DE19860005A1 - Flächiges Strukturelement - Google Patents
Flächiges StrukturelementInfo
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Abstract
Ein Boden für eine Fahrzeugstruktur (1) wird von einem flächigen Strukturelement (6) gebildet, das sich aus zwei plattenförmigen Bauteilen (6a, 6b) zusammensetzt, die jeweils mit aus der Ebene der Bauteile (6a, 6b) vorspringenden Erhebungen (6c) versehen sind. Die Bauteile (6a, 6b) sind entlang ihrer aufeinander zuweisenden Erhebungen (6c) miteinander verbunden, wodurch sich ein besonders torsions- und biegesteifes Strukturelement (6) ergibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein flächiges Strukturelement für ein Fahrzeug.
Aus der DE 38 09 185 C2 und der DE 38 37 231 C2 sind jeweils flächige Struktur
elemente bekannt, die aus zwei zueinander beabstandeten flächigen Bauteilen be
stehen, zwischen denen eine abstandserzeugende Wabenstruktur angeordnet ist.
Ferner beschreibt die DE 197 14 631 A1 ein Bodenteil für ein Kraftfahrzeug, das
von einem oberen und einem unteren Blech sowie einem zickzackförmigen Zwi
schenblech gebildet wird. Schließlich ist aus der GB-PS 126,780 ein Strukturele
ment bekannt, das aus einem flächigen Bauteil mit beidseitigen Erhebungen be
steht, auf das zumindest von einer Seite ein glattflächiges weiteres flächiges Bauteil
aufgesetzt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein flächiges Strukturelement für ein Fahrzeug bereit
zustellen, das sich durch geringes Gewicht, gute Recyclingeigenschaften und ge
ringe Herstellkosten auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst. Die Ansprüche 7
und 8 beschreiben Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Strukturele
mentes. Die Ansprüche 9 und 10 betreffen ein Fahrzeug mit erfindungsgemäßen
Strukturelementen.
Kerngedanke der Erfindung ist es, das Strukturelement lediglich aus zwei platten
förmigen Bauteilen zu bilden, die aufeinander zuweisende Erhebungen besitzen,
entlang derer sie unmittelbar aneinanderliegen und miteinander verbunden sind. Die
Erhebungen in den beiden plattenförmigen Bauteilen erzeugen einen Abstand zwi
schen den Flächen der Bauteile, so daß mit minimalem Materialeinsatz ein doppel
wandiges Strukturelement mit hoher Torsions- und Biegesteifigkeit entsteht. Se
parate "Abstandshalter" zwischen den beiden Außenwänden des Strukturelementes
sind nicht erforderlich.
Aus der GB-PS 783,184 ist zwar ein Strukturelement bekannt, das Bauteile mit auf
einander zuweisenden Erhebungen aufweist. Das bekannte Strukturelement be
steht jedoch aus insgesamt sieben Bauteilen, wobei als wesentlicher Bestandteil
zwischen den Erhebungen der Bauteile zusätzliche ebene Bleche vorgesehen sind.
Im Gegensatz zu den bekannten Strukturelementen, die mit einer Zwischenlage aus
einer Wabenstruktur versehen sind, zeichnet sich das erfindungsgemäße
Strukturelement durch gute Recyclingeigenschaften aus, wenn die beiden platten
förmigen Bauteile aus einem einheitlichen Werkstoff bestehen. Im Vergleich zu dem
aus der DE 197 14 631 A1 bekannten Bodenteil kommt das erfindungsgemäße
Strukturelement mit nur zwei Bauteilen aus, wodurch sich geringere Herstellkosten
und ein niedrigeres Gewicht ergeben. Dieser Vorteil besteht gleichermaßen auch
gegenüber einem dreilagigen Strukturelement gemäß Fig. 1 der GB-PS 126,780.
Wird bei diesem bekannten Strukturelement auf die zweite Decklage verzichtet, er
geben sich deutlich schlechtere Steifigkeitseigenschaften.
Die Ansprüche 2 und 3 geben beispielhaft geometrische Formen der Erhebungen
an. Die Erhebungen können gleichmäßig oder ungleichmäßig, jedoch jeweils kon
gruent, über der Fläche des Strukturelementes verteilt sein. Auch können die Er
hebungen in unterschiedlicher Größe ausgeführt sein, sowohl hinsichtlich ihrer
Grundfläche als auch ihrer Höhe, wobei die beiden Bauteile selbstverständlich so
aufeinander abzustimmen sind, daß sie an den Erhebungen aneinander zur Anlage
kommen.
Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 entsteht ein randseitig ge
schlossenes Strukturelement, das gegen Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit
abgedichtet ist. Die Dichtflansche können insbesondere bei metallischen Bauteilen
in einfacher Weise durch Tiefziehen hergestellt werden (siehe auch Anspruch 7).
Gemäß Anspruch 5 ist in den Randbereich des Strukturelementes ein Verbindungs
element eingesetzt, das in einfacher Weise die Einbindung des Strukturelementes
beispielsweise als Boden einer Fahrzeugstruktur ermöglicht (Anspruch 6).
Die Herstellung der plattenförmigen Bauteile für das erfindungsgemäße Struktur
element erfolgt gemäß Anspruch 7 beispielsweise durch ein Tiefziehverfahren, das
in einfacher Weise durchgeführt werden kann. Aufgrund der vergleichsweise gerin
gen Höhe der Erhebungen und der einfachen Geometrie der Bauteile ist der
Tiefziehvorgang mit einfachen Werkzeugen möglich, die nur geringe Investitions
kosten verursachen.
Die beiden Bauteile werden beispielsweise durch ein Stanznietverfahren miteinan
der verbunden (Anspruch 8). Das Stanznietverfahren erzeugt eine Verbindung
hoher Festigkeit, auch gegenüber Wechselbeanspruchungen. Es erzeugt im Ge
gensatz zum Blindnietverfahren keinen Abfall. Die Stanznietverbindung wird allein
durch Verformung der beteiligten Fügepartner hergestellt, ohne eine Durchgangs
öffnung zu schaffen, so daß sich eine flüssigkeits- und gasdichte Verbindung ergibt.
Im Vergleich zum Blindnietverfahren zeichnet sich das Stanznietverfahren durch
kürzere Taktzeiten und einen geringeren Werkzeugaufwand aus.
Erfindungsgemäße Strukturelemente können in Fahrzeugen in vielfältiger Weise
eingesetzt werden, beispielsweise zur Bildung von Trennwänden zwischen Fahr
gastraum und Motor- oder Gepäckraum.
Insbesondere eignet sich das großflächig ausgeführte, zweischalige Strukturele
ment für den Einsatz als Bodenelement zwischen einem Schweller und einem Tun
nelbereich eines Kraftfahrzeuges (Anspruch 10). Aufgrund seiner hohen Torsions-
und Biegesteifigkeit kann auf versteifende, zusätzliche Querträger verzichtet
werden, so daß eine gute Raumausnutzung im Bodenbereich des Kraftfahrzeugs
möglich ist. Weitere Vorteile ergeben sich aus dem geringen Gewicht der Boden
gruppe des Fahrzeugs und einer steifigkeitsbedingten Erhöhung der Eigenfrequenz
der Fahrzeugstruktur.
Zwischen den beiden geprägten plattenförmigen Bauteilen befindet sich in der Re
gel keine Füllung. Es ist jedoch denkbar, den Zwischenraum um die Erhebungen
mit einem schalldämpfenden, thermisch isolierenden oder steifigkeitserhöhenden
Material auszufüllen. Auch können an der Außenseite des Strukturelements die als
Vertiefungen erscheinenden Rückseiten der Erhebungen mit einem Füllmaterial
ausgefüllt werden.
Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Fahrzeugstruktur mit erfindungsgemäßen Strukturelementen im
Bodenbereich, in perspektivischer Ansicht und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittverlaufslinie II-II in Fig. 1.
Eine in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Fahrzeugstruktur weist unter anderem
vordere Längsträger 8 auf, die über eine Y-förmige Gabelung 2 einerseits in
Schweller 3 und andererseits in einen entlang der Fahrzeugmittenebene angeord
neten Tunnelträger 5 übergehen. Die Struktur 1 wird durch Querträger 25 und 29
versteift. Zwischen die Schweller 3 und den Tunnelträger 5 sind zur Bildung des
Fahrzeugbodens erfindungsgemäße Strukturelemente 6 eingesetzt. Oberhalb des
Fahrzeugbodens und entlang der Schweller 3 bzw. des Tunnelträgers 1 sind äußere
bzw. innere Sitzlängsträger 17 bzw. 16 angeordnet, die oberseitig Sitzschienen 18
tragen. Die Strukturelemente 6 laufen vorderseitig mit einer Stufe 7a aus.
Wie aus Fig. 2 näher hervorgeht, besteht das Strukturelement 6 aus einem oberen
und einem unteren flächigen Bauteil 6a bzw. 6b, die jeweils aufeinander zuweisen
de, aus den Ebenen der Bauteile 6a bzw. 6b vorspringende Erhebungen 6c aufwei
sen. Die Erhebungen 6c sind pyramidenstumpfförmig ausgebildet, mit einer sechs
eckigen Grundfläche. Die aufeinander zuweisenden Endabschnitte 6f der pyrami
denstumpfförmigen Erhebungen sind über punktförmige Verbindungsstellen 6d
miteinander verbunden. An den innenseitigen Randabschnitten 6e des Strukturele
mentes 6 sind zwischen die beiden Bauteile 6a und 6b streifenförmige Anschlußble
che 6g eingesetzt, die die Verbindung des Strukturelementes 6 zum Tunnelträger 5
herstellen und gleichzeitig eine stabile Basis für die Anbindung einer unterseitigen
Tunnelbrücke 5a bilden.
Für die Herstellung der Bauteile 6a und 6b werden beispielsweise Zuschnitte aus
einem Metallblech verwendet, in die die Erhebungen 6c nachfolgend durch ein
Tiefziehverfahren eingebracht werden. Die punktförmigen Verbindungsstellen 6d
zwischen den Endabschnitten 6f der Erhebungen 6c werden bei Bauteilen 6a und
6b aus Stahlblech beispielsweise durch ein Punktschweißverfahren hergestellt. Für
Bleche aus Leichtmetall-Legierungen bietet sich z. B. das Stanznietverfahren an,
das selbstverständlich gleichermaßen auch für Stahlblech geeignet ist.
Anstelle punktförmiger Verbindungsstellen 6d können die Endabschnitte 6f bei
spielsweise auch flächig miteinander verklebt werden.
Der Schweller 3 besteht aus einer Innenschale 30 und einer Außenschale 31, die
über ein Zwischenblech 10 entlang von Flanschen miteinander verbunden sind. Vor
der Anbindung der Außenschale 31 an die Innenschale 30 des Schwellers 3 wird
der fahrzeugaußenseitige Randbereich 6h des Strukturelementes 6 mit der Innen
schale 30 des Schwellers 3 verbunden. In dem gleichen Arbeitsschritt erfolgt auch
die Verbindung des äußeren Sitzlängsträgers 17 mit der Innenschale 30.
Im Bereich zwischen den beiden Sitzlängsträgern 16 und 17 sind Leitungen L (für
ein flüssiges oder gasförmiges Medium, elektrische Leitungen etc.) angeordnet. Die
hohe Steifigkeit des Strukturelementes 6 ermöglicht den Verzicht auf Querträger im
Bodenbereich der Fahrzeugstruktur 1, so daß die Leitungen L durchgängig in einer
horizontalen Ebene verlegt werden können.
Claims (10)
1. Flächiges Strukturelement für ein Fahrzeug,
bestehend aus zwei plattenförmigen Bauteilen (6a, 6b), die jeweils mit aus der
Ebene der Bauteile (6a, 6b) vorspringenden Erhebungen (6c) versehen sind,
wobei die Bauteile (6a, 6b) entlang ihrer aufeinander zuweisenden Erhebun
gen (6c) miteinander verbunden sind.
2. Strukturelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen kegelstumpfförmig sind.
3. Strukturelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (6c) pyramidenstumpfförmig
sind.
4. Strukturelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile (6a, 6b) an wenigstens einem ihrer
Randabschnitte (6e, 6h) mit Flanschen versehen sind, wobei die Flansche
nach dem Zusammenfügen der Bauteile (6a, 6b) abdichtend aneinander lie
gen.
5. Strukturelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strukturelement (6) an wenigstens einem
Randabschnitt (6e) ein streifenförmiges Verbindungselement (6g) aufweist,
das einerseits zwischen den beiden Bauteilen (6a, 6b) angeordnet und mit
diesen verbunden ist und andererseits über den Randabschnitt (6e) des
Strukturelements (6) hinaussteht.
6. Strukturelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strukturelement (6) als Abschnitt eines Bo
dens eines Fahrzeuges ausgebildet ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Strukturelements nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (6c) der Bauteile (6a, 6b) durch
ein Tiefziehverfahren hergestellt werden.
8. Verfahren zur Herstellung eines Strukturelementes nach einem der Ansprü
che 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Bauteile (6a, 6b) entlang
der Erhebungen (6c) über ein Stanznietverfahren erfolgt.
9. Fahrzeug mit einem Strukturelement (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
bzw. mit einem Strukturelement (6) hergestellt nach Anspruch 7 oder 8.
10. Fahrzeug mit einem Strukturelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ins
besondere nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (6g) mit einem
Schweller (3) und/oder mit einem im Mittenbereich des Fahrzeugs verlaufen
den Tunnelträger (5) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998160005 DE19860005A1 (de) | 1998-12-23 | 1998-12-23 | Flächiges Strukturelement |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998160005 DE19860005A1 (de) | 1998-12-23 | 1998-12-23 | Flächiges Strukturelement |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19860005A1 true DE19860005A1 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7892635
Family Applications (1)
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DE1998160005 Withdrawn DE19860005A1 (de) | 1998-12-23 | 1998-12-23 | Flächiges Strukturelement |
Country Status (1)
Country | Link |
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