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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung eines stahlaufweisenden Blechteils mit einem aluminiumaufweisenden Blechteil, wobei zur Fixierung der beiden Blechteile mindestens ein erster Pin auf das stahlaufweisende Blechteil aufgeschweißt wird.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Karosserieteil für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug mit zwei nach diesem Verbindungsverfahren verbundenen Blechteilen.
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Stand der Technik
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Bei der Entwicklung von Kraftfahrzeugen werden leichtere Konstruktionen im Karosseriebau immer wichtiger. Hierfür ermöglichen unterschiedlichste Materialpaarungen vielfältige Karosseriestrukturen, die ein Kraftfahrzeug trotz steigender Anforderungen an Fahrzeugsicherheit und Insassenkomfort leichter machen. Voraussetzung hierfür sind speziell angepasste Verbindungstechniken zur Verbindung der aus unterschiedlichen Materialien bestehenden Karosserieteile. Beispielsweise ist bekannt, Karosserien in Mischbauweise aus Stahl, Aluminium, thermoplastischen Kunststoffen, Magnesium sowie Faserverbundwerkstoffen herzustellen.
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Karosserieteile aus Stahl werden üblicherweise mittels klassischer Schweißverfahren, beispielsweise Widerstandspunktschweißen und MIG-Schweißen, miteinander verbunden. Fügetechnologien zur Verbindung von unterschiedlichen Material-Paarungen, beispielsweise von stahlaufweisenden Blechen mit aluminiumaufweisenden Blechen, basieren auf mechanischen und thermischen Fügeverfahren. Beispielsweise ist bekannt, Aluminiumbleche und Stahlbleche miteinander zu verkleben. Die Verwendung eines Klebemittels zwischen den beiden Blechen aus Stahl und Aluminium dient zum einen zur Verbindung der beiden Bleche sowie auch zur Korrosions-Prävention und Schallabsorption.
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Bei Verwendung eines Klebeverfahrens zur Verbindung zweier Bleche aus unterschiedlichen Materialien kommt es üblicherweise vor sowie während der Aushärtung des Klebemittels zum Verzug zwischen den beiden Blechteilen. Aus diesem Grund ist eine Fixierung bis zur Aushärtung des Klebemittels erforderlich. Üblicherweise werden deshalb mechanische Fügeverfahren mit dem Klebeverfahren kombiniert. Beispielsweise dienen als mechanische Fügeverfahren das Stanznieten, Nageln, Schrauben und Clinchen.
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Eine weitere bekannte Verbindungstechnologie ist das Falzen. Hierfür werden die zwei miteinander zu verbindenden Blechteile aneinander gelegt und ein Randabschnitt eines Blechteils, beispielsweise des aluminiumaufweisenden Blechteils, um die Kante des anderen Blechteils, beispielsweise des stahlaufweisenden Blechteils, umgelegt, beziehungsweise umgeknickt. Des Weiteren ist im Stand der Technik bekannt, ein aluminiumaufweisendes Blech mit einem stahlaufweisendem Blech durch eine Kombination von Falzen und eines mechanischen oder thermischen Fügeverfahrens zu verbinden.
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In der
DE 195 446 668 A1 wird eine Karosserieverkleidung, beziehungsweise ein System zur Befestigung von Karosserieflächen und Verkleidungsteilen, die tragende Unterkonstruktionen von Fahrzeugen verkleiden, beschrieben. Dabei besteht die Karosserieverkleidung aus mindestens einer Beplankung und einer Tragestruktur, wobei die Beplankung an ihrer Umfangskante Falzkanten aufweist, die über Befestigungskanten der Tragestruktur greifen und als Nut-Federkombination mit einem zwischenliegenden Profil eine Verbindung bilden.
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In der
DE 10 2006 049 146 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung einer aus Blechteilen bestehenden Baugruppe für eine Fahrzeugkarosserie beschrieben. Dabei ist zur Verbindung der beiden Blechteile beispielsweise ein Randabschnitt an einem der beiden Blechteile vorgesehen, wobei unter Biegung des Randabschnittes eine Bördelverbindung mit dem anderen Blechteil hergestellt werden kann.
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Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung von zwei Blechteilen aus unterschiedlichen Materialien derart weiter zu verbessern, dass die beiden zu verbindenden Blechteile auch während der Aushärtung des zwischen den beiden Blechteilen angeordneten Klebemittels nicht zueinander verrutschen und wobei weiter Gewicht und Kosten reduziert werden können.
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Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung ein Karosserieteil für ein Kraftfahrzeug sowie eine Kraftfahrzeug vorzuschlagen, wobei das Karosserieteil mit Blechteilen unterschiedlicher Materialien einfach und kostengünstig hergestellt werden kann, sowie das Gewicht der Kraftfahrzeugkarosserie weiter reduziert werden kann.
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Erfindungsgemäß ist hierfür ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung von mindestens einem ersten Blechteil mit einem zweiten Blechteil vorgesehen, wobei das erste Blechteil Stahl aufweist oder als Stahlblech ausgebildet ist und wobei das zweite Blechteil Aluminium aufweist oder aus Aluminium besteht. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Verbindung dieser beiden Blechteile weist die folgenden Schritte auf, wobei diese nicht notwendigerweise eine vorgegebene Reihenfolge definieren:
- a) Aufschweißen von mindestens eines ersten Pins auf das erste Blechteil,
- b) Auftragen eines Klebemittels auf das erste Blechteil und/oder das zweite Blechteil,
- c) Anlegen des zweiten Blechteils an das erste Blechteil, derart, dass die beiden Blechteile zumindest bereichsweise im Randbereich des ersten Blechteils aneinander anliegen oder über das Klebemittel miteinander verbunden sind,
- d) Zumindest bereichsweise Umbiegen eines Randbereichs des zweiten Blechteils um eine Kante des ersten Blechteils,
- e) Andrücken des umgebogenen Randbereichs des zweiten Blechteils an das erste Blechteil, derart, dass zur Fixierung der beiden Blechteile der erste Pin zumindest teilweise in das zweite Blechteil eingeprägt wird.
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Unter einer Verbindung der beiden Blechteile ist im Sinne dieser Erfindung eine feste Verbindung, beispielsweise eine Kraft- und/oder Formschlussverbindung zu verstehen. Die beiden zu verbindenden Blechteile können dabei jede geeignete Form aufweisen. Beispielsweise handelt es sich bei den beiden Blechteilen um Bauteile einer Kraftfahrzeugkarosserie, zum Beispiel um Seitenteile der Karosserie oder das Dach. Das erste Blechteil ist bevorzugter Weise aus hochfestem Stahl angefertigt. Beispielsweise besteht das erste Blechteil aus einem warm umgeformten Stahl. Der Verbindungsbereich zwischen den beiden Blechteilen, dem ersten Blechteil und dem zweiten Blechteil, könnte beispielsweise ein Türflansch oder ein Scheibenflansch bilden. Unter Türflansch ist im Sinne dieser Erfindung die umlaufende Kante der Türöffnung in der Karosserie, also der Öffnung in der Karosserie, in welche die Fahrzeugtür eingesetzt wird, zu verstehen. Bevorzugter Weise bildet der Verbindungsbereich zwischen dem ersten Blechteil und dem zweiten Blechteil einen umlaufenden Türflansch. Ein Scheibenflansch könnte durch eine umlaufende Kante einer Fensteröffnung, beispielsweise für eine Frontscheibe, Heckscheibe und/oder ein Dreiecksfenster, gebildet werden.
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Der auf das erste Blechteil aufgeschweißte Pin ist bevorzugter Weise stiftförmig ausgebildet. Somit ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass der erste Pin eine größere Länge als Breite oder eine größere Länge als Durchmesser aufweist. Ferner ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass der erste Pin senkrecht zum ersten Blechteil ausgerichtet wird, beziehungsweise senkrecht zu einer Seitenfläche des ersten Blechteils angeordnet wird. Ferner ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass der erste Pin Metall aufweist oder aus Metall besteht.
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In Schritt c) wird das zweite Blechteil mit einer ersten Seitenfläche an eine erste Seitenfläche des ersten Blechteils angelegt. Bevorzugter Weise wird der erste Pin in Schritt a) im Randbereich des ersten Blechteils auf die zweite Seitenfläche des ersten Blechteils aufgeschweißt. Somit wird der erste Pin auf die Seitenfläche des ersten Blechteils aufgeschweißt, welche nicht in Schritt c) an das zweite Blechteil angelegt wird. Beispielsweise wird der erste Pin in Schritt a) auf eine ins Fahrzeuginnere gerichtete Seitenfläche des ersten Blechteils aufgeschweißt.
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Bevorzugter Weise steht nach Anlegen in Schritt c) der umzulegende, beziehungsweise umzubiegende, Randabschnitt des zweiten Blechteils über die Kante des ersten Blechteils über. Dieser über die Kante des ersten Blechteils überstehende Randabschnitt des zweiten Blechteils wird in den Schritten d) und e) umgebogen und an das erste Blechteil angedrückt. Dabei wird der erste Pin zumindest teilweise in das zweite Blechteil eingeprägt, beziehungsweise eingedrückt.
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Hierdurch werden die beiden Blechteile, das erste Blechteil und das zweite Blechteil, zueinander fixiert. Durch diese Fixierung wird ein Verrutschen der beiden Blechteile zueinander während des Aushärtens des Klebemittels vermieden. Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines aufgeschweißten Pins zur Fixierung der beiden Blechteile ist, dass kein weiteres Nieten oder Verschrauben erforderlich ist. Das Aufschweißen von Pins auf das erste Blechteil kann wesentlich kostengünstiger durchgeführt werden als andere mechanische Fügungstechnologien, wie beispielsweise das Nieten oder Verschrauben. Des Weiteren ist die Verwendung eines aufgeschweißten Pins sehr präzise und bietet eine sichere Fixierung gegen Verrutschen. Somit kann der umzubiegende Randabschnitt, beziehungsweise Falzflansch, mit einer geringeren Breite vorgesehen sein. Bevorzugter Weise ist eine Breite des Randabschnitts, beziehungsweise des Falzflansches, kleiner als 15 mm, besonders bevorzugter Weise kleiner oder gleich 12 mm, vorgesehen. Durch die Reduzierung der Breite des umzubiegenden Randabschnitts, beziehungsweise Falzflansches, kann das Gewicht der Fahrzeugkarosserie weiter reduziert werden und somit der Komfort erhöht werden.
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Bevorzugter Weise ist vorgesehen, dass während oder nach dem Andrücken des zweiten Blechteils an das erste Blechteil in Schritt e) durch Falzen, insbesondere Rollfalzen, die Verbindung zwischen den beiden Blechteilen im Bereich des um die Kante des ersten Blechteils umgebogenen Randbereichs des zweiten Blechteils gefestigt wird. Beispielsweise ist hierbei vorgesehen, dass insbesondere in den geraden Randabschnitten die Verbindung der beiden Blechteile durch Rollfalzen gefestigt wird. Unter Rollfalzen ist im Sinne dieser Erfindung zu verstehen, dass die beiden Blechteile ähnlich wie beim Bördeln oder Falzen miteinander per Formschluss verbunden werden. Dabei werden die beiden Blechteile allerdings nicht stark geknickt, damit die Oberflächen der beiden Blechteile nicht beschädigt werden, beziehungsweise keine Kerbspannungen in das Material eingebracht werden. Die Randbereich, beziehungsweise Falzflansch, des zweiten Blechteils wird dabei um die Kante des ersten Blechteils geformt, beziehungsweise gebogen.
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Des Weiteren ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass der in Schritt d) umzubiegende Randbereich, beziehungsweise Falzflansch, des zweiten Blechteils als Lasche ausgebildet ist. Beispielsweise kann der umzubiegende Randbereich des zweiten Blechteils mehrere Laschen aufweisen. Bevorzugter Weise erstrecken sich die Laschen jeweils über gerade Abschnitte. Somit können für einen umlaufenden Türflansch mehrere umfänglich um die Türöffnung angeordnete Laschen am zweiten Blechteil vorgesehen sein, welche in Schritt d) um die Kante des ersten Blechteils umgebogen werden.
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In Schritt a) wird der erste Pin bevorzugter Weise mittels eines Lichtbogenschweißverfahrens, insbesondere mittels CMT-Schweißen, auf das erste Blechteil aufgeschweißt. CMT steht dabei für Cold Metal Transfer. Bei dem CMT-Schweißverfahren handelt es sich um ein Metallschutzgas-Schweißverfahren. Bei dem CMT-Schweißverfahren wird neben einem pulsierendem Schweißstrom (Impulsschweißen) zusätzlich der Schweißdraht mit hoher Frequenz vor und zurückbewegt. Dabei wird der unter Spannung stehende Schweißdraht in Richtung der Oberfläche, beispielsweise der zweiten Seitenfläche, des ersten Blechteils bewegt, bis sich ein Kurzschluss bildet. Danach wird die Stromzufuhr unterbrochen und der Schweißdraht in die entgegengesetzte Richtung, nämlich von dem ersten Blechteil weg, bewegt. Die sich beim Kurzschluss bildende Schweißperle löst sich aufgrund der Drahtbewegung leichter vom Draht ab. Dabei kann durch präzise und exakte Steuerung, zum Beispiel durch präzise und exakte Steuerung der Stromab- und einschaltung sowie des Drahtrückzugs, kombiniert mit dem Verknüpfen der Drahterwärmung zum Abschmelzen des Drahtes und den Drahtrückzugskräften, ein Pin mit variablen Geometrien erzeugt werden. Beispielsweise ist hierdurch eine exakte Steuerung der Dicke beziehungsweise des Durchmessers und der Höhe des Pins möglich. Des Weiteren können die Pins beim CMT-Schweißen in sehr kurzer Schweißzeit, nämlich in deutlich unter einer Sekunde, auf das erste Blechteil aufgeschweißt werden.
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Ferner ist es bevorzugter Weise vorgesehen, dass mehrere Pins zur Fixierung der beiden Blechteile auf das erste Blechteil aufgeschweißt werden. Des Weiteren sind bevorzugter Weise Mehrfachbrenner, beziehungsweise Mehrfachschweißvorrichtungen, vorgesehen, wobei mehrere Pins parallel, beziehungsweise gleichzeitig, auf das erste Blechteil aufgeschweißt werden können.
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Der Abstand von zwei benachbarten Pins beträgt bevorzugter Weise zwischen 4 mm und 16 mm, sowie bevorzugter Weise zwischen 6 mm und 10 mm, beispielsweise 8 mm. Dabei ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass sämtliche Abstände von nebeneinander angeordneten Pins in diesem Bereich liegen.
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Des Weiteren ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass der erste Pin in einem Abstand zwischen 2 mm und 10 mm zur Kante des ersten Blechteils aufgeschweißt wird. Besonders bevorzugter Weise weist der Abstand zwischen dem ersten Pin und der Kante des ersten Blechteils einen Wert zwischen 4 mm und 6 mm, beispielsweise 5 mm auf. Ferner ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass mehrere Pins im Wesentlichen denselben Abstand zur Kante des ersten Blechteils aufweisen und somit im Wesentlichen in einer Reihe angeordnet sind. Des Weiteren können mehrere Reihen im Randbereich des ersten Blechteils vorgesehen sein.
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Zur Verbesserung der Fixierung der beiden Blechteile zueinander und zur Verringerung der notwendigen Andruckkraft um den ersten Pin, beziehungsweise die Pins, in das zweite Blechteil einzuprägen, beziehungsweise einzudrücken, ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass der erste Pin, beziehungsweise die Pins, in Schritt a) mit einem spitzen oder flachen stirnseitigen Abschluss aufgeschweißt wird. Unter dem stirnseitigen Abschluss ist im Sinne dieser Erfindung der Endbereich, beziehungsweise der Kopf, des oder der Pins zu verstehen. Somit ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass der erste Pin, beziehungsweise die Pins, im Endbereich einen konstanten oder abnehmenden Durchmesser aufweisen. Besonders bevorzugter Weise nimmt der Durchmesser des ersten Pins, beziehungsweise der Pins, zumindest über die Hälfte der Pinhöhe ab Mitte des Pins in Richtung stirnseitigen Abschluss nicht zu, sondern bleibt in diesem Bereich konstant oder nimmt ab.
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Bevorzugter Weise weist der erste Pin eine Pinhöhe zwischen 1 mm und 3 mm, sowie besonders bevorzugter Weise eine Pinhöhe zwischen 1,5 mm und 2,5 mm auf. Des Weiteren ist bevorzugter Weise ein Pindurchmesser zwischen 0,8 mm und 1,5 mm, sowie besonders bevorzugter Weise ein Pindurchmesser zwischen 1,0 mm und 1,2 mm vorgesehen.
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Durch das Vorsehen von Pins mit einer derartigen Geometrie kann die Fixierung zwischen den beiden Blechteilen sicherer und exakter vorgesehen werden sowie das Verfahren zur Verbindung der beiden Blechteile schneller durchgeführt werden. Beispielsweise ist für das Andrücken des umgebogenen Randbereichs des zweiten Blechteils an das erste Blechteil eine geringere Kraft notwendig. Das Andrücken kann somit mit einer geringeren Kraft durchgeführt werden und/oder unter Verwendung einer kostengünstigeren Andruckvorrichtung durchgeführt werden.
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Zur Lösung der Aufgabe ist des Weiteren erfindungsgemäß ein Karosserieteil für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, wobei das Karosserieteil zumindest ein erstes Blechteil und ein mit dem ersten Blechteil fest verbundenes zweites Blechteil aufweist, wobei das erste Blechteil Stahl aufweist oder als Stahlblech ausgebildet ist und wobei das zweite Blechteil Aluminium aufweist oder aus Aluminium besteht. Das erste Blechteil ist dabei mittels eines vorbeschriebenen Verfahrens mit dem zweiten Blechteil verbunden. Insbesondere ist zur Verbindung der beiden Blechteile eine Fixierung mittels eines aufgeschweißten Pins auf das erste Blechteil vorgesehen.
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Das Karosserieteil weist bevorzugter Weise ein Seitenteil und/oder ein Dach eines Kraftfahrzeuges auf. Bevorzugter Weise bildet die Verbindung der beiden Blechteile einen umlaufenden Türflansch in einem Seitenteil der Fahrzeugkarosserie.
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Ferner ist erfindungsgemäß ein Kraftfahrzeug mit einem vorbeschriebenen Karosserieteil vorgesehen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand besonders bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft erläutert.
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Es zeigen schematisch:
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1 Karosserieteile für ein Kraftfahrzeug,
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2 einen umlaufenden Türflansch eines vorderen Türeinstiegs,
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3a–3d ein Verfahren zur Verbindung zweier Blechteile eines Karosserieteils,
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4a–4f unterschiedliche Geometrien von auf ein erstes Blechteil aufgeschweißten Pins zur Fixierung der beiden Blechteile, und
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5 ein Kraftfahrzeug.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht von Karosserieteilen 100 eines Kraftfahrzeuges 200. Dabei sind ein erstes Blechteil 10 und ein zweites Blechteil 11 sowie ein Dach 102 gezeigt. Das erste Blechteil 10 ist als Stahlblechteil ausgebildet. Das zweite Blechteil 11 weist Aluminium auf und ist als Seitenteil 101 ausgebildet. Wie in 1 gezeigt, wird das Aluminium-aufweisende zweite Blechteil 11 auf das Stahlblechteil 10 zur Herstellung der Seitenkarosserie aufgesetzt. Das Seitenteil 101 weist Türeinstiegsöffnungen 103 mit umlaufendem Türflansch 104 auf.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des umlaufenden Türflansches 104 der vorderen Türeinstiegsöffnung 103 aus 1. Dabei stellt 2 eine Ansicht auf den umlaufenden Türflansch 104 aus der Wageninnenseite des Kraftfahrzeugs 200 dar. Auf das erste Blechteil 10 ist von außen das zweite Blechteil 11 aufgesetzt. Das aufgesetzte zweite Blechteil 11 weist in die Türöffnung 103 hineinragende Laschen auf, welche zur Befestigung des zweiten Blechteils 11 am ersten Blechteil 10 umgebogen und an das erste Blechteil 10 angedrückt werden. Zur Fixierung der beiden Blechteile 10, 11 sind auf das erste Blechteil 10 Pins 12 aufgeschweißt. Die Pins 12 werden nach Andrücken der Laschen des zweiten Blechteils 11 an das erste Blechteil 10 zumindest teilweise in das zweite Blechteil 11 eingeprägt, wodurch die beiden Blechteile 10, 11 miteinander fixiert werden.
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In den 3a–3d sind einzelne Schritte eines Verfahrens zur Herstellung einer Verbindung eines ersten Blechteils 10 mit einem zweiten Blechteil 11 gezeigt. Das erste Blechteil 10 ist als Stahlblech ausgebildet. Das zweite Blechteil 11 weist Aluminium auf.
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In 3a ist der Verfahrensschritt des Aufschweißens eines ersten Pins 12 auf das erste Blechteil 10 gezeigt. Dabei wird mittels eines CMT-Schweißkopfes 28 der erste Pin 12 auf die zweite Seitenfläche 19 des ersten Blechteils 10 aufgeschweißt. Der erste Pin 12 wird dabei in einem Abstand 24 zur Kante 16 des ersten Blechteils 10 aufgeschweißt. Der Abstand 24 zwischen dem ersten Pin 12 und der Kante 16 des ersten Blechteils 10 beträgt ca. 5,0 mm.
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Im nächsten Schritt wird, wie in 3b gezeigt, auf die gegenüberliegende Seitenfläche, nämlich die erste Seitenfläche 18 des ersten Blechteils 10 ein Klebemittel 13 aufgetragen.
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Im Anschluss an das Auftragen des Klebemittels 13 wird das zweite Blechteil 11 an das erste Blechteil 10 angelegt. Dabei wird das zweite Blechteil 11 mit dem ersten Blechteil 10 über das Klebemittel 13 verbunden. Das zweite Blechteil 11 wird dabei an das erste Blechteil 10 derart angelegt, dass das zweite Blechteil 11 mit einem Randbereich 15 des zweiten Blechteils 11 über die Kante 16 des ersten Blechteils 10 übersteht. Dieser über die Kante 16 des ersten Blechteils 10 überstehende Randbereich bildet den sogenannten Falzflansch. Die Breite 22 des Randbereichs 15 des zweiten Blechteils 11 beträgt ca. 12 mm.
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3d zeigt das Umbiegen des Randbereichs 15, beziehungsweise des Falzflansches, des zweiten Blechteils 11, um die Kante 16 des ersten Blechteils 10. Des Weiteren ist in 3d das Andrücken mittels einer Andruckvorrichtung 29 gezeigt. Dabei wird der um die Kante 16 des ersten Blechteils 10 umgebogene Randbereich 15 des zweiten Blechteils 11 an das erste Blechteil 10 angedrückt, derart, dass zur Fixierung der beiden Blechteile 10, 11 der erste Pin 12 in das zweite Blechteil 11 eingeprägt wird.
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In den 4a–4f sind unterschiedliche Geometrien eines Pins 12 gezeigt. Dabei ist in den 4a, 4b und 4c jeweils ein Querschnitt durch einen Pin 12 mit unterschiedlichen Geometrien gezeigt. In den 4d, 4e und 4f ist eine Draufsicht auf einen Abschnitt des ersten Blechteils 10 mit mehreren auf das erste Blechteil 10 geschweißten Pins 12, 12a, 12b gezeigt. Dabei weisen die in 4d gezeigten Pins 12, 12a, 12b eine Geometrie gemäß des in 4a gezeigten Querschnitts auf. Die in 4e gezeigten Pins 12, 12a, 12b weisen eine Geometrie gemäß des in 4b gezeigten Querschnitts auf. Die in 4f gezeigten Pins 12, 12a, 12b weisen eine Geometrie gemäß des in 4c gezeigten Querschnitts auf.
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Gemäß den 4a und 4d kann der erste Pin 12 einen im Wesentlichen konstanten Pindurchmesser 27 aufweisen. Dabei ist im Anschluss an die Schweißverbindung mit der ersten Seitenfläche 18 des ersten Blechteils 10 der erste Pin über seine gesamte Pinhöhe 26 mit einem konstanten Pindurchmesser 27 ausgebildet. Der erste Pin 12 weist somit einen im Wesentlichen flach ausgebildeten stirnseitigen Abschluss 25 auf.
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Alternativerweise kann der erste Pin 12 im Bereich seines stirnseitigen Abschlusses 25 spitz ausgebildet sein. Eine derartige Geometrie ist in den 4b und 4e gezeigt. Demnach weist der erste Pin 12 zumindest im mittleren Bereich einen konstanten Pindurchmesser 27 auf. Im Bereich der Pinspitze, das heißt im Bereich des stirnseitigen Abschlusses 25, nimmt der Pindurchmesser 27 ab. Das Pin-Ende des ersten Pin 12 ist somit spitz ausgebildet.
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In den 4c und 4f ist eine weitere alternative Ausgestaltung des ersten Pins 12 gezeigt. Dabei weist der erste Pin 12 im Bereich seines Endes, das heißt im Bereich seines stirnseitigen Abschlusses 25, einen kugelförmig ausgebildeten Kopf auf. Der Pindurchmesser 27 nimmt somit im Bereich des stirnseitigen Abschlusses 25 des ersten Pins 12 zumindest bereichsweise zu.
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In 5 ist ein Kraftfahrzeug 200 mit einem Karosserieteil 100 gezeigt. Das Karosserieteil 100 weist dabei zwei wie in 1 gezeigte Blechteile 10, 11 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Karosserieteil
- 200
- Kraftfahrzeug
- 10
- erstes Blechteil
- 11
- zweites Blechteil
- 12
- erster Pin
- 12a, 12b
- Pins
- 13
- Klebemittel
- 14
- Randbereich des ersten Blechteils
- 15
- Randbereich des zweiten Blechteils
- 16
- Kante des ersten Blechteils
- 17
- Kante des zweiten Blechteils
- 18
- erste Seitenfläche des ersten Blechteils
- 19
- zweite Seitenfläche des ersten Blechteils
- 20
- erste Seitenfläche des zweiten Blechteils
- 21
- zweite Seitenfläche des zweiten Blechteils
- 22
- Breite des Randbereichs des zweiten Blechteils
- 23
- Abstand zwischen zwei Pins
- 24
- Abstand zwischen erstem Pin und Kante des ersten Blechteils
- 25
- stirnseitiger Abschluss des ersten Pins
- 26
- Pinhöhe
- 27
- Pindurchmesser
- 28
- CMT Schweißkopf
- 29
- Andruckvorrichtung
- 101
- Seitenteil
- 102
- Dach
- 103
- Türeinstiegsöffnung
- 104
- Türflansch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 195446668 A1 [0007]
- DE 102006049146 A1 [0008]