DE19903147A1 - Höhenverstellbarer Sitz, insbesondere für ein Fahrzeug - Google Patents

Abstract

Höhenverstellbarer Sitz, insbesondere für ein Fahrzeug, umfassend eine Sitzfläche mit einem Untergestell, wobei das Untergestell eine Höhenverstelleinrichtung aufweist, wobei der Höhenverstelleinrichtung eine zusätzliche Krafteinleiteinrichtung zur Sitzhöhenverstellung beigeordnet ist, wobei sich die Verstellkräfte der Höhenverstelleinrichtung und der Krafteinleiteinrichtung überlagern.

Description

Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Sitz, insbesondere für ein Fahr­ zeug, entsprechend dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Die DE-OS 22 52 999 beschreibt einen gattungsbildenden, höhenverstellbaren Sitz, dessen Sitzfläche ein Untergestell aufweist, das an einem Fahrzeugboden befestigt ist. Das Untergestell ist als ein Koppelgetriebe ausgeführt, das als Hö­ henverstelleinrichtung eine Gasfeder aufweist. Bei einer Ausfahrbewegung der Gasfeder werden die Koppelglieder des Koppelgetriebes derart verschwenkt, daß für die Sitzfläche als resultierende Bewegung eine Höhenverstellung ausgeführt wird. In der Regel werden die Gasfedern auf ein mittleres Körpergewicht, z. B. 75 kg eingestellt. Diese Auslegung der Gasfeder hat zur Folge, daß der Benutzer der Höhenverstellung im Fahrzeug eine Aufstehbewegung ausführen muß, wenn sein Körpergewicht oberhalb der angegebenen Bezugsmasse liegt. Bei einem Fahrer­ sitz ist dieser Umstand noch zu tolerieren, da sich der Fahrer am Lenkrad bei der Aufstehbewegung festhalten kann. Im Bereich des Beifahrersitzes sind in der Re­ gel keine Halte- oder Stützeinrichtungen vorhanden, die der Aufstehbewegung dienlich sind. Folglich ist diese Art der Höhenverstellung nur bedingt komfortabel.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen höhenverstellbaren Sitz zu rea­ lisieren, der eine möglichst komfortable Höhenverstellung gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Höhenverstelleinrich­ tung eine zusätzliche Krafteinleiteinrichtung zur Sitzhöhenverstellung beigeordnet ist, wobei sich die Verstellkräfte der Höhenverstelleinrichtung und der zusätzli­ chen Krafteinleiteinrichtung überlagern.

Bei der Höhenverstelleinrichtung kann es sich, wie im Stand der Technik, um eine Gasfeder aber auch um eine mechanische Feder handeln, die eine Grundkraft zur Höhenverstellung bereitstellt. Mit der zusätzlichen Krafteinleiteinrichtung wird eine Zusatzkraft bereitgestellt, die die Höhenverstelleinrichtung bei der Höhenver­ stellung unterstützt. Mit der zusätzlichen Krafteinleitung kann auf das unbequeme Aufrichten im Fahrzeug verzichtet werden. Bei leichteren Personen besteht der Vorteil, daß bei einer Absenkung der Sitzfläche nur der Kraft der Höhenverstel­ leinrichtung entgegengewirkt werden muß.

Bei einem Ausführungsbeispiel besteht die zusätzliche Krafteinleiteinrichtung aus einem Hebelgestänge, umfassend eine Betätigungseinrichtung in Verbindung mit einem Übertragungshebel an den Sitz. Die Betätigungseinrichtung kann aus einem einfachen Drehhebel bestehen, der einen Krafteingangshebelarm und einen Kraft­ ausgangshebelarm aufweist. Dabei ist der Krafteingangshebelarm deutlich größer ausgeführt als der Kraftausgangshebelarm, so daß sich ein Übersetzungsverhält­ nis einstellt. Wenn der Kraftausgangshebelarm über einen Übertragungshebel am Sitz angreift und die Höhenverstelleinrichtung wirksam ist, so kann durch eine Drehbewegung der Betätigungseinrichtung die Höhenverstellbewegung der Sitz­ fläche über die Hebelarmbewegungen unterstützt werden.

Dabei besteht die Möglichkeit, daß das Hebelgestänge der zusätzlichen Kraftein­ richtung unabhängig von der Höhenverstelleinrichtung am Sitz angreift. Alternativ kann das Hebelgestänge der zusätzlichen Krafteinleiteinrichtung auch an dem Teil des Untergestelles angreifen, an dem die Höhenverstelleinrichtung wirksam ist.

Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Kraftanbindung ausgehend vom Übertragungshebel an den Sitz als ein schaltbares Loslager ausgeführt ist, das nur Normalkräfte überträgt. Der Vorteil dieser Maßnahme liegt darin, daß man die Höhenverstelleinrichtung völlig getrennt von der Krafteinleiteinrichtung einsetzen kann. Erst wenn das Loslager geschlossen ist, kann man über die Be­ tätigungseinrichtung eine zusätzliche Krafteinleitung vornehmen.

Eine alternative Variante der zusätzlichen Krafteinleiteinrichtung zeichnet sich da­ durch aus, daß sie einen von einer Betätigungseinrichtung ansteuerbaren Geber­ zylinder aufweist der mit einem Nehmerzylinder in Wirkverbindung steht, wobei der Nehmerzylinder die zusätzliche Höhenverstellkraft bereitstellt. Wie bereits in der beschriebenen Variante kann auch hier ein Hebelgestänge für die Betäti­ gungseinrichtung eingesetzt werden, das über ein Übersetzungsverhältnis des Krafteingangs- und Kraftausgangshebelarms den Geberzylinder bewegt. In weite­ rer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Nehmerzylinder von einer pneumatischen Feder in Verbindung mit einem veränderbaren Druckmedium Vor­ rat gebildet wird. Durch eine Erhöhung des Druckmediumvorrats ändert sich die Kraft der pneumatischen Feder, so daß auf diesem Weg eine zusätzliche Kraftein­ leitung möglich wird. Ergänzend kann der Geberzylinder mit einer hydraulischen Druckübersetzung in der Bauform einer Stufenkolbenanordnung ausgeführt sein. Bei der Stufenkolbenanordnung ist die Querschnittsfläche des Nehmerzylinderkol­ bens größer ausgeführt als die Fläche des Geberzylinders, so daß bei konstantem Druck in der Verbindung zwischen dem Geber- und dem Nehmerzylinder in Ver­ bindung mit den unterschiedlichen druckbeaufschlagten Kolbenflächen eine Druckübersetzung erreicht wird.

Um die Betätigungseinrichtung im Hinblick auf die Krafteinleitung aber auch aus Formgebungsgründen am Sitz optimal plazieren zu können, weist diese Betäti­ gungseinrichtung zur Übertragung der zusätzlichen Krafteinleitung einen Bowden­ zug auf, der eine sehr flexible Anbringung ermöglicht.

Die Höhenverstelleinrichtung wird von einer Feder gebildet, deren Vorspannlänge mittels der Krafteinleiteinrichtung einstellbar ist. Bevorzugt wird die Höhenverstel­ leinrichtung als Gasfeder ausgeführt, die blockierbar ist. Vorteilhafterweise wird die Gasfeder mittels eines Bowdenzuges betätigt, so daß mit einer Betätigungs­ einrichtung die Gasfeder betätigt und die Krafteinleiteinrichtung aktiviert werden kann.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist an der Gasfeder ein erster Bowdenzug für die Blockierfunktion und ein zweiter Bowdenzug für die Änderung der Vorspann­ länge der Gasfeder angeordnet. Der zweite Bowdenzug wirkt in Zuglänge gegen die Ausfahrrichtung der Kolbenstange, wodurch die Vorspannlänge verändert werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, daß in Kraftrichtung der Höhen­ verstelleinrichtung eine Übertragungsstange angeordnet ist, mit der die wirksame Länge der Höhenverstelleinrichtung einstellbar ist. Dazu kann die Übertragungs­ stange aus mindestens zwei Gliedern bestehen, zwischen denen eine Verschie­ beeinrichtung angeordnet ist, die den Abstand der Glieder verändert. So kann die Verschiebeeinrichtung aus einer Keilverbindung zwischen einem Steuerkeil und mindestens einer Keilfläche zu einem der Glieder bestehen. Alternativ kann die Übertragungsstange einen Steuernocken aufweisen, durch dessen Winkellage die wirksame Länge der Übertragungsstange und damit die Vorspannlänge der Feder einstellbar ist.

Die Übertragungsstange kann auch von einem Parallelogrammgestänge gebildet wer­ den, bei dem mindestens zwei gegenüberliegende Gelenkpunkte über Stellmittel mit­ einander verbunden sind, so daß die Diagonallängen des Parallelogrammgestänges und damit der Übertragungsstange veränderbar ist.

Es besteht die Möglichkeit, daß die Höhenverstelleinrichtung eine Zusatzfeder aufweist, deren Vorspannung mittels der Krafteinleiteinrichtung einstellbar ist. Dazu kann die Zusatzfeder beispielsweise als Schraubenfeder ausgeführt sein, die zwischen zwei Auflagern verspannt ist, wobei mindestens ein Auflager mittels der Krafteinleiteinrichtung verschiebbar ist. Die zusätzlich wirksame Kraft errech­ net sich dann aus der Federrate der Zusatzfeder und dem Verschiebeweg des Auflagers.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist die zusätzliche Krafteinleiteinrichtung derart angeordnet ist, daß ihre Kraftrichtung gegen die Kraftrichtung der Höhenverstel­ leinrichtung ausgerichtet ist. Die Höhenverstelleinrichtung ist mit einem Kraftüberschuß ausgelegt, der für eine unter allen Umständen gesicherte Höhen­ verstellung sorgt. Dieser Kraftüberschuß wird von der zusätzlichen Kraftein­ leiteinrichtung zumindest kompensiert.

Höhenverstelleinrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Krafteinleiteinrichtung (19) ein Zugmittel (45) aufweist, das den Sitz (1) in eine niedrigere Höheneinstellung bewegt.

Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1 bis 4 Prinzipdarstellung eines höhenverstellbaren Sitzes mit einer direkt mechanischen Krafteinleiteinrichtung;

Fig. 5 bis 8 Geber-/Nehmerzylinder als zusätzliche Krafteinleiteinrichtung;

Fig. 9 bis 11 Krafteinleiteinrichtung, bei der die wirksame Länge des Übertra­ gungshebels veränderbar ist;

Fig. 12 u. 13 Höhenverstelleinrichtung in der Bauform einer Feder veränderlicher Vorspannung;

Fig. 14 Höhenverstelleinrichtung mit einer Zusatzfeder veränderbarer Vor­ spannung.

Die Fig. 1 zeigt einen höhenverstellbaren Sitz 1 mit einer Sitzfläche 3, die auf einem Untergestell 5 gelagert ist. Das Untergestell verfügt über eine Anzahl von Koppelstangen 7, 9, die schwenkbeweglich ausgeführt sind und über eine Höhen­ verstelleinrichtung 11 in der Bauform einer Feder, in diesem konkreten Fall eine Gasfeder, miteinander verbunden sind. Bei der Gasfeder handelt es sich um eine blockierbare Ausführung, wie sie beispielsweise aus der DE 34 37 098 bekannt ist. Eine Kolbenstange 13 stützt sich an einem ortsfesten Lager des Untergestells ab. Ein zur Kolbenstange 13 verschiebbarer Zylinder 15 der Gasfeder 11 greift an der Koppelstange 9 an, die im ortsfesten Lager 17 schwenkbar ist. Das Unterge­ stell 5 umfaßt eine Krafteinleiteinrichtung 19, die u. a. eine Betätigungseinrich­ tung 21 aufweist. Die Krafteinleiteinrichtung stellt ein Hebelgestänge dar, das in einem ortsfesten Schwenklager 23 gehalten wird. Die Betätigungseinrichtung rechts vom Schwenklager 23 stellt einen Krafteinleitungshebelarm dar, der um ein Vielfaches länger ist als ein linksseitiger Übertragungshebel 25 in der Funktion eines Kraftausgangshebelarms, wobei der Sitz eine Lagerführung 27 für den Übertragungshebel aufweist.

Die Gasfeder kann über einen Bowdenzug 29 willkürlich betätigt werden. Dazu ist der Bowdenzug 29 an der Kolbenstange 13 der Gasfeder 11 angeschlossen. Das andere Ende des Bowdenzuges wird in die Betätigungseinrichtung 21 geführt und über einen endseitigen Auslöseknopf 31 geschaltet.

Ausgehend von einer unteren Sitzhöheneinstellung wird für eine Sitzhöhenverstel­ lung zunächst der Auslöseknopf 31 betätigt, um die Gasfeder 11 zu lösen, damit deren Druckkraft wirksam werden kann. Mit gedrücktem Auslöseknopf dreht man die Betätigungseinrichtung 21 um das Schwenklager 23 in Uhrzeigersinn, wobei der Übertragungshebel in der Lagerführung 27 am Sitz angehoben wird. Während der Höhenverstellung steht somit die Kraft der pneumatischen Feder 11, sowie die Kraft der Krafteinleiteinrichtung 19 zur Verfügung. Aufgrund der Hebelüber­ setzung an der Betätigungseinrichtung wird ein Vielfaches der Handkraft auf den Sitz übertragen. Der wesentliche Vorteil dieser Sitzhöhenverstellung liegt darin, daß man mit einem Griff bzw. einer Betätigungseinrichtung sowohl die Höhen­ verstelleinrichtung 11 als auch die Krafteinleiteinrichtung 19 einsetzt.

In der Fig. 2 ist eine Variante der Fig. 1 dargestellt, bei der anstelle der Lagerfüh­ rung 27 in der Bauform einer Führungskulisse eine ganz einfache Auflageplat­ te 28 ausgeführt ist, die sich auf dem Übertragungshebel 25 abstützt. Die Aufla­ geplatte 28 und der Übertragungshebel bilden ein schaltbares Loslager 30, das nur in Normalrichtung eine Kraftübertragung ermöglicht. Konstruktiv sind die bei­ den Festlager 17 für die Koppelstange 9 und das Schwenklager 23 für die Betäti­ gungseinrichtung 21 zusammengefaßt, was einen weiteren Vorteil darstellt. Des weiteren kann eine funktionale Trennung der Hubkraft der Höhenverstelleinrich­ tung 11 und der Krafteinleiteinrichtung 19 erreicht werden. Wenn man sich die Betätigungseinrichtung 21 in einer senkrechten Stellung bezogen auf die beispiel­ hafte Hebelgestaltung mit einem horizontalen Übertragungshebel 25 vorstellt, dann besteht nach dieser Darstellung kein Kontakt zwischen der Auflageplatte 28 und dem Übertragungshebel 25. Wird die Höhenverstelleinrichtung 11 ausgelöst, dann fährt der Sitz in eine Höheneinstellung, bei der ein Gleichgewicht zwischen Gewichtskraft des Sitzes und der Höhenverstelleinrichtung vorliegt. Dabei steht die Betätigungseinrichtung still. Soll der Sitz weiter angehoben werden, so kann der Übertragungshebel zunächst unter Überwindung der inneren Reibung des Festlagers 17 bis an die Auflageplatte geführt werden. Erst mit einer weiteren Drehbewegung der Betätigungseinrichtung bzw. des Übertragungshebels setzt die zusätzliche Krafteinleitung ein.

Die Fig. 3 zeigt eine Modifikation der Fig. 1, wobei der Übertragungshebel der Betätigungseinrichtung 21 direkt an der Koppelstange 9 angreift. Es gibt durch­ aus Sitzkonstruktionen, die im Bereich der Längsführung 27 keinen geeigneten Kraftangriffspunkt aufweisen. Auch mit dieser gezeigten Möglichkeit kann man sowohl die Höhenverstelleinrichtung in Form der Gasfeder als auch die zusätzli­ che Krafteinleiteinrichtung anwenden. Für den Benutzer ergeben sich keine funk­ tionalen Unterschiede zur Fig. 1.

In der Fig. 4 wird eine Krafteinleiteinrichtung 19 verwendet, bei der ein Bowden­ zug 45 über eine Rolle 47 an der Koppelstange 9 befestigt ist. Der Befestigungs­ punkt des Bowdenzuges an der Koppelstange 9 liegt versetzt zum ortsfesten La­ ger 17, so daß eine Zugbewegung am Bowdenzug ein Drehmoment auf die Kop­ pelstange 9 ausübt und damit die Wirkung der Höheneinstellvorrichtung unter­ stützt.

In den Fig. 5 bis 8 wird ein Geber-/Nehmerzylinder 32; 33 als zusätzliche Kraft­ einleiteinrichtung eingesetzt. Der Geber-/Nehmerzylinder stellt in der Ausfüh­ rungsform nach der Fig. 5 eine von der Höhenverstelleinrichtung 11 separate Baueinheit dar. Der Übertragungshebel 25 der Betätigungseinrichtung 21 greift am Geberzylinder 32 an. Eine Kolbenstange 35 des Nehmerzylinders 33 ist ge­ lenkig unterhalb der Sitzfläche 3 gelagert. Durch die unterschiedliche Breite in der Darstellung des Geber- und Nehmerzylinders 32; 33 soll dokumentiert werden, daß zwischen dem Geberzylinder und dem Nehmerzylinder eine hydraulische Druckübersetzung umgesetzt wird, indem unterschiedliche Kolbenquerschnitte verwendet werden.

Wiederum wird über den Auslöseknopf 31 die Gasfeder 11 deblockiert, die die Koppelstange 9 um das Lager 17 schwenkt und damit einen ersten Kraftanteil auf den Sitz 3 ausübt. Wenn die Betätigungseinrichtung gegen den Uhrzeigersinn verdreht wird, fährt die Kolbenstange 39 des Geberzylinders 32 ein und die Kol­ benstange 35 des Nehmerzylinders 33 aus, so daß über die Anordnung Geber- /Nehmerzylinder eine zusätzliche Krafteinleitung für die Höhenverstellung des Sit­ zes erfolgt.

In der Fig. 6 ist der Geberzylinder 32 parallel zum Nehmerzylinder 33 angeordnet. Die Kolbenstange 39 wird von dem Übertragungshebel 25 angetrieben, die in diesem Ausführungsbeispiel achsparallel angeordnet sind. Über eine Verbindungs­ leitung 41 wird das verdrängte Druckmedium in den Nehmerzylinder 33 ver­ drängt, der der Höhenverstelleinrichtung 11 parallel geschaltet ist. Die Höhenver­ stelleinrichtung 11 sowie der Nehmerzylinder 33 verdrehen die Koppelstange 9 um das ortsfeste Lager 17 und bewegen damit den Sitz.

Die Fig. 7 zeigt eine Krafteinleiteinrichtung 19 mit einem zu einer zusammenge­ faßten Baueinheit Geber-/Nehmerzylinder 32; 33, wobei als Nehmerzylinder eine hydro-pneumatische Feder der Höhenverstelleinrichtung 11 mit einem veränder­ baren Druckmediumvorrat 43 anzusehen ist. In dem Maße, wie über die Betäti­ gungseinrichtung 21 Druckmedium aus dem Nehmerzylinder 33 durch die Ver­ bindungsleitung 41 in den Druckmediumvorrat 43 gefördert wird, erhöht sich die Gasvorspannung der Höhenverstelleinrichtung bzw. der hydropneumatischen Feder 11 und damit die zur Verfügung stehende Kraft für die Höhenverstellung des Sitzes 3. Ansonsten ist diese Variante mit der nach der Fig. 5 gleichzusetzen.

Die Fig. 8 stellt eine Abwandlung der Fig. 7 dar. Abweichend zur Fig. 7 wird an­ stelle eines hydraulischen Druckübersetzers eine mechanische Kraftübersetzung in Form einer losen Rolle 47 nach dem Prinzip eines Flaschenzuges innerhalb ei­ nes zweiten Bowdenzuges 45 verwendet. Der Geberzylinder 32 ist mit seiner Kolbenstange 35 an der Koppelstange 9 befestigt. An dem Übertragungshebel 25 der Betätigungseinrichtung 21 ist ein Ende des zweiten Bowdenzuges 45 befe­ stigt, das über die lose Rolle 47 zur Koppelstange 9 umgelenkt und dort befestigt ist. Wenn die Betätigungseinrichtung 21 gegen den Uhrzeigersinn um das Schwenklager 23 gedreht wird, verkürzt sich zweite Bowdenzug 45 zwischen der Rolle 47 und der Koppelstange 9 und zieht die lose Rolle 47 in Richtung der Koppelstange 9, wodurch die Kolbenstange 35 in den Geberzylinder 33 einfährt und Druckmedium in den veränderlichen Druckmediumvorrat 43 der hydro­ pneumatischen Feder 11 verdrängt. Neben dem Übersetzungsverhältnis von Be­ tätigungseinrichtung/Übertragungshebel wird noch die Halbierung der aufzuwen­ denden Kraft am Geberzylinder 32 durch die lose Rolle ausgenutzt.

Die Fig. 9 zeigt eine Höhenverstelleinrichtung 11 in der Ausführung einer Gasfe­ der, wobei die Gasfeder in Kraftrichtung eine Übertragungsstange 49 aufweist, die längenveränderlich ausgeführt ist. Dazu verfügt die Übertragungsstange über einen schwenkbaren Nocken 51, der von der Betätigungseinrichtung 21 ange­ steuert wird. Die wirksame Nockenhöhe bestimmt die Länge der Übertragungs­ stange, wobei die Längenänderung der Übertragungsstange eine Änderung der Federlänge und damit eine Änderung der Federvorspannung Höhenverstelleinrich­ tung 11 mit sich bringt. Man kann diese Variante auch derart auslegen, daß für einen üblichen Höhenverstellbereich die Höhenverstelleinrichtung 11 ausreicht und dabei eine maximale Ausfahrstellung der Kolbenstange 13 vorliegt. Für eine weitere Höhenverstellung kann dann der Nocken 51 verdreht werden, wobei vor­ ausgesetzt wird, daß sich die Höhenverstellung nicht verkürzt. Der Nocken 51 verdreht die Koppelstange 9 um das ortsfeste Lager 17 und hebt bewegt damit die Sitzfläche 3 an.

Ein ähnlicher Weg wurde in der Fig. 10 verfolgt. Bei dieser Variante besteht die Übertragungsstange 49 aus zwei Gliedern 49a; 49b, zwischen denen eine Ver­ schiebeeinrichtung 53 angeordnet ist, die den Abstand der beiden Glieder be­ stimmt. Die Verschiebeeinrichtung besteht aus einer Keilverbindung mit minde­ stens einer Keilfläche 55 zu einem der Glieder 49a; 49b. Die Keilverbindung ist über eine Einstellstange 57 an der Betätigungseinrichtung 21 angekoppelt. Wenn die Betätigungseinrichtung gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird, wird die Ein­ stellstange 57 und mit ihr eine Keilfläche 55 an einem Steuerkeil 56 mehr oder weniger tief in die Keilverbindung gezogen, wodurch eine Querbewegung der Glieder 49a; 49b der Übertragungsstange 49 ausgeführt wird. Diese Querbewe­ gung stellt für die Gasfeder 11 eine Änderung der Einbaulänge und damit eine geänderte Federvorspannung dar, die als zusätzliche Krafteinleitung anzusehen ist.

Die Fig. 11 beschränkt sich auf die Darstellung der Höhenverstelleinrichtung 11 in Verbindung mit einem Parallelogrammgestänge 59, das spiegelbildlich jeweils einen Gelenkpunkt 61 am Zylinder 15 und einen Gelenkpunkt 63 an der Kolben­ stange 13 der Höhenverstelleinrichtung aufweist. Zwischen den Gestängetei­ len 65; 67 ist ein Knickgelenk 69 ausgeführt, an dem als Stellmittel eine Bow­ denzugverlängerung 45a; 45b befestigt ist, die über Umlenkrollen 71 geführt sind.

Wenn die Ausschubkraft der Höhenverstelleinrichtung nicht mehr für eine weitere Kolbenstangenausfahrbewegung ausreicht, kann durch eine Zugkraft am Bow­ denzug 45 der Abstand der beiden Knickgelenke 69 verkürzt werden, wodurch die Kolbenstange 13 aus dem Zylinder 15 gezogen wird und eine weiteren Hub­ weg zurücklegt, der eine Höhenverstellung des nicht dargestellten Sitzes bewirkt.

Die Fig. 12 zeigt eine Variante, bei der der Bowdenzug 45 als Teil der Kraftein­ leiteinrichtung einerseits an der Koppelstange 9 des Untergestells befestigt und über die Rolle 47 der Höhenverstelleinrichtung 11 geführt ist. Die Höhenverstel­ leinrichtung 11 ist derart ausgelegt, daß die Druckkraft auf jeden Fall eine Person samt dem Sitz 3 anheben kann. Die Benutzung der Sitzhöhenverstellung läuft derart ab, daß eine gewünschte Höhe gleich erreicht oder ggf. überschritten wird. Ist eine überhöhte Sitzposition erreicht, so wird durch eine Zugbetätigung des Bowdenzuges 45 mittels der nicht dargestellten Betätigungseinrichtung 21 die Kolbenstange 13 in den Zylinder 15 zurückgeschoben und damit die gewünschte Höhenverstellung erreicht.

In der Fig. 13 wird über den Bowdenzug 45 ebenfalls die Zusatzfeder 73 mit ih­ rem Auflager 75 an der Kolbenstange 13 beeinflußt. Die Zusatzfeder stützt sich am Zylinder 15 an einem festen Auflager 77 ab. Über eine Zugbewegung im Bowdenzug 45 werden die Zusatzfeder 73 und die Höheneinstellung verkürzt, wodurch der Sitz abgesenkt wird. In diesem Fall wirkt die zusätzliche Kraftein­ leiteinrichtung der Höhenverstelleinrichtung entgegen. Deshalb liefern die Zusatz­ feder 73 und die Höhenverstelleinrichtung einen Kraftüberschuß, der dafür sorgt, daß auch bei einer sehr schweren Person ohne zusätzliche Krafteinleitung die höchste Sitzhöhenposition erreicht wird. Beim Absenken des Sitzes muß dann die zusätzliche Krafteinleitung erfolgen.

Bei der Variante nach den Fig. 14 kommt eine Zusatzfeder 73 zur Anwendung, die ein axial verschiebliches Auflager 79 aufweist. Das Auflager wird von einer Gabel 81, die auf dem Zylinder 15 der Höhenverstelleinrichtung 11 geführt ist, verschoben. Die Gabel ist im Schwenklager 23 mit der Betätigungseinrichtung 21 verbunden. Zwischen der Gabel 81 und dem Auflager 79 besteht eine mechani­ sche Verbindung, die die Schwenkbewegung der Gabel in eine geführte Axialbe­ wegung des Auflagers umsetzt, beispielsweise über eine Zapfen- Kurvenlanglochverbindung. Die Kraft der Zusatzfeder wird additiv zu der Kraft der Höhenverstelleinrichtung 11.

Bei den Varianten mit Zusatzfeder wird die zusätzliche Kraft aus der geänderten Federvorspannung der Zusatzfeder erzielt.

Claims (24)

1. Höhenverstellbarer Sitz, insbesondere für ein Fahrzeug, umfassend eine Sitz­ fläche mit einem Untergestell, wobei das Untergestell eine Höhenverstellein­ richtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Höhenverstelleinrichtung (11) eine zusätzliche Krafteinleiteinrich­ tung (19) zur Sitzhöhenverstellung beigeordnet ist, wobei sich die Verstell­ kräfte der Höhenverstelleinrichtung (11) und der Krafteinleiteinrichtung über­ lagern.

2. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Krafteinleiteinrichtung (19) aus einem Hebelgestänge be­ steht, umfassend eine Betätigungseinrichtung (21) in Verbindung mit einem Übertragungshebel (25) an den Sitz (1).

3. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelgestänge (21, 25) der zusätzlichen Krafteinleiteinrichtung (19) unabhängig von der Höhenverstelleinrichtung (11) am Sitz (1) angreift.

4. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftanbindung ausgehend vom Übertragungshebel (25) an den Sitz (1) als ein schaltbares Loslager (30) ausgeführt ist, das nur Normalkräfte überträgt.

5. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelgestänge (21, 25) der zusätzlichen Krafteinleiteinrichtung (19) am Untergestell (5) des Sitzes (1) angreift.

6. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Krafteinleiteinrichtung (1) einen von einer Betätigungsein­ richtung (21) ansteuerbaren Geberzylinder (32) aufweist, der mit einem Neh­ merzylinder (33) in Wirkverbindung steht, wobei der Nehmerzylinder (33) die zusätzliche Höhenverstellkraft bereitstellt.

7. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Nehmerzylinder (33) von einer Gasfeder in Verbindung mit einem ver­ änderbaren Druckmediumvorrat (43) gebildet wird.

8. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Geberzylinder (32) mit einer hydraulischen Druckübersetzung in der Bauform einer Stufenkolbenanordnung ausgeführt ist.

9. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (21) zur Übertragung der zusätzlichen Kraft­ einleitung einen Bowdenzug (45) aufweist.

10. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenverstelleinrichtung (11) von einer Feder gebildet wird, deren Vorspannlänge mittels der Krafteinleiteinrichtung (19) einstellbar ist.

11. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder als Gasfeder ausgeführt ist.

12. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfeder blockierbar ausgeführt ist.

13. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfeder mittels eines Bowdenzugs (29) betätigbar ist.

14. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Bowdenzug (29) mittels der Betätigungseinrichtung (21) ansteuerbar ist.

15. Höhenverstellbarer Sitz nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gasfeder ein erster Bowdenzug (29) für die Blockierfunktion und ein zweiter Bowdenzug (45) für die Vorspannlänge der Gasfeder angeordnet ist.

16. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in Kraftrichtung der Höhenverstelleinrichtung (11) eine Übertragungs­ stange (49) angeordnet ist, mit der die wirksame Länge der Höhenverstellein­ richtung (11) einstellbar ist.

17. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsstange (49) aus mindestens zwei Gliedern (49a, 49b) besteht, zwischen denen eine Verschiebeeinrichtung (53) angeordnet ist, die den Abstand der Glieder (49a, 49b) verändert.

18. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebeeinrichtung (53) aus einer Keilverbindung zwischen einem Steuerkeil (56) mit mindestens einer Keilfläche (55) zu einem der Glie­ der (49a, 49b) besteht.

19. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsstange (49) einen Steuernocken (51) aufweist, durch dessen Winkellage die wirksame Länge der Übertragungsstange (49) einstell­ bar ist.

20. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, die Übertragungsstange (49) von einem Parallelogrammgestänge (59) gebildet wird, bei dem mindestens zwei gegenüberliegende Gelenkpunkte (61, 63) über Stellmit­ tel (45a, 45b) miteinander verbunden sind, so daß die Diagonallängen des Paralle­ logrammgestänges und damit der Übertragungsstange veränderbar ist.

21. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenverstelleinrichtung (11) eine Zusatzfeder (73) aufweist, deren Vorspannung mittels der Krafteinleiteinrichtung (1) einstellbar ist.

22. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeder als Schraubenfeder ausgeführt ist, die zwischen zwei Auflagern vorgespannt ist, wobei mindestens ein Auflager mittels der Kraft­ einleiteinrichtung verschiebbar ist.

23. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Krafteinleiteinrichtung (19) derart angeordnet ist, daß ihre Kraftrichtung gegen die Kraftrichtung der Höhenverstelleinrichtung (11) aus­ gerichtet ist.

24. Höhenverstellbarer Sitz nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Krafteinleiteinrichtung (19) ein Zugmittel (45) aufweist, das den Sitz (1) in eine niedrigere Höheneinstellung bewegt.