DE19903511A1 - Stellmotor mit einer Abschalteinrichtung - Google Patents
Stellmotor mit einer AbschalteinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Stellmotor mit einem Servozylinder (1) mit zwei durch einen Arbeitskolben (3) von einander getrennten Druckräumen (12, 13) und mit einer Abschalteinrichtung für den Arbeitskolben (3), insbesondere für eine Hilfskraftlenkvorrichtung. Ein Loskolben (5) ist auf dem Arbeitskolben (3) begrenzt verschiebbar angeordnet. Der Loskolben (5) dichtet mit seinen Stirnseiten einen Umgehungskanal (8) zum jeweils entlasteten Druckraum (12, 13) an einer Dichtkante (5, 6) des Arbeitskolbens (3) ab. In den beiden Endstellungen des Servozylinders (1) befindet sich eine Buchse (14, 15), die den Loskolben (5) von einer Dichtkante (6, 7) abdrückt, so daß beide Druckräume (12, 13) miteinander in Verbindung treten. Zwischen dem Loskolben (5) und dem Arbeitskolben (3) ist eine Schraubendruckfeder (11) derart angeordnet, daß bei einem Druckausgleich zwischen den beiden Druckräumen (12, 13) zwischen den Längsachsen des Loskolbens (5) und des Arbeitskolbens (3) ein Winkel besteht und bei unterschiedlichen Drücken in den beiden Druckräumen (12, 13) die Längsachsen des Loskolbens (5) und des Arbeitskolbens (3) miteinander fluchten. Dadurch werden Momentensprünge und Geräusche beim Beginn einer Bewegung des Arbeitskolbens vermieden.
Description
Die Erfindung betrifft einen pneumatischen oder hy
draulischen Stellmotor, in welchem eine Abschalteinrichtung
in den Endlagen eines Arbeitskolbens vorgesehen ist, nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1. In der vorliegenden Aus
führung betrifft die Erfindung einen Stellmotor für eine
Hilfskraftlenkvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge
mit einer Druckölpumpe, einem Lenkventil und einem Servomo
tor.
Derartige Abschalteinrichtungen sollen das harte An
laufen eines Arbeitskolbens gegen die Endanschläge verhin
dern, weil damit Geräusche verbunden sind. Beim Anlaufen
des Arbeitskolbens an die Endanschläge steigt der Pumpen
druck in unzulässiger Weise auf einen Höchstwert an, so daß
ein in der Druckölpumpe eingebautes Überdruckventil an
spricht. Wenn das Lenkventil in diesem Betriebszustand län
gere Zeit ausgelenkt bleibt, kann dabei die Pumpe durch
thermische Überlastung Schaden nehmen.
Ein Stellmotor mit einer Abschalteinrichtung für eine
Hilfskraftlenkung ist z. B. aus der WO 98 22 718 A1 bekannt.
Hier ist ein ringförmiger Loskolben auf dem Arbeitskolben
angeordnet und um einen begrenzten Weg verschiebbar. Der
Loskolben dichtet mit seinen Stirnseiten einen Umgehungska
nal zum jeweils entlasteten Druckraum an einer Dichtkante
des Arbeitskolbens ab. In den beiden Endstellungen des Ser
vozylinders befindet sich eine Buchse, die den Loskolben
von einer Dichtkante abdrückt, so daß beide Druckräume mit
einander in Verbindung treten.
Bei dem bekannten Stellmotor kann um die Geradeaus
fahrtstellung herum ein Momentensprung und ein damit ver
bundenes Schnapp-Geräusch auftreten. Der Momentensprung
entsteht durch Reibkräfte, die eine spontane Bewegung des
Loskolbens bei einem Druckwechsel von einem Druckraum zum
anderen behindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ab
schalteinrichtung so auszubilden, daß ein Momentensprung
verhindert wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekenn
zeichnete Hilfskraftlenkvorrichtung gelöst. Die Lösung er
folgt dadurch, daß zwischen dem Loskolben und dem Arbeits
kolben wenigstens eine Druckfeder derart angeordnet ist,
daß bei einem wenigstens nahezu vollständigen Druckaus
gleich zwischen den beiden Druckräumen zwischen der Längs
achse des Loskolbens und der Längsachse des Arbeitskolbens
ein Winkel besteht und bei unterschiedlichen Drücken in den
beiden Druckräumen die Längsachsen des Loskolbens und des
Arbeitskolbens miteinander fluchten. Durch die Schräglage
des Loskolbens gegenüber dem Servozylinder wird ein Haften
der beiden Teile aneinander sicher vermieden, so daß bei
einem Druckwechsel kein Haftmoment überwunden werden muß.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben. Besonders
einfach läßt sich die Druckfeder anordnen, wenn sie als
Schraubendruckfeder ausgebildet und in einer Bohrung des
Loskolbens zwischen dem Loskolben und dem Arbeitskolben
eingesetzt ist. Wenn zwei Druckfedern als Schraubendruckfe
dern am Umfang des Loskolbens um 180° versetzt zueinander
angeordnet sind, dann läßt sich die Schräglage des Loskol
bens gegenüber dem Servozylinder sehr genau definieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläu
tert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Servozylinder einer Hilfskraftlenkvor
richtung im Schnitt mit der erfindungsgemä
ßen Abschaltvorrichtung;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Arbeits
kolbens nach Fig. 1.
In einem Servozylinder 1 ist ein auf einer Kolbenstan
ge 2 befestigter Arbeitskolben 3 geführt. An die Kolben
stange 2 kann sich eine nicht dargestellte Zahnstange
fluchtend anschließen. Der Arbeitskolben 3 ist in einer
Ebene senkrecht zu seiner Längsachse geteilt. Der Arbeits
kolben 3 ist auf der Kolbenstange 2 beispielsweise durch
Rollieren oder Kneten formschlüssig befestigt. Der Arbeits
kolben 3 enthält eine Nut 4, in der ein Loskolben 5 mit
Dichtringen 5A, 5B begrenzt axial verschieblich eingesetzt
ist.
Der Arbeitskolben 3 dichtet mit Dichtkanten 6 oder 7
an einer der Stirnflächen des Loskolbens 5 einen Umgehungs
kanal 8 ab. Der Umgehungskanal 8 ist in Form einer oder
mehrerer Längsnuten oder als Ringspalt im Arbeitskolben 3
oder im Loskolben 5 eingearbeitet.
In wenigstens einer Bohrung 10 des Loskolbens 5 ist
wenigstens eine Druckfeder in der Form einer Schrauben
druckfeder 11 eingesetzt. Anstelle einer Schraubendruckfe
der können andere Arten von Druckfedern verwendet werden,
beispielsweise eine Gummidruckfeder. Die Funktion und Wir
kungsweise der Druckfeder wird weiter unten näher beschrie
ben.
Der Loskolben 5 und der Arbeitskolben 3 trennen in dem
Servozylinder 1 zwei Druckräume 12 und 13 von einander.
An jedem Ende des Servozylinders 1 ist eine Buchse 14
und 15 mit einem abgesetzten Bund 16 und 17 und einem
Endanschlag 25, 26 eingebaut. Die Buchse 14, 15 hat außer
dem die Aufgabe, über eine Ringnut 18, 20 und eine Boh
rung 21, 22 eine Verbindung von einem Ölanschluß 23, 24 in
den Druckraum 12 oder 13 herzustellen.
Wenn der Arbeitskolben 3 in der einen Stellung eines
nicht dargestellten Lenkventiles durch den Betriebsdruck
beispielsweise in dem Druckraum 12 in Richtung der rechten
Endlage gedrückt wird, befindet sich der Loskolben 5 in
Abdichtstellung an der Dichtkante 7. Der Betriebsdruck im
Druckraum 12 kann sich durch die geschlossene Dichtkante 7
nicht zum Druckraum 13 entspannen. Der Arbeitskolben 3 mit
dem Loskolben 5 bewegt sich bis zur Buchse 15. Am Endan
schlag 26 stößt der Bund 17 der Buchse 15 gegen den Loskol
ben 5 und verschiebt diesen in eine Mittellage, in der die
Dichtkante 7 geöffnet wird. Der Betriebsdruck in dem Druck
raum 12 entspannt sich daraufhin durch den offenen Umge
hungskanal 8 über den Druckraum 13 und über den Ölan
schluß 24 zu einem nicht dargestellten Ölbehälter. Das an
der Dichtkante 6 nahezu drucklos vorbeiströmende Rücklauföl
hält den Loskolben 5 in der geöffneten Stellung am Bund 17.
Soll aus dieser rechten Endlage wieder zurückgelenkt
werden, so verstellt man das Lenkventil mit der Drehung des
nicht dargestellten Lenkhandrades in die Gegenrichtung.
Darauf strömt Druckmittel unter Betriebsdruck über den
Ölanschluß 24 in den Druckraum 13 ein und der Loskolben 5
wird gegen die Dichtkante 6 gedrückt. Daraufhin bewegt sich
der Arbeitskolben 3 zusammen mit dem Loskolben 5 nach
links. Mit der erfindungsgemäßen Hilfskraftlenkung läßt
sich nach Verschieben des Loskolbens 5 gegen die Dichtkan
te 6 oder 7 mit Servokraft aus den Endstellungen zurücklen
ken.
Durch die Schraubendruckfeder 11 wird in einem druck
losen Zustand des Servozylinders 1, bzw. bei einem wenig
stens nahezu vollständigen Druckausgleich zwischen den bei
den Druckräumen 12 und 13 des Servozylinders 1, der Loskol
ben 5 in Bezug auf den Arbeitskolben 3 schräggestellt. Beim
Lenken um die Geradeausfahrtstellung wird der Druck in ei
nem Druckraum auf den Durchlaufdruck heruntergefahren. In
dem anderen Druckraum wird der Betriebsdruck aufgebaut.
Dabei unterstützen die Druckfedern das Lösen des Loskol
bens 5 von der einen Dichtkante des Arbeitskolbens 3 zu der
anderen Dichtkante des Arbeitskolbens 3. Durch die Druck
feder wird der Loskolben 5 in eine Lage gebracht, in der
kurzzeitig eine Verbindung zwischen den beiden Druckräu
men 12 und 13 besteht. Dadurch ist ein harmonischer Druck
aufbau ohne Momentensprung und Geräusch auch bei hohen
Lenkgeschwindigkeiten möglich. Wenn zwei Druckfedern als
Schraubendruckfedern am Umfang Loskolbens um 180° versetzt
zueinander angeordnet sind, dann läßt sich die Schräglage
des Loskolbens gegenüber dem Servozylinder sehr genau defi
nieren.
1
Servozylinder
2
Kolbenstange
3
Arbeitskolben
4
Nut
5
Loskolben
5
A Dichtring
5
B Dichtring
6
Dichtkante
7
Dichtkante
8
Umgehungskanal
9
-
10
Bohrung
11
Schraubendruckfeder
12
Druckraum
13
Druckraum
14
Buchse
15
Buchse
16
Bund
17
Bund
18
Ringnut
19
-
20
Ringnut
21
Bohrung
22
Bohrung
23
Ölanschluß
24
Ölanschluß
25
Endanschlag
26
Endanschlag
Claims (3)
1. Stellmotor mit einem Servozylinder (1) mit zwei
durch einen Arbeitskolben (3) von einander getrennten
Druckräumen (12 und 13) und mit einer Abschalteinrichtung
für den Arbeitskolben (3), insbesondere für eine Hilfs
kraftlenkvorrichtung mit einer Druckölpumpe, einem Lenkven
til und einem Servomotor, mit folgenden Merkmalen:
- - Ein ringförmiger Loskolben (5), der auf dem Arbeits kolben (3) angeordnet und um einen begrenzten Weg auf dem Arbeitskolben (3) verschiebbar ist, dichtet mit seinen Stirnseiten einen Umgehungskanal (8) zum je weils entlasteten Druckraum (12 oder 13) an einer Dichtkante (5, 6) des Arbeitskolbens (3) ab;
- - in den beiden Endstellungen des Servozylinders (1) befindet sich eine Buchse (14 und 15), die den Loskol ben (5) von einer Dichtkante (6 oder 7) abdrückt, so daß beide Druckräume (12 und 13) über den Umgehungska nal miteinander in Verbindung treten,
- - zwischen dem Loskolben (5) und dem Arbeitskolben (3) ist wenigstens eine Druckfeder derart angeordnet, daß bei einem wenigstens nahezu vollständigen Druckaus gleich zwischen den beiden Druckräumen (12 und 13) zwischen der Längsachse des Loskolbens (5) und der Längsachse des Arbeitskolbens (3) ein Winkel besteht und bei unterschiedlichen Drücken in den beiden Druck räumen (12 und 13) die Längsachsen des Loskolbens (5) und des Arbeitskolbens (3) miteinander fluchten.
2. Stellmotor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckfeder als Schraubendruck
feder (11) ausgebildet und in einer Bohrung (10) des Los
kolbens (5) zwischen dem Loskolben (5) und dem Arbeitskol
ben (3) eingesetzt ist.
3. Stellmotor nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei Druckfedern als Schrauben
druckfedern (11) am Umfang Loskolbens (5) um 180° versetzt
zueinander angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103511 DE19903511A1 (de) | 1999-01-29 | 1999-01-29 | Stellmotor mit einer Abschalteinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999103511 DE19903511A1 (de) | 1999-01-29 | 1999-01-29 | Stellmotor mit einer Abschalteinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19903511A1 true DE19903511A1 (de) | 2000-08-03 |
Family
ID=7895764
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999103511 Withdrawn DE19903511A1 (de) | 1999-01-29 | 1999-01-29 | Stellmotor mit einer Abschalteinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19903511A1 (de) |
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- 1999-01-29 DE DE1999103511 patent/DE19903511A1/de not_active Withdrawn
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