DE19903806C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dichte von Körpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dichte von KörpernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Dichte von Körpern, insbesondere von Schüttgut geringer Dichte, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. DOLLAR A Bei dem Verfahren wird das Schüttgut in ein Füllbehältnis eingebracht, das einen oder mehrere flüssigkeitsdurchlässige Bereiche aufweist. Dieses Füllbehältnis wird dann mit dem darin befindlichen Schüttgut in einer Flüssigkeit, die sich in einem Meßbehältnis befindet, vollständig versenkt. Das Füllbehältnis ist dabei so ausgestaltet, daß es sich vollständig mit der Flüssigkeit füllt. Über den Anstieg des Flüssigkeitspegels im Meßbehältnis wird dann das Volumen des Schüttgutes ermittelt. Mit der vorher bestimmten Masse ergibt sich die Dichte des Schüttgutes. DOLLAR A Mit dem Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung läßt sich die Dichte von unregelmäßig geformten Körpern und Schüttgut mit einer geringeren Dichte als der von Flüssigkeiten auf einfache Weise bestimmen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Bestimmung der Dichte von Körpern, insbesondere von
Schüttgut geringer Dichte, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der vorliegenden
Erfindung liegt im Bereich der Produktion und Verar
beitung von Schüttgut, insbesondere auf dem Sektor der
Herstellung von Kunststoffgranulat. Für die Verwer
tungseignung des Kunststoffgranulats spielt dessen
Qualität eine wesentliche Rolle. Insbesondere bei der
Herstellung von Kunststoffgranulaten aus Recycling
material, wie etwa Folienresten, stellen Luftein
schlüsse ein wesentliches Qualitätskriterium dar. Eine
Quantifizierung des Anteils der Lufteinschlüsse und
somit der Qualität des Granulats kann über die Messung
der Dichte des Granulats erfolgen.
Zur Bestimmung der Dichte von Körpern sind aus dem
Stand der Technik zahlreiche Verfahren bekannt.
Die Bestimmung der Dichte von Körpern, deren
Dichte größer als die von Flüssigkeiten, d. h. größer
als ca. 0,8 g/cm3 ist, kann beispielsweise durch Ein
tauchen der Körper in eine Flüssigkeit erfolgen, um
zunächst deren Volumen zu bestimmen. Über eine zu
sätzliche Wägung der Körper kann dann deren Dichte
errechnet werden.
Probleme ergeben sich jedoch bei Körpern, deren
Dichte geringer ist als die von Flüssigkeiten. In
diesem Fall schwimmt der Körper auf der Flüssigkeit,
d. h. er taucht nicht mehr vollständig ein, so daß das
Volumen nicht mehr auf einfache Weise bestimmt werden
kann.
Aus der DE-GM 73 09 863 ist ein Pyknometer zur
Dichtemessung bekannt. Ein Pyknometer besteht aus einem
verschließbaren Glas- oder Metallgefäß mit definiertem
Rauminhalt, dessen Masse sowohl leer als auch mit einer
Prüfflüssigkeit gefüllt, leer mit Probe sowie mit der
Probe und der Flüssigkeit gefüllt gemessen wird. Aus
diesen Daten kann die Dichte der Probe bestimmt werden.
Eine weitere bekannte Technik sieht eine direkte
Bestimmung der Dichte mit Hilfe einer Dichtegradienten
säule vor.
Eine Dichtegradientensäule wird durch Schichten
zweier Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte in einem
stehenden Glasrohr hergestellt. Unterschiedlichen Höhen
in dieser Säule kann eine unterschiedliche Dichte des
Flüssigkeitsgemisches zugeordnet werden. In dieses
Glasrohr wird das Probenstück gegeben, das dann in der
Höhe der Säule schwebt, an der die Dichte des Proben
stücks mit der des Flüssigkeitsgemisches übereinstimmt.
Die Dichte kann somit direkt an der Säule abgelesen
werden.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Bestimmung
der Dichte setzt eine hydrostatische Dichtewaage ein.
Mit der hydrostatischen Dichtewaage, die den unter
schiedlichen Auftrieb in Flüssigkeiten ausnutzt, wird
eine Probe einmal an Luft gewogen und einmal in einer
Flüssigkeit. Über diese beiden Wägungen kann bei
Kenntnis der Dichte der Flüssigkeit die Dichte der
Probe errechnet werden. Bei Proben, deren Dichte
kleiner als die Dichte der Flüssigkeit ist, muß durch
ein Zusatzgewicht das vollständige Eintauchen der Probe
in die Flüssigkeit erzwungen werden. Die Masse dieses
Zusatzgewichtes wird bei der Berechnung der Dichte be
rücksichtigt.
Die beiden letztgenannten Verfahren, die
beispielsweise der DIN 53479 entnommen werden können,
bedürfen jedoch eines relativ hohen apparativen
Aufwandes. Insbesondere bei Körpern, die eine geringere
Dichte als die von Flüssigkeiten aufweisen, wie dies
bei den oben erwähnten Kunststoffgranulaten der Fall
ist, läßt sich keines der vorgenannten Verfahren auf
einfache Weise realisieren.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben,
mit denen auf einfache Weise die Dichte von Körpern
bestimmt werden kann, die eine kleinere Dichte als
Flüssigkeiten aufweisen und auch als Schüttgut vor
liegen können.
Die Aufgabe wird mit dem Verfahren und der Vor
richtung der Patentansprüche 1 und 5 gelöst. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfah
rens und der Vorrichtung sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die zu
vermessenden Körper in ein Behältnis, im folgenden als
Füllbehältnis bezeichnet, eingebracht, das einen oder
mehrere flüssigkeitsdurchlässige Bereiche aufweist.
Dieses Füllbehältnis wird dann mit den darin befind
lichen Körpern in einer Flüssigkeit, die sich in einem
Meßbehältnis befindet, vollständig versenkt. Das Füll
behältnis ist dabei so ausgestaltet, daß es sich voll
ständig mit der Flüssigkeit füllt. Über den Anstieg des
Flüssigkeitspegels im Meßbehältnis wird dann das
Volumen der Körper durch Subtraktion des bekannten
Volumens des eingetauchten Füllbehältnisses ermittelt.
Mit der vorher bestimmten Masse ergibt sich die Dichte
der Körper.
Die Ausgestaltung des Füllbehältnisses für die zu
vermessenden Körper ist ein wesentlicher Bestandteil
des Verfahrens bzw. der Vorrichtung. Die für die
Flüssigkeit durchlässigen Bereiche müssen einerseits
ein problemloses Einströmen der Flüssigkeit in das
Füllbehältnis ermöglichen, und andererseits müssen sie
gewährleisten, daß auch Körper in Form von Schüttgut im
Füllbehältnis verbleiben und nicht entweichen können.
Das Füllbehältnis muß weiterhin zum Einfüllen der
Körper geöffnet und wieder verschlossen werden können.
Das Füllbehältnis sollte eine Form aufweisen, die
beim Eintauchen in die Flüssigkeit ein zuverlässiges
Entweichen der Luft aus dem Füllbehältnis ermöglicht,
so daß keine Luftblasen in dem Füllbehältnis haften
bleiben.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist das
Füllbehältnis eine zylindrische Form auf. Die Deck
flächen des Füllbehältnisses bilden die für die Flüs
sigkeit durchlässigen Bereiche. Sie sind als fein
maschiges Gitter mit geeigneter Maschenweite ausge
staltet, um die obigen Bedingungen zu erfüllen. Eine
der beiden Deckflächen des Füllbehältnisses bildet
einen abnehmbaren Deckel.
Im Vergleich zu einem Füllbehältnis, das bei
spielsweise vollständig aus flüssigkeitsdurchlässigem
Material gebildet ist, läßt sich das Füllbehältnis
dieser bevorzugten Ausführungsform herstellungs
technisch einfacher realisieren. Weiterhin läßt sich
durch geeignete Wahl der Wandstärke und des Wand
materials auf einfache Weise ein automatisches Absinken
des Füllbehältnisses unabhängig von der Dichte der
eingefüllten Körper erreichen.
Grundsätzlich kann durch die Wahl der Wandstärke
des Füllbehältnisses die untere Meßgrenze, d. h. der
unterste Dichtewert der Körper, bei dem das Füllbehält
nis nicht mehr absinkt, beeinflußt werden.
Die Masse mB des Füllbehältnisses muß ebenso wie
das Nettovolumen VB für die Messung bekannt sein. Die
Masse kann durch Wägung, das Volumen durch vollstän
diges Eintauchen des leeren Füllbehältnisses in das mit
einer Flüssigkeit gefüllte Meßbehältnis ermittelt
werden. Dabei ist darauf zu achten, daß sich das Füll
behältnis vollständig mit der Flüssigkeit füllt und
keine Luftblasen an ihm haften bleiben.
Das Füllbehältnis wird möglichst vollständig mit
den zu vermessenden Körpern, beispielsweise Schüttgut,
befüllt und verschlossen. Vorzugsweise wird an
schließend die Masse des gefüllten Füllbehältnisses
durch Wägung bestimmt und daraus die Masse mK des
Schüttgutes ermittelt.
Das mit dem Schüttgut befüllte Füllbehältnis wird
anschließend in dem mit Flüssigkeit gefüllten Meß
behältnis vollständig versenkt. Durch Schütteln des
Meßbehältnisses kann erreicht werden, daß eventuell
anhaftende Luftblasen schneller entweichen. Der
Flüssigkeitsstand im Meßbehältnis wird vor dem Ein
bringen des Füllbehältnisses und nach dessen Versenken
erfaßt. Aus der Differenz der beiden Werte wird die
Summe aus dem Nettovolumen VB des Füllbehältnisses und
dem Volumen VK des Schüttgutes erhalten. Hieraus ergibt
sich durch Subtraktion des Nettovolumens VB das Volumen
des Schüttgutes VK und schließlich die Dichte ρK = mK/VK
des Schüttgutes.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist das
Meßbehältnis die Form eines Meßzylinders auf.
Selbstverständlich sind neben dem runden Querschnitt
des Zylinders auch andere, beispielsweise vieleckige
Querschnitte von Vorteil. Insbesondere sollte die
Öffnungsfläche eines derartig geformten, langge
streckten Meßbehältnisses dem Querschnitt des Meß
behältnisses entsprechen. Das Füllbehältnis für die zu
vermessenden Körper hat dann vorzugsweise die gleiche
runde bzw. vieleckige Querschnittsform.
Vorzugsweise sollte das Füllbehältnis eine
möglichst große Menge der Körper bzw. des Schüttgutes
aufnehmen können. Dies wird dadurch erreicht, daß der
Außendurchmesser bzw. die Querschnittsfläche des Füll
behältnisses nur geringfügig kleiner als der Innen
durchmesser bzw. die innere Querschnittsfläche des
Meßbehältnisses ist. Eine derartige Dimensionierung hat
den weiteren Vorteil, daß dadurch die Meßgenauigkeit
erhöht und Meßfehler bei der Bestimmung der Dichte des
Schüttgutes minimiert werden.
Als Flüssigkeit für die Befüllung des Meßbehält
nisses kann beispielsweise Wasser verwendet werden.
Selbstverständlich lassen sich auch andere Flüssig
keiten einsetzen. An die verwendete Flüssigkeit ist die
Anforderung zu stellen, daß sie das Schüttgut weder
lösen noch quellen darf, da dadurch die Meßergebnisse
verfälscht werden würden. Die Flüssigkeit muß außerdem
das Schüttgut ausreichend benetzen.
Zur Messung des Flüssigkeitspegels in dem Meß
behältnis sind neben der direkten Erfassung über eine
am Behältnis angebrachte Skala selbstverständlich auch
aufwendigere Meßeinrichtungen, wie beispielsweise eine
Füllstandsmessung mittels Ultraschall, möglich.
Mit dem dargestellten Verfahren und der zuge
hörigen Vorrichtung läßt sich die Dichte von unregel
mäßig geformten Körpern und Schüttgütern mit einer
geringeren Dichte als der von Flüssigkeiten auf
einfache Weise bestimmen. Der apparative Aufwand
hierfür ist gering.
Bei der Vermessung von Schüttgut ergibt sich der
weitere Vorteil, daß die Bestimmung der Dichte mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur an wenigen
einzelnen Körpern sondern an einer Vielzahl von Körpern
durchgeführt werden kann. Die Zahl der Körper ist
hierbei nur durch das das Schüttgut aufnehmende Volumen
des Füllbehältnisses begrenzt. Durch diese Messung an
einer Vielzahl von Körpern wird mit einer einzigen
Messung ein Mittelwert der Materialdichte erfaßt, der
die realen Verhältnisse zuverlässiger beschreibt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Figur
nochmals erläutert.
Die Figur zeigt ein Beispiel für eine Ausgestal
tung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese besteht
im vorliegenden Beispiel aus einem Meßzylinder (1) als
Meßbehältnis. Der Meßzylinder weist an der Oberseite
eine Öffnung (2) auf, deren Öffnungsfläche der Quer
schnittsfläche des Meßzylinders entspricht.
In dem Meßzylinder befindet sich das Füllbehältnis
(3), das ebenfalls Zylinderform aufweist. Das Füll
behältnis ist in der Figur in einer Position im Meß
zylinder dargestellt, in dem es sich während des
Absinkens in der (nicht gezeigten) Flüssigkeit befinden
kann.
Das Füllbehältnis besteht in diesem Beispiel aus
einem rohrförmigen Basiskörper (7), mit dessen unterem
Ende ein Lochblech (6) verschweißt ist. Am oberen Ende
ist ein Deckel (8) aufgesetzt, dessen Stirnfläche eben
falls ein Lochblech (5) bildet. Beide Lochbleche
stellen für die Flüssigkeit durchlässige Bereiche dar.
In dem konkreten Ausführungsbeispiel hat der
Meßzylinder eine Höhe von 490 mm und einen Innendurch
messer von 81 mm, der auch dem Durchmesser der Öffnung
(2) entspricht. Der Meßzylinder besteht aus einem
transparenten Glas- oder Kunststoffmaterial und trägt
an seiner Längsseite eine (nicht dargestellte) Volumen
skala zum Ablesen des Füllstandes der Flüssigkeit.
Der Basiskörper (7) des Füllbehältnisses (3) und
dessen Deckel (8) bestehen aus rostfreiem Stahl
(X5CrNi18-10) mit einer Wandstärke von 3 mm. Die beiden
Lochbleche (5, 6) haben eine Blechstärke von 0,5 mm.
Der Lochdurchmesser beträgt 1,3 mm bei einem Loch
abstand von 1,9 mm. Die Löcher sind hierbei in einem
Winkel von 60° zueinander versetzt. Insgesamt ergibt
sich dadurch für das Eindringen der Flüssigkeit ein
freier Querschnitt von 42,5% der gesamten Lochblech
fläche.
Die Länge des Füllbehältnisses zwischen den beiden
Lochblechen beträgt 300 mm, dessen Außendurchmesser
70 mm. Das Füllbehältnis hat somit nur einen geringfügig
kleineren Außendurchmesser als der Innendurchmesser des
Meßzylinders.
Am Deckel (8) des Füllbehältnisses sind zwei
Schrauben (9) angebracht, die gegebenenfalls zur
Befestigung eines Bügels, beispielsweise eines Draht
bügels, dienen. An diesem Bügel kann das Füllbehältnis
nach der Messung wieder aus dem Meßzylinder gehoben
werden, ohne mit der Hand in die Flüssigkeit eintauchen
zu müssen.
Das Füllbehältnis (3), das der Aufnahme des
Schüttgutes dient, setzt sich somit im vorliegenden
Beispiel aus einem Rohr (7), zwei Lochblechen (5, 6)
und einem weiteren Rohrabschnitt (8) mit größerem
Durchmesser als Deckel zusammen. In das Rohr (7) ist
auf der Außenseite ein Gewinde gearbeitet, so daß der
weitere Rohrabschnitt (8) als Deckel aufgeschraubt
werden kann. Unter Berücksichtigung der Abmessungen und
der Dichte der eingesetzten Materialien dieser Bestand
teile können die Masse mB und das Nettovolumen VB des
Füllbehältnisses errechnet werden.
Unter Zugrundelegung der obigen Daten ergeben sich
im vorliegenden Beispiel für das Volumen VB = 207 cm3
und für die Masse mB = 1630 g. Bei Einsatz des erfin
dungsgemäßen Verfahrens werden diese Daten selbstver
ständlich nicht errechnet, sondern einmalig über eine
Wägung des leeren Füllbehältnisses und ein Eintauchen
des leeren Füllbehältnisses in den Meßzylinder er
mittelt.
Das Innenvolumen des Füllbehältnisses (3) zur
Aufnahme des Schüttgutes stellt das maximale Volumen
des Schüttgutes dar, das zur Messung in den Behälter
gefüllt werden kann. Im vorliegenden Beispiel beträgt
dieses Volumen 965 cm3, so daß das äußere Gesamtvolumen
des Füllbehältnisses (207 + 965) cm3 beträgt. Hieraus
resultiert eine mittlere Dichte des mit Luft gefüllten
Füllbehältnisses von 1630 g/(207 + 965)cm3 = 1,39 g/cm3.
Dies bedeutet, daß selbst das leere, d. h. mit Luft
gefüllte, Füllbehältnis (3) in Wasser als Flüssigkeit
absinken würde. Das vorgeschlagene Füllbehältnis gemäß
der Figur kann daher für die Bestimmung der Dichte von
Schüttgut verwendet werden, das eine beliebig kleine
Dichte aufweisen kann, da es mit dem Schüttgut in jedem
Fall ohne zusätzliche Vorkehrungen in Wasser als
Flüssigkeit absinkt.
Zur Bestimmung der Dichte eines Kunststoff
granulats unbekannter Dichte wird dieses zunächst in
das geöffnete Füllbehältnis (3) eingefüllt. Das Füll
behältnis wird verschlossen und mit dem Kunststoff
granulat gewogen. Hierbei ergibt sich beispielsweise
ein Gewicht von 2000 g. Nach Subtraktion der Masse mB
des Füllbehältnisses ergibt sich die Masse des
Granulats zu mK = 370 g. Der Meßzylinder sei bis zur
Marke von 1000 ml mit Wasser gefüllt. Nach Versenken
des Füllbehältnisses mit dem Granulat, bei dem sich das
Restvolumen des Füllbehältnisses vollständig mit Wasser
füllt und sämtliche Luft aus dem Füllbehältnis ent
weicht, steht der Flüssigkeitspegel des Meßzylinders
beispielsweise bei 2000 ml.
Das Volumen des eingefüllten Kunststoffgranulats
VK errechnet sich daraus zu
VK = (1000 ml - VB) = 793 cm3.
Die Dichte des Kunststoffgranulats ergibt sich somit zu
ρK = 370 g/793 cm3 = 0,467 g/cm3.
Bei Bereitstellung des oben beschriebenen Füll
behältnisses, dessen Dimensionierung auf die des
Meßbehältnisses abgestimmt ist, und dessen Masse mB und
Volumen VB bekannt sind, steht ein schnelles und
einfaches, leicht zu handhabendes Verfahren zur
Bestimmung der Dichte von Körpern geringer Dichte,
insbesondere von Schüttgut, zur Verfügung. Neben einer
Waage bedarf es keines aufwendigen apparativen
Aufwandes.
Claims (13)
1. Verfahren zur Bestimmung der Dichte von Körpern,
insbesondere von Schüttgut geringer Dichte, mit
folgenden Schritten:
- 1. Bestimmen der Masse mK der Körper durch Wägung;
- 2. Bereitstellen eines ersten, mit einer Flüssig keit gefüllten Behältnisses (1);
- 3. Einbringen der Körper in ein zweites Behältnis (3), das eine verschließbare Öffnung (4) zum Einfüllen der Körper und einen oder mehrere für die Flüssigkeit durchlässige Bereiche (5, 6) aufweist, die ein Eindringen der Flüssigkeit ermöglichen und ein Entweichen der Körper ver hindern;
- 4. Verschließen der Öffnung (4) des zweiten Behältnisses;
- 5. vollständiges Versenken des zweiten Behältnisses (3) im ersten, mit der Flüssigkeit gefüllten Behältnis (1), bis sich das zweite Behältnis über die für die Flüssigkeit durchlässigen Bereiche (5, 6) vollständig mit der Flüssigkeit gefüllt hat;
- 6. Erfassen des Anstiegs des Flüssigkeitspegels im ersten Behältnis (1);
- 7. Ermitteln des Volumens VK der Körper aus dem Anstieg des Flüssigkeitspegels unter Berücksichti gung des Nettovolumens VB des zweiten Behält nisses; und
- 8. Errechnen der Dichte der Körper aus dem Volumen VK und der Masse mK der Körper.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die Masse mK der Körper durch Wägung des
mit den Körpern gefüllten zweiten Behältnisses (3)
und Subtraktion der Masse mB des zweiten Behält
nisses bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem als Flüssigkeit Wasser eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem ein zweites Behältnis (3) eingesetzt wird,
dessen Abmessungen und Material so gewählt sind,
daß der Wert mB/VG aus äußerem Gesamtvolumen VG und
Masse mB des ungefüllten zweiten Behältnisses
mindestens dem Wert der Dichte der Flüssigkeit
entspricht.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, bestehend aus
- 1. einem ersten Behältnis (1) zur Aufnahme einer Flüssigkeit, das an einer Oberseite eine Öffnung (2) aufweist;
- 2. einer Meßeinrichtung zur Bestimmung des Flüssigkeitspegels im ersten Behältnis; und
- 3. einem zweiten Behältnis (3), das sich durch die Öffnung (2) des ersten Behältnisses vollständig in dieses einführen läßt,
- 4. wobei das zweite Behältnis (3) eine verschließbare Öffnung (4) zum Einfüllen der Körper und
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abmessungen und das Material des zweiten
Behältnisses (3) so gewählt sind, daß der Wert
mB/VG aus äußerem Gesamtvolumen VG und Masse mB des
ungefüllten zweiten Behältnisses mindestens
0,8 g/cm3 beträgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die Flüssigkeit durchlässigen Bereiche
(5, 6) an sich gegenüberliegenden Wandungen des
zweiten Behältnisses (3) ausgebildet sind, wobei
einer dieser Bereiche die verschließbare Öffnung
(4) bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die Flüssigkeit durchlässigen Bereiche
(5, 6) durch ein feinmaschiges Gitter oder eine
Lochplatte gebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und das zweite Behältnis eine
langgestreckte Form aufweisen, wobei beide
Stirnflächen des zweiten Behältnisses (3) die für
die Flüssigkeit durchlässigen Bereiche (5, 6)
bilden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Behältnis (1) die Form eines nach
einer Seite offenen Zylinders hat.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Behältnis (3) die Form eines
Zylinders hat.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Behältnis (3) den
Öffnungsquerschnitt des ersten Behältnisses (1)
nahezu ausfüllt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung einen transparenten Bereich
an einer Seitenwandung des ersten Behältnisses
(1), der den Flüssigkeitspegel im Behältnis
erkennen läßt, und eine Skala zum Ablesen des
Flüssigkeitspegels umfaßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103806 DE19903806C1 (de) | 1999-02-02 | 1999-02-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dichte von Körpern |
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Publications (1)
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DE (1) | DE19903806C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010018626A1 (de) | 2010-04-26 | 2011-10-27 | Friedrich-Schiller-Universität Jena | System zur Analyse von Werkstücken |
DE102014108406B3 (de) * | 2014-03-26 | 2015-05-07 | Frank Crämer | Verfahren sowie Vorrichtung zur Bestimmung der Dichte eines Schwimmkörpers |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7309863U (de) * | 1973-06-14 | Foth J | Baustoff Pyknometer |
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1999
- 1999-02-02 DE DE1999103806 patent/DE19903806C1/de not_active Expired - Fee Related
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DE7309863U (de) * | 1973-06-14 | Foth J | Baustoff Pyknometer |
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DIN 53479 * |
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