
(10; 20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und unter
Verwendung des Herstellungsverfahrens nach einem der
Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugform eine der in sich geschlossenen
Umfangswand (11; 21) des Kunststoffbehälters (10; 20)
entsprechende Hohlform für die Außenwand des Schlauchs
ist.
10. Werkzeugform nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugform Unterdrucköffnungen aufweist.
11. Verwendung eines aus der Rohrsanierung bekannten, aus
härtbaren oder ausgehärteten Auskleideschlauchs als
Umfangswand (11; 21) eines Kunststoffbehälters (10;
20).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19908829A DE19908829A1 (de) | 1999-03-01 | 1999-03-01 | Kunststoffbehälter sowie Verfahren und Werkzeugform zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19908829A DE19908829A1 (de) | 1999-03-01 | 1999-03-01 | Kunststoffbehälter sowie Verfahren und Werkzeugform zu seiner Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19908829A1 true DE19908829A1 (de) | 2000-09-21 |
Family
ID=7899267
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19908829A Ceased DE19908829A1 (de) | 1999-03-01 | 1999-03-01 | Kunststoffbehälter sowie Verfahren und Werkzeugform zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19908829A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5037684A (en) * | 1989-07-19 | 1991-08-06 | Graham Engineering Corporation | Blow molded aseptic bottle and method |
-
1999
- 1999-03-01 DE DE19908829A patent/DE19908829A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5037684A (en) * | 1989-07-19 | 1991-08-06 | Graham Engineering Corporation | Blow molded aseptic bottle and method |
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