DE19900356B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung Download PDF

Info

Publication number
DE19900356B4
DE19900356B4 DE19900356A DE19900356A DE19900356B4 DE 19900356 B4 DE19900356 B4 DE 19900356B4 DE 19900356 A DE19900356 A DE 19900356A DE 19900356 A DE19900356 A DE 19900356A DE 19900356 B4 DE19900356 B4 DE 19900356B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
setpoint
wheel
value
traction control
acceleration
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE19900356A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19900356A1 (de
Inventor
Andreas Erban
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Robert Bosch GmbH
Original Assignee
Robert Bosch GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Robert Bosch GmbH filed Critical Robert Bosch GmbH
Priority to DE19900356A priority Critical patent/DE19900356B4/de
Priority to JP735A priority patent/JP2000203313A/ja
Publication of DE19900356A1 publication Critical patent/DE19900356A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19900356B4 publication Critical patent/DE19900356B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60KARRANGEMENT OR MOUNTING OF PROPULSION UNITS OR OF TRANSMISSIONS IN VEHICLES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF PLURAL DIVERSE PRIME-MOVERS IN VEHICLES; AUXILIARY DRIVES FOR VEHICLES; INSTRUMENTATION OR DASHBOARDS FOR VEHICLES; ARRANGEMENTS IN CONNECTION WITH COOLING, AIR INTAKE, GAS EXHAUST OR FUEL SUPPLY OF PROPULSION UNITS IN VEHICLES
    • B60K28/00Safety devices for propulsion-unit control, specially adapted for, or arranged in, vehicles, e.g. preventing fuel supply or ignition in the event of potentially dangerous conditions
    • B60K28/10Safety devices for propulsion-unit control, specially adapted for, or arranged in, vehicles, e.g. preventing fuel supply or ignition in the event of potentially dangerous conditions responsive to conditions relating to the vehicle 
    • B60K28/16Safety devices for propulsion-unit control, specially adapted for, or arranged in, vehicles, e.g. preventing fuel supply or ignition in the event of potentially dangerous conditions responsive to conditions relating to the vehicle  responsive to, or preventing, skidding of wheels
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T8/00Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
    • B60T8/17Using electrical or electronic regulation means to control braking
    • B60T8/175Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel spin during vehicle acceleration, e.g. for traction control
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W50/00Details of control systems for road vehicle drive control not related to the control of a particular sub-unit, e.g. process diagnostic or vehicle driver interfaces
    • B60W2050/0001Details of the control system
    • B60W2050/0019Control system elements or transfer functions
    • B60W2050/0028Mathematical models, e.g. for simulation
    • B60W2050/0031Mathematical model of the vehicle
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W2530/00Input parameters relating to vehicle conditions or values, not covered by groups B60W2510/00 or B60W2520/00
    • B60W2530/16Driving resistance

Abstract

Verfahren zur Antriebsschlupfregelung, wobei ein das Radverhalten repräsentierender Sollwert für die Antriebsschlupfregelung gebildet wird, dieser Sollwert mit dem entsprechenden Istwert wenigstens eines Antriebsrades verglichen wird und das Motormoment reduziert bzw. die entsprechende Radbremse betätigt wird, wenn der Istwert den Sollwert überschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß eine Erhöhung des Sollwertes im Sinne einer Erhöhung des Antriebsschlupfes vorgenommen wird, wenn eine Betriebssituation mit größeren äußeren Fahrwiderständen erkannt wurde.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung bei Fahrzeugen.
  • Bei Antriebsschlupfregelungen wird der jeweilige Istschlupf an den Antriebsrädern eines Fahrzeugs auf der Basis der Radgeschwindigkeitssignale ermittelt und mit einem vorgegebenen Sollschlupf verglichen. Überschreitet der Istschlupf den vorgegebenen Sollwert an wenigstens einem Antriebsrad, so wird durch Reduktion des Motormoments und/oder durch aktiven Bremsdruckaufbau an dem die Durchdrehneigung zeigenden Antriebsrad der Radschlupf an diesem Rad auf den vorgegebenen Sollwert geregelt. Beispiele für derartige Antriebsschlupfregelungen sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger Weise bekannt.
  • Die DE 44 30 l08 A1 beschreibt ein Antriebsschlupfregelsystem, bei welchem der Reibwert zwischen den Fahrzeugrädern und der Fahrbahnoberfläche abhängig vom Schlupf ermittelt wird und das maximal übertragbare Antriebsmoment abhängig von diesem schlupfabhängigen Reibwert bestimmt wird. Ergänzend wird der berechnete schlupfabhängige Reibwert und damit das maximal übertragbare Antriebsmoment bei erhöhtem Schlupfbedarf infolge der Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder der verwendeten Reifenmischung korrigiert.
  • Die DE 196 03 427 A1 offenbart ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung, wobei ein das Radverhalten repräsentierender Sollschlupf für die Antriebsschlupfregelung gebildet wird, dieser Sollwert mit dem entsprechenden Istschlupf wenigstens eines Antriebsrads verglichen wird und das Motormoment reduziert bzw. die entsprechende Radbremse betätigt wird. Darüber hinaus ist eine Schneeketten-Detektiereinheit vorgesehen, welche bei festgestellten Schneeketten eine Erhöhung des Antriebsschlupfes an den Schneeketten tragenden Rädern bewirkt.
  • Die DE 39 33 652 A1 beschreibt ein insbesondere für das Fahren im Gelände günstiges ABS- bzw. ASR-System, bei dem die über die Radgeschwindigkeiten ermittelte Fahrzeugverzögerung bzw. Fahrzeugbeschleunigung mit der mittels eines Sensors gemessenen Fahrzeugverzögerung bzw. Fahrzeugbeschleunigung verglichen wird. Die durch ein Gefälle oder eine Steigung verursachte Falschmessung der Fahrzeugverzögerung bzw. Fahrzeugbeschleunigung wird erkannt und dazu benutzt, den Regler in Richtung einer geringeren Empfindlichkeit zu verändern.
  • Die DE 42 28 413 A1 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung von Fahrzeugmasse und Fahrwiderstand.
  • Besonderes Augenmerk ist bei derartigen Antriebsschlupfregelungen auf die Vorgabe des Sollwertes zu richten. Um ein zufriedenstellendes Fahrverhalten, insbesondere in Verbindung mit einer Fahrdynamikregelung, zu erreichen, sollte die Sollvorgabe an den jeweiligen Untergrund angepaßt sein. Manche Untergründe, wie z.B. Tiefsand, Schlamm oder grober Schotter, aber auch Fahren im Tiefschnee, besonders bergauf, können nur unter hohem Antriebsschlupf mit ausreichender Traktion bewältigt werden. Diese Forderung steht im Widerspruch zur Forderung eines geringen Schlupfes auf glatten, vereisten Fahrbahnen, auf denen aus Gründen der Fahrzeugstabilität ein niedriges Antriebsschlupfniveau angestrebt wird.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, Lösungen für den angegebenen Zielkonflikt bereitzustellen.
  • Dies wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche erreicht.
  • Durch die Adaption des Sollwertes, insbesondere des Sollschlupfes, für eine Antriebsschlupfregelung wird der Zielkonflikt zwischen großem Antriebsschlupf in speziellen Betriebssituationen zur Herbeiführung einer ausreichenden Traktion und einem geringen Antriebsschlupf aus Gründen der Fahrstabilität in anderen Betriebssituationen erreicht. Dadurch wird das Fahrverhalten des Fahrzeugs verbessert, da die Antriebsschlupfregelung an den jeweils vorhandenen Untergrund angepaßt ist.
  • Die Anpassung des Sollwertes führt zu einer verbesserten Regelung des Motormoments besonders unter winterlichen Bedingungen, da je nach Untergrund ein großer Antriebsschlupf zur Traktionsverbesserung oder ein kleiner Antriebsschlupf aus Gründen der verbesserten Fahrstabilität eingestellt wird.
  • Besondere Vorteile zeigt die Anpassung des Sollwertes für die Antriebsschlupfregelung dann, wenn erhöhte äußere Fahrwiderstände ohne diese Maßnahme ein ausreichendes Beschleunigen des Fahrzeuges unterbinden würden. Die Anpassung des Sollwertes führt in diesen Betriebssituationen dazu, daß ein ausreichendes Beschleunigen sichergestellt ist, während das Beschleunigen auf glatten Fahrbahnen, beispielsweise festgefahrenem Schnee- oder Eisbahnen unberührt bleibt.
  • Von besonderem Vorteil ist, daß die Betriebssituation, in der äußere Fahrwiderstände wirken, anhand der Impulsbilanz des Fahrzeugs auf einfache und sichere Weise erkannt wird.
  • Vorteilhaft ist ferner, daß auch bei Anhängerbetrieb oder bei extremen Steilstrecken die traktionsfördernde Anpassung des Sollwertes das Fahrverhalten des Fahrzeugs verbessert, ohne die Stabilität in anderen Betriebssituationen zu gefährden.
  • Die angesprochenen Vorteile ergeben sich bei der Anwendung der Adaption des Sollwertes für eine Antriebsschlupfregelung für alle Antriebsarten, ob Front-, Heck- oder Allradantrieb.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen erläutert. Die 1 bis 3 zeigen Ablaufdiagramme, welche die Adaption eines Sollwertes für eine Antriebsschlupfregelung skizzieren. Die Ablaufdiagramme repräsentieren Programme eines Mikrocomputers, der in einer Steuereinheit zur Antriebsschlupfregelung vorhanden ist.
  • Das nachfolgend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt eine Antriebsschlupfregelung, welche auf der Basis eines vorgegebenen Sollschlupfwertes für die Antriebsräder des Fahrzeugs und dem für jedes Antriebsrad ermittelten Istschlupfwert arbeitet. Überschreitet der Istschlupf den Sollschlupf, wird das Motormoment reduziert und/oder in die Bremse des entsprechenden Antriebsrads eingegriffen. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Sollwert für die Antriebsschlupfregelung ein Sollschlupfwert. In anderen Ausführungsbeispielen arbeitet die Antriebsschlupfregelung auf Geschwindigkeitsebene, d.h. es wird eine von einer Referenzgeschwindigkeit abgeleitete Sollgeschwindigkeit für die Antriebsräder vorgegeben, bei deren Überschreiten durch die Geschwindigkeit eines Antriebsrades die entsprechenden Eingriffsmaßnahmen getroffen werden. In diesem Fall ist der Sollwert ein Radgeschwindigkeitswert.
  • 1 zeigt ein Übersichtsablaufdiagramm eines Antriebsschlupfreglers eines Kraftfahrzeugs. Der Antriebsschlupfregler ist dabei als Programm eines mit 10 bezeichneten Mikrocomputers dargestellt. Abhängig von den dem Mikrocomputer zugeführten, wenigstens die Radgeschwindigkeiten repräsentierenden Signale (Meßeinrichtungen 12 bis 16, Eingangsleitungen 18 bis 22) wird im Istschlupfberechner 24 für jedes Antriebsrad der aktuelle Istschlupf λi bestimmt. Dies erfolgt in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel durch Ermittlung der Abweichung der Radgeschwindigkeit des Antriebsrades von einem Referenzwert, insbesondere von einer mittleren Radgeschwindigkeit der nicht angetriebenen Räder oder bei einem allradgetriebenen Fahrzeug von einem auf der Basis der Radgeschwindigkeiten gebildeten Referenzwert. Die Istschlupfwerte jedes Antriebsrades werden als Istwerte der Antriebsschlupfregelung 26 zugeführt. Entsprechend ist ein Sollwertbilder 28 vorgesehen, welcher ein Sollschlupfwert SLSOASR ermittelt und diesen dem Antriebsschlupfregler 26 zuführt. Der Sollschlupfwert wird abhängig von verschiedenen Größen in der anhand 2 und 3 dargestellten Vorgehensweise gebildet. Die zur Bestimmung des Sollschlupfes verwendeten Größen sind wenigstens die Radgeschwindigkeitsgrößen und/oder weitere Betriebsgrößen des Fahrzeugs, wie beispielsweise der Bremsdruck in den Radbremsen, das vom Motor des Fahrzeugs abgegebene Drehmoment, das Momentenübersetzungsverhältnis vom Motor bis zum Differential, etc. Diese Betriebsgrößen werden entweder gemessen oder aufgrund anderer Größen geschätzt. In 1 ist die Zuführung der zur Sollschlupfbestimmung dienenden Betriebsgrößen mit Hilfe der Meßeinrichtungen 30 bis 34 und der Eingangsleitungen 36 bis 40 dargestellt. Der Antriebsschlupfregler 26 vergleicht den Sollschlupf mit den Istschlupfwerten der einzelnen Antriebsrädern und beeinflußt den Motor 42 des Fahrzeugs in drehmomentreduzierendem Sinne bzw. die Radbremse 44 des betroffenen Antriebsrades, wenn ein Istschlupfwert den Sollschlupf überschreitet, somit ein, beide oder bei Allradfahrzeugen mehrere Antriebsräder Durchdrehneigung zeigen.
  • Bei der Bestimmung des Sollschlupfwertes sind verschiedene Anforderungen zu berücksichtigen. In bestimmten Betriebssituationen, beispielsweise bei Bergauffahren im Tiefschnee, stehen im Gegensatz zu den Stabilitätsforderungen auf vereisten Fahrbahnen die Forderung nach guter Traktion im Vordergrund. Um Kompromißlösungen zu vermeiden, die keiner der beiden Betriebssituationen vollständig gerecht werden, beispielsweise Lösungen, die ein stabiles Fahrverhalten durch Traktionseinbußen beim Fahren beispielsweise im Tiefschnee erkaufen, ist die nachfolgend anhand der Ablaufdiagramme in 2 und 3 beschriebene Anpassung des Sollwertes für die Antriebsschlupfregelung beschrieben.
  • Die Ermittlung der Notwendigkeit einer Anpassung des Sollwertes, insbesondere das Erkennen von Fahrbahnen mit hohem Schlupfbedarf, erfolgt auf der Basis des Impulssatzes für die Längsbewegung des Fahrzeugs. Untergründe mit hohem Schlupfbedarf setzen dem Fahrzeug meist einen hohen Fahrwiderstand entgegen. Dies ist z.B. bei schwerem Tiefschnee, groben Schotter oder zähem Schlamm der Fall. Auch das Fahren auf verschneiten Steigungsstrecken bewirkt einen erhöhten Fahrwiderstand. Das Auftreten solch erhöhter Fahrwiderstände wird mit Hilfe des Impulssatzes ermittelt und als Kriterium für eine Anhebung des Sollwertes für die Antriebsschlupfregelung ausgewertet.
  • Dabei wird zunächst die Impulsbilanz überschlägig für das Fahrzeug berechnet. Für die antreibende Radmomentkomponente gilt: MantRad = fmomRad * Mmotme * uegew
  • Für die bremsende Radmomentkomponente gilt: MBremsRad = pbRad * cpRad
  • Daraus erhält man die Radumfangskraft für jedes Rad FxRad: FxRad = (fmomRad * Mmotme * uegew – pbRad * cpRad)/rRad
  • Hierbei sind fmomRad der Anteil des gesamten Kardanmoments, mit dem ein bestimmtes Rad beaufschlagt wird, uegew das Momentenübersetzungsverhältnis zwischen Motor, Getriebe und Differential, Mmotme das vom Motor abgegebene Drehmoment, pbRad der geschätzte oder gemessene Radbremsdruck, cpRad der Bremsenbeiwert der entsprechenden Radbremse, d.h. das Verhältnis zwischen wirkendem Bremsmoment und Raddruck und rRad der Radradius.
  • Die Berechnung der Radumfangkraft eines Rades gemäß dieser Vorgehensweise ist in 2a als Ablaufdiagramm dargestellt. In einer Multiplikationsstelle 100 wird das Übersetzungsverhältnis und das Drehmoment des Motors miteinander multipliziert. Das Ergebnis wird in der Multiplikationsstelle 102 mit dem Faktor fmomRad multipliziert und einer Verknüpfungsstelle 104 zugeführt. In dieser wird von der in 102 ermittelten Größe das in der Multiplikationsstelle 106 gebildete Produkt aus Raddruck und Bremsenbeiwert subtrahiert. Das Ergebnis wird in der Multiplikationsstelle 108 durch den Radradius dividiert. Ergebnis ist die Radumfangskraft FxRad für das Rad x. Diese Vorgehensweise wird für jedes Rad des Fahrzeugs durchgeführt. Somit ergeben sich bei einem vierrädrigen Fahrzeug für die Räder die Radumfangskräfte Fxhr (hinten rechts), Fxhl (hinten links), Fxvr (vorne rechts) und Fxvl (vorne links).
  • Zur Anpassung des Sollwertes für die Antriebsschlupfregelung wird ein Beschleunigungsoffsetwert gebildet, welcher aus einem Vergleich der tatsächlichen Fahrzeugbeschleunigung mit der auf der Basis des Impulssatzes für das Fahrzeug berechneten Modellbeschleunigung ermittelt wird. Die Ableitung der auf der Basis ausgewählter Radgeschwindigkeiten gebildeten Referenzgeschwindigkeit, die annähernd der Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht, ergibt die tatsächliche Fahrzeugbeschleunigung. Diese Fahrzeugbeschleunigung wird mit der auf der Basis des Impulssatzes für das Fahrzeug berechneten Modellbeschleunigung verglichen. Die ansteigende Flanke dieses Signals wird gefiltert, die abfallende Flanke nicht. Das Signal wird im folgenden Beschleunigungsoffset axoffFil genannt. Tritt ein deutlich negativer Beschleunigungsoffset auf, so deutet dies auf größere externe Fahrwiderstände z.B. infolge der oben beschriebenen Untergründe hin. In diesem sind Einflüsse bedingt durch Steigungen oder Anhängerbetrieb enthalten.
  • Ein Ablaufdiagramm zur Bestimmung des Beschleunigungsoffsetwertes ist in 2b dargestellt. Zunächst wird die auf der Basis der Radgeschwindigkeiten berechnete Referenzgeschwindigkeit vfzref eingelesen und im Differenzierer 200 beispielsweise durch zeitliche Ableitung oder durch Vergleich aufeinander folgender Referenzgeschwindigkeitswerte die Istbeschleunigung ax des Fahrzeugs gebildet. Ferner werden die für jedes Rad aus dem Impulssatz abgeleiteten Radumfangskräfte in einer Additionsstelle 202 addiert und in der Divisionsstelle 204 durch die gemessene, vorgegebene oder geschätzte Fahrzeugmasse dividiert. Auf diese Weise entsteht eine Modellbeschleunigung axmodell des Fahrzeugs. In der Verknüpfungsstelle 206 wird die Abweichung axoff zwischen der gemessenen Beschleunigung und der Modellbeschleunigung gebildet. Diese wird einem Filterelement 208 zugeführt, welches bei positiver Flanke, d.h. wenn die Abweichung größer wird, zugeführt. Ferner wird die Abweichung direkt ebenso wie gefiltert einer Minimalwertauswahl 210 zugeführt, die den jeweils kleineren Wert als Beschleunigungsoffset axoffFil weitergibt. Auf diese Weise wird bei einer negativen Flanke als Abweichung der ungefilterte Wert weitergegeben, während bei einer positiven Flanke der gefilterte Wert weitergegeben wird. Negative Flanke entstehen dabei dann, wenn die gemessene Beschleunigung plötzlich kleiner als die Modellbeschleunigung wird, somit zusätzliche äußere Fahrwiderstände vorliegen.
  • In 3 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, mit dessen Hilfe der Beschleunigungsoffsetwert weiter verarbeitet wird und zur Erhöhung bzw. Anpassung des Sollwertes für die Antriebsschlupfregelung dient, um einen größeren Schlupfbedarf in ausgewählten Betriebssituationen bereitzustellen.
  • Der Rohwert für den Sollschlupfwert slsokenn wird mittels einer Kennlinie 300 im wesentlichen abhängig von der Referenzgeschwindigkeit vfzref gebildet. Die Kennlinie 300 ist dabei derart gewählt, daß ein stabiles Fahrzeugverhalten bei Beschleunigungsvorgängen geradeaus auf Untergründen mit niedrigem Reibwert erreicht wird.
  • Der Beschleunigungsoffset axoffFil wird zur Bildung eines Anhebefaktors KoslAnh für diesen berechneten Rohwert des Sollschlupfes wie folgt ausgewertet.
  • Zur Berechnung des Anhebefaktors wird der eingelesene Beschleunigungsoffsetwert axoffFil in einem Begrenzer 302 auf einen Minimalwert P_axoffmin begrenzt. Daraufhin wird er in der Verstärkerstufe 304 mit dem Verstärkungsfaktor P_KpslsoAnh multipliziert. Dann wird dieser Wert in der Additionsstelle 306 mit dem Wert 1 addiert (default-Wert) und auf diese Weise ein Rohwert KoslaoAnhroh erzeugt, der im Normalfall 1 ist (keine Anhebung des Sollschlupfes). Im Falle der Notwendigkeit einer Anpassung des Sollwerts ist dieser Rohwert größer als 1. Der Rohwert wird gegebenenfalls auf einen Maximalwert P_KoslsoAnhrohmax im Begrenzer 308 begrenzt. Dieser Rohwert wird, wenn die nachfolgend dargestellten Bedingungen zur Anhebung des Sollwertes erfüllt sind (Schaltelement 310 steht in der gezeigten Position) weiterverarbeitet.
  • Das Schaltelement 310 wird in die gezeigte Position geschaltet, wenn die Fahrzeugbeschleunigung unterhalb einem Mindestwert bleibt und dabei der Beschleunigungsoffset eine Mindestabweichung unterschreitet. Zu beachten ist hierbei, daß im Fall größerer äußerer Fahrwiderstände der Beschleunigungsoffset negativ ist, weil die Modellbeschleunigung auf der Basis von Motormomenten größer ist als die tatsächliche Beschleunigung. Ferner muß die Fahrzeuggeschwindigkeit innerhalb eines bestimmten Bereiches sein, der durch Minimal- und Maximalwerte gekennzeichnet ist. Zusätzlich (bei Fahrdynamikregelsystemen) muß sich das Fahrzeug in einem neutralen Fahrzustand befinden, d.h. es darf kein wesentliches Untersteuern bzw. Übersteuern vorliegen. Dies wird bei Verwendung einer Fahrdynamikregelung vom Fahrzeugregler erkannt. Die letzte Bedingung kann entfallen, wenn keine Fahrdynamikrege lung zur Verfügung steht. Ist eine der Bedingungen nicht erfüllt, wird der Wert 1 weiterverarbeitet.
  • Der Rohwert wird mit dem Filter 314 geglättet und auf einen Bereich zwischen 1 und einem Maximalwert P_KoslsoAnhmax im Begrenzer 316 eingegrenzt. Dieser Wert wird der Multiplikationsstufe 312 zugeführt, in dem er mit dem Rohwert des Sollschlupfes zum Sollschlupf slsoASR multipliziert wird.
  • Auf diese Weise erfolgt bei Vorliegen äußerer Fahrwiderstände eine Anhebung des Schlupfwertes, wobei der Schwerpunkt der Antriebsschlupfregelung von der Stabilität- auf die Traktionsverbesserung verlagert wird.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Antriebsschlupfregelung, wobei ein das Radverhalten repräsentierender Sollwert für die Antriebsschlupfregelung gebildet wird, dieser Sollwert mit dem entsprechenden Istwert wenigstens eines Antriebsrades verglichen wird und das Motormoment reduziert bzw. die entsprechende Radbremse betätigt wird, wenn der Istwert den Sollwert überschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß eine Erhöhung des Sollwertes im Sinne einer Erhöhung des Antriebsschlupfes vorgenommen wird, wenn eine Betriebssituation mit größeren äußeren Fahrwiderständen erkannt wurde.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorliegen größerer äußerer Fahrwiderstände auf der Basis der Beschleunigung des Fahrzeugs und einer auf der Basis des Motormoments gebildeten Modellbeschleunigung ermittelt wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Basis der Abweichung zwischen einer Modellbeschleunigung und der Istbeschleunigung ein Anhebungsfaktor ermittelt wird, in dessen Abhängigkeit der Sollwert für die Antriebsschlupfregelung angehoben wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert für die Antriebsschlupfregelung auf der Basis der Referenzgeschwindigkeit gebildet wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zunahme des Anhebungsfaktors nur dann erfolgt, wenn die Fahrzeugbeschleunigung unterhalb eines Mindestwerts ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zunahme des Anhebungsfaktors nur dann erfolgt, wenn die Abweichung zwischen Modellbeschleunigung und Istbeschleunigung eine Mindestabweichung unterschreitet.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert nur dann angehoben wird, wenn sich die Fahrzeuggeschwindigkeit innerhalb eines bestimmten Bereichs befindet.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert nur dann angehoben wird, wenn das Fahrzeug nicht untersteuert bzw. übersteuert.
  9. Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung, mit einem Antriebsschlupfregler, welcher das Motormoment reduziert und/oder in die Radbremse eines Antriebsrades eingreift, wenn ein das Radverhalten repräsentierender Istwert für ein Antriebsrad einen vorgegebenen entsprechenden Sollwert überschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sollwertbilder vorgesehen ist, welcher den Sollwert anhebt, wenn eine Betriebssituation mit zusätzlichen größeren äußeren Fahrwiderständen erkannt wurde.
DE19900356A 1999-01-07 1999-01-07 Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung Expired - Lifetime DE19900356B4 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19900356A DE19900356B4 (de) 1999-01-07 1999-01-07 Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung
JP735A JP2000203313A (ja) 1999-01-07 2000-01-06 駆動滑り制御方法および装置

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19900356A DE19900356B4 (de) 1999-01-07 1999-01-07 Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19900356A1 DE19900356A1 (de) 2000-07-13
DE19900356B4 true DE19900356B4 (de) 2006-05-11

Family

ID=7893722

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19900356A Expired - Lifetime DE19900356B4 (de) 1999-01-07 1999-01-07 Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung

Country Status (2)

Country Link
JP (1) JP2000203313A (de)
DE (1) DE19900356B4 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10356378A1 (de) * 2003-12-03 2005-06-30 Continental Aktiengesellschaft Verfahren zur Funktionssteuerung eines elektronischen Fahrstabilitätsprogramms für ein Kraftfahrzeug
JP4595681B2 (ja) * 2005-05-31 2010-12-08 トヨタ自動車株式会社 車両走行状態判別装置および車両走行状態判別方法

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3933652A1 (de) * 1989-10-09 1991-04-11 Bosch Gmbh Robert Antiblockierregelsystem und antriebsschlupfregelsystem
DE4228413A1 (de) * 1992-08-26 1994-03-03 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Fahrzeugmasse und Fahrwiderstand
DE4430108A1 (de) * 1994-08-25 1996-02-29 Bosch Gmbh Robert Antriebsschlupfregelsystem
DE19603427A1 (de) * 1995-01-31 1996-08-01 Fuji Heavy Ind Ltd Antriebsschlupfregelung für ein Allradantriebsfahrzeug

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3933652A1 (de) * 1989-10-09 1991-04-11 Bosch Gmbh Robert Antiblockierregelsystem und antriebsschlupfregelsystem
DE4228413A1 (de) * 1992-08-26 1994-03-03 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Fahrzeugmasse und Fahrwiderstand
DE4430108A1 (de) * 1994-08-25 1996-02-29 Bosch Gmbh Robert Antriebsschlupfregelsystem
DE19603427A1 (de) * 1995-01-31 1996-08-01 Fuji Heavy Ind Ltd Antriebsschlupfregelung für ein Allradantriebsfahrzeug

Also Published As

Publication number Publication date
JP2000203313A (ja) 2000-07-25
DE19900356A1 (de) 2000-07-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2040962B1 (de) Verfahren zum kompensieren der bremsverzögerung bei einer fahrzeugregelung
EP1858736B1 (de) Verfahren und fahrdynamikregelsystem zum stabilisieren eines fahrzeugs
DE19615311B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Regelung einer die Fahrzeugbewegung repräsentierenden Bewegungsgröße
WO1999037516A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur stabilisierung eines fahrzeuges im sinne einer umkippvermeidung
DE102005013741A1 (de) Steuervorrichtung zum Automatischen Abbremsen für ein Fahrzeug
DE102007051590A1 (de) Verfahren zum Verteilen von Antriebs- oder Schleppmomenten auf die angetriebenen Räder eines Kfz
DE102012222197B4 (de) Verfahren zur Drehmomentaufteilung eines Antriebsdrehmoments auf eine Primärachse und eine Sekundärachse eines Kraftfahrzeugs, Verfahren zur Drehmomentaufteilung eines Achsdrehmoments auf ein linkes und ein rechtes Rad einer gemeinsamen Achse eines Kraftfahrzeugs und Kraftfahrzeug, umfassend ein Parkassistenzsystem mit Querführung
EP1480855B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur erkennung abgehobener fahrzeugräder
DE102006033446A1 (de) Temperaturabhängige Auslösesteuerung für ein Traktionssteuersystem
EP1799484B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum steuern des sperrgrades einer elektronisch steuerbaren differenzialsperre
DE19607185A1 (de) Verfahren zur Sicherstellung eines neutralen Fahrverhaltens bei Kurvenfahrten und gleichzeitigem Lastwechsel
DE19844542A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Begrenzen einer Rückrollgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges
DE102008021532A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Fahrzeugsteuerung
DE19944333B4 (de) Vorrichtung zur Regelung eines Giermoments
EP1070623B1 (de) Verfahren zur Antriebsschlupfregelung
DE19900356B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung
EP1802481B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum steuern des sperrgrades einer elektronisch steuerbaren differenzialsperre
DE102009026813A1 (de) Verfahren zur Erzeugung eines auf die Fahrzeugräder eines Fahrzeugs wirkenden Differenzmoments
DE19955512B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Einstellung der Bremswirkung an den Rädern eines Kraftfahrzeugs
DE19955094A1 (de) Verfahren zur Bremsregelung eines Kraftfahrzeugs und Bremsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
EP1403123B1 (de) Verfahren zur Regelung des Fahrverhaltens mittels Einflussnahme auf die Regelung der Längssperre für eine feste Momentenverteilung
WO2003064227A1 (de) Verfahren zur traktionsregelung schlupfbehafteter räder wenigstens einer antriebsachse
DE10107454B4 (de) Verfahren zur Verbesserung des Regelverhaltens eines Radschlupfregelungssystems
DE102007038398B4 (de) Bestimmung der Fahrzeuglängsgeschwindigkeit bei allradgetriebenen Fahrzeugen
DE10343247B4 (de) Verfahren zur Erkennung einer μ-Split-Situation

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8364 No opposition during term of opposition
R071 Expiry of right