DE19904692A1 - Strukturiertes Adsorbersystem - Google Patents
Strukturiertes AdsorbersystemInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen mit niedriger
Konzentration aus Prozeßgasen, Abluft oder Umgebungsluft. Die Schadstoffe wer
den zunächst an einem Festkörper adsorbiert und gelangen danach über eine Tem
peraturerhöhung des Festkörpers wieder, mit nun höheren Konzentration in die Gas
phase. Danach wird der Volumenstrom über eine katalytisch beschichteten Oberflä
che geführt, welche sich auf einer gegenüber dem Volumenstrom erhöhten Tempe
ratur befindet. Die erhöhte Temperatur dieser Oberfläche wird über eine separate
Zufuhr von Wärme bzw. Energie erreicht.
Solche Vorrichtungen, und ebenso eine Vielzahl dieser Teilsysteme sind bekannt. In
DE 3 92 952 wird ein mit Katalysator beschichteter Heizdraht eingesetzt, welcher auf
die erforderliche Prozesstemperatur von deutlich über 200°C erhitzt werden kann.
Der Wirkungsgrad ist jedoch nur bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten ausrei
chend hoch. Bei Verweilzeiten unter 1 sec, d. h. hohen Strömungsgeschwindigkeiten,
geht der Wirkungsgrad, insbesondere bei niedriger Konzentration deutlich zurück.
Gleichzeitig erhöht sich jedoch der Leistungsbedarf für die elektrische Beheizung
wegen des zunehmend besseren Wärmeübergangs an die Gasphase.
Ein Gerät zur Zersetzung von Ozon und zur Oxidation mit Hilfe eines elektrisch be
heizten Katalysators wird in WO 93/05 821 vorgeschlagen. Das Gerät ist offenbar
gleichzeitig konzipiert als elektrisches Heizgerät für die zu reinigende Luft in Innen
räumen. Daher wird in DE 42 09 198 C1 ein Verfahren vorgestellt, bei welchem die in
geringer Konzentration vorliegenden Schadstoffe zunächst an einem Adsorbens an
gelagert werden, und in dieser Zeit der Adsorption keine zusätzliche Energie aufge
bracht werden muß. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Adsorbens wurden kataly
tisch wirksame Stoffe untergemischt. Bei der nachfolgenden direkten Erwärmung des
Elements auf die erforderliche Prozeßtemperatur erfolgt die katalytische Verbren
nung der zuvor adsorbierten Stoffe. Das bei dieser Erfindung zentrale Element ist
eine adsorptiv wirksame Schicht auf einem Metallband, welches zusätzlich mit Kata
lysatormaterial überzogen ist. Das Gewebeband erfüllt somit eine Doppelfunktion als
Adsorbens und Katalysator (S 2, Z 40).
In DE 42 09 198 wird von den gleichen Erfindern dargestellt, (S 3 Z 64), daß das be
schriebene Verfahren nicht zur vollständigen Umsetzung der adsorbierenden Teil
chen führt, da bereits vor Erreichen der Mindesttemperatur des Katalysators erhebli
che Stoffmengen desorbieren. Darüberhinaus erfolgt im Übergangsbereich der Wirk
samkeit des Katalysators keine vollständige Verbrennung, sondern die Kohlenwas
serstoffe werden nur partiell oxidiert. Daher entstehen Komponenten wie Ketone und
Aldehyde, die toxische und teils karzinogene Eigenschaften aufweisen und bereits
bei minimalen Konzentrationen außergewöhnlich geruchsbelästigend sind.
Um diesen unerwünschten Effekt zu bewältigen, wird vorgeschlagen, entweder das
Prozeßgas in der relevanten Aufheizphase rückzuführen oder einem nachgeschal
teten, elektrisch beheizten Katalysator zuzuführen. Bei beiden Verfahren werden zu
sätzliche regelungstechnische Einrichtungen benötigt.
DE 44 23 329 zeigt eine spezielle Ausführung in der Kombination eines metallischen
Gewebebandes mit einem aus Glasgarn gestrickten Band.
Elektrisch beheizbare Katalysatoren sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen
bekannt. Allen gemeinsam ist jedoch der hohe Energiebedarf von über 1 kW bei be
reits geringen Volumenströmen von unter 100 m3/ h.
Eine Weiterentwicklung des Verfahrens ist in DE 43 39 025 beschrieben, indem die
Schichten für Adsorbens und Katalysator räumlich getrennt werden. Das System er
zeugt jedoch weiterhin einen Ausstoß an Zwischenprodukten (S 3, Z 49 ff) und ist nur
für Anwendungen mit "geringen Anforderungen" (S 3, Z 59) akzeptabel. Für höhere
Anforderungen wird vorgeschlagen, ein weiteres Teilelement eines Adsorbers nach
zuschalten, um die partiell oxidierten Zwischenprodukte zu adsorbieren, und dieses
Teilelement separat von Zeit zu Zeit zu regenerieren. Der Aufbau des Systems ist
somit nochmals komplizierter und für ein wirklich kontinuierliches Verfahren nicht ge
eignet.
In DE 195 23 142 wird ein ähnliches Verfahren mit und ohne räumlicher Trennung von
Adsorbens und Katalysator beschrieben, in welchem für die jeweiligen Schadstoffe
spezifische Adsorbentien verwendet werden. Dies bedeutet eine nochmalige Erhö
hung des Aufwands, ohne daß das prinzipielle Problem der unterschiedlich aktivier
ten Prozesse von Desorption und Reaktion gelöst wird. Darüberhinaus wechselt in
vielen Anwendungen die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, sodaß eine selektive
Zuordnung oft nicht möglich ist.
Als Lösung für die angesprochenen Probleme wird in DE 44 20 224 vom Anmelder
der eingangs genannten Schriften ein Verfahren vorgeschlagen, bei welchen die
Zufuhr des zu reinigenden Gases unterbrochen wird und zusätzlich ein weiteres O2-
reiches Prozeßgas zugeführt wird. Um eine quasikontinuierliche Abreinigung des
Gases zu erzielen wird vorgeschlagen (S 4, Z 60) mit zwei parallel geschalteten Ele
menten zu arbeiten, welche wahlweise adsorbiert bzw. regeneriert werden.
Dieses Verfahren erfordert neben einem hohen apparativen Aufwand auch eine sehr
hohe elektrische Leistung, um das Prozeßgas auf mindestens 200°C aufzuheizen (S
8, Z 44).
Eine andere Anwendung von Adsorbentien zur Rückgewinnung von Stoffen ist in DE
42 25 272 dargestellt. Die adsorbierten Stoffe werden hierbei um einen Faktor 10-20
angereichert und können somit nach der Desorption bei höherer Temperatur in den
Prozeß rückgeführt werden. Die Trägerstrukturen werden elektrisch oder mit Hilfe
eines Wärmeträgers in einem Lamellenwärmeaustauscher aufgeheizt.
Ein prinzipiell ähnlicher Aufbau ist bereits in DE 33 34 982 dargestellt. Hierbei werden
Schadstoffe aus der Zuluft von Fahrzeuginnenräumen entfernt, in dem der Volumen
strom über die mit Katalysator beschichtete Oberfläche eines Heizungswärmeaus
tauschers geleitet wird. Da die Temperatur nicht ausreicht, um einen hohen Kataly
satorwirkungsgrad zu erreichen, wird vorgeschlagen, den Wärmeaustauscher durch
die heißen Auspuffgase zusätzlich zu erwärmen.
In der EP 0 097 287 wird der Wärmeaustauscher einer Klimaanlage mit seiner aus
gedehnten Oberfläche zu raumsparenden Aufbringung eines Adsorptionsmittels zur
Reinigung der Zuluft verwendet. Auch die Aufbringung von Katalysatoren wird be
schrieben, ohne daß die Verfasser erläutern, wie die notwendige Zündtemperatur
katalytischer Prozesse erreicht werden soll.
In zahlreichen weiteren Veröffentlichungen werden Systeme zur Entfernung von
Ozon aus Luftströmen beschrieben. Ozon zersetzt sich bereits unter Umgebung
stemperatur zu Luftsauerstoff. Gleichwohl sind derartige Katalysatoren nicht stabil
und desaktivieren unter der Einwirkung von Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser,
sodaß höhere Temperaturen um 50-100°C erforderlich sind.
EP O 186 477 beschreibt ein katalytisch beschichtetes Wärmeaustauschsystem zur
Entfernung von O3, z. B. aus der Innenluft von Flugzeugkabinen. Die Verwendung
eines Katalysators aus Kupfer- und Manganoxid zur Entfernung von O3 ist in
DE 40 07 965 beschrieben. Insbesondere wird hierbei die Entgiftung der Umge
bungsluft durch die großflächige Beschichtung von Wasser- und/oder Ölkühlern von
Kfz beschrieben. Die Vergiftung des Katalysators durch Kondensation von Wasser
dampf wird durch die höhere Temperatur von 50-100°C vermieden.
In G 94 15 457.0 wird ein System beschrieben, in welchem die luftfördernden oder
luftumströmten Teile, wie Propeller und Schutzgitter, mit ozonumwandelndem Mate
rial beschichtet werden.
In einer Serie von Anmeldungen WO 96/22 146, WO 96/22 148, WO 96/22 149 und
WO 97/22 150 wird die Anwendung teils spezieller Katalysatoren für die Reinigung
der Zuluft von Fahrzeuginnenräumen sowie für die Reinigung der Umgebungsluft
durch die Beschichtung von verschiedenen Oberflächen, wie z. B. Fahrzeugteilen
(Wasserkühler u. a. m.), aber auch die Beschichtung von Dächern und Fassaden von
Häusern bis hin zur Beschichtung ganzer Straßen mit ozonzerstörender katalytischer
Beschichtung beschrieben.
Die Wirkungsgrade für die katalytische Entfernung von Kohlenwasserstoffen werden
mit 0 - ca. 20% bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 miles p. hour (mph) an
gegeben.
Von den Autoren wird ebenfalls aufgezeigt, daß sämtliche benutzte Katalysatoren
bereits nach kurzer Betriebsdauer von nur 45 min stark desaktivieren. Im Zusam
menhang mit der langfristigen Desaktivierung durch eingebrachte Verunreinigungen,
insbesondere beim Betrieb in einem Kfz wird vorgeschlagen, das System von Zeit zu
Zeit auszubauen und thermisch - mechanisch (Dampfstrahler) oder nur thermisch
durch Ausheizen bei hoher Temperatur zu regenerieren.
Um die Wirksamkeit zu erhöhen, wird der Zusatz von W oder Re zu den bereits teu
ren Pt/Pd-Katalysatoren empfohlen. Darüberhinaus schlagen die Erfinder vor, Teile
wie das Motorengehäuse katalytisch zu beschichten, da dort weitaus höhere Ober
flächentemperaturen als max. 130°C beim Kühler herrschen. Auch weitere Möglich
keiten der thermischen oder elektrischen Beheizung mit bekannten Elektrokatalysato
ren werden angesprochen (WO 96/22 149 S 58).
Da die betrachteten Elektrokatalysatoren für den gegenüber dem Abgasvolumen
strom ca. um den Faktor 100 höheren Kühlluftstrom eine Leistung von über 100 KW
benötigen würden, scheidet deren Anwendung jedoch prinzipiell aus. Darüberhinaus
würde ein auf 200°C-300°C aufgeheizter Wasserkühler den Kühlkreislauf explodie
ren lassen und die notwendige Kühlleistung für den Betrieb des Motors nicht mehr
zur Verfügung stellen.
In WO 97/11 769 stellt der gleiche Anmelder deshalb eine Lösung vor, bei welcher die
Schadstoffe Ozon, CO und/oder Kohlenwasserstoffe ohne die Notwendigkeit zusätz
licher Bauteile oder Energie entfernt werden (S 9). Insbesondere Öl- und Wasser
kühler sowie motornahe Bauteile werden als Träger für die aufzubringenden Kataly
satoren vorgeschlagen. Hierbei werden Temperaturen von 40-135°C, üblicherweise
ca. 110°C erreicht. In der genannten Anmeldung werden ebenfalls Methoden für die
Beschichtung, insbesondere von Lamellen von Autokühlern vorgestellt.
In WO 98/02 235 wird vom gleichen Anmelder ausgeführt, daß die Beschichtung von
Autokühlern mitunter zur Beeinträchtigung der Kühlfunktion führen kann. Deshalb
wird vorgeschlagen, die Lamellen des Autokühlers nur teilweise zu beschichten.
Zusammenfassend ist allen genannten Anmeldungen gemeinsam, daß die Entfer
nung der Verursacher der Ozonbildung - Kohlenwasserstoffe und Stickoxide verur
sachen den Smog - wegen der mangelnden Aktivität der Katalysatoren bei Tempe
raturen von max. 135°C nicht gelingt. Die Entstehung von Ozon unter Sonnenein
strahlung wäre jedoch wesentlich gemildert, wenn die Ozonbildner NO und HC zuvor
wirkungsvoll entfernt werden könnten.
Der Kosten/Nutzen-Effekt eines O3-Entfernungssystems ist auch deshalb einge
schränkt, da hohe Ozonwerte nur an wenigen Tagen im Jahr bei hoher Sonnenein
strahlung vorliegen. Die Schadstoffe wie Kohlenwasserstoffe, NO und CO sind je
doch permanent vorhanden und bilden insbesondere in städtischen Ballungsräumen
eine stetige Gefährdung der Bevölkerung (vgl. Studie der Fa. UMEG, Karlsruhe 1999
"Ergebnisse der Messungen zum Vollzug der 23. BlmSchV").
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine auch mobil zu betreibende
Reinigungseinheit sowie ein Verfahren anzugeben, welches
- - neben O3 zusätzlich CO und HC bei hohen Wirkungsgraden von deutlich über 20% entfernt
- - in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden kann, also weniger als 1 kWatt Leistung benötigt
- - auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten von 50 mph und nicht nur bei Schrittge schwindigkeit (5 mph) funktionsfähig ist und weiterhin wenig Energie braucht
- - bei der Reinigung der Umgebungsluft keine toxischen und übelriechenden, parti ell oxidierte Kohlenwasserstoffe entstehen läßt
- - in den bestehenden Autokühler eines Kfz leicht integriert werden kann, ohne die Kühlfunktion des Bauteils nachteilig zu beeinflussen
- - den Anteil teurer Pt/Pd-Katalysatoren deutlich reduziert
- - ein kontinuierlicher Betrieb der Reinigungseinheit ohne aufwendige Meß- und Regelgeräte möglich ist
- - ohne zusätzliche Meßfühler betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Apparat gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale
gelöst. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildun
gen der Erfindung beschrieben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Entfernung aller Schadstoffe aus Prozeß
gasen, Abluftströmen und Umgebungsluft geeignet. Neben Kohlenwasserstoffen und
Kohlenmonoxid können auch Stickoxide und Ozon entfernt werden. Bei Prozeßga
sen kann diese Konzentration bis zu 100 ppm betragen, bei Umgebungsluft kann die
Konzentration bei 1-50 ppm in Fahrzeugtunnels bis zu sehr geringen Werten von
deutlich unter 1 ppm in der Umgebung wenig befahrender Straßen liegen. Die Werte
für Ozon liegen stets unter dieser Marke.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich besonders gut für die Entfernung von
karzinogenen Aromaten wie Benzol und partiell oxidierten Aromaten wie Phenolen,
welche in erheblichen Mengen als Bestandteile im Kraftstoff enthalten sind, und in
Konzentration von 1-50 µg/m3 in straßennahen Bereichen vorliegen. So konnte bei
der erwähnten Studie von UMEG ermittelt werden, daß bei zahlreichen Straßen in
Baden-Württemberg sehr hohe Konzentrationen an krebserzeugendem Benzol in
unmittelbarer Straßennähe vorliegen. Der aktuelle Grenzwert von 10 µg/m3 wird
selbst im Jahresmittel an einigen Stellen deutlich überschritten. Aus einer Studie der
Stadt München ist bekannt, daß insbesondere in bodennahen Bereichen die Kon
zentrationen nochmals deutlich erhöht sind. Dies führt zu einer besonders extremen
Belastung von kleinen Kindern. Bei den Messungen von UMEG wurde ermittelt, daß
die hohen Konzentrationen bereits in einem Abstand von 30 m zur Straße auf ca.
50% abnehmen. In einer Entfernung von 100 m konnten keine erhöhten Konzentra
tionen mehr festgestellt werden. Die Untersuchung zeigt also auf, daß eine wirksame
Entfernung der verkehrsbedingten Luftschadstoffe sinnvollerweise in unmittelbarer
Nähe zur Straße erfolgen muß.
Eine Abschätzung zeigt auf, daß die Entlastung der Umwelt bei effektiver Reinigung
der Ansaugluft mit Hilfe eines Autokühlers beträchtlich sein könnte. In WO 96/22 146
wird auf S 13 ausgeführt, daß bei einer Fahrleistung von 20 Meilen pro Tag die ge
samte Umgebungsluft in Südkalifornien in einer Höhe von 25 m einmal pro Woche
gereinigt werden könnte. Fahrzeugkompatible und damit straßennahe Reinigungssy
steme mit einem hohen Wirkungsgrad für sämtliche luftgetragenen Gefahrstoffe
könnten also einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Gesundheitsgefähr
dung leisten.
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die hohe Reinigungswirkung gegen
über den toxischen und SMOG-verursachenden Komponenten HC, NOX und CO,
ohne daß für die zur Reaktion erforderlichen hohen Temperaturen eine hohe thermi
sche oder elektrische Leistung aufgebracht werden muß. Um, wie von mehreren
Autoren vorgeschlagen, eine Vorrichtung in der Größe eines Autokühlers auf eine
Temperatur von 250°C zu erhitzen, müßten jeder Lamelle (40 mm × 400 mm) eine
elektrische Energie von 352 Watt zugeführt werden (Eingangsstrom mit einer Tempe
ratur von 0°C und einer Strömungsgeschwindigkeit von 1 m/s). Selbst bei diesen mi
nimalen Strömungsgeschwindigkeiten wurde für eine solche Vorrichtung mit 200 La
mellen eine Leistung von über 70 kW benötigt.
Für reguläre Zwecke einer Anwendung in geschlossenen Räumen oder gar bei einer
automobiltechnischen Anwendung stehen derart hohe Leistungen grundsätzlich nicht
zur Verfügung. Für Anwendungen bei der Klimatisierung soll die aufzuwendende
Energie grundsätzlich gering sein, um die Temperatur des Raumes nicht unnötig zu
erhöhen, bzw. die Kosten für die nachfolgende Klimatisierung zu steigern. Bei einer
mobilen Einrichtung, etwa im Kfz, sind die Reserven für zusätzlich verfügbare elektri
sche Energie sehr begrenzt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird für beide
Anwendungen ein Leistungsbedarf von deutlich unter 1 kW für ein System mit 200
Lamellen (40 mm × 400 mm) erreicht. Die Reinigungswirkung der Vorrichtung liegt
dennoch bei deutlich höheren Werten als etwa bei einem Kühlersystem mit einer
Oberflächentemperatur von max. 135°C.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einzelnen, gewellten oder ebenen
Grundkörpern, die als Träger mit räumlich getrennt vorliegenden Materialien als Ad
sorbens und Katalysator beschichtet sind.
Als Träger kommen zunächst metallische Werkstoffe, aber auch Komponenten aus
Glas, Kunststoff und Keramik in Betracht. Das Trägermaterial kann hierbei in ver
schiedenen Formen wie z. B. Platten, aber auch als Geflecht oder Fasermaterial vor
liegen.
Abb. 1 zeigt einen metallischen Träger (11), welcher an der Oberfläche mit einer oxi
dischen Haftschicht (12) versehen ist, auf welcher das Adsorbens (13) bzw. der Ka
talysator (14) aufgebracht wurden. Als Adsorbens bzw. Katalysator eignen sich auch
Komponenten, die feinverteilt auf einem jeweils weiteren porösen Trägermaterial
aufgebracht sein können. Das aufzubringende Schichtsystem kann noch zusätzliche
Schichten wie z. B. eine äußere Schutzschicht gegen Vergiftung aufweisen.
Dem Trägermaterial zugeordnet ist eine Heizstruktur, welche es erlaubt, zumindest
Teile der Adsorptionsschicht mit einer über der Zeit in Strömungsrichtung veränderli
che Temperatur zu beaufschlagen.
Abb. 2 zeigt einen solchen Träger mit einem darunter befindlichen keramischen
Flachheizkörper (15), dessen Heizelemente (16 bis 19) separat ansteuerbar sind und
somit eine Temperaturfront entlang der Strömungsrichtung erzeugt werden kann.
Abb. 3 zeigt, wie das hohe Temperaturniveau (20) für die Desorption mit zunehmen
der Zeit in Strömungsrichtung wandert (Träger nicht dargestellt). Beim Erreichen des
Segments vor der Katalysatorschicht wird zusätzlich das dem Katalysator zugeord
nete Heizelement (21) in Betrieb genommen. Wurde das Adsorbens zuvor mit einer
gasförmigen Komponenten bei einer Temperatur Tads beladen, so desorbieren diese
Stoffe mit exponentiell zunehmender Geschwindigkeit beim Aufheizen auf die höhere
Temperatur. Da die Temperaturerhöhung sequentiell über der Strömungsrichtung
des Gases erfolgt, verstärkt sich dieser Effekt der Desorption, wie in Abb. 4 darge
stellt zunehmend mit der Strömungsrichtung (Träger nicht dargestellt, Heizelemente
nur teilweise dargestellt). Der vor Erreichen der Katalysatorschicht vorliegende hohe
Desorptionspeak (300) wird danach der bereits auf Reaktionstemperatur TR befindli
chen Katalysatorschicht zugeleitet. Durch die vergleichsweise hohen Konzentrati
onswerte wird bei der Verbrennung an der Katalysatoroberfläche zusätzlich die Ver
brennungswärme freigesetzt. Dies führt zu einer nochmaligen Erhöhung der Oberflä
chentemperatur. Um Energie zu sparen, werden die Heizelemente für die Desorption
nach dem Erreichen einer bestimmten Temperatur wieder abgeschaltet.
Die sequentielle Ansteuerung der Heizelemente in Richtung der Strömungsrichtung
führt auch dazu, daß in Strömungsrichtung zunehmend weniger Energie benötigt
wird, um das gleiche Temperaturniveau zu erreichen. Gleichzeitig zur Übertragung
des Stoffstromes erfolgt nämlich ein rekuperativer Wärmeaustausch mit der nachfol
genden Adsorptions- oder Katalysatorschicht.
Um an einen Träger längs der Strömungsrichtung in zeitlicher Abfolge höhere Ober
flächentemperaturen zu erzeugen, ist es auch möglich, mit einem strukturierten Trä
germaterial und einer einzigen Kontaktierung zu arbeiten. Durch Unterschiede in den
physikalischen Kenngrößen wie Masse, Dichte, Wärmeleitfähigkeit, elektrische Leit
fähigkeit u.a.m. längs der Strömungsrichtung können Unterschiede im Aufheizver
halten erzeugt werden.
Abb. 5 zeigt eine Trägerstruktur im Schnitt, bei welcher über der Strömungsrichtung
eine zusätzliche, mit steigender Lauflänge bessere thermische Isolierung Ti1 bis Ti4
aufgebracht wurde. Diese Schicht könnte zugleich als Haftvermittler für die darüber
aufzubringende Schicht des Adsorptionsmittels dienen. Sollte durch die Aufbringung
der keramischen Schichten die Funktion der Wärmeübertragung zu stark einge
schränkt werden, könnte die Rückseite der Folie zur besseren Wärmeübertragung
unbeschichtet bleiben.
Eine bevorzugte Ausführungsform eines metallischen Trägers ist in Abb. 6 als Drauf
sicht dargestellt. Der Träger selbst kann hierbei als mehrfach separat ansteuerbares
Heizelement benutzt werden. Dazu wurde das Trägermaterial an ausgewählten
Stellen (200) unterbrochen oder entfernt. Beim Anlegen einer Spannung U am äuße
ren Ende des Segments 201 an dessen Stellen 22 und 23 erfolgt jeweils bevorzugt
eine Temperaturerhöhung in Segment 201. Die in Strömungsrichtung folgenden
Segmente 202-204 können danach über diese zugeordneten Kontaktstellen 24/25
ff. aufgeheizt werden.
Tabelle 1 zeigt den rechnerisch ermittelten zeitlichen Verlauf des Leistungsbedarfs
bei der sequentiellen Aufheizung der Adsorptionssegmente 201 bis 203 und des mit
Katalysator beschichteten Segments 204 bei einer Länge von 10 mm und einer
Breite von 400 mm. Um sicherzustellen, daß desorbierte Stoffe erst zum Katalysator
gelangen, wenn dieser eine Mindesttemperatur oberhalb der Zündtemperatur auf
weist, wird der Katalysator einige Sekunden vor dem davorliegenden Adsorberseg
ment aufgeheizt. Der zeitlich ermittelte Wert für den Leistungsbedarf beträgt 43 Watt.
Der Leistungsbedarf nimmt jedoch um den Faktor 3 bzw. 5 zu, wenn die Strömungs
geschwindigkeit auf 10 bzw. 50 m/s erhöht wird. Um den Leistungsbedarf auch bei
höheren Strömungsgeschwindigkeiten, insbesondere zum Aufheizen der Katalysa
torschicht zu begrenzen, kann die Strömungsgeschwindigkeit durch zugeordnete
strömungsmechanische Komponenten wie z. B. bewegliche Luftleitbleche verkleinert
werden. Eine besonders vorteilhafte Ausführung ist in Abb. 7 dargestellt, wobei ein
zusätzlich aufgebrachtes Bimetall (30) im Bereich der Rückseite der Katalysator
schicht angeordnet ist. Somit wird im Zeitbereich der hohen elektrischen Leistung die
Strömungsgeschwindigkeit deutlich verkleinert. Es ist ebenfalls möglich, den metalli
schen Träger als Bimetall auszuführen und somit ein zusätzliches Bauteil einzuspa
ren.
Die beschichteten Träger können in gewickelter oder gestapelter Form zu einer Vor
richtung zusammengebaut werden. Abb. 8 zeigt eine derartige Vorrichtung, in wel
cher einzelne, perforierte Platten, durch Abstandshalter getrennt, zusammengesetzt
und jeweils drei davon elektrisch parallel geschaltet werden.
Eine bevorzugte Form für die Abstandshalter (40) ist in Abb. 7, als Schnitt Y-Z von
Abb. 9 dargestellt. Dabei sind die Ausstanzungen der Perforation teilweise mit einem
Wulst versehen, um gleichzeitig als Abstandshalter zu fungieren. Verformungen an
der äußeren Oberfläche sind insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer Verbesse
rung der Stoffübertragung von der Gasphase an die Adsorptionsschicht von wesent
licher Bedeutung. Eine Berechnung des Stoffübertragungskoeffizienten β zeigt, daß
dieser innerhalb eines Schichtaufbaus mit 2 mm Abstand β von ursprünglich 30 cm/s
auf unter 10 cm/s nach 30 mm abnimmt (Temperatur = 50°C, Strömungsgeschwin
digkeit von Luft = 10 m/s).
Um den äußeren Stofftransport bei der unterhalb von 50 m/s stets laminare Strö
mung zu verbessern, werden zusätzliche mechanische Verformungen oder Bauteile
eingebracht, um den Stofftransport lokal zu verbessern. Derartige Elemente können
längs der Strömungsrichtung in Abständen von 5 bis 30 mm angeordnet sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung wird dann erreicht, wenn die Perforation für
die Trennung der Einzelsegmente des Trägers gleichzeitig als Abstandshalter
und/oder als strömungsmechanische Bauteile zur Verbesserung des Stofftransports
ausgeführt sind.
Wie bereits aufgezeigt wurde, benötigen die Trägerfolien eine vergleichsweise gerin
ge Leistung, sodaß es grundsätzlich möglich ist, mehrere Folien gleichzeitig elek
trisch anzusteuern.
Abb. 11 zeigt den Zusammenbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei je
weils 3 Folien zu einem Paket zusammengefaßt werden, um den Kontaktierungsauf
wand zu minimieren. Der Leistungsbedarf eines solchen Systems beträgt ca. 130
Watt im zeitlichen Mittel. Vorteilhafterweise werden beim Betrieb der Vorrichtung so
viele Einzelfolien miteinander verschaltet, wie es die energetischen Voraussetzungen
erlauben. Dabei wird beginnend mit der Adsorptionsschicht am Strömungseintritt die
Temperatur der nachfolgenden Schichten bis zur Katalysatorschicht erhöht. Nach
dem Erreichen der Katalysatorschicht wird der Beheizungsvorgang mit dem nächsten
Paket fortgeführt, bis die gesamte Vorrichtung mit erhöhter Temperatur beaufschlagt
wurde.
Die insgesamt in das Reinigungssystem eingebrachte elektrische Leistung ist ver
gleichsweise gering. Eine wesentliche Störung der Kühlfunktion ist somit nicht gege
ben, da nur weniger als 10% der Folien gleichzeitig beheizt werden. Die zusätzlich
eingebrachte Wärme, insbesondere bei der Beheizung des Katalysators, ist auch
deshalb minimal, weil diese Wärme unmittelbar am Austritt des Kühlluftstromes ein
gebracht und danach konvektiv abgeführt wird.
Beim Einbau einer solchen Vorrichtung ist es oft nicht möglich, den Volumenstrom
bezüglich verschiedener Partikel und gasförmiger Komponenten zu reinigen, welche
die adsorptiven und/oder katalytischen Eigenschaften negativ beeinflussen. Die er
findungsgemäße Vorrichtung erlaubt jedoch ein Verfahren, das in geeigneten zeitli
chen Abständen die Adsorptions- und/oder Katalysatorschicht auf lokal hohe Tempe
ratur z. B. elektrisch aufgeheizt wird, um die störenden Ablagerungen thermisch zu
zersetzen bzw. zu desorbieren.
Bei einer Vorrichtung bestehend aus 21 Einzelfolien die durch verformte Perforierungen im ab
stand von ca. 2 mm angeordnet sind wurden jeweils 3 Folien gemeinsam kontaktiert. Die Edel
stahlfolien hatten einen Aufbau gemäß Fig. 4, wobei die mit Hilfe von Langlöchern ausgeführten
Perforationen mit 80% der Längen dominierten.
Die Oberflächentemperaturen wurden mit Hilfe von aufgeklebten dünnen Thermoelementen
NiCr/Ni in der Mitte der jeweiligen Schicht erfasst. Die Folien hatten eine Stärke von 0.15 mm,
ihre Länge betrug 200 mm, die Breite jeweils 10 mm.
Bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 1.0 m/sec wurden bei einem mit ca 20°C eintretenden
Volumenstrom (Luft) folgender Leistungsbedarf ermittelt.
Adsorberschicht:
100°C: 120-150 Watt
100°C: 120-150 Watt
Katalysatorschicht:
200°C: 210-250 Watt
300°C: 330-380 Watt
200°C: 210-250 Watt
300°C: 330-380 Watt
Die experimentell ermittelten Ergebnisse decken sich somit gut mit den zuvor rechnerisch ermit
telten Werten.
Auf zwei glatte und eine gewellte Alumiumfolie wurden zwei hintereinander liegende dünne
Streifen mit 100 mm Breite und 10 mm Tiefe eines temperaturbeständigen Kunststoffharzes auf
gesprüht. Auf den noch nicht ausgehärtete Film wurde sodann in einer Wirbelschicht eine Mo
noschicht eines porösen Adsorberharzes in Form von kleinen Kügelchen mit ca. 0.5 mm Durch
messer aufgebracht. Nach ca. 2 h war die Klebeschicht ausgehärtet und die Adsorberschicht fest
fixiert. Durch Stapeln dieser Folien in der Weise, daß die gewellte Folie als Abstandshalter zwi
schen den glatten Folien dient, wurde ein Adsorbermodul aufgebaut, der von schadstoffhaltiger
Luft durchströmt werden konnte. Auf den nicht beschichteten außen liegenden Seiten der glatten
Alufolie war parallel zu den Adsorberstreifen jeweils ein elektrischer Heizleiter mit Hilfe eines
Klebers fixiert. Diesem Adsorbermodul wurde ein Katalysatormodul mit 100 mm Breite und 15
mm Tiefe nachgeschaltet, der ebenfalls aus zwei glatten Folie mit Heizleiter und einer gewellten
Folie aufgebaut war. Allerdings handelte es hier um Edelstahlfolien, beschichtet mit einer dünnen
Alumiumoxid-Schicht, in die durch Imprägnierung 1,2% Palladium feinverteilt eingebracht wur
den.
Das System wurde für 10 min mit bei einer Lineargeschwindigkeit von 4 m/s mit Luft durch
strömt, die als Modellschadstoff 30 ppm Butylbenzol enthielt. Dabei wurde ein Abscheidegrad
von < 70% erzielt. Durch kurzzeitiges Aufheizen der Adsorberstreifen auf 140°C und des Kataly
satorstreifens auf 200°C wurde der Schadstoff desorbiert und nachfolgend am Katalysator zu ca.
70% umgesetzt. Dabei wurde darauf geachtet, daß der Katalysator seine Betriebstemperatur er
reicht hatte, bevor der Schadstoff desorbiert wurde. So konnten partiell oxidierte geruchsintensive
Reaktionsprodukte vermieden werden, wie sie sich bekanntermaßen bei tieferen Temperaturen
bilden können.
Anstelle einer Alumiumfolie und einer Edelstahlfolie wurden die beiden Adsorberschichten sowie
die Katalysatorschicht auf eine einzige Folie aufgebracht. Dabei handelte es sich wieder um zwei
glatte Folien, die jeweils mit Aluminiumoxid beschichtet waren. Der Abstand von ca. 1.5 mm wur
de durch elektrisch nicht leitende Abstandshalter aus wenigen keramisierten Metallelementen ge
bildet. Zwischen den Adsorberstreifen und zwischen Adsorberstreifen und Katalysatorstreifen
wurden Perforierungen erzeugt. Damit konnten diese Streifen unabhängig voneinander durch
elektrischen Strom aufgeheizt werden.
Die Schadstoffkonzentration und Strömungsbedingungen bei der Adsorption und Desorption wa
ren die gleichen wie in Beispiel 1. Durch die direkte Beheizung konnte die Freisetzung der Schad
stoffe in kürzerer Zeit erfolgen und die Katalysatortemperatur auf 240°C gesteigert werden. Da
mit konnte bei gleichem Abscheidegrad bei der Adsorption der Umsetzungsgrad am Katalysator
auf 85% gesteigert werden.
Anstelle der keramikbeschichteten Edelstahlfolie wurde eine Edelstahlfolie eingesetzt, die mit
einem Laminat aus Aluminium belegt war. Bei einer Temperaturbehandlung entsteht aus dem Alu
minium-Laminat eine Alumiumoxidschicht, die einen hervorragenden Haftgrund für die Adsorber
und Katalyatorschichten darstellt. In diesem Beispiel wurde als Bindemittel für die Adsorber
schicht ein Kunstoff-Dipersionskleber und als Adsorbermaterial Aktivkohle mit einer Körnung
von ca. 1 mm eingesetzt. Als Abstandshalter diente hier nicht eine gewellt Folie, sondern die Per
forierungen gemäß Beispiel 2 waren durch eine Art Tiefziehen so hergestellt worden, daß sie ei
nen Anstand zwischen den Folien von ca. 1,5 mm erzeugten. Die Katalysatorschicht wurde durch
Aufsprühen eines ca. 7 mm tiefen Streifens eines gemahlenen handelsüblichen Edelmetallkataly
sators und eines 10 mm breiten Streifens eines gemahlenen handelsüblichen Chromoxidkatalysa
tors hergestellt. Als Bindemittel wurde dabei ein frisch hergestelltes Alumiumhydoxid-Sol ver
wendet.
Die Schadstoffkonzentration und Strömungsgeschwindigkeiten bei der Adsorption und Desorption
waren die gleichen wie in Beispiel 1. Durch die turbulenten Strömungsbedingungen zwischen der
Folien aufgrund der scharfkantigen Abstandhalter konnte die Stoffübertragung verbessert und der
Abscheidegrad bei der Adsorption auf < 80% gesteigert werden. Der Umsetzungsgrad am Kataly
sator erhöhte sich im Vergleich zu Beispiel 2 nicht, jedoch konnte der Edelmetallgehalt durch die
Verwendung des Mischoxidkatalysators reduziert werden.
Der Aufbau des Adsorber/Katalysatormoduls sowie die Konzentrations- und Strömungsbedingun
gen waren mit Beispiel 3 identisch.
Bei der Desorption wurde die Strömungsgeschwindigkeit jedoch auf 0,5 m/s reduziert. Durch die
se Maßnahme konnte bei gleicher elektrische Leistung die Temperatur für die Desorption und
die Reaktion um ca. 30°C gesteigert werden. Bei gleichzeitig erhöhter Verweilzeit steigerte sich
damit der Umsatzgrad am Katalysator auf < 90%.
Claims (34)
1. Vorrichtung zur Entfernung von Schadstoffen aus hohen Volumenströmen mit
mindestens einer auf einem Träger aufgebrachten adsorptiv wirksamen
Schicht und mindestens einer Katalysatorschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß bei mindestens einer Adsorptionsschicht in der Phase der Desorption ei
ne zeitlich veränderte Temperatur längs der Strömungsrichtung aufgeprägt
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der minde
stens einen Adsorptionsschicht in Strömungsrichtung mindestens eine Kataly
satorschicht angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schicht
mind. ein Heizelement zugeordnet ist, welches separat ansteuerbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der Adsorptionsschichten aus Aktivkohle besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke
und/oder die Zusammensetzung mindestens einer Adsorptionsschicht in
Strömungsrichtung variiert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Schicht
systeme auf einen planaren oder gekrümmten Träger aufgebracht werden und
zu einem mehrlagigen, durchströmbaren Schichtaufbau gestapelt oder gewic
kelt werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zugleich als Kühler für den Kühlkreislauf eines Motors oder als Verdampfer
einer Klimaanlage dient.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zugleich als Wärmeaustauscher zur Beheizung oder Kühlung eines Raumes
dient.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in
räumlicher Nähe vor oder nach einem Wärmeaustauschersystems separat
montiert wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumen
strom, der durch einzelne Lamellen oder Lamellenpakete strömt, durch an
steuerbare strömungsmechanische Einrichtungen um mindenstens einen
Faktor 2 zurückgenommen werden kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die strömungs
mechanische Einrichtung mechanisch verstellbare Bleche sind, welche den
Zutritt des Anströmvolumens beeinflussen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des
Trägers einen Bimetallstreifen aufweist und sich dadurch bei Erwärmung der
offene Querschnitt für die Strömung verkleinert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermate
rial aus einem Metall besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermate
rial für die Beschichtung aus Edelstahl besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermate
rial für die Beschichtung aus Aluminium besteht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Trä
germaterial zusätzlich oxidische Schichten als Zwischenschicht aufgebracht
werden.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische
Träger Perforationen aufweist, um einen Strompfad quer zur Strömungsrich
tung zu erzeugen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforation
mindestens 25% der Lauflänge in Strömungsrichtung beträgt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforation
durch Langlöcher ausgeführt ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallträger
Ausprägungen aufweist, welche als Abstandshalter zwischen einzelnen Me
tallfolien dienen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallträger
Ausprägungen aufweist, die so geformt und zueinander angeordnet sind, daß
bei der Überströmung Verwirbelungen zur Verbesserung des Stofftransports
entstehen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausprägun
gen einen Abstand von weniger als 2 cm haben.
23. Vorrichtung nach Anspruch 17, 20 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Perforation für die Führung des Strompfades zugleich als Abstandshalter
und/oder als Strömungselemente für die Optimierung des Stofftransports aus
gebildet sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß weniger als 50%
der Oberfläche der Vorrichtung mit Katalysator beaufschlagt werden.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß weniger als
50% der Oberfläche des Katalysators als Edelmetallkatalysator aufgebracht
werden.
26. Vorrichtung nach Anspruch 13 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
metallische Träger gleichzeitig als Heizelement dient.
27. Vorrichtung nach Anspruch 13 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß die me
tallischen Lamellen am äußeren Ende mit Hilfe eines kammförmigen Stecke
lements kontaktiert werden.
28. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest Teile
der zugehörigen Schaltungselektronik in unmittelbarer Nähe des Steckverbin
ders angeordnet sind.
29. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 1-28, dadurch ge
kennzeichnet, daß die auf der Einzelfolie enthaltenen streifenförmigen Heize
lemente in Strömungsrichtung nacheinander angesteuert werden.
30. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 1-28, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Heizelement der Katalysatorschicht noch vor dem un
mittelbar davorliegenden Element der Adsorberschicht eingeschaltet wird.
31. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 1-28, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Regeneration des Katalysators nach längerer Betriebs
dauer die Katalysatorschicht durch Aufheizen des Heizelements auf eine um
mindestens 50 Grad höhere Temperatur als die übliche Betriebstemperatur,
störende Ablagerungen durch Verbrennung und/oder thermische Desorption
entfernt werden.
32. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 7 und 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei Unterschreiten eines zeitlich gewichteten Grenzwertes
der Fahrzeuggeschwindigkeit die Zwangslüftung (Ventilator) zugeschaltet
wird.
33. Verwendung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigung oder Rückgewinnung von Prozeßgasen erfolgt oder das
Verfahren zur Reinigung von Abluft oder Umgebungsluft angewendet wird.
34. Verwendung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gereinigte Luftstrom als Ansaugluft für ein Filter für die Innenbelüftung
eines Fahrzeugs oder Flugzeugs benutzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104692 DE19904692A1 (de) | 1999-02-05 | 1999-02-05 | Strukturiertes Adsorbersystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104692 DE19904692A1 (de) | 1999-02-05 | 1999-02-05 | Strukturiertes Adsorbersystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19904692A1 true DE19904692A1 (de) | 2000-08-10 |
Family
ID=7896539
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999104692 Withdrawn DE19904692A1 (de) | 1999-02-05 | 1999-02-05 | Strukturiertes Adsorbersystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19904692A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009031305A1 (de) | 2009-06-30 | 2011-01-05 | Uhde Gmbh | Katalysatorbeschichteter Träger, Verfahren zu dessen Herstellung, ein damit ausgestatteter Reaktor und dessen Verwendung |
-
1999
- 1999-02-05 DE DE1999104692 patent/DE19904692A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009031305A1 (de) | 2009-06-30 | 2011-01-05 | Uhde Gmbh | Katalysatorbeschichteter Träger, Verfahren zu dessen Herstellung, ein damit ausgestatteter Reaktor und dessen Verwendung |
WO2011000493A2 (de) | 2009-06-30 | 2011-01-06 | Uhde Gmbh | Katalysatorbeschichteter träger, verfahren zu dessen herstellung, ein damit ausgestatteter reaktor und dessen verwendung |
US9421513B2 (en) | 2009-06-30 | 2016-08-23 | Thyssenkrupp Uhde Gmbh | Catalyst-coated support, method for the production thereof, a reactor equipped therewith, and use thereof |
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