DE19906712A1 - Werkzeugmaschine mit einer Einrichtung zum Wechseln von Werkzeugen - Google Patents
Werkzeugmaschine mit einer Einrichtung zum Wechseln von WerkzeugenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine mit einer Einrichtung zum Wechseln von Werkzeugen zwischen einer horizontalen Arbeitsspindel (6) und einem horizontalen Speicherplatz (8) eines Werkzeugmagazins (10), wobei ein Doppelgreifer (28) mittels einer ersten Schwenkeinrichtung um eine erste Schwenkachse (A) zwischen einer ersten Stellung, in der die Greiferzangenachsen (G) parallel zur Arbeitsspindel (6) verlaufen, und einer zweiten Stellung, in der die Greiferzangenachsen (G) parallel zum Speicherplatz (8) verlaufen, und mittels einer an der ersten Schwenkeinrichtung schwenkbar angeordneten zweiten Schwenkeinrichtung um eine zweite Schwenkachse (C) schwenkbar ist, um die Positionen der beiden Greiferzangen zu vertauschen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeugmagazin (10) seitlich vor der Arbeitsspindel angeordnet ist, wenigstens die zweite Schwenkachse vertikal verläuft und die Werkzeuge in den beiden Greiferzangen horizontal, parallel zueinander und entgegengesetzt gerichtet aufnehmbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine zum Wechseln
von Werkzeugen zwischen einer in Wechselposition
befindlichen horizontalen Arbeitsspindel und einem in
Wechselposition befindlichen Speicherplatz eines
Werkzeugmagazins, wobei ein Doppelgreifer, mit dessen
beiden Greiferzangen die Werkzeuge erfaßbar sind, mittels
einer ersten Schwenkeinrichtung um eine erste Schwenkachse
zwischen einer ersten Stellung, in der die
Greiferzangenachsen parallel zur Arbeitsspindel
ausgerichtet sind, und einer zweiten Stellung, in der die
Greiferzangenachsen parallel zum Speicherplatz ausgerichtet
sind, und mittels einer an der ersten Schwenkeinrichtung
schwenkbar angeordneten zweiten Schwenkeinrichtung um eine
zweite Schwenkachse schwenkbar ist, um die Positionen der
beiden Greiferzangen zu vertauschen.
Eine bekannte gattungsgemäße Werkzeugmaschine (DD 281 768
A5) weist einen Doppelgreifer auf, der um eine vertikale
erste Schwenkachse um 90 Grad schwenkbar ist, um dessen
entgegengesetzt gerichtete Greiferzangen in einer ersten
Schwenkposition achsparallel zu einer im Maschinenständer
aufgenommenen Arbeitsspindel und in einer zweiten
Schwenkposition achsparallel zu einem Speicherplatz eines
neben dem Maschinenständer angeordneten Werkzeugmagazins
auszurichten. Darüber hinaus ist der Doppelgreifer um eine
zur ersten Schwenkachse orthogonale und zur Arbeitsspindel
parallele zweite Schwenkachse um 180 Grad schwenkbar, um
mit einem Greifer aus der Arbeitsspindel oder dem
Werkzeugmagazin ein Werkzeug entnehmen und nach dem
Schwenken um 180 Grad das im anderen Greifer aufgenommene
Werkzeug einsetzen zu können. Die Arbeitsspindel ist hier
in einem Ständer aufgenommen, der parallel zu ihrer
Längsachse verfahrbar ist. Derartige Werkzeugmaschinen
besitzen in der Regel ein Kreuzbett, dessen Längsabschnitt
den Ständer und dessen Querabschnitt den quer zum Ständer
verfahrbaren Werkstücktisch trägt. Das Werkzeugmagazin ist
dann in einer der beiden Freiflächen dieses Kreuzbettes
neben dem Ständer und damit neben der Arbeitsspindel
angeordnet. Trotz der Spindelnähe des Werkzeugmagazins ist
die Werkzeugwechselzeit hoch, was die Hauptzeit negativ
beeinflußt.
Bei Werkzeugmaschinen, die den Ständer auf dem
Querabschnitt und den Werkstücktisch auf dem Längsabschnitt
des Kreuzbettes verfahrbar aufnehmen, befindet sich das
Werkzeugmagazin ebenfalls neben dem Ständer und damit neben
der Arbeitsspindel, und der zugeordnete Doppelgreifer ist
ebenfalls um eine spindelparallele Schwenkachse schwenkbar
gelagert. Jedoch nimmt das Werkzeugmagazin nicht den
Freiraum des Kreuzbettes, sondern zusätzliche
Aufstellfläche in Anspruch.
Gemäß DE 37 33 064 A1 ist eine Fahrständerwerkzeugmaschine
bekannt, bei der die Arbeitsspindel in einem in drei
zueinander orthogonalen Achsen verfahrbaren Ständer
aufgenommen ist und der Spindelkopf sowohl eine horizontale
als auch eine vertikale Spindelausrichtung zuläßt. Auch
hier befindet sich das in einer vertikalen Ebene umlaufende
Werkzeugmagazin neben dem Ständer und damit neben der
Arbeitsspindel. Der in Wechselposition befindliche
Speicherplatz ist bei horizontaler Arbeitsspindellage
spindelparallel ausgerichtet. Der zwischen Speicherplatz
und Arbeitsspindel verfahrbare und um eine horizontale
Schwenkachse schwenkbare Doppelgreifer nimmt die Werkzeuge
parallel zueinander und entgegengesetzt gerichtet auf. Auf
diese Weise wird neben einem kleinen Flugkreis
gewährleistet, daß der Doppelgreifer auch vertikal
ausgerichtete Arbeitsspindeln bedienen kann. Der Nachteil
der Inanspruchnahme zusätzlicher Aufstellfläche durch das
Werkzeugmagazin bleibt bestehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Werkzeugmaschine mit einer Einichtung zum
Wechseln von Werkzeugen und/oder Werkstücken zu schaffen,
die bei kurzer Werkzeugwechselzeit stellflächenarme
Strukturen zuläßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Werkzeugmaschine mit einer Einrichtung zum Wechseln
von Werkzeugen zwischen einer in Wechselposition
befindlichen horizontalen Arbeitsspindel und einem in
Wechselposition befindlichen horizontalen Speicherplatz
eines Werkzeugmagazins weist einen Doppelgreifer auf, mit
dessen beiden Greiferzangen die Werkzeuge erfaßbar sind.
Der Doppelgreifer ist mittels einer ersten
Schwenkeinrichtung um eine erste Schwenkachse zwischen
einer ersten Stellung, in der die Greiferzangenachsen
parallel zur Arbeitsspindel ausgerichtet sind, und einer
zweiten Stellung, in der die Greiferzangenachsen parallel
zum Speicherplatz ausgerichtet sind, und mittels einer an
der ersten Schwenkeinrichtung schwenkbar angeordneten
zweiten Schwenkeinrichtung um eine zweite Schwenkachse
schwenkbar, um die Positionen der beiden Greiferzangen zu
vertauschen. Erfindungsgemäß ist das Werkzeugmagazin
seitlich vor der Arbeitsspindel angeordnet, wobei
wenigstens die zweite Schwenkachse des Doppelgreifers
vertikal verläuft und die Werkzeuge in dessen beiden
Greiferzangen horizontal, parallel zueinander und
entgegengesetzt gerichtet aufnehmbar sind. Das
Werkzeugmagazin läßt sich somit im Freiraum eines
Kreuzbettes anordnen, das auf dem Querabschnitt den Ständer
und auf dem Längsabschnitt den Werkstücktisch aufnimmt. Die
kurze Werkzeugwechselzeit resultiert vor allem aus der
Möglichkeit, den Doppelgreifer sehr nahe an die
Arbeitsspindel heranzuschwenken, ohne schon in den
Arbeitsraum einzudringen.
Verläuft auch die zweite Schwenkachse vertikal,
vereinfacht sich die gesamte Einrichtung. Der ersten
Schwenkeinrichtung ist vorzugsweise Schwenkwinkel von 90
Grad, der zweiten Schwenkeinrichtung ein Schwenkwinkel von
180 Grad zugeordnet.
Besonders kompakte Lösungen mit geringem Flugkreis lassen
sich erzielen, wenn der Greiferkopf als gerader Schwenkarm
ausgebildet ist, von dessen von der Schwenkachse gleichweit
entfernten Enden sich die Greiferzangen in
entgegengesetzten Richtungen rechtwinklig wegerstrecken,
wobei die Schwenkachse zu den Greiferzangenachsen
orthogonal verläuft.
Die erste Schwenkeinrichtung weist einen mittels erstem
Schwenkantrieb antreibbaren ersten Schwenkkörper auf, der
auf einem Kreuzschlittensystem, dessen eine Verfahrachse
parallel zur ersten und dessen andere Verfahrachse parallel
zur zweiten Längsachse verläuft, schwenkbar angeordnet ist.
Der erste Schwenkantrieb ist ein Linearaktor, der am ersten
Schwenkkörper gelenkig angreift und sich am
Kreuzschlittensystem abstützt.
Die zweite Schwenkeinrichtung weist einen mittels zweitem
Schwenkantrieb antreibbaren zweiten Schwenkkörper auf. Der
zweite Schwenkantrieb ist ein Linearaktor, der am zweiten
Schwenkkörper gelenkig angreift und sich am ersten
Schwenkkörper gelenkig abstützt. Vorzugsweise ist dem
zweiten Schwenkkörper ein im ersten Schwenkkörper lagernder
dritter Schwenkkörper zugeordnet, der den Doppelgreifer und
ein in der Schwenkebene verlaufendes erstes
Linearführungselement trägt, das mit einem am zweiten
Schwenkkörper schwenkbar lagernden zweiten
Linearführungselement getrieblich zusammenwirkt. Auf diese
Weise verkürzt sich der zum Schwenken erforderliche Hub des
Linearaktors. Andernfalls kann der Doppelgreifer auch
direkt auf dem auf andere Weise schwenkbaren zweiten
Schwenkkörper angeordnet sein.
Am ersten Schwenkkörper fällt zum einen die Gelenkachse
des zweiten Schwenkantriebs mit dessen Schwenkachse und zum
anderen die Gelenkachse des ersten Schwenkantriebs mit der
Schwenkachse des zweiten Schwenkkörpers zusammen. Dagegen
fällt am zweiten Schwenkkörper die Gelenkachse des zweiten
Schwenkantriebs mit der Schwenkachse des zweiten
Linearführungselementes zusammen. Aufgrund dieser
Doppelnutzung der Achsen entspricht die Stellung des
Doppelgreifers bei in der Arbeitsspindel eingesetztem
Werkzeug (Fig. 8) nach einer Schwenkung um 90 Grad und
einem Verfahren des nicht mitschwenkenden Kreuzschlittens
der Stellung des Doppelgreifers bei aus dem Speicherplatz
ausgehobenen Werkzeug (Fig. 9).
Die vertikalen Schwenkachsen der beiden
Schwenkeinrichtungen lassen starre Greiferzangen mit
zueinander parallelen Greiferfingern zu, ohne daß die
Gefahr des Herausfallens der Werkzeuge besteht. Aus
gleichem Grund können auch lange Werkzeuge durch
greiferintegrierte Abstützeinrichtungen einfach abgestützt
werden. Gegen die Wirkung der Fliehkraft sind die Werkzeuge
in den Greiferzangen formschlüssig verriegelbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den zugehörigen
schematischen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 die Ausgangsstellung einer Arbeitsspindel, eines
Werkzeugspeicherplatzes und einer dazwischenliegenden
Werkzeugwechseleinrichtung eines Fräsbearbeitungszentrums
in Draufsicht,
Fig. 2 das Verfahren der Arbeitsspindel in
Wechselposition und das Öffnen des Arbeitsraumfensters,
Fig. 3 das seitliche Greifen eines in der Arbeitsspindel
befindlichen auszuwechselnden Werkzeuges durch eine
Greiferzange eines Doppelgreifers,
Fig. 4 das Ausheben dieses Werkzeuges aus der
Arbeitsspindel,
Fig. 5 das gleichzeitige Wegschwenken des
auszuwechselnden Werkzeuges und Einschwenken des
einzuwechselnden Werkzeuges,
Fig. 6 das Einsetzen des einzuwechselnden Werkzeuges in
die Arbeitsspindel,
Fig. 7 das seitliche Freigeben des eingesetzten
Werkzeuges durch die Greiferzange,
Fig. 8 das Verfahren der Arbeitsspindel aus der
Wechselposition und das Schließen des Arbeitsraumfensters,
Fig. 9 das Schwenken der Greiferzangen in eine
speicherplatzparallele Position,
Fig. 10 das Verfahren des auszuwechselnden Werkzeuges in
eine speicherplatzfluchtende Position,
Fig. 11 das Einsetzen dieses Werkzeuges in den
Werkzeugspeicherplatz,
Fig. 12 das seitliche Freigeben dieses Werkzeuges durch
die Greiferzange,
Fig. 13 das Wegführen des mit diesem Werkzeug bestückten
Speicherplatzes aus der Wechselposition und das Überführen
eines mit einem neuen Werkzeug bestückten Speicherplatzes
in die Wechselposition,
Fig. 14 das seitliche Greifen des neuen Werkzeuges durch
die leere Greiferzange,
Fig. 15 das Ausheben dieses Werkzeuges aus dem
Speicherplatz,
Fig. 16 das Verfahren dieses Werkzeuges in eine
speicherplatzparallele Position,
Fig. 17 das Zurückschwenken des Doppelgreifers in die
arbeitsspindelparallele Ausgangsstellung,
Fig. 18 Doppelgreifer und zweite Schwenkeinrichtung in
Ausgangsstellung gemäß Fig. 1,
Fig. 19 Doppelgreifer und zweite Schwenkeinrichtung nach
Schwenkung um 90 Grad,
Fig. 20 Doppelgreifer und zweite Schwenkeinrichtung nach
Schwenkung um 180 Grad gemäß Fig. 5,
Fig. 21 einen Schnitt entlang Linie A in Fig. 19 und
Fig. 22 die Anordnung der Werkzeugwechseleinrichtung und
eines Werkzeugmagazins im Freiraum eines Kreuzbettes.
Das Fräsbearbeitungszentrum besitzt gemäß Fig. 22 ein
Kreuzbett 2, auf dessen Längsabschnitt ein Ständer 4 und
auf dessen Querabschnitt ein Werkstücktisch WT aufgenommen
ist. Gemäß derselben Figur und der den Wechselvorgang
darstellenden Fig. 1 bis 17 ist am Ständer 4 eine von einem
Arbeitsraum AR umgebene Arbeitsspindel 6 angeordnet, vor
der sich seitlich ein Speicherplatz 8 eines im Freiraum FR
des Kreuzbettes 2 (siehe Fig. 22) angeordneten
Werkzeugmagazins 10, beispielsweise eines Kettenmagazins,
befindet. Als Freiraum FR ist hier insbesondere der Raum
anzusehen, der sich seitlich des Längsabschnitts und vor
dem zugehörigen Querabschnitt des Kreuzbettes 2 auftut.
Ebenfalls seitlich vor der Arbeitsspindel 6, jedoch
spindelnäher, ist eine vom Arbeitsraum AR durch ein
Arbeitsraumfenster 12 getrennte Werkzeugwechseleinrichtung
14 angeordnet. Die Längsachse L2 des sich vom
Fräsbearbeitungszentrum wegöffnenden Speicherplatzes 8
verläuft orthogonal zur Längsachse L1 der Arbeitsspindel 6.
Die Werkzeugwechseleinrichtung 14 weist ein
Kreuzschlittensystem 16 mit einem auf einer raumfesten
Baugruppe 18 spindelnormal verschiebbaren Längsschlitten 20
und einem darauf spindelparallel verschiebbaren
Querschlitten 22 auf, an dem um eine vertikale Schwenkachse
A ein in der Draufsicht U-förmiger Schwenkarm 24 lagert,
welcher über eine getriebliche Verbindung 26 einen Z-
förmigen Doppelgreifer 28 schwenkbar aufnimmt, dessen
zueinander parallele Greiferachsen G horizontal verlaufen.
Die getriebliche Verbindung besteht gemäß Fig. 18 bis 21
aus einem in einem Quersteg 30 des Schwenkarms 24 um eine
vertikale Achse B lagernden Schwenkkörper 32 und einem im
selben Quersteg 30 schräg darüber um eine vertikale
Schwenkachse C lagernden Schwenkkörper 34, der an seiner
Oberseite den Doppelgreifer 28 und an seiner Unterseite
eine Schiene 36 trägt, die in einem an der Oberseite des
Schwenkkörpers 32 um die vertikale Schwenkachse D lagernden
U-förmigen Schuh 38 verschiebbar geführt ist.
Um die Schwenkachse D lagert ebenfalls ein Kopf 40, an
dem die Kolbenstange 42 eines Arbeitszylinders 44 angreift,
dessen Zylinder 46 sich am gegenüberliegenden Quersteg 48
des Schwenkarms 24 gelenkig abstützt. Dagegen lagert um die
Schwenkachse B ein Kopf 50, an dem die Kolbenstange 52
eines Arbeitszylinders 54 angreift, dessen Zylinder 56 sich
am Querschlitten 22 gelenkig abstützt.
Die Wirkungsweise ist folgende:
In der Ausgangsstellung (Fig. 1) befindet sich in der
Arbeitsspindel 6 ein auszuwechselndes Werkzeug WZ1 und in
der Greiferzange G2 ein einzuwechselndes Werkzeug WZ2. Die
mit der Greiferrille des Werkzeuges WZ1 fluchtende
Greiferzange G1 ist leer, das Arbeitsraumfenster 12
geschlossen.
Mit dem gleichzeitigen Verfahren der Arbeitsspindel 6 in
Wechselposition und dem Öffnen der Arbeitsraumfensters 12
(Fig. 2) beginnt der Werkzeugwechsel. Danach fährt der
Längsschlitten 20 die Greiferzange G1 spindelnormal (+X)
durch das Arbeitsraumfenster 12 hindurch über die
Greiferrille des Werkzeuges WZ1 (Fig. 3), welches der
Querschlitten 22 anschließend spindelparallel (+Z) aus der
Arbeitsspindel 6 aushebt (Fig. 4).
Nun wird der Doppelgreifer 28 gemäß der Fig. 18 bis 21 um
180 Grad um die Schwenkachse C gedreht, so daß das Werkzeug
WZ2 vor die Arbeitsspindel 6 gelangt (Fig. 5). Dazu schiebt
der Arbeitszylinder 44 seine Kolbenstange 42 aus, wodurch
der Schwenkkörper 32 zu schwenken beginnt und über den auf
der Schiene 36 ausweichenden Schuh 38 den mit dem
Doppelgreifer 28 verbundenen Schwenkkörper 34 mitnimmt.
Nach einem Schwenkwinkel des Schwenkkörpers 32 von etwa 80
Grad hat der Schwenkkörper 34 einen Schwenkwinkel von 180
Grad zurückgelegt (Fig. 20). In einer Mittelstellung des
Schwenkkörpers 34 von 90 Grad verlaufen Doppelgreifer 24
und Schwenkkörper 32 parallel zueinander (Fig. 19).
Nachdem der Querschlitten 22 das Werkzeug WZ2
spindelparallel (-Z) in die Arbeitsspindel 6 eingesetzt
(Fig. 6) und der Längsschlitten 20 die Greiferzange G2
spindelnormal (-X) von der Greiferrille des Werkzeuges WZ2
zurückgezogen hat (Fig. 7), endet der Werkzeugwechsel mit
dem gleichzeitigen Schließen des Arbeitsraumfensters 12 und
dem Zurückfahren der Arbeitsspindel 6 in Arbeitsposition
(Fig. 8).
Während dieser Endphase des Werkzeugwechsels beginnt
bereits die Werkzeugbereitstellung, indem der
Arbeitszylinder 54 durch Einfahren seiner Kolbenstange 52
den Doppelgreifer 24 um die Schwenkachse A schwenkt, bis
nach einem Schwenkwinkel von 90 Grad beide
Greiferzangenachsen G parallel zur Achse L2 des
Speicherplatzes 8 verlaufen (Fig. 9).
Aus dieser parallelen Lage heraus fährt der Querschlitten
22 das Werkzeug WZ1 in einem nächsten Schritt
speicherplatznormal (+Z) in eine mit dem Speicherplatz 8
fluchtende Einsetzposition.
Nach dem Verschwenken des Doppelgreifers 24 und dem
Verfahren des Querschlittens 22, was zum Zwecke der
Zeitersparnis auch gleichzeitig erfolgen kann, setzt der
Längsschlitten 20 das Werkzeug WZ1 speicherplatzparallel
(+X) in den Speicherplatz 8 ein (Fig. 11), woraufhin der
Querschlitten 22 die Greiferzange G1 speicherplatznormal
(-Z) von der Greiferrille des Werkzeuges WZ1 zurückzieht
(Fig. 12).
Das Kettenmagazin 10 bringt nun ein neues Werkzeug WZ3
in Wechselposition (Fig. 13), welches die Greiferzange G1
durch speicherplatznormales Verfahren (+Z) des
Querschlittens 22 ergreift (Fig. 14) und der Längsschlitten
20 durch speicherplatzparalleles Verfahren (-X) aus dem
Speicherplatz 8 aushebt (Fig. 15).
Mit dem speicherplatznormalen Rückfahren (-Z) (Fig. 16)
und dem wahlweise gleichzeitigen Rückschwenken des
Doppelgreifers 24 um die Schwenkachse A (Fig. 17) ist die
Werkzeugbereitstellung beendet.
Während an der Arbeitsspindel 6 das Einsetzen und
Ausheben des Werkzeuges durch den Querschlitten 22 und das
Greifen und Zurückfahren durch den Längsschlitten 20
erfolgt, übernimmt am Speicherplatz 8 der Querschlitten 22
das Greifen und Zurückfahren und der Längsschlitten 20 das
Einsetzen und Ausheben. Auch ist deutlich geworden, daß im
Gegensatz zum Stand der Technik die 90-Grad-Schwenkungen
außerhalb der Wechselzeit erfolgen. Schließlich ist auf den
sinusförmigen Geschwindigkeitsverlauf beim 180-Grad-
Schwenken zu verweisen, der bei 90 Grad ein Maximum und in
den Endphasen ein Minimum aufweist.
Insgesamt wurde mit der Erfindung eine Werkzeugmaschine
geschaffen, die bei kurzer Werkzeugwechselzeit
stellflächenarme Strukturen zuläßt und insbesondere zur
Handhabung überlanger Werkzeuge geeignet ist.
Claims (15)
1. Werkzeugmaschine mit einer Einrichtung zum Wechseln von
Werkzeugen zwischen einer in Wechselposition befindlichen
horizontalen Arbeitsspindel (6) und einem in
Wechselposition befindlichen horizontalen Speicherplatz (8)
eines Werkzeugmagazins (10), wobei ein Doppelgreifer (28),
mit dessen beiden Greiferzangen (G1, G2) die Werkzeuge
(WZ1, WZ2) erfaßbar sind, mittels einer ersten
Schwenkeinrichtung um eine erste Schwenkachse (A)
schwenkbar ist zwischen einer ersten Stellung, in der die
Greiferzangenachsen (G) parallel zur Längsachse (L1) der
Arbeitsspindel (6) ausgerichtet sind, und einer zweiten
Stellung, in der die Greiferzangenachsen (G) parallel zur
Längsachse (L2) des Speicherplatzes (8) ausgerichtet sind,
und mittels einer an der ersten Schwenkeinrichtung
schwenkbar angeordneten zweiten Schwenkeinrichtung um eine
zweite Schwenkachse (C) schwenkbar ist, um die Positionen
der beiden Greiferzangen (G1, G2) zu vertauschen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeugmagazin (10) seitlich vor
der Arbeitsspindel (6) angeordnet ist, wenigstens die
zweite Schwenkachse (C) des Doppelgreifers (28) vertikal
verläuft und die Werkzeuge (WZ1, WZ2) in den beiden
Greiferzangen (G1, G2) horizontal, parallel zueinander und
entgegengesetzt gerichtet aufnehmbar sind.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Schwenkachse (A) vertikal
verläuft.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der ersten Schwenkeinrichtung ein
Schwenkwinkel von 90 Grad und der zweiten
Schwenkeinrichtung ein Schwenkwinkel von 180 Grad
zugeordnet ist.
4. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche von 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelgreifer (28) als
gerader Schwenkarm ausgebildet ist, von dessen von der
Schwenkachse (C) gleichweit entfernten Enden sich die
Greiferzangen (G1, G2) in entgegengesetzten Richtungen
rechtwinklig wegerstrecken, wobei deren Achsen (G)
orthogonal zur Schwenkachse (C) verlaufen.
5. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche von 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schwenkeinrichtung
einen mittels erstem Schwenkantrieb (54) antreibbaren
ersten Schwenkkörper (24) aufweist, der auf einem
Kreuzschlittensystem (16), dessen eine Verfahrachse (Z)
parallel zur Längsachse (L1) der Arbeitsspindel (6) und
dessen andere Verfahrachse (X) parallel zur Längsachse (L2)
des Speicherplatzes (8) verläuft, schwenkbar angeordnet
ist.
6. Werkzeugmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Schwenkantrieb (54) ein
Linearaktor ist, der am ersten Schwenkkörper (24) gelenkig
angreift und sich am Kreuzschlittensystem (16) gelenkig
abstützt.
7. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche von 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schwenkeinrichtung
einen mittels zweitem Schwenkantrieb (44) antreibbaren
zweiten Schwenkkörper (32) aufweist.
8. Werkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Schwenkantrieb (44) ein
Linearaktor ist, der am zweiten Schwenkkörper (32) gelenkig
angreift und sich am ersten Schwenkkörper (24) gelenkig
abstützt.
9. Werkzeugmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gelenkachse des zweiten
Schwenkantriebs (44) am ersten Schwenkkörper (24) mit
dessen Schwenkachse (A) zusammenfällt.
10. Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Schwenkkörper (32) den
Doppelgreifer (28) trägt.
11. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche von 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Schwenkkörper (32)
ein im ersten Schwenkkörper (24) lagernder dritter
Schwenkkörper (34) zugeordnet ist, der den Doppelgreifer
(28) und ein in der Schwenkebene verlaufendes erstes
Linearführungselement (36) trägt, das mit einem am zweiten
Schwenkkörper (32) schwenkbar lagernden zweiten
Linearführungselement (38) getrieblich zusammenwirkt.
12. Werkzeugmaschine nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß am ersten Schwenkkörper (24) die
Gelenkachse des ersten Schwenkantriebs (54) mit der
Schwenkachse (B) des zweiten Schwenkkörpers (32)
zusammenfällt.
13. Werkzeugmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß am zweiten Schwenkkörper (32) die
Gelenkachse des zweiten Schwenkantriebs (44) mit der
Schwenkachse (D) des zweiten Linearführungselementes (38)
zusammenfällt.
14. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche von 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferzangen (G1, G2)
starr ausgebildet sind und die Werkzeuge (WZ1, WZ2, WZ3)
radial verriegelbar aufnehmen.
15. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche von 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß am Doppelgreifer (28)
Einrichtungen zum Abstützen langer Werkzeuge anordenbar
sind.
Priority Applications (1)
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DE1999106712 DE19906712C2 (de) | 1999-02-18 | 1999-02-18 | Einrichtung zum Wechseln von Werkzeugen und/oder Werkstücken |
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DE1999106712 Expired - Fee Related DE19906712C2 (de) | 1999-02-18 | 1999-02-18 | Einrichtung zum Wechseln von Werkzeugen und/oder Werkstücken |
Country Status (1)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: STARRAGHECKERT GMBH, 09117 CHEMNITZ, DE |
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