DE19900491A1 - Verpackung - Google Patents
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Abstract
Verpackung mit mindestens einem aus mindestens einer Lasche bestehenden Halte- und Tragegriff, wobei der Griff auf einer der Flächen der Verpackung so angebracht ist, daß er außermittig entlang einer zur Laufrichtung der Lasche(n) parallelen oder senkrechten Symmetrieachse der Fläche angeordnet ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung mit mindestens einem aus mindestens
einer Lasche bestehenden Halte- und Tragegriff.
Gieß- oder schüttfähiges Material für den Hausgebrauch, wie z. B. Blumenerde, Katzenstreu,
Vogelfutter oder Sand, wird in der Regel in einer Verpackung aus reißfestem Material, wie
z. B. Kunststoff, aufbewahrt und transportiert. Ab einer gewissen Materialmenge ergibt sich
die Schwierigkeit, die Verpackung samt Füllgut zu heben oder zu tragen. Dies wurde in eini
gen Fällen durch das zentrale Anbringen eines Griffes auf der Oberseite der zumeist sackarti
gen Verpackung gelöst. Die andere Funktionalität, welche eine Verpackung von Schüttgut zu
erfüllen hat, ist das zielgerichtete Ausbringen selbigen Schüttgutes in einen geeigneten Auf
fangbehälter, wie z. B. Blumentopf, Katzentoilette, Sandkasten oder Kochtopf. Bei Verpac
kungen herkömmlicher Art wird diese Funktionalität dadurch gewährleistet, daß die Verpac
kung an einer sich im oberen Teil befindenden Stelle geöffnet wird, und das Ausgießen durch
Anheben und Neigen der Verpackung bewerkstelligt wird. Ab einer gewissen Verpackungs
größe ist dieses Ausbringverfahren jedoch mühsam und bedarf zur Zielgenauigkeit sowie zur
Schüttdosierung einer beträchtlichen Tätigkeit des anderen Armes. Ein derartiges Ausbringen
von Schüttgut ist ermüdend und unbequem.
Aufgabe der Erfindung war es, eine Verpackung bereitzustellen, die eine bequeme Handha
bung sowohl beim Ausgießen als auch beim Heben und Tragen gewährleistet und die zudem
kostengünstig, weil einfach in der Herstellung ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein aus mindestens einer Lasche bestehender
Griff auf eine der Flächen der Verpackung exzentrisch versetzt, d. h. außermittig entlang einer
zur Laufrichtung der Lasche(n) parallelen oder senkrechten Symmetrieachse der Fläche ange
ordnet ist.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß der Winkel α zwischen einer durch den Schwerpunkt
laufenden Symmetrieachse, welche senkrecht zu der Fläche steht, an welcher der Griff ange
bracht ist, und einer gedachten Achse, die durch einen aus Handkontakt gebildeten Auflage
punkt an der (den) Lasche(n) sowie dem Schwerpunkt verläuft, größer als 0° ist.
Dabei liegt besagter Winkel α im Bereich von 2 bis 40°.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt der Winkel α im Bereich zwischen
5° und 30°, wobei er vorzugsweise 10° beträgt.
In einer Ausführungsform ist bevorzugt vorgesehen, daß der Griff auf einer der Flächen der
Verpackung so angebracht ist, daß er mittig entlang einer zu seiner eigenen, durch die Lauf
richtung der Lasche(n) beschriebenen Längsachse senkrechten Symmetrieachse der Fläche
und außermittig entlang einer zur Laufrichtung der Lasche(n) parallelen, anderen Symmetrie
achse der Fläche angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Ausführung einer Verpackung zeichnet sich dadurch aus, daß sie die
Probleme des Ausgieß-, Schütt-, Hebe- bzw. Tragekomfort sowie kostengünstige Herstellung
auf hervorragende Weise löst. Dabei wird, bei geeigneter Wahl der Exzentrizität des Griffes
der Tragekomfort in keiner Weise beeinträchtigt. Das exzentrische Anbringen eines Griffes an
der Verpackung sorgt für eine automatische Neigung der Verpackung in Schüttrichtung, wes
halb dieses dadurch erleichtert wird. Die Exzentrizität des Griffes ist hierbei so groß, daß das
Schütten wesentlich erleichtert, jedoch nicht der Tragekomfort verringert wird. Deshalb eig
net sich der Griff einer solchen Verpackung im ungeöffneten Zustand hervorragend als Trage-
und Haltegriff.
Die folgenden Erläuterungen dienen der ausführlicheren Beschreibung der Erfindung. Dabei
zeigt:
Fig. 1a die erfindungsgemäße außermittige Anbringung eines Griffes an einer Verpackung;
Fig. 1b den Neigungswinkel α bei exzentrischer Anbringung eines Griffes auf der Verpac-
kung;
Fig. 2 eine schematisierte Darstellung der Seitenlängen sowie Neigungswinkeln, die bei ex
zentrischem Anbringen eines Griffes an einer Verpackung, in Abhängigkeit von deren Ab
messungen, auftreten können;
Fig. 3 eine schematisierte Darstellung einer Ausführungsform, bei der der Neigungswinkel α
infolge der exzentrischen Anbringung des Griffes größer als 45° ist;
Fig. 4 eine schematisierte Darstellung einer Ausführungsform, bei der der Neigungswinkel α
infolge des exzentrischen Anbringens eines Griffes 30° beträgt.
Eine konventionelle Verpackung für Streu- und Schüttgut kann, in erster Näherung, durch
einen Quader vereinfacht dargestellt werden. Jedoch gelten die folgenden Überlegungen auch
für Verpackungen, die in erster Näherung durch einen Zylinder, Keil-, Pyramiden- oder Ke
gelstumpf dargestellt werden können. Der geometrischen Einfachheit halber jedoch wird die
Erfindung im folgenden anhand eines Quaders erläutert.
Fig. 1a und 1b zeigen eine schematisierte Verpackung, bei der der Griff in der oben beschrie
benen Weise exzentrisch angebracht ist, was in einem Neigungswinkel α gegenüber der
Längsachse 3 der Verpackung resultiert. Wie aus der Figur leicht ersichtlich ist, hängt der
Neigungswinkel α von der Exzentrizität des Griffes an der Verpackung ab. Je weiter außen
der Griff angebracht ist, um so größer ist der Neigungswinkel α. Dabei ist der Griff außermit
tig entlang der Symmetrieachse 1 angebracht. Der Doppelpfeil gibt die Blickrichtung an, die
in den folgenden Abbildungen eingenommen wird; 2 ist eine andere, zu 1 senkrechte Sym
metrieachse. I zeigt eine Projektion der Seitenfläche einer Verpackung mit außermittig ange
brachtem Griff, welche der Einfachheit halber als II repräsentiert wird. Bei Halten an Griff
wird Position III eingenommen. Dabei besteht ein Winkel α ≠ 0° zwischen der mittigen
Längssymmetrieachse der Seitenfläche 3 und der "neuen" Senkrechten 4. S ist der Schwer
punkt der Seitenfläche.
Fig. 2 beschreibt die Seiten und Neigungswinkel, welche bei exzentrischer Anbringung ei
nes Griffes an einer Verpackung auftreten können. b ist die Seitenlänge der Verpackung +
Griffhöhe, c ist die Exzentrizität des Handauflagepunktes B des Griffs von der Mittelsenk
rechten der Seitenfläche 3, die durch den Schwerpunkt S. sowie den Punkt A verläuft. Dabei
ist die durch die Punkte A bzw. den Schwerpunkt S verlaufende Linie eine der Symmetrieach
sen des Körpers. Punkt B ist ein idealisierter, im wesentlichen durch den Handkontakt an der
Grifflasche gebildeter Auflagepunkt, und die durch den Punkt B sowie den Schwerpunkt S
laufende Linie 4 bildet bei Halten der Verpackung am Griff einen Neigungswinkel α zu 3.
Dabei ist die Größe dieses Neigungswinkels von der Länge der Verpackung b sowie der Ex
zentrizität des Griffes c abhängig. Der Winkel α ist demnach der Arcustangens des Quotien
ten aus c und b/2. Drückt man c als einen Bruchteil von b/2 aus, so läßt sich der Arcustangens
für verschiedene Exzentrizitäten (unterschiedliche c-Werte) errechnen. Hierbei ergeben sich
folgende Werte:
c = 4 b/2 | → arctan 2 = 63,4° |
c = 19/5 b/2 | → arctan 1,9 = 62,2° |
c = 9/5b | → arctan 1,8 = 60,9° |
c = 17/5 b/2 | → arctan 1,7 = 59,5° |
c = 8/5b | → arctan 1,6 = 58° |
c = 3/2b | → arctan 1,5 = 56,3° |
c = 7/5b | → arctan 1,4 = 54,5° |
c = 13/5 b/2 | → arctan 1,3 = 52,4° |
usw. | usw. |
c = b/2 | → arctan 1 = 45° |
c = 3/5 b/2 | → arctan 3/5 = 31° |
c = 1/2 b/2 | → arctan 1/2 = 26,6° |
c = 1/10 b/2 | → arctan 1/10 = 5,7°. |
Fig. 3 zeigt eine Verpackung mit exzentrisch angebrachtem Griff, bei der der Neigungswinkel
a mehr als 45° beträgt. Wie aus der Zeichnung leicht ersichtlich ist, ist dies genau dann der
Fall, wenn die Exzentrizität c größer als b/2 ist. Anschaulicher ausgedrückt, bedeutet dies, daß
der Griff exzentrisch an der längeren Seite des den Quader beschreibenden Rechtecks ange
bracht wird. Bei einer solchen Anbringung sind extreme Neigungswinkel möglich. Allerdings
ist im Normalfall bei gefüllter Packung eine solche Exzentrizität dem Tragekomfort abträg
lich.
Fig. 4 zeigt eine schematisierte Darstellung einer Verpackung mit exzentrisch angebrachtem
Griff, bei der der Neigungswinkel ungefähr 30° beträgt. Dies ist genau dann der Fall, wenn
die Exzentrizität c zwischen dem 0,5- und 0,6-fachen der halben Seitenlänge der Längsseite
(inklusive Griffhöhe) der Verpackung b beträgt.
Es hat sich gezeigt, daß ein Neigungswinkel zwischen 10° und 40° einen optimalen Kompro
miß zwischen erleichtertem Schüttkomfort auf der einen Seite und nicht beeinträchtigtem
Tragekomfort auf der anderen Seite darstellt. Werte von α über 45° erleichtern zwar das Aus
bringen des Schüttguts, sind jedoch für das Tragen aufgrund der extremen Exzentrizität des
Griffes nachteilig. Umgekehrt erhöhen Neigungswinkelwerte, die kleiner als 10° sind, den
Tragekomfort, bieten jedoch nicht den gleichen Schüttkomfort, den man von Griffen mit grö
ßerer Exzentrizität erwarten kann.
Was in der vorstehenden Darstellung, den Figuren sowie den Ansprüchen für das exzentrische
Anbringen eines Griffes an einer in Annäherung durch einen Quader beschriebenen Verpac
kung dargestellt wurde, gilt von seinem Wesen her auch für andere, in Annäherung durch
regelmäßige geometrische Körper, wie z. B. Zylinder oder Kegelstumpf, beschriebene Ver
packungen, ebenso, wie es seine Gültigkeit für das exzentrische Anbringen von nicht nur ei
nem, sondern mehreren Griffen an eine Verpackung hat. Dies kann von Bedeutung sein,
wenn, z. B. nach teilweisem Verbrauch des in der Verpackung befindlichen Schüttguts, zum
komfortablen Ausgießen des noch verbleibenden Schüttgutes ein größerer Neigungswinkel
erforderlich ist. Dies kann durch weitere, exzentrischer angebrachte Griffe an der Verpackung
gelöst werden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in den Zeichnungen offen
barten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Claims (6)
1. Verpackung mit mindestens einem aus mindestens einer Lasche bestehenden Halte- und
Tragegriff, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff auf einer der Flächen der Verpackung
so angebracht ist, daß er außermittig entlang einer zur Laufrichtung der Lasche(n) paral
lelen oder senkrechten Symmetrieachse (1) der Fläche angeordnet ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α zwischen einer
durch den Schwerpunkt (S) laufenden Symmetrieachse (3), die senkrecht zu der Fläche
steht, an welcher der Griff angebracht ist, und einer Achse (4), die durch einen aus Hand
kontakt gebildeten Auflagepunkt (B) an der (den) Lasche(n) sowie dem Schwerpunkt (S)
verläuft, größer als 0° ist.
3. Verpackung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α im
Bereich von 2 bis 40° liegt.
4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α vorzugsweise
im Bereich zwischen 5° und 30° liegt.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß besagter Winkel α vorzugs
weise 10° beträgt.
6. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Griff auf einer der Flächen der Verpackung so angebracht ist, daß er mittig entlang einer
zu seiner eigenen, durch die Laufrichtung der Lasche(n) beschriebenen Längsachse senk
rechten Symmetrieachse (2) der Fläche und außermittig entlang einer zur Laufrichtung der
Lasche(n) parallelen, anderen Symmetrieachse (1) der Fläche angeordnet ist.
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