DE19904486C1 - Elektrisch auslösender Federspeicher - Google Patents
Elektrisch auslösender FederspeicherInfo
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Abstract
Es wird ein leichtgängiger und sehr schnell auslösender Federspeicher (10) beschrieben, bei dem zwischen zwei in einem Schacht (32) angeordneten Wälzelementen (21, 22) eine mit einem Anker (27) einer elektrischen Spule (28) verbundene Auslösezunge (30) angeordnet ist. Bei einer Auslösung findet eine äußerst leichtgängige, schlupffreie Bewegung der Wälzkörper (21, 22) im Schacht (32) statt (Fig. 1).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrisch auslösenden
Federspeicher gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche Federspeicher sind grundsätzlich bereits in verschie
denen Ausführungsformen bekannt.
Für verschiedene Anwendungsgebiete bringen sie jedoch nicht
die gewünschten oder zu fordernden Funktionen.
Die in Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen häu
fig verwendeten Kopfstützen haben den erheblichen Nachteil,
daß bei einem Aufprall eines anderen Fahrzeugs auf die Heck
partie des mit Kopfstützen ausgestatteten Fahrzeugs der Kopf
des dortigen Insassen mit großer Heftigkeit auf die norma
lerweise in einigem Abstand vom Hinterkopf befindliche Kopf
stütze aufschlägt. Dies führt in vielen Fällen zu einem ge
fährlichen Schleudertrauma mit erheblichen Spätfolgen.
Hier wäre bei einem etwaigen Auffahrunfall ein schnelles
Heranführen der zurückliegenden Kopfstütze an den Kopf des
Insassen und damit eine volle Abstützung des Kopfes im Mo
ment des Auffahrunfalles von großem Vorteil. Es gibt aber
auch zahlreiche andere Situationen, in denen eine schnell
auslösende Kraft und eine darauf basierende schnelle Bewe
gung benötigt wird.
Erreicht wird dies zur Zeit noch mit pyrotechnischen Syste
men, bei denen zwar eine schnelle Reaktionzeit gewährleistet
ist, die aber den Nachteil haben, daß sie grundsätzlich nur
einmal aktiviert werden können. Es erfordert einen recht
großen Aufwand, sie nach einem Anwendungsfall wieder funkti
onsfähig zu machen.
Aus der DE 41 05 829 C2 ist eine komplex aufgebaute Sicher
heitseinrichtung bekannt, die sich nach einer zu Prüf
zwecken vorgenommenen Auslösung einfach zurückstellen lässt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Federspei
cher gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, der un
ter Beibehaltung der schnellen Reaktionszeit im Einsatzfall
im Anschluß an einen solchen Einsatzfall mit relativ gerin
gem Aufwand erneut funktionsfähig gemacht werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit Hilfe der Merkmale des
Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungsfiguren beispielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau eines solchen
elektrisch auslösenden Federspeichers mit
einer Druckfeder,
Fig. 2 eine Variante mit zwei parallelen Druckfedern,
die über eine einzige Auslöseinrichtung gesteu
ert werden in einer ersten Seitenansicht im
Schnitt,
Fig. 3 die Variante gemäß Fig. 2 in einer anderen
Seitenansicht,
Fig. 4 die Variante gemäß Fig. 2 und 3 im Querschnitt
entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 5 eine Detail-Darstellung der Rastnut mit Zylin
derrollen und Auslösezunge sowie
Fig. 5a eine perspektivische Darstellung der Auslöse-
Einrichtung mit Spule, Auslösezunge, Zylinder
rollen und Aufnahmeschacht.
Fig. 1 zeigt einen elektrisch auslösenden Federspeicher 10,
der als zylindrischer Hohlkörper 11 ausgebildet ist und in
seinem Inneren einen Bolzen 12 aufweist, der vorzugsweise
aus einem Kern 13 aus Hartgummi mit einem an zwei Seiten
vorhandenen, den Kern 13 abdeckenden flachen Stahlblech 14
besteht, das in seinem unteren Bereich rechteckig abgewin
kelte Stützflächen 15 für einen Druckteller 15a einer Druck
feder 16 aufweist. Im oberen Bereich stehen die beiden seit
lichen Flächen des Stahlblechs 14 über einen Bogen 17 mit
einander in Verbindung, so daß der Hartgummi-Kern 13 dort
vom Stahlblech 14 voll abgedeckt wird. Im unteren Bereich
ragt der Kern 13 um ein hinreichendes Maß aus dem Stahlblech
heraus. Der dort herausragende Teil 18 des Kerns 13 dient im
Falle einer Auslösung des Federspeichers 10 als Dämpfungs
glied, wenn der Bolzen 12 auf den unteren Boden 19 des Fe
derspeichers 10 aufschlägt.
Das Stahlblech 14 weist in seinem oberen Bereich seitlich
eine Rastnut 20 auf, in die eine der Zylinderrollen 21 und
22 unter der Kraft einer Andruckfeder 23 gedrückt wird.
Durch die in die Rastnut 20 eingreifende Zylinderrolle 21
wird verhindert, daß sich der Bolzen 12 unter der Einwirkung
der Druckfeder 16 in Richtung des Pfeils A nach unten be
wegt.
Die Andruckfeder 23 stützt sich einerseits auf einer Aufla
gerplatte 24 und zum anderen an der Abdeckplatte 25 eines
Elektromagneten 26 ab. Der Elektromagnet weist einen in ihm
angeordneten und in Achsrichtung beweglichen Anker 27 auf.
Der Elektromagnet 26 weist ferner eine elektrische Spule 28
mit einem nach außen gehenden elektrischen Anschluß 29 auf.
Mit Hilfe der Spule 28 wird im Falle einer Auslösung des Fe
derspeichers durch einen Stromimpuls der Anker 27 nach oben
in Richtung des Pfeils B bewegt. Dadurch wird gleichzeitig
auch die zwischen den beiden Zylinderrollen 21, 22 angeord
nete flache Auslösezunge 30 nach oben gezogen und eine Ab
rollbewegung der Zylinderrollen 21, 22 auf der Auslösezunge
30 einerseits und an Begrenzungsflächen 31 des Schachtes 32
veranlaßt. Die Zylinderrolle 21 wird dadurch aus der Rastnut
20 herausgeführt oder genauer gesagt herausgerollt und der
Bolzen 12 damit derart freigegeben, daß dieser unter der
Einwirkung der Druckfeder 16 nach unten in Richtung des
Pfeils A bewegt wird. Ein im Inneren des Bolzens 12 angeord
neter und an der Innenseite der Rastnut 20 des Stahlblechs
14 anliegender Seilnippel 33 und die mit ihm verbundene See
le 34 des Bowdenzugs 35 folgen dieser Bewegung.
So kann die Bewegung des Bolzens 12 auch auf entfernt lieg
gende Bauteile übertragen werden.
Selbstverständlich kann bei einer entsprechenden Gestaltung
der Unterseite 19 des Bolzens 12 dieser auch direkt und ohne
Zwischenschaltung des Bowdenzugs 35 seine Bewegung auf ein
anderes Bauelement übertragen, wie dies beispielsweise in
Fig. 3 dargestellt ist.
Während der Hohlkörper 11 eine zylindrische Gestalt hat, ist
der Schacht 32 im wesentlichen quaderförmig und somit von
rechteckigem bzw. quadratischem Querschnitt, damit die Zy
linderrollen 21, 22 an seiner inneren Begrenzungsfläche 31
abrollen können. Werden anstelle der Zylinderrollen 21, 22
Kugeln verwendet, so ist die Gestalt des Schachtes 32 diesen
anderen Wälzkörpern selbstverständlich anzupassen.
Der Winkel alpha, unter dem die Achse der aus Anker 27 und
Auslösezunge 30 gebildeten Auslöseeinrichtung gegenüber der
Hauptachse des Hohlkörpers 11 und der Druckfeder 16 geneigt
ist, ist weitgehend frei wählbar. Es hat sich jedoch ein
Winkel von etwa 45° als sehr vorteilhaft erwiesen. Bei An
wendung einer zweiten Auslöseeinrichtung (eines zweiten Ak
tivators) zur Erzielung einer gesteigerten Funktionssicher
heit kann diese zweite Auslöseeinrichtung (dieser zweite Ak
tivator) einen Winkel von -45° gegenüber der Hauptachse des
Hohlkörpers 11 und der Druckfeder 16 und damit einen Versatz
von 90° gegenüber der ersten Auslöseeinrichtung (dem ersten
Aktivator) aufweisen. Damit ist sichergestellt, daß stoßbe
dingte mechanische Störimpulse nicht zu Fehlauslösungen füh
ren können. Eine Stoßkomponente, die in Richtung der einen
Auslöseeinrichtung (des einen Aktivators) voll wirksam ist,
bleibt dann in Richtung der anderen Auslöseeinrichtung (des
anderen Aktivators) ohne Wirkung, denn eine mechanische
Stoßkomponente, die nur in Richtung der Achse des ersten Ak
tivators wirkt, kann nicht ungewollt den um 90° versetzten
zweiten Aktivators mitauslösen. Die Aktivierung nur einer
Auslöseeinrichtung (eines Aktivators) führt aber noch nicht
zur Freigabe des Bolzens 12 und zu dessen Auslenkung durch
die Druckfeder 16. Dazu ist die gleichzeitige Betätigung
beider Auslöseeinrichtungen (Aktivatoren) erforderlich.
Das zentrale Mittelteil des Bolzens 12 kann statt mit einem
Kern 13 aus Hartgummi grundsätzlich auch massiv ausgebildet
sein. Aus fertigungstechnischen Gründen, aus Kostengründen
und um die Massen möglichst gering zu halten, ist es aber
von Vorteil, ein aus Gummi, insbesondere aus Hartgummi, be
stehendes Innenteil vorzusehen, das von einem Stahlblech 14
bzw. Metallband entsprechender Qualität abgedeckt wird. Ge
gebenenfalls kann auch ein gehärtetes Stahlband 14 zum Ein
satz kommen.
Bei Verwendung eines Kerns 13 aus Hartgummi ist es sinnvoll,
an der Innenseite der Rastnut 20 einen Seilnippel vorzuse
hen, der seinerseits mit der Seele 34 des Bowdenzugs 35 di
rekt verbunden ist. Dadurch wird die Kraftübertragung zwi
schen der Rastnut 20 und dem Bowdenzug 35 direkter ausgebil
det.
Bei der Auswahl der Spule 28 des Aktivators sollte darauf
geachtet werden, daß bereits ein äußerst kurzer Stromimpuls
zur Auslösung ausreicht. So wird eine schnelle Reaktion ge
währleistet.
Der Boden 19 des Hohlkörpers 11 dient als Anschlag und Weg
begrenzer.
Fig. 2 zeigt eine Variante des Federspeicher 10 gemäß Fig.
1, bei der zwei Druckfedern 16a und 16b nebeneinander ange
ordnet sind. Dadurch läßt sich bei gleicher Federkraft eine
in einer Richtung zwar etwas breitere, zugleich aber in der
anderen Richtung flachere Ausführung erreichen. Im übrigen
sind die Elemente weitgehend übereinstimmend.
Anstelle der einen Auslösezunge 30 sind bei dieser Ausfüh
rungsform jedoch zwei Auslösezungen 30a und 30b vorhanden,
die über ein beiden gemeinsames Ankerelement 37 bewegbar
sind. Wird ein Stromimpuls auf die Spule 28a gegeben, so
werden das Element des Ankers 37 und damit auch die Auslöse
zungen 30a, 30b nach oben bewegt. Die Zylinderrollen 21, 22
werden damit zwangsläufig nach rechts (schräg nach oben bzw.
schräg nach unten) bewegt und damit aus den Rastnuten 20a
und 20b herausgeführt. Der Hohlkörper 38, der die Doppel-
Anordnung der Druckfedern 16a und 16b umschließt, wird unter
deren Federkraft spontan nach unten bewegt. Dies gilt auch
für den fest damit verbundenen unteren Teil 19a des Feder
speichers 10.
Fig. 3 zeigt eine Darstellung des Federspeichers 10 gemäß
Fig. 2 in Seitenansicht und läßt die flache Bauweise klar
erkennen.
Fig. 4 schließlich zeigt eine Schnittdarstellung der Fig. 2
entlang der dortigen Linie III-III.
Nach einer Auslösung des Federspeichers 10 wird dieser durch
Rückführung in die Ausgangslage erneut gespannt und ist dann
sofort wieder voll einsatzbereit.
Der Achswinkel alpha ermöglich eine den jeweiligen Bedürf
nissen entsprechende vorteilhafte Eingriffsgeometrie an der
Rastnut 20, 20a, 20b im Eingriffsbereich der Zylinderrollen
21, 22, 21a, 22a, 21a, 21b. Es werden reine Wälzbewegungen
der Zylinderrollen auf der Auslösezunge 30 und an den Innen
wandungen des Schachts 32 ohne Schlupf erreicht.
Der klein dimensionierbare Auslösemechanismus ist äußerst
massearm und ermöglicht Auslösezeiten von weniger als 1 ms.
Das System erfordert nur geringe Auslösekräfte.
Der Achswinkel ermöglicht ferner einen Ausweichvorgang der
Zylinderrollen 21, 22 beim Spannen des Systems derart, dass
diese Zylinderrollen oberhalb des Bolzen 12 nach dem Auslö
sevorgang wieder in die vorgeschobene Stellung gehen. Sie
lassen sich problemlos zurücksetzen, wenn der Bolzen 12 mit
seinem Kopf auf die Zylinderrollen 21, 22 trifft. Nach Er
reichen der Endlage des Bolzens 12 haben die Zylinderrollen
21, 22 wieder eine entlastete Position und ihre Bereit
schaftsstellung erreicht.
Claims (8)
1. Elektrisch auslösender Federspeicher, dadurch gekenn
zeichnet, daß paarweise angeordnete Wälzelemente (21, 22;
21a, 22a), mit einer zwischen ihnen liegenden Auslösezun
ge (30, 30a, 30b) als Gesamteinheit in eine Rastnut (20)
eines durch eine Druckfeder (16, 16a, 16b) beaufschlagten
Bolzens (12, 12a) eingreifen, wobei die Auslösezunge (30,
30a, 30b) über einen Anker (35, 37) einer elektrischen
Spule (28, 28a) derart axial bewegbar ist, daß die Wälze
lemente leichtgängig und schlupffrei aus der Rastnut (20)
herausbewegbar sind.
2. Federspeicher gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Druckfedern (16a, 16b) in Parallelanordnung vor
handen sind.
3. Federspeicher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wälzelemente Zylinderrollen sind.
4. Federspeicher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wälzelemente Kugeln sind.
5. Federspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse der elektrischen Spule
(28), der Auslösezunge (30) und einer zugehörigen, die
Zylinderrollen (21, 22) in der Rastnut (20) haltenden An
druckfeder (23) unter einem Winkel von 45° zur Hauptachse
des Bolzens (12) und der Druckfeder (16) verläuft.
6. Federspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei aus elektrischer Spule (28),
Auslösezunge (30) und Andruckfeder bestehende Aktivatoren
vorhanden sind, die einmal um 45° im Uhrzeigersinn
und einmal um 45° im Gegenuhrzeigersinn zur Hauptachse
des Bolzens (12) und der Druckfeder (16) versetzt, somit
zueinander um 90° versetzt angeordnet sind.
7. Federspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch,
gekennzeichnet, daß der Bolzen (12) direkt auf ein zu be
tätigendes Element einwirkt.
8. Federspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bolzen (12) mit einem Bowdenzug
(35) verbunden ist, der die Bewegung des Bolzens (12) auf
ein zu betätigendes Element weiterleitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904486A DE19904486C1 (de) | 1999-01-27 | 1999-01-27 | Elektrisch auslösender Federspeicher |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904486A DE19904486C1 (de) | 1999-01-27 | 1999-01-27 | Elektrisch auslösender Federspeicher |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19904486C1 true DE19904486C1 (de) | 2000-12-07 |
Family
ID=7896405
Family Applications (1)
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DE19904486A Expired - Fee Related DE19904486C1 (de) | 1999-01-27 | 1999-01-27 | Elektrisch auslösender Federspeicher |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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- 1999-01-27 DE DE19904486A patent/DE19904486C1/de not_active Expired - Fee Related
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Effective date: 20110802 |