DE19902729C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen und/oder Montieren von unter einem Wagenkasten laufenden Kabelkanälen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen und/oder Montieren von unter einem Wagenkasten laufenden KabelkanälenInfo
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Abstract
Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Befüllen und/oder Montieren von unter einem Wagenkasten laufenden Kabelkanälen für Wagenkästen des schienengebundenen Verkehrs, wird der Kabelkanal (2) auf ein Arbeitsgestellt (1) aufgelegt, auf diesem Arbeitsgestell (1) befüllt, im weiteren auf diesem Arbeitsgestell (1) zum Wagenkasten (6) verfahren und mitsamt dem Arbeitsgestell (1) unterhalb des Wagenkastens (6) zu den Befestigungspunkten ausgerichtet und bis zum Anliegen an der Wagenkastenunterseite (5) angehoben, in welcher Position das Befestigen der Trasse bzw. des Kabalkanals (2) an der Wagenkastenunterseite (5) erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Befüllen und/oder Montieren von unter einem Wagenkasten
des schienengebundenen Verkehrs laufenden Kabelkanälen für
Wagenkästen.
Unter dem Begriff Kabelkanal ist in analoger Weise auch ein
gebündelter Kabelstrang (Trasse) zu verstehen.
Beiderseits längs eines Wagenunterkastens, insbesondere ei
nes Wagenkastens für den schienengebundenen Verkehr, ver
laufen voluminöse Kabelkanäle, die Kabeltrassen für die
Stromversorgung eines Wagens bzw. des gesamten Wagenzuges
aufnehmen.
Einige Kabel enden im Inneren jedes Wagens, andere Kabel
werden bis zu den Kupplungen geführt, über die der Strom
zum nächsten Wagen geführt wird. Eine Kabelgarnitur kann je
Wagenseite gut und gern mehrere Hundert Kilogramm wiegen.
Nach dem Stande der Technik werden die Kabel einzeln ent
sprechend einem Verlegeplan durch die an der Wagenkastenun
terseite befestigten Kabelkanäle gezogen. An vorbestimmten
Stellen längs der Wagenkastenunterseite werden die Kabel
aus dem Kabelkanal herausgeführt, um sie im weiteren inner
halb des Wagenkastens an elektrische Komponenten anzu
schließen. Sind die Kabelkanäle befüllt, werden die Kabel
verbinder angeschlagen. Die Wagenkästen stehen während der
Arbeiten auf Montageständen in einer Ausrüstungshalle. Das
bedeutet, die Kabel müssen herbeigeschafft, abgelängt, in
die Kabelkanäle eingezogen, verlegt, mit Anschlüssen verse
hen und geprüft werden.
Diese Arbeiten sind nicht nur körperlich sehr schwer, son
dern nehmen auch sehr viel Zeit in Anspruch, die zu ungun
sten der Wagenstandzeit in der Ausrüstungshalle geht. Es
sei an dieser Stelle angemerkt, daß die Kabelkanäle sich
sehr oft nicht in einer Geraden erstrecken, sondern in ho
rizontaler und vertikaler Richtung mehrfach abgekröpft
sind, um die Kabel optimal zu führen bzw. um den Gegeben
heiten der Wagenkastenunterseite Rechnung zu tragen.
Die mehrfachen Abbiegungen erschweren erheblich eine saube
re Verlegung und insbesondere das Ein-, Aus- und Durchzie
hen der Kabel. Die Kabelkanäle sind so in ihrem Querschnitt
bemessen, daß sie zwar alle Kabel aufnehmen können, aber
für die letzten Kabel recht wenig Luft zum Einziehen
bleibt. Es muß darauf geachtet werden, daß die Kabelenden
tatsächlich an den vorbestimmten Stellen herausgeführt sind
und daß beim Einziehen der letzten Kabel nicht bereits ver
legte Kabel wieder herausgezogen werden. Um einer unzuläs
sigen Erwärmung der Kabel im Betrieb entgegenzuwirken, sind
häufig die Kabelkanäle mit Lüftungsschlitzen versehen. Die
se Lüftungsschlitze können beim Durchfädeln zusätzlich hin
dern. Schwierig bis unmöglich gestaltet sich auch die Si
cherung der Kabel im Strang mit Kabelbindern. Erschwert
werden die Arbeitsbedingungen für die Monteure durch das
gesamte Umfeld am Wagenstand, die Zugängigkeit zur Wagenka
stenunterseite und zu den Kanälen ist keineswegs optimal
und Arbeiten anderer Gewerke am Wagenkasten behindern die
eigenen Arbeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu entwickeln, die eine deutlich effekti
veres und körperlich leichteres Befüllen und/oder Montieren
von Kabelkanälen für Wagenkästen des schienengebundenen
Verkehrs zuläßt, als es der aufgezeigten Stand der Technik
erlaubt.
Die Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale
der Ansprüche 1 und 6, zweckmäßige Weiterentwicklungen
sind in den begleitenden Ansprüchen angegeben.
In vorteilhafter Weise erlaubt es das erfindungsgemäße Ar
beitsverfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung, das
Befüllen von Kabelkanälen außerhalb der Ausrüstungshalle
vorzunehmen, vorzugsweise in einer speziell für die Verle
gearbeiten konzipierten Werkstatt. Beispielsweise wird ein
Kabelkanal auf einem verwindungssteifen, stabilen Arbeits
gestell, das den Kabelkanal über seine gesamte Länge und
seine Abkröpfungen unterstützt, abgesetzt. Die Höhe des Ar
beitsgestells wird in vorteilhafter Weise von der ergono
misch geeignetsten Arbeitshöhe bestimmt, die Länge und
Breite von den Abmessungen des Kabelkanals. Die Kabel kön
nen bequem und gut geord
net von oben in den Kabelkanal eingelegt werden, wobei Ab
biegungen des Kanals oder das Herausführen von Kabeln an
vorbestimmten Stellen keinerlei Schwierigkeiten bereiten.
Die Kabel lassen sich weiterhin sehr gut mit Kabelbindern
untereinander oder mit dem Kabelkanal mechanisch sichern.
Auch das Anschlagen der elektrischen Stecker und elektri
schen Kupplungen ist wesentlich erleichtert. In vorteilhaf
ter Weise lassen sich Kabelkanäle auf Vorrat befüllen und
selbstverständlich auch bereits vorprüfen.
Das Arbeitsgestell ruht auf einem eigenen Fahrwerk, deren
Achsen lenkbar sind, so daß der Kabelkanal ohne Umlagerung
unmittelbar in die Ausrüstungshalle bis zum Wagenkasten
transportiert werden kann. Dies erleichtert nicht nur er
heblich die Arbeit, sondern verhindert in hervorzuhebender
Weise ein schädliches Verwinden oder gar Knicken eines be
füllten Kabelkanals bis zur endgültigen Befestigung.
Unmittelbar am Wagenkasten wird in einem weiteren Verfah
rensschritt das Arbeitsgestell von einem Luftkissenhubtisch
oder einem äquivalenten manövrierfähigen Hubzeug angehoben
und mittels dieses Hubtisches unterhalb des aufgebockten
Wagenkastens verfahren und lagegenau ausgerichtet. Ist der
Kabelkanal zum Wagenkasten hinreichend justiert, wird er
vom Hubtisch bis zum Anliegen seiner Befestigungsflansche
an der Wagenkastenunterseite gehoben. Mit geeigneten Ver
bindungsmitteln, beispielsweise Klemmstücken, die in C-
Schienen eingreifen, kann er nunmehr bequem und schnell an
die Unterseite montiert werden.
Die Montagearbeiten am Wagenkasten verringern sich durch
dieses Verfahren erheblich und der Personal- und Kraftauf
wand sinkt.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein schematisiert dargestelltes Arbeitsgestell mit
aufgelegtem Kabelkanal in der Längsansicht und
Fig. 2 einen stark schematisierten Querschnitt durch einen
aufgebockten Wagenkasten mit zwei Arbeitsphasen des Befe
stigens eines Kabelkanals an der Wagenkastenunterseite.
Ein nach Fig. 1 beispielsweise 20 m langes Arbeitsgestell 1
ist derart versteift und geformt, daß ein aufliegender Ka
belkanal 2 im wesentlichen über seine gesamte Länge ent
sprechend seiner Konfiguration verwindungssicher gestützt
wird. Das Arbeitsgestell 1 steht zunächst auf Stützen 3
oder unmittelbar auf seinem Fahrwerk 4 in einer Arbeitshöhe
von etwa 0,8 m über dem Boden und damit in einer ergono
misch optimalen Höhe für das Befüllen des Kabelkanals 2. In
vorteilhafter Weise steht das Arbeitsgestell 1 in einer
Werkstatt, an die ein Kabellager angeschlossen ist und die
mit allen erforderlichen Arbeits- und Prüfgeräten ausgerü
stet ist. Da eine ringsum freie Aufstellung des Arbeitsge
stells 1 möglich ist, ist auch die Zugängigkeit zum Ka
belkanal 2 optimal.
Der für gewöhnlich U-förmige Kabelkanal 2 läßt an Über
sichtlichkeit keine Wünsche offen. Die Kabel lassen sich
sehr sauber verlegen und sichern, die Kabelenden sehr gut
herrichten und Kabelstecker bzw. Kupplungen gut anschlie
ßen. Ist eine Kabeltrasse verlegt, so erfolgt an Ort und
Stelle die elektrische Prüfung.
Bei Abruf werden die Stützen 3 eingeklappt und das Arbeits
gestell 1 mit dem befüllten und geprüften Kabelkanal 2 in
die Ausrüstungshalle gerollt. Hierzu sind die Radachsen des
Fahrwerks 4 lenkbar. Da das Arbeitsgestell 1 sehr biege
steif ist, kommt es weder zu Verwindungen des Kabelkanals 2
noch zu Spannungen in den Kabelsträngen.
In Fig. 2 sind zwei Phasen des Anschlagens des Kabelkanals
2 an eine Wagenkastenunterseite 5 eines im Querschnitt dar
gestellten Wagenkastens 6 schematisiert dargestellt.
Auf der linken Seite der Fig. 2 ist zu sehen, wie z. B. ein
Luftkissenhubtisch 7 unter ein Arbeitsgestell 1 gefahren
ist, auf dem der befüllte Kabelkanal 2 aufliegt. Mittels
dieses Luftkissenhubtisches läßt sich das Arbeitsgestell 1
sehr gut so manövrieren, daß der Kabelkanal 2 positionsge
nau unterhalb der Befestigungseinrichtung an der Wagenka
stenunterseite 5 ruht. Der Kabelkanal 2 und damit das Ar
beitsgestell 1 erstrecken sich im wesentlichen über eine
gesamte Längsseite eines Wagenkastens 6. Es versteht sich,
daß das Arbeitsgestell 1 genügend verwindungssteif ausge
führt sein muß, da der Kabelkanal 2 selbst erst im befe
stigten Zustand die Last der Kabelbäume unbeschadet aufneh
men kann. In dieser Position werden zweckmäßigerweise die
Kabelenden, die zwischen den beiden Enden des Kabelkanals 2
herausgeführt sind, durch die Durchführungen im Wagenka
stenboden gefädelt.
Auf der rechten Seite der Fig. 2 ist der Luftkissenhubtisch
7 so weit ausgefahren, daß die Befestigungsflansche des Ka
belkanals 2 an der Wagenkastenunterseite 5 anliegen. In
dieser Position erfolgt die Befestigung, beispielsweise
Verschraubung und das endgültige Verlegen der Kabel
trassenenden. Es ist leicht einzusehen, daß diese Arbeiten
leichter und schneller von der Hand gehen, als nach dem
Stande der Technik.
Anstelle von Kabelkanälen können auch anderweitige Trassen,
wie Rohr- oder Schienenpakete befüllt und/oder gebündelt
und montiert werden.
1
Arbeitsgestell
2
Kabelkanal
3
Stützen
4
Fahrwerk
5
Wagenkastenunterseite
6
Wagenkasten
7
Luftkissenhubtisch
Claims (7)
1. Verfahren zum Befüllen und/oder Montieren von unter ei
nem Wagenkasten des schienengebundenen Verkehrs laufenden
Kabelkanälen, dadurch gekennzeichnet, daß der Kabelkanal
(2) auf ein Arbeitsgestell (1) aufgelegt wird, auf diesem
Arbeitsgestell (1) befüllt wird, im weiteren auf diesem Ar
beitsgestell (1) zum Wagenkasten (6) verfahren wird und
mitsamt dem Arbeitsgestell (1) unterhalb des Wagenkastens
(6) zu den Befestigungspunkten ausgerichtet und bis zum An
liegen an der Wagenkastenunterseite (5) angehoben wird, in
welcher Position das Befestigen des Kabelkanals (2) an der
Wagenkastenunterseite (5) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlagen der Kabelverbinder auf dem Arbeitsgestell
(1) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorprüfen der Kabel auf dem Arbeitsgestell (1) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Arbeitsgestell auf einem eigenen Fahrwerk verfahrbar
ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausrichten und Anheben des Arbeitsgestells (1) mittels
eines manövrierfähigen Hubzeugs (7) erfolgt.
6. Vorrichtung zum Befüllen und/oder Montieren von unter
einem Wagenkasten des schienengebundenen Verkehrs laufenden
Kabelkanälen, gekennzeichnet durch ein Arbeitsgestell (1),
das den Kabelkanal (2) im wesentlichen über die gesamte
Länge entsprechend seiner Konfiguration stützt, das auch
mittels eines eigenen Fahrwerks verfahr- und lenkbar ist
und das von einem manövrierfähigen Hubzeug (7) biegesteif
anhebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Arbeitsgestell aufgeständert oder auf seinem Fahrwerk
in Arbeitshöhe steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102729 DE19902729C1 (de) | 1999-01-19 | 1999-01-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen und/oder Montieren von unter einem Wagenkasten laufenden Kabelkanälen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102729 DE19902729C1 (de) | 1999-01-19 | 1999-01-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen und/oder Montieren von unter einem Wagenkasten laufenden Kabelkanälen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19902729C1 true DE19902729C1 (de) | 2000-09-21 |
Family
ID=7895240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999102729 Expired - Fee Related DE19902729C1 (de) | 1999-01-19 | 1999-01-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen und/oder Montieren von unter einem Wagenkasten laufenden Kabelkanälen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19902729C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005057373B4 (de) * | 2005-12-01 | 2008-07-10 | Siemens Ag | Verfahren zum Verlegen von Kabeln oder Leitungen in einem Doppelstock-Eisenbahnfahrzeug |
DE102014118241A1 (de) | 2014-12-09 | 2016-06-09 | Bombardier Transportation Gmbh | Schienenfahrzeug mit seitlich zugänglichem kabelkanal |
DE102014118242A1 (de) | 2014-12-09 | 2016-06-09 | Bombardier Transportation Gmbh | Kabelkanal für schienenfahrzeug und schienenfahrzeug mit kabelkanal |
-
1999
- 1999-01-19 DE DE1999102729 patent/DE19902729C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102005057373B4 (de) * | 2005-12-01 | 2008-07-10 | Siemens Ag | Verfahren zum Verlegen von Kabeln oder Leitungen in einem Doppelstock-Eisenbahnfahrzeug |
DE102014118241A1 (de) | 2014-12-09 | 2016-06-09 | Bombardier Transportation Gmbh | Schienenfahrzeug mit seitlich zugänglichem kabelkanal |
DE102014118242A1 (de) | 2014-12-09 | 2016-06-09 | Bombardier Transportation Gmbh | Kabelkanal für schienenfahrzeug und schienenfahrzeug mit kabelkanal |
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Legal Events
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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