DE19904020A1 - Verfahren zur Elimination immunrelevanter Substanzen aus dem Blut und Blutbestandteilen - Google Patents

Verfahren zur Elimination immunrelevanter Substanzen aus dem Blut und Blutbestandteilen

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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K1/00General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
    • C07K1/14Extraction; Separation; Purification
    • C07K1/16Extraction; Separation; Purification by chromatography
    • C07K1/22Affinity chromatography or related techniques based upon selective absorption processes

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Elimination immunrelevanter Substanzen aus dem Blut und Blutbestandteilen. Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Elimination immunrelevanter Substanzen aus dem Blut und Blutbestandteilen vorzuschlagen. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird das Problem durch die nachfolgend angegebenen Merkmale gelöst. DOLLAR A Die Immunglobulinpräparation wird durch chemische Verfahren wie z. B. pH-Senkung behandelt, um sicherzustellen, daß bei der nachfolgenden Kopplung an ein biokompatibles Trägermaterial die Immunglobulinmoleküle als Einzelmoleküle gebunden werden. Die Behandlung von entweder Vollblut, Plasma oder jeder Art von Blutbestandteilen in einem Immunadsorptionsverfahren mit dem aufgeführten Material, bestehend aus an biokompatibles Trägermaterial gebundenem menschlichen Immunglobulin, ist die erfinderische Idee. DOLLAR A Die Erfindung wird im Bereich der Immunadsorption unter Anwendung von humanen Immunglobulinen zur Therapie von durch das Immunsystem verursachten Erkrankungen oder Folgeerkrankungen angewendet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Elimination immunrelevanter Substanzen aus dem Blut und Blutbestandteilen. Die Erfindung wird im Bereich der Immunadsorption unter Anwendung von humanen Immunglobolinen zur Therapie von durch das Immunsystem verursachten Erkrankungen oder Folgeerkran­ kungen angewendet.
Autoimmunerkrankungen sind vielfältige Erkrankungen, bei denen als Grundprinzip die körpereigene Immunabwehr körpereigene Strukturen mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen angreift und zerstört. Viele Autoimmunerkrankugen können durch die hochdo­ sierte Gabe von humanen Immunglobulinpräparationen erfolgreich therapiert werden. Die Immunglobuline werden durch unterschied­ liche Aufreinigungsverfahren aus menschlichem Plasma herge­ stellt und sind als zugelassene Arzneimittel handelsüblich erhältlich.
Die Therapie mit Immunglobulinen ist kostenintensiv, durch knappe Resourcen und hohe Nachfrage gekennzeichnet.
Viele Autoimmunerkrankungen können auch mit einer besonderen Form der Blutbehandlung erfolgreich therapiert werden. Hierbei wird in einem kontinuierlichen Verfahren Blut vom Patienten abgeleitet, über technisch und immunologisch verschiedene Aufbereitungsverfahren von pathologisch wirksamen Bestandteilen befreit und dem Patienten wieder zugeführt. Die Filtration über spezielle Membranen und verschiedene auf der Chromatographie beruhende Verfahren gehören ebenso dazu wie die Immunadsorption.
Der angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Elimination immunrelevanter Substanzen aus dem Blut und Blutbestandteilen vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird das Problem durch die nachfolgend angegebenen Merkmale gelöst.
Die Immunglobulinpräparation wird durch chemische Verfahren wie z. B. pH-Senkung behandelt, um sicherzustellen, daß bei der nachfolgenden Kopplung an ein biokompatibles Trägermaterial die Immunglobulinmoleküle als Einzelmoleküle gebunden werden. Die Behandlung von entweder Vollblut, Plasma oder jeder Art von Blutbestandteilen in einem Immunadsorptionsverfahren mit den aufgeführten Material, bestehend aus an biokompatibles Trägermaterial gebundenem, gepoolten menschlichen Immun­ globulin, ist die erfinderische Idee.
Der Wirkungsmechanismus ist bestimmt durch die Adsorption von Antikörpern gegen menschliches Immunglobulin, wie z. B. Rheumafaktoren oder antiidiotypischen Antikörpern und auch zirkulierender Immunkomplexe, die zur Verringerung der Akti­ vität der zugrundeliegenden immunaggressiven Reaktion führt.
Die Vorteile der Erfindung sind:
  • 1. Das Verfahren ist zur selektiven Entfernung von antiidiotypischen Antikörpern geeignet.
  • 2. Im Vergleich zu Immunadsorptionsverfahren mit Staphylokok­ ken-Protein oder Schafs-Antihuman-Immunglobulin ist eine spezifischere Wirkung gegeben.
  • 3. Im Vergleich zu o. g. Verfahren ist bei intensiver Therapie kein prophylatischer Ersatz von Immunglobulin notwendig.
  • 4. Im Vergleich zu o. g. Verfahren ist Leakage von humanem Immunglobulin vom Adsorber unproblematisch.
  • 5. Im Vergleich zu den meisten anderen Immunadsorptions­ verfahren ist die Behandlung von Vollblut möglich.
  • 6. Im Vergleich zur therapeutischen Infusion von humanen i. v. Immunglobulin ist das Verfahren kostengünstiger.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Als Trägermaterial eignen sich biokompatible, nicht-toxische Partikel oder Oberflächen, welche funktionelle Gruppen für die Bindung der Immunglobulinproteine besitzen. Beispielhaft wird die Kopplung an ein Agarose-Gel beschrieben. Agarose ist das Polymer eines Disaccharids, bestehend aus D-Galactose und 3-6-anhydro-L-Galactose. Die Hydroxyl-Reste dieses Trägermate­ rials eignen sich zur Derivatisierung, und das Trägermaterial selbst weist eine geringe unspezifische Bindung von Plasma­ proteinen auf. Für die Kopplungsreaktion der Immuglobulinprä­ paration wird eine bereits aktivierte, perlförmige Agarose der Firma Amersham Pharmacia Biotech (Freiburg i. Br., Deutschland) -"activated CH-Sepharose 4B"- verwendet. Als Immunglobulin­ präparation im Sinne der Erfindung sind sämtliche Humanproteinlösungen geeignet, welche als wesentlichen Bestandteil gepooltes menschliches Immunglobulin enthalten.
Beispielhaft wird ein Präparat der Firma Baxter-Hyland-Immuno (Heidelberg, Deutschland) -"Endobulin"- verwendet. Das Agarose­ gel kann nach der Kopplungsreaktion in handelsübliche, für Affinitätschromatographie geeignete Behältnisse eingefüllt werden.
Beschreibung der Kopplungsreaktion
Sämtliche verwendeten Reagenzien haben DAB-Reinheitsgrad. Es werden 100 ml Agarosegel hergestellt. Hierfür werden 35 g lyophilisierte CH-aktivierte Sepharose benötigt. Die Verfahrensschritte im einzelnen sind:
  • 1. Suspendierung und Waschen der Sepharose in 1mM eiskalter HCl (ca. 200 ml pro Gramm lyophilisiertes Pulver).
  • 2. Verdünnung der Immunglobulinlösung (z. B. Endobulin) mit 0.5M NaCl auf eine Endkonzentration des Proteins von 15 mg/ml, pH-Einstellung auf pH 3.0-6.0 mit NaOH/HCl.
  • 3. Sanfte Mischung von 200 ml Immunglobulinlösung mit 100 ml Gel für 1-4 h bei 22°C oder 4-12 h bei 4°C.
  • 4. Dekantierung des Überstandes. Auswaschen des Gels mit 0.5 M NaCl pH 5.0.
  • 5. Zugabe von 200 ml Ethanolamin 1 M, pH 8.0 zu 100 ml Gel. 1 h Inkubation bei 22°C.
  • 6. Mehrmaliges Auswaschen des Ethanolamins mit basischem Puffer (z. B. 0.1 M NaHCO3, 0.5 M NaCl, pH 8.0) und saurem Puffer (z. B. 0.1 M Citrat, 0.5 M, pH 3.0) im Wechsel.
  • 7. Lagerung bei 4°C unter Zusatz von Thiomersal oder Natriumazid.
  • 8. Vor Gebrauch Spülung mit physiologischer Kochsalzlösung.
Immunadsorption
Eine handelsübliche Chromatographiesäule kann mit dem Agarosegel befüllt und dann mit antikoaguliertem, humanem Plasma durchströmt werden. Die Flußgeschwindigkeit orientiert sich an der Geometrie des Systems und der resultierenden Kontaktzeit zwischen fester Phase und Plasma.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Elimination immunrelevanter Substanzen aus dem Blut und Blutbestandteilen im Bereich der Immunadsorption unter Anwendung von humanen, gepoolten Immunglobulinen gesunder Blutspender zur Therapie von durch das Immunsystem verursachten Erkrankungen oder Folgeerkrankungen, dadurch gekennzeichnet, daß
    • 1. die Immunglobulinpräparation durch chemische Verfahren wie z. B. pH-Senkung behandelt wird,
    • 2. bei der nachfolgenden Kopplung an ein biokompatibles Trägermaterial die Immunglobulinmoleküle als Einzelmoleküle gebunden werden,
    • 3. die Behandlung von entweder Vollblut, Plasma oder jeder Art von Blutbestandteilen in einem Immunadsorptionsverfahren mit den aufgeführten Material, bestehend aus an biokompatibles Trägermaterial gebundenem menschlichen Immunglobulin, erfolgt und
    • 4. der Wirkungsmechanismus durch die Adsorption von Antikörpern gegen menschliches Immunglobulin wie z. B. Rheumafaktoren oder antiidiotypischen Antikörpern, und auch zirkulierender Immunkomplexe, die zur Verringerung der Aktivität der zugrundeliegenden immunaggressiven Reaktion führt, bestimmt ist.
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