DE19907220C2 - Diamantbeschichtetes Werkzeug mit durch Partikel einstellbarer Oberflächentopographie, seine Verwendung, sowie Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Diamantbeschichtetes Werkzeug mit durch Partikel einstellbarer Oberflächentopographie, seine Verwendung, sowie Verfahren zu dessen HerstellungInfo
- Publication number
- DE19907220C2 DE19907220C2 DE1999107220 DE19907220A DE19907220C2 DE 19907220 C2 DE19907220 C2 DE 19907220C2 DE 1999107220 DE1999107220 DE 1999107220 DE 19907220 A DE19907220 A DE 19907220A DE 19907220 C2 DE19907220 C2 DE 19907220C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- diamond
- tool
- particles
- coated
- coated tool
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C26/00—Alloys containing diamond or cubic or wurtzitic boron nitride, fullerenes or carbon nanotubes
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B24—GRINDING; POLISHING
- B24D—TOOLS FOR GRINDING, BUFFING OR SHARPENING
- B24D18/00—Manufacture of grinding tools or other grinding devices, e.g. wheels, not otherwise provided for
- B24D18/0009—Manufacture of grinding tools or other grinding devices, e.g. wheels, not otherwise provided for using moulds or presses
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C16/00—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes
- C23C16/22—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the deposition of inorganic material, other than metallic material
- C23C16/26—Deposition of carbon only
- C23C16/27—Diamond only
- C23C16/271—Diamond only using hot filaments
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Cutting Tools, Boring Holders, And Turrets (AREA)
- Chemical Vapour Deposition (AREA)
- Polishing Bodies And Polishing Tools (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug mit einer Diamantschicht, die
eine durch aufgebrachte Partikel einstellbare Oberflächentopographie wie
Oberflächenrauheit aufweist, seine Verwendung sowie das Verfahren zu dessen Herstellung. Derartige Werkzeuge eignen sich insbesondere für
den Einsatz in der Zerspanungstechnik.
Werkzeuge wie sie z. B. für die zerspanende Bearbeitung mit unbestimmter
Schneide eingesetzt werden, zeigen üblicherweise eine rauhe Oberflächen
topograhie, wobei die Rauheitsspitzen als scharfkantige Schneiden und die
Rauheitstäler als Spanräume wirken.
Aufgrund der besonderen tribologischen Belastungen, denen diese Werkzeuge
ausgesetzt sind, müssen die zerspanenden Oberflächen eine hohe Verschleiß
beständigkeit aufweisen.
Es ist bekannt, Werkzeuge für die Zerspanung mit einer Schicht zu versehen, die
Diamantkristalle enthält, die eingebettet in einem Bindermaterial auf dem
Werkzeugkörper aufgebracht werden. Die hierfür verwendeten Diamantkristalle
werden mittels Hochdrucktemperatur/Hochdrucksynthese-Verfahren hergestellt.
Die Größe der Diamantkristalle variiert dabei je nach Anwendungsfall von ca. 5 µm
bis zu einigen 100 µm. Als Bindermaterial kommen Metalle, Keramiken oder
Kunststoffe zum Einsatz. Bei diesen Schichten bilden die scharfen Kanten der
Diamantkörner, die aus dem Bindermaterial herausragen, die Schneidkanten und
die Zwischenräume zwischen den einzelnen Kristallen wirken als Spanräume.
Die Nachteile dieser diamantbelegten Werkzeuge resultieren einerseits aus der
im Vergleich zu den Diamantkristallen deutlich weniger beständigen Binderma
terialphase. Deren geringe Beständigkeit begrenzt die Standzeit der Werkzeuge
insbesondere bei Zerspanungsprozessen, bei denen höhere Temperaturen entstehen
oder schwer zerspanbare oder abrasive Materialien, wie z. B. Keramiken
oder hochfeste Legierungen, zu bearbeiten sind.
Ein weiterer Nachteil ist, daß diese diamantbelegten Werkzeuge aufgrund der
hierfür eingesetzten Herstellungsverfahren fertigungstechnischen Beschränkun
gen in Bezug auf die Werkzeuggeometrie und Ausdehnung unterliegen. So las
sen sich damit kleine Werkzeuge, wie z. B. Dentalinstrumente, dreidimensional
geformte Werkzeuge, wie z. B. Mikrowerkzeuge für die Herstellung mikro
mechanischer Komponenten, und Werkzeuge mit großen Abmessungen, wie z. B.
Schleifwerkzeuge für die präzise Oberflächenbearbeitung großer Kompo
nenten etc., überhaupt nicht oder nur sehr kostenaufwendig realisieren.
Es ist auch bekannt, für zerspanende Werkzeuge mit unbestimmter Schneide
binderfreie polykristalline Diamantschichten mittels diverser Abscheideverfahren
aus der Gasphase direkt aufzubringen. So beschreiben die deutschen Pa
tentanmeldungen DE 197 16 330 A1 und DE 197 31 018 A1 die Beschichtung
von Werkzeugen mit polykristallinem Diamant mittels CVD-Verfahren, wobei das
Abscheiden auf nahezu beliebig geformten Werkzeugkörpern erfolgen kann. Die
nach diesem Verfahren erhaltenen Schichten bestehen aus einer Vielzahl von
zusammengewachsenen Diamantkristalliten, die eine rauhe Oberfläche
ausbilden. Die scharfkantigen Schneiden der einzelnen Kristallite bilden eine
schleiffähige Werkzeugtopographie, wobei die Rauheitstäler die Spanräume
ergeben.
Zur Erzielung einer optimal rauhen Topographie mit ausreichend großen Span
räumen läßt man die Diamantschichten so aufwachsen, daß entweder durch die
Kristallgrößen und/oder durch die Textur eine für den Zerspanungsprozeß ge
wünschte Rauheit erhalten wird.
Durch die direkte Beschichtung lassen sich die geometrischen Beschränkungen,
denen die vorstehend beschriebenen diamantbelegten Werkzeuge unterliegen,
umgehen. Weiter erhöht der Wegfall der Bindermaterialien die Standzeit ge
genüber den diamantbelegten Werkzeugen.
Nachteilig ist jedoch, daß die mit Gasabscheidungsverfahren erzielbare Rauheit
von der Schichtdicke abhängig und durch diese begrenzt ist. Für Zerspanungs
prozesse, bei denen ein hohes Zerspanungsvolumen erforderlich ist, sind hohe
Rauheiten von über 30 µm erwünscht, wie sie durch Einbindung großer Dia
mantkristalle für die vorstehend beschriebenen diamantbelegten Werkzeuge
leicht erzielbar sind.
Durch Abscheideverfahren erzeugte Diamantschichten mit einer derart hohen
Rauheit erfordern jedoch entsprechend große Schichtdicken, wodurch aber die
Herstellungskosten deutlich erhöht werden und sind aus diesem Grund wirt
schaftlich nachteilig.
Zur Erzielung einer größeren Rauheit auch bei vergleichsweise geringer
Schichtdicke von mittels Gasphasenabscheidung erhaltenen Diamantschichten
wurde vorgeschlagen, den Grundkörper vor dem Aufbringen entsprechend auf
zurauhen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine zu starke Aufrauhung des
Grundkörpers die Verbindung zwischen Grundkörper und Diamantschicht
schwächt und zu einer Verschlechterung der Haftfestigkeit und damit der Be
ständigkeit der Diamantschicht führt. Dadurch wird die so erzielbare Rauheit des
Grundkörpers auf Rauhtiefen unter 30 µm beschränkt.
Die US-Patente 5,585,176 und 5,648,119 beschreiben Werkzeuge mit
bestimmter Schneide, die eine Spanfläche und eine Freifläche aufweisen, wobei
eine Diamantbeschichtung vorgesehen ist. Hierbei sollte insbesondere die
Freifläche möglichst glatt sein, um ein Absetzen von abgespannten Material zu
verhindern. Um dennoch eine ausreichende Haftfestigkeit der Diamantschicht zu
erzielen, wird für derartige Werkzeuge eine bestimmte Rauheit der Oberfläche in
Kauf genommen. So weisen die hier beschriebenen Diamantschichten eine
maximale Rauheit von 641 micro inch (16,28 µm) auf.
Für eine optimale Oberflächentopographie ist nicht nur die Rauheit der Oberflä
che des Werkzeuges von Bedeutung. Die Oberflächentopographie und damit die
Güte des Zerspanungswerkzeuges wird zudem durch die Gesamtstruktur der
Oberfläche beeinflußt, die sich aus der Textur, Form, Anzahl und Ausrichtung
von auf der Oberfläche ausgebildeten Strukturelementen u. ä. ergibt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Werkzeug, insbesondere ein
zerspanendes Werkzeug, zur Verfügung zu stellen, dessen Funktionsfläche mit
einer Diamantschicht versehen ist, die sehr verschleißfest ist, wobei die Funkti
onsfläche eine hohe von der Diamantschichtdicke unabhängige Oberflächen
rauheit aufweist und die Diamantschicht dennoch eine große Haftfestigkeit zeigt.
Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, Werkzeuge mit Diamantschichten,
wie sie mittels CVD-Verfahren erhältlich sind, zur Verfügung zu stellen, deren
Oberflächentopographie in weiten Bereichen einstellbar ist und die auch bei
vergleichsweise geringen Diamantschichtdicken hohe Oberflächenrauheiten von
30 µm und darüber aufweisen können.
Es ist folglich Aufgabe der Erfindung, die Vorteile der CVD-beschichteten Dia
mantwerkzeuge, wie hohe Standzeiten und geometrische Flexibilität mit den
Vorteilen von diamantbelegten Schichten wie hohe Rauheit, zu kombinieren, so
daß diamantbeschichtete Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden können, die
vorteilhaft auch für Zerspanungsprozesse mit hohen Zeitspanungsvolumina ge
nutzt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein diamantbeschichtetes Werkzeug mit ein
stellbarer Oberflächentopographie, das erhältlich ist durch Aufbringen von Parti
keln auf mindestens eine Fläche des Werkzeuggrundkörpers, Sintern des Werk
zeuges zur Verbindung der Partikel mit dem Grundkörper, und Abscheiden einer
Diamantschicht auf wenigstens der Fläche des Werkzeugs mit den Partikeln, so
dass die Oberflächenrauheit auf der mit der Diamantschicht versehenen Fläche
mindestens Rz = 30 µm und mehr beträgt.
Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Herstellung des vorstehend ge
nannten Werkzeuges.
Erfindungsgemäß kann die Oberflächentopographie des Werkzeugs bzw. der
Funktionsfläche oder von Funktionsflächen des Werkzeugs eingestellt werden
durch die Größe, Anzahl, Form, Aufbringungsdichte und Ausrichtung der losen
Partikel, die auf die entsprechende Fläche aufgebracht werden.
Insbesondere lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren für diamant
beschichtete Flächen/Werkzeuge Oberflächenrauheiten erhalten, die von der
Dicke der Diamantschicht unabhängig sind, so daß auch bei vergleichsweise
geringen Diamantschichtdicken Rauheiten von 30 µm und mehr, vorzugsweise
50 µm und mehr, möglich werden, indem die zu erzielende Oberflächenrauheit
durch Aufbringen von Partikeln vorgegeben wird, deren Korngröße sich nach der
gewünschten Oberflächenrauheit bestimmt.
Der Grundkörper des Werkzeugs wird auf an sich bekannte Weise erhalten,
indem aus einem Hartmetall oder einer Keramik ein Grünling gebildet wird und
dieser anschließend gesintert wird. Bei Bedarf kann der Grünling vor oder auch
während des Sintervorgangs gepreßt werden.
Beispiele für bevorzugte Hartmetalle sind Sorten mit 2 bis 10% Kobalt oder Ko
balt-Nickel-Gemisch als Binder und einer Hartstoffphase aus Wolframcarbid
(WC) oder Mischcarbiden mit einer mittleren Korngröße von etwa 0,5 µm bis
etwa 3,0 µm im gesinterten Zustand.
Beispiele für bevorzugte Keramiken sind Keramiken auf Siliciumbasis, wie SiC,
SiSiC, Si3N4, Si-Al-O-N oder oxidische Keramiken, wie Al2O3 etc.
Erfindungsgemäß wird der Grundkörper oder ausgewählte Flächen davon mit
der gewünschten Oberflächentopographie versehen, indem auf die ent
sprechende Fläche/Flächen des Werkzeuggrundkörpers Partikel aufgebracht
werden, die vorzugsweise aus demselben Material wie der Grünling bestehen.
Hierbei kann es sich beispielsweise um das Grundkörpermaterial des Grünlings
einschließlich Bindemittel oder um das Materials der Hartstoffphase des Grün
lings handeln. Beispielsweise können Partikel, die aus demselben Material wie
die Hartstoffphase des Grünlings bestehen, von einem Bindemittel umgeben
sein, wie es auch für den Grünling verwendet wird.
Das Aufbringen der Partikel kann entweder auf eine entsprechende Fläche des
noch ungesinterten Werkzeuggrundkörpers, dem Grünling, erfolgen oder aber
auf einen bereits gesinterten Werkzeuggrundkörper, der anschließend einer
Sinternachbehandlung unterzogen wird zur Verbindung der Partikel mit dem
Grundkörper. In diesem Zusammenhang umfaßt der Begriff "Werkzeuggrund
körper" den Grünling oder den gesinterten Werkzeuggrundkörper.
Wie vorstehend ausgeführt, kann beispielsweise durch geeignete Auswahl der
Größe der Körner die erwünschte Oberflächenrauheit des fertigen Werkzeuges
bestimmt werden. Durch Variation der Korneigenschaften, wie Größe, Anzahl
und Form sowie der Aufbringungsparameter, wie Dichte, Verteilung und
Ausrichtung lassen sich die Oberflächenmerkmale der zerspanenden Fläche des
Werkzeuges wie z. B. die Spanräume, die Rauheit etc. in weiten Grenzen
einstellen.
Zur näheren Erläuterung wird die Erfindung im folgenden anhand von bevor
zugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen be
schrieben. Diese zeigen in:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer diamantbelegten Werkzeugoberfläche
nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 einen Ausschnitt einer diamantbeschichteten Werkzeugober
fläche nach dem Stand der Technik; und
in Fig. 3a
bis 3d schematisch die einzelnen Stufen eines Herstellungsverfah
rens einer erfindungsgemäßen diamantbeschichteten Werk
zeugoberfläche mit einstellbarer Oberflächentopographie.
Im Sinne der Erfindung wird unterschieden zwischen der Oberflächenrauheit 8
einerseits, d. h. der Tiefe der Spanräume 5, die durch die Partikelzwischen
räume gebildet werden, und der Schichtrauheit 9 andererseits, d. h. die durch
die Diamantkristallite in der Diamantschicht ausgebildete Rauheit, wie sie in
Fig. 3d gezeigt sind.
Die Partikel 7, die auf der Oberfläche des gesinterten oder ungesinterten Werk
zeuggrundkörpers 3 aufgebracht werden, verbinden sich mit dem Grundkörper
infolge des anschließenden Sinterprozesses innig und bilden auf diesem eine
rauhe Oberflächentopographie aus. Dieser Prozeß ist in den Fig. 3a, 3b und
3c schematisch dargestellt, wobei Fig. 3c eine Oberfläche mit Partikeln nach
dem Sintervorgang zur Verbindung der Partikel mit dem Grundkörper zeigt.
Um ein Verrutschen der aufgebrachten Partikel zu verhindern, können diese
nach dem Aufbringen etwas angepreßt werden.
Im Anschluß an den Sintervorgang wird auf der Werkzeugkörperoberfläche mit
vorgebildeter Oberflächentopographie die verschleißbeständige Diamantschicht
abgeschieden.
Die Beschichtung mit einer Diamantschicht kann aus einer aktivierten Gasphase
mit einem sogenannten Chemical Vapor Deposition (CVD)-Verfahren erfolgen.
Verfahren zur konturgetreuen Beschichtung von Oberflächen mit Diamant
schichten nach dem CVD-Verfahren, vorzugsweise nach einem Heißdraht-CVD-
Verfahren, sind in den bereits genannten deutschen Patentanmeldungen
DE 197 16 330 A1 und DE 197 31 018 A1 beschrieben, auf die hier ausdrück
lich Bezug genommen wird.
Die Diamantschicht kann beliebig aufwachsen gelassen werden. Sie kann statistisch
orientiert oder auch texturiert sein.
Die Beschichtung erfolgt hierbei vorzugsweise bei relativ hohen Substrattempe
raturen, beispielsweise von 700 bis 950°C.
Durch geläufige Variation der Abscheidungsbedingungen können die Schicht
dicke sowie die Rauheit der Schicht 9 je nach Bedarf eingestellt werden.
Durch die im Vergleich zur Schichtrauheit von bekannten Werkzeugen mit her
kömmlichen Diamantschichten erfindungsgemäß erzielbare höhere Oberflä
chenrauheit 8 lassen sich die Zerspanungskräfte vorteilhaft senken.
Mit den erfindungsgemäßen diamantbeschichteten Werkzeugen mit einstellba
rer Oberflächentopographie können zudem in weiten Grenzen einstellbare
Werkstückrauheiten erzielt werden.
Besonders gute Zerspanungsleistungen können mit Werkzeugen erhalten wer
den, die Oberflächenrauheiten von etwa 30 µm und darüber, insbesondere 50 µm
und darüber aufweisen.
Beispielsweise konnten mit dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Partikeln mit
einem mittleren Durchmesser von 30 bis 50 µm Rauheitswerte (Rz-Werte gemessen
gemäß DIN 4768) von 50 µm auf gesinterten Werkzeug-Grundkörpern
erhalten werden, bevor diese mit einer Diamantschicht versehen worden sind.
Falls erwünscht, kann das Werkzeug neben der erfindungsgemäßen Diamant
schicht, die auf einer mit Partikeln versehenen Werkzeugfläche aufgewachsen
worden ist, noch weitere Diamantschichten enthalten, die auf einer Fläche ohne
Partikel abgeschieden worden sind.
Vor der Gasphasenabscheidung werden die Werkzeugkörper mit üblichen
Oberflächenkonditionierungsverfahren vorbehandelt, um die Haftfestigkeit der
abzuscheidenden Diamantschicht zu gewährleisten. Geeignete Oberflächen
konditionierungsverfahren sind z. B. die Reinigung mit flüssigen Medien in Ultra
schallbädern und das gezielte Anätzen der Oberfläche zur Erzielung einer
Mikrorauhheit und zum Entfernen von Sinterhilfsstoffen und Bindermaterial, die
das Diamantwachstum und die Haftfestigkeit beeinträchtigen können.
Erfindungsgemäß können somit verbesserte Werkzeuge mit verschleißbestän
diger Diamantschicht erhalten werden, deren Oberflächentopographie je nach
Bedarf in weiten Grenzen variiert werden können, einerseits durch geeignete
Auswahl der Anzahl, Größe, Form, Aufbringungsdichte und Ausrichtung der
losen Partikel, die vor dem Diamantbeschichten auf die Fläche des Werkzeugs
aufgebracht werden, und andererseits durch Einstellung der Rauheit der Dia
mantschicht als solcher.
Die erfindungsgemäße Technik zeichnet sich insbesondere durch eine hohe
geometrische Flexibilität aus, so daß auch Werkzeuge mit komplexer Struktur
und beliebiger Ausdehnung maßgenau beschichtet werden können.
So eignet sich die erfindungsgemäße Technik insbesondere auch zur Herstel
lung von Dentalwerkzeugen.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Schicht nicht auf zerspanende
Werkzeuge beschränkt ist, sondern sich für beliebige Werkzeuge, Komponen
ten und Bauteile anwenden läßt, die nach dem Zweck ihrer Verwendung eine
einstellbare Oberflächentopographie wie eine definierte Oberflächenrauheit und
zudem hohe Verschleißbeständigkeit aufweisen sollen.
Claims (17)
1. Diamantbeschichtetes Werkzeug mit einstellbarer Oberflächentopographie,
das erhältlich ist durch
- - Aufbringen von Partikeln (7) auf mindestens eine Fläche des Werkzeug grundkörpers (3),
- - Sintern des Werkzeuges (3) zur Verbindung der Partikel (7) mit dem Grundkörper, und
- - Abscheiden einer Diamantschicht (6) auf wenigstens der Fläche des Werkzeugs mit den Partikeln (7),
2. Diamantbeschichtetes Werkzeug mit einstellbarer Oberflächentopographie
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Werkzeugkörper ein gesinterter Grundkörper ist.
3. Diamantbeschichtetes Werkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Diamantschicht (6) eine Schichtrauheit (9) aufweist, die kleiner ist
als die Oberflächenrauheit (8).
4. Diamantbeschichtetes Werkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die durch die Spanräume (5) gebildete Oberflächenrauheit (8) Rz = 50 µ
oder darüber ist.
5. Diamantbeschichtetes Werkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeug ein zerspanendes Werkzeug ist.
6. Diamantbeschichtetes Werkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeug ein zerspanendes Werkzeug mit unbestimmter Schnei
de ist.
7. Diamantbeschichtetes Werkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Werkzeugkörper aus einem Hartmetall- oder Keramikmaterial
hergestellt ist.
8. Diamantbeschichtetes Werkzeug nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächentopographie der beschichteten Werkzeugfläche gebildet
ist durch die Anzahl, Form, Größe, Ausrichtung und/oder Aufbringungsdichte
der Partikel (7).
9. Diamantbeschichtetes Werkzeug nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Partikel (7) aus demselben Material wie der Werkzeugkörper oder
wie die Hartstoffphase des Werkzeugkörpers bestehen.
10. Verwendung eines diamantbeschichteten Werkzeugs nach einem der
vorhergehenden Ansprüche als ein Dentalwerkzeug.
11. Verfahren zur Herstellung eines diamantbeschichteten Werkzeugs mit ein
stellbarer Oberflächentopographie, umfassend
- - Aufbringen von Partikeln (7) auf mindestens eine Fläche des Werkzeug grundkörpers (3),
- - Sintern des Werkzeuges (3) unter Verbindung der Partikel (7) mit dem Grundkörper, und
- - Abscheiden einer Diamantschicht (6) auf wenigstens der Fläche des Werkzeugs mit den Partikeln (7).
12. Verfahren zur Herstellung eines diamantbeschichteten Werkzeugs mit ein
stellbarer Oberflächentopographie nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Werkzeugkörper (3) ein gesinterter Werkzeuggrundkörper verwen
det wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines diamantbeschichteten Werkzeugs mit ein
stellbarer Oberflächentopographie nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Partikel (7) auf mindestens einer Fläche eines Grünlings als Werk zeugkörper (3) aufgebracht werden und
der Grünling zusammen mit den aufgebrachten Partikeln unter Verbindung der Partikel mit dem Grundkörper gesintert wird.
dass die Partikel (7) auf mindestens einer Fläche eines Grünlings als Werk zeugkörper (3) aufgebracht werden und
der Grünling zusammen mit den aufgebrachten Partikeln unter Verbindung der Partikel mit dem Grundkörper gesintert wird.
14. Verfahren zur Herstellung eines diamantbeschichteten Werkzeugs nach
einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Diamantschicht (6) mittels eines Chemical Vapor Deposition-Ver
fahrens aus der aktivierten Gasphase abgeschieden wird.
15. Verfahren zur Herstellung eines diamantbeschichteten Werkzeugs nach
Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abscheidung mittels Hot Filament Chemical Vapor Deposition-
Verfahren erfolgt.
16. Verfahren zur Herstellung eines diamantbeschichteten Werkzeugs nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächentopographie eingestellt wird durch die Anzahl, Form,
Größe, Ausrichtung und/oder Aufbringungsdichte der Partikel (7) auf der
Werkzeugoberfläche.
17. Verfahren zur Herstellung eines diamantbeschichteten Werkzeugs nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Partikel (7) vor dem Sintern auf der Grundkörperoberfläche an
gepresst werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999107220 DE19907220C2 (de) | 1999-02-19 | 1999-02-19 | Diamantbeschichtetes Werkzeug mit durch Partikel einstellbarer Oberflächentopographie, seine Verwendung, sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999107220 DE19907220C2 (de) | 1999-02-19 | 1999-02-19 | Diamantbeschichtetes Werkzeug mit durch Partikel einstellbarer Oberflächentopographie, seine Verwendung, sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19907220A1 DE19907220A1 (de) | 2000-08-24 |
DE19907220C2 true DE19907220C2 (de) | 2003-11-06 |
Family
ID=7898205
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999107220 Expired - Fee Related DE19907220C2 (de) | 1999-02-19 | 1999-02-19 | Diamantbeschichtetes Werkzeug mit durch Partikel einstellbarer Oberflächentopographie, seine Verwendung, sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19907220C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104493737B (zh) * | 2014-12-31 | 2016-08-17 | 淄博理研泰山涂附磨具有限公司 | 一种防堵塞的立体结构型磨具及其制备方法 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001036711A1 (en) * | 1999-11-12 | 2001-05-25 | Kerr Corporation | Adherent hard coatings for dental burs and other applications |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5585176A (en) * | 1993-11-30 | 1996-12-17 | Kennametal Inc. | Diamond coated tools and wear parts |
-
1999
- 1999-02-19 DE DE1999107220 patent/DE19907220C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5585176A (en) * | 1993-11-30 | 1996-12-17 | Kennametal Inc. | Diamond coated tools and wear parts |
US5648119A (en) * | 1993-11-30 | 1997-07-15 | Kennametal Inc. | Process for making diamond coated tools and wear parts |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104493737B (zh) * | 2014-12-31 | 2016-08-17 | 淄博理研泰山涂附磨具有限公司 | 一种防堵塞的立体结构型磨具及其制备方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19907220A1 (de) | 2000-08-24 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60026916T2 (de) | Beschichtete PCBN-Schneidewerkzeuge | |
DE3688999T2 (de) | Sinterhartmetallkörper für Werkzeuge. | |
DE112017000972B4 (de) | Beschichtetes werkzeug | |
DE3873286T2 (de) | Methode zur herstellung eines mit diamant verkleideten schneideinsatzes. | |
DE69432642T2 (de) | Diamantbeschichtete werkzeuge und verfahren zur herstellung | |
DE69333176T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von einer synthetischer Diamantschicht | |
DE60026634T2 (de) | Beschichteter Schneidwerkzeugeinsatz | |
DE602005004696T2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Sinterkörper mit einem vergrabenen Metallelement | |
EP1150792B1 (de) | Verfahren zum herstellen eines zerspanungswerkzeugs sowie zerspanungswerkzeug | |
DE69308091T2 (de) | Mit mehreren metallschichten umhüllte diamantschleifmittel mit einer stromlos abgeschiedener metallschicht | |
DE69210874T2 (de) | Ein diamantbeschichteter und/oder mit diamantartigem Kohlenstoff beschichteter Hartstoff | |
DE112004003138B4 (de) | Aluminiumoxidschutzschicht und Herstellungsverfahren dafür | |
DE69010293T2 (de) | Mit Keramik überzogenes Sinterkarbidwerkzeug mit hoher Bruchbeständigkeit. | |
DE112017001964T5 (de) | Polykristallines kubisches Bornitrid und Verfahren für dessen Herstellung | |
DE112014001640B4 (de) | Mehrschichtig strukturierte Beschichtungen für Schneidwerkzeuge und Verfahren zum Herstellen eines Schneidwerkzeugs | |
DE10361321B4 (de) | Wegwerfspitze und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE102015115859A1 (de) | Mehrschichtig strukturierte Beschichtungen für Schneidwerkzeuge | |
DE60013264T2 (de) | Diamantbeschichtetes werkzeug | |
DE19716330C2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung auf einem Schleifwerkzeug und Verwendung des Verfahrens | |
EP0599869B1 (de) | Herstellung von werkzeug mit verschleissfester diamantschneide | |
DE10360482B4 (de) | Harter Überzug mit hervorragender Haftung | |
DE102006019866A1 (de) | Multifunktionelle Hartstoffschichten | |
DE19907220C2 (de) | Diamantbeschichtetes Werkzeug mit durch Partikel einstellbarer Oberflächentopographie, seine Verwendung, sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
JPH09323046A (ja) | 研削工具用の被覆研削材 | |
DE69103073T2 (de) | Bohrer mit gesintertem diamantbeschichtetem Körper. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |