DE19903891A1 - Spannsystem mit verschiebbaren Haltekörpern - Google Patents
Spannsystem mit verschiebbaren HaltekörpernInfo
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Abstract
Es wird ein Spannsystem für Schraubstöcke vorgeschlagen, bei dem die Spannbacken (1) einen oder mehrere Haltekörper (7) tragen, die in einer Führungsnut (3) der Spannbacken (1) stufenlos verschoben werden können und lösbar arretierbar sind. Durch die Haltekörper (7) gelingt die Einspannung von Werkstücken derart, daß sie ohne Umspannen von mehreren Seiten bearbeitet werden können und die Maschinenumrüst- bzw. -bearbeitungszeiten gesenkt werden (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Spannsystem für Schraubstöcke, bei
denen das Bearbeitungsgut zwischen zwei relativ zueinander
bewegbaren Spannbacken einspannbar ist, wobei die Spannbacken
mindestens einen dem Bearbeitungsgut zugewandten Haltekörper
mit mindestens einer das Bearbeitungsgut abstützenden Auflage
tragen.
Ein derartiges Spannsystem ist beispielsweise aus der
DE-PS 195 48 978 bekannt. Bei diesen Spannvorrichtungen werden un
terschiedlich geformte Haltekörper, in der zitierten Druck
schrift als Spannbacken bezeichnet, fix an Spannbackenträgern,
die sich relativ zueinander bewegen lassen, befestigt. Das
Bearbeitungsgut liegt dabei auf einer als Absatz bezeichneten
Auflage der Haltekörper auf.
Da die Haltekörper das Bearbeitungsgut im Abstand zu den ei
gentlichen Spannbacken einspannen und das zu bearbeitende
Werkstück aufgrund ihrer geringen Breite nur bereichsweise
abdecken, kann die Bearbeitung mit Hilfe von vertikal oder
horizontal geführten, spanabhebenden Werkzeugen wie Bohrern
oder Fräsern ari mehreren Seiten durchgeführt werden, ohne daß
ein Umspannen erforderlich ist.
Um das Spannsystem an unterschiedliche Werkstücke anpassen zu
können, weist der Spannbackenträger bzw. die Spannbacke nach
Art einer Gewindelochplatte eine Vielzahl von Gewindebohrungen
auf, an denen der oder die Haltekörper mit Hilfe von Befesti
gungsschrauben in unterschiedlichen Positionen, ggf. unter
Mitwirkung von Paßstiften, fixiert werden können.
Bei dem bekannten Spannsystem können also die das Werkstück
einspannenden Haltekörper nur in einer begrenzten Anzahl von
Positionen fixiert werden. Auch ist nach wie vor die Verwen
dung von Anschlägen erforderlich, um die nacheinander zu be
arbeitenden Werkstoffrohlinge in exakt gleicher Position ein
spannen zu können.
Derartige Anschläge können beispielsweise seitlich wegschwenk
bare Anschlagstifte sein, die mittels eines Tragarmes am
Schraubstock befestigt sind.
Bei dem bekannten Spannsystem besteht darüber hinaus die Ge
fahr, daß sich die Gewindebohrungen in den Spannbackenträgern
bzw. Spannbacken mit Spänen zusetzen, so daß sie vor einem
Umsetzen der Haltekörper jedes Mal aufwendig gereinigt werden
müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Spannsystem zu schaffen, bei dem die Umrüst- bzw. Bearbei
tungszeiten verkürzt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Haltekörper in einer senkrecht zur Bewegungsrichtung der
Spannbacken liegenden Ebene stufenlos verschiebbar und lösbar
arretierbar sind.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme ist die Position der Hal
tekörper im Bereich der Spannbacke praktisch beliebig wählbar,
so daß dieselben Haltekörper für eine größere Anzahl von un
terschiedlich geformten Werkstücken verwendet werden kann. Zur
Anpassung an verschiedene Werkstückgeometrien müssen die Hal
tekörper lediglich gelöst, in die gewünschte Position ver
schoben und dort arretiert werden.
Dazu eignet sich beispielsweise eine T-förmig hinterschnittene
Führungsnut, die vorzugsweise geradlinig in der Spannbacke
ausgebildet ist und in die eine Führungsbacke eingreift, die
mittels einer Arretierschraube mit dem Haltekörper verbunden
ist. Ein Arretieren des Haltekörpers in der gewünschten Posi
tion erfolgt durch Anziehen der Arretierschraube, während der
Haltekörper mit der Führungsbacke in Richtung der Führungsnut
verschoben werden kann, wenn die Arretierschraube gelöst ist.
Eventuell in die Führungsnut einfallende Späne werden beim
Verschieben der Haltekörper auf diese Weise einfach zur Seite
weggeschoben.
Die Haltestücke sind vorzugsweise so gearbeitet, daß sie mit
ihrer hinteren Seite in arretiertem Zustand plan gegen die
Vorderseite der Spannbacke anliegen. Um zu verhindern, daß
beim Lösen der Arretierschraube ein Spalt zwischen diesen
beiden Flächen entsteht, in den dann ebenfalls Späne eindrin
gen könnten, sitzen in der Führungsbacke bei einer weiteren
Ausführung der Erfindung federnd gelagerte Druckstücke, bei
spielsweise in Form von Kugeln, die gegen die Schultern des
Querschenkels des T-förmigen Führungsprofils anliegen und
dadurch die Rückseite des Haltekörpers auch dann dicht gegen
die Vorderseite der Spannbacke andrücken, wenn die Arretier
schraube zum Verschieben der Haltebacke gelöst ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Oberseite der
Spannbacke eine Längenskala auf, die vorzugsweise einen etwa
mittigen Nullpunkt hat und deren Skalierung sich nach rechts
und links auf der Oberseite der Spannbacke erstreckt. Dabei
sind die Maßeinheiten vorzugsweise so gewählt, daß sie nur
halb so groß sind wie bei einem üblichen, z. B. metrischen
Längenmaßstab.
Dadurch ist bei hinreichend feiner Unterteilung der Skalierung
das sehr exakte Einspannen eines Werkstückrohlings auch ohne
Anschlag möglich.
Wenn beispielsweise die Länge des zu bearbeitenden Werkstück
rohlings, der eine Endlänge von 60 mm haben soll, aufgrund der
Sägeungenauigkeiten 62 mm beträgt, werden zwei benachbarte
Haltestücke so eingestellt, daß ihre Außenkanten beispiels
weise mit der Skalierung bei 58 mm fluchten. Dadurch läßt sich
das Werkstück ohne Anschlag äußerst paßgenau zwischen den
Haltestücken einlegen und kann an seinen gegenüberliegenden
Stirnseiten bis auf die gewünschte Länge von 60 mm bearbeitet
werden. Die Lagegenauigkeit der auf diese Weise ohne Anschlag
eingespannten Werkstücke liegt hierbei bei ca. 0,1 mm.
Die Führungsnut zur Aufnahme der Führungsbacke des Haltekör
pers ist rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Spannbacken
ausgebildet, wobei es auch möglich ist, die Führungsnut wink
lig oder bogenförmig in der entsprechenden Ebene auszubilden.
Auch kann die Geometrie der Haltekörper wie beim zuvor be
schriebenen Stand der Technik variieren, es können darüber
hinaus ebenfalls die beim Stand der Technik erwähnten soge
nannten Universalwinkelbacken eingesetzt werden.
Bei den meisten Anwendungsfällen genügt der Einsatz von zwei
Haltekörpern pro Spannbacke, wie sie in der Figurenbeschrei
bung beispielsweise beschrieben sind.
Die Auflage zum Halten der zu bearbeitenden Werkstücke er
streckt sich bei diesen Haltekörpern vorzugsweise parallel zur
Längserstreckung der Führungsnut und ist als unterbrochene
Tragfläche ausgebildet, die von der Durchgriffsbohrung für die
Arretierschraube mittig unterbrochen wird.
Die Haltekörper können auf ihren dem Werkstück zugewandten
Spannflächen geringfügig erhabene Bereiche aufweisen, die sich
beim Spannen formschlüssig in das Werkstück eindrücken, so daß
die Haltekräfte in Richtung der Führungsnut erhöht sind.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise beschrieben
und wird anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Spannbacke mit zwei
eingesetzten Haltekörpern,
Fig. 2 eine Vordersicht der Spannbacke gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Spannbacke gemäß Fig. 1 und 2,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Spannbacke gemäß Fig. 1 bis 3,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Spannbacke ohne Hal
tekörper und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines sogenannten Verti
kal-Spannsystems, bei dem die Spannbacken jeweils
Haltekörper tragen.
Die in Fig. 1 dargestellte Spannbacke 1 ist mit Hilfe von
nicht dargestellten Befestigungselementen an einem Spannbac
kenträger 2 befestigt. In der Spannbacke ist eine T-förmige
Führungsnut 3 ausgebildet, in deren Querschenkel 4 eine Füh
rungsbacke 5 (vgl. Fig. 4) angeordnet ist. Die Führungsbacke
5 ist mittels einer als Imbusschraube ausgebildeten Arre
tierschraube 6 mit einem Haltekörper 7 verbunden, der mit
seiner Rückseite 8 gegen die Vorderseite 9 der Führungsbacke
5 plan anliegt und den Längsschenkel 10 der T-förmigen Füh
rungsnut 3 mittels einer Nase 11 durchgreift. Der Haltekörper
7 weist eine absatzartige Auflage 12 auf, die das nicht dar
gestellte Werkstück abstützt und untergreift.
Auf der Oberseite 13 der Spannbacke 1 ist eine Längenskala 14
vorgesehen. Die zum Werkstück zugewandte Seite 15 der Halte
körper 7 weist mehrere kreisförmige erhabene Bereiche 16 auf.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine Vorderansicht bzw. Draufsicht
auf die Spannbacke gemäß Fig. 1 mit den eingesetzten Haltekör
pern 7.
Bei der Schnittdarstellung gemäß Fig. 4 wird deutlich, wie die
in der Führungsnut 3 sitzende Führungsbacke 5 zum Arretieren
des Haltekörpers 7 mit der Arretierschraube 6 zusammenwirkt.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 5 ist eine Spannbacke 17 per
spektivisch dargestellt, die im unteren Bereich abgestufte
Ausnehmungen 18 aufweist. Diese Ausnehmungen 18 werden von
nicht dargestellten Befestigungsschrauben durchgriffen, die
sich mit ihren Köpfen gegen die Schultern 19 anlegen und die
Spannbacke 17 auf diese Weise an einem nicht dargestellten
Spannbackenträger fixieren.
Bei der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 6 ist ein
sogenanntes Vertikal-Spannsystem in Form eines Spannturmes 20
dargestellt, der an seinen Seiten unterschiedliche Spannbac
kenanordnungen trägt. Die in der Zeichnung rechte Seite des
Spannturmes 20 trägt beispielsweise eine mittige feste Backe
21, eine obere verfahrbare Backe 22 und eine untere verfahr
bare Backe 23. Zwischen den Backen 21 und 22 bzw. 21 und 23
befindet sich jeweils eine sogenannte schwimmende Backe 24,
25. In den einzelnen Backen sind wiederum Längsnuten vorgese
hen, in die jeweils zwei stufenlos verschiebbare und lösbar
arretierbare Haltekörper eingesetzt sind.
1
Spannbacke
2
Spannbackenträger
3
T-förmige Führungsnut
4
Querschenkel
5
Führungsbacke
6
Arretierschraube
7
Haltekörper
8
Rückseite
9
Vorderseite
10
Längsschenkel
11
Nase
12
Auflage
13
Oberseite
14
Längenskala
15
Seite
16
erhabener Bereich
17
Spannbacke
18
Ausnehmung
19
Schulter
20
Spannturm
21
feste Backe
22
obere Backe
23
untere Backe
24
schwimmende Backe
25
schwimmende Backe
Claims (10)
1. Spannsystem für Schraubstöcke, bei denen das Bearbeitungs
gut zwischen zwei relativ zueinander bewegbaren Spann
backen einspannbar ist, wobei die Spannbacken mindestens
einen dem Bearbeitungsgut zugewandten Haltekörper mit
mindestens einer das Bearbeitungsgut abstützenden Auflage
tragen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltekörper (7) in einer senkrecht zur Bewegungsrich
tung der Spannbacken (1) liegenden Ebene stufenlos ver
schiebbar und lösbar arretierbar sind.
2. Spannsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Haltekörper (7) mit einer Füh
rungsbacke (5) in eine T-förmige, hinterschnittene Füh
rungsnut (3) der Spannbacken (1) einsetzbar sind.
3. Spannsystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungsbacke (5) eine Gewinde
bohrung für eine den Haltekörper (7) durchgreifende Arre
tierschraube (6) aufweist.
4. Spannsystem nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungs
backe (5) mindestens zwei federnd gelagerte Druckstücke
aufweist, die gegen Schultern des Querschenkels (4) der T-
förmigen Führungsnut (3) anliegen.
5. Spannsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Oberseite
(13) der Spannbacke (1) eine Längenskala (14) aufweist.
6. Spannsystem nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Längenskala (14) beiderseits
von einem etwa mittigen Nullpunkt auf der Oberseite (13)
der Spannbacke (1) erstreckt und ihre Skalierung halb so
groß ist wie die eines normgerechten Längenmaßstabes.
7. Spannsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungs
nut (3) rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Spannbacken
(1) verläuft.
8. Spannsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß jede Spann
backe (1) zwei Haltekörper (7) trägt.
9. Spannsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Auflage
(12) durch Stützflächen der Haltekörper (7) gebildet ist,
die parallel zur Längserstreckung der Führungsnut (3)
verlaufen.
10. Spannsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die dem Be
arbeitungsgut zugewandten Seiten (15) der Haltekörper (7)
erhabene Bereiche (16) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103891 DE19903891A1 (de) | 1999-02-01 | 1999-02-01 | Spannsystem mit verschiebbaren Haltekörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103891 DE19903891A1 (de) | 1999-02-01 | 1999-02-01 | Spannsystem mit verschiebbaren Haltekörpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19903891A1 true DE19903891A1 (de) | 2000-08-10 |
Family
ID=7896012
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999103891 Ceased DE19903891A1 (de) | 1999-02-01 | 1999-02-01 | Spannsystem mit verschiebbaren Haltekörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19903891A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2004054757A2 (de) * | 2002-12-16 | 2004-07-01 | Albert Frei | Werkstückhaltevorrichtung |
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CN110666719A (zh) * | 2019-10-18 | 2020-01-10 | 浙江美硕电气科技股份有限公司 | 一种继电器测量装夹机构 |
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-
1999
- 1999-02-01 DE DE1999103891 patent/DE19903891A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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8131 | Rejection |