DE19905420A1 - Ladedruck-Regelverfahren für einen Abgasturbolader - Google Patents
Ladedruck-Regelverfahren für einen AbgasturboladerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Ladedruck-Regelverfahren für einen Abgasturbolader mit verstellbaren Turbinenschaufeln, bei dem der Ladedruck mittels zumindest eines auf eine Verstelleinrichtung wirkenden Regler auf einen Ladedrucksollwert geregelt wird, wobei die Reglerparameter über Kennlinien bzw. Kennfelder abhängig von Betriebsparameter eingestellt werden. DOLLAR A Zur Erreichung einer besseren Verstelldynamik des Regelkreises und zur Anpassung des Reglers an die sich ändernden Regelstrecken-Charakteristiken wird vorgeschlagen, daß der Regelparameter zumindest eines Reglers zusätzlich in Abhängigkeit der Regelabweichung zwischen Ladedruck-Istwert und Ladedruck-Sollwert kontinuierlich angepaßt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Ladedruck-Regelverfahren für einen Abgasturbola
der gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Aufladung eines Verbrennungsmotors mit einem Abgasturbolader ist all
gemein bekannt. Ein Abgasturbolader besteht im wesentlichen aus den
Hauptteilen Laufzeug, Lagergehäuse, Turbinen- und Verdichtergehäuse.
Das Laufzeug wiederum besteht aus einem Turbinenrad mit Welle und Ver
dichterrad. Für eine bessere Ladedruckregelung sind die Turbinenschaufeln
oftmals verstellbar, beispielsweise pneumatisch oder elektrisch. In der Regel
wird der Ladedruck-Istwert über Regler, z. B. mit einem digitalen PI-Regler
(Proportional-Integral-Regler) oder alternativ oder zusätzlich mit einem D-
Regler oder DT-Regler (Differentialregler) auf einen Ladedruck-Sollwert ein
geregelt. Meist werden die Reglerparameter der verschiedenen eingesetzten
Regler dabei über Kennlinien oder Kennfelder abhängig von verschiedenen
Betriebswerten, wie Drehzahl, Fahrgeschwindigkeit, Getriebestufen, etc.,
bestimmt.
Problematisch ist bei solchen Regelungen jedoch der sich ständig ändernde
Betriebspunkt bzw. die sich ständig ändernde Betriebsweise, so daß nicht
von einer einheitlichen Regelstrecken-Charakteristik ausgegangen werden
kann. Überdies existieren ausgeprägte Nichtlinearitäten und Totzeiten der
Regelstrecke. So ist es herkömmlicherweise mit einem Abgasturbolader mit
verstellbarer Turbinengeometrie nicht möglich, über den gesamten Betriebs
bereich bzw. bei allen Betriebsbedingungen ein befriedigendes Einregelver
halten mit hoher Verstelldynamik und homogenem Ladedruckaufbau zu er
reichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Demgemäß ist ein erfindungsgemäßes Merkmal darin zu sehen, daß die
Regelparameter zumindest eines Reglers zusätzlich in Abhängigkeit von der
Regelabweichung zwischen Ladedruck-Istwert und Ladedruck-Sollwert kon
tinuierlich angepaßt werden.
Vorzugsweise wird die Anpassung mittels eines Kennfeldes durchgeführt, in
dem je nach Abweichung zwischen Ladedruck-Istwert und Ladedruck-
Sollwert ein entsprechender Wert für eine Anpassung entnommen wird.
Alternativ kann als Eingangsgröße für das Kennfeld auf die Änderung der
Differenz oder die Geschwindigkeit der Änderung der Differenz zwischen
Ladedruck-Istwert und Ladedruck-Sollwert abgestellt werden.
Die obengenannte Maßnahme wird im folgenden anhand eines Differential-
Reglers erläutert. Dieser hat die Funktion, ein Überschwingen des Ladedruc
kes beim Ladedruckaufbau - und damit eine übermäßige Motorbelastung -
zu verhindern.
Der Differential-Regler löst seine Aufgabe dadurch, daß die Ausgangsgröße
des Reglers (D-Anteil) für eine Verstelleinheit der Turbinenschaufeln (z. B.
einen Unterdruckwandler oder einen Elektro-Motor) abhängig von der Ge
schwindigkeit der Regelabweichung zwischen Ladedruck-Istwert und Lade
druck-Sollwert reduziert wird. Wenn sich also der Ladedruck-Istwert beim
Beschleunigen dem Ladedruck-Sollwert annähert, wird bereits die Verstell
größe für die Ansteuerung der Verstelleinheit der Turbinenschaufeln redu
ziert und zwar umso mehr, je schneller der Ladedruckaufbau vor sich geht.
Um eine möglichst breitbandige Anpassung eines solchen Reglers an den
gesamten Betriebsbereich zu erreichen, ist es notwendig, vorliegend den D-
Anteil bereits zu Beginn des Ladedruckaufbaus aufzuschalten und durchge
hend wirken zu lassen.
Durch dieses Gegenhalten des Differential-Reglers geht jedoch das Potential
des variablen Abgasturboladers in Richtung eines möglichst schnellen Lade
druckaufbaus verloren. Im schlimmsten Fall findet sogar eine Überkompen
sation statt. Wird der Differential-Regler in erfindungsgemäßer Weise jedoch
abhängig von der Regelabweichung adaptiert, ist es möglich, im Bereich
großer Regelabweichungen den D-Anteil im Interesse eines möglichst
schnellen Ladedruckaufbaus möglichst gering zu halten oder sogar negativ
einzustellen. Erst kurz vor Erreichen des Solldruckes, also bei kleinen Re
gelabweichungen, wird der D-Anteil wirksam aufgeschaltet. Mit dieser Maß
nahme ist eine deutlich bessere Anpassung des Reglers an eine durch den
Betriebspunkt sich ändernde Regelstrecken-Charakteristik über den gesam
ten Regelbereich möglich.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand eines einfachen Aus
führungsbeispiels und mit Bezug auf die einzige Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt ein schematisches Blockdiagramm für eine Regelpara
meteradaption.
Vorliegend wird der Ladedruck mit einem nicht dargestellten PID-Regler ge
regelt. Der PID-Regler besitzt jeweils einen Eingang für die P-Verstärkung,
die I-Verstärkung und die D-Verstärkung, wobei aufgrund der einzelnen Ver
stärkungsgrade ein zugehöriges Signal für die Verstelleinheit der Turbinen
schaufeln eines variablen Abgasturboladers erzeugt wird. Die jeweilige Ver
stärkung, also P-Verstärkung, I-Verstärkung und D-Verstärkung, resultiert
jeweils aus einem Kennfeld, nämlich einem P-Kennfeld, einem I-Kennfeld
und einem D-Kennfeld, aus denen entsprechend der Eingabe von Betrieb
sparametern A die Verstärkungsfaktoren als Ausgabewerte ausgelesen wer
den.
Die jeweiligen Ausgabewerte der Kennfelder werden dann in einer jeweils
zugeordneten Multiplikationsstufe verändert, wobei jeweils eine P-Adaption,
eine I-Adaption und eine D-Adaption stattfindet. Die jeweiligen Adaptionen
hängen wiederum von Betriebsparametern B ab, welche als lnputvariablen in
die entsprechenden Adaptionsverfahren eingehen. Die Betriebsparameter A
und B sind jeweils aus einem Satz von im Fahrzeug vorhandenen Betriebs
parametern zusammengesetzt.
Zusätzlich wird bei der Differenz-Adaption eine Regelabweichungsverände
rung eingelesen, aufgrund der die Differenz-Adaption über die Multiplikation
den D-Anteil und damit den Regelvorgang beeinflußt. Bei einer geeigneten
Kennfeldwahl für die Regelabweichungsveränderung wird nun der D-Anteil in
der Weise geändert, daß er bei großen Regelabweichungen klein, bei klei
nen Regelabweichungen jedoch groß ist. Damit ist es möglich, im Bereich
großer Regelabweichungen einen möglichst schnellen Ladedruckaufbau
einzustellen. Der Ladedruckaufbau wird erst kurz vor Erreichen des
Solldruckes wirksam gebremst.
Natürlich können auch andere Parameter als diejenigen eines Differential-
Reglers von der vorgenannten Parameteradaption erfaßt sein.
Claims (4)
1. Ladedruck-Regelverfahren für einen Abgasturbolader mit verstellba
ren Turbinenschaufeln, bei dem der Ladedruck mittels zumindest ei
nes auf eine Verstelleinrichtung wirkenden Reglers auf einen Lade
drucksollwert geregelt wird, wobei die Reglerparameter über Kennlini
en bzw. Kennfelder abhängig von Betriebsparameter eingestellt wer
den,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Regelparameter zumindest eines Reglers zusätzlich in Ab
hängigkeit von der Regelabweichung zwischen Ladedruck-Istwert und
Ladedruck-Sollwert oder in Abhängigkeit von der Änderung der Re
gelabweichung zwischen Ladedruck-Istwert und Ladedruck-Sollwert
kontinuierlich angepaßt wird.
2. Ladedruck-Regelverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpassung mittels eines Kennfeldes durchgeführt wird.
3. Ladedruck-Regelverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Reglern um einen Proportional-Regler (P-Regler),
einen Integral-Regler (I-Regler), einen Differential-Regler (D-Regler)
oder eine Kombination von solchen Reglern handelt.
4. Ladedruck-Regelverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einfluß eines Differential-Reglers proportional zur Regelab
weichung verändert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19905420A DE19905420A1 (de) | 1999-02-10 | 1999-02-10 | Ladedruck-Regelverfahren für einen Abgasturbolader |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19905420A DE19905420A1 (de) | 1999-02-10 | 1999-02-10 | Ladedruck-Regelverfahren für einen Abgasturbolader |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19905420A1 true DE19905420A1 (de) | 2000-08-17 |
Family
ID=7896991
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19905420A Withdrawn DE19905420A1 (de) | 1999-02-10 | 1999-02-10 | Ladedruck-Regelverfahren für einen Abgasturbolader |
Country Status (1)
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