DE19903330C1 - Selbstlade-Handfeuerwaffe mit einem zwischen einer Schießanlage und einer offenen Lage beweglichen Verschluß - Google Patents
Selbstlade-Handfeuerwaffe mit einem zwischen einer Schießanlage und einer offenen Lage beweglichen VerschlußInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Selbstlade-Handfeuerwaffe, mit DOLLAR A - einem Verschluß (5), der längs einer Verschluß-Bewegungsbahn zwischen einer Schließlage und einer offenen Lage beweglich ist, DOLLAR A - einem Magazin (9), das durch Federkraft Patronen quer zur Verschluß-Bewegungsbahn bis in diese nachführt, und DOLLAR A - einer Sperre (13), welche die jeweils erste Patrone (11) des Magazins (9) erst dann in die Verschluß-Bewegungsbahn nachrücken läßt, wenn der Verschluß (5) sich in oder nahe seiner offenen Lage befindet. DOLLAR A Bevorzugt ist die Sperre von einer sich parallel zur Verschluß-Bewegungsbahn erstreckenden und in ihrer Erstreckungsrichtung beweglichen Platte (13) geschaffen, die sich zwischen die jeweils erste Patrone (11) und die Verschluß-Bewegungsbahn schiebt und diese Patrone (11) so lange zurückhält, bis der Verschluß (5) seine offene Lage erreicht oder nahezu erreicht hat.
Description
Die Erfindung betrifft eine Selbstlade-Handfeuerwaffe mit
einem längs einer Bewegungsbahn zwischen einer Schließla
ge und einer offenen Lage beweglichen Verschluß und mit
einem Magazin, das durch Federkraft oder dergleichen Pa
tronen aufeinanderfolgend quer zur Verschluß-Bewegungs
bahn bis in eine Nachführlage fördert, in welcher die je
weilige erste oder oberste Patrone mindestens teilweise
in die Verschluß-Bewegungsbahn ragt (Oberbegriff des An
spruch 1). Eine solche Waffe ist aus der DE 195 01 397 A1
bekannt.
Wenn im folgenden Lagebegriffe wie "oben", "vertikal"
o. dgl. verwendet werden, so wird immer von einer Waffe in
normaler Feuerstellung ausgegangen, in welcher der Lauf
horizontal verläuft; "vorne" ist in Schußrichtung.
Bei Selbstladewaffen der eingangs genannten Art, mit bei
spielsweise einem Stangenmagazin, wird die jeweils erste
bzw. oberste Patrone von der Magazinfeder gegen den Ver
schluß oder hinter dem Verschluß in dessen Bewegungsbahn
angedrückt, wenn der Verschluß sich in Schließlage befin
det. Läuft dieser infolge des Abfeuerns in seine offene
Lage zurück, dann schleift er an der obersten Patrone bis
er sich seiner offenen Lage annähert. Erst jetzt kann die
oberste Patrone in ihre Nachführlage nachrücken. In die
ser wird sie von mindestens einer Magazinlippe gehalten
und befindet sich mindestens teilweise vor dem Verschluß.
Bewegt sich nun der Verschluß wieder in seine Schließlage
vor, dann schiebt er von hinten die Patrone in das Patro
nenlager ein, wobei die Patrone einen mehr oder weniger
ausgeprägten Zickzackweg zurücklegt. Dieser Zickzackweg
ist umso flacher, je weiter sich die Nachführlage in der
Bewegungsbahn des Verschlusses befindet. Je flacher die
ser Zickzackweg ist, desto schonender ist dabei der
Transport der Patrone und desto geringer ist die Möglich
keit einer Ladehemmung. Desto kräftiger wird aber auch
die erste Patrone von der Magazinfeder gegen den bewegten
Verschluß gepreßt. Ist die Patrone mechanisch empfind
lich, etwa eine Schrotpatrone mit Papphülse, dann kann
sie beim Nachladen beschädigt werden. Dies ist einer der
Gründe, warum jagdliche Selbstlade-Schrotflinten ein Röh
renmagazin verwenden, welches die jeweils erste Patrone
auf einen Ladelöffel fördert, auf dem sie lose unter dem
bewegten Verschluß liegt, und erst dann in die Bewegungs
bahn des Verschlusses schwenkt, wenn dieser offen ist.
Selbstlade-Schrotflinten für den Polizeieinsatz dagegen,
die ein Stangenmagazin aufweisen, können aus diesem Grun
de solche empfindliche Munition nicht störungsfrei ver
schießen.
Auch für Sportschützen, die eine verschossene Patronen
hülse mehrfach wiederladen, ist eine gattungsgemäße
Selbstladewaffe nachteilig. Der an der angedrückten Pa
trone entlanggleitende Verschluß verschrammt nämlich
zwangsläufig deren Hülse und beschädigt sie dabei so, daß
sie weniger oft wiedergeladen werden kann als etwa die
Hülse einer Patrone, die aus einem Einzellader verschos
sen wird.
Bei einem Scharfschützengewehr kann das Verschrammen des
Geschosses zu einer Abnahme der Schuß
genauigkeit führen.
Dieses Verschrammen von Geschoß und Hülse ist besonders
dann gravierend, wenn der Verschlußkopf nach unten vor
stehende, scharfkantige Vorsprünge und Warzen aufweist,
wie etwa beim US-Militärgewehr M 16.
In letzter Zeit wurde eine sog. "intelligente Munition"
entwickelt. Das ist eine Munition für Handfeuerwaffen,
deren Geschoß eine Elektronik aufnimmt, welche das Ver
halten des abgeschossenen Geschosses beeinflußt. So ist
es etwa möglich, mittels einer an der Waffe angebrachten
Zielelektronik einem drallstabilisierten Geschoß noch
beim Abschuß die Entfernung mitzuteilen, in der es deto
nieren soll. Dabei ermittelt die Zielelektronik die Ent
fernung zum Ziel und teilt dem Geschoß die Anzahl von Um
drehungen mit, die es bis zum Ziel zurücklegen muß. Die
Geschoßelektronik zählt die tatsächlichen Geschoßumdre
hungen und zündet bei Erreichen der vorgegebenen Anzahl
eine Sprengladung. Bei dieser Munition macht die Patro
nenhülse nur etwa 40% der Patronenlänge aus. Das mit der
Elektronik bestückte Geschoß hat eine Länge von etwa 2/3
der Patronenlänge. Der Geschoßmantel muß bei diesem Ge
schoß nicht als Drallführung und Splittermantel dienen,
sondern nur als Abdeckung. Die Drallführung bewirkt ein
Kunststoffring am Geschoßheck, der auch wie ein Treib
spiegel gegenüber den Treibgasen abdichtet. Natürlich ist
ein solcher Geschoßmantel gegenüber mechanischen Beschä
digungen empfindlich.
Das beschriebene Geschoß ist noch in anderen Hinsicht
empfindlich: es läßt sich nicht immer vermeiden, daß der
Verschluß, der ja aus Stahl besteht, im Laufe der Zeit
leicht permanentmagnetisch wird. Bei seiner Materialaus
wahl haben nämlich dessen mechanische Eigenschaften abso
luten Vorrang vor etwaigen magnetischen Eigenschaften.
Die Gefahr einer Verschluß-Magnetisierung besteht beson
ders nach längerer Lagerung der Waffe in einem Arsenal,
in welchem der Verschluß längere Zeit mit unveränderter
Ausrichtung im Erdmagnetfeld liegt. Hierdurch kann sich
merkliche Permanentmagnetisierung einstellen. Wenn nun
dieser Verschluß mehr oder minder stark magnetisiert ist
und unmittelbar am Geschoß vorbeibewegt wird, kann er in
der Geschoßelektronik Störspannungen induzieren. Diese
wiederum können die Elektronik beeinträchtigen.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sich die Er
findung nur mit solchen Selbstladewaffen befaßt, in wel
chen die erste Patrone in ihrer Nachführlage, d. h. einer
Lage, um unmittelbar nachfolgend in das Patronenlager des
Laufes eingeführt zu werden, sich noch im Magazin befin
det. Es sind nämlich Selbstladewaffen bekannt, bei wel
chen die Nachführlage der jeweils ersten Patrone nicht
mit ihrer obersten Lage im Magazin zusammenfällt. Bei
solchen Waffen wird beispielsweise die jeweils erste Pa
trone nach dem Entnehmen aus dem Magazin oder einem Gurt
zunächst mittels eines zusätzlichen Mechanismus in eine
Wartelage und erst dann in die Nachführlage befördert.
Ausgehend von der weiter oben umrissenen Problemlage
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs
genannte, selbstladende Handfeuerwaffe dahingehend wei
terzubilden, daß die Patrone, besonders das Geschoß, beim
Nachladevorgang möglichst unversehrt bleibt. Von Vorteil
wäre es auch, einen etwaigen Einfluß eines ggf. magneti
sierten Verschlusses auf ein Geschoß mit Elektronik zu
verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des Anspruchs 1 gelöst, also dadurch, daß die eingangs
genannte Selbstlade-Handfeuerwaffe eine vom Verschluß
lösbare Sperre aufweist, welche die jeweils erste Patrone
von ihrem Eintritt in die Verschluß-Bewegungsbahn zu
nächst zurückhält und zur Freigabe dieser Patrone erst
dann vom Verschluß gelöst wird, wenn letzterer sich an
seine hintere Endlage bzw. offene Lage annähert.
Hierdurch kann der Verschluß zurücklaufen, ohne die als
nächste nachzuführende Patrone zu berühren oder gar zu
schrammen. Erst wenn der Verschluß über die Patrone, min
destens deren Geschoß, hinweg gelaufen ist, wird die Pa
trone von der Sperre freigegeben, schnappt nach oben in
die Nachführlage und kann nachfolgend von dem wieder nach
vorne laufenden Verschluß erfaßt und nachgeladen werden.
Bei der erfindungsgemäßen Waffe liegt die Patrone während
des Verschlußrücklaufes nicht gegen den Verschluß an,
sondern ist von diesem entfernt, wenn auch nur um eine
geringe Strecke. Diese geringe Entfernung aber kann genü
gen, auch etwaige magnetische Einflüsse des Verschlusses
auf die Geschoßelektronik ausreichend zu verringern.
Durch die DE-OS 18 11 246 ist ein Magazin bekannt, dessen
Magazinlippen ein vom Magazingehäuse gesondertes, nach oben
bewegliches Teil bilden, so daß bei offenem Verschluß die
Magazinlippen so nach oben bewegt werden, daß der Verschluß die
oberste Patrone erfassen und in das Patronenlager einführen
kann. Kurz vor dem Schließen läuft der Verschluß gegen
Vorsprünge an den Magazinlippen auf und drückt diese wieder
nach unten.
Dieses Magazin verhindert das Verschrammen der nachgeführten
Patronen, aber nur im Bereich der Geschoße, da dort die
genannten Vorsprünge den Verschluß von der Patrone fernhalten.
Es wird aber das Magazin erheblich aufwendiger als das Magazin,
das bei der Erfindung verwendet ist und herkömmlich aufgebaut
sein kann; so wird die Wahrscheinlichkeit von Ladehemmungen
erhöht, und bei Militärwaffen, für die viel mehr Magazine als
Waffen produziert werden, werden die Gesamtkosten gegenüber der
Erfindung erhöht.
Es ist grundsätzlich möglich, die Sperre bereits inner
halb des Magazines oder in dieses eingreifend auszubil
den, etwa mittels eines Sperrvorsprungs, der seitlich in
das Magazin durch eine Öffnung in dessen Wand eingreift.
Bevorzugt ist jedoch die Sperre als Platte ausgebildet,
die sich parallel zur Bewegungsbahn des Verschlusses er
streckt, in Richtung ihrer Erstreckung zwischen einer
Sperrstellung und einer Freigabestellung beweglich ist
und in ihrer Sperrstellung zwischen dem Verschluß und der
jeweils ersten Patrone zu liegen kommt (Anspruch 2). Die
se Platte hält die gegen sie anliegende erste Patrone zu
rück, beschädigt sie aber nicht. Hierzu ist die Platte
auf ihrer der Patrone zugewandten Seite bevorzugt glatt
ausgebildet. Die Platte dient also der Schonung der Pa
trone.
Ein Selbstladegewehr, welches die oben erwähnte
"intelligente Munition" verschießt, baut sehr groß, weil
die verwendete Patrone ein Kaliber von etwa 20 mm auf
weist. Das Gewicht, das ein Selbstladegewehr aufweisen
darf, ist aber beschränkt. Hier führt die Erfindung in
unerwarteter Weise zu einer Gewichtsverringerung: Früher
mußte der Verschluß einer Selbstladewaffe an seiner Un
terseite eine glatte Fläche aufweisen, um die Patrone
nicht zu beschädigen und nicht an dieser hängenzubleiben.
Er wies deshalb an seiner Unterseite einen massiven,
stegförmigen Ansatz auf, der zu seiner eigentliche Funk
tion, das Patronenlager beim Schuß zu verschließen,
nichts beitrug. Aufgrund der Erfindung kann nun der Ver
schluß auf seine funktionswesentliche und dem Gesicht
nach optimierte Ausbildung reduziert und deshalb im Ge
wicht deutlich verringert werden. Die Platte zur Schonung
der ersten Patrone kann dagegen aus dünnem und/oder
leichtem Material ausgebildet sein, so daß sich insgesamt
eine Gewichtsverringerung der Waffe ergibt. Auch bei
Selbstladewaffen für deutlich kleinere Patronen wird
stets eine Gewichtsverringerung angestrebt. Hier wirkt
sich der erfindungsgemäße Vorteil einer Gewichtsverringe
rung in weniger bezeichnender Weise aus als bei den oben
genannten Großkaliber-Selbstladebüchsen. Bei Selbstlade-
Schrotflinten mit Stangenmagazin hat dagegen die Erfin
dung eine ähnliche, gewichtsverringernde Wirkung wie bei
Großkaliber-Selbstladebüchsen.
Diese Sperr- oder Schutzplatte könnte lose geführt sein
und eine Rast für ihre wirksame, die erste Patrone zu
rückhaltene Lage sowie eine weitere Rast für ihre unwirk
same, die erste Patrone freigebende Lage aufweisen. Die
Platte könnte aber auch am Verschluß befestigt sein. Be
vorzugt ist sie jedoch von diesem unabhängig und weist
eine Feder auf, die sie in ihre wirksame Lage drückt. Zu
sätzlich greift die Platte derart in die Bewegungsbahn
des Verschlusses ein, etwa mit einem Vorsprung oder der
gleichen, daß sie vom Verschluß bei dessen Rücklauf mit
genommen wird. Dabei unterstützt diese Feder die dem Ver
schluß zugeordnete Schließfeder mindestens beim Öffnen
des Verschlusses (Anspruch 3).
Die Platte kann sich über die gesamte Oberseite des Maga
zines hin erstrecken und könnte hierdurch zusätzlich ver
hindern, daß - bei entnommenem Magazin und geschlossenem
Verschluß - grobe Fremdkörper in die Verschluß-Bewegungs
bahn gelangen. Besteht hierbei die Platte aus einem elek
trisch leitenden, aber nicht magnetisierbaren Material,
kann sie zusätzlich als magnetische Abschirmung der be
reits genannten "intelligenten Munition" gegen den magne
tisierten Verschluß dienen.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, daß die Platte in
ihrer Sperrlage nur einen Teil der Patrone übergreift
(Anspruch 4), und zwar besonders nur die Patronenhülse
oder (bei einer Schrotflinte) die Metallhülse, die das
Ende der Patronenhülse bildet. Die Platte ersteckt sich
dabei von der hinteren Kante des Magazines nach vorne und
endet vor der vorderen Magazinkante, wobei sie vom Ver
schluß nach hinten zurückgezogen werden kann, bis die er
ste Patrone freikommt.
Diese Maßnahme hat besonders bei der erwähnten
"intelligenten Munition" den Vorteil, daß die Platte das
Geschoß nicht berühren kann und sich auch nicht in dessen
Nähe befindet. Es ist somit möglich, die Platte aus Stahl
auszubilden, ohne eine induktive Beeinflussung der Ge
schoßelektronik befürchten zu müssen. Ferner nimmt der
Verschluß bei seinem Rücklauf die Platte erst dann mit,
wenn er schon durch die Schließfeder erheblich abgebremst
wurde. Die Platte scheuert also nur noch mit geringer Ge
schwindigkeit und damit auch geringer Intensität über die
Patronenhülse.
Es ist ergänzend oder statt dessen auch möglich, die
Platte aus einem Nichteisenmetall auszubilden, besonders
aus Leichtmetall, oder auch aus Kunststoff. Gerade im
letztgenannten Fall kommt es nicht nur zu einer Gewichts
ersparnis, sondern auch zu einer besonders schonenden Be
handlung der ersten Patrone, die gegen die Platte an
liegt. Es kann nämlich nicht ausgeschlossen werden, daß
die Platte durch grobe und unfachmännische Behandlung ei
nen Grat erhält, der dann die Patrone beschädigen könnte.
Bei einem entsprechenden Kunststoff ist die Möglichkeit
eines Grates nahezu ausgeschlossen. Auch würde er die Pa
trone nicht in dem Maße beschädigen wie ein Grat einer
Metallplatte. Die Auswahl eines geeigneten Kunststoffes
ist jedem Fachmann ohne weiteres möglich. Der Kunststoff
kann auch als Beschichtung auf eine Platte aus Metall
aufgebracht sein.
Um die Möglichkeit der Beschädigung der Platte beim Zer
legen und Reinigen der Waffe zu minimieren, ist es gemäß
Anspruch 6 besonders von Vorteil, die Platte mit ihrer
Feder und Führung auf der Seite der Abschlußkappe des
Waffengehäuses anzuordnen, welche dessen Innenseite zuge
wandt ist.
Unter "Abschlußkappe" wird bei einem Gewehr der
"Bullpup"-Bauweise die rückwärtige Abdeckkappe des Waf
fengehäuses verstanden, die auf der Schulter des Schützen
abzustützen ist. Bei einem Gewehr der "Bullpup"-Bauweise
ist der sonst übliche Hinterschaft weggelassen, das Waf
fengehäuse erstreckt sich bis zur Schulter des Schützen
und ist dort durch die Abschlußkappe verschlossen. Das
Griffstück befindet sich vor dem Magazin. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf Gewehre der "Bullpup"-Bauweise be
schränkt.
Zum Entnehmen des Verschlusses wird zunächst die Ab
schlußkappe zusammen mit der gesamten Anordnung zum Füh
ren der Platte entnommen, wobei deren Eingriff mit dem
Verschluß gelöst werden kann.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels in Verbindung mit der beigefügten, schema
tischen Zeichnung noch näher erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Selbstladegewehr mit offenem Verschluß, wobei das
Griffstück und der Handschutz der Einfachheit halber weg
gelassen sind, mit einer separaten Anordnung zum Führen
einer "Patronenschoner"-Platte;
Fig. 2 einen Querschnitt analog zu dem der Fig. 1, je
doch mit nach vorne fahrendem Verschluß;
Fig. 3 einen Querschnitt analog zu dem der Fig. 1, wo
bei jedoch der Verschluß gerade über das Magazin hinweg
gelaufen ist und eine Patrone ins Patronenlager einführt;
Fig. 4 die Abschlußkappe integriert mit Platte und Füh
rung, im Schrägbild;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die in Fig. 4 gezeigten
Elemente, längs Linie A-A in Fig. 7;
Fig. 6 eine Seitenansicht durch die in Fig. 4 gezeigten
Elemente; und
Fig. 7 eine Draufsicht auf die in Fig. 4 gezeigten Ele
mente.
Die Bezugszeichen sind durchgehend für gleiche Elemente
beider Anordnungen bezeichnet.
Soweit solche Elemente in einer der Figuren nicht be
zeichnet oder bei der Beschreibung einer der Figuren
nicht erläutert sind, gilt die Bezeichnung oder Beschrei
bung in einer anderen Figur.
In den Fig. 1 bis 3 ist schematisch und im Schnitt ein
Großkaliber-Selbstladegewehr in einer ersten Ausführungs
form gezeigt - das Griffstück ist der besseren Deutlich
keit halber entnommen.
Ein Waffengehäuse 3 trägt an seinem vorderen Ende einen
Lauf 1 und an seinem rückwärtigen Ende eine Abschlußkappe
7. Zwischen dem hinteren Laufende und der Innenseite der
Abschlußkappe 7 ist die Bewegungsbahn eines Verschlusses
5 ausgebildet, der in seiner vorderen Lage (nicht ge
zeigt) auf dem hinteren Laufende aufsitzt und gegen die
Kraft einer Schließfeder (nicht gezeigt, oberhalb der
Seelenachse) in seine hintere Lage (Fig. 1) beweglich
ist. Die Bewegungsbahn des Verschlusses 5 verläuft etwa
parallel zur Seelenachse oder Mittelachse des Laufes 1.
Bei der Rückwärtsbewegung wird eine leere Patronenhülse
aus dem Lauf 1 ausgezogen und seitlich (senkrecht zur
Bildebene) ausgeworfen. Bei der Vorwärtsbewegung des Ver
schlusses wird die erste oder oberste Patrone 11 im Maga
zin 9 ergriffen (Fig. 2) und in den Lauf 1 eingeführt.
Das Magazin 9 ist in diesem Ausführungsbeispiel als gera
des Stangenmagazin ausgebildet und erstreckt sich etwa
senkrecht zur Bewegungsbahn des Verschlusses 5. In ihm
sind mehrere Patronen aufgenommen und werden von unten
her durch einen Zubringer (nicht gezeigt) mittels Feder
kraft nach oben gegen die Bewegungsbahn des Verschlusses
5 gedrückt. Die erste Patrone 11 nimmt am obersten Ende
des Magazines 9 eine Nachführlage ein. In dieser ragt sie
(von unten her) so in die Bewegungsbahn des Verschlusses
5 hinein (Fig. 1), daß sie von desssen vorderer Stirnflä
che erfaßt und nach vorne geschoben werden kann. Dabei
läuft die erste Patrone 11 mit ihrer Geschoßspitze über
eine flache Rampe 17, führt dabei eine flache Zickzackbe
wegung nach vorne und oben durch (Fig. 2) und wird
schließlich in das Patronenlager des Laufes 1 eingeführt
(Fig. 3).
In einer zweiten Ausführungsform ist an der Abschlußkappe
7 ist eine Führung 21 (Fig. 4 bis 7) mit zwei seitlichen,
einander zugewandten Nuten ausgebildet, in die eine ebe
ne, längliche Schutzplatte 13 mit ihren Längskanten
längsbeweglich eingesetzt ist. In der Unterseite der Füh
rung 21 ist eine Aufnahmebohrung für eine Spiral-
Druckfeder 19 ausgebildet, die sich ebenfalls parallel
zur Bewegungsbahn des Verschlusses 5 erstreckt.
Diese Feder 19 stützt sich mit ihrem hinteren Ende auf
der Abschlußkappe 7 und mit ihrem vorderen Ende auf einem
Querstollen 23 (Fig. 5) ab, der an der Unterseite der
Schutzplatte 13 ausgebildet ist. Die Feder 19 belastet
somit die Schutzplatte 13 nach vorne und wird zusammenge
drückt, wenn die Schutzplatte 13 nach hinten bewegt wird.
Am rückwärtigen Ende der Schutzplatte 13 ist ein nach
oben ragender Eingriffssteg 15 ausgebildet, der bei zu
sammengebauter Waffe den Verschluß 5 hintergreift.
Die Führung kann mit der Abschlußkappe 7 einstückig aus
gebildet sein oder aus gesonderten Teilen bestehen, die
gegebenenfalls getrennt in das Waffengehäuse 3 einzubauen
sind. Im gezeigten Beispiel (Fig. 4-7) besteht die Füh
rung 21 aus einem in die Abschlußklappe integrierten
Teil.
Die Abschlußkappe 7, die Führung 21 und gegebenenfalls
auch die Schutzplatte 13 sind aus Kunststoff hergestellt
und gegebenenfalls mit Fasern und/oder Einlagen, etwa aus
Stahl, verstärkt.
Das gezeigte Ausführungsbeispiel arbeitet wie folgt:
Bei geschlossenem Verschluß 5 ist die Ruhelage der
Schutzplatte 13 so, wie in Fig. 3 gezeigt: sie überdeckt
von hinten her die Patronenhülse der ersten Patrone 11 im
Magazin 9 und hält so die gesamte Patrone 11 unterhalb
der Bewegungsbahn des Verschlusses 5 fest. Da die erste
Patrone 11 von unten her durch eine andere Patrone oder
den Zubringer des Magazins 9 abgestützt wird, richtet sie
sich an der Schutzplatte 13 aus und kann nicht mit dem
Geschoß nach oben kippen. Das Geschoß kann somit einen
geringen Abstand zum Verschluß 5 behalten.
Nach einem Schuß läuft der Verschluß 5 zurück und trifft
gegen den Eingriffssteg 15 an. Der Verschluß 5 hat in
diesem Augenblick schon seine hohe Anfangsgeschwindigkeit
eingebüßt, da er von der (nicht gezeigten) Schließfeder
beim Rücklauf abgebremst wird. Außerdem ist er nahezu
völlig nach unten hin von der Schutzplatte 13 verdeckt.
Lediglich der Verschlußkopf, d. h. der vordere Teil des
Verschlusses 5, steht dann ein wenig über die vordere
Querkante der Schutzplatte 13 über.
Beim weiteren Rücklauf nimmt der Verschluß 5 die Schutz
platte 13 mit nach hinten. Sobald die Schutzplatte 13 und
dann auch der Verschlußkopf völlig über die erste Patrone
11 hinweg nach hinten gelaufen sind, kann diese Patrone
nach oben in die Nachführlage springen. Diese Lage ist in
Fig. 1 gezeigt.
Schließlich erreicht der Verschluß 5 seine hintere Endla
ge. Er wird dann wieder nach vorne beschleunigt, wobei
die Feder 19 auch die Schutzplatte 13 wieder nach vorne
schiebt. Der Eingriffssteg 15 verbleibt somit in Eingriff
mit der Rückseite des Verschlusses 5. Während die erste
Patrone 11 nun vom Verschluß 5 nach vorne geschoben wird,
läuft sie zunächst die Magazinlippen (nicht gezeigt) ent
lang und verbleibt somit etwa in Höhe der Nachführlage.
Währenddessen folgt die Schutzplatte 13 der Vorwärtsbewe
gung des Verschlusses 5 und schiebt sich zwischen diesen
und die nachfolgende Patrone. Dieses Stadium ist in Fig.
2 dargestellt.
Die erste Patrone 11 gleitet nun über die sehr lange und
somit sehr flache Rampe 17 in das Patronenlager des Lau
fes 1 hinein. Schon vorher hat die Schutzplatte 13 ihre
vordere Endlage erreicht und verharrt dort, so daß der
Eingriffssteg 15 gegenüber dem Verschluß 5 zurückbleibt.
Die nachfolgende Patrone im Magazin 9 kann nach oben
nachrücken, aber nur bis zur Schutzplatte 13. Diese Stel
lung ist in Fig. 3 gezeigt. Wie in dieser Figur deutlich
zu sehen, hat die oberste Konturlinie des Geschosses die
ser nunmehr obersten Patrone einen deutlichen Abstand von
der unteren Kante des darüber hinweglaufenden Verschluß
kopfes. Der Verschluß 5 kann das empfindliche Geschoß nie
erreichen oder gegen dieses anlaufen. Die Nachladefunkti
on der Waffe wird in keiner Weise beeinträchtigt.
Claims (6)
1. Selbstlade-Handfeuerwaffe mit
- a) einem längs einer Bewegungsbahn zwischen einer Schließlage und einer offenen Lage beweglichen Ver schluß (5) und
- b) einem Magazin (9), das durch Federkraft oder der gleichen Patronen aufeinanderfolgend, quer zur Ver schluß-Bewegungsbahn bis in eine Nachführlage för dert, in welcher die jeweilige Patrone (11) minde stens teilweise in die Verschluß-Bewegungsbahn ragt,
- a) eine durch den Verschluß (5) lösbare Sperre (13), welche die jeweils erste Patrone (11) von ihrem Eintritt in die Verschluß-Bewegungsbahn zu nächst zurückhält, und zur Freigabe dieser Patrone (11) vom Verschluß (5) erst gelöst wird, wenn letz terer sich in oder nahe der offenen Lage befindet.
2. Selbstlade-Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperre als Platte (13) ausgebil
det ist, die sich parallel zur Verschluß-Bewegungsbahn
erstreckt, in Richtung ihrer Erstreckung zwischen einer
Sperrstellung und einer Freigabestellung beweglich ist
und in ihrer Sperrstellung zwischen den Verschluß (5) und
die jeweils erste Patrone (11) zu liegen kommt.
3. Selbstlade-Handfeuerwaffe nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Feder (19) vorgesehen ist, wel
che die Platte (13) aus ihrer gelösten Lage in ihre
Sperrlage belastet, und daß die Platte (13) ein in die
Verschluß-Bewegungsbahn eingreifendes Eingriffsteil (15)
aufweist, das vom Verschluß (5) bei dessen Bewegung in
seine offene Lage mitnehmbar ist.
4. Selbstlade-Handfeuerwaffe nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platte (13) in ihrer Sperrlage im
wesentlichen nur die Patronenhülse der jeweils ersten Pa
trone (11) übergreift.
5. Selbstlade-Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (13) minde
stens weitgehend aus bevorzugt gleitförderndem Kunststoff
und/oder aus Leichtmetall besteht.
6. Selbstlade-Handfeuerwaffe in Kurzbauweise mit einer
das Waffengehäuse (3) nach hinten verschließenden, zur
Abstützung auf der Schulter des Schützen eingerichteten
Abschlußkappe (7), nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Platte (13) und bevorzugt
auch ihre Feder (19) in einer Führung (21) beweglich auf
genommen ist bzw. sind, die bevorzugt an der Abschlußkap
pe (7) befestigt oder ausgebildet ist.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19903330A DE19903330C1 (de) | 1999-01-28 | 1999-01-28 | Selbstlade-Handfeuerwaffe mit einem zwischen einer Schießanlage und einer offenen Lage beweglichen Verschluß |
CA002370275A CA2370275C (en) | 1999-01-28 | 2000-01-26 | Semi-automatic small arm with a breech that can be displaced between a closed position and an open position |
DE50001039T DE50001039D1 (de) | 1999-01-28 | 2000-01-26 | Selbstlade-handfeuerwaffe mit einem zwischen einer schliesslage und einer offenen lage beweglichen verschluss |
KR10-2001-7009513A KR100486978B1 (ko) | 1999-01-28 | 2000-01-26 | 자동 화기 |
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