DE19901850C2 - Verfahren zum Herstellen einer Sanitärarmatur und Sanitärarmatur - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Sanitärarmatur und SanitärarmaturInfo
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- F16K27/00—Construction of housing; Use of materials therefor
- F16K27/04—Construction of housing; Use of materials therefor of sliding valves
- F16K27/044—Construction of housing; Use of materials therefor of sliding valves slide valves with flat obturating members
- F16K27/045—Construction of housing; Use of materials therefor of sliding valves slide valves with flat obturating members with pivotal obturating members
Description
Sanitärarmaturen haben einen teilweise komplizierten Aufbau, da
unterschiedliche Wasserführungen innerhalb der Armatur mit möglichst
geringem Platzverbrauch untergebracht werden sollen. Häufig werden
zur Darstellung der Wasserführungen Hohlkörper eingesetzt, die nicht
nur die Wasserführungen bilden sollen, sondern auch noch weitere
Bauteile enthalten müssen, beispielsweise einen Thermostaten.
Es ist bekannt, dass man Hohlkörper dadurch herstellen kann, dass man
zwei Wandabschnitte, die beispielsweise an zwei verschiedenen
Bauteilen ausgebildet sind, miteinander in Berührung bringt und
verbindet. Diese Verbindung kann beispielsweise ein Schweißen sein.
Diese Schweißung bildet natürlich auch eine Abdichtung, so dass auf
diese Weise ein Hohlkörper mit zwei gegeneinander abgedichteten
Hohlräumen entsteht.
Ebenfalls bekannt ist es, zur Herstellung bestimmter Griffe ein
gummielastisches Material durch eine Öffnung hindurchzuspritzen.
Bekannt ist ein Mehrwegeventil (DE 41 31 657 A1), bei dem eine
Dichtung für eine Druckplatte während des Spritzvorganges der
Druckplatte innerhalb des Volumens der Druckplatte durch Spritzen
erzeugt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach durchzuführende
Möglichkeit zur Herstellung von Sanitärarmaturen mit abgedichteten
Wasserführungen zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Sanitärarmatur mit den
Merkmalen des Anspruchs 10 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche, deren Wortlaut ebenso wie der
Wortlaut der Zusammenfassung durch Bezugnahme zum Inhalt der
Beschreibung gemacht wird.
Das Einspritzen des Dichtmittels in flüssigem Zustand braucht nur an
einer einzigen Stelle zu erfolgen. Durch das Einspritzen wird das
Dichtmittel die Engstelle entlang weiter befördert, so dass es auch an
schwer zugängliche Stellen gelangen kann. Die Verfestigung des
Dichtmittels kann beispielsweise dadurch geschehen, dass nach dem
Einspritzen Wärme angewandt wird, die zu einer Verfestigung des
Dichtmittels führt. Ebenfalls möglich ist die Verwendung eines
Dichtmittels, das sich nach einer gewissen Zeit selbsttätig verfestigt. In
beiden Fällen bleibt eine Dichtung übrig, die beispielsweise wie eine
herkömmliche Formdichtung noch gummielastische Eigenschaften
aufweist.
Es ist möglich, ein Dichtmittel zu verwenden, das an der Engstelle
zunächst haftet, während überschüssiges Dichtmittel in flüssigem
Zustand abgespült werden kann.
Die Einspritzung kann beispielsweise durch eine in der Engstelle
mündende Öffnung eines der beiden Wandabschnitte erfolgen. Es ist
aber ebenfalls möglich, dass das Dichtmittel von der Stirnseite eines
Bauteils direkt in die Engstelle eingespritzt wird.
Je nach Art und Länge der herzustellenden Dichtung kann
erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, das Dichtmittel an mehr als
einer Stelle einzuspritzen.
Um die Dichtung an einer möglichst genau definierten Stelle
anzuordnen, kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgesehen
werden, die Engstelle derart auszubilden, dass sich eine Nut bildet. In
diese Nut erfolgt dann die Einspritzung. Die Nut kann so ausgebildet
sein, dass nur ein sehr schmaler Schlitz übrig bleibt, durch den das
Dichtmittel nicht hindurchfließt.
Die Nut kann beispielsweise durch zwei Nutflanken begrenzt sein, die an
einem Wandabschnitt ausgebildet sind. Es ist aber ebenfalls möglich,
die Nut so auszubilden, dass die beiden Nutflanken an unterschiedlichen
Wandabschnitten angeordnet sind.
Das Verfahren nach der Erfindung kann angewendet werden, wenn die
beiden Wandabschnitte an einem einzigen Bauteil angeordnet sind. Es
ist aber ebenfalls möglich, dass die beiden Wandabschnitte an
verschiedenen Bauteilen angeordnet sind, wobei die beiden Bauteile
beispielsweise ineinander gesteckt werden können. Insbesondere kann
auch vorgesehen sein, dass die beiden Bauteile aus verschiedenen
Materialien bestehen.
Erfindungsgemäß kann ein Dichtmittel verwendet werden, das an
mindestens einem der Wandabschnitte haftet. Beispielsweise kann
dadurch eine Befestigung der beiden Bauteile aneinander verwirklicht
werden.
Es ist aber ebenfalls möglich, ein Dichtmittel zu verwenden, das in
verfestigtem Zustand an keinem der Bauteile haftet, so dass es die
Aufgabe einer üblichen sich noch bewegenden Dichtung übernehmen
kann.
Die Einspritzstelle für die Dichtung kann eine Öffnung in einem der
beiden Wandabschnitte des Hohlkörpers sein. Beispielsweise ist es
sinnvoll, bei einem Hohlkörper aus einem zylindrischen Außenmantel
und einem komplizierten Einsatzteil die Einspritzöffnung an der
Außenseite anzuordnen.
Es ist ebenfalls möglich, dass die Einspritzöffnung an der Stirnseite des
Bauteils angeordnet ist, also durch das Ende beispielsweise der Nut
gebildet wird.
Erfindungsgemäß kann die Dichtung so ausgebildet sein, dass sie nach
dem Verfestigen die Verbindung und Befestigung der beiden Bauteile
bildet.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen Teil einer Sanitärarmatur
nach der Erfindung;
Fig. 2 einen Axialschnitt durch das äußere Bauteil des Hohlkörpers
der Sanitärarmatur;
Fig. 3 einen Axialschnitt durch das innere Bauteil des Hohlkörpers;
Fig. 4 eine Seitenansicht des inneren Bauteils des Hohlkörpers
aus der gleichen Richtung wie in Fig. 3;
Fig. 5 einen Axialschnitt durch das innere Bauteil des Hohlkörpers
in einer gegenüber Fig. 3 um 90 Grad versetzten Ebene;
Fig. 6 einen Querschnitt durch das innere Bauteil längs Linie VI-VI
in Fig. 5;
Fig. 7 einen Querschnitt durch das innere Bauteil längs Linie VII-
VII in Fig. 5;
Fig. 8 eine Sanitärarmatur nach der Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen Axialschnitt durch einen Hohlkörper, der Teil einer
Sanitärarmatur ist. Der Hohlkörper enthält eine äußere zylindrische
Hülse 1, in der ein inneres Bauteil 2 befestigt ist, wobei zwischen der
Hülse 1 und dem Bauteil 2 zwei Räume 14, 15 vorhanden sind, die
voneinander abgedichtet sind. Zusätzlich erfolgte eine Abdichtung des
inneren Bauteils 2 im Bereich von dessen oberer und unterer Stirnseite
längs eines Umfangs. Die Dichtung 4 weist also etwa die Form zweier
Ringe auf, die durch zwei parallele Stege miteinander verbunden sind.
Durch die Abdichtung werden getrennte Wasserführungen gebildet.
Fig. 2 zeigt in einem Schnitt das äußere Bauteil 1. Es enthält im
Bereich seines einen Endes einen inneren Bund mit einem
Innengewinde 5. Unterhalb dieses Innengewindes 5 ist eine Schulter 6
gebildet, an der das innere Bauteil 2 anliegen soff. Unmittelbar unterhalb
der Schulter 6 ist in der Wand des äußeren Bauteils 1 eine Öffnung 7
vorhanden, das sich nach außen trichterförmig erweitert. Durch diese
von der Außenseite her zugängliche Öffnung 7 wird das Dichtmaterial
eingespritzt.
Während das äußere Bauteil 1 beispielsweise aus Metall besteht, kann
das innere Bauteil aus Kunststoff bestehen, oder aber ebenfalls aus
Metall. Die Fig. 3 zeigt einen Axialschnitt durch das innere Bauteil 2. Es
ist etwa hülsenförmig ausgebildet und enthält in seinem unteren Bereich
eine Verengung, beidseits der Durchgangsöffnungen 8 vorhanden sind.
Das innere Bauteil ist zur Aufnahme eines Thermostaten bestimmt.
Durch zwei Schlitze 9 in der Wand kann das kalte bzw. das warme
Wasser in das Innere eindringen. Die beiden Durchgangsöffnungen 8
führen in Räume, die voneinander getrennt sein sollen.
An den Stellen, an denen die Dichtung angeordnet sein soll, enthält das
innere Bauteil 2 Nuten 10, 11, 12. Die beiden Nuten 10, 11 verlaufen
längs des Umfangs und sind radial offen. An zwei diametralen Stellen,
von denen die eine in Fig. 4 zu sehen ist, sind die beiden Nuten 10, 11
durch die Nuten 12 miteinander verbunden. Diese Nuten 12 sind auch in
Fig. 5 zu sehen.
In Fig. 6 ist sowohl der Innenraum 13 des inneren Bauteils 2 als auch
die beiden Räume 14, 15 zu sehen, die durch die erfindungsgemäß
herzustellende Dichtung voneinander getrennt werden sollen.
Das innere Bauteil 2 wird zunächst in die äußere Hülse 1 eingeschoben,
bis das in den Fig. 3 bis 5 obere Ende des inneren Bauteils 2 an der
Schulter 6 anliegt. In dieser Position mündet die Öffnung 7 auf der
Innenseite des äußeren Bauteils 1 innerhalb der oberen Ringnut 10 des
inneren Bauteils 2. Hier wird nun ein Dichtmittel in flüssigem Zustand
eingespritzt. Es breitet sich durch die gesamte Nut 10, die zum
gegenüberliegenden Ende führenden Nuten 12 und in die gesamte Nut
11 aus. Da der Abstand zwischen der radialen Außenseite der die Nuten
10, 11 und 12 begrenzenden Nutflanken 16 und der Innenseite des
äußeren Bauteils 1 nur gering ist, bleibt das Dichtmittel innerhalb der
Nuten angeordnet. Da das Volumen der Nuten bekannt ist, kann nach
Einspritzung der entsprechenden Menge von Dichtmittel mit dem
Einspritzen aufgehört werden. Die Ausfüllung der Nuten kann auch
durch eine Drucksteigerung festgestellt werden. Nachdem die Nuten
vollständig gefüllt sind, kann das eingespritzte Material sich soweit
verfestigen, dass es nicht mehr fließfähig ist. Es bildet dadurch eine
Dichtung, die die entsprechenden Räume voneinander abdichtet. Wenn
man ein Dichtmittel verwendet, das an dem Material der beiden Bauteile
haftet, so kann das Dichtmittel auch zu einer Art Verklebung und damit
Befestigung des inneren Bauteils führen.
Fig. 8 zeigt nun in einem axialen Schnitt eine Kartusche für eine
Sanitärarmatur, bei der der in den vorherigen Figuren dargestellte
Hohlkörper eingesetzt ist. Die Schnittebene ist so gelegt, daß die
Anordnung des Hohlkörpers der Fig. 3 entspricht.
Durch eine im einzelnen nicht beschriebene Scheibensteuerung gelangt
das Wasser in die Armatur. Das kalte Wasser fließt durch die eine
Öffnung 8 in den Zwischenraum zwischen dem äußeren Bauteil 1 und
inneren Bauteil 2 an der einen Stelle, von wo aus es durch den Schlitz 9
in das Innere des Hohlkörpers gelangen kann.
Das warme Wasser fließt durch die gegenüberliegende Öffnung 8 und
den dort gebildeten Hohlraum zu dem anderen Schlitz 9 und von dort
aus in das Innere des Hohlkörpers.
Claims (18)
1. Verfahren zum Herstellen einer Sanitärarmatur mit einem
mindestens zwei gegeneinander abgedichtete Räume (14, 15) zur
Bildung von Wasserführungen aufweisenden Hohlkörpers, bei
dem
- 1. 1.1 zwei Wandabschnitte an mindestens einer Stelle längs einer Linie mit geringem gegenseitigen Abstand angeordnet werden,
- 2. 1.2 an einer Stelle dieser dadurch gebildeten Engstelle ein Dichtmittel in flüssigem Zustand eingespritzt und
- 3. 1.3 die Engstelle entlang weiter befördert wird, und
- 4. 1.4 das Dichtmittel bis mindestens in einen gummielastischen Zustand verfestigt wird, wobei
- 5. 1.5 es beide Wandabschnitte berührt und dadurch abdichtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Dichtmittel durch eine in
der Engstelle mündende Öffnung (7) eines der beiden
Wandabschnitte eingespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Dichtmittel an
mehr als einer Stelle eingespritzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Engstelle derart ausgebildet wird, dass sich eine Nut (10, 11,
12) bildet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Nutflanken der Nuten (11, 10, 12) an unterschiedlichen
Wandabschnitten angeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die beiden Wandabschnitte an getrennten Bauteilen ausgebildet
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem Bauteile (1, 2) aus
unterschiedlichen Materialien verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
ein an mindestens einem der Wandabschnitte haftendes Dicht
mittel verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem ein an
keinem der Wandabschnitte haftendes Dichtmittel verwendet wird.
10. Sanitärarmatur, mit
- 1. 10.1 einem Hohlkörper mit mindestens zwei gegeneinander abgedichtenen Räumen (14, 15) zur Bildung getrennter Wasserführungen, wobei der Hohlkörper
- 2. 10.2 zwei an mindestens einer Stelle längs einer Linie mit geringem gegenseitigen Abstand voneinander angeordnete Wandabschnitte und
- 3. 10.3 eine sich längs der dadurch gebildeten Engstelle erstreckende Dichtung aufweist, die
- 4. 10.4 in die Engstelle in flüssigem Zustand eingespritzt wurde.
11. Sanitärarmatur nach Anspruch 10, bei der die Einspritzstelle eine
Öffnung (7) in einem der beiden Wandabschnitte ist.
12. Sanitärarmatur nach Anspruch 10, bei der die Einspritzstelle ein
stirnseitiges Ende der Engstelle ist.
13. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei der sich
eine Nut (10, 11, 12) die Engstelle entlang erstreckt.
14. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 13, bei der die
beiden Nutflanken der Nut (10, 11, 12) an verschiedenen
Wandabschnitten angeordnet sind.
15. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 14, bei der die
Wandabschnitte an unterschiedlichen Bauteilen (1, 2) ausgebildet
sind.
16. Sanitärarmatur nach Anspruch 15, bei der die Bauteile (1, 2) aus
unterschiedlichen Materialien bestehen.
17. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 10 bis 16, bei der die
Dichtung die Wandabschnitte (1, 2) miteinander verbindet.
18. Sanitärarmatur, herstellbar nach dem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 9.
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