DE19907693A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines FahrzeugsInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugs beschrieben. Ein erstes System dient zur Steuerung der Kraftstoffmenge, die einer das Fahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine zugemessen wird. Ein zweites System dient zur Steuerung der Luftmenge, die der Brennkraftmaschine zugeführt wird. Beim Zuschalten eines Nebenantriebs wird eine Momentengröße erhöht. Die Kraftstoffmenge wird verzögert gegenüber der Luftmenge erhöht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Steuern eines Fahrzeugs.
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern eines Fahrzeugs sind
bekannt. Üblicherweise weisen diese ein erstes System zur
Steuerung der Kraftstoffmenge, die der Brennkraftmaschine
zugemessen wird, und ein zweites System zur Steuerung der
Luftmenge, die der Brennkraftmaschine zugeführt wird, auf.
Beim Zuschalten eines Nebenantriebs, wie beispielsweise
einer Klimaanlage, erfolgt ein das Drehmoment der
Brennkraftmaschine erhöhender Eingriff. Dieser kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß die einzuspritzende
Kraftstoffmenge erhöht wird, oder das das gewünschte Moment
vergrößert wird.
Bei solchen Systemen wird beim Erkennen des
Einschaltwunsches des Klimakompressors dem Fahrerwunschmenge
eine zusätzlicher Mengenwunsch überlagert. Diese
Kraftstoffmengenerhöhung erfolgt nur, wenn dies mit Blick
auf höchstzulässige Kraftstoffmengen insbesondere mit Blick
auf die Abgasemissionen zulässig ist. Die anschließende
elektrische Freigabe des Klimakompressors erfolgt leicht
verzögert, damit die Brennkraftmaschine das geforderte
zusätzliche Moment aufbauen kann. Da der Verlauf des vom
Motor zur Verfügung gestellten zusätzlichen Moments und der
Verlauf der tatsächlichen Momentaufnahme des Kompressors
zeitlich nicht genau übereinstimmen, ergibt sich eine
Schwankung im Vortriebsmoment. Dadurch ist beim Zuschalten
des Kompressors ein Ruck im Fahrzeug spürbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Verfahren und einer Vorrichtung zur Steuerung eines
Fahrzeugs, unerwünschte Schwankungen im Vortriebsmoment zu
minimieren. Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen
Ansprüchen gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Dadurch, daß die Kraftstoffmenge verzögert gegenüber der
Luftmenge erhöht wird können bei der erfindungsgemäßen
Vorgehensweise Schwankungen im Vortriebsmoment beim
Zuschalten von Nebenantrieben deutlich minimiert werden.
Besonders vorteilhaft ist es, daß beim Zuschalten eines
Nebenantriebs die Luftmenge erhöht und die einzuspritzende
Kraftstoffmenge nach Ablauf einer Wartezeit nach der
Erhöhung der Luftmenge erhöht wird. Eine einfache
Realisierung ergibt sich dadurch, daß zur Steuerung der
Luftmenge eine erste Größe (MDRO) verwendet wird, die
ausgehend von einem Wunschmoment und einem Ausgangssignal
eines Leerlaufregler gebildet wird und/oder daß zur
Steuerung der Kraftstoffmenge eine zweite Größe (MDA)
verwendet wird, die ausgehend von einem Wunschmoment, dem
Ausgangssignal des Leerlaufreglers und einem ersten
Begrenzungswert (Rauchkennfeld) gebildet wird.
Eine wesentliche Reduzierung der Schwankungen im
Vortriebsmoment ergibt sich dadurch daß die Wartezeit derart
vorgebbar ist, daß sie die Totzeit des zweiten Systems zur
Steuerung der Luftmenge berücksichtigt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen die
Fig. 1 ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 und 3 verschiedene über Zeit aufgetragene Signale
und die Fig. 4 ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In der Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Steuerung eines Fahrzeuges anhand eines Blockdiagrammes
dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise wird im
folgenden am Beispiel einer Dieselbrennkraftmaschine, die
als Nebenantrieb einen Klimakompressor umfaßt, beschrieben.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist aber auch bei
anderen Brennkraftmaschinen, insbesondere bei
selbstzündenden und direkteinspritzenden Brennkraftmaschinen
einsetzbar. Desweiteren ist sie auch bei anderen
Nebenantrieben bzw. beim Erhöhen des Momentenwunsches
aufgrund anderer Eingriffe einsetzbare. Solche zusätzlichen
Nebenantriebe sind beispielsweise ein steuerbarer Generator
oder ein Mengenwunsch einer anderen Steuereinheit wie
beispielsweise einer Getriebesteuerung.
In der Fig. 1 ist mit 100 ein erstes System zur Steuerung
der Kraftstoffmenge, die einer nicht dargestellten
Brennkraftmaschine zugemessen wird. Mit 110 ist ein zweites
System zur Steuerung der Luftmenge, die der
Brennkraftmaschine zugemessen wird, bezeichnet. Die beiden
Systeme bilden Ansteuersignale für verschiedene nicht
dargestellte Stellglieder. Das erste System zur Steuerung
der Kraftstoffeinspritzung 100 steuert beispielsweise ein
Magnetventil oder einen Piezosteller, der die Einspritzung
steuert, an. Insbesondere steuert das erste System den
Einspritzbeginn, die Einspritzdauer und/oder den
Einspritzverlauf durch entsprechende Vorgabe eines
entsprechenden Ansteuersignals für die Steller an. Das
zweite System zur Steuerung der Luftmenge steuert
insbesondere eine Drosselklappe, eine Abgasrückführklappe
und/oder einen Lader an.
Sowohl das erste Steuersystem 100 als auch das zweite
Steuersystem 110 werden von einer Umrechnung mit Signalen
beaufschlagt. Die Umrechnung 120 beaufschlagt das erste
Steuersystem 100 und das zweite Steuersystem 110 mit einem
Signal MEA, das der aktuellen Menge an einzuspritzendem
Kraftstoff entspricht. Ferner beaufschlagt die Umrechnung
120 das erste Steuersystem 100 mit einer Sollmenge MES für
die einzuspritzende Kraftstoffmenge. Die Umrechnung 120
beaufschlagt das zweite Steuersystem 110 ferner mit einer
Rohmenge MERO für die einzuspritzende Kraftstoffmenge.
Der Umrechnung 120 werden Signale bezüglich des Momentes
zugeleitet, die zum eine Größe bezüglich des Sollmoments
MDS, ein Signal bezüglich des aktuellen Moments MDA und ein
Signal MDRO, daß dem Rohmoment entspricht, umfassen. Diese
Signale werden von verschiedenen Komponenten bereitgestellt.
Eine Momentenvorgabe FP 130 liefert ein Signal MDW bezüglich
des gewünschten Vortriebsmoment an den ersten Eingang eines
ersten Verknüpfungspunkt 140. An diesem Verknüpfungspunkt
140 liegt ferner das Ausgangssignal MDL, das dem von einem
Leerlaufregler 131 gewünschten Moment entspricht.
Desweiteren liegt an dem Verknüpfungspunkt 140 das
Ausgangssignal MDK einer Nebenantriebssteuerung 132 an. Das
Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes 140 gelangt zum einen
zu einer ersten Minimalauswahl 150 und zu einem zweiten
Verknüpfungspunkt 142. An dem zweiten Verknüpfungspunkt 142
liegt ferner das Ausgangssignal MDKV der
Nebenantriebssteuerung 132. Das Ausgangssignal 142 das dem
Signal MDRO bezüglich des Rohmoments entspricht, gelangt zur
Umrechnung 120.
Am zweiten Eingang der ersten Minimalauswahl 150 liegt das
Ausgangssignal MDR eines Rauchkennfeldes 133. Das
Ausgangssignal MDR des Rauchkennfeldes gelangt ferner zu
einem dritten Verknüpfungspunkt 164, an dessen zweitem
Eingang ein Ausgangssignal eines Blockes 160 anliegt. Das
Ausgangssignal des Verknüpfungspunkts 164 gelangt zu einer
zweiten Minimalauswahl 155.
Das Ausgangssignal der ersten Minimalauswahl 150, das mit
MDA bezeichnet wird und das dem aktuellen Moment entspricht,
gelangt zur Umrechnung 120. Ferner gelangt das Signal MDA zu
einem zweiten Verknüpfungspunkt 144, an dessen Eingang das
Ausgangssignal MDADR eines Laufruhereglers 134 anliegt. Das
Ausgangssignal des zweiten Verknüpfungspunktes 144 gelangt
ebenfalls zu der zweiten Minimalauswahl 155. Zu der
Minimalauswahl 155 gelangt ferner das Ausgangssignal MDG
einem Motorschutz 135, die auch als Endabregelung bezeichnet
werden kann.
Der Block 160 ist stellt eine nur eine applizierbare Größe
bereit. Der technischer Hintergrund liegt darin, daß die
über den Verknüpfungspunkt 146 die Rauchgrenze angehoben
wird, um dem Laufruheregler 134 einen positiven Regelbereich
oberhalb der Rauchgrenze MDR zu gestatten.
Diese Einrichtung arbeitet wie folgt. Das gewünschte
Vortriebsmoment MDW von der Momentenvorgabe 130 vorgegeben.
Diese Momentenvorgabe 130 gibt das gewünschte
Vortriebsmoment beispielsweise abhängig vom Fahrerwunsch
vor. Der Fahrerwunsch wird vorzugsweise mit einem Fahrpedal
FP oder mit einem Bedienteil eines
Fahrgeschwindigkeitsreglers vorgegeben.
Zu dem gewünschten Vortriebsmoment MDW wird im
Verknüpfungspunkt 140 das Moment MDL, das der Leerlaufregler
131 vorgibt, verlagert. Hierbei handelt es sich um das
Moment MDL, das notwendig ist, um die Leerlaufdrehzahl
einzustellen. Ferner wird in dem Verknüpfungspunkt 140 ein
Korrekturmoment MDK hinzuaddiert, das erforderlich ist, um
das von zusätzlichen Nebenantrieben abgenommene Moment
bereitzustellen. Bei solchen zusätzlichen Nebenantrieben
handelt es sich beispielsweise um eine Klimaanlage. Ferner
kann im Verknüpfungspunkt 140 ein Korrekturmoment MDV
hinzuaddiert werden, das erforderlich ist, um die Verluste
der Brennkraftmaschine auszugleichen. Dies sind insbesondere
Verluste, die durch Reibung verursacht werden. Dieser
Korrekturwert MDV wird von einem Block 136 bereitgestellt.
Das so gebildete Moment gelangt zu der ersten Minimalauswahl
150, in der es mit dem Ausgangssignal MDR des
Rauchkennfeldes 133 verknüpft wird. Dabei wird das kleinere
der beiden Signale ausgewählt. Dies bedeutet, das Moment,
das am Ausgang des Verknüpfungspunkt 140 anliegt, wird auf
das höchstzulässige Moment MDR, das von dem Rauchkennfeld
133 bereitgestellt wird, begrenzt. Das Ausgangssignal des
Verknüpfungspunktes 140 entspricht dem Rohmoment MDRO, das
dem gewünschten Vortriebsmoment MDW entspricht, wobei das
Vortriebsmoment MDW mit dem Ausgangssignal des
Leerlaufreglers 131 und dem Ausgangssignal MDK der
Nebenantriebssteuerung 132 korrigiert wird.
Das Ausgangssignal der ersten Minimalauswahl 150 wird als
aktuelles Moment MDA der Umrechnung 120 zugeleitet. Bei
diesem aktuellen Moment MDA handelt es sich um eine Größe,
die erforderlich ist, um den Fahrerwunsch und die
Leerlaufdrehzahl zu realisieren, wobei zusätzliche
Nebenantriebe berücksichtigt werden und wobei das Moment auf
einen ersten Begrenzungswert begrenzt ist. Der erste
Begrenzungswert entspricht in der dargestellten
Ausführungsform dem höchstzulässigen Moment MDR des
Rauchkennfeldes 133.
Ausgehend von diesem aktuellen Moment MDA berechnet die
Umrechnung 120 die aktuelle einzuspritzende Kraftstoffmenge
MEA. Dieses aktuelle Moment MDA wird nicht durch den
Laufruheregler 134 und den Motorschutz 135 verändert. Dieser
Wert wird zur Berechnung des Einspritzbeginns verwendet, da
die Regelung des Einspritzbeginns den raschen
Sollwertänderungen durch den Laufruheregler 134 nicht folgen
kann.
Das Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes 140, in dem
lediglich das gewünschte Vortriebsmoment MDW und das
Ausgangssignal MDL des Leerlaufreglers 131 verknüpft werden,
gelangt ferner zu einem Verknüpfungspunkt 142, wo es mit dem
Vorhaltemoment MDKV verknüpft wird. Dieses so gebildete
Signal MDRO, das am Ausgang des Verknüpfungspunktes 142
ansteht, ergibt sich im wesentlichen durch die Addition der
Beiträge aus dem gewünschte Vortriebsmoment MDW, das zum
Vortrieb der Brennkraftmaschine benutzt wird, und dem Moment
MDL, das zur Aufrechterhaltung der Leerlaufdrehzahl
erforderlich ist. Ausgehend von diesem, durch keinen
Grenzwert oder schnellen Regler beeinträchtigten Wert,
berechnet die Umrechnung 120 eine Rohmenge MERO. Diese
Rohmenge und damit das Rohmoment MDRO werden zur Steuerung
der Komponenten im System 110 zur Steuerung der Luftmenge
verwendet. Die Komponenten des nicht dargestellten Systems
zur Steuerung der Luftmenge sind die Regelung des Ladedrucks
und/oder der Abgasrückführung.
Erfindungsgemäß wird auf dieses Rohmoment MDRO das
Vorhaltemoment MDKV addiert. Durch diese Korrektur des
Rohmoments MDRO wird keine Veränderung der eingespritzten
Kraftstoffmenge und damit des von der Brennkraftmaschine
abgegebenen Moments vorgenommen. Lediglich die Stellglieder
des Systems zur Steuerung der Luftmenge werden stärker
angesteuert. Mit dieser Maßnahme wird das System unmittelbar
vor dem Eintreten eines Sprungs im aktuellen Moment aufgrund
des Wertes MDK beim Zuschalten eines Nebenantriebs aus dem
emissionsoptimalen Betriebspunkt genommen, so daß der
geforderte Sprung durch den bereits vorherrschenden
Sauerstoffüberschuß optimal schnell realisiert werden kann.
Das Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes 144 wird zusammen
mit dem Ausgangssignal des Motorschutzes 135 und dem
Ausgangssignal des Rauchkennfeldes 133 einer zweiten
Minimalauswahl 155 zugeführt, die den Sollwert für das
Sollmoment MDS bereitstellt. Dieser Sollwert wird in der
Umrechnung 120 in die Sollmenge MES, die die einzuspritzende
Kraftstoffmenge angibt, umgerechnet.
In der Fig. 2 sind verschiedene Signale über der Zeit t
aufgetragen. In der Teilfigur 2a ist das Motorausgangsmoment
AMD mit einer durchgezogenen Linie und das Vortriebsmoment
MD mit einer gestrichelten Linie aufgetragen. In Teilfigur
2b ist der Momentenbedarf des Klimakompressors, der dem
Signal MDK entspricht, aufgetragen. In der Teilfigur 2c ist
das Signal K aufgetragen, das mit seinem großen Pegel
anzeigt, daß der Klimaanlagenkompressor einzuschalten ist.
Zum Zeitpunkt t1 steigt das Signal K auf seinen großen Wert
an, d. h. der Klimaanlagenkompressor soll eingeschaltet
werden. Bei den üblichen Erhöhungen des Momentenwunsches bei
Zuschaltung einer Klimaanlage steigt ab dem Zeitpunkt t1 das
Motorausgangsmoment AMD langsam an. Gleichzeitig steigt das
Signal MDK sprungförmig an und fällt auf einen gegenüber dem
Zeitraum vor dem Zeitpunkt t1 erhöhten Wert ab. Dies hat zur
Folge, daß zu einem Zeitpunkt der deutlich nach dem
Zeitpunkt t1 liegt, das Motorausgangsmoment AMD erhöht hat
und das sich das Vortriebsmoment MD auf seinem alten Wert
befindet.
Beim Erkennen des Einschaltwunsches des Klimakompressors zum
Zeitpunkt t1 wird nach erfolgter Prüfung auf eine mögliche
Freigabe der Fahrerwunschmenge, die dem gewünschten
Vortriebsmoment MDW entspricht, ein zusätzlicher
Mengenwunsch überlagert, der dem Signal MDK entspricht. Der
zeitliche Verlauf dieses zusätzlichen Momentes MDK
orientiert sich an der meßbaren Drehmomentenaufnahme des
Kompressors. Vorzugsweise ist dieses Signal abhängig vom im
Kompressor herrschenden Druck. Die absoluten Mengenbeiträge
werden dabei empirisch ermittelt.
Die elektrische Freigabe des Klimakompressors erfolgt leicht
verzögert, damit der Motor das geforderte zusätzliche Moment
aufbauen kann.
Weil das durch den Mengenverlauf vom Motor zur Verfügung
gestellte Moment und die tatsächliche Aufnahme des
Kompressors zeitlich nicht genau übereinstimmen, ergibt sich
aus dem resultierenden Moment, bei sonst statischen
Verhältnissen, eine Schwankung im Vortriebsmoment MD.
Dadurch ist beim Zuschalten des Kompressors ein Ruck im
Fahrzeug spürbar.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß zu der sprunghaft
ansteigenden Einspritzmenge auch eine entsprechende Erhöhung
der Sauerstoffmenge für den Verbrennungsvorgang gehört. Im
statischen Betrieb befinden sich moderne Motoren vorwiegend
in einem emissionsoptimalen Betriebspunkt, so daß bei
Sauerstoffüberschuß eine Abgasrückführung durchgeführt wird,
um den resultierenden Lambdawert in einem optimalen
Wertebereich zu halten.
Die mechanischen Bauteile für die Regelung der Luftmenge
unterliegen einer Trägheit, die schlagartige Änderungen in
der Sauerstoff- bzw. Frischluftmenge nicht zulassen.
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, daß auf den Rohwert
MDRO des Moments ein Vorhaltewert MDKV hinzuaddiert wird.
Durch diese Korrektur wird keine Veränderung am abgegebenen
Moment MD des Motors vorgenommen, lediglich die trägen.
Stellglieder des Luftsystems werden stärker angesteuert.
Dies ist in Fig. 3 dargestellt. In Fig. 3 sind die
entsprechenden Signale wie in Fig. 2 mit entsprechenden
Linien aufgetragen. Zusätzlich ist in Teilfigur 2b das
Vorhaltemoment MDKV als strichpunktierte Linie
eingezeichnet. Die Nebenantriebssteuerung 132 bestimmt bei
Aktivierung des Klimaanlagenkompressors den zu erwartenden
Momentenverlauf auf Basis der aktuellen Betriebszustände,
insbesondere des Druckes im Kompressor. Die zeitlich
korrekte Nachbildung des Verlaufs des Moments kann dabei
während der Applikation durch Messung ermittelt werden. Die
elektrische Freigabe des Kompressors und die Aufschaltung
des Momentenwunsches MDK werden durch die
Nebenantriebssteuerung 132 um die Zeit TS verzögert, die das
Luftsystem zum Einstellen der neuen optimalen Verhältnisse
benötigt. Unmittelbar mit Auftreten des Signals K wird das
Vorhaltemoment MDKV auf den Rohwert MDRO aufaddiert, so daß
die Motorsteuerung das Luftsystem entsprechend vorbereiten
kann.
In Fig. 4 ist ein entsprechendes Flußdiagramm des
erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Eine erste Abfrage
400 überprüft, ob das Signal K vorliegt, das eine Betätigung
des Klimakompressors anzeigt. Ist dies nicht der Fall, so
erfolgt erneut Schritt 400. Liegt ein entsprechendes Signal
vor, dies ist beim Zeitpunkt t1 der Fall, so wird in Schritt
410 der Vorgabewert MDKV ausgegeben. Dieser Wert entspricht
dem maximalen Wert des Momentenbedarfs MDK des
Klimakompressors.
Im anschließenden Schritt 420 wird ein Zeitzähler T auf 0
gesetzt. Anschließend wird der Zeitzähler in Schritt 430
erhöht. Die Abfrage 440 überprüft, ob der Inhalt des
Zeitzählers größer als ein Wert TS ist. Ist dies nicht der
Fall, so erfolgt erneut Schritt 430, ist dies der Fall, so
wird in Schritt 450 das Signal MDK ausgegeben. Der
Schwellwert TS entspricht der Wartezeit, um den die Größe
MDK gegenüber dem Auftreten des Signals K verzögert wird.
Dies bedeutet, soll der Klimaanlagenkompressor oder ein
anderer Nebenantrieb eingeschaltet werden, so wird zuerst
die Luftmenge und nach einer Wartezeit TS die
einzuspritzende Kraftstoffmenge erhöht. Die Wartezeit, bis
das Moment bzw. die einzuspritzende Kraftstoffmenge erhöht
wird, ist so vorgegeben, daß die Wartezeit die Totzeit des
Systems zur Steuerung der Luftmenge berücksichtigt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugs, mit einem ersten
System zur Steuerung der Kraftstoffmenge, die einer das
Fahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine zugemessen wird,
mit einem zweiten System zur Steuerung der Luftmenge, die
der Brennkraftmaschine zugeführt wird, wobei beim
Zuschalten eines Nebenantriebs eine Momentengröße erhöht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffmenge
verzögert gegenüber der Luftmenge erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Zuschalten eines Nebenantriebs die Luftmenge erhöht
und die einzuspritzende Kraftstoffmenge nach Ablauf einer
Wartezeit nach der Erhöhung der Luftmenge erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steuerung der Luftmenge eine erste Größe (MDRO)
verwendet wird, die ausgehend von einem Wunschmoment und
einem Ausgangssignal eines Leerlaufregler gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Kraftstoffmenge
eine zweite Größe (MDA) verwendet wird, die ausgehend von
einem Wunschmoment, dem Ausgangssignal des
Leerlaufreglers und einem ersten Begrenzungswert
(Rauchkennfeld) gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wartezeit derart vorgebbar ist,
daß sie die Totzeit des zweiten Systems zur Steuerung der
Luftmenge berücksichtigt.
6. Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugs, mit einem
ersten System zur Steuerung der Kraftstoffmenge, die
einer das Fahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine
zugemessen wird, mit einem zweiten System zur Steuerung
der Luftmenge, die der Brennkraftmaschine zugeführt wird,
wobei beim Zuschalten eines Nebenantriebs eine
Momentengröße erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel vorgesehen sind, die die Kraftstoffmenge verzögert
gegenüber der Luftmenge erhöhen.
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