DE19860038C1 - Verfahren zur Bewegungskorrektur bei Serien von Bildern eines starren Körpers - Google Patents
Verfahren zur Bewegungskorrektur bei Serien von Bildern eines starren KörpersInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegungskorrektur bei Serien zweidimensionaler Bilder eines starren Körpers, wobei der starre Körper nicht vollständig im Erfassungsbereich der Bilder liegt und an einem Bildrand bzw. an zwei nicht gegenüberliegenden Bildrändern abgeschnitten ist. DOLLAR A Bei zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern werden jeweils an eines das bzw. die Spiegelbilder des anderen angehängt. Zwischen den beiden neu entstandenen Bildern, die nun einen näherungsweise starren Körper zeigen, der vollständig innerhalb des Erfassungsbereichs dieser neu entstandenen Bilder liegt, wird dann ein einfaches Bewegungskorrekturverfahren ausgeführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegungskorrektur
bei Serien zweidimensionaler Bilder eines starren Körpers,
wobei der starre Körper nicht vollständig im Erfassungsbe
reich der Bilder liegt und an einem Bildrand bzw. an zwei
nicht gegenüberliegenden Bildrändern abgeschnitten ist.
In der Literatur sind eine Vielzahl an Verfahren zur Bewe
gungskorrektur für Serien zeitlich aufeinanderfolgender Bil
der (Szenen) bekannt. Solche Szenen können beispielsweise
durch bildgebende Systeme der medizinischen Diagnostik wie
Computertomographie oder Kerspinresonanztomographie gewonnen
werden, wobei Bewegungen eines Untersuchungsobjekts, bei
spielsweise eines Patienten, während der Aufnahme einer Szene
zu Störungen führen, die durch eben diese Bewegungskorrektur
verfahren wieder eliminiert werden sollen.
Häufig verwendet man hierzu iterative Verfahren, bei denen
alle Parameter der Bewegung gleichzeitig einbezogen werden,
die jedoch einen hohen rechnerischen Aufwand erfordern.
Als Hilfsmittel für die Bewegungsermittlung und -korrektur
wird häufig eine Fourier-Transformation der Bilddaten mit
nachfolgender Phasenkorrelation angewandt. Hierzu wird
beispielsweise auf die Patentpublikationen EP 0 368 747 A1
und GB 2 187 059 A verwiesen. Aus der deutschen Patentschrift
DE 195 00 338 C1 ist ein Verfahren zum Ermitteln der Trans
formationsparameter für die automatische Bildregistrierung
bekannt, bei dem Translationsvektor und Drehwinkel mittels
eindimensionaler Korrelation von Radialprojektionen ausge
wählter Suchbildbereiche aus einem aktuellen und einem Refe
renzbild ermittelt werden.
Die Druckschrift Ohm, J.-R.: Digitale Bildcodierung,
Springer-Verlag, 1995, Seiten 32-34, 42-50, beschäftigt sich
auch mit dem Problem der "Randfortsetzung von Bildsignalen",
das heißt, mit dem grundsätzlichen Problem, daß eine Filter
maske sich teilweise mit Werten deckt, die außerhalb des
Bildes liegen. Zur Definition der Signalwerte an diesen Posi
tionen werden verschiedene Verfahren vorgeschlagen, nämlich
die periodische Fortsetzung, die symmetrische Fortsetzung und
die wertkonstante Fortsetzung.
Ein weiterer Ansatz ist das k-Raum-Verfahren zur Bewegungs
korrektur. Dieses soll für den zweidimensionalen Fall eines
starren Körpers, der in der xy-Ebene liegt, näher erläutert
werden. Jede Bewegung ist dann durch die Parameter Transla
tion in x-Richtung, Translation in y-Richtung und Rotation um
die z-Achse eindeutig bestimmt. Im Gegensatz zu den iterati
ven Verfahren entkoppelt das k-Raum-Verfahren die einzelnen
Parameter voneinander. Dies hat den Vorteil, daß die gesuch
ten Parameter durch die Auftrennung in Einzelprobleme einfa
cher zu ermitteln sind.
Da die Fouriertransformation mit ihren Eigenschaften
Grundlage dieses Bewegungskorrekturverfahrens ist, werden
zunächst die für diese Anwendung relevanten Definitionen und
Eigenschaften der Fouriertransformation dargelegt:
Die Fouriertransformation ist eine lineare, bijektive
Abbildung C → C, die im kontinuierlichen, zweidimensionalen
Fall wie folgt definiert ist:
Der Zielraum der Fouriertransformation wird k-Raum, der
Ursprungsraum wird Ortsraum genannt. Ist f(x) reell, so ist
der k-Raum unter Anwendung der komplexen Konjugation
punktsymmetrisch zum Nullpunkt:
Wird x um einen beliebigen Vektor verschoben, so kann die
Funktion f(x + a) mit Hilfe der Fouriertransformierten von f(x)
berechnet werden:
Eine Verschiebung des Bildes im Ortsraum äußert sich also in
einer zusätzlichen Phase ϕ() der Fouriertransformieten.
Eine Rotation im Ortsraum um einen Winkel θ, ausgedrückt
durch Multiplikation mit einer Rotationsmatrix R(θ), ergibt:
mit
und mit der Substitution ' = R-1(θ) = R(-θ):
Eine Drehung des Ortsraums um den Winkel θ bewirkt dieselbe
Drehung der Fouriertransformierten.
Insgesamt gilt also für eine beliebige Bewegung:
Bei der Verschiebung zweier Funktionen f und g, R → R mit
f(x) = g(x + a)
gilt bezüglich ihrer Fouriertransformierten:
Sollen die Bewegungsparameter eines starren Körpers in einer
Ebene, der in zwei aufeinanderfolgenden Bildern beliebig ver
schoben und gedreht ist, gefunden werden, so kann dieses Pro
blem auf mehrere eindimensionale Betrachtungsweisen (Ver
schiebungen je zweier Funktionen R → R) reduziert werden.
Voraussetzung für das Verfahren ist jedoch, daß der starre
Körper den Erfassungsbereich der Bilder nicht verläßt. Bei
spielsweise ist die Bewegung eines starren Körpers in der xy-
Ebene eines dreidimensionalen kartesischen Koordinatensystems
durch die drei Parameter Translation in x-Richtung, Transla
tion in y-Richtung und Rotation um die z-Achse eindeutig cha
rakterisiert.
Nach Gleichung (6) bewirkt die Drehung eines Bildes im Orts
raum auch die Drehung der Fouriertransformierten. Eine Trans
lation wirkt jedoch nur auf die Phase der Fouriertransfor
mierten. Um die Rotation von der Translation zu entkoppeln,
betrachtet man also den Betrag der Fouriertransformierten.
Jede Drehung ist hier eine Drehung um den Ursprung. Die Summe
über einen Kreisring um den Ursprung ist eine Invariante der
Drehung. Summiert man einen Kreisring entlang der Radien auf,
so erhält man eine eindimensionale Funktion g(ϕ). Zwei gegen
einander gedrehte Bilder liefern so zwei gegeneinander ver
schobene Funktionen g1(ϕ) und g2(ϕ). Da die Bilddaten im Orts
raum reell sind, ist der k-Raum symmetrisch. Damit genügt die
Summation über je eine Hälfte der Kreisringe. Nach Gleichung
(9) läßt sich nunmehr die Verschiebung bestimmen. Ist die
Verschiebung der beiden Funktionen g1(ϕ) und g2(ϕ) bekannt, so
ist der Rotationswinkel gefunden.
Damit ist nun der Rotationswinkel eines in zwei
aufeinanderfolgenden Bildern dargestellten starren Körpers
bekannt und kann entsprechend korrigiert werden.
Anschließend werden die gegenüber der Rotation und
voneinander als unabhängig zu betrachtenden Translations-
Parameter ermittelt:
Solange die Voraussetzung der Bewegung eines starren Körpers
erfüllt ist, d. h. solange durch die Translation das Objekt
den Bildbereich nicht verläßt, können auch die Translationen
entlang der x-Achse und der y-Achse voneinander getrennt wer
den. Dies geschieht durch Projektionen des Körpers auf die
Koordinatenachsen. Diese Projektionen sind je zwei gegenein
ander verschobene Linien. Die Bestimmung der Translationspa
rameter ist somit auf dasselbe Unterproblem reduziert wie die
Bestimmung des Rotationswinkels, nämlich auf das Problem
zweier gegeneinander verschobener Funktionen R → R. Die Lö
sung dieses Problems erfolgt auch hier nach Gleichung (9).
Obiges, bekanntes Bewegungskorrekturverfahren geht von einem
starren Körper aus, der von einem Bild zum anderen bewegt
und/oder rotiert wird, jedoch seine Form nicht verändert.
Diese Voraussetzung wird aber bereits verletzt, wenn ein an
sich starrer Körper nur ausschnittsweise im Erfassungsbereich
der Bilder liegt und diesen an einem Bildrand verläßt. Da
durch, daß der starre Körper bewegt und/oder rotiert wird,
verschwinden Teile des Körpers aus dem Erfassungsbereich der
Bilder, oder es kommen neue hinzu. Dadurch verändert der dar
gestellte Körper seine Form, und es kann bei der Betrachtung
der Bilder nicht länger von einem starren Körper ausgegangen
werden.
Somit sind die Voraussetzungen für das eingangs beschriebene
Verfahren verletzt. Diese Verletzung tritt zwar nur in den
Randbezirken der Bilder auf, wird jedoch durch die Fourier
transformation über den gesamten k-Raum verteilt. Damit ist
das Verfahren in der eingangs beschriebenen Form für obigen
Anwendungsfall nicht geeignet und es muß auf aufwendigere
Verfahren zurückgegriffen werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein effizientes Bewegungskorrekturverfahren anzugeben, das
auch für Serien aufeinanderfolgender Bilder angewendet werden
kann, bei denen der abzubildende Körper nicht vollständig im
Erfassungsbereich der Bilder liegt und daher am Bildrand ab
geschnitten ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst bei Serien auf
einanderfolgender Bilder, bei denen der abzubildende Körper
an einem Bildrand abgeschnitten ist, durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Bei Serien aufeinanderfolgender Bilder, bei denen der abzu
bildende Körper an zwei nicht gegenüberliegenden Bildrändern
abgeschnitten ist, wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfah
ren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2.
Die bei dem jeweiligen Verfahren im Verfahrensschritt b) neu
entstehenden Bilder, zwischen denen die weitere Bewegungskor
rektur durchzuführen ist, zeigen für kleine Rotationen und
kleine Translationen einen in guter Näherung starren Körper,
der vollständig im Erfassungsbereich dieser Bilder liegt.
Damit kann nach der Erfindung also im wesentlichen auf ein
Korrekturverfahren zurückgegriffen werden, das unter der Vor
aussetzung eines starren Körpers, der vollständig im Erfas
sungsbereich der zeitlich aufeinanderfolgenden Bilder liegt,
arbeitet. Derartige Verfahren sind bekannt und erfordern im
Vergleich zu Rechenverfahren, für die obige Prämisse nicht
gilt, einen wesentlich geringeren Rechenaufwand, auch wenn
die notwendigen Spiegelungen und die nun doppelt bzw. viermal
so großen Bilder zusätzlichen Rechenaufwand erfordern.
Bei den Serien aufeinanderfolgender Bilder kann es sich so
wohl um Schnittbilder als auch um Projektionen aufgenommener
Volumina handeln.
Unter der Voraussetzung, daß sich der starre Körper in drei
orthogonale Ebenen projizieren läßt, wobei die Projektionen
den darzustellenden Körper entweder vollständig beinhalten
oder diesen an einem Bildrand oder an zwei nicht gegenüber
liegenden Bildrändern abschneiden, kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch auf dreidimensionale Körper ausgedehnt werden.
Das Problem wird damit zerlegt in drei voneinander unabhän
gige Teilprobleme, die dann durch das Bewegungskorrekturver
fahren nach Anspruch 1 oder 2 gelöst werden.
Die Erweiterung der Bewegungskorrektur auf drei Dimensionen
vergrößert zunächst die Anzahl der zu bestimmenden Parameter
von 3 auf 6. Ein Körper kann nun um alle drei Koordinatenach
sen rotiert und entlang aller drei Achsen verschoben werden.
Wie im zweidimensionalen Fall werden auch hier zunächst die
Rotationsparameter ermittelt und die Rotationen entsprechend
korrigiert.
Um die Rotationen von den Translationen zu entkoppeln, wird
wieder der Betrag der Fouriertransformierten betrachtet. Im
zweidimensionalen Fall ist die Summe über einen Kreisring,
dessen Mittelpunkt auf der Nullfrequenz im k-Raum liegt, in
variant gegenüber Rotationen. Im dreidimensionalen Fall ist
diese Invariante die Summe über jede Hohlkugel, deren Mittel
punkt auf der Nullfrequenz liegt. Auch in diesem Fall ist die
Projektion entlang der Radien möglich, da jede Rotation nach
der Fouriertransformation und der Betragsbildung um den Ur
sprung stattfindet. Diese Projektion erzeugt zwei diskrete
Funktionen auf zwei gegeneinander gedrehten Kugeloberflächen.
Bei der Rotation dieser Kugeloberflächen gegeneinander sind
drei Freiheitsgrade möglich, die beispielsweise durch die aus
der Klassischen Mechanik bekannten drei Eulerwinkel beschrie
ben werden können.
Problematisch ist nun die Trennung der Parameter voneinander.
Durch eine einfache Projektion wie bei den Translationen ist
dies nicht zu erreichen. Die Parameter lassen sich so nicht
trennen. So ist bei der Betrachtung von drei Kreisringen um
die Koordinatenachsen jeder Kreisring auch von den Rotationen
um die anderen Achsen abhängig. Mathematisch ist diese Pro
blematik durch die im allgemeinen nicht gegebene Kommutativi
tät zweier dreidimensionaler Drehmatritzen begründet. Für
eine Parametertrennung wäre eine Transformation in einen Raum
nötig, der diese Kommutativität herstellt.
Die Trennung der Parameter kann in vielen Anwendungsfällen
dennoch erreicht werden. Allerdings ist es dazu notwendig,
die zulässigen Rotationswinkel einzuschränken. Der Vorteil
der k-Raum-Techniken, auch große Drehungen erkennen zu kön
nen, geht im dreidimensionalen Fall verloren.
Für kleine Rotationswinkel sind in guter Näherung die Rota
tionen um die drei Achsen als unabhängig voneinander zu be
trachten. Ein Volumendatensatz wird somit in die drei ortho
gonalen Ebenen xy-Ebene, yz-Ebene und xz-Ebene projiziert.
Auf den drei daraus resultierenden zweidimensionalen Daten
sätzen werden anschließend die Rotationswinkel wie eingangs
beschrieben bestimmt. Der Fehler, den man durch diese Nähe
rungslösung begeht, liegt beispielsweise bei Rotationen um 2°
im Promille-Bereich und kann daher vernachlässigt werden.
Sind somit die Rotationswinkel gefunden und die Datensätze
entsprechend korrigiert, so folgt wie auch im zweidimensiona
len Fall die Bestimmung der Translationsparameter. Die Trans
lationsparameter werden wie im zweidimensionalen Fall durch
Projektionen der Datensätze auf die Koordinatenachsen entkop
pelt und unabhängig voneinander bestimmt.
Somit ist die Bewegungskorrektur auch für den dreidimensiona
len Fall auf die Verschiebung je zweier Funktionen R → R re
duziert worden und kann mit der eingangs beschriebenen Me
thode gelöst werden.
Besonders vorteilhaft läßt sich das Verfahren nach der Erfin
dung bei 3-D-Bildaufnahmeverfahren wie Computertomographie
oder Kernspintomographie einsetzen. Vor allem für die medizi
nische Anwendung dieser Verfahren, bei der kurze Bildauf
nahme- und Verarbeitungszeiten eine wesentliche Rolle spie
len, ist der reduzierte Rechenaufwand maßgebend.
Bei derartigen medizinischen Untersuchungen wiederum stellen
Untersuchungen des Kopfes sowie des Gehirns bevorzugte Anwen
dungsgebiete des erfinderischen Verfahrens dar, weil hier die
Voraussetzung für das Verfahren, daß der darzustellende Kör
per nur an einem Bildrand bzw. an zwei nicht gegenüberliegen
den Bildrändern abgeschnitten wird, problemlos zu erfüllen
ist. So verlassen üblicherweise bei Darstellungen des Kopfes
die Halsregion bzw. bei Darstellungen des Gehirns das Rücken
mark den Erfassungsbereich an einem Bildrand.
Die Grenzen des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen nach ex
perimentellen Untersuchungen für zwei gegeneinander zu korri
gierende, zeitlich aufeinanderfolgende Bilder eines starren
Körpers bei ca. 20% der Ausdehnung des Körpers in Bewegungs
richtung für die Translationsbewegung und bei ca. 5° für die
Rotation. Bei Aufnahmen, die diese Grenzen überschreiten,
nimmt die Bildqualität nach der Korrektur deutlich ab. Für
den Großteil medizinischer Anwendungen stellen jedoch diese
Grenzen keine Einschränkung des erfinderischen Verfahrens
dar.
Das Verfahren nach der Erfindung wird im folgenden, ohne daß
dies eine Beschränkung der Allgemeingültigkeit des ihm zu
grundeliegenden Prinzips darstellt, anhand der beigefügten
Zeichnungen am Beispiel der Untersuchung eines menschlichen
Gehirns erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Projektion eines Gehirns in die yz-Ebene,
Fig. 2 die Projektion eines Gehirns in die xz-Ebene,
Fig. 3 die Projektion eines Gehirns in die xy-Ebene,
Fig. 4 einen Bildausschnitt eines Gehirns in der xz-Ebene,
Fig. 5 einen gegenüber Fig. 4 nach unten verschobenen und
rotierten Bildausschnitt eines Gehirns,
Fig. 6 ein aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern
zusammengesetztes Bild,
Fig. 7 ein aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern
zusammengesetztes Bild,
Fig. 8 einen Bildausschnitt eines Gehirns in der xz-Ebene,
wobei das Gehirn an zwei Bildrändern abgeschnitten
ist,
Fig. 9 einen gegenüber Fig. 8 nach unten verschobenen und
rotierten Bildausschnitt eines Gehirns,
Fig. 10 ein aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern
zusammengesetztes Bild,
Fig. 11 ein aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern
zusammengesetztes Bild,
Bei der funktionellen Untersuchung des menschlichen Gehirns
wird mehrfach ein Volumendatensatz, z. B. mittels Kernspinto
mographie, aufgenommen. Um die Zeitreihen frei von durch Be
wegungen verursachte Störungen betrachten zu können, müssen
die Volumina dreidimensional gegeneinander korrigiert werden.
Der störende Einfluß kleiner Bewegungen des Kopfes während
der Aufnahme einer Szene wird somit unterdrückt.
Fig. 1 zeigt die Projektion eines derartigen Volumendatensat
zes, gewonnen aus der Abtastung eines menschlichen Gehirns,
in die yz-Ebene.
Fig. 2 und 3 zeigen Projektionen desselben Volumendatensatzes
in die xz- bzw. xy-Ebene.
Wie zu erkennen ist, wird das darzustellende Gehirn im Be
reich des Rückenmarks am unteren Bildrand der Fig. 1 und 2
abgeschnitten. Im Gegensatz hierzu liegt die Projektion nach
Fig. 3 vollständig im Erfassungsbereich des Bildes. Damit
kann das anfangs beschriebene, herkömmliche Verfahren für
diese Projektion bereits ausgeführt werden.
Nicht nur zur besseren Veranschaulichung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens, sondern auch weil dies einem häufigen Anwen
dungsfall der diagnostischen Praxis entspricht, soll im wei
teren entsprechend Fig. 4 nur der obere Teil einer Projektion
des Gehirns in die xz-Ebene dargestellt werden. Auch hier
wird also ein Teil des Gehirns am unteren Bildrand abge
schnitten.
Fig. 5 zeigt eine gegenüber Fig. 4 zeitlich versetzte Dar
stellung. Das gezeigte Gehirn ist im Vergleich zu Fig. 4 im
Uhrzeigersinn gedreht und nach unten verschoben. Damit genügt
es für den dargestellten Bereich nicht mehr der Voraussetzung
des starren Körpers, und das zu Beginn erläuterte Korrektur
verfahren kann nicht mehr angewendet werden. Die in Fig. 5
gegenüber Fig. 4 dargestellte Rotation und Translation dient
der Verdeutlichung des weiteren Vorgehens und entspricht in
ihrem Ausmaß nicht der Realität.
Abhilfe schafft das in den Fig. 6 und 7 dargestellte, er
findungsgemäße Vorgehen. Zunächst wird das in Fig. 5 darge
stellte Bild an dem Bildrand, an dem das Gehirn den Erfas
sungsbereich verläßt, gespiegelt und dann an das in Fig. 4
gezeigte Bild angefügt. Es entsteht ein Körper, der wie in
Fig. 6 gezeigt, vollständig im Erfassungsbereich des nun dop
pelt so großen Bildes liegt.
Entsprechend wird wie in Fig. 7 veranschaulicht, das in Fig.
4 gezeigte Bild gespiegelt und an das in Fig. 5 gezeigte Bild
angefügt. Auch hier entsteht ein doppelt so großes Bild, wel
ches den dargestellten Körper vollständig beinhaltet.
Zwischen den Bildern nach Fig. 6 und 7 läßt sich nun die Be
wegungskorrektur durchführen für starre Körper, die vollstän
dig im Erfassungsbereich der Bilder liegen.
Dieses Verfahren wird nun auch auf die Projektion in die yz-
Ebene und alle Volumendatensätze ausgedehnt. Somit lassen
sich mit dem Verfahren nach der Erfindung zur Bewegungskor
rektur bei Serien zweidimensionaler Bilder eines starren Kör
pers, wobei der starre Körper nicht vollständig im Erfas
sungsbereich der Bilder liegt und an einem Bildrand abge
schnitten ist, die Volumina in einfacher Weise dreidimensio
nal gegeneinander korrigieren. Nun können Zeitreihen bewe
gungskorrigierter Bilder dargestellt werden.
Fig. 8 zeigt die Projektion eines menschlichen Gehirns in die
xz-Ebene, wobei das Gehirn an zwei nicht gegenüberliegenden
Bildrändern abgeschnitten ist.
In Fig. 9 ist eine zeitlich versetzte Projektion dargestellt.
Wie zu erkennen ist, hat sich das Gehirn gegenüber Fig. 8 ge
ringfügig im Uhrzeigersinn gedreht und ist nach unten ver
schoben. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 4 bis 7 werden in diesem Ausführungsbeispiel an jedes
der beiden Bilder drei Spiegelbilder des jeweils anderen Bil
des wie in den Fig. 10 und 11 dargestellt angefügt. Die Bil
der mit den entsprechenden Spiegelbildern des jeweils anderen
Bildes sind in den Fig. 10 und 11 dargestellt. Auf diese
im Vergleich zu den Ausgangsbildern viermal so großen Bilder,
die nun einen näherungsweise starren Körper vollständig bein
halten, wird das zu Beginn beschriebene, bekannte Bewegungs
korrekturverfahren angewendet und damit der gesuchte Satz von
Bewegungsparameter gewonnen. Diese Bewegungsparameter werden
dann dazu verwendet, die Ausgangsbilder zu korrigieren.
Auch das in den Fig. 8 bis 11 dargestellte Ausführungsbei
spiel wird nun auf alle Projektionen und alle Volumendaten
sätze erweitert, so daß letztendlich die Zeitreihen der bewe
gungskorrigierten Bilder dargestellt werden können.
Claims (10)
1. Verfahren zur Bewegungskorrektur bei Serien zweidimensio
naler Bilder eines starren Körpers, wobei der starre Körper
nicht vollständig im Erfassungsbereich der Bilder liegt und
an einem Bildrand abgeschnitten ist, mit folgenden Schritten:
- a) zwei zeitlich aufeinanderfolgende Bilder 1 und 2, zwischen denen die Bewegungskorrektur auszuführen ist, werden jeweils an dem Bildrand, an dem der starre Körper das Bild verläßt, gespiegelt, so daß zwei Spiegelbilder entstehen,
- b) sowohl Bild 1 und das Spiegelbild von Bild 2 als auch Bild 2 und das Spiegelbild von Bild 1 werden an dem Bildrand, an dem der starre Körper das Bild verläßt, aneinandergefügt, so daß zwei neue Bilder entstehen, die einen in guter Näherung starren Körper zeigen, der vollständig innerhalb dieser neuen Bilder liegt,
- c) aus den beiden neuen Bildern werden nach einem Bewegungskorrekturverfahren Bewegungsparameter für zeitlich aufeinanderfolgende Bilder eines starren Körpers ermittelt,
- d) Bild 1 und 2 werden unter Zuhilfenahme der unter c) ermittelten Bewegungsparameter korrigiert.
2. Verfahren zur Bewegungskorrektur bei Serien zweidimensio
naler Bilder eines starren Körpers, wobei der starre Körper
nicht vollständig im Erfassungsbereich der Bilder liegt und
an zwei nicht gegenüberliegenden Bildrändern abgeschnitten
ist, mit folgenden Schritten:
- a) zwei zeitlich aufeinanderfolgende Bilder 1 und 2, zwischen denen die Bewegungskorrektur auszuführen ist, werden jeweils an den Bildrändern, an denen der starre Körper das Bild verläßt sowie am Schnittpunkt dieser beiden Bildränder gespiegelt, so daß zu jedem Bild drei Spiegelbilder entstehen,
- b) an Bild 1 werden nun an den entsprechenden Bildrändern die drei aus Bild 2 gewonnenen Spiegelbilder angefügt, an Bild 2 werden an den entsprechenden Bildrändern die drei aus Bild 1 gewonnenen Spiegelbilder angefügt, so daß zwei neue Bilder entstehen, die einen in guter Näherung starren Körper zeigen, der vollständig innerhalb dieser neuen Bilder liegt,
- c) aus den beiden neuen Bilder werden nach einem Bewegungskorrekturverfahren Bewegungsparameter für zeitlich aufeinanderfolgende Bilder eines starren Körpers ermittelt,
- d) Bild 1 und 2 werden unter Zuhilfenahme der unter c) ermittelten Bewegungsparameter korrigiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Serien zwei
dimensionaler Bilder aus Projektionen von Volumendatensätzen
in drei orthogonale Ebenen gewonnen werden, und wobei die
Projektionen jedes Volumendatensatzes zu je drei zweidimen
sionalen Bildern führen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem mit den aus den Serien
zweidimensionaler Bilder gewonnenen Bewegungsparametern die
zugrunde liegenden Volumendatensätze korrigiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Volumendatensätze
aus 3-D-Bildaufnahmeverfahren wie Computertomographie oder
Kernspintomographie gewonnen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, bei dem jeweils von den
drei zweidimensionalen Bildern eines Volumendatensatzes eines
den darzustellenden starren Körper vollständig beinhaltet und
zwei den darzustellenden starren Körper abschneiden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem jeweils zu den zeitlich
aufeinanderfolgenden Bildern, die den darzustellenden starren
Körper vollständig beinhalten, eine Bewegungskorrektur nach
einem Korrekturverfahren für starre Körper ausgeführt wird
und anschließend zu den zeitlich aufeinanderfolgenden
Bildern, die den darzustellenden starren Körper abschneiden,
die Bewegungskorrektur nach Anspruch 1 ausgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem es
sich bei dem darzustellenden starren Körper um das Gehirn
handelt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem die Bewegung des starren Körpers innerhalb einer
Serie zweidimensionaler Bilder auf eine Translationsbewegung
um maximal 20% der Ausdehnung des starren Körpers in
Bewegungsrichtung und eine Rotation des starren Körpers um
maximal 5° beschränkt ist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem aus einer Serie zweidimensionaler Bilder ein Bild aus
etwa der zeitlichen Mitte der Serie als Referenzbild verwen
det wird, und wobei alle anderen Bilder diesem Referenzbild
gegenüber korrigiert werden.
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