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Gebiet und Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Muskelstimulierung unter Verwendung
elektrischer Impulse und insbesondere eine Vorrichtung zur Stimulierung von
Muskeln in einer Gips-immobilisierten Extremität als Mittel
zur Verhinderung von Muskelschwund.
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Für
Knochenbrüche verschiedener Arten beinhaltet die herkömmliche
medizinische Behandlung die Immobilisierung der Abschnitte des Körpers,
die der Verletzung nahe sind. Dies wird häufig unter Verwendung
von einem Gips bewerkstelligt, was das leichteste und einfachste
Verfahren zum Schutz einer Verletzung ist. Der Gips gestattet nahezu überhaupt keine
Bewegung und wird breit verwendet, um gegen eine erneute Verletzung
abzusichern. Die Beeinträchtigung der Bewegung ist von
besonderer Bedeutung bei der Reparatur und/oder Verbindung von Knochenbrüchen.
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Unglücklicherweise
stellt dieses Verfahren zum Schutz der Verletzung häufig
keine angemessenen Mittel bereit, damit die Körperabschnitte,
die der Verletzung nahe sind, trainiert werden. Beispielsweise ist
ein Gips ohne zusätzliche Verstärkung häufig nicht
stark genug, um ein isometrisches Training zu gestatten.
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Es
ist bekannt, dass sowohl Muskeln als auch Knochen trainiert werden
sollten, um Atrophie zu verhindern und Kraft zu erhalten. Wenn ein
Individuum eine physische Verletzung erleidet, die eine Beschädigung
an Knochen, Muskelgewebe, Bindegewebe oder dergleichen beinhaltet,
ist es gewöhnlich sehr wünschenswert, dass der
Muskel in der Nachbarschaft zu der Verletzung auf eine kontrollierte
Art und Weise innerhalb spezifischer Parameter trainiert wird, wobei
der verletzte Knochen und/oder das verletzte Gewebe stabil bleiben.
Unglücklicherweise ist jedoch der Arzt im Allgemeinen nicht
in der Lage, eine angemessene Information oder Gewissheit über
die Art und Weise zu erhalten, auf die ein bestimmter Patient ein
vorgeschriebenes Training ausführt. Der Arzt weiß nicht,
wie viel Belastung der Patient ausführen kann oder freiwillig
ausführt, und weiß nicht, wie gut sich der Patient
an einen Plan von wiederkehrenden Trainingsereignissen hält.
Unbeaufsichtigtes Training beeinträchtigt die verletzten Gewebe
wahrscheinlich in schädlicher Weise, wodurch sich die Heilungsdauer
erhöht und manchmal ein irreparabler Schaden verursacht
wird. Außerdem machen in den meisten Fällen die
Schwere der Verletzung verbunden mit der Steifigkeit des Gipses
das Training der darunter liegenden Muskeln unmöglich.
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Eine
viel versprechende Richtung besteht darin, die betroffenen Muskeln
unter Verwendung von elektrischer Stimulierung zu aktivieren. Es
existieren mehrere Vorrichtungen für elektrische Stimulierung
von verletztem Gewebe, das sich unter einem Gips befindet. Das
US-Patent Nr. 4,574,809 an
Talish, et al., mit dem Titel "Portable Non-Invasive Electromagnetic
Therapy Equipment", lehrt eine in einen Gips einbettbare Spulenstruktur,
die einen einzelnen Konnektoranschluss einschließt, der
für die Exposition außerhalb eines fertigen Gipses
und für die entfernbare Montage und elektrische Verbindung
mit einer eigenständigen, leichten, wiederaufladbaren, tragbaren
Signal-Erzeugungseinheit ausgelegt ist. Die Signal-Erzeugungseinheit
ist an dem Gips nur für Perioden der therapeutischen Behandlung
montiert und ist an einer weniger tragbaren Ladeeinheit in Intervallen
zwischen Perioden der therapeutischen Behandlung entfernbar montiert.
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Das
US-Patent Nr. 4,998,532 an
Griffith, mit dem Titel "Portable Electro-Therapy System", lehrt ein
tragbares, nicht-invasives Gerät für die elektro-therapeutische
Stimulierung von Gewebe- und Knochenheilung, das von einem Patienten
leicht angezogen oder getragen wird, welches in der Lage ist, ein
energiewirksames Signal zu erzeugen, das mit einem geeigneten Wandler
des Signals zusammenwirkt, wodurch die Tragfähigkeit und
die Stimulierung von Gewebe- und Knochenheilung realisiert werden. Die
Lehren der vorstehend genannten Anmeldungen betreffen primär
die Stimulierung von Knochenheilung.
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Das
US-Patent Nr. 6,321,119 an
Kronberg, mit dem Titel "Pulsed Signal Generator For Bioelectric
Stimulation And Healing Acceleration", lehrt einen gepulsten Signalgenerator
für biomedizinische Anwendungen, die elektrische Stimulierung
von Bruchheilung, Behandlung von Osteoporose, Stärkung
von frisch verheiltem Knochen nach Entfernung eines Gipses oder
einer anderen Fixiervorrichtung und Iontophorese einschließen.
Der Generator schließt doppelte asymmetrische Oszillatoren
und einen zugehörigen Schaltkreis ein, um Signale wirksam
entlang des zu behandelnden Bereichs zu liefern. Die Komponenten
des Generators sind derart ausgewählt, dass sie ein beliebiges
gewünschtes Ausgangssignal, einschließlich festgelegter
und variabler Amplitude, festgelegter, variabler und Frequenzwobbel-Signale
und DC-Vorspannung erzeugen.
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Obwohl
die Lehre des
US-Patents Nr. 6,321,119 primär
auf Knochenheilung und Schmerzminderung (ähnlich zu TENS)
gerichtet ist, ist vermerkt, dass elektrische Stimulierung auch
einen breiten Bereich von Reaktionen bei anderen Körpersystemen
erzeugen kann und dass die Frequenz und das Timing der Signalwellenform
anscheinend eine gewisse Auswirkung darauf haben, welche Körpersysteme
stärker beeinflusst werden.
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Es
ist ferner vermerkt, dass
"es möglich erscheint, dass
zweckmäßig ausgelegte Wellenformen sich zur Stimulierung
von Muskeln, wie diejenigen in gebrochenen und immobilisierten Extremitäten
oder diejenigen von temporär gelähmten Personen,
nützlich erweisen können, um die Vermeidung von
Atrophie zu unterstützen und den Muskeltonus zu erhalten.
Andere Anwendungen können die Stimulierung der endokrinen
Drüsen und des Immunsystems einschließen. Zum
Beispiel können Autoimmunzustände, wie Arthritis,
einer lokalisierten, bioelektrischen Immunsuppression zugänglich
sein, ohne die Fähigkeit des Körpers bei der Überwindung
einer Infektion insgesamt zu beeinflussen. Es wird wesentlich mehr
Forschung erforderlich sein, um das Potenzial von solchen Wirkungen
bei der Heilung oder bei der Behandlung von Krankheiten zu beurteilen
und die optimale Wellenform für jede Anwendung zu bestimmen."
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Obwohl
es aus dem
US-Patent Nr. 6,321,119 an
Kronberg ersichtlich ist, dass zweckmäßig ausgelegte
Wellenformen zur Stimulierung von Muskeln wünschenswert
wären, gibt es somit keine praktische Anweisung hinsichtlich
der spezifischen Natur der Wellenform oder hinsichtlich der Behandlungsprozedur.
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Die
US-Patentanmeldung Nr. 20020016618 an Da Silva, et al., mit dem
Titel: "Integrated Cast and Muscle Stimulation System", lehrt eine
Vorrichtung, die elektrische Stimulierung an einer anatomischen Stelle
gestattet, die von einem Gips bedeckt ist. Die Elektrode wird angelegt,
um eine gewünschte physiologische Reaktion (z. B. Knochenwachstum), Schmerzbehandlung
oder die Verhinderung von Muskelschwund zu erzielen.
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Es
ist ferner offenbart, dass:
"bei normalem Gebrauch würde
das Elektrodenmodul nur für die ersten paar Tage zum Blockieren
oder Verringern von Schmerz kontinuierlich verwendet werden. Nach
dieser Zeit würden die Elektrodenmodule nur einige Male
an einem Tag für 10–20 Minuten zur Stimulierung
der Muskeln und zur Verringerung von Muskelschwund angewendet werden.
Anfänglich wäre die Intensität der Muskelstimulierung
gering, um zu vermeiden, dass der Bruch zu sehr belastet wird. Mit
Heilen des Bruchs wird die Stimulierung gesteigert, um sicherzustellen,
dass der Muskeltonus während der Heilungsperiode von ein
bis drei Monaten erhalten bleibt. Die elektrische Stimulierungseinheit
kann vorprogrammiert werden, um einem Arzt während der
gesamten Heilungsperiode ein vorgeschriebenes Intensitätsmuster
zu liefern."
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Ähnlich
zum
US-Patent Nr. 6,321,119 an Kronberg
liefert die US-Patentanmeldung Nr. 20020016618 an Da Silva et al.
keine praktische Anweisung hinsichtlich spezifischer Wellenformen, -muster
und -intensitäten für eine wirksame Stimulierung
von Gips-immobilisierten Muskeln. Hinsichtlich einer Behandlungsprozedur
wird im Allgemeinen festgestellt, dass eine elektrisch induzierte
Stimulierung des betroffenen Muskelgewebes mehrere Male pro Tag
für 10–20 Minuten angewendet werden sollte, um
Muskelschwund zu verringern.
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Bei
Fehlen von praktischer Anweisung hinsichtlich der wirksamen Stimulierung
von Gips-beeinträchtigten oder Gips-immobilisierten Muskeln
wäre es äußerst wünschenswert, über
eine Vorrichtung zur Verhinderung von Muskelschwund von solchen Muskeln
unter Verwendung von elektrischer Stimulierung zu verfügen.
Es wäre ferner für diese Vorrichtung vorteilhaft,
schmerzfrei und leicht anwendbar zu sein. Schließlich wäre
es äußerst vorteilhaft, über eine Vorrichtung
zu verfügen, die von dem Patienten auf eine sichere, zuverlässige
und wirksame Art und Weise angewendet wird, so dass im Wesentlichen
keine professionelle Beaufsichtigung erforderlich ist, und patientenseitig
ohne irgendwelche spezielle Beachtung automatisch durchgeführt
werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist eine sichere, wirksame und zuverlässige
Vorrichtung zur Stimulierung von Muskeln in einer Gips-immobilisierten
Extremität zur Hemmung von Muskelschwund.
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Gemäß der
Lehre der vorliegenden Erfindung wird Folgendes bereitgestellt:
eine Vorrichtung zur elektrischen Stimulierung von Muskeln in einer eingegipsten
Extremität zur Verhinderung von Muskelschwund, wobei die
Vorrichtung Folgendes einschließt: (a) ein Systems, das
folgendes einschließt: (i) mindestens zwei Elektroden;
(ii) einen Signalgenerator, der operativ mit den Elektroden verbunden
ist, und (iii) eine Stromquelle, die dem Signalgenerator Strom liefert;
(b) Elektroden, die in Kontakt mit Gewebe an der eingegipsten Extremität
positioniert sind; (c) Mittel zum Stimulieren der Muskeln durch
externes Induzieren eines perkutanen elektrischen Stromflusses zwischen
den Elektroden durch das Gewebe durch Erzeugen einer Vielzahl von
externen bipolaren Spannungswellen an den Elektroden, wobei die Vielzahl
von bipolaren Spannungswellen eine einzelne Behandlungsperiode definiert,
und (d) Mittel zum Applizieren über eine Periode von 24
Stunden von mindestens 12 verschiedenen Behandlungsperioden.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
werden die Behandlungsperioden während mindestens 10 Stunden
einer Periode von 24 Stunden, stärker bevorzugt während
mindestens 16 Stunden einer Periode von 24 Stunden und am stärksten
bevorzugt während mindestens 24 Stunden einer Periode von 24
Stunden verabreicht.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
sind die Behandlungsperioden durch Ruheperioden mit zwischen den
Elektroden angelegten Null Volt getrennt, wobei jede der Ruheperioden
weniger als 12 Stunden beträgt.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
beträgt jede der Ruheperioden weniger als 6 Stunden und
am stärksten bevorzugt weniger als 1 Stunde.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die bipolaren Spannungswellen eine Frequenz von weniger als
20 Hz, bevorzugt weniger als 5 Hz auf. Am stärksten bevorzugt
weisen die Spannungswellen eine Frequenz in einem Bereich von 0,5–2,5 Hz
auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die Behandlungsperioden eine Dauer von weniger als 300 Sekunden
auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die Behandlungsperioden eine Dauer von weniger als 180 Sekunden
auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die Behandlungsperioden eine Dauer in einem Bereich von 30–120
Sekunden auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
werden die Behandlungsperioden 4–20 mal pro Stunde appliziert.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
werden die Behandlungsperioden 8–16 mal pro Stunde appliziert.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die bipolaren Spannungswellen eine variable Frequenz auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die bipolaren Spannungswellen eine zwischen 0,5–2,5
Hz variable Frequenz auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die bipolaren Spannungswellen eine um einen Faktor 1,2–4,0
variable Frequenz auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
weisen die bipolaren Spannungswellen eine um einen Faktor 1,5–2,5
variable Frequenz auf.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
beträgt das Verhältnis, das durch eine Länge
der Behandlungsperiode geteilt durch eine Länge einer der Ruheperioden
definiert ist, weniger als 0,5, bevorzugt weniger als 0,3 und liegt
am stärksten bevorzugt in dem Bereich von 0,1–0,25.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung ist hier unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
nur beispielhaft beschrieben. Unter spezifischem Bezug auf die Zeichnungen
im Detail wird betont, dass die gezeigten Einzelheiten lediglich
beispielhaft und für Zwecke der erläuternden Diskussion
der bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
sind und zur Bereitstellung dessen präsentiert werden,
wovon angenommen wird, die nützlichste und am einfachsten verstandene
Beschreibung der Prinzipien und konzeptuellen Aspekte der Erfindung
zu sein. In dieser Hinsicht wird kein Versuch unternommen, strukturelle Details
der Erfindung genauer zu zeigen, als es für ein fundamentales
Verständnis der Erfindung erforderlich ist, wobei die Beschreibung
zusammen mit den Zeichnungen es den Fachleuten offensichtlich macht,
wie die verschiedenen Formen der Erfindung in der Praxis umgesetzt
werden können.
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In
den Zeichnungen:
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1 zeigt
einen Fuß mit einem Gips, der ein integriertes System zur
Muskelstimulierung aufweist, wie in der US-Patentanmeldung Nr. 20020016618
an Da Silva, et al. offenbart ist;
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2 zeigt
eine typische Verlaufsaufzeichnung eines elektrischen Signals, das
bei der TENS (transkutane elektrische Nervenstimulierung) Therapie
verwendet wird;
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3a ist
ein beispielhafter Graf des elektrischen Behandlungsverfahrens,
wobei in der 3a die Spitzenspannung gegen
die Zeit aufgetragen ist. Innerhalb der ersten Minute, die auf dem
Grafen aufgetragen ist, wird Elektrizität an den betroffenen
Gewebebereich angelegt. Im Anschluss an diese Periode der Stimulierung
lässt man den Muskel ruhen;
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3b zeigt
eine typische Verlaufsaufzeichnung eines erfindungsgemäßen
elektrischen Signals, das während der Periode der Stimulierung
angelegt wird, und
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4 ist
eine schematische Mehrfachauftragung der Spannung gegen die Zeit
für ein Signal mit einer variablen Frequenz gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung ist eine sichere, wirksame und zuverlässige
Vorrichtung zur elektrischen Stimulierung von Muskeln in einer Gips-beeinträchtigten
oder Gips-immobilisierten Extremität zur Hemmung von Muskelschwund.
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Die
Prinzipien und der Arbeitsablauf der elektrischen Stimulierungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung können
unter Bezug auf die Zeichnungen und die begleitende Beschreibung
besser verstanden werden.
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Bevor
wenigstens eine Ausführungsform der Erfindung im Detail
erläutert wird, sollte verstanden werden, dass die Erfindung
in ihrer Anwendung auf die Details der Konstruktion und der Anordnung
der Komponenten, die in der folgenden Beschreibung dargelegt oder
in den Zeichnungen dargestellt sind, nicht eingeschränkt
ist. Die Erfindung ist zu anderen Ausführungsformen in
der Lage oder kann auf verschiedenen Wegen praktiziert oder durchgeführt
werden. Es sollte ferner verstanden werden, dass die Ausdrucksweise
und das Fachvokabular, die hier verwendet werden, für den
Zweck der Beschreibung vorhanden ist und sollte nicht als einschränkend
angesehen werden.
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Die
Erfindung kann ausgehend von verschiedenen bekannten Vorrichtungen
implementiert werden. Eine Darstellung einer beispielhaften Vorrichtung,
die in der US-Patentanmeldung Nr. 20020016618 an Da Silva, et al.
beschrieben ist, ist in der 1 gegeben.
Die 1 zeigt die Schlüsselkomponenten der
Gipsintegrierten Vorrichtung zur Muskelstimulierung, wie sie für
einen Unterschenkelbruch verwendet würde. Der Gips 10 ist
um den Unterschenkel 15 herum geformt, um den Bruch zu
immobilisieren. Ersetzbare Elektroden 20 sind auf oberflächlichen
Aspekten der peripheren Nerven positioniert, die die Bruchstelle
umgebende Muskulatur innervieren. Eine elektrische Stimulierungseinheit 30 legt
Spannungsimpulse an die Elektroden über eingesenkte elektrische
Leiter an (nicht gezeigt).
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Die
vorstehend beschriebene elektrische Stimulierungseinheit ist zu
einer Stimulierungseinheit ähnlich, die in dem
US-Patent Nr. 4,398,545 offenbart ist,
die unter Bezugnahme für sämtliche Zwecke mit aufgenommen
ist, als wenn es hier vollständig dargelegt wäre.
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Die 2 zeigt
ein typisches elektrisches Signal, das bei der TENS (transkutane
elektrische Nervenstimulierung) Therapie verwendet wird. Die Frequenz
der monopolaren Wellenform beträgt 50 Hz; die Spitzenspannung
beträgt in etwa 18 Volt. Solche Spannungsformen werden
typischerweise bei der Unterdrückung von Schmerz und in
einem geringeren Ausmaß bei der Muskelrehabilitation verwendet.
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In
starkem Gegensatz richtet sich das mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung implementierten Behandlungsverfahren weder in Richtung
Schmerzunterdrückung noch in Richtung Muskelrehabilitation. Die
vorliegende Erfindung verringert im Wesentlichen oder beseitigt
das Erfordernis nach Muskelrehabilitation, indem die Muskelfunktion
in dem Bereich (und der Umgebung) der Verletzung aufrechterhalten
wird. An Stelle der Anwendung von Elektrodenmodulen "mehrere Male
pro Tag für 10–20 Minuten zur Stimulierung der
Muskeln und zur Verringerung von Muskelschwund", wie in der US-Patentanmeldung
Nr. 20020016618 vorgeschlagen wird, wurde herausgefunden, dass die
häufige und kurzzeitige Stimulierung der beeinträchtigten
Muskeln wesentlich wirksamer ist.
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Bei
dem mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung implementierten
Behandlungsverfahren wird die Anwendung der elektrischen Behandlung
auf die beeinträchtigten Muskeln mindestens zweimal pro Stunde
bewirkt. Es ist äußerst wünschenswert,
die elektrische Behandlung 24 Stunden pro Tag mit Unterbrechungen
anzuwenden, und zwar über den gesamten Verlauf der Beeinträchtigung oder
Immobilisierung der Extremität.
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Stärker
bevorzugt wird die elektrische Behandlung 4–20 mal pro
Stunde, am stärksten bevorzugt 8–16 mal pro Stunde
bewirkt. Auf einer täglichen Basis wird die Behandlung
mindestens 40 mal, stärker bevorzugt 100–500 mal
und am stärksten bevorzugt 200–400 mal bewirkt.
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Die
Dauer jeder Anwendung beträgt vorzugsweise zwischen 15–180
Sekunden und stärker bevorzugt zwischen 30–120
Sekunden. Ein beispielhafter Graf des elektrischen Behandlungsverfahrens, der
die Spitzenspannung gegen die Zeit zeigt, ist in der 3 bereitgestellt. Im Verlauf der ersten
an den Grafen aufgetragen Minute wird Elektrizität an dem betroffenen
Gewebebereich angelegt. Im Anschluss an diese Periode der Stimulierung
lässt man den Muskel für 5 volle Minuten ruhen.
Dieser Zyklus von 6 Minuten (1 Minute der Stimulierung gefolgt von
5 Minuten der Ruhe) wird im Wesentlichen 24 Stunden pro Tag wiederholt,
und zwar über den gesamten Verlauf der Immobilisierung
der Extremität bis der Gips entfernt wird.
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Eine
freiwillige Kontraktion und Entspannung von Muskeln der Extremität
wird extrem häufig von dem gesunden Individuum sogar im
Schlaf durchgeführt. Wenn eine Extremität durch
einen Gips oder dergleichen immobilisiert worden ist, werden die Muskeln
in dem betroffenen Bereich im Wesentlichen inaktiv, was im Verlauf
der Immobilisierung zu verringertem Blutfluss, Muskelschwund und
verringerter Flexibilität führt. Bei der vorliegenden
Erfindung werden Spannungswellenformen eingesetzt, um die Kontraktion
der Muskeln auf eine relativ häufige Weise künstlich
zu bewirken, so dass die Muskeln einen im Wesentlichen normalen
Aktivitätsgrad beibehalten. Dies beugt dem Erfordernis
nach einer physischen Therapie nach Entfernung des Gipses sowie bekannten
elektrischen Stimulierungsprozeduren zur Rehabilitation des Muskelgewebes
vor.
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Während
der vorstehend beschriebenen Periode der Stimulierung (eine Minute
in dem aus 3a gelieferten Beispiel) wird
die elektrische Stimulierung bevorzugt bei einer Frequenz unterhalb von
20 Hz, stärker bevorzugt bei einer Frequenz in dem Bereich
von 0,25–5 Hz und am stärksten bevorzugt bei einer Frequenz
in dem Bereich von 0,5–2,5 Hz angewendet. Die Frequenzwerte
beziehen sich auf einen Zyklus, der aus einer bipolaren Wellenform besteht.
Ein beispielhaftes Spannungswellenmuster für die Periode
der Stimulierung mit einer Frequenz von 1 Hz ist in der 3b bereitgestellt.
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Obwohl
eine konstante Frequenz für wirksam befunden wurde, wurde
festgestellt, dass durch Variation der Frequenz während
jeder Periode der Stimulierung auf eine bestimmte Art und Weise
die Wirksamkeit der Behandlung deutlich verbessert wird. Die 4 ist
eine Mehrfachauftragung der Spannung gegen die Zeit, die ein Signal
zeigt, bei dem die Frequenz mit der Zeit variiert. In der Stufe
1 beträgt die Frequenz der bipolaren Welle 1/X. Mit der Zeit,
wie in den Stufen 2–4 gezeigt ist, nimmt die Frequenz der
bipolaren Wellenform auf ein Minimum von 1/(2X) in der Stufe 4 ab.
Anschließend steigt die Frequenz der bipolaren Wellenform
und kehrt zu der anfänglichen Frequenz von 1/X in der Stufe
7 zurück. Ein solches Muster wird vorzugsweise mindestens zweimal
im Verlauf der Behandlungsperiode wiederholt (d. h. 1 Minute bei
dem aus der 3a bereitgestellten Beispiel).
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Ohne
durch eine Theorie eingeschränkt zu sein, wird die überragende
Leistung der Stimulierungsbehandlung mit variabler Frequenz der
Aktivierung eines wesentlich breiteren Bereichs von Muskelgewebe
relativ zu der Stimulierungsbehandlung mit einer Wellenform konstanter
Frequenz zugeschrieben.
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Obwohl
die Erfindung in Verbindung mit spezifischen Ausführungsformen
davon beschrieben wurde, ist es ersichtlich, dass viele Alternativen,
Modifikationen und Variationen den Fachleuten ersichtlich sind.
Dementsprechend ist es vorgesehen, dass sämtliche solche
Alternativen, Modifikationen und Variationen umfasst sind, die in
das Wesen und den breiten Schutzumfang der angefügten Ansprüche
fallen. Sämtliche Veröffentlichungen, Patente
und Patentanmeldungen, die in dieser Spezifikation erwähnt sind,
sind hier in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme in die Spezifikation
mit aufgenommen, und zwar in dem gleichen Ausmaß, als ob
jede einzelne Veröffentlichung, jedes einzelne Patent oder
jede einzelne Patentanmeldung spezifisch und individuell angegeben
wäre, hier durch Bezugnahme mit aufgenommen zu sein. Außerdem
soll die Erwähnung oder Angabe einer beliebigen Referenz
in dieser Anmeldung nicht als ein Eingeständnis ausgelegt
werden, dass eine solche Angabe als Stand der Technik für
die vorliegende Erfindung verfügbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4574809 [0005]
- - US 4998532 [0006]
- - US 6321119 [0007, 0008, 0010, 0013]
- - US 4398545 [0042]