DE19900356A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur AntriebsschlupfregelungInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung vorgeschlagen, mit einem Antriebsschlupfregler, welcher für wenigstens ein Antriebsrad abhängig von einem das Radverhalten repräsentierender Sollwert und einem entsprechenden Istwert das Motormoment reduziert und/oder die Radbremse des Antriebsraddes betätigt. Der Sollwert für die Antriebsschlupfregelung wird dabei bei Aufteten großer äußerer Fahrwiderstände erhöht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Antriebsschlupfregelung bei Fahrzeugen.
Bei Antriebsschlupfregelungen wird der jeweilige Istschlupf
an den Antriebsrädern eines Fahrzeugs auf der Basis der Rad
geschwindigkeitssignale ermittelt und mit einem vorgegebenen
Sollschlupf verglichen. Überschreitet der Istschlupf den
vorgegebenen Sollwert an wenigstens einem Antriebsrad, so
wird durch Reduktion des Motormoments und/oder durch aktiven
Bremsdruckaufbau an dem die Durchdrehneigung zeigenden An
triebsrad der Radschlupf an diesem Rad auf den vorgegebenen
Sollwert geregelt. Beispiele für derartige Antriebsschlupf
regelungen sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger
Weise bekannt. Als Beispiel sei die DE-A 44 30 108 genannt.
Besonderes Augenmerk ist bei derartigen Antriebsschlupfrege
lungen auf die Vorgabe des Sollwertes zu richten. Um ein zu
friedenstellendes Fahrverhalten, insbesondere in Verbindung
mit einer Fahrdynamikregelung, zu erreichen, sollte die
Sollvorgabe an den jeweiligen Untergrund angepaßt sein. Man
che Untergründe, wie z. B. Tiefsand, Schlamm oder grober
Schotter, aber auch Fahren im Tiefschnee, besonders bergauf,
können nur unter hohem Antriebsschlupf mit ausreichender
Traktion bewältigt werden. Diese Forderung steht im Wider
spruch zur Forderung eines geringen Schlupfes auf glatten,
vereisten Fahrbahnen, auf denen aus Gründen der Fahrzeugsta
bilität ein niedriges Antriebsschlupfniveau angestrebt wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, Lösungen für den angegebenen
Zielkonflikt bereitzustellen.
Dies wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängi
gen Patentansprüche erreicht.
Durch die Adaption des Sollwertes, insbesondere des Soll
schlupfes, für eine Antriebsschlupfregelung wird der Ziel
konflikt zwischen großem Antriebsschlupf in speziellen Be
triebssituationen zur Herbeiführung einer ausreichenden
Traktion und einem geringen Antriebsschlupf aus Gründen der
Fahrstabilität in anderen Betriebssituationen erreicht. Da
durch wird das Fahrverhalten des Fahrzeugs verbessert, da
die Antriebsschlupfregelung an den jeweils vorhandenen Un
tergrund angepaßt ist.
Die Anpassung des Sollwertes führt zu einer verbesserten Re
gelung des Motormoments besonders unter winterlichen Bedin
gungen, da je nach Untergrund ein großer Antriebsschlupf zur
Traktionsverbesserung oder ein kleiner Antriebsschlupf aus
Gründen der verbesserten Fahrstabilität eingestellt wird.
Besondere Vorteile zeigt die Anpassung des Sollwertes für
die Antriebsschlupfregelung dann, wenn erhöhte äußere Fahr
widerstände ohne diese Maßnahme ein ausreichendes Beschleu
nigen des Fahrzeuges unterbinden würden. Die Anpassung des
Sollwertes führt in diesen Betriebssituationen dazu, daß ein
ausreichendes Beschleunigen sichergestellt ist, während das
Beschleunigen auf glatten Fahrbahnen, beispielsweise festge
fahrenem Schnee- oder Eisbahnen unberührt bleibt.
Von besonderem Vorteil ist, daß die Betriebssituation, in
der äußere Fahrwiderstände wirken, anhand der Impulsbilanz
des Fahrzeugs auf einfache und sichere Weise erkannt wird.
Vorteilhaft ist ferner, daß auch bei Anhängerbetrieb oder
bei extremen Steilstrecken die traktionsfördernde Anpassung
des Sollwertes das Fahrverhalten des Fahrzeugs verbessert,
ohne die Stabilität in anderen Betriebssituationen zu ge
fährden.
Die angesprochenen Vorteile ergeben sich bei der Anwendung
der Adaption des Sollwertes für eine Antriebsschlupfregelung
für alle Antriebsarten, ob Front-, Heck- oder Allradantrieb.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Die Fig. 1 bis
3 zeigen Ablaufdiagramme, welche die Adaption eines Sollwer
tes für eine Antriebsschlupfregelung skizzieren. Die Ablauf
diagramme repräsentieren Programme eines Mikrocomputers, der
in einer Steuereinheit zur Antriebsschlupfregelung vorhanden
ist.
Das nachfolgend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel
zeigt eine Antriebsschlupfregelung, welche auf der Basis ei
nes vorgegebenen Sollschlupfwertes für die Antriebsräder des
Fahrzeugs und dem für jedes Antriebsrad ermittelten Ist
schlupfwert arbeitet. Überschreitet der Istschlupf den Soll
schlupf, wird das Motormoment reduziert und/oder in die
Bremse des entsprechenden Antriebsrads eingegriffen. In die
sem Ausführungsbeispiel ist der Sollwert für die Antriebs
schlupfregelung ein Sollschlupfwert. In anderen Ausführungs
beispielen arbeitet die Antriebsschlupfregelung auf Ge
schwindigkeitsebene, d. h. es wird eine von einer Referenzge
schwindigkeit abgeleitete Sollgeschwindigkeit für die An
triebsräder vorgegeben, bei deren Überschreiten durch die
Geschwindigkeit eines Antriebsrades die entsprechenden Ein
griffsmaßnahmen getroffen werden. In diesem Fall ist der
Sollwert ein Radgeschwindigkeitswert.
Fig. 1 zeigt ein Übersichtsablaufdiagramm eines Antriebs
schlupfreglers eines Kraftfahrzeugs. Der Antriebsschlupfreg
ler ist dabei als Programm eines mit 10 bezeichneten Mikro
computers dargestellt. Abhängig von den dem Mikrocomputer
zugeführten, wenigstens die Radgeschwindigkeiten repräsen
tierenden Signale (Meßeinrichtungen 12 bis 16, Eingangslei
tungen 18 bis 22) wird im Istschlupfberechner 24 für jedes
Antriebsrad der aktuelle Istschlupf λi bestimmt. Dies er
folgt in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel durch Ermitt
lung der Abweichung der Radgeschwindigkeit des Antriebsrades
von einem Referenzwert, insbesondere von einer mittleren
Radgeschwindigkeit der nicht angetriebenen Räder oder bei
einem allradgetriebenen Fahrzeug von einem auf der Basis der
Radgeschwindigkeiten gebildeten Referenzwert. Die Ist
schlupfwerte jedes Antriebsrades werden als Istwerte der An
triebsschlupfregelung 26 zugeführt. Entsprechend ist ein
Sollwertbilder 28 vorgesehen, welcher ein Sollschlupfwert
SLSOASR ermittelt und diesen dem Antriebsschlupfregler 26
zuführt. Der Sollschlupfwert wird abhängig von verschiedenen
Größen in der anhand Fig. 2 und 3 dargestellten Vorgehens
weise gebildet. Die zur Bestimmung des Sollschlupfes verwen
deten Größen sind wenigstens die Radgeschwindigkeitsgrößen
und/oder weitere Betriebsgrößen des Fahrzeugs, wie bei
spielsweise der Bremsdruck in den Radbremsen, das vom Motor
des Fahrzeugs abgegebene Drehmoment, das Momentenüberset
zungsverhältnis vom Motor bis zum Differential, etc. Diese
Betriebsgrößen werden entweder gemessen oder aufgrund ande
rer Größen geschätzt. In Fig. 1 ist die Zuführung der zur
Sollschlupfbestimmung dienenden Betriebsgrößen mit Hilfe der
Meßeinrichtungen 30 bis 34 und der Eingangsleitungen 36 bis
40 dargestellt. Der Antriebsschlupfregler 26 vergleicht den
Sollschlupf mit den Istschlupfwerten der einzelnen Antriebs
rädern und beeinflußt den Motor 42 des Fahrzeugs in drehmo
mentreduzierendem Sinne bzw. die Radbremse 44 des betroffe
nen Antriebsrades, wenn ein Istschlupfwert den Sollschlupf
überschreitet, somit ein, beide oder bei Allradfahrzeugen
mehrere Antriebsräder Durchdrehneigung zeigen.
Bei der Bestimmung des Sollschlupfwertes sind verschiedene
Anforderungen zu berücksichtigen. In bestimmten Betriebssi
tuationen, beispielsweise bei Bergauffahren im Tiefschnee,
stehen im Gegensatz zu den Stabilitätsforderungen auf verei
sten Fahrbahnen die Forderung nach guter Traktion im Vorder
grund. Um Kompromißlösungen zu vermeiden, die keiner der
beiden Betriebssituationen vollständig gerecht werden, bei
spielsweise Lösungen, die ein stabiles Fahrverhalten durch
Traktionseinbußen beim Fahren beispielsweise im Tiefschnee
erkaufen, ist die nachfolgend anhand der Ablaufdiagramme in
Fig. 2 und 3 beschriebene Anpassung des Sollwertes für die
Antriebsschlupfregelung beschrieben.
Die Ermittlung der Notwendigkeit einer Anpassung des Soll
wertes, insbesondere das Erkennen von Fahrbahnen mit hohem
Schlupfbedarf, erfolgt auf der Basis des Impulssatzes für
die Längsbewegung des Fahrzeugs. Untergründe mit hohem
Schlupfbedarf setzen dem Fahrzeug meist einen hohen Fahrwi
derstand entgegen. Dies ist z. B. bei schwerem Tiefschnee,
groben Schotter oder zähem Schlamm der Fall. Auch das Fahren
auf verschneiten Steigungsstrecken bewirkt einen erhöhten
Fahrwiderstand. Das Auftreten solch erhöhter Fahrwiderstände
wird mit Hilfe des Impulssatzes ermittelt und als Kriterium
für eine Anhebung des Sollwertes für die Antriebsschlupfre
gelung ausgewertet.
Dabei wird zunächst die Impulsbilanz überschlägig für das
Fahrzeug berechnet. Für die antreibende Radmomentkomponente
gilt:
MantRad = fmomRad.Mmotme.uegew
Für die bremsende Radmomentkomponente gilt:
MBremsRad = pbRad.cpRad
Daraus erhält man die Radumfangskraft für jedes Rad FxRad:
FxRad = (fmomRad.Mmotme.uegew - pbRad.cpRad)/rRad
Hierbei sind fmomRad der Anteil des gesamten Kardanmoments,
mit dem ein bestimmtes Rad beaufschlagt wird, uegew das Mo
mentenübersetzungsverhältnis zwischen Motor, Getriebe und
Differential, Mmotme das vom Motor abgegebene Drehmoment,
pbRad der geschätzte oder gemessene Radbremsdruck, cpRad der
Bremsenbeiwert der entsprechenden Radbremse, d. h. das Ver
hältnis zwischen wirkendem Bremsmoment und Raddruck und rRad
der Radradius.
Die Berechnung der Radumfangkraft eines Rades gemäß dieser
Vorgehensweise ist in Fig. 2a als Ablaufdiagramm darge
stellt. In einer Multiplikationsstelle 100 wird das Überset
zungsverhältnis und das Drehmoment des Motors miteinander
multipliziert. Das Ergebnis wird in der Multiplikationsstelle
102 mit dem Faktor fmomRad multipliziert und einer Ver
knüpfungsstelle 104 zugeführt. In dieser wird von der in 102
ermittelten Größe das in der Multiplikationsstelle 106 ge
bildete Produkt aus Raddruck und Bremsenbeiwert subtrahiert.
Das Ergebnis wird in der Multiplikationsstelle 108 durch den
Radradius dividiert. Ergebnis ist die Radumfangskraft FxRad
für das Rad x. Diese Vorgehensweise wird für jedes Rad des
Fahrzeugs durchgeführt. Somit ergeben sich bei einem vier
rädrigen Fahrzeug für die Räder die Radumfangskräfte Fxhr
(hinten rechts), Fxhl (hinten links), Fxvr (vorne rechts)
und Fxvl (vorne links).
Zur Anpassung des Sollwertes für die Antriebsschlupfregelung
wird ein Beschleunigungsoffsetwert gebildet, welcher aus ei
nem Vergleich der tatsächlichen Fahrzeugbeschleunigung mit
der auf der Basis des Impulssatzes für das Fahrzeug berech
neten Modellbeschleunigung ermittelt wird. Die Ableitung der
auf der Basis ausgewählter Radgeschwindigkeiten gebildeten
Referenzgeschwindigkeit, die annähernd der Fahrzeuggeschwin
digkeit entspricht, ergibt die tatsächliche Fahrzeugbe
schleunigung. Diese Fahrzeugbeschleunigung wird mit der auf
der Basis des Impulssatzes für das Fahrzeug berechneten Mo
dellbeschleunigung verglichen. Die ansteigende Flanke dieses
Signals wird gefiltert, die abfallende Flanke nicht. Das Si
gnal wird im folgenden Beschleunigungsoffset axoffFil ge
nannt. Tritt ein deutlich negativer Beschleunigungsoffset
auf, so deutet dies auf größere externe Fahrwiderstände z. B.
infolge der oben beschriebenen Untergründe hin. In diesem
sind Einflüsse bedingt durch Steigungen oder Anhängerbetrieb
enthalten.
Ein Ablaufdiagramm zur Bestimmung des Beschleunigungsoffset
wertes ist in Fig. 2b dargestellt. Zunächst wird die auf
der Basis der Radgeschwindigkeiten berechnete Referenzge
schwindigkeit vfzref eingelesen und im Differenzierer 200
beispielsweise durch zeitliche Ableitung oder durch Ver
gleich aufeinanderfolgender Referenzgeschwindigkeitswerte
die Istbeschleunigung ax des Fahrzeugs gebildet. Ferner wer
den die für jedes Rad aus dem Impulssatz abgeleiteten Radum
fangskräfte in einer Additionsstelle 202 addiert und in der
Divisionsstelle 204 durch die gemessene, vorgegebene oder
geschätzte Fahrzeugmasse dividiert. Auf diese Weise entsteht
eine Modellbeschleunigung axmodell des Fahrzeugs. In der
Verknüpfungsstelle 206 wird die Abweichung axoff zwischen
der gemessenen Beschleunigung und der Modellbeschleunigung
gebildet. Diese wird einem Filterelement 208 zugeführt, wel
ches bei positiver Flanke, d. h. wenn die Abweichung größer
wird, zugeführt. Ferner wird die Abweichung direkt ebenso
wie gefiltert einer Minimalwertauswahl 210 zugeführt, die
den jeweils kleineren Wert als Beschleunigungsoffset axoffFil
weitergibt. Auf diese Weise wird bei einer negativen
Flanke als Abweichung der ungefilterte Wert weitergegeben,
während bei einer positiven Flanke der gefilterte Wert wei
tergegeben wird. Negative Flanke entstehen dabei dann, wenn
die gemessene Beschleunigung plötzlich kleiner als die Mo
dellbeschleunigung wird, somit zusätzliche äußere Fahrwider
stände vorliegen.
In Fig. 3 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, mit dessen
Hilfe der Beschleunigungsoffsetwert weiter verarbeitet wird
und zur Erhöhung bzw. Anpassung des Sollwertes für die An
triebsschlupfregelung dient, um einen größeren Schlupfbedarf
in ausgewählten Betriebssituationen bereitzustellen.
Der Rohwert für den Sollschlupfwert slsokenn wird mittels
einer Kennlinie 300 im wesentlichen abhängig von der Refe
renzgeschwindigkeit vfzref gebildet. Die Kennlinie 300 ist
dabei derart gewählt, daß ein stabiles Fahrzeugverhalten bei
Beschleunigungsvorgängen geradeaus auf Untergründen mit
niedrigem Reibwert erreicht wird.
Der Beschleunigungsoffset axoffFil wird zur Bildung eines
Anhebefaktors KoslAnh für diesen berechneten Rohwert des
Sollschlupfes wie folgt ausgewertet.
Zur Berechnung des Anhebefaktors wird der eingelesene Be
schleunigungsoffsetwert axoffFil in einem Begrenzer 302 auf
einen Minimalwert P_axoffmin begrenzt. Daraufhin wird er in
der Verstärkerstufe 304 mit dem Verstärkungsfaktor
P_KpslsoAnh multipliziert. Dann wird dieser Wert in der Ad
ditionsstelle 306 mit dem Wert 1 addiert (default-Wert) und
auf diese Weise ein Rohwert KoslaoAnhroh erzeugt, der im
Normalfall 1 ist (keine Anhebung des Sollschlupfes). Im Falle
der Notwendigkeit einer Anpassung des Sollwerts ist die
ser Rohwert größer als 1. Der Rohwert wird gegebenenfalls
auf einen Maximalwert P_KoslsoAnhrohmax im Begrenzer 308 be
grenzt. Dieser Rohwert wird, wenn die nachfolgend darge
stellten Bedingungen zur Anhebung des Sollwertes erfüllt
sind (Schaltelement 310 steht in der gezeigten Position)
weiterverarbeitet.
Das Schaltelement 310 wird in die gezeigte Position geschal
tet, wenn die Fahrzeugbeschleunigung unterhalb einem Min
destwert bleibt und dabei der Beschleunigungsoffset eine
Mindestabweichung unterschreitet. Zu beachten ist hierbei,
daß im Fall größerer äußerer Fahrwiderstände der Beschleuni
gungsoffset negativ ist, weil die Modellbeschleunigung auf
der Basis von Motormomenten größer ist als die tatsächliche
Beschleunigung. Ferner muß die Fahrzeuggeschwindigkeit in
nerhalb eines bestimmten Bereiches sein, der durch Minimal-
und Maximalwerte gekennzeichnet ist. Zusätzlich (bei Fahrdy
namikregelsystemen) muß sich das Fahrzeug in einem neutralen
Fahrzustand befinden, d. h. es darf kein wesentliches Unter
steuern bzw. Übersteuern vorliegen. Dies wird bei Verwendung
einer Fahrdynamikregelung vom Fahrzeugregler erkannt. Die
letzte Bedingung kann entfallen, wenn keine Fahrdynamikrege
lung zur Verfügung steht. Ist eine der Bedingungen nicht er
füllt, wird der Wert 1 weiterverarbeitet.
Der Rohwert wird mit dem Filter 314 geglättet und auf einen
Bereich zwischen 1 und einem Maximalwert P_KoslsoAnhmax im
Begrenzer 316 eingegrenzt. Dieser Wert wird der Multiplika
tionsstufe 312 zugeführt, in dem er mit dem Rohwert des
Sollschlupfes zum Sollschlupf slsoASR multipliziert wird.
Auf diese Weise erfolgt bei Vorliegen äußerer Fahrwiderstän
de eine Anhebung des Schlupfwertes, wobei der Schwerpunkt
der Antriebsschlupfregelung von der Stabilität- auf die
Traktionsverbesserung verlagert wird.
Claims (9)
1. Verfahren zur Antriebsschlupfregelung, wobei ein das
Radverhalten repräsentierender Sollwert für die Antriebs
schlupfregelung gebildet wird, dieser Sollwert mit dem
entsprechenden Istwert wenigstens eines Antriebsrades
verglichen wird und das Motormoment reduziert bzw. die
entsprechende Radbremse betätigt wird, wenn der Istwert
den Sollwert überschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Erhöhung des Sollwertes im Sinne einer Erhöhung des
Antriebsschlupfes vorgenommen wird, wenn eine Betriebssi
tuation mit größeren äußeren Fahrwiderständen erkannt
wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorliegen größerer äußerer Fahrwiderstände auf der
Basis der Beschleunigung des Fahrzeugs und einer auf der
Basis des Motormoments gebildeten Modellbeschleunigung
ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß auf der Basis der Abweichung
zwischen einer Modellbeschleunigung und der Istbeschleu
nigung ein Anhebungsfaktor ermittelt wird, in dessen Ab
hängigkeit der Sollwert für die Antriebsschlupfregelung
angehoben wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sollwert für die Antriebs
schlupfregelung auf der Basis der Referenzgeschwindigkeit
gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Zunahme des Anhebungsfak
tors nur dann erfolgt, wenn die Fahrzeugbeschleunigung
unterhalb eines Mindestwerts ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Zunahme des Anhebungsfak
tors nur dann erfolgt, wenn die Abweichung zwischen Mo
dellbeschleunigung und Istbeschleunigung eine Mindestab
weichung unterschreitet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sollwert nur dann angehoben
wird, wenn sich die Fahrzeuggeschwindigkeit innerhalb ei
nes bestimmten Bereichs befindet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sollwert nur dann angehoben
wird, wenn das Fahrzeug nicht untersteuert bzw. übersteuert.
9. Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung, mit einem An
triebsschlupfregler, welcher das Motormoment reduziert
und/oder in die Radbremse eines Antriebsrades eingreift,
wenn ein das Radverhalten repräsentierender Istwert für
ein Antriebsrad einen vorgegebenen entsprechenden Soll
wert überschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß ein Soll
wertbilder vorgesehen ist, welcher den Sollwert anhebt,
wenn eine Betriebssituation mit zusätzlichen größeren äu
ßeren Fahrwiderständen erkannt wurde.
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