DE19904383C2 - Verfahren zum Reizen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Reizen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone sowie Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reizen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone
mit elektrischen Impulsen. Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens. Elektri
sche Impulse, insbesondere neuro-ähnliche Impulse werden an bestimmten Stellen biologischer Objekte, wie
Tieren oder Menschen angelegt, um bei Entwicklungs- oder Gesundheitsstörungen helfend einzugreifen oder gegenüber
dem Auftreten solcher Störungen vorzubeugen.
Aus dem Stand der Technik (US 4,505,275) ist ein Verfahren zum Stimulieren biologischer Objekte mit elektri
schen Impulsen vorbestimmter Frequenz und Dauer bekannt, wobei zunächst während einer "Indikatorstimulierung" die
Reaktion des Objekts auf die Stimulierung ermittelt wird. Entsprechend den Ergebnissen der Indikatorstimulierung wird
das biologische Objekt anschließend über eine längere Zeitdauer wiederholt stimuliert ("Heilstimulierung"), bis sich eine
gewünschte Reaktion, beispielsweise eine Heilung, einstellt. Da während der gesamten Dauer der Behandlung mit Im
pulsen in gleicher Frequenz und Dauer stimuliert wird, besteht die Gefahr einer Überdosierung.
Aus dem Stand der Technik ist weiter ein Verfahren zum Stimulieren biologischer Objekte mit elektrischen Impulsen bekannt,
das zur Stärkung neuromuskulärer Strukturen des Stütz- und Bewegungsapparates und bestimmter innerer Organe ange
wendet wird und darin besteht, Impulse gegebener Frequenz zu erzeugen und eine Impulsfolge, ggf. unter Einlegung von
Pausen, an bestimmte, an sich bekannte Stellen des biologischen Objekts anzulegen. Die Parameter der Impulse, wie Fre
quenz, Dauer und Stärke, werden unter dem Gesichtspunkt maximaler Effizienz der Reizung bestimmt. Eine Adaptie
rung der Impulse an sich ändernde Gesundheitsverhältnisse des biologischen Objektes erfolgt nicht.
Aus dem Stand der Technik ist weiter ein Verfahren zur Impulsstimulation neuromuskulärer Strukturen des Stütz- und Bewe
gungsapparates bekannt, bei dem die Dauer der Reizimpulse aufgrund persönlicher Einschätzung der elektrophysiologi
schen Parameter des biologischen Objekts durch den Behandelnden verändert wird. Dabei spielt der Abstand zwischen
den Elektroden eine wesentliche Rolle, insbesondere im Hinblick auf die Impedanz der Hautoberfläche, die von einer
Vielzahl von Faktoren abhängt, die bezüglich der Behandlung nicht einflußbar sind und sich teilweise auch mit dem Ge
sundheitszustand von inneren Organen, auf die eingewirkt werden soll, ändert.
Eine Variante des Verfahrens besteht darin, daß Impulse nied
riger Frequenz und kurzer Dauer im Wege der transkutanen Neurostimulierung von reflektorischen Zonen und auf der
Haut befindlichen Projektionen innerer Organe des biologischen Objekts einwirken. Auch hierbei entstehen Schmerzen
und Einwirkungen auf den Kreislauf und den Stoffwechsel.
Es sind auch Verfahren zur Elektroimpulstherapie bekannt,
in denen auf den Körper des biologischen Objekts
durch transkutane Neurostimulierung eingewirkt wird. Impulse niedriger Frequenz und kurzer Dauer werden mit bipo
laren Elektroden auf bestimmte zu heilende Körperpartien aufgebracht. Dabei ist eine Langzeitstimulation erforderlich,
die mit Schmerzen verbunden ist und den Blutkreislauf und den Stoffwechsel beeinflußt. Der Anwendungsbereich ist da
durch reduziert; die Heilergebnisse sind wegen der Nebenwirkungen fraglich.
Aus der AT 404 228 B ist eine Einrichtung zur Erzeugung von
elektrischen Impulsen zur Stimulierung biologischer Objekte mit einem Impulsgenerator
bekannt, dessen Ausgang an einen Impulsdauermodulator gelegt ist, weiters mit einer
Steuerschaltung, einem Transformator und mit Elektroden, durch welche die vom
Impulsgenerator erzeugten Impulsen auf ein biologisches Objekt, insbesondere auf einen
Patienten, übertragbar sind. Die Impulse sind bipolare Impulse, deren negative Amplitude
größer als deren positive Amplitude ist. Weiter weisen die Impulse eine steigende
Anstiegsflanke auf, an die sich ein langsam abfallendes Plateau anschließt, dem eine steile
Abfallflanke folgt, die nach Nulldurchgang in eine steile Anstiegsflanke eines Impulsteils
mit umgekehrter Polarität übergeht, der nach Durchlauf eines Scheitelwertes auf Null
abfällt. In die Länge der Impulse des Impulsdauermodulators verändert werden. Die
Amplituden können durch Verändern der Einstellungen einer Spannungsquelle verändert
werden. Eine Eigenart der bekannten Einrichtung liegt darin, daß die Einstellung der
elektrischen Impulsen aufgrund empirischer Vorgaben erfolgen muß, wodurch nicht
sichergestellt ist, daß das jeweilige biologische Objekte optimal stimuliert wird. Eine
ähnliche Einrichtung, bei der ebenfalls die Impulseinstellung rein empirisch erfolgt, ist aus
der EP 0 645 162 A1 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Beaufschlagen biologischer
Objekte, wie Tieren oder Menschen, mit elektrischen Impulsen anzugeben, bei
dem sich ein pathologischer Befund verbessert oder das Entstehen eines
pathologischen Befundes verhindert werden kann. Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens anzugeben.
Der auf das Verfahren gerichtete Teil der Aufgabe wird mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß im Prinzip die elektrischen Impulse, mit denen das biologische
Objekt beaufschlagt wird, in geregelter bzw. rückgekoppelter Weise derart verändert wird,
daß sich das während der Reizung an dem biologisch aktiven Punkt erfaßte elektrische
Signal einem vorbestimmten Signal annähert, ist eine optimale Stimulation sichergestellt,
die einen pathologischen Zustand rückbildet oder erst gar nicht entstehen läßt.
Erfindungsgemäß wird das vorbestimmte elektrische Signal an
einem gesunden bzw. intakten biologischen Objekt ermittelt.
Die Merkmale der Unteransprüche 3 und 4 sind an sich bekannt und bilden das
erfindungsgemäße Verfahren in vorteilhafter Weise weiter.
Der Anspruch 5 kennzeichnet die Lösung für den grundsätzlichen Aufbau einer Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens.
Die Reizelektroden-Einrichtung kann wahrend der Stimulation des biologischen Objekts
stationär sein oder ähnlich wie bei einer Massage mit mehr oder weniger großer
Druckausübung bewegt werden.
Die Ansprüche 6 und 7 sind auf vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gerichtet.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelhei
ten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Stirnansicht einer Bipolar-Elektrode,
Fig. 3 ein Beispiel einer Impulsfolge und
Fig. 4 ein Ohr mit biologisch aktiven Punkten.
Gemäß Fig. 1 ist ein Impulsgenerator 2 über einen Impulsmodulator 4 mit einer Reizelektroden-Einrichtung 6 verbun
den, deren Elektroden 8 und 10 an einem biologischen Objekt 12 anliegen.
Ebenfalls an dem biologischen Objekt 12 liegen Elektroden 14 und 16 einer Meßelektroden-Einrichtung 18, die mit einem
Eingang eines Komparators 20 verbunden ist. Mit einem weiteren Eingang des Komparators 20 ist ein Sollwertge
ber 22 verbunden. Der Ausgang des Komparators 20 ist mit einem weiteren Eingang des Impulsmodulators 4 verbunden.
Es versteht sich, daß die Reizelektroden-Einrichtung 6 von dem Impulsmodulator 4 und/oder dem Impulsgenerator 2
galvanisch entkoppelt sein kann. Ebenso versteht sich, daß die Meßelektroden-Einrichtung 18 über eine eigene Strom
versorgung verfügen kann und von dem Komparator 20 galvanisch entkoppelt sein kann. Desweiteren können nicht dar
gestellte Anzeigeneinheiten vorgesehen sein, mit denen die vom Impulsgenerator 2 erzeugten Impulse und das Aus
gangssignal des Komparators 20 bzw. die an seinen Eingängen liegende Differenz sichtbar gemacht werden können.
Die Elektroden 8 und 10 der Reizelektroden-Einrichtung 6 sind vorteilhafterweise ausgebildet, wie in Fig. 2 darge
stellt. Eine innere scheibenförmige Elektrode 8 ist von der als Ringscheibe ausgebildeten Elektrode 10 umgeben. Die
durch die Elektrode 8 und 10 ausgebildete Bipolarelektrode ist eine einzige, handhabbare Einheit mit definiertem Elek
trodenabstand, wobei die innere Elektrode vorteilhafterweise die Signalelektrode ist und die äußere Elektrode auf Masse
liegt.
Die zur Meßelektroden-Einrichtung 18 gehörigen Elektroden können beispielsweise derart ausgebildet sein, daß die
Elektrode 14 eine Elektrodenspitze ist, wohingegen die Elektrode 16 als eine gestrichelt angedeutete Elektrodenman
schette, d. h. großflächig, ausgebildet ist.
Im folgenden wird die Funktion der beschriebenen Anordnung erläutert:
Wenn beispielsweise eine Niese behandelt werden soll, da Nierenschmerzen, Funktionsstörungen usw. diagnostiziert werden, wird die als Bipolar-Elektrode ausgebildete Reizelektroden-Einrichtung 6 über den Nieren am Rücken der je weiligen Person angelegt. Die Meßelektroden-Einrichtung 18 wird derart angebracht, daß die als Manschette ausgebil dete Elektrode 16 um das Handgelenk gewickelt wird und die als Spitze ausgebildete Elektrode 14 an die Zeigefinger spitze angesetzt wird.
Wenn beispielsweise eine Niese behandelt werden soll, da Nierenschmerzen, Funktionsstörungen usw. diagnostiziert werden, wird die als Bipolar-Elektrode ausgebildete Reizelektroden-Einrichtung 6 über den Nieren am Rücken der je weiligen Person angelegt. Die Meßelektroden-Einrichtung 18 wird derart angebracht, daß die als Manschette ausgebil dete Elektrode 16 um das Handgelenk gewickelt wird und die als Spitze ausgebildete Elektrode 14 an die Zeigefinger spitze angesetzt wird.
Bei einem gesunden Menschen wird mit einer entsprechend angebrachten Meßelektroden-Einrichtung ein als Sollwert
dienender Strom gemessen, der am Sollwertgeber 22 eingestellt wird. Außerdem kann in dem Bereich, an den die Reiz
elektroden-Einrichtung angelegt wird, die elektrophysiologische Aktivität in Form von Impulsen erfaßt werden. Der Im
pulsgenerator 2 erzeugt solche neuroähnlichen Impulse, die beispielweise eine Form wie in Fig. 3 aufweisen.
Solche Impulse haben typischerweise eine sehr steile Anstiegsflanke bzw. beginnen mit einer Spannung U1, von der
aus sie während einer Zeitdauer t1 etwa linear langsam abfallen, um dann in einer steilen Abstiegsflanke nach Nulldurch
gang der Spannung steil auf eine Spannung mit entgegengesetztes Polarität auf einen Scheitelwert U2 zuzunehmen und
nach einer Zeitdauer t2 auf Null abzunehmen. Der dargestellte Überschwinger ist nicht zwangsläufig. Nach einer Zeit
dauer t3 beginnt der nächste Impuls der Impulsfolge. Schaltungen zur Erzeugung derartiger Impulse sind an sich bekannt
und werden daher nicht im einzelnen erläutert.
Mit einer solchen Folge bipolarer Reizimpulse wird die zu behandelnde Person mit den Elektroden 8 und 10 im dar
gestellten Beispiel in der Nierengegend gereizt. Infolge der Reizung ändert sich in dem den Nieren zugeordneten biolo
gisch aktiven Punkt, im dargestellten Beispiel der Zeigefingerspitze, die Stromstärke, die mit der Meßelektroden-Ein
richtung 18 erfaßt wird. Die von der Meßelektroden-Einrichtung 18 erfaßte Stromstärke wird im Komparator 20 mit der
am Sollwertgeber 22 eingestellten, beispielsweise vorher an einem gesunden Menschen gemessenen Stromstärke vergli
chen und in ein beispielsweise differenzproportionales Ausgangssignal umgewandelt, das dem Impulsmodulator 4 als
Steuersignal zugeführt wird. Aufgrund dieses Steuersignals wird im Impulsmodulator 4 die vom Impulsgenerator 2 er
zeugte Impulsfolge derart verändert, daß die vom Komparator 20 erfaßte Differenz abnimmt. Damit wird sichergestellt,
daß keine Überreizung erfolgen kann. Wenn an den Eingängen des Komparators 20 etwa gleichgroße Signale liegen,
kann dies mittels einer Anzeige angezeigt werden. Die Beaufschlagung der Person mit Reizimpulsen wird dann vorteil
hafterweise ohne Änderung der Reizimpulse während einer vorbestimmten Zeitdauer fortgesetzt.
Es sind die unterschiedlichsten Modifizierungen möglich. Beispielsweise können von der Meßelektroden-Einrichtung
18 als Signale Stromstärken in unterschiedliche Richtungen oder ein bipolarer Spannungsverlauf erfaßt werden und es
können an dem Sollwertgeber 22 entsprechend jeweils ein positiver und ein negativer Grenzwert eingestellt werden. Mit
tels des Impulsmodulators 4 können unterschiedliche Parameter der Impulsfolge beeinflußt werden, beispielsweise die
Amplituden U1 und/oder U2, die Zeitdauer t1, t2 und/oder t3 usw.
Für die Bestimmung der Sollstromstärke bzw. des Sollsignals in den dem jeweiligen zu behandelnden Pathologiege
biet zugeordneten biologisch aktiven Punkt können bekannte Verfahren benutzt werden, beispielsweise das sogenannte Foll-Verfah
ren oder das Aurikola-Diagnostik-Verfahren. Diese Verfahren ergeben je nach Grad der Pathogenität des Zustandes des
biologischen Objekts unterschiedliche Werte körpereigener, elektrophysiologischer Ströme an für den Pathologieort im
Körper typischen Stellen auf der Haut, beispielsweise an Projektionen auf der Haut oder an reflektorischen Zonen.
Der Impulsverlauf eines Impulses der Impulsfolge gemäß Fig. 3 innerhalb des Zeitraums zwischen t2 und t3 kann ins
gesamt einen scharf abklingenden sinusförmigen Verlauf mit zwei oder drei Halbperioden haben. Die Polarität des Im
pulses ist bevorzugt derart, daß bei der Ringelektrode 10 als Massenelektrode an der inneren Elektrode 8 die Polarität
während der Zeitdauer t1 positiv und anschließend negativ ist. Die bevorzugte Führung der Bipolar-Elektrode in Form
leicht massierender Bewegung ermöglicht eine Vergrößerung der Zahl der Kontaktpunkte mit Hautrezeptoren, und zwar
sowohl bei der Ermittlung körpereigener elektrophysiologischer Ströme des biologischen Objekts als auch bei der Ver
stärkung der Impulse zur Weiterleitung an den pathologischen Wirkort. Die Anfangsform der im Impulsgenerator zu er
zeugenden Impulse kann beispielsweise durch Messung der körpereigenen elektrophysiologischen Ströme bzw. Impulse
ermittelt werden.
Die Behandlungszeit kann minimiert werden.
Es versteht sich, daß auch mit anders geformten bipolaren Impulsen gearbeitet werden kann. Wichtig ist, daß die Am
plitude negativer Spannung größer ist als die positive Spannung.
Typischerweise werden an einem biologischen Objekt die Impulse zunächst mit einer gegebenen Frequenz (f = 1/t3)
erzeugt. In dem Impulsmodulator 4 werden die Impulse hinsichtlich t2 moduliert und über die Reizelektroden-Einrich
tung 6 bzw. das Bioplar-Elektrodenpaar auf die Hautprojektionen oder reflektorische Zonen des zu behandelnden Gebie
tes abgegeben. Am Sollwertgeber 22 werden als elektrophysiologische Parameter die Werte (Stromstärke, Stromstärke-
Amplituden, Spannungswerte usw.) eingestellt, die mit gesonderten Meßelektroden an den zu behandelnden Gebieten
gehörenden biologisch aktiven Punkten ermittelt wurden. Bei der nachfolgenden Behandlung wird insbesondere darauf
geachtet, daß dabei gemessene obere und untere Grenzwerte nicht überschritten werden. Mit zunehmender Behandlung
nähern sich die von der Meßelektroden-Einrichtung 18 erfaßten Werte den am Sollwertgeber 22 eingestellten, vorher er
mittelten Werten an.
Die Schaltung gemäß Fig. 1, bei der die Impulsregelung automatisch erfolgt, kann dahingehend variiert werden, daß
am Komparator 20 der jeweilige Unterschiedswert zwischen den Ausgangssignalen der Meßelektroden-Einrichtung 18
und des Sollwertgebers 22 angezeigt wird, und der Impulsmodulator 4 manuell derart verstellt wird, daß die Abweichung
abnimmt.
In einer vereinfachten Ausführungsform enthält ein Gerät nur die Komponenten 2, 3 und 6 mit 8 und 10, wobei der Im
pulsmodulator 4 manuell aufgrund von Erfahrungswerten eingestellt wird. Dabei kann ein Display zum Anzeigen der je
weiligen Impulse vorgesehen sein.
Die Hautprojektionen und die reflektorische Zonen eines biologischen Objekts wurden beispielsweise mit einer Im
pulsfolge mit einer Frequenz zwischen 1 und 2000 Hz beaufschlagt. Die Höhe der positiven Komponente U1 betrug 30
bis 60 V bei einer Dauer t1 von 25 bis 600 µsek; die Dauer der Vorderflanke vor dem flach abfallenden Impulsdach betrug
0,1 bis 6 msek; der Scheitelwert der negativen Impulskomponente U2 betrug 30 bis 450 V bei einer Dauer der negativen
Impulskomponente von 3 bis 60 msek.
Mit Hilfe der Reizimpulse wurden die Reizleitungen von der Hautoberfläche in das Innere des Körpers aktiviert und
die Reize gelangten verstärkt über die natürlichen Leitungen des Körpers an den Wirkort. Es wird vermutet, daß sich bei
der Einwirkung der Reizimpulse eine Parablose an dem peripheren Nervenenden entwickelt, die auch den Schmerz bloc
kiert.
Typische bisher behandelte pathologische Zustände waren Wirbelsäulenerkrankungen (411 Patienten), Gelenkerkran
kungen (74 Patienten), Erkrankungen der Organe der Bauchhöhle (701 Patienten), Erkrankungen der Atemwege bzw. der
Lunge (252 Patienten), Herzerkrankungen (220 Patienten), Erkrankungen des Nervensystems (183 Patienten), Erkran
kungen des Urogenitaltrakts (526 Patienten) und andere Erkrankungen (1073 Patienten). Die mit der vorstehend geschil
derten Vorrichtung erzielten Behandlungserfolge wurden mit allgemeinklinischen und speziellen Untersuchungsmetho
den bestätigt, z. B. durch Laborwerte, Endoskop-, Ultraschall-, Röntgen-Untersuchungen.
Bei der Beobachtung der Patienten, die sowohl allgemeinklinische als auch spezielle Untersuchungsmethoden (Labor
werte, Endoskop, Ultraschall, Röntgen) beinhaltete, wurden einige Aspekte der heilenden Wirkungsweise des geschil
derten Verfahrens der Elektrotherapie festgestellt. So wurden während der klinischen Untersuchungen eine ausgeprägte
analgesierende Wirkung, eine Aktivierung des gesamten Kreislaufs und Anregung des Kollateralkreislaufs, Verstärkung
des Lymphabflusses, Verbesserung der Funktion des Retikuloendothelialsystems, sowie eine entzündungshemmende
und trophikstimulierende Wirkung festgestellt. Somit gewährleistet das geschilderte Verfahren eine Verringerung der
Heilungszeit, eine Verlängerung der Remission und Senkung der zu verabreichenden Medikamentenmenge.
Alle Patienten haben die elektrischen Einwirkungen gut vertragen, es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Eine
komplexe Analyse der erzielten Behandlungserfolge weist auf, daß bei fast allen Patienten positive Ergebnisse festge
stellt werden konnten.
Zwei Fälle seien beispielhaft etwas detaillierter geschildert:
Patientin B, 55 Jahre alt; Diagnose "Prellung der Lendenwirbelsäule", Patientin klagt über starke Schmerzen im Kreuz, kann den Körper weder links noch rechts drehen, Schwellung im Bereich D12-L5-S1 links. Klinisch: Schmerz empfindung bei der Palpation des unteren Bereichs der Brustwirbelsäule und der lumbosakralis, ein Hämatom links; der Patientin wurde eine stationäre Behandlung vorgeschlagen, die sie wegen der Dauer von 3 bis 4 Wochen abgelehnt hat. Es wurde ambulante Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Verletzungsbereich durchgeführt, paraver tebral auf den unteren Bereich der Brustwirbelsäule und der lumbosakralis. Nach zwei 10minütigen Anwendungen konnte die Patientin sich im Bett drehen, mit großer Mühe hinsetzen; nach 8 Anwendungen konnte sie sich selbständig fortbewegen und die Wendigkeit der Wirbelsäule wurde wiederhergestellt. Bei einer Kontrolluntersuchung nach 5 Mo naten wurden bei der Patientin keinerlei Beschwerden festgestellt.
Patientin B, 55 Jahre alt; Diagnose "Prellung der Lendenwirbelsäule", Patientin klagt über starke Schmerzen im Kreuz, kann den Körper weder links noch rechts drehen, Schwellung im Bereich D12-L5-S1 links. Klinisch: Schmerz empfindung bei der Palpation des unteren Bereichs der Brustwirbelsäule und der lumbosakralis, ein Hämatom links; der Patientin wurde eine stationäre Behandlung vorgeschlagen, die sie wegen der Dauer von 3 bis 4 Wochen abgelehnt hat. Es wurde ambulante Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Verletzungsbereich durchgeführt, paraver tebral auf den unteren Bereich der Brustwirbelsäule und der lumbosakralis. Nach zwei 10minütigen Anwendungen konnte die Patientin sich im Bett drehen, mit großer Mühe hinsetzen; nach 8 Anwendungen konnte sie sich selbständig fortbewegen und die Wendigkeit der Wirbelsäule wurde wiederhergestellt. Bei einer Kontrolluntersuchung nach 5 Mo naten wurden bei der Patientin keinerlei Beschwerden festgestellt.
Patient A., 14 Jahre, Diagnose: "Chronische Bronchitis mit Asthma-Syndrom". Patient klagt über Asphyxie-Anfälle
und Dyspnoe, die nach starker Unterkühlung erneut aufgetreten sind. Der Patient ist seit 4 Jahren krank, wurde mehrmals
über längere Zeit stationär behandelt, bekam eine Impulstherapie mit Geräten des Typs ens. Klinisch: seltener Husten
ohne Sputum, besonders in den Morgenstunden. Vereinzelte trockene und feuchte Rasselgeräusche. Nach erfolgloser Be
handlung wurde die Inhalation eines bronchospasmolytischen Mittels und die erfindungsgemäße Behandlung verordnet,
die mit einem leichten Druck auf die vordere Oberfläche des Brustkorbs, auf den Hals-Nacken-Bereich, den oberen Rand
des Brustbeins, auf die Oberfläche von Handrücken zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger erfolgte. Bereits nach
der ersten Anwendung konnte der Patient ruhig schlafen, wachte in der Nacht nicht auf und hatte am Tag zwei Asphyxie-
Anfälle. Nach 4 Anwendungen traten diese Anfälle nicht mehr auf. Nach 8 Anwendungen konnte der Patient in der Turn
halle wieder trainieren. Bei der Kontrolluntersuchung für Katamnese nach 4 Monaten war der Patient beschwerdefrei.
Die Behandlung bestand aus 5 bis 10 täglichen Anwendungen, die 3 bis 15 Minuten andauerten. Der Strom wurde bis
zur Wahrnehmung einer schmerzlosen Vibration, eines leichten Stechens zugeführt.
Die Erfindung ist auf alle Arten von biologischen Objekten, wie Tiere und insbesondere Menschen an
wendbar. Die Anwendung kann in Kliniken, Altersheimen oder auch Sportanstalten erfolgen. Die An
wendung kann ohne begleitende Behandlung mit anderen Methoden oder bevorzugt begleitet von anderen Methoden erfolgen.
Typische Anwendungsfälle mit den zugehörigen Reflexzonen und den zugehörigen biologisch aktiven Punkten sind dann
folgende:
Claims (7)
1. Verfahren zum Beaufschlagen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten
Reflexzone mit veränderbaren bipolaren elektrischen Impulsen,
deren negative Amplitude größer ist als deren positive Amplitude,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Beaufschlagen der dem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone
mit den elektrischen Impulsen ein an einem dem Pathologiegebiet
zugeordneten biologisch aktiven Punkt auftretendes elektrisches Signal erfaßt wird
und die bipolaren elektrischen Impulse derart verändert werden, daß sich die
Differenz zwischen dem erfaßten Signal und einem vorbestimmten Signal
vermindert, wobei das vorbestimmte Signal dem Signal eines
gesunden Menschen entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
vorbestimmte Signal ermittelt wird, indem die dem Pathologiegebiet zugeordnete
Reflexzone eines gesunden biologischen Objekts mit bipolaren
elektrischen Impulsen beaufschlagt wird und das dabei an dem dem
Pathologiegebiet zugeordneten biologisch aktiven Punkt erfaßte elektrische Signal
das vorbestimmte Signal bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Impulse eine steile Anstiegsflanke aufweisen, an die sich ein langsam abfallendes
Plateau anschließt, dem eine steile Abfallflanke folgt, die nach Nulldurchgang in
eine steile Anstiegsflanke eines Impulsteils mit umgekehrter Polarität übergeht,
der nach Durchlauf eines Scheitelwertes auf Null abfällt.
4. Verfahren nach einem in der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer, die Höhe und/oder die Frequenz der Impulse verändert wird.
5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4, enthaltend
einen Impulsgenerator (2) zum Erzeugen einer Impulsfolge aus bipolaren Impulsen, deren negative Amplitude größer ist als deren positive Amplitude,
einen Impulsmodulator (4) zum Verändern der Impulsfolge und
eine dem Impulsmodulator nachgeschaltete Reizelektroden-Einrichtung (6),
gekennzeichnet durch
eine Meßelektroden-Einrichtung (18),
einen Komparator (20), an dessen einen Eingang die Meßelektroden-Einrichtung (18) und an dessen anderen Eingang ein Sollwertgeber (22) angeschlossen sind und dessen Ausgang mit dem Impulsmodulator (4) verbunden ist,
wobei der Impulsmodulator (4) die Impulsfolge derart verändert, daß sich die Abweichung zwischen dem dem Komparator zugeführten Ausgangssignal der Meßelektrode und dem Ausgangssignal des Sollwertgebers vermindert.
einen Impulsgenerator (2) zum Erzeugen einer Impulsfolge aus bipolaren Impulsen, deren negative Amplitude größer ist als deren positive Amplitude,
einen Impulsmodulator (4) zum Verändern der Impulsfolge und
eine dem Impulsmodulator nachgeschaltete Reizelektroden-Einrichtung (6),
gekennzeichnet durch
eine Meßelektroden-Einrichtung (18),
einen Komparator (20), an dessen einen Eingang die Meßelektroden-Einrichtung (18) und an dessen anderen Eingang ein Sollwertgeber (22) angeschlossen sind und dessen Ausgang mit dem Impulsmodulator (4) verbunden ist,
wobei der Impulsmodulator (4) die Impulsfolge derart verändert, daß sich die Abweichung zwischen dem dem Komparator zugeführten Ausgangssignal der Meßelektrode und dem Ausgangssignal des Sollwertgebers vermindert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reizelektroden-Einrichtung (6) eine Bipolarelektrode mit einer eine innere
Elektrode (8) umschließenden Ringelektrode (10) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßelektroden-Einrichtung (18) eine Elektrodenspitze (14) und eine
Elektrodenmanschette (16) enthält.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104383 DE19904383C2 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Verfahren zum Reizen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
PCT/EP2000/000869 WO2000045889A1 (de) | 1999-02-03 | 2000-02-03 | Verfahren zum reizen einer einem pathologiegebiet zugeordneten reflexzone sowie vorrichtung zum durchführen des verfahrens |
AU31527/00A AU3152700A (en) | 1999-02-03 | 2000-02-03 | Method for stimulating a reflex zone associated with a group of diseases and device for carrying out said method |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999104383 DE19904383C2 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Verfahren zum Reizen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19904383A1 DE19904383A1 (de) | 2000-08-17 |
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Family
ID=7896328
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999104383 Expired - Lifetime DE19904383C2 (de) | 1999-02-03 | 1999-02-03 | Verfahren zum Reizen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
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WO (1) | WO2000045889A1 (de) |
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