DE19902012A1 - Segeltuch für Fahrzeuge - Google Patents
Segeltuch für FahrzeugeInfo
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- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H9/00—Marine propulsion provided directly by wind power
- B63H9/04—Marine propulsion provided directly by wind power using sails or like wind-catching surfaces
- B63H9/06—Types of sail; Constructional features of sails; Arrangements thereof on vessels
- B63H9/067—Sails characterised by their construction or manufacturing process
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Segeltuch zur Verwendung für Segel von Wasserfahrzeugen. Um Energie für unterschiedliche Verbraucher zur Verfügung zu haben, haben Segelschiffe in der Regel einen Hilfsmotor. An die Stelle von Benzin oder Dieseltreibstoff als Antriebsmittel kann zumindest wahlweise Energie von flexiblen Solarzellen treten, die einzeln oder in Streifen auf dem Segeltuch (1) bzw. den Segeltuchteilen (1a) so ausgebildet und angebracht sind, daß ihre Flexibilität mit der des Segeltuches (1) übereinstimmt, und daß die Solarzellen mit mindestens einem Energiespeicher verbunden sind.
Description
Selbst wenn die Zeit der Segelschiffe im allgemeinen vorüber ist, so
bleibt das Segeln dennoch eine in der warmen Jahreszeit gern ausgeübte
Freizeitbeschäftigung. Darüber hinaus gehören zur Ausbildung von Kadetten
deren Fahrten auf Segelschulschiffen. Weiterhin zählen Segelschiffe z. B.
in Ostasien zu den preisgünstigen Transporteinrichtungen insbesondere
von Gütern. Im Laufe von Jahrhunderten hat sich die Technik zum Herstel
len von Segeltuch ständig verbessert, um den gesteigerten Anforderungen
z. B. an Festigkeit gegen Zug und Druck, gegen Feuchtigkeit, an Alterungs
beständigkeit, Windundurchlässigkeit, Aufrollverhalten usw. bei verminder
tem Gewicht je m2 Fläche gerecht zu werden.
Auf einem Segelschiff wird Energie für unterschiedliche Zwecke benötigt.
Vor allem jedoch nützt bei Windstille auch das beste Segel nichts gegen
ein praktisch untätiges Verharren auf derselben Stelle. Auch aus diesem
Grund haben Segelschiffe in der Regel einen Hilfsmotor, mit dem sie zur
gewünschten Anlegestelle bzw. zu einem Hafen kommen können und insbeson
dere beim Manövrieren im Hafenbecken unabhängig von den Windverhältnissen
sind. Ein derartiger Hilfsmotor wird zumeist über einen Generator betä
tigt, der zur Energiegewinnung Benzin oder Dieseltreibstoff benötigt. Dies
verursacht Lärm und Emissionen neben den Betriebskosten.
Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine Maßnahme vorzu
schlagen, um die Betriebskosten zu verringern und Lärm und Emissionen zu
mindest dann zu vermeiden, wenn Menschen sich in der Umgebung des Segel
schiffes befinden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Verwendung von biegsamen Solarzellen
vorgesehen, die auf dem Segeltuch so ausgebildet und angebracht sind, daß
ihre Flexibilität mit der Flexibilität des Segeltuchs übereinstimmt, und
daß die Solarzellen mit mindestens einem Energiespeicher verbunden sind,
um die so gewonnene Energie aufzunehmen und bei Bedarf an einen Verbrau
cher abzugeben.
Vorteilhafte Einzelheiten in der Anordnung der Solarzellen, ihrer Verbindung
mit dem Segeltuch sowie in der Weiterleitung der gewonnenen Energie sind in
Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Segeltuch wird an Ausführungsbeispielen beschrieben und
dargestellt. Dabei zeigt die einzige Figur ein teilweise eingerolltes Segel
aus mehreren Segeltuchteilen, die mit diagonal (schräg) angeordneten Unterla
gen fest verbunden sind, auf denen (nicht dargestellte) biegsame Solarzellen
bzw. Solarzellenstreifen lösbar angebracht sind.
Ein Segel 1 kann je nach Größe und Aufgabe aus einem oder aus mehreren Segel
tuchteilen 1a bestehen, die fest miteinander verbunden sind. Es wird z. B.
zwischen einem Mast 2 und einem Baum 3 gesetzt, der zum Schwenken des Segels
1 um den Mast 2 dient. Gemäß der Zeichnung wird das Segel beispielsweise im
Baum eingerollt. Jedoch gibt es weitere bekannte Varianten, ein Segel zu ref
fen bzw. einzuholen.
Unabhängig von Art und Aufbau des Segels kann dieses zur Gewinnung von Ener
gie dadurch beitragen, daß auf ihm biegsame Solarzellen einzeln oder in Reihen
angeordnet werden, wobei auch die Reihen in waagerechter, senkrechter oder
diagonaler (schräger) Richtung verlaufen können. Es steht dabei im Ermessen
des Auftraggebers bzw. des Konstrukteurs, wieviel Solarzellen auf dem jewei
ligen Segeltuch angebracht werden sollen. Eine größere Anzahl von Solarzellen
steigert zwar das Ergebnis an gewonnener Energie, also den Nutzen, gleichzei
tig aber auch das Gewicht des Segeltuches und damit das Gesamtgewicht des
Wasserfahrzeugs, das durch Windkraft mit Hilfe der Segelfläche vorwärtsbe
wegt werden soll.
Die Solarzellen sind zwar biegsam, so daß sie z. B. zusammen mit den Segeltuch
teilen 1a aufgerollt werden können, dehnen sich jedoch durch den auftreffen
den Winddruck nicht in gleicher Weise wie das Segeltuch aus. Es ist deshalb
Aufgabe des Konstrukteurs, die Solarzellen so auf dem Segeltuch anzubringen,
daß die Dehnungsdifferenz ausgeglichen wird, z. B. durch Langlöcher, in denen
Befestigungsbolzen gleiten, durch Schienenführungen und dergleichen andere
aus dem Stand der Technik bekannte Maßnahmen. Auch der Ort des Befestigungs
elementes ist zu berücksichtigen, da in der Nähe z. B. des Segeltuchrandes
die Dehnung des Tuches naturgemäß geringer ausfällt.
Die durch die Solarzellen gewonnene Energie wird durch zugeordnete Leitungen
zu wenigstens einem (nicht dargestellten) Energiespeicher geleitet. Die Lei
tungen sind gegenüber allen Umwelteinflüssen - insbesondere gegenüber Feuch
tigkeit in seinen vielen Varianten und gegen Wind bis zu festgelegten maxi
malen Windgeschwindigkeiten - geschützt ausgebildet und z. B. in Fugen ange
ordnet. Der mindestens eine Energiespeicher sollte zweckmäßigerweise - eben
falls gegenüber alle Umwelteinflüsse wie die Leitungen geschützt - an oder
in dem Baum oder Mast angeordnet sein, an dem auch das zugeordnete Segeltuch 1
mit den Solarzellen angebracht ist. Selbstverständlich ist es auch möglich,
den Energiespeicher an einer anderen Stelle des Schiffes, etwa an Deck, an
zuordnen, wobei dann die Notwendigkeit wäre, evtl. längere Leitungswege von
den Solarzellen zu berücksichtigen. Als Energiespeicher kann z. B. ein Hochlei
stungsgenerator vorgesehen werden. Eine Anschlußdose für den Verbraucher in
der Nähe des Energiespeichers verringert die benötigte Leitungslänge und hat
zugleich den Vorteil, an dem Schutz des Energiespeichers gegenüber Umweltein
flüssen teilzuhaben.
Wenn die flexiblen Solarzellen in Streifen z. B. zwischen zwei Segeltuchteilen
1a angeordnet sind, können sie unlösbar mit diesen verbunden sein, wobei dar
auf zu achten, ist, daß die Befestigungselemente sowohl dem Winddruck stand
halten als auch die Dehnungsdifferenz ausgleichen müssen. Sind die flexiblen
Solarzellenstreifen auf einer flexiblen Unterlage 4 angebracht, deren Dehnungs
verhalten dem des Segeltuches 1 entspricht, so muß diese Unterlage 4 zwar
mit den benachbarten Segeltuchteilen 1a unlösbar verbunden sein, die Solarzel
len bzw. Solarzellenstreifen können dagegen von der Unterlage 4 lösbar, aber
wasser- und winddicht mit ihr verbunden sein. Auf diese Weise bleibt das Se
geltuch 1 stets als Einheit erhalten.
Wenn die flexible Unterlage 4 für die Solarzellen bzw. Solarzellenstreifen
lichtdurchlässig ist, ist eine maximale Energiegewinnung von zwei entgegenge
setzten Seiten aus möglich, was eine Verbesserung des Nutzungsfaktors bedeutet.
Neben einer Nutzung der Solarenergie für den täglichen Gebrauch, zum Betäti
gen einer Winsch, des Ankerspills, der Systeme zum Segelsetzen und -reffen
und gegebenenfalls für einen Hilfsmotor kann sie auch für Werbezwecke einge
setzt werden, indem beleuchtete Flächen z. B. auf dem Segeltuch vorgesehen
sind, etwa durch Verwenden von lichtproduzierenden Folien. Diese Folien kön
nen gegebenenfalls auch als Notlicht und als Positionslicht bei Nebel dienen.
Claims (14)
1. Segeltuch zur Verwendung für Segel von Wasserfahrzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Segeltuch (1) biegsame Solarzellen so ausgebildet und ange
bracht sind, daß ihre Flexibilität mit der des Segeltuches (1) überein
stimmt, und daß die Solarzellen mit mindestens einem Energiespeicher
verbunden sind.
2. Segeltuch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Segeltuch (1) Streifen von biegsamen Solarzellen aufweist, die
in Längsrichtung und/oder in Querrichtung mit benachbarten Segeltuch
streifen (1a) unlösbar verbunden sind.
3. Segeltuch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Segeltuch (1) Streifen von biegsamen Solarzellen aufweist, die
in diagonaler (schräger) Richtung mit benachbarten Segeltuchstreifen (1a)
unlösbar verbunden sind.
4. Segeltuch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den einzelnen Solarzellen Fugen vorgesehen sind, um Dehnun
gen des Segeltuches (1) durch Winddruck unabhängig von der Lage der Solar
zellen zu gestatten.
5. Segeltuch nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Solarzellen so am Segeltuch (1) angebracht sind, daß eine Dehnung
des Segeltuches (1) durch Winddruck von der Befestigung der Solarzellen
am Segeltuch (1) nicht behindert wird.
6. Segeltuch nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Fugen zwischen den einzelnen Solarzellen bzw. Solarzellenstrei
fen elektrische Leitungen vorgesehen sind, die die durch die Solarzellen
gewonnene Energie zu dem Energiespeicher leiten.
7. Segeltuch nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrischen Leitungen gegenüber allen Umwelteinflüssen geschützt
ausgebildet und angeordnet sind.
8. Segeltuch nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Energiespeicher mindestens ein Hochleistungskondensator vorgesehen
ist, der - gegen Umwelteinflüsse geschützt - an oder in dem Baum (3) oder
Mast (2) angeordnet ist, an dem auch das Segeltuch (1) mit den Solarzellen
bzw. den Solarzellenstreifen angebracht ist.
9. Segeltuch nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Anschlußdose vorgesehen ist, um die von den Solarzellen
gewonnene und in dem mindestens einen Energiespeicher gespeicherte Energie
einem Verbraucher zuführen zu können.
10. Segeltuch nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3 und 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die biegsamen Solarzellen bzw. der mindestens eine Streifen von biegsa
men Solarzellen auf einer flexiblen Unterlage (4) angebracht sind bzw. ist,
deren Dehnungsverhalten dem des Segeltuches (1) zumindest so weitgehend
entspricht, daß die Dehnungen des Segeltuches durch Winddruck nicht beein
trächtigt werden, und die mit dem benachbarten Segeltuch unlösbar verbun
den ist.
11. Segeltuch nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flexible Unterlage (4) lichtdurchlässig ist.
12. Segeltuch nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Solarzellen bzw. der mindestens eine Solarzellenstreifen von der
flexiblen Unterlage (4) lösbar, aber wasser- und winddicht mit ihr verbun
den ist.
13. Segeltuch nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß es elektrisch beleuchtete Flächen aufweist.
14. Segeltuch nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leuchtkraft von lichtproduzierenden Folien aufgebracht wird, die
ihre Energie von dem Energiespeicher der Solarzellen erhalten.
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